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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue replikationsdefiziente adenovirale
Vektoren und neue Verpackungszellinien. Insbesondere weisen die
neuen Verpackungszellinien die komplementäre Funktion für die Deletionen
der frühen
Genregion E1, E4 und gegebenenfalls der E3 von humanem Adenovirus
auf.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Replikationsdefekte
retrovirale Vektoren als Gentransfervehikel stellen die Grundlage
für humane Gentherapie
bereit. Retrovirale Vektoren werden gentechnisch durch Entfernen
oder Verändern
aller viralen Gene hergestellt, so daß in mit dem Vektor infizierten
Zellen keine viralen Proteine hergestellt werden und keine weitere
Virusausbreitung erfolgt. Die Entwicklung von Verpackungszellinien,
die für
die Propagation von retroviralen Vektoren erforderlich sind, war
der wichtigste Schritt in Richtung zu der Realität humaner Gentherapie. Die
herausragendsten Vorteile retroviraler Vektoren für die Gentherapie
sind die hohe Wirksamkeit des Gentransfers und die präzise Integration
der transferierten Gene in zelluläre genomische DNA. Jedoch sind mit
retroviralen Vektoren auch größere Nachteile
verbunden, nämlich
die Unfähigkeit
retroviraler Vektoren, nicht teilende Zellen zu transduzieren, und
die potentielle insertionale Mutagenese.
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Humane
Adenoviren sind als lebende virale Impfstoffe entwickelt worden
und stellen eine weitere Alternative für in-vivo-Genzuführungsvehikel
für humane
Gentherapie bereit [Graham & Prevec
in New Approaches to Immunological Problems (Neue Herangehensweisen
für immunologische
Probleme), Ellis (Hrsg.), Butterworth-Heinemann, Boston, MA, S.
363-390 (1992), Rosenfeld et al., Science 252: 431-434 (1991), Rosenfeld
et al., Cell 68: 143-155 (1992) und Ragot et al., Nature 361: 647-650
(1993)]. Die Merkmale, welche rekombinante Adenoviren zu potentiell
kraftvollen Genzuführungsvektoren
machen, sind ausgiebig überprüft worden
[Berkner, Biotechniques 6: 616-629 (1988) und Kozarsky & Wilson, Curr.
Opin. Genet. Dev. 3: 499-503 (1933)]. Kurz gesagt können rekombinante
Adenoviren in großen
Mengen gezüchtet
und gereinigt werden und infizieren wirksam in vivo ein weites Spektrum
von sich teilenden und nicht teilenden Säugerzellen. Darüber hinaus
kann das adenovirale Genom mit relativer Leichtigkeit manipuliert
werden und sehr große
Insertionen von DNA aufnehmen.
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Die
erste Generation von rekombinanten adenoviralen Vektoren, die gegenwärtig erhältlich ist,
hat eine Deletion in der viralen frühen Genregion l (hier genannt
E1, welche die E1a- und E1b-Region von den Einheiten 1,30 bis 9,24
der genetischen Karte umfaßt),
welche für
die meisten Verwendungen durch ein Transgen ersetzt wird. Ein Transgen
ist ein heterologes oder fremdes (exogenes) Gen, das durch einen
viralen Vektor getragen und in eine Wirtszelle transduziert wird.
Deletion der viralen E1-Region macht den rekombinanten Adenovirus
defekt für
Replikation und unfähig,
in den nachfolgend infizierten Zielzellen infektiöse virale
Partikel zu erzeugen [Berkner, Biotechniques 6: 616-629 (1988)].
Die Fähigkeit,
E1-deletierte Adenoviren
zu erzeugen, basiert auf der Verfügbarkeit der humanen embryonalen
Nieren-Verpackungszellinie,
genannt 293. Diese Zellinie enthält
die E1-Region des Adenovirus, welche die E1-Region-Genprodukte bereitstellt, die
in dem E1-deletierten Virus fehlen [Graham et al., J. Gen. Virol.
36: 59-72, (1977)]. Jedoch haben die inhärenten Fehler der gegenwärtigen rekombinanten
Adenoviren der ersten Generation zunehmende Bedenken über ihre
schließliche
Nutzung bei Patienten hervorgerufen. Verschiedene neuere Studien
haben gezeigt, daß E1-deletierte Adenoviren
nicht vollständig
Replikationsinkompetent sind [Rich, Hum. Gene Ther. 4: 46176 (1993)
und Engelhardt et al., Nature Genet. 4: 27-34 (1933)]. Drei allgemeine
Begrenzungen sind mit der Technologie des adenoviralen Vektors verbunden.
Erstens haben Infektion sowohl in vivo als auch in vitro mit dem
adenoviralen Vektor bei hoher Multiplizität der Infektion (abgekürzt MOI)
zu Cytotoxizität
für die
Zielzellen geführt,
zurückzuführen auf
die Akkumulation von Penton-Protein, welches selbst toxisch für Säugerzellen
ist [(Kay, Cell biochem. 17E: 207 (1993)]. Zweitens bewirken Immunantworten
des Wirts gegen adenovirale späte
Genprodukte, einschließlich
Penton-Protein, die entzündliche
Reaktion und Zerstörung
des infizierten Gewebes, welches die Vektoren aufgenommen hatte
[Yang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 4407-4411 (1994)].
Letztlich verhindern Immunantworten und cytotoxische Wirkungen des
Wirts gemeinsam die langfristige Expression von Transgenen und bewirken
verminderte Niveaus von Genexpression nach nachfolgender Verabreichung
von adenoviralen Vektoren [Mittal et al., Virus Res. 28: 67-90 (1993)].
