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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit HauRt- und Unterämtern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fernsprechanlagen mit Haupt- und Unterämtern,
in denen zwischen Haupt- und Unteramt mehrere Verbindungsleitungen verlaufen.
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Bei den bekannten Anlagen, bei denen zwischen Haupt- und Unteramt
zwei Verbindungsleitungen verlaufen, sind jedem Teilnehmer für jede Verbindungsleitung
Anschalterelais zugeordnet, von denen bei Freisein beider Verbindungsleitungen die
Anschalterelais der ersten Verbindungsleitung anrufbereit sind, während die Anschalterelais
der zweiten Verbindungsleitung durch jedem Teilnehmer zugeordneten weitere Relais
kurzgeschlossen sind. Sobald ein Teilnehmer durch seine -Anschalterelais an die
erste Verbindungsleitung angeschaltet ist, wird das dem Teilnehmer zugeordnete weitere
Relais betätigt und schließt die Anschalterelais der ersten Verbindungsleitung kurz,
während es die Anschalterelais der zweiten Verbindungsleitung freigibt. Eine solche
Anrufschaltung 1<ißt sich im Unteramt nur anwenden, wenn im Unteramt eine Batterie
vorgesehen ist, aus der die genannten Relais lokal gespeist werden können.
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Die vorliegende Erfindung offenbart nun eine Anrufschaltung für' Unterämter
ohne Batterie, welche darin besteht, daß im Unteramt jedem Teilnehmer für jede Verbindungsleitung
Schalteinrichtungen zugeordnet sind, welche die Unteramtsteilnehmer in der Ruhelage
der Anlage mit über die einzelnen Verbindungsleitungen verlaufenden Anrufstromkreisen
zum Hauptamt verbinden und von denen die Schalteinrichtungen eines anrufenden Unteramtsteilnehmers,
welche .der zum Anruf benutzten Verbindungsleitung entsprechen, nach Aufnahme des
Anrufes im Hauptamt über diese Verbindungsleitung vom Hauptamt aus derart beeinflußt
werden, daß sie den anrufenden Teilnehmer von der Vielfachschaltung
der
über die einzelnen Verbindungsleitungen verlaufenden Anrufstromkreise abschalten.
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Als Ausführungsbeispiel ist in der Fig. t` eine Fernsprechanlage gewählt,
in der an eiri Hauptamt HA ein ohne Batterie ausgerüstetes Unteramt UA über
zwei Verbindungsleitungen (VL I, VL II) angeschlossen ist.
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Im Unteramt -ist u. a. zur Anschaltung eines Unteramtsteilnehmers
an die zum Hauptamt führenden Verbindungsleitungen an jeder Verbindungsleitung ein
durch Stromstöße vom Hauptamt aus einzustellender Wähler vorgesehen und außerdem
jedem Teilnehmer für jede Verbindungsleitung ein Relais zugeordnet. Für abgehende
Verbindungen ist die eine (TIL I) der beiden Verbindungsleitungen und für
ankommende Verbindungen die andere Verbindungsleitung (TL II ) als zuerst zu benutzende
Verbindungsleitung gekennzeichnet.
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Im Hauptamt ist für jede Verbindungsleitung ein Schaltwerk (Schaltarme
mw) vorgesehen, welches sich bei der Stromstoßsendung zur Wählereinstellung im Unteramt
synchron mit dem Unteraintswähler einstellt; es dient bei Verbindungen abgehender
und ankommender Richtung zur Besetztkennzeichnung des sprechenden Unteramtsteilnehmers
und außerdem bei abgehenden Verbindungen zur Anscbaltting des dein anrufenden Teilnehmer
entsprechenden Zählers im Hauptamt.
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Um eine Prüfung auf den Besetztzustand im Hauptamt zu ermöglichen,
sind jeder Verbindungsleitung Prüfeinrichtungen zugeordnet; diese sind an die Schaltarme
der vorerwähnten Schaltwerke angeschlossen, deren den einzelnen Unteramtsteilnehmern
jeweils entsprechende beide Kontakte in den Kontaktbänken der Schaltwerke beider
Verbindungsleitungen miteinander verdrahtet sind. Nach Besetztkennzeichnung eines
Teilnehmers an dem Schaltwerk der einen Verbindungsleitung wird somit die Prüfeinrichtung
an dem Schaltwerk der anderen Verbindungsleitung nach Auswahl desselben Teilnehmers
diesen als besetzt feststellen.
