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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb und Stromstoßerneuerern
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb
und hat zur Aufgabe, eine möglichst wirtschaftliche Form für den Aufbau großer Selbstwählfernsprechnetze
zu finden. Für die Wirtschaftlichkeit solcher Selbstwählfernsprechnetze ist es von
Bedeutung, daß Z. blinde Belegungen von hochwertigen Leitungen nach Möglichkeit
vermieden werden, 2. teure Apparaturen, wie z. B. Speicherwerke, nur im Notfall
und nur solange als unbedingt nötig in Anspruch genommen werden, 3. die Aufbauzeit
der Verbindungen auch bei Einschaltung von Speicherwerken nicht verlängert wird,
4. in jedem Fall eine sichere Impulsübertragung gewährleistet wird und 5. bei der
Durchschaltung von einem Endamt zu dem zentralen Amt des Netzes die Freiwahlvorgänge
zum Aussuchen der verschiedenen Verbindungsleitungen so aufzuteilen, daß der Teilnehmer
nicht gezwungen ist, zwischen der Aussendung von Stromstoßreihen Pausen einzuschieben.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß in den einzelnen Vermittlungsstellen
StromstoBerneuerer, welche ein Aufnahmeschaltwerk und ein Abgreifschaltwerk aufweisen,
vorgesehen sind, die in solcher Weise mit Speichereinrichtungen zusammenwirken,
daß durch den ersten Stromstoß einer ankommenden Stromstoßreihe, welcher von dem
Aufnahmeschaltwerk des der Leitung individuell zugeordneten Stromstoßerneuerers
aufgenommen wird, die Anschaltung eines freien Speichers veranlaßt wird und das
Aufnahmeschaltwerk bei Aufnahme von Kennziffern, welche eine von dem betreffenden
Amt aus ohne Benutzung der Verbindungseinrichtungen des Netzmittelpunktes erreichbare
Vermittlungsstelle
oderTeilnehmerkennzeichen, Schaltmittel steuert, welche die Abschaltung des belegten
Speichers und der ausgesuchten weiterführenden Verbindungsleitung sowie die Anschaltung
eines entsprechendenVerbindungswählers veranlassen, so daß die weiteren Stromstöße
von dem Abgreifschaltwerk unmittelbar auf den neuen Verbindungsweg übertragen werden.
Hierdurch wird erreicht, daß die Speichervorrichtung nur im Bedarfsfall und nur
so lange angewendet wird, als sie zum Schutz der hochwertigen Leitungen gegen Blindbelegungen
erforderlich ist. Die Bereitstellung des Speichers wird so rechtzeitig gesichert,
daß der Teilnehmer ununterbrochen wählen kann, ohne daß es erforderlich ist, Suchwähler
mit Voreinstellung zu verwenden, die in Zeiten starken Verkehrs doch auch wieder
eine besondere Freiwahlzeit erfordern. Ferner wird erreicht, daß auch dann, wenn
der Speicher als überflüssig aus der Verbindung wieder ausgeschieden wird, was bei
der überwiegenden Zahl der kurzen Verbindungen der Fall ist, eine einfach ausgebildete
Impulserneuerungseinrichtung eingeschaltet bleibt und weiterhin wirksam bleibt,
so daß die Impulse in richtiger Form übertragen werden.
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In Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb sind Stromstoßerneuerer, welche
aus einem Aufnahmeschaltwerk und einem Abgreifschaltwerk bestehen, bekannt. Ferner
ist es in solchen Fernsprechanlagen bekannt, durch ein von den Stromstößen verstelltes
Schaltwerk Schaltmittel zu steuern, welche in Abhängigkeit von der gewählten Kennziffer
eine Umschaltung auf andere Verbindungswege vornehmen. Die Erfindung verwendet diese
bekannten Maßnahmen in Verbindung mit der geschilderten Anschaltung eines Speichers.
