-
Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen,
zur Kennzeichnung von Anrufen besonderer Sprechstellen in einer Vermittlungsstelle
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere
Fernsprechanlagen, zur Kennzeichnung von Anrufen besonderer Sprechstellen in einer
Vermittlungsstelle, die von allen Sprechstellen über die gleichen Einstellwege und
Verbindungseinrichtungen erreicht wird.
-
Bei bekannten Anordnungen dieser Art wird durch den besonderen Sprechstellen
zugeordnete Schaltmittel ein von den zum Verbindungsaufbau erforderlichen Schaltvorgängen
unterschiedlicher Schaltvorgang ausgelöst, z. B. Aussendung eines Wechselstromsignals,
durch den an einem Arbeitsplatz in der Vermittlungsstelle ein die besondere Sprechstelle
kennzeichnendes Anrufzeichen eingeschaltet wird.
-
Dies setzt eine besondere Ausbildung der den Verbindungsleitungen
zugeordneten Übertrager voraus, da auf das besondere Signal abgestimmte Einrichtungen
vorgesehen sein müssen, die das Signal aufnehmen und zur gegebenen Zeit weitergeben.
Besonders groß wird der zusätzliche Aufwand
an solchen Einrichtungen
dann, wenn der Meldeplatz erst über mehrere Leitungsabschnitte erreicht wird.
-
Bei anderen bekannten Anordnungen werden nach Erreichung des Meldeplatzes
die Einrichtungen zur Einschaltung des besonderen Zeichens durch eine -weitere Stromstoßgabe
seitens des Benutzers der Sprechstelle beeinfiußt. Abgesehen davon, daß keine befriedigende
Lösung darin zu sehen ist, den Benutzer der Sprechstelle mit der Durchführung der
Schaltmaßnahmen zur Spreehstellenkennzeichnung zu belasten, müssen die besonderen
Sprechstellen auch zusätzliche Steuereinrichtungen aufweisen, die eine Sprechverbindung
nur dann ermöglichen, wenn auch tatsächlich die Schaltmaßnahmen zur Kennzeichnung
der Sprechstelle ausgeführt «erden.
-
Bei einer weiteren bekannten Anordnung ist am Meldeplatz ein Schrittschaltwerk
angeordnet, das nach Erreichung des Platzes durch selbsttätige Aussendung einer
zusätzlichen Stromstoßreihe (elf Stromstöße) in eine bestimmte Stellung gebracht
wird, über die dann das besondere Zeichen angeschaltet wird. Die Anordnung eines
besonderen Schaltwerkes zur Kennzeichnung mit den dazu erforderlichen Relais und
Steuereinrichtungen stellt einen erheblichen zusätzlichen Aufwand dar. Außerdem
ist ein genaues Arbeiten der Stromstoßsende- und Stromstoßempfangseinrichtungen
erforderlich, da ja nur dann die besondere Kennzeichnung am Meldeplatz erfolgt,
wenn das Schrittschaltwerk in die bestimmte Stellung gelangt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der erwähnten
Nachteile eine in jeder Beziehung betriebssichere, unterschiedliche Kennzeichnung
für alleFernsprechanlagen, auch solche mit langen Verbindungswegen und abgeriegelten
Leitungen, zu ermöglichen. Die Erfindung besteht darin, daß den besonders zu kennzeichnenden
Sprechstellen Schaltmittel zugeordnet sind, die selbsttätig nach Aufbau der Verbindung
zu einer Meldestelle in der Vermittlungsstelle einen über den Verbindungsweg zu
steuernden Schaltvorgang zeitlich über das für gewöhnliche Sprechstellen erreichbare
Maß verlängern, so daß nur bei diesem v erlärngerten Schaltvorgang der Meldestelle
zugeordnete Schaltmittel derart beeinflußt werden, daß ein die besondere Sprechstelle
kennzeichnendes Signal eingeschaltet wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei alle nicht unmittelbar zur Erläuterung des Erfindungsgegenstandes
dienenden Schaltelemente und Stromkreisanordnungen der Einfachheit und Übersichtlichkeit
halber fortgelassen sind.