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Die Herstellung von Verbindungen erfolgt in der als Ausführungsbeispiel
gewählten Fernsprechanlage in folgender Weise: In der Ruhelage der Anlage ist über
beide Verbindungsleitungen je ein Ruhestromkreis geschlossen, durch den über jede
Verbindungsleitung ein Anrufstromkreis für sämtliche Teilnehmer des Unteramtes UA
vo>;bereitet ist. Der Ruhestromkreis über die Verbindungsleitung 1L I verläuft
über: Erde, Batterie. Wicklung I des Relais X1, Kontakte 43 x1, 42-3', 4I
a, 34k, Schaltarm inzeri in Stellung O, a-Ader der Verbindungsleitung VL I, Kontakt
13 dwi bzw. Kontakt 1s zii und Schaltarm w, in Stellung O, Schaltarm zvh in Stellung
0, Kontakt i1 7i, Relais L11, L12, Erde. In diesem Stromkreis sind die Relais L11
und 1:i; erregt, so daß sich ihre Kontakte in der -gezeigten Lage befinden, also
ein für säintliche Teilnehmer des Unteramtes (rTA viel--fachgeschalteter Anrufstromkreis
über die Verbindungsleitung TIL I zum Hauptamt 11A vorbereitet ist.
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Der Ruhestromkreis über die Verbindungsleitung VL II verläuft in entsprechender
Weise über die a-Ader dieser Verbindungsleitung, so daß im Unteramt UA die Relais
L,.,, und L., der Verbindungsleitung VL II erregt sind. Auch diese Relais haben
ihre Kontakte in die gezeigte Lage gebracht, so daß über die Verbindungsleitung
VL II ebenfalls ein für sämtliche Teilnehmer des Unteramtes UA vielfachgeschalteterAnrufstromkreis
vorbereitet ist. Durch die den Teilnehmern für jede Verbindungsleitung zugeordneten
Relais (z. B. A, B@) sind die beiden vielfachgeschalteten Anrufstromkreise beider
Verbindungsleitungen allen Teilnehmern des Unteramtes UA zugänglich gemacht. Im
Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, daß bei einem Anruf eines Teilnehmers,
sofern beide Verbindungsleitungen frei sind, ein Anrufstromkreis zunächst nur über
die Verbindungsleitung VL I zustande kommt, indem das zur Aufnahme des Anrufanreizes
dienende Relais X. der Verbindungsleitung VZ 11 über den Kontakt io,b des
Relais B der Verbindungsleitung VL I kurzgeschlossen ist, so daß es bei der Anruferzeugung
nicht beeinflußt werden kann, vielmehr nur das Relais X1 zur Erregung kommt. Dieser
Stromkreis verläuft, wenn z. B. der Teilnehmer.Tit. der anrufende ist, über Erde,
Batterie, Wicklung I des Relais Xi, Kontakte 43 x1, 42v, 41 a; 34 h, Schaltarm inw,
in Stellung O, a: Ader der Verbindungsleitung I'L I, Kontakt 13dzc"1 bzw. Kontakt
14ü1 und Schaltarm 7c"1 in Stellung O, Schaltarm w, in Stellung O, Kontakte gdw1,
8L11, Widerstand Wii, Kontakt i b, Teilnehmer Tii., Kontakte 84 b2 und 6 a. bzw.