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Die Anschaltung eines freien Speichers vermittels des Stromstoßerneuerers
nach der Erfindung ermöglicht es somit, daß die hochwertigen,zudem Netzmittelpunkt
führenden Verbindungsleitungen zunächst nicht belegt zu werden brauchen. Sie werden
nur belegt, wenn sich aus den gewählten Kennziffern ergibt, daß die Verbindung über
den Netzmittelpunkt verlaufen muß. Die zum Verbindungsaufbau erforderlichen Stromstoßreihen
werden sodann mittels des Abgreifschaltwerkes des Speichers in schneller Folge zur
Aussendung gebracht. Die Stromstoßerneuerer nach der Erfindung werden zweckmäßig
solchen Knotenpunkten des Netzes zugeordnet, von denen aus ein großer Teil der Verbindungen
unmittelbar aufgebaut werden kann, wie beispielsweise den Hauptämtern und den Zentralämtern.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
welche die grundsätzlichen Stromläufe eines Stromstoßerneuerers wiedergibt, der
einem Hauptamt zugeordnet ist. Dieser Stromstoßerneuerer liegt an dem ankommenden
Ende einer Verbindungsleitung VL i, welche eines von mehreren Knotenämtern mit diesem
Hauptamt verbindet. Über einen selbsttätig arbeitenden Wähler WS kann eine freie
Verbindungsleitung VZ 2 herausgesucht werden, welche zu dem nächst übergeordneten
Amt, einem Zentralamt, führt. An dem ankommenden Ende dieser Verbindungsleitung
VL 2 in dem Zentralamt ist ein entsprechender Stromstoßerneuerer angeschaltet.
Mittels eines selbsttätig arbeitenden Wählers kann auch dort eine freie Verbindungsleitung
zu dem Netzmittelpunkt, dem Landesamt, herausgesucht werden.
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Es sei angenommen, daß ein anrufender Teilnehmer eines Endamtes, das
an das durch die Verbindungsleitung VZ i mit dem dargestellten Hauptamt verbundenen
Knotenamt angeschlossen ist, zur Herstellung einer Verbindung zu dem Teilnehmer
eines anderen Amtes zunächst den Buchstaben K wählen muß, d. h. zehn Stromstöße
in einer Reihe aussendet, durch welche veranlaßt wird, daß eine freie, zum Knotenamt
führende Verbindungsleitung in dem Endamt ausgewählt wird. Die Einrichtungen des
Knotenamtes und dementsprechend des Hauptamtes bleiben hierdurch unberührt. Wählt
der Teilnehmer nunmehr die erste Stelle der Amtskennziffer des gewünschten Teilnehmers,
dann werden diese Stromstöße von dem Endamt über die Verbindungsleitung zum Knotenamt
gesendet. Die im Knotenamt ankommenden Stromstöße verstellen das Aufnahmeschaltwerk
eines Stromstoßerneuerers entsprechend dem Hauptpatent, und während der Zeitspanne,
um die die Aussendung der berichtigten Stromstöße zeitlich verschoben wird, wird
eine freie Verbindungsleitung VZ i zu dem Hauptamt ausgewählt. Die von dem Stromstoßerneuerer
sodann ausgesandten Stromstöße, welche über die Verbindungsleitung VL i als Wechselstromstöße
übertragen werden, beeinflussen in dem dargestellten Hauptamt das Relais JR. Bei
Empfang des ersten Stromstoßes werden mittels des Kontaktes die Stromkreise für
die Relais C und A R geschlossen. Beide Relais sprechen an. Relais C schließt mit
seinem Kontakt c i einen Haltestromkreis, in dem es für die Dauer der Verbindung
erregt gehalten wird. Das Relais AR wird durch jeden Stromstoß erregt. Der Kontakt
ar i schließt jedesmal den Stromkreis für den Fortschaltemagneten DM des
Aufnahmeschaltwerkes MW des Stromstoßerneuerers, welcher bei jeder Erregung
die Schaltarme dm i und dm 2 um einen Schritt fortschaltet. Der Kontakt
ar 2
schließt jedesmal den Stromkreis eines Relais V, das mit Kontakt v i
einen Teil seiner Wicklung kurzschließt, so daß es seinen Anker nur verzögert abfallen
lassen kann und während jeder Stromstoßreihe angezogen hält. Mit der Erregung des
Relais C bei Empfang des ersten Stromstoßes wird über den Kontakt c i auch ein Stromkreis
für Relais ER geschlossen, das für die Dauer der Verbindung erregt gehalten wird.