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Angesichts
dieser Hindernisse sind weitere Veränderungen in der Gestaltung
des adenoviralen Vektors erforderlich, um die Fähigkeit des Virus, späte virale
Genproteine zu exprimieren, zu lähmen,
wobei cytotoxische Reaktionen des Wirts und die Erwartung abnehmender
Immunantwort des Wirts vermindert werden. Engelhardt et al. haben
kürzlich
eine temperaturempfindliche (ts) Mutation innerhalb der Region des
E2A-codierten DNA-Bindungsproteins (DBP) des E1-deletierten rekombinanten
adenoviralen Vektors konstruiert [Engelhardt et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 6196200 (1994)], welchem nicht gelingt, bei nicht
permissiven Temperaturen in vitro späte Genprodukte zu exprimieren. Über verminderte
Entzündungsreaktionen
und verlängerte
Transgenexpression in Tierlebern, infiziert mit diesem Vektor, wurde
berichtet (Engelhart et al. 1994). Jedoch kann die ts-DBP-Mutation
in vivo nicht ein voll inaktives Genprodukt bewirken und wird daher
unfähig sein,
späte Genexpression
vollständig
zu blockieren. Weitere technische Fortschritte werden benötigt, die
eine zweite letale Deletion in die adenoviralen E1-deletierten Vektoren
einführen
würden,
um späte
Genexpression in vivo vollständig
zu blockieren. Neue Verpackungszellinien, die die Herstellung von
rekombinanten Adenoviren der zweiten (und dritten) Generation, durch
die Deletion der E1- und E4-Genregion replikationsdefekt gemacht,
anpassen können,
halten die größte Aussicht
in Richtung zu der Entwicklung von sicheren und wirksamen Vektoren
für humane
Gentherapie. Die vorliegende Erfindung stellt derartige Verpackungszellinien
und resultierende mutante Viren und rekombinante virale Vektoren
(zum Beispiel adenovirale oder AAV-abgeleitete) bereit, die das interessierende
Transgen tragen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Demgemäß hat die
vorliegende Erfindung im allgemeinen zum Ziel, ein verbessertes
adenovirales Vektorsystem bereitzustellen, um die Schwierigkeiten
zu vermeiden, die beim Verwenden von gegenwärtig verfügbaren adenoviralen Vektoren
der ersten Generation gefunden werden, indem adenovirale Vektoren
der zweiten und dritten Generation bereitgestellt werden, die von
mindestens zwei DNA-Sequenzen der frühen Region deletiert sind und
die imstande sind, fremde, therapeutische oder Transgene in somatische
Zellen zuzuführen.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung rekombinante adenovirale Vektoren
der zweiten und dritten Generation (Adenoviren) bereit, die mindestens
zwei letale Deletionen beherbergen, nämlich die Gene der frühen E1-
und E4-Region. Gegebenenfalls kann dieser Vektor auch von der frühen E3-Genregion
deletiert sein. Insbesondere trägt
dieser rekombinante virale Vektor ein Transgen, zum Beispiel, das β-Galactosidase-Gen,
eingeführt
in entweder die E1- oder die E4-Region. In einer spezielleren Ausführungsform
können
die rekombinanten Adenoviren ein therapeutisches Gen enthalten,
das die E1- oder
E4-Region (oder gegebenenfalls die E3-Region) ersetzt, und das therapeutische
Gen wird in einer als Ziel genommenen Wirtszelle exprimiert und/oder
transkribiert.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Verpackungszellinie
bereitzustellen, welche Funktionen der E1-, E4- und gegebenenfalls
der E3-Genregion eines defekten Adenovirus, deletiert von der E1-,
E4- und gegebenenfalls E3-Region, komplementiert, wodurch die Herstellung
der vorstehend beschriebenen rekombinanten adenoviralen Vektoren
der zweiten Generation erlaubt wird, denen die E1-, E4- und gegebenenfalls
die E3-DNA-Region fehlt. Die bevorzugte Verpackungszellinie, abgeleitet
von humanen embryonalen Nierenzellen (293-Zellinie) enthält die E1-
und E4-Genregion des Adenovirus, integriert in sein Genom. In einer
speziellen Ausführungsform
ist die Verpackungszellinie hier als 293-E4 identifiziert und am 30.
August 1994 bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland, nach dem Budapester Vertrag
hinterlegt und dort als ATCC # CRL 11711 bezeichnet worden.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Verpackungszellinie
bereitzustellen, welche Funktionen der E1-, E4- und gegebenenfalls
der E3-Genregion eines defekten Adenovirus, deletiert von der E1-,
E4- und gegebenenfalls E3-Region, komplementiert, wodurch die Herstellung
der vorstehend beschriebenen rekombinanten adenoviralen Vektoren
der zweiten Generation erlaubt wird, denen die E1-, E4- und gegebenenfalls
die E3-DNA-Region fehlt. Die bevorzugte Verpackungszellinie, abgeleitet
von humanen embryonalen Nierenzellen (293-Zellinie), enthält die Adenovirus-E1-
und die minimale wesentliche ORF6-Region des Ad5-E4-Gens, integriert
in das 293-Zellgenom.