87 a.. und 89 b., Erde. Das Relais 11 legt sich durch Schließen des Kontaktes 59=1-1
mit seiner Wicklung II über den Widerstand Wi, in einen Haltekreis, welcher nach
der Fortschaltung des Schaltwerkes über den Schaltarm die Kontakte 57 v1, 51 p1
(bzw. später 52v) und den Widerstand TV-i12 verläuft. Durch Unterbrechung des Kontaktes
43 x1 bei der Erregung des Relais X1 wird der über die a-Ader der Verbindungsleitung
VL I
verlaufende Ruhestromkreis unterbrochen, so daß im -Unteramt UA die Relais
L11 und L,2 stromlos werden. Durch öffnen der von ihnen betätigten Kontakte
711" 8 11, und i 1112 - werden im Unteramt der vielfachgeschaltete
Anrufströmkreis
und der Ruhestromkreis unterbrochen, während durch
Schließen. des Kontaktes 171i1 der Drehmagnet Dzui des- Wählers im Unteramt UA an
die b-Ader der Verbindungsleitung VL I angeschaltet wird. Hierdurch kommt
folgender Stromkreis zustande: Erde, Batterie, Wicklung I des Relais K, Kontakt
6o y, Schaltarm inzus in Stellung 0, Kontakt 55 q, b-Ader der Verbindungsleitung
L'L I, Kontakte 18u1, 17111, Drehmagnet Dwi, Erde. In diesem Stromkreis werden
das RelaisK und der DrehmagnetDwl erregt. Durch Schließen des Kontaktes 35 k wird
an die a-Ader der Verbindungsleitung VL I die Wicklung I des Relais A angeschaltet,
so daß nach der Fortschaltung des Wählers. im Unteramt durch Erregung des Drehmagneten
Dwi über den von dem Drehmagneten Dwi betätigten Kontakt i2 dzui folgender Stromkreis
zu-, stande kommt: Erde, Batterie, Wicklung I des Relais A, Kontakte 40 z,
39 a, 3831,. 33 x1 35 k, Schaltarm mwi in Stellung 0, a-Ader der Verbindungsleitung
TL I, Kontakt 12 dwi, Schaltarm wis auf Segment i bis 6, Widerstand
Wis, Erde. In diesem Stromkreis kommt das Relais A zur Erregung, so daß durch Schließen
des Kontaktes 48a der Drehmagnet Dmw des Schaltwelkes im Hauptamt erregt wird über:
Erde, Batterie, Drehmagnet Dmzu, Kontakte 47q, 48a" 5o b, 49p, Erde.
Das Schaltwerk im Hauptamt wird um einen Schritt fortgeschaltet. Durch Schließen
des Kontaktes 31 dmw wird das Relais Y über seine Wicklung I eregt, so daß
durch Öffnen des Kontaktes 6o y die Wicklung I des Relais K stromlos wird. Der über
die b-Ader der Verbindungsleitung VL I verlaufende Stromkreis für den brehmagneten
Dwi wird nach Fortschaltung des Schaltwerkes im Hauptamt am Schaltarm mws unterbrochen,
so daß der für die Wicklung I des Relais A über die a-Ader der Verbindungsleitung
VZ I
zustande gekommene Stromkreis durch Öffnen des Kontaktes i2dwi ebenfalls
aufgetrennt -wird. Das Relais A wird stromlos und unterbricht' am Kontakt 48a den
Stromkreis des Drehmagneten Dmw, so daß durch Öffnen des Kontaktes 31 dmw das Relais
Y aberregt wird.
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Während der Zeit der Erregung des Relais Y und der Aberregung des
Relais K ist ein Prüfstromkreis zur Feststellung des anrufenden Teilnehmers vorbereitet,
indem an die a-Ader über den Widerstand Wi, und den Kontakt 37y ein Batteriepotential
und an die b-Ader über den Kontakt 61 k ein Erdpotential über das Prüfrelais B angelegt
ist. Durch das Batteriepotential an der a-Ader wird im Unteramt ein über den Schaltarm
wii in Stellung i angeschaltetes Relais A1 des hier nicht . gezeigten Teilnehmers
Tni erregt, um feststellen zu können, ob dieser Teilnehmer der anrufende Teilnehmer
ist. Sollte der nicht gezeigte Teilnehmer aber bereits an die Verbindungsleitung
VZ II angeschaltet sein, so wird, da dann sein Relais Bi erregt ist, eine Erregung
des Relais A1 verhindert, um das Gespräch des Teilnehmers über die andere Verbindungsleitung
nicht zu stören.