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Mit der Erregung des Relais C bei Empfang des i ersten Stromstoßes
wird durch den Kontakt c i ferner ein Stromkreis für das Anlaßrelais R eines freien
Speichers geschlossen. Relais R schließt mit Kontakt r i einen Stromkreis für den
Antriebsmagneten DR des Wählers WR, welcher mittels eines Kontaktes dy diesen Stromkreis
selbst unterbricht. Der Antriebsmagnet DR schaltet somit die Schaltarme wy i, wy
2,
wy 3 und wy 4 so lange fort, bis das Prüfrelais N über den
Kontakt der ankommenden Verbindungsleitung VZ i erregt wird: -, Kontakt
x, Relais T, Kontakte c 2, u 2, w 2, Schaltarm wy i,
Relais N, Kontakt y 2, +.
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In diesem Stromkreis sprechen die Relais N und T
an.
Relais N unterbricht mit Kontakt n i den Stromkreis des Antriebsmagneten
DR, schließt mit Kontakt n 3 einen Teil seiner Wicklung kurz, so daß ein zweiter
Speicher
sich nicht an die ankommende Verbindungsleitung VL i anschalten kann, und schaltet
mit Kontakt n ¢ den Anreizstromkreis auf den nächsten Speicher um. Relais
T schließt mit Kontakt t i einen Stromkreis für Relais W, welches
sich mit Kontakt w i selbst hält und den Anreizstromkreis unterbricht.
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Die Stromstöße der ersten ankommenden Stromstoßreihe verstellen, wie
bereits erwähnt, die Schaltarme dm i und dm 2 des Aufnahmeschaltwerkes
MYl' des Stromstoßerneuerers. In diesem Stromkreis sprechen die Relais N und
T an. Relais N unterbricht mit Kontakt n i den Stromkreis des Antriebsmagneten
DR, schließt mit Kontakt n 3 einen Teil seiner Wicklung kurz, so daß ein zweiter
Speicher sich nicht an die ankommende Verbindungsleitung VL i anschalten kann, und
schaltet mit Kontakt n ,4 den Anreizstromkreis auf den nächsten Speicher um. Relais
T schließt mit Kontakt t i einen Stromkreis für Relais W, welches
sich mit Kontakt w i selbst hält und den Anreizstromkreis unterbricht.
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Die Stromstöße der ersten ankommenden Stromstoßreihe verstellen, wie
bereits erwähnt, die Schaltarme dm i und dm 2 des Aufnahmeschaltwerkes
MW des Stromstoßerneuerers. Sobald noch während des Empfanges dieser Stromstoßreihe
ein freier Speicher mittels des Wählers WR angeschaltet und Relais T erregt worden
ist, kommt über die Kontakte t 5 und w 4 ein Stromkreis für das Relais
J zustande, welches anspricht und mit seinem Kontakt i i einen Stromkreis für Relais
H schließt. Relais H schließt mit seinem Kontakt h
einen Stromkreis
für den Antriebsmagneten DA des Abgreifwerkes A W des Stromstoßerneuerers,
der mittels eines Kontaktes da den Stromkreis des Relais J unterbricht. Die
Relais J und H arbeiten im Wechselspiel mit den Antriebsmagneten
DA; die Arbeitszeiten der Relais und des Magneten sind derart bemessen, daß
das Relais J Stromstöße in der richtigen Form und zeitlichen Folge auszusenden vermag.