-
Fig. r zeigt in einem Übersichtsschaltbild einen Verbindungsweg, der
von einer MünzkassiersteIle iiIK und einer gewöhnlichen Teilnehmerstelle Tiz über
zwei Wahlstufen zu einer Meldestelle der Vermittlungsstelle, beispielsweise einem
Fernplatz FA führt. Der Münzkassierstelle, die am Fernplatz besonders zu kennzeichnen
ist, ist im Amt ein Übertrager JIKLTE zugeordnet, der die Schaltmittel zur Erzeugung
bestimmter Schaltvorgänge zur Kennzeichnung am Fernplatz enthält. Nach Einleitung
einer Verbindung an der Münzkassierstelle läuft der Vorwähler 111' an und
stellt sich auf einen freien ersten Gruppenwähler r. GZI- ein. Durch Aussendung
zweier Nummernstromstoßreihen wird dieser und der zweite Gruppenwähler 2. G11' in
bekannter Weise eingestellt. Der Übertrager 3IKI'E enthält Schaltmittel zur Unterscheidung
der Verbindungsrichtungen. Der Münzkassierer 3IK ist so eingerichtet, daß von ihm
aus Verbindungen niederen Wertes selbsttätig hergestellt werden können. stur wenn
zwecks Herstellung einer Fernverbindung und Ansteuerung des Fernplatzes zwei bestimmte
Kennziffern ausgesandt werden, werden von dem Übertrager 3IKUE die Vorgänge zur
Kennzeichnung der Münzkassierstelle eingeleitet. Alsdann ist der zweite Gruppenwähler
2. GII' auf den Fernplatz T.1 eingestellt, dem ein besonderer, die unterschiedlichen
Signale auslösender Übertrager F_4 UE zugeordnet ist. Dieser ist beispielsweise
so eingerichtet, daß bei von Münzkassierstellen kommenden Verbindungen eine Anruflampe
auf Flackern eingestellt wird.
-
Ruft eine gewöhnliche Teilnehmerstelle Tn den Fernplatz an, so verläuft
diese Verbindung (gewöhnlichen Teilnehmerstellen sind keine besonderen Übertrager
zugeordnet) über den Vorwähler VI'i und weiterhin über dieselben Gruppenwähler,
die auch in dem Verbindungsweg vom Münzkassierer aus liegen. In diesem Falle erscheint
am Platz der Beamtin ein anderes Signal, beispielsweise brennt die Anruflampe dauernd,
für die Beamtin das Zeichen, daß der Anruf von einer gewöhnlichen Teilnehmerstelle
stammt.
-
Die Vorgänge zur Erzeugung und Einschaltung des besonderen, Münzkassierstellen
kennzeichnenden Signals am Platz der Beamtin sind in der Anordnung nach Fig. 2 eingehend
dargestellt.
-
Der dem Münzkassierer zugeordnete Übertrager I1I)if-l'E «eist eine
Anzahl Relais und ein Wählerrelais TI' auf, welches Relaiskontakte und Schaltarme
besitzt, die eine Ruhestellung und 35 Kontakte bestreichen. Die Schaltarme sind
ebenso wie die Kontakte mit dem Index u, bezeichnet. Bei den Schaltarmen ist ferner
angegeben, in welchen Stellungen des Schalt«-erkes bestimmte Kontakte geschlossen
bzw. geöffnet sind. 13u- o bedeutet, daß der Kontakt r3 u, in Stellung o des Wählerrelais,
14 w r bis 35, daß der Kontakt 1:1u- in den Stellungen i bis 35 des Wählerrelais
geschlossen ist.