In einer speziellen Ausführungsform
ist die Verpackungszellinie hier als 293-ORF6 identifiziert und
am 25. Oktober 1995 bei der American Type Culture Collection (ATCC),
12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland, nach dem Budapester Vertrag
hinterlegt und dort als ATCC # CRL 11990 bezeichnet worden.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Verpackungszellinie
bereitzustellen, welche Funktionen der E1-, E2A- und gegebenenfalls
der E3-Region eines defekten Adenovirus, deletiert von der E1-,
E2A- und gegebenenfalls E3-Region, komplementiert, wodurch die Herstellung
der vorstehend beschriebenen rekombinanten adenoviralen Vektoren
der zweiten Generation erlaubt wird, denen die E1-, E2A- und gegebenenfalls
die E3-DNA-Region fehlt. Die bevorzugte Verpackungszellinie, abgeleitet
von humanen embryonalen Nierenzellen (293-Zellinie), enthält E1- und
E2A-Genregion des Adenovirus, integriert in das 293-Zellgenom.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Verpackungszellinie
bereitzustellen, welche Funktionen der E1-, E2A-, E4- und gegebenenfalls
der E3-Region eines defekten Adenovirus, deletiert von der E1-,
E2A-, E4- und gegebenenfalls E3-Region, komplementiert, wodurch
die Herstellung der vorstehend beschriebenen rekombinanten adenoviralen
Vektoren der zweiten und dritten Generation erlaubt wird, denen
die E1-, E2A-, E4- und gegebenenfalls die E3-DNA-Region fehlt. Die
bevorzugte Verpackungszellinie, abgeleitet von humanen embryonalen
Nierenzellen (293-Zellinie), enthält die E1-, E2A- und E4-Genregion
des Adenovirus, integriert in das 293-Zellgenom.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Plasmid bereitzustellen,
das verwendet wird, um die E4-Region in die 293-Zellen einzuführen. Das
bakterielle Plasmid umfaßt
die Adenovirus-E4-Region,
die frei von dem E4-Promotor und mit einem zellulären induzierbaren
Hormon-Gen-Promotor substituiert ist, der durch ein CRE bindendes
Protein, wie beispielsweise α-Inhibin, β-Inhibin, α-Gonadotrophin, Cytochrom c,
Cytochrom-c-Oxidase-Komplex (Untereinheit IV) und Glucagon, reguliert
wird. Die E4-Genregion ist operabel mit dem CREB-Promotor in dem
vorstehend bereitgestellten Plasmid verknüpft. In einer speziellen Ausführungsform
umfaßt
das Plasmid den vorstehend beschriebenen Adenovirus und einen Mäuse-alpha-(α)-Inhibin-Promotor,
welcher als pIK6.1 MIP(α)-E4
identifiziert und am 30. August 1994 bei der ATCC nach dem Budapester
Vertrag hinterlegt und dort als ATCC # 75879 bezeichnet worden ist.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Plasmid
bereitzustellen, das die minimale wesentliche E4-Genregion, die
Region des offenen Leserahmen 6 (ORF6), in die 293-Zellen einführt. Das
bakterielle Plasmid umfaßt
das Adenovirus-ORF6-Fragment der E4-Genregion, das frei von dem
E4-Promotor und mit einem zellulären
induzierbaren Hormon-Gen-Promotor substituiert ist, der durch ein
CRE bindendes Protein, wie beispielsweise α-Inhibin, β-Inhibin, α-Gonadotrophin, Cytochrom c,
Cytochrom-c-Oxidase-Komplex (Untereinheit IV) oder Glucagon, reguliert
wird. Das ORF6-Genfragment ist operabel mit dem CREB-Promotor in
dem vorstehend bereitgestellten Plasmid verknüpft. In einer speziellen Ausführungsform umfaßt das Plasmid
das Adenovirus-ORF6-Fragment und einen Mäuse-(α)-Inhibin-Promotor, welcher als pIK6.1
MIP(α)-E4-ORF6
identifiziert und am 25. Oktober 1995 bei der ATTC nach dem Budapester
Vertrag hinterlegt und dort als ATCC # 97325 bezeichnet worden ist.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Plasmid
bereitzustellen, das das Adenovirus-5-E2A-Gen einführt, das
das Adenovirus-DNA-Bindungsprotein (DBP) in die 293-Zellen codiert. Das
bakterielle Plasmid umfaßt
die Adenovirus-E2A-Genregion, die frei von dem E2A-Promotor und
mit einem zellulären
induzierbaren Hormon-Gen-Promotor substituiert ist, der durch ein
CRE bindendes Protein, wie beispielsweise α-Inhibin, β-Inhibin, α-Gonadotrophin, Cytochrom c,
Cytochrom-c-Oxidase-Komplex
(Untereinheit IV) oder Glucagon, reguliert wird. Das E2A-Genfragment
ist operabel mit dem CREB-Promotor in dem vorstehend bereitgestellten
Plasmid verknüpft.
In einer speziellen Ausführungsform
umfaßt
das Plasmid das Adenovirus-E2A-Gen und einen Mäuse-(α)-Inhibin-Promotor, welcher
als pIK6.1 MIP(α)-E2A
identifiziert und am 25. Oktober 1995 bei der ATTC nach dem Budapester
Vertrag hinterlegt und dort als ATCC # 97325 bezeichnet worden ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 schildert
die Konstruktion des pIK6.1-MIP(α)-E4-Plasmids,
wie sie nachstehend in Beispiel 1 beschrieben ist.
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2 schildert
die Konstruktion des ADV-β-gal-Plasmids,
wie sie nachstehend in Beispiel 1 beschrieben ist.
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3(A)-3(E) sind
Veranschaulichungen und die Southern-Analyse von 293-E4-Zellinien,
wie sie nachstehend in Beispiel 3 beschrieben sind. (A) Die Restriktionsmuster
der eingeführten
MIP(α)-E4
und der Sonden, verwendet in Southern Blots, sind in dieser Veranschaulichung
geschildert. Der ausgezogene Pfeil stellt die Mäuse-(α)-Inhibin-Promotorregion dar.
Der offene Kasten stellt die volle Länge der E4- Region dar. Die Mäuse-Inhibin-Sonde ist das 283-bp-PCR-Produkt,
beschrieben in Beispiel 1. Die E4-Sonde ist das Sma-I-H-Fragment (mu =
92 bis 98,4). Restriktionsenrymstellen sind wie folgt abgekürzt: H,
Hind III; S, Sfi I; N, Neo I. (B) DNA wurde mit Hind III und Sfi
I digeriert und mit der E4-Sonde hybridisiert. (C) DNA wurde mit Neo
I digeriert und mit der E4-Sonde hybridisiert. (D) Die E4-Sonde
wurde von dem Hind-III- und Sfi-I-Digestions-Blot gestrippt und
die DNA wurde noch einmal mit der Inhibin-Promotorsonde sondiert.
(E) Die Inhibinsonde wurde aus dem Hind-III- und Sfi-I-Digestions-Blot
ausgewaschen und die DNA wurde noch einmal mit der E1-Sonde sondiert,
welche ein Hind-III-E-Fragment
von mu 7,7 bis mu 17,1 ist.
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4A-4J sind
Photographien, die die cytopathische Wirkung von H5dl1014 auf W162-,
293- und 293-E4-Zellinien
in Gegenwart oder Abwesenheit von cAMP zeigen, wie nachstehend in
Beispiel 10 beschrieben ist. Parentale 293-Zellen sind in den Tafeln
A-D dargestellt; 293-E4-Zellen sind in den Tafeln E-G dargestellt
und W162-Zellen sind in den Tafeln H-J dargestellt. Die Zellen ohne
Infektion sind in den Tafeln A, E und H gezeigt. Die Zellen, infiziert
mit H5dl1014 ohne eine Zugabe von cAMP, sind in den Tafeln C, F
und I gezeigt und die Zellen, infiziert mit H5dl1014 mit einer Zugabe
von 1 mM cAMP, sind in den Tafeln D, G und J gezeigt. Tafel B stellt
293-Zellen mit einer Scheininfektion und einer Zugabe von 1 mM cAMP
dar.