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Da im vorliegenden Falle der Teilnehmer Tu,' anruft, kommt nach dem
ersten Schaltschritt noch kein Prüfstromkreis zustande, vielmehr wird nach. Aberregung
des Relais Y durch Schließen des Kontaktes 6oy die Wicklung I des Relais K von neuem
erregt über Erde, Batterie, Wicklung l des Relais K, Kontakt 6o y, Widerstand Wi2o,
Kontakte 54 b, 53v, Schaltarm mwz auf Segment i bis 5, Erde. Das Relais K legt über
seinen Kontakt 26.k Batterie an die b-Ader. Es wiederholt sich jetzt das oben beschriebene
Wechselspiel, so daß im Unteramt der Wähler um einen weiteren Schaltschritt verstellt
wird und durch Zurücksendung eines Stromstoßes über die a-Ader der Verbindungsleitung
VL I das Relais A im Hauptamt HA erregt wird, somit also auch das
Schaltwerk im Hauptamt um einen weiteren Schaltschritt fortgeschaltet wird. Nach
Ausführung des zweiten Schaltschrittes wird, solange das Relais Y erregt ist, das
Relais A2 erregt über Erde, Batterie, Widerstand Wi", Kontakte 37y, 33 x1, Schaltarm
mwi auf Segment i bis 6, a-Ader der Verbindungsleitung VZ I, Kontakt 14u1,
Schaltarm w11 auf Kontakt 2, Wicklung I des Relais A2, Kontakt 16 bz, Erde. Das
Relais A2 schaltet den anrufenden Teilnehmer Tzi-, von der Verbindungsleitung VL
Il ab. Außerdem wird der anrufende Teilnehmer über den Kontakt 3 a2 mit einem
für sämtliche Teilnehmer v ielfachgeschalteten Abz-v#,eig zur a-Ader, in welchem
ein zur Überbrückung der A-Relais dienender Kondensator liegt, zusammengeschaltet,
während am Kontakt 86 a2 eine. entsprechende Zusammenschaltung zur Überbrückung
des Relais U1 an der b-Ader erfolgt. Durch diese besondere Anordnung sind zur Überbrückung
der Relais an jeder Ader für sämtliche Teilnehmer nur zwei Kondensatoren aufzuwenden.
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Nach diesen Vorgängen kommt über die Teilnehmerschleife folgender
Stromkreis zustande: Erde, Batterie, Widerstand W111, Kontakte 37y, 33 x1, Schaltarm
mwi auf Segment i bis 6, a-Ader der Verbindungsleitung VL I, Kontakt 13 dwi,
Schaltarm wie auf Kontakt 2, Wicklung I1 des Relais A" Kontakt i b2, Teilnehmer
Tn2, Kontakte 84 b2, 5 az, Relais Ui, Kontäkt iqui, Erde. In diesem Stromkreis bleibt
das Relais A2 erregt, während das Relais Ui erregt wird, so daß unter Abschaltung
der Erde am Kontakt igzh und
des DrehmagnetenDwl am Kontakt 18u1
die b-Ader der Verbindungsleitung VL I zwischen dem anrufenden Teilnehmer Tzz, und
dem Hauptamt- HA über den Kontakt 2o zzi durchgeschaltet wird. über die Schleife
des anrufenden Teilnehmers wird nunmehr das an die b-Ader der Verbindungsleitung
VL 1 angeschaltete Relais B in Reihe mit den Relais L%1 und A2 erregt, da der Kontakt
61 7z geschlossen ist. Durch Öffnen des Kontaktes 5o b wird eine weitere Erregung
des Drehmagneten Dinw verhindert. Das Relais Y
fällt nunmehr ab und schaltet
an Stelle des Widerstandes Wiii das Relais A an die a-Ader an, so daß nunmehr
dieses Relais in Reihe mit den Relais A2, Ui und B erregt wird.