Bei jedem Ansprechen schließt der Kontakt i 2 des Relais J einen Stromkreis
für das Stromstoßrelais A des angeschalteten Speichers. Dieses Wechselspiel erfolgt
so lange, bis der Schaltarm wa des Abgreifwählers AW die Einstellung des Schaltarmes
dm 2 des Aufnahmeschaltwerkes erreicht hat. Dann kommt ein Stromkreis für
Relais E zustande, welches im Kontakt e i den Stromkreis des Relais J unterbricht.
Relais E schließt mit Kontakt e 2 einen Teil seiner Wicklung kurz, so daß es bei
Unterbrechung seines Stromkreises nur verzögert abfallen kann.
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Der Speicher besteht aus so vielen einzelnen Speicherschaltwerken,
als maimal Stromstoßreihen zum Aufbau einer Verbindung von dem anrufenden Teilnehmer
ausgesandt werden. In der Zeichnung sind zehn Speicherschaltwerke mit den Antriebsmagneten
SP i bis SP io auf den Schaltarmen sp i bis sp io angedeutet. Die Stromkreise der
Antriebsmagnete SP i bis SP io der einzelnen Speicherschaltwerke werden nacheinander
in den verschiedenen Stellungen eines Steuerschalters AST vorbereitet. Dieser
Steuerschalter AST steht in der Ruhelage in Stellung i, in der der Stromkreis
des Antriebsmagneten SP i vorbereitet ist. Sobald mittels des Relais J des Stromstoßerneuerers
die berichtigten Stromstöße auf das RelaisA des Speichers übertragen werden, gibt
der Kontakt a i diese Stromstöße an den Magneten SP i weiter, welcher den Schaltarm
sp i entsprechend verstellt. Der Kontakt a 2 erregt währenddessen ein Verzögerungsrelais
VS, weiches mittels des Kontaktes vs i den Stromkreis eines Verzögerungsrelais ES
schließt. Über die Kontakte VS 2 und es i wird ein weiteres Verzögerungsrelais
Il'S erregt, dessen Kontakt ws i den Stromkreis des Relais ES wieder unterbricht
und dessen Kontakt WS 2 seinen eigenen Stromkreis aufrechterhält.
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Nach Beendigung der empfangenen Stromstoßreihe fällt das Relais VS
ab und schließt mit Kontakt VS 2 einen Stromkreis für den Magneten
AST des Steuerschalters, welcher infolgedessen in die Stellung 2 fortschaltet,
in der der Stromkreis des Magneten SP 2 vorbereitet ist.
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Die von dem Teilnehmer zur Kennzeichnung des gewünschten Amtes ausgesandten
Stromstoßreihen werden nacheinander von dem Stromstoßerneuerer berichtigt und durch
die einzelnen Speicherschaltwerke aufgenommen. Ergibt die gewählte Kennziffer oder
eine Stelle dieser Kennziffer, daß die Verbindung über das nächstübergeordnete Amt,
z. B. das Zentralamt, verlaufen muß, dann wird am Ende der betreffenden Stromstoßreihe
über den Schaltarm dm i ein Relais Y
erregt, das mit Kontakt y i einen
Haltestromkreis schließt. Kontakt y 2 schließt einen Stromkreis für den Antriebsmagneten
DS des Wählers WS, der mit seinem Kontakt ds den Stromkreis selbst unterbricht.
Hierdurch werden die Schaltarme des Wählers WS fortgeschaltet, bis sie eine freie
zu dem Zentralamt führende Verbindungsleitung VZ 2 finden, dann spricht Relais P
an, unterbricht mit Kontakt P i den Stromkreis des Antriebsmagneten DS und sperrt
mit Kontakt p 4 die belegte Verbindungsleitung.