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5 schildert
die Konstruktion und die Struktur der rekombinanten Viren Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 und Ad5/ΔEa(β-gal)ΔE3, wie sie
nachstehend in Beispiel 5 beschrieben sind.
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6 veranschaulicht
die Restriktionsenzymanalyse von rekombinanten Viren, wie sie nachstehend in
Beispiel 5 beschrieben ist.
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7 stellt die Northern-Analyse von Transkripten
in Hela-Zellen, infiziert mit rekombinanten Adenovirus-Vektoren,
dar. Die gesamte RNA wurde 4, 24 und 48 h nach der Infektion isoliert.
Tafel A sind die Transkripte, identifiziert durch Hybridisieren
mit einer 32P-markierten β-gal-DNA-Sonde.
Tafel B sind die Transkripte, hybridisiert mit der Ad5-E4-Sonde.
Tafel C sind die Transkripte, nachgewiesen durch Hybridisieren mit
der DNA-Sonde mit der Ad5-L3-Region. Tafel D sind die Transkripte,
sondiert mit dem PCR-Produkt mit der radioaktiv markierten L5-Region.
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8 stellt
das Ethidiumbromid-gefärbte
Agarosegel der RT-PCR-Produkte dar, wie nachstehend in Beispiel
15 beschrieben ist.
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9 stellt
eine Southern-Blot-Analyse der Produkte der L3-reverse-Transkription-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) dar. Die RT-Produkte aus den +RT-Reaktionsgemischen wurden
auf dem Agarosegel laufen gelassen, auf Nylonmembran überführt und
dann mit dem endmarkierten Oligomer sondiert, wobei mit der inneren
Sequenz der L3-RT-PCR-Produkte hybridisiert wurde.
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10 veranschaulicht
die Konstruktion des ORF-6-E4-Plasmids, wie sie nachstehend in Beispiel
18 beschrieben ist.
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11(A) ist ein schematisches Restriktionsmuster
des pIK6.1MIP(α)-ORF6-Plasmids.
Das Plasmid pIK6.1MIP(α)-ORF6
enthält
das 910-bp-PCR-Produkt der Adenovirus-5-E4-ORF6-Codierungssequenz von der Nucleotidsequenz
1876 bis 2756 von dem rechten Ende des viralen Genoms, welches unter
der Kontrolle des Mäuse-α-Inhibin-Promotors
ist. Der offene Pfeil stellt die Mäuse-α-Inhibin-Promotorregion dar. Der kreuzschraffierte
Kasten stellt die ORF6-Codierungsregion dar. Die ORF6-Sonde ist
das PCR-Produkt. Restriktionsenzym-Stellen sind wie folgt abgekürzt: H,
Hind III; X, XmnI. 11(B) stellt einen
Southern Blot von 293-ORF6-Zellinien, sondiert mit der ORF6-Sonde
(untere Photographie) dar. Der gleiche Blot wurde mit der E1-Sonde
(obere Photographie), welche ein Hind-III-E-Fragmant von mu 7,7
bis mu 17,1 ist, rehybridisiert.
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12 veranschaulicht
die Konstruktion des pIK6.1MIP(α)-E2A-Plasmids.
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13 schildert
die Konstruktion des Plasmids, umfassend DNA-Sequenzen, die die
Virusassoziierte RNA-Genregion transkribieren.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Strategie, entworfen, um die Probleme, verbunden mit gegenwärtigen,
in der frühen
Region deletierten adenoviralen Vektoren, zu umgehen, ist, eine
zweite wesentliche Deletion einer Genregion in den adenoviralen
Vektor einzuführen.
Mehrere transformierte Zellinien einer frühen Genregion des Adenovirus,
welche das Wachstum von E1-, E2A- bzw. das Wachstum von E4-mutantem
Virus unterstützen,
sind etabliert worden [Grahan et al., J. Gen Virol. 36: 59-72 (1977),
Weinberg et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 5383-5386 (1983) und
Brough et al. Virology 190: 62434 (1992)]. Jedoch bietet keine Zellinie
die Funktionen von zwei Genregionen gleichzeitig und bei permissiven
Temperaturen. Die Etablierung einer derartigen Zellinie, welche
die Fähigkeit,
die Funktion von E1 und einer zweiten wesentlichen Genregion in
trans (z.B. E4) zu komplementieren, und die Fähigkeit, als Verpackungszellinie
für die
Propagation von rekombinanten viralen Vektoren, enthaltend derartige
doppelte (oder möglicherweise
dreifache oder vierfache) Deletionen, zu funktionieren, besitzt,
kann die Nachteile der gegenwärtig
verfügbar
adenoviralen Vektoren der ersten Generation beseitigen.
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Untersuchungen
der Genfunktionen der frühen
Region (ER) des Adenovirus haben gezeigt, daß die Deletion der E4-Region
zu einem Versagen bei der Akkumulation von viralen späten Transkripten;
einer Verringerung der Synthese von viralem späten Protein; einem Aufbau eines
defekten viralen Partikels und einem Versagen der Hemmung der Wirtsproteinsynthese
im Stadium später
Infektion führt
[Sandler et al., J. Virol. 63: 624-630 (1989), Bridge & Ketner, Virology
174: 345-353 (1990), Ross & Ziff,
J. Virol. 66: 3110-3117 (1992), Bridge et al., Virology 193: 794-801
(1993), und Bett et al., J. Virol. 67: 5911-5921 (1993)]. Duale
Entfernung der E1- und E4-Genregionen aus den rekombinanten Adenovirus-Vektoren
kann daher die pathogenen Wirkungen direkter Cytotoxizität auf die
als Ziel genommenen Zellen und entzündliche Reaktionen in dem menschlichen
Körper
dramatisch minimieren oder beseitigen. Die E4-Deletion in einem rekombinanten adenoviralen
Vektor der zweiten Generation würde
den zusätzlichen
Vorteil bereitstellen, die Fähigkeit
dieses Vektorsystems zu vergrößern, humane
Gen-Inserts, so groß wie
10 kb, aufzunehmen.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wurde die erfolgreiche Etablierung
einer neuen Verpackungszellinie demonstriert, welche das Wachstum
von sowohl der E1- als auch der E4-Deletion in E1- und E4-defizienten
Adenoviren unterstützt.