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Inzwischen ist durch Schließen des Kontaktes 69 b über die
Drosselspule Dri das Relais R1 zwecks Anlassens des Vorwählers VW, erregt
worden. Weiterhin wird durch Schließen des Kontaktes 63 b die Wicklung I des Relais
L' eingeschaltet, so daß durch Schließen des Kontaktes i i i v folgender Stromkreis
zustande kommt (I) : Erde, Batterie, Wicklung I und II des Relais P1, Kontakte i
i o y, i i i v, Schaltarm mw, auf Kontakt 2, Widerstand Wi", Erde. Am Kontakt iogp,
wird die hochohmige Wicklung II des Relais P1 kurzgeschlossen, so daß der anrufende
Teilnehmer im Hauptamt gesperrt erscheint. Es kann nunmehr, falls der Teilnehmer
Tza, über die Verbindungsleitung VL II angerufen werden soll, nach der in später
noch zu erläuternder Weise erfolgten Einstellung des Schaltarmes znw5, (II), das
Relais P2 nicht erregt werden. Infolgedessen wird an die b-Ader der Verbindungsleitung
VL II zum vorgeordneten Leitungswähler, -,vie das bei der Verbindungsleitung VL
I zu
erkennen ist, kein Erdpotential (vgl. VL I: Erde, Wii, 81 p1) über einen
P2-Kontakt angelegt werden, wodurch ein sonst bis zum Melden des gewünschten Teilnehmers
über die b-Ader im Leitungswähler beeinflußtes Relais aberregt wird und unter Aussendung
eines Besetztzeichens vom Leitungswähler aus die Prüfader c zur Verbindungsleitung
des Unteramtes auftrennt, so daß diese Verbindungsleitung freigegeben wird. Ein
weiterer Aufbau der Verbindung zu dem bereits besetzten Teilnehmer Tiz, ist damit
verhindert. Man erkennt also, daß der anrufende Unteraintsteilnehmer Tiz. durch
das Relais P1 im Hauptamt HA als besetzt gekennzeichnet ist, so daß Verbindungen
über die andere Verbindungsleitung nicht zu ihm hergestellt werden können.
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Hat inzwischen der durch den Anrufanreiz angelassene Vorwähler VW,
einen freien nachgeordneten Wähler gefunden, so kommt in bekannter Weise eine Erregung
des Relais T1 zustande, wodurch der anrufende Teilnehmer über die Schaltarme des
Vorwählers L'lYi auf den Nummernstromstoßempfänger durchgeschaltet wird. Betätigt
der Teilnehmer TN2 nunmehr seine Nummernscheibe, so werden durch Unterbrechung der
Teilnehmerschleife die Relais A und B stoßweise aberregt, so daß durch
entsprechende Unterbrechung des Kontaktes 69 b eine Übertragung der Stromstöße zur
Einstellung nachgeordneter Nummernstromstoßempfänger erfolgt. Ist der gewünschte
Teilnehmer nach Aussendung der erforderlichen Stromstoßreihen erreicht, so erfolgt
die Aussendung des Rufstromes. Meldet er sich, so wird in bekannter Weise der Ruf
abgeschaltet und über die Prüfader ein Zählstromstoß gegeben, durch den die Wicklung
I des Relais Z betätigt wird. Durch Schließen des Kontaktes 115z wird der an den
Kontakt 2 über den Schaltarm mwß des Schaltwerkes im Hauptamt angeschaltete, dem
anrufenden Teilnehmer Tyz, entsprechende Zähler Z2 betätigt.
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Legt der anrufende Teilnehmer nach Beendigung des Gespräches seinen
Hörer auf, so werden die Relais A und B und nach einiger Zeit auch die Relais A2
und Ui durch Unterbrechung der Teilnehmerschleife stromlos. Durch Öffnen des Kontaktes
69 b erfolgt die Auslösung der Nummernstromstoßenipfänger und des Vorwählers VWi,
welcher über seinen Schaltarm c nach Rückkehr in die Ruhelage die Wicklung II des
Relais V kurzschließt, welches sich nach Ausschaltung der Wicklung I bis zu diesem
Zeitpunkt über den Kontakt 76 v gehalten hat. Durch Öffnen des Kontaktes
52v wird der Haltekreis der Wicklung Il des Relais X1 unterbrochen, so daß während
des nun erfolgenden Rücklaufes des Wählers im Unteramt ein Aufprüfen durch das Relais
B (Kontakt 62x1 offen) auf einen anrufenden Teilnehmer verhindert ist. Nach der
Aberregung des Relais V wird durch öffnen des Kontaktes i i i v auch das Relais
P1 stromlos. Durch Schließen des Kontaktes 53 v wird die Wicklung I des Relais 11
wieder erregt, so daß nunmehr die hier nicht weiter interessierende Fortschaltung
des L,nteramtswählers und des Schaltwerkes im Hauptamt in die Ruhelage einsetzt.