-
Wird seitens der in Fig. a dargestellten Münzkassierstelle 3111 durch
Abheben des Hörers eine
Verbindung eingeleitet, so wird das Relais
A des Übertragers MKUE in der Vermittlungsstelle erregt: Erde, Wicklung I des Relais
A, Anschlußader b, Münzkassierstelle MK, Anschlußader a,
Wicklung II
des Relais A, Batterie, Erde. Durch Schließen der Kontakte io a und i- ,a ist folgender
Stromkreis für das Relais C geschlossen: Erde, Batterie, Widerstand Wi, Wicklung
des Relais C, Kontakte io a, 12 a, 13 w (geschlossen in Stellung o des Wählerrelais
W), Erde. Am Kontakt ii c legt sich das Relais C in einen Haltekreis unabhängig
vom Kontakt 13 w. Durch Schließen des Kontaktes 25 c ist folgender Stromkreis für
Relais J geschlossen: Erde, Kontakt 29w (geschlossen in den Stellungen o und io
des Wählerrelais), Kontakt 25 c, Wicklung I des Relais J, Batterie, Erde. Durch
Schließen der Kontakte q. c und 5a ist nun über Drosselspule Dr, Kontakte q. c,
5 a, 6 w (geschlossen in den Stellungen o bis 2o des Wählerrelais) eine Brücke
zwischen den Sprechadern hergestellt, so daß nun in bekannter, hier nicht weiter
dargestellter Weise der Vorwähler VW angelassen wird. Der Vorwähler VW sucht
einen freien ersten Gruppenwähler z. GW, worauf das Stromstoßempfangsrelais
A i des ersten Gruppenwählers anspricht: Erde, Widerstand W i, untere Sprechader,
Schaltarm b des Vorwählers VW, Kontakte 6w, 5a, q.c, Drosselspule Dy, obere
Sprechader, Schaltarm a
des Vorwählers, Wicklung des Relais A i, Batterie,
Erde. Über den nicht dargestellten Prüfarm des Vorwählers VW wird das ebenfalls
nicht dargestellte Belegungsrelais C i des Gruppenwählers z. GW eingeschaltet. Der
Benutzer der Münzkassierstelle beginnt nun mit der Aussendung von Nummernstromstößen.
Das Relais A im Übertrager MKUE wird nun den ausgesandten Impulsen entsprechend
oft zum Abfall gebracht. Nach dem ersten Abfall des Relais A wird Relais V eingeschaltet:
Erde, Kontakt iic, Wicklung I des Relais V, Kontakt 9 a, Widerstand Wi, Batterie,
Erde. Das Relais V ist als Verzögerungsrelais ausgebildet, so daß es während der
Stromstoßreihe seine Kontakte in Arbeitsstellung hält. Die Stromstöße werden durch
Öffnen und Schließen des Kontaktes 5 a auf das Stromstoßempfangsrelais A r des ersten
Gruppenwählers übertragen. Durch Öffnen der Kontakte iv und 3 v wird die Schleife
zum Münzkassierer hin unterbrochen, um so Störungen des die Verbindung herstellenden
Benutzers der Sprechstelle zu verhindern. Durch Schließen des Kontaktes 2 v wird
die Drosselspule kurzgeschlossen, um dadurch eine bessere Übertragung der Nummernstromstöße
zu erreichen. Im Gruppenwähler i. GW wird nach dem ersten Abfall des Relais A i
das Relais V r eingeschaltet: Erde, Kontakte 36 ei, 37 a r, Wicklung des
Relais V i, Batterie, Erde. Am Kontakt 34v1 wird die untere Sprechader im ersten
Gruppenwähler unterbrochen und am Kontakt 35 v 1 über Widerstand Wi Steuerspannung
an die untere Sprechader angeschaltet. Das Relais V i ist ein Relais mit verzögertem
Abfall, das die aufeinanderfolgenden Stromstöße überbrückt, so daß also während
der Dauer dieser und aller nachfolgenden Nummernstromstoßreihen Steuerspannung an
der unteren Sprechader im ersten Gruppenwähler liegt.