Da eines von den E4-Genprodukten [294R-Protein des offenen Leserahmens
(ORF) 6] in Verbindung mit dem E1b-Genprodukt (496R-Protein) eine
Funktion hat, zellulären mRNA-Transport
zu hemmen, was zu dem Aufhören
der Synthese von zellulärem
Protein führt
(Bridge & Ketner,
1990), würde
von der Überexpression
der E4-Genregion erwartet werden, letztlich zum Zelltod zu führen. Ein
Haupthindernis für
die Einführung
der E4-Genregion in 293-Zellen wurde überwunden, d.h. die trans-Aktivierung
des E1a-Genprodukts in den parentalen 293-Zellen, welche die Überexpression
der E4-Gene bewirkt, welche ansonsten zum Zelltod führen würde. In
der vorliegenden Erfindung wird der E4-Promotor mit einem zellulären induzierbaren
Hormon-Gen-Promotor ersetzt, nämlich
einem Gen, das durch einen nuklearen Faktor, genannt CRE bindendes
Protein (CREB), reguliert wird. Insbesondere wird der Promotor,
der den E4-Promotor ersetzt, aus der CREB-regulierten Genfamilie,
wie beispielsweise α-Inhibin,
beta-(β)-Inhibin, α-Gonadotropin,
Cytochrom c, Cytochrom-c-Oxidase-Komplex
(Untereinheit IV), Glucagon usw., gewählt, die in Tabelle I auf Seite
15695 bei Kim et al., J. Biol. Chem., 268: 15689-15695 (1993) aufgeführt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der CREB-regulierte
Genpromotor ein Säuger-α-Inhibin,
am meisten bevorzugt Mäuse-α-Inhibin.
In diesem Fall wurde gezeigt, daß eine 165-Basenpaar-Sequenz
der Mäuse-Inhibin-Promotorregion
die Expression des heterologen Gens mit einem niedrigen Grundniveau
steuert und die Niveaus der Expression des heterologen Gens in Reaktion
auf die Induktion von cAMP oder Adenylcyclase-Aktivatoren vergrößert [Su & Hsueg, Biochem.
and Biophys. Res. Common. 186, 293-300 (1992)]. Eine 8-bp-Palindrom-Sequenz,
genannt cCAMP-Response-Element (CRE), ist für diesen induktorischen Effekt
verantwortlich und wurde innerhalb der Inhibin-Promotorregion identifiziert.
Tatsächlich
enthalten alle frühen
Adenovirus-Gen-Promotoren das CRE-ähnliche Element, welches diese
frühen
Gene ansprechend auf die Induktion von cAMP macht [Jones et al.,
Genes Dev. 2: 267-281 (1988)]. Es ist klar, daß E1a-trans-Aktivierung und
die cAMP-Verstärkung auf
frühe Adenovirus-Gene über unabhängige Mechanismen
wirken [Leza & Hearing,
J. Virol. 63: 3057-3064 (1989)
und Lee et al., Mol. Cell. Biol. 9: 4390397 (1989)]. Der Ersetzung
des E4-Promotors mit dem Mäuse-α-Inhibin-Promotor
entkoppelt die E1a-Transaktivierung von der cAMP-Induktion an dem
E4-Gen. In der vorliegenden
Erfindung wird eine Sequenz voller Länge der E4-Region in die 293-Zellen
eingeführt,
wodurch die cAMP-Induktion noch in einer kontrollierten Weise wirksam
beim Induzieren von E4-Genexpression in den transformierten Zellen
ist. Es sollte auch vermerkt werden, daß diese neue 293-E4-Verpackungszellinie
auch Adenoviren, enthaltend die E3-Deletion zusätzlich zu der E1- und E4-Deletion, gewinnen
kann (unterstützt
ihr Wachstum), weil die Deletion der E3-Region nicht die Lebensfähigkeit
des Virus beeinflußt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden bakterielle Plasmide unter Verwendung von standardmäßigen Klonierungsverfahren
und Ausgangsmaterialien, beschrieben bei Finer et al. 1994 und Finer
et al. WO 94/29438, hergestellt. Das parentale Plasmid pIK6.1MMSV-E4
(ΔE4pro)
ist von pIK6.1.MMSVNhe (Finer et al. WO 94/29438) abgeleitet und
enthält
die Sequenz voller Länge
der adenoviralen E4-Region, ausgenommen die Abwesenheit des E4-Promotors,
der mit dem MMSV-Promotor substituiert ist. Unter Verwendung von
auf dem Fachgebiet bekannten Klonierungstechniken wird der MMSV-Promotor
mit einem von den vorstehend beschriebenen CREB-regulierten Promotoren
ersetzt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Promotor, der
operabel mit der adenoviralen promotorlosen E4-Genregion verknüpft ist, Säuger-alpha-Inhibin, am meisten
bevorzugt abgeleitet von der Maus. Das resultierende bevorzugte
Plasmid wird als pIK6.1 MIP(α)-E4
bezeichnet und ist bei der ATCC, Rockville, MD unter den Bedingungen
des Budapester Vertrages als ATCC #75879 hinterlegt. Die Plasmide,
enthaltend die CREB-regulierten Promotoren, operabel mit dem adenoviralen E4-Genfragment,
ORF6 oder adenoviralem E2A-Gen verknüpft, wurden unter Verwendung
des vorstehenden pIK6.1 MIP(α)-E4-Plasmids als Ausgangsmaterial
konstruiert. Die promotorlose E4-Region wurde mit einem PCR-Produkt des
ORF6-Fragments der E4-Gen- oder E2A-Genregion ersetzt, um das pIK6.1-MIP(α)-ORF6- und
pIK6.1-MIP(α)-E2A-Plasmid
zu konstruieren, die operabel mit dem α-Inhibin-Promotor verknüpft sind. Plasmide
wurden bei der ATCC, Rockville, MD, mit den charakteristischen Merkmalen
der vorstehend beschriebenen ORF6- und E2A-Plasmide, operabel verknüpft mit
Mäuse-α-Inhibin,
mit ATCC #97325 bzw. ATCC # hinterlegt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann man einen beliebigen von den CREB-regulierten Promotoren in Substitution
des Inhibin-Promotors verwenden und ähnliche Ergebnisse erreichen,
wenn das Plasmid in die nachstehend beschriebenen Verpackungszellinien
transfiziert wird.