-ach dein letzten Schaltschritt des Unteramtswählers wird dann, solange der Drehmagnet
Dwi noch erregt ist, am Kontakt io dwi über die a-Ader der Verbindungsleitung VL
I über den Widerstand Wilo bzw. über die Wicklung I des Relais X1 eine Erregung
der Relais L11 und L12 herbeigeführt, so daß durch Schließen des Kontaktes ii Z12
nach Stromloswerden des Drehmagneten Dwi der eingangs geschilderte Ruhestromkreis
zur Vielfachschaltung des Anrufstromkreises geschlossen ist.
Wie
oben beschrieben, war im Hauptamt u. a. während des Bestehens einer Verbindung über
die Verbindungsleitung TL I das Relais B erregt, so daß an der Verbindungsleitung
VL II durch Öffnen des Kontaktes ioq. b der Kurzschluß der Wicklung I des Relais
X2 aufgehoben ist. Demzufolge konnte ein weiterer Anruf zur Herstellung einer abgehenden
Verbindung von der Verbindungsleitung VL II in einer der oben für die Verbindungsleitung
VZ I gegebenen Beschreibung entsprechenden Weise aufgenommen werden. Die
in der Figur nicht gezeigten Schalteinrichtungen der Verbindungsleitung TL II arbeiten
dabei in der gleichen Weise, wie dies für die Verbindungsleitung VL I erläutert
worden ist. Die Sperrung des angeschalteten Teilnehmers erfolgt hier durch das Relais
i'2 über den Schaltarm wazu" (II).
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Soll an Stelle einer abgehenden Verbindung eine ankommende Verbindung
hergestellt werden, so wird der Leitungswähler LW zu-
nächst durch die Kennziffer
des- Unteramtes UA - eingestellt. Der Leitungswähler LW prüft dann in bekannter
Weise, welche Leitung frei ist; er prüft also hier zunächst die Verbindungsleitung
TTL II, da diese als erste in seiner Kontaktbank angeschlossen ist; ist diese besetzt,
so läuft er auf die Verbindungsleitung VL I auf. Bei Freisein derselben werden über
den c-Arm des Leitungswählers LW
die Relais Z, Y und T1 erregt. über die b-Ader
wird vom vorgeordnetenLeitungswähler LW aus das Relais K (Wicklung II) erregt.
Neben anderen Schaltvorgängen (Erregung von O, h X1) wird, nachdem durch Unterbrechung
des Ruhestromkreises über die a-Ader 42 y der Drehmagnet Dwl an die b-Ader
angeschaltet ist, durch die über die b-Ader erfolgende Stromstoßgabe das Relais
K beeinflußt; dadurch wird das Schaltwerk 44k im Hauptamt und der Wähler
27 h im Unteramt synchron fortgeschaltet. Im Hauptamt prüft nach dieser Einstellung
das Relais P1, ob der gewünschte Teilnehmer, der durch die Einstellung des Schaltarmes
i2-zu, im Hauptamt gekennzeichnet ist, frei ist. Ist das der Fall, so spricht das
Relais P1 an und schaltet nach Abschaltung der Wicklung II des Relais K (Y fällt
nach der Stromstoßgabe ab) über den Kontakt 81 p,, Erde an die b-Ader zum Leitungswähler,
so daß eine Rufsendung eingeleitet wird. Der gewünschte Teilnehmer ist durch Beeinflugsung
des entsprechenden A-Relais über den Schaltarm wll nach der Einstellung des Wählers
im Unteramt angeschaltet. Am Kontakt 56 p1 wird das Relais B an die b-Ader angeschaltet.
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Meldet sich der gewüraschte Teilnehmer, so sprechen über die Teilnehmerschleife
die Relais A, U1, B in Reihe mit dem schon erregten A-Relais des gewünschten Teilnehmers
an. Durch Öffnen des Kontaktes 8o b wird die Rufabschaltung im Leitungswähler veranlaßt.