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Der Kontakt p 6 des Relais P schließt über den Schaltarm wr
4 einen Stromkreis für den Antriebsmagneten DAS des Abgreifschaltwerkes
des Speichers, welcher bei jeder Erregung die Schaltarme was i und
was 2 schrittweise fortschaltet und einen Kontakt das
schließt, über
welchen ein Relais HS erregt wird. Relais HS unterbricht mit Kontakt hs i den Stromkreis
des Magneten DAS, so daß dieser Magnet und das Relais im Wechselspiel arbeiten.
Der Kontakt hs 2 sendet bei jeder Erregung des Relais HS einen Stromstoß auf die
obere Sprechader der Verbindungsleitung VL 2: +, Ls i, hs 2, Schaltarm
wr 3, Kontakte t 4, P 2, Schaltarm des Wählers WS, Verbindungsleitung
VL 2.
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Über den Kontakt hs 3 wird ein Verzögerungsrelais MS erregt, welches
mit Kontakt ms i den Stromkreis eines weiteren Verzögerungsrelais OS schließt.
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Die periodische Erregung des Relais HS erfolgt so lange, bis über
den Schaltarm was und den Schaltarm sp i des ersten Speicherschaltwerkes ein Stromkreis
für das Relais LS zustande kommt. Relais LS unterbricht mit Kontakt ls i die Aussendung
der Stromstöße. Der Kontakt IS 2 schaltet eine Wicklung des Relais HS aus
und schließt gleichzeitig einen Widerstand in dem Stromkreis der anderen Wicklung
kurz, so daß dieses Relais nunmehr schnell anspricht und schnell abfällt. Infolgedessen
werden die Schaltarme was und was 2 beschleunigt bis in die Ruhestellung
fortgeschaltet, in der der Stromkreis des Magneten DAS
an
den Kontakt os i unterbrochen ist. Währenddessen wird das Relais LS über die Kontakte
ls 3 und ms 2 erregt gehalten. Nunmehr fällt das Relais MZ verzögert ab, und der
Kontakt ms i schließt einen Stromkreis für den Steuerschaltermagneten BST, welcher
den Steuerschalter in die Stellung 2 fortschaltet, in der der Schaltarm sp 2 des
zweiten Speicherschaltwerkes für den Abgriff vorbereitet wird. Infolge des Abfalls
des Relais MS wird auch Relais LS stromlos. Nunmehr kann die Einstellung des zweiten
Speicherschaltwerkes abgegriffen werden. Die Mindestpause, die zwischen der Aussendung
zweier aufeinanderfolgender Stromstoßreihen eingehalten werden muß, wird durch die
Abfallzeiten der Relais MS und LS bestimmt.
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Da die Speicherschaltwerke SP i bis SP io nacheinander unter dem Einfluß
des anrufenden Teilnehmers eingestellt werden, dieser jedoch zwischen der Aussendung
der einzelnen Stromstoßreihen mehr oder weniger zögert, und da andererseits die
Aussendung der gespeicherten Stromstoßreihen in zwangsläufiger Folge nacheinander
erfolgt, kann der Fall eintreten, daß der Steuerschalter BST des Abgreifschaltwerkes
den Steuerschalter AST des Aufnahmeschaltwerkes einholt. Ist dies der Fall,
dann wird nach dem Abfall der Relais VS und WS über die Kontakte vs 3 und
ws4 sowie über die untereinander verbundenen Stellungen der Steuerschalter
AST und BST ein Stromkreis für die Wicklung II des Relais R geschlossen,
welche der Wicklung I dieses Relais entgegengeschaltet ist. Relais R fällt infolgedessen
ab und unterbricht mit Kontakt r 2 den Stromkreis des Relais T. Der
Kontakt t 4
schließt nunmehr einen Stromstoßsendekreis, welcher unmittelbar
von dem Kontakt i 3 des Relais J des Stromstoßerneuerers gesteuert
wird. Die weiteren Stromstoßreihen des anrufenden Teilnehmers werden daher jetzt
unmittelbar mittels des Relais J des Stromstoßerneuerers auf die Verbindungsleitung
VL 2 ausgesandt. Durch den Abfall des Relais R wird der belegte Speicher
wieder frei. Die Kontakte r 3 und r 4 schließen Stromkreise für die Fortschaltung
der Steuerschalter AST und BST in ihre Ruhelage. Ebenfalls werden die Speicherwähler
in bekannter, nicht näher dargestellter Weise in ihre Ruhelage verstellt.