-
Die von dem Benutzer des Münzkassierers ausgesandte Stromstoßreihe
wird auch auf das Wählerrelais W des Übertragers MKUE übertragen. Nach Beendigung
des ersten Stromstoßes der Stromstoßreihe erhält das Wählerrelais den ersten Fortschaltestromstoß
: Erde, Kontakte 2o v, 18 a, r5 i, Wicklung des Wählerrelais W, Batterie,
Erde. Die Schaltarme des Wählerrelais werden somit von der Ruhestellung o auf den
ersten Kontakt gebracht. Das Relais J kann, da der Kontakt 29w nun geöffnet wird,
in dem oben beschriebenen Stromkreis nicht weiter erregt gehalten werden. Für die
Dauer der Stromstoßreihe, d. h. für die Dauer des Erregtseins des Relais V, hält
es sich jedoch über folgenden Stromkreis: Erde, Kontakt iq.w (geschlossen in den
Stellungen x bis 35 des Wählerrelais), Kontakt 23w (geschlossen in den Stellungen
o bis 2o des Wählerrelais), Kontakte 22 v, 2 1 i, Wicklung I des Relais J, Batterie,
Erde. Der Stromkreis für das Wählerrelais wird bei Beginn des zweiten Stromstoßes,
d. h. beim zweiten Abfall des Relais A am Kontakt 18 a unterbrochen und das Wählerrelais
zum Abfall gebracht. Bei Beendigung des zweiten Stromstoßes erhält es den nächsten
Fortschalteimpuls usf.
-
Es sei zunächst angenommen, daß der Benutzer der Sprechstelle eine
Verbindung, beispielsweise eine Ortsverbindung, ohne Mitwirkung einer Beamtin in
der Vermittlungsstelle herstellt und als erste Ziffer eine der Ziffern i bis 9 aussendet.
Nach dieser Stromstoßreihe befinden sich die Schaltarme des Wählerrelais auf einem
der Kontakte i bis 9. Wenn nun nach der Stromstoßreihe das Relais A anhaltend erregt
bleibt, wird der Kontakt ioa längere Zeit geschlossen, so daß das Relais V durch
Kurzschluß zum Abfall gebracht wird. Am Kontakt 22v wird dann der oben beschriebene
Haltekreis für Relais J geöffnet, so daß dieses Relais abfällt. Haltemöglichkeit
für dieses Relais besteht auch nicht über Kontakt 29w, da dieser j a in den Stellungen
i bis 9 nicht geschlossen ist. Das Relais J, einmal abgefallen, wird auch durch
die nachfolgenden Nummernstromstoßreihen nicht wieder erregt, so daß die nachfolgenden,
von dem Benutzer der Sprechstelle ausgesandten Nummernstromstoßreihen von dem Wählerrelais
W nicht aufgenommen werden.
-
Die übrigen Vorgänge zur Herstellung einer solchen Verbindung interessieren
hier nicht weiter. Die Auslösung des Wählerrelais erfolgt am Schluß der Verbindung
nach Einhängen des Hörers an der Münzkassierstelle. Das Relais A fällt
dann
ab und schließt am Kontakt g a das Relais C kurz, so daß dieses abfällt. Es entsteht
dann folgender Stromkreis für das Relais J: Erde, Kontakt 14ue (geschlossen in den
Stellungen 1 bis 35 des Wählerrelais), Kontakte 26u, (einfacher Ruhekontakt des
Wählerrelais 11'), 24.c, Wicklung I des Relais J, Batterie, Erde. Relais
J
schaltet das Wählerrelais ein: Erde, Kontakte 14u, 17c, 15i, Wicklung
des Wählerrelais Il', Batterie, Erde. Die Schaltarme des Wählerrelais «-erden auf
den nächsten Schritt gebracht. Durch Öffnen des Kontaktes 26w wird der soeben beschriebene
Stromkreis für Relais J unterbrochen und dieses Relais zum Abfall gebracht. Am Kontakt
15i wird der Stromkreis des Wählerrelais il' geöffnet. Nach Abfall des Wählerrelais
und Schließen des Kontaktes 26w kommt der Stromkreis für Relais J wieder zustande,
so daß am Kontakt 15i aufs neue der Stromkreis für das Wählerrelais geschlossen
wird. Auf diese Weise erfolgt schrittweise die Fortschaltung der Schaltarme des
Wählerrelais, bis sie die Ruhestellung o erreicht haben. Durch Öffnen des Kontaktes
1.1.W wird dann das Unterbrecherspiel zwischen dem Relais J und dem Wählerrelais
Il' beendet. Die Einrichtungen des Übertragers JIKUE befinden sich sodann in der
Ruhelage.