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Die
neuen 293-E4-Verpackungszellinien waren durch die E4-Region stabil
transformiert und zeigten die gleiche Morphologie und die Wachstumsrate
wie parentale 293-Zellen. Dies zeigt an, daß das niedrige Niveau der E4-Genexpression
unter der Kontrolle des Mäuse-α-Inhibin-Promotors
keine extensive Hemmung der Wirtszell-Proteinsynthese bewirkt. Der
mutante Adenovirus, H5dl1014 [Bridge et al., Virology 193: 794-801 (1993)],
wurde verwendet, um die Komplementierungsaktivität der vorstehend beschriebenen
293-E4-Verpackungszellinie zu untersuchen, weil er letale Deletionen
in der E4-Region trägt
und nur in W162-Zellen (Bridge & Ketner,
1989) wachsen kann. Die W162-Zellinie ist eine Vero-(Affennieren)-Zellinie,
transformiert durch Adenovirus-E4-DNA, und komplementiert das Wachstum
von Adenoviren mit E4-Deletion. Es wurde gezeigt, daß der H5dl1014-Virus
merklich verringerte Niveaus von DNA erzeugte und dabei versagte,
spätes
Protein zu synthetisieren, zurückzuführen auf
ein intaktes ORF4 [Bridge et al. (1993)] in seiner meistenteils
deletierten E4-Region. Zellinien wurden gefunden, die den H5dl1014-Virus
mit Titern erzeugten, die mit den in W162-Zellen erzeugten vergleichbar
waren (siehe Tabelle IV, Gruppen 1 und 2 in Beispiel 11, nachstehend).
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
von Replikations-defekten Adenoviren, wobei das Verfahren (a) Transfizieren
von Verpackungszellinien der vorliegenden Erfindung mit einem rekombinanten
adenoviralen Vektor, wobei der adenovirale Vektor entweder (i) ein
Transgen und eine letale Deletion oder Mutation in der frühen E4-Genregion
und eine letale Deletion oder Mutation in der frühen E1-Genregion; oder (ii)
ein Transgen, eine letale Deletion oder Mutation in der frühen E2A-Genregion
und eine letale Deletion oder Mutation in der frühen E4-Genregion und der frühen E1-Genregion
umfaßt;
und (b) Gewinnen des hergestellten Replikations-defekten Adenovirus
umfaßt.
Wie hier beschrieben bezeichnet der Begriff „rekombinanter Adenovirus" oder „rekombinanter
adenoassoziierter Virus" (auf
dem Fachgebiet auch als rekombinante virale Vektoren bekannt) einen
Virus, wobei das Genom Deletionen, Insertionen und/oder Substitutionen
von einem oder mehreren Nucleotiden enthält und der Virus weiterhin
ein Transgen trägt.
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In
einem speziellen Aspekt dieser Ausführungsform werden die vorstehend
beschriebenen neuen 293-E4-Verpackungszellinien verwendet, um eine
zweite Generation von rekombinantem Virus, genannt Ad5/ΔE1(β-gal)E4,
zu erzeugen. Obwohl die 293-E4-Verpackungszellinie die E1- und E4-Genregion
des adenoviralen Serotyps-5 enthält,
können
andere Serotypen von mutanten und rekombinanten Adenoviren, zum Beispiel
Serotyp 2, 7 und 12, gewonnen werden, zurückzuführen auf den hohen Grad von
struktureller und funktioneller Homologie unter den adenoviralen
Serotypen. Darüber
hinaus können
mutante und rekombinante Adenoviren von Serotypen anders als Serotyp
5 von den nachstehend beschriebenen anderen neuen adenoviralen Verpackungszellinien
der vorliegenden Erfindung gewonnen werden.
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In-vitro-Untersuchungen
demonstrieren, daß die
Infektion der neuen rekombinanten Adenovirusvektoren der vorliegenden
Erfindung in nicht permissiven humanen Zellen keine cytopathischen
Wirkungen zeigt und die Wirksamkeit der Transgenexpression bei Niveaus
ist, die mit denen von herkömmlichen
E1-deletierten Viren vergleichbar ist. Es wird erwartet, daß die Immunantworten
und die Entzündungsreaktionen
des Wirts an den Stellen, infiziert mit neuen rekombinanten Adenoviren
der zweiten Generation der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu
gegenwärtig
verfügbaren
rekombinanten Adenoviren der ersten Generation, verringert sind. Die
Etablierung der dualen komplementierenden Verpackungszellinie der
vorliegenden Erfindung markiert ein signifikantes Ereignis in der
Evolution von sichereren und wirksameren adenoviralen Gentransfervektoren. Das
Verfahren, verwendet bei der Konstruktion der 293-E4-Zellinien der
vorliegenden Erfindung, ist von allgemeiner Verwendbarkeit bei der
Herstellung anderer Verpackungszellinien, welche zusätzliche
adenovirale Regionen enthalten, welche weitere Deletionen der adenoviralen
Vektoren der vorliegenden Erfindung komplementieren, oder bei der
Konstruktion anderer viraler Vektoren.
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So
betrifft in einer anderen Ausführungsform
die vorliegende Erfindung neue adenovirale Verpackungszellinien,
die durch die vorstehend beschriebenen Verfahren Deletionen zusätzlich zu
E1, E4 und gegebenenfalls E3 gewinnen können. In diesem Beispiel wurde
eine Verpackungszellinie eines adenoviralen Vektors, welche die
E2A-Mutation oder Deletion, zusätzlich
zu der E1-, E3- und E4-Deletion, gewinnen kann, konstruiert, indem
von der vorstehend beschriebenen neuen Verpackungszellinie, nämlich der
293-E4-Verpackungszellinie, ausgegangen wird. Das E2A-Genprodukt
ist ein regulatorisches Protein, speziell ein DNA-Bindungsprotein.