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Wie ersichtlich, werden durch die einzelnen Stromstoßreihen, die der
anrufende Teilnehmer zur Kennzeichnung des gewünschten Amtes und gegebenenfalls
des gewünschten Teilnehmers aussendet, die Schaltarme dnz i und dm 2 des
Aufnahmeschaltwerkes MW
des Stromstoßerneuerers forgeschaltet. Der Schaltarm
dm i übernimmt gleichzeitig die Aufgaben eines Mitlaufwerkes. Wählt der Teilnehmer
beispielsweise eine Kennziffer, welche zu keinem der in dem Fernsprechnetz angeschlossenen
Ämter gehört, dann gelangt der Schaltarm dm i auf einen Kontakt, an dem die
Wicklung I eines Relais K angeschlossen ist. Sobald am Ende der Stromstoßreihe das
Relais V abfällt und den Kontakt v 2 wieder schließt, wird Relais K erregt. Der
Kontakt k i schließt einen Haltestromkreis, und der Kontakt k 2 bewirkt die Erregung
eines Relais S, welches mit den Kontakten s i und s 2 Wechselstrom auf die ankommende
Verbindungsleitung VL i aussendet. Diese Wechselstromsendung veranlaßt in bekannter,
nicht näher dargestellter Weise die Auslösung der Verbindung in dem Amt des anrufenden
Teilnehmers. Relais K kann auch bei Betätigung einer Sperrtaste ST erregt werden.
Ferner wird die Wicklung IIdes Relais K erregt, sobald die Sicherung des Stromstoßerneuerers
durchbrennt.
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'ählt e ein der anrufende Teilnehmer eine Kennziffer, w cl Amt kennzeichnet,
das von dem dargestellten Hauptamt aus erreichbar ist, ohne daß die Verbindung über
ein übergeordnetes Amt, Zentralamt oder Landesamt, zu verlaufen braucht, dann gelangt
der Schaltarm dm i beispielsweise auf einen Kontakt, an den ein Relais U
angeschlossen ist. Am Ende der Stromstoßreihe wird somit das Relais U erregt, das
mit Kontakt u i einen Haltestromkreis schließt. Der Kontakt u 2 unterbricht den
Stromkreis der Relais N und T, so daß diese abfallen und den belegten Speicher freigeben.
Kontakt u 3 schließt einen Stromkreis für den Antriebsmagneten D Veines Wählers
WV, der seinen Stromkreis mittels des Kontaktes dv selbst unterbricht, und schaltet
somit die Schaltarme des Wählers WV so lange fort, bis das Relais Q auf einem freien
Kontakt anspricht. An den Wähler VW sind Verbindungseinrichtungen, z. B.
Gruppenwähler GW des belegten Hauptamtes, angeschlossen, über welche der weitere
Verbindungsaufbau erfolgen kann. Der Kontakt q i unterbricht den Stromkreis des
Antriebsmagneten DV,
und die Kontakte q 2 und q 3 schalten die
Sprechadern der ankommenden Verbindungsleitung VZ i auf diese Verbindungseinrichtung
durch. Der Kontakt u 5 des erregten Relais U hat ferner den Stromkreis des Relais
P unterbrochen, so daß eine Durchschaltung zu einer weiterführenden Verbindungsleitung
VL 2 nicht erfolgen kann. Nunmehr werden die weiteren Stromstoßreihen des
anrufenden Teilnehmers unmittelbar seitens des Relais J des Stromstoßerneuerers
an die VerbindungseinrichtungGYI'weitergegeben: +, i3, w3, t 4, q 2,
Schaltarm des Wählers VW ...