-
Es sei nun angenommen, daß der Benutzer der Münzkassierstelle ebenfalls
ohne Mitwirkung einer Beamtin der Vermittlungsstelle eine Verbindung herstellt,
wobei als erste Ziffer o und als zweite Ziffer eine der Ziffern i bis g gewählt
wird. Durch die erste Ziffer o werden in der beschriebenen Weise die Schaltarme
des Wählerrelais TV
auf den zehnten Kontakt gebracht. Wenn nach Beendigung
der ersten Nummernstromstoßreihe und Abfall des Relais b' der Kontakt 22 z, geöffnet
wird, so ist zwar der Haltekreis für das Relais J unterbrochen, das Relais wird
jedoch in folgendem Stromkreis «-eiter erregt gehalten: Erde, Kontakte 2gzt (geschlossen
in den Stellungen o und 1o des Wählerrelais), 25e, Wicklung I des Relais J, Batterie,
Erde. Wenn nun bei Aussendung der zweiten Stromstoßreihe das Relais T' wiederum
eingeschaltet wird, ist am Kontakt 22 v der oben beschriebene Haltekreis für das
Relais J wieder hergestellt. Die Stromstöße der zweiten Stromstoßreihe «-erden somit
über Kontakte 2o 1k, 18 a, 15 i auf das Wählerrelais Il' übertragen. Wenn nun, wie
angenommen, als zweite Ziffer eine der Ziffern 1 bis 9 gewählt wird, so stehen
am Schluß der Stromstoßreihe die Schaltarme des Wählerrelais auf einer der Stellungen
11 bis 1g. Nach Abfall des Relais 1' wird dann am Kontakt -22 r der Haltekreis für
das Relais J
geöffnet und dieses zum Abfall gebracht. Die weiteren von dem
Benutzer der Sprechstelle ausgesandten Stromstoßreihen können somit nicht mehr das
Wählerrelais Il' beeinflussen. Die Vorgänge zur Vollendung und zur Auslösung einer
solchen Verbindung interessieren nicht. Am Schluß der Verbindung wird in der beschriebenen
Weise das '\'G'ählerrelais 11' mit dem Relais J als Unterbrecher in die Ruhelage
gebracht.
-
Es sei nun angenommen, daß der Benutzer der 1lünzkassierstelle eine
Fernverbindung herzustellen wünscht, bei der die 'Mitwirkung einer Beamtin in der
Vermittlungsstelle erforderlich ist. Um den Fernplatz der Vermittlungsstelle zu
erreichen, ist die Kennummer oo zu wählen. Nach Aussendung der ersten Kennziffer
o ist, wie vorher beschrieben, für Relais J über Kontakte 29w und 25 c ein Haltekreis
geschlossen, wodurch die Beeinflussung des Wählerrelais Il' durch die zweite auszusendende
Stromstoßreihe ermöglicht wird. Die Schaltarme des Wählerrelais gelangen daher nach
Aussendung der zweiten Kennziffer o auf den zwanzigsten Kontakt. Nach Beendigung
des letzten Stromstoßes der zweiten Stromstoßreihe besteht folgender Stromkreis
für das Wählerrelais IV: Erde, Kontakte =2o7-, zSa, 15i, Wichlung des Wählerrelais
11', Batterie, Erde. Durch längeres Schließen des Kontaktes loa wird das Relais
t' zum Abfall gebracht. Durch Öffnen des Kontaktes 22 v wird der Haltekreis für
das Relais J unterbrochen, dieses Relais jedoch über Kontakte 25c, 28u, (geschlossen
in Stellung 2o des Wählerrelais) und Kontakt l4u' (geschlossen in den Stellungen
1 bis 35 des Wählerrelais) weiter erregt gehalten. Durch Öffnen des Kontaktes 2oz,
wird der Stromkreis für das Wählerrelais 11" unterbrochen. 'Mit Hilfe des Kondensators
Co, der sich nun über den durch Kontakt IAv vom Kurzschluß befreiten Widerstand
Tl'i und die Kontakte iSa und 15 i entlädt, wird eine bestimmte :Abfallverzögerung
für das Wählerrelais 11' herbeigeführt, die erforderlich ist, um nach der zweiten
Stromstoßreihe durchzuführende Steuervorgänge ungestört vor sich gehen zu lassen.