Dieses Gen kann in die 293-E4-Verpackungszellinie eingeführt werden,
indem das E2A-Gen unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors,
operabel verknüpft
mit dem E2A-Gen
in einer ähnlichen
Weise wie vorstehend beschrieben, plaziert wird. Der induzierbare
Promotor kann aus der vorstehend beschriebenen gleichen Familie
von CREB-regulierten Genen ausgewählt werden, die verwendet werden,
um den E2-Genpromotor zu ersetzen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine Verpackungszellinie eines
adenoviralen Vektors, die den rekombinanten Virus des Adenovirus
gewinnen kann, enthaltend nur die minimalen wesentlichen cis-Elemente
(invertierte terminale Wiederholungen (ITRs) und Verpackungssignalsequenz)
[Hering et al., Virol. 61: 2555-2558 (1987)] und die Protein-IX-Sequenz [Ghosh-Choudury
et al., EMBO J. 6: 1733-1739 (1987)]. Diese Zellinie kann durch
Einführen
der Adenovirus-DNA-Sequenz von etwa mu 11,2 bis ungefähr 99 in
die vorstehend beschriebene neue 293-E4-Zellinie etabliert werden. Ein Plasmid,
tragend die vorstehende Adenovirus-DNA-Sequenz, kann konstruiert
und in die 293-Zellen transfiziert werden. Diese DNA-Sequenz stellt
die Sequenz von dem Gen nach E1b bis zu dem 3'-Ende des viralen Strukturgens dar (Sanbrook
et al., Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 39: 61532 (1974);
Ziff & Evans,
Cell 15: 1463-1476 (1978)]. Die eingeführte Adenovirussequenz enthält virale
Strukturgene und fast die gesamten funktionellen Genregionen außer E1a
und E1b. Weil die konstitutive Expression oder Überexpression von viralen Genprodukten
sehr toxisch für
die Zellen ist, kann die eingeführte
adenovirale DNA manipuliert werden, um adenovirale native Promotoren
mit heterologen Promotoren zu ersetzen. Zum Beispiel können die
frühen
Genregionen, welche virale regulatorische Proteine codieren, unter
die Kontrolle der CREB-regulierten Promotoren, welche etwa 2 bis
10-fache Induktionswirksamkeit haben, plaziert werden. In dem Fall
der Genregion, die virale Strukturproteine codiert, kann der native
hauptsächliche
späte Promotor
durch einen straff kontrollierten exogenen Promotor ersetzt werden,
wie beispielsweise den auf Tetracyclin ansprechenden Promotor, welcher
in Anwesenheit von Tetracyclin ein Induktionsniveau von bis zu etwa
dem 105-fachen hat [Manfred & Hermann, PNAS
89: 5547-5551 (1992)].
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung neue adenoviral-assoziierte (AAV) Verpackungszellinien,
die in der folgenden Weise hergestellt werden. Die neue komplementierende
Zellinie enthält
die E1a-, E1b-, E2A- und E4-Genregion und die DNA-Sequenz, die Virus-assoziierte
RNA codiert. Diese Zellinie kann durch Einführen der Adenovirus-DNA-Sequenz,
codierend die Virusassoziierte RNA (etwa 600 NTs von mu 28-30) [Mathews,
Cell 6: 223-229 (1975) und Petterson & Philipson, Cell 6: 1-4 (1975)],
in die vorstehend konstruierte neue 293-E4-Verpackungszellinie,
die die E1 und E4-Deletion, die E2A-Mutation von Adenovirus und
gegebenenfalls E3 gewinnt, konstruiert werden. Der Wildtyp-AAV,
hergestellt von dieser Verpackungszellinie, wird frei von Helfer-Adenovirus
sein. Der rekombinante adeno-assoziierte Virus oder mutante AAV
wird nur die minimalen wesentlichen cis-Elemente enthalten und wird durch Cotransfizieren
eines nicht verpackenden komplementierenden AAV-Plasmids erzeugt, welches zum Verpacken
defekt ist, aber die Wildtyp-AAV-Genprodukte liefert [Samulski et
al., J. Virol. 61: 3096-3101 (1987)]. Darüber hinaus werden die rekombinanten
adenoassoziierten viralen Vektoren oder der mutante AAV, gewonnen
aus dieser Zellinie, frei von Helferviren, d.h. Adenoviren, sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung noch eine andere neue AAV-Verpackungszellinie,
konstruiert durch Ausgehen von der vorstehend beschriebenen AAV-Verpackungszellinie. Diese
Verpackungszellinie enthält
die E1a-, E1b-, E2A- und E4-Genregion, die DNA codierend Virus-assoziierte
RNA, und zusätzlich
die AAV-Virus-Replikation-(rep)-Genregionen. Die rep-Genregion codiert
mindestens vier Replikations-(Rep)-Proteine, die wesentlich für AAV-DNA-Replikation
und Transregulation von AAV-Genexpression sind [(zur Übersicht
siehe Bervis & Bolienzsky,
Adv. Virus Res. 32: 243-306 (1987)]. Sie wird konstruiert, indem
die AAV-rep-Genregion in die vorstehend beschriebene AAV-Verpackungslinie,
die schon die E1-, E2A- und E4-Genregion und DNA-Sequenzen, codierend
die Virus-assoziierte RNA, enthält,
in der Weise eingeführt
wird, die den P5-Promotor [(Yang et al., J. Virol. 68: 4847856 (1994)]
mit einem induzierbaren Promotor, ausgewählt aus der früher beschriebenen
CREB-regulierten Genfamilie, ersetzt. Der neue AAV-Virus und sein
rekombinanter Virus, gewonnen aus der Zellinie, wird frei von Helferviren
(Adenoviren) sein und ist Rep- [Muzyczka, Curr. Top. Microbiol.
Immunol. 158: 97-129 (1992)].
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine andere neue AAV-Verpackungszellinie,
die konstruiert wird, indem von der in dem vorangehenden Abschnitt
beschriebenen AAV-Verpackungszellinie ausgegangen wird. Diese Verpackungszellinie
enthält
die E1a-, E1b-, E2A-, E4-Genregion, die
DNA, codierend die Virus-assoziierte RNA, die AAV-Virus-Replikation-(rep)-Genregion
und zusätzlich
die AAV-cap-Genregion. Die cap-Genregion codiert eine Familie von
Capsid-Proteinen, d.h. VP1, VP2 und VP3 [Janik et al., J. Virol.
52: 591-597 (1984)]. Die Synthese von allen drei mRNAs wird von
einem einzigen Promotor, genannt P40, gestartet [Janik et al., (1984)].
Diese Genregion wird in die vorstehend beschriebene AAV-Verpackungszellinie
eingeführt,
indem der P40-Promotor mit einem induzierbaren Promotor, ausgewählt aus
entweder den CREB-regulierten Promotoren oder dem auf Tetracyclin
ansprechenden Promotor, ersetzt wird. Der neue AAV-Virus und sein
aus der Zellinie gewonnener rekombinanter Virus werden frei von
Helferviren (Adenoviren) sein und nur die minimalen wesentlichen
cis-Elemente enthalten (Muzyczka, Curr. Top. Microbiol. Immunol.
158: 97-129 (1992)].
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In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine spezielle Verpackungszellinie
der zweiten Generation für
die Propagation von sowohl E1- als auch E4-deletierten Vektoren
und Viren bereit. Diese Linie wurde durch die Einführung der
minimalen wesentlichen E4-Genregion,
der Region des offenen Leserahmens 6 (ORF6), gesteuert durch den
Mäuse-α-Inhibin-Promotor, etabliert
und stellt die gleiche Funktion wie die als 293-E4 bezeichnete vorstehend
beschriebene Zellinie bereit. Es wird erwartet, daß die Verwendung
dieser Verpackungszellinie für
die Herstellung von E1-, E4- und doppelt deletierten rekombinanten
adenoviralen Vektoren das Problem eines möglichen homologen Rekombinationsereignisses
in der E4-Region beseitigt. So sollte die Expansion und Passage
von gereinigten Ausgangsmaterialien von E1/E4-deletiertem rekombinanten
Adenovirus, zum Beispiel, absolut frei von irgendeiner Kontamination
durch Replikations-kompetente Adenovirus-(RCA)-Partikel sein. Die
Strategie der Erzeugung dieser sichereren dualen Verpackungszellinie
bestand darin, ein 910-bp-DNA-Fragment
einzuführen,
welches nur die ORF6-Codierungsregion (Ad5-Nucleotide 1876-2756
vom rechten Ende des Genoms) in 293-Zellen anstatt einer vollen
Länge der E4-Genregion
umfaßt.
Es gibt viele existierende E4-Deletions-mutante Viren. Diejenigen,
die einen ernsthaft defekten Phänotyp
zeigen, haben alle E4-Deletionen, die sich wesentlich über die
Region des ORF6 hinaus erstrecken. Zum Beispiel sind einige von
diesen Deletionen wie folgt: NTs 575 bis 2845 als der Grenze der
zwei Deletionen innerhalb der E4-Region des H5dl1014; gleiche Endpunkte
der Deletion in dem H5dl366; von 932/937 bis 2942/2946 innerhalb
von Tandem-Repetitionssequenzen des H2dl808; und von 981 bis 2845
in dem H5dl1004. Zurückzuführen auf
das Fehlen von überlappenden
Sequenzen zwischen dem integrierten ORF6-DNA-Fragment und einem rekombinanten Adenovirus-Vektor,
welcher eine große
Deletion der E4-Region trägt,
wird das Repairment der E4-Deletion durch homologe Rekombination
im wesentlichen null.
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Frühere Berichte
haben gezeigt, daß entweder
das ORF3- oder das ORF6-Genfragment allein ausreichend ist, um die
E4-Funktion, notwendig für
den normalen Adenovirus-Lebenszyklus, bereitzustellen. Es wird angenommen,
daß das
ORF3- und ORF6-Gensegment redundante Funktionen, beteiligt an viraler
DNA-Replikation, Transport und Akkumulation und Wirtszell-Absperren
von späten
viralen mRNAs haben. Obwohl andere ORFs der E4-Region wichtige regulatorische
Rollen in der Multiplikation des Virus haben, sind sie dispensibel.
Um zu bestätigen,
daß die
bereitgestellten 293-ORF6-Zellinien
der vorliegenden Erfindung nicht nur intakte E1- und ORF6-DNA-Sequenzen
enthalten, sondern auch die komplementierenden Aktivitäten von
E1- und E4-Funktionen besitzen, wurden ein E1-deletierter mutanter
Virus, ein E4-deletierter mutanter Virus ebenso wie der E1/E4-deletierte
rekombinante Virus verwendet, um die 293-ORF6-Zellinien zu infizieren.
Es wurde gezeigt, daß die
Titer dieser Viren, gemessen auf individuellen 293-ORF6-Monoschichten,
mit den Titern kompatibel waren, die auf jeder permissiven Zellinie
des Virus gemessen wurden. Daher erfüllt die 293-E1/ORF6-Verpackungszellinie
der vorliegenden Erfindung nicht nur die Sicherheitsanforderung
zur Verwendung bei menschlichen Patienten, sondern stellt auch wirksam
E1- oder E4-Deletions-mutante Viren und doppelt deletierte E1/E4-Viren
und Vektoren her. Diese Zellinie wurde bei der ATTC in Rockville,
MD, am 25. Oktober 1995 hinterlegt und als ATCC # 11990 bezeichnet.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine 293-E2A-Verpackungszellinie bereit, die sowohl
die E1- als auch die E2A-Genfunktion in trans gleichzeitig komplementiert.
Das 72-Kd-DNA-Bindungsprotein des humanen Adenovirus (DBP) ist in
dem Infektionskreislauf des Virus wichtig. Bei nicht permissiver
Temperatur hemmen die ts-Mutationen innerhalb der DBP-Codierungsregion
(E2A-Region) vitale DNA-Replikation [Friefeld et al., Virology 124:
380-389 (1983)] und versagen dabei, frühe Genexpression im späten Zustand
des viralen Lebenszyklus zu regulieren [Carter et al., J. Virol.
25: 664-674 (1978)]. Obwohl die Herstellung von E1-deletiertem,
E2A-mutiertem (ts-Mutation)
Adenovirus-Vektor keine spezielle Verpackungszellinie erfordert,
kann die ts-DBP-Mutation
kein volles inaktives Genprodukt in dem Temperatur-permissiven in-vivo-Zustand
hervorrufen [Engelhardt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91:
6196-200 (1994)]. Eine Deletion innerhalb der indispensiblen Region
des E2A-Gens (die Genregion, codierend den Carboxyl-terminalen Anteil
des DBP) ist letal für
den Adenovirus [Vos et al., Virology