Die weiteren Schaltvorgänge sind nicht von Interesse, Es sei noch bemerkt, daß alle
für die Verbindungsleitung hL I beschriebenen Schaltvorgänge bei Einstellung abgehender
oder ankommender Verbindungen in. gleicher Weise bei Benutzung der Verbindungsleitung
VL II ablaufen.
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Während in der Fig. i jedem Teilnehmer für jede Verbindungsleitung
je ein Relais zugeordnet ist, welches ihn je nach der zu benutzenden Verbindungsleitung
von der anderen Verbindungsleitung abschaltet, sind in der Fig. 2 jedem Teilnehmer
zwei Relais zugeordnet, von denen das eine Relais ihn in der Ruhelage mit der einen
Verbindungsleitung und in der Arbeitslage mit der anderen Verbindungsleitung verbindet,
während das zweite Relais dazu dient, den Teilnehmer bei einer Verbindungsherstellung
über die erste Verbindungsleitung von dem Anrufstromkreis über die zweite Verbindungsleitung
abzuschalten. Die weiteren Stromkreise entsprechen den Stromkreisen der Fig. i.
Auch das Hauptamt HA kann in diesem Falle in der gleichen Weise ausgebildet
sein.
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In der Ruhelage der Anlage liegen die Teilnehmer an den vielfachgeschalteten
Anrufstromkreisen beider Verbindungsleitungen, da die Relais L13, L14, L23 und L24
in Ruhestromkreisen erregt sind und, ihre Kontakte die gezeigte Lage einnehmen.
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Ist die obere Verbindungsleitung VZ I frei, so wird durch den Anrufanreiz
des Teilnehmers Tns über den für sämtliche Teilnehmer vielfachgeschalteten Anrufstromkreis
über die obere Ader der Verbindungsleitung TL I in der in der Fig. i gezeigten Weise
ein Anrufanreiz zum Hauptamt HA gegeben. Der Wähler an dieser Verbindungsleitung
wird nach Auftrennung des Ruhestromkreises für die Relais L13 und L14 vom Hauptamt
aus auf den anrufenden Teilnehmer eingestellt. Das bei der Einsteilung des Wählers
über die Wicklung I erregte Relais B3 wird über die Schleife des anrufenden Teilnehmers
im Sprechstromkreis erregt gehalten. Durch Öffnen der Ruhekontakte b3 wird der anrufende
Teilnehmer Tn, von dem Anrufstromkreis über die untere Verbindungsleitung abgeschaltet.
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Ist die obere Verbindungsleitung VZ I bei Anruf des Teilnehmers Tia,
besetzt, also sind die Relais L13 und L,4 aberregt, so beeinflußt der Anrufanreiz
des Teilnehmers Tn3 über die obere Ader der unteren Verbindungsleitung VL II dieser
zugeordnete Anrufeinrichtungen im Hauptamt, wie dies in der Fig. i gezeigt ist.
Der
Wähler an dieser Verbindungsleitung wird in Gang gesetzt; bei seiner Einstellung
auf den Kontakt 3 wird das Relais A3 über seine Wicklung l erregt; es schaltet den
anrufenden Teilnehmer Tiz, über Arbeitskontakte a.3 an die untere Verbindungsleitung
VZ II an. über die Schleife des Teilnehmers Tizs wird dann dieses Relais A3 (Wicklung
II) erregt gehalten. Der Teilnehmer Tiz, ist nunmehr von dem Anrufstromkreis über
die obere Verbindungsleitung VZ I an einer weiteren Stelle abgeschaltet.
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Man erkennt aus der eben gegebenen Beschreibung. daß bei Erregung
des Relais A3 der Teilnehmer an die untere Verbindungsleitung unter Abschaltung
von dem über die obere Verbindungsleitung verlaufenden Anrufstromkreis angeschaltet
wird, und daß bei Erregung des Relais B3 der anrufende Teilnehmer an die obere Verbindungsleitung
unter Abschaltung von dein über die untere Verbindungsleitung verlaufenden Anrufstromkreis
angeschaltet bleibt. Insoweit unterscheidet sich die schaltungstechnische Ausbildung
des Unteramtes UA der Fig. 2 von der des Unteramtes UA der Fig. i. Die Wählereinstellung
und Prüfung vorn Hauptamt aus erfolgt in der in der Fig. i beschriebenen Weise.