Nach Abfall des Wählerrelais Il' wird das Relais I' wieder eingeschaltet und für
das Relais J ein Haltestromkreis geschlossen: Erde, Kontakt 32w (geschlossen in
den Stellungen 2o bis 34. des Wählerrelais), Kontakt 3i z,# (einfacher Ruhekontakt
des Wählerrelais), Wicklungen II der Relais 1' und J, Batterie, Erde.
-
Nunmehr erfolgt durch die Einrichtungen des Übertragers MIM UE eine
selbsttätige Stromstoßaussendung, welche durch den Benutzer der 3Zünzkassierstelle
nicht gestört werden kann (beispielsweise durch Betätigen der Nummernscheibe), da
über Kontakt 3o&, (geschlossen in den Stellungen 2o bis 34 des Wählerrelais)
das Relais A über seine Wicklung III eingeschaltet bleibt. Die selbsttätige Stromstoßaussendung
geht in folgender Weise vor sich: Nach Ansprechen des Relais 1' ist der Stromkreis
für das Wählerrelais wieder hergestellt: Erde, Kontakte 2o71, 18ez, 15i, Wicklung
des Wählerrelais 11', Batterie, Erde. Die Schaltarme des Wählerrelais gelangen somit
auf den einundzwanzigsten Kontakt. Durch Öffnen des Kontaktes 31u i%-ird der
oben
beschriebene Stromkreis für die Wicklungen II der Relais J und V geöffnet. Diese
beiden Relais sind so dimensioniert, daß das Relais V eine größere Abfallverzögerung
besitzt als das Relais J. Das Relais J fällt somit ab und öffnet am Kontakt 15i
den Stromkreis für das Wählerrelais W. Am Kontakt 31 w wird, noch bevor das Relais
V abfallen kann, der Stromkreis für die Wicklungen II der Relais- V und J wieder
hergestellt. Durch Schließendes Kontaktes i5 i erfolgt erneute Einschaltung des
Wählerrelais W. Die Schaltarme gelangen auf den nächsten, den zweiundzwanzigsten
Kontakt. Durch Öffnen des Kontaktes 3 1 w wird Relais J wiederum
zum Abfall gebracht und damit der Stromkreis für das Wählerrelais unterbrochen.
Das Wechselspiel zwischen dem Wählerrelais W und dem Relais J
geht
weiter, bis die Schaltarme des Wählerrelais von dem vierunddreißigsten auf den fünfunddreißigsten
Schritt gelangen. Alsdann wird am Kontakt 32w der Stromkreis für die Wicklungen
II der Relais J und V endgültig unterbrochen, so daß also die Schaltarme des Wählerrelais
auf dem Kontakt 35 zur Ruhe kommen. Die einzelnen Schritte, die die Schaltarme des
Wählerrelais ausgeführt haben, werden am Kontakt 7i (Kontakt 6w, nur in den
Stellungen o bis 2o geschlossen, ist offen) durch Öffnen und Schließen der zwischen
den beiden Sprechadern liegenden Brücke in genau derselben Weise wie die einzelnen
Impulse der von dem Benutzer der Münzkassierstelle durch Betätigen seiner Nummernscheibe
ausgesandten Nummernstromstoßreihen über den Verbindungsweg übertragen. Es werden
also fünfzehn Stromstöße nacheinander übertragen, eine Anzahl, die durch Betätigung
der nur vorhandenen gewöhnlichen iöteiligen Nummernscheibe nicht erreicht werden
kann.
-
Durch die beiden von dem Benutzer der Münzkassierstelle ausgesandten
Kennziffern oo werden die Gruppenwähler r. GW und 2. GW derart eingestellt, daß
eine Verbindung über den Fernamtsübertrager FA UE zum Fernplatz FA hergestellt ist.
Jedesmal bei Übertragung der Nummernstromstoßreihen, ebenso auch bei der Übertragung
der fünfzehn von dem Übertrager MKUE erzeugten Stromstöße wird für die Dauer der
Stromstoßreihen das Relais V i des ersten Gruppenwählers z. GW eingeschaltet. Am
Kontakt 35 v i wird somit für die Dauer der einzelnen Stromstoßreihen Steuerspannung
über Widerstand Wi an die untere Sprechader angeschaltet. Nach Einstellung des zweiten
Gruppenwählers 2. GW auf den- Fernamtsübertrager FADE
kommt folgender
Belegungsstromkreis zustande: nicht gezeigtes Erdpotential im zweiten Gruppenwähler
2. GW, Schaltarm c des zweiten Gruppenwählers, Kontakte 40t (Kontakt eines nicht
gezeigten Relais T, das nach Stöpseln der Fernbeamtin erregt wird), 42 v 2, 43 v2,
Wicklung I des Relais V2, Widerstand Wi, Batterie, Erde. Im Übertrager FA UE spricht
das Relais V 2 an, das seinen Kontakt 42v2 und damit den Kurzschluß um die Wicklung
I des Relais C2 öffnet, das somit anspricht. Es schließt den Kontakt 39c2 und bereitet
dadurch die Einschaltung der Wicklung I I des Relais C-- vor, was nach Erregung
des nicht dargestellten Melderelais T erfolgt. Durch Schließen des Kontaktes 44e2
wird für die Wicklung I des Relais V2 ein Kurzschluß hergestellt, jedoch hält sich
dieses Relais in folgendem Stromkreis weiter: Erde, Batterie, Widerstand Wi, Kontakte
45c2, 47v2, Wicklung II des Relais Y2, Kontakt 49m, Erde. Das Relais V2 hat große
Abfallverzögerung. Parallel zu seiner Wicklung II liegt ein Elektrolytkondensator
Co i, der nach Herstellung des Haltekreises für das Relais V2 aufgeladen wird. Nach
Ansprechen des Relais M und Öffnen des Kontaktes 49m entlädt er sich über die Wicklung
1I des Relais - V 2 und den durch Kontakt 48m vom Kurzschluß befreiten Widerstand
Wi, wodurch die Abfallverzögerung des Relais V 2 erheblich vergrößert wird. Für
die Dauer der Anlegung der Steuerspannung an die untere Sprechader am Kontakt 35
v i wird nun das Relais M des Übertragers FA UE eingeschaltet: Erde, Batterie, Widerstand
Wi, Kontakt 35 v i, Schaltarme b
der Gruppenwähler r. GW und
2. GW, Wicklung I des Relais M, Kontakt 38 c 2, Erde. Für die Dauer der Anlegung
der Steuerspannung wird am Kontakt 49.m der Stromkreis für die Wicklung II des Relais
V2 unterbrochen.
-
Die Anordnung ist nun so getroffen, daß das Relais V 2 nicht abfallen
kann, wenn durch Betätigen der Nummernscheibe an irgendeiner Sprechstelle Stromstoßreihen,
auch die maximale Stromstoßreihe von zehn Stromstößen ausgesandt wird. Nur wenn
von dem Übertrager MKUE, wie beschrieben, die aus fünfzehn Stromstößen bestehende
Stromstoßreihe ausgesandt wird und für die Dauer dieser fünfzehn Stromstöße durch
die Steuerspannung das Relais M im Überträger FAUE erregt wird, reicht die Öffnungszeit
des Kontaktes 49m aus, um das Relais V2 zum Abfall zu bringen. Durch Schließen des
Kontaktes 46v2 kommt folgender Stromkreis zustande: Erde, Batterie, Widerstand Wi,
Kontakte 45 c 2, 46 v?, Wicklung des Relais H, Unterbrecher U, Erde. In dem Rhythmus
des Unterbrechers wird das Relais H erregt und zum Abfall gebracht. Nach Abfall
des Relais M wird in dem Stromkreis Erde, Kontakte 51c2, 52m, 54h, 55 t (Kontakt
des nicht dargestellten Melderelais T), Anruflampe AL, Batterie; die
Anruflampe durch Kontakt 54h abwechselnd ein- und ausgeschaltet, so daß die Beamtin
am Fernplatz FA am Flackern der Lampe erkennt, daß der Anruf von einer Münzkassierstelle
stammt.
-
Hat eine - gewöhnliche Teilnehmerstelle Tn i (Fig. i) eine Verbindung
zu dem Fernplatz hergestellt, so erfolgt, da einer solchen Stelle kein
besonderer Übertrager zugeordnet ist, keine |
selbsttätige Aussendung von Stromstößen zum |
Übertrager F A UE. Der Teilnehmer könnte je- |
doch, ohne daß es nötig wäre, seine Nummern- |
scheibe betätigen. Dadurch würde durch die |
Steuerspannung im ersten Gruppenwähler das |
Relais 31 im Fernamtübertrager FA UE ein- |
geschaltet werden. Wie bereits erwähnt, dauert |
auch bei Aussendung der größtmöglichen Anzahl |
von zehn Stromstößen die Einschaltung des Re- |
lais 1I nicht lange genug, um die Abfallverzöge- |
rung des Relais I-2 zu überwinden. Das Relais |
l;'2 bleibt somit bei von gewöhnlichen Teil- |
nehmerstellen stammenden Verbindungen erregt, |
so daß eine Einschaltung des Relais H nicht er- |
folgt. Über Erde, Kontakte 51c2, 52;3z, 531'a, |
55f, Anruflampe AL am Fernplatz, Batterie |
leuchtet die Anruflampe dauernd, woran die Be- |
amtin erkennt, daß ein von einer gewöhnlichen |
Teilnehmerstelle stammender Anruf vorliegt. |
Das Relais 1I in dem Übertrager FA UE be- |
sitzt zwei Wicklungen I und II, die gegen- |
einander gerichtet sind. Wenn nach Belegung |
des Fernamtübertragers FA U E das Relais C2 |
eingeschaltet wird, so entsteht folgender Strom- |
kreis: Erde, Kontakt 38c2, Wicklungen I und II |
des Relais 1I, Batterie, Erde. Das Relais 1I |
kann infolge der gegeneinandergerichteten |
Wicklungen in diesem Stromkreis nicht an- |
sprechen. `renn am Kontakt 35z1 Steuerspan- |
nung an die untere Sprechader angelegt wird, |
ist das Gleichgewicht in dem obenerwähnten |
Stromkreis für die beiden Wicklungen des Re- |
lais <'4I gestört, und es spricht über Wicklung I |
an. |
In bestimmten Anlagen und in bestimmten |
Fällen kommt es vor, daß anstatt Steuerspan- |
nung Steuererde an die untere Sprechader |
angelegt wird. Auch in diesem Falle spricht |
infolge der besonderen Anordnung der beiden |
Wicklungen des Relais 1I dieses Relais an, und |
zwar über Erde an der unteren Sprechader, |
`Wicklung II, Batterie, Erde. |