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Da die Stromstoßreihen des anrufenden Teilnehmers, welche entsprechend
der Kennziffer des gewünschten Amtes schließlich die Erregung des Relais U und damit
die Umschaltung auf die Verbindungseinrichtungen des betreffenden Amtes veranlaßt
haben, vorerst seitens des Stromstoßerneuerers nur dem Speicher zugeführt wurden,
nicht jedoch über die Verbindungsleitung VZ 2 zu dem übergeordneten Amt übertragen
wurden, sind diese Verbindungsleitungen und die Verbindungseinrichtungen des übergeordneten
Amtes noch nicht in Benutzung genommen und dem übrigen Verkehr entzogen worden.
Durch die Anwendung des Speichers in Verbindung mit dem zugleich als Mitlaufwerk
arbeitenden Stromstoßerneuerer wird somit eine unnötige Belegung der hochwertigen
Verbindungsleitungen zu dem nachfolgenden Amt vermieden.
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Es kann der Fall eintreten, daß bei Empfang des ersten Stromstoßes
der ersten Stromstoßreihe über die Verbindungsleitung VL i ein freier Speicher nicht
zur Verfügung steht. In diesem Fall ist der Anreizstromkreis über die Kontakte
114, n 4' mit einem Relais G verbunden. Relais G spricht bei Erregung des
Relais C an und schließt mit seinem Kontakt g einen Stromkreis für das Relais W
des Stromstoßerneuerers, welches sich über Kontakt w i selbst hält. Der Kontakt
w 4 des Relais W bereitet den Stromkreis für das Relais J des
StroinstoLierneuerei-s
vor. Der Kontakt z` 5 schließt den Stromkreis für den Antriebsmagneten DS, so daß
der Wähler 11-S, ohne daß eine entsprechende Kennziffer gewählt wurde, eine freie
Verbindungsleitung VL 2
heraussucht. Sobald eine Verbindungsleitung VL 2 belegt
ist und Relais P angesprochen hat, wird durch Kontakt p 5 der Stromkreis des Relais
J geschlo-sen. Die berichtigten Stromstöße werden in diesem Fall mittels des Kontaktes
i 3 auf die ausgewählte Verbindungsleitung VZ 2 ausgesandt und bewirken gegebenenfalls
eine Blindbelegung der Verbindungsleitungen bis zum Netzmittelpunkt. Dieser Fall
wird jedoch nur sehr selten auftreten, da es möglich ist, eine dem Hauptverkehr
entsprechende Anzahl Speicher vorzusehen.
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Ist in dein betreffenden Hauptamt ein Beamtinnenplatz vorgesehen,
welcher bei Wahl der Ziffer o seitens des Teilnehmers angerufen wird, dann ist in
dem entsprechenden Kontakt der von dem Schaltarm dm i bestrichenen Kontaktbank
ein Relais Y angeschlossen, welches nach Empfang dieser Stromstoßreihe erregt wird.
Der Kontakt x schließt den Stromkreis für eine Anruflampe PL und unterbricht gleichzeitig
den Stromkreis für die Relais T und A', so daß der angeschaltete Speicher wieder
freigegeben wird. Ist die Beamtin an dem Beamtinnenplatz nicht anwesend, dann unterbricht
sie mittels der Taste PT den Stromkreis dieses Relais 1. Die Stromstoßreihe des
anrufenden Teilnehmers wird somit gespeichert und von dem Speicher sodann über die
Verbindungsleitung VL 2 zu dem übergeordneten Amt übertragen, wo sie in dem entsprechend
ausgebildeten Stromstoßerneuerer den Anruf der dortigen Beamtin veranlaßt. Der Anreiz
des Abgreifschaltwerkes des Speichers kann in diesem Fall, in dem nur das Speicherschaltwerk
SP i verstellt wird, durch nicht näher dargestellte Schaltmittel bewirkt werden,
die über den Schaltarm drrt r und die Taste PT eingeschaltet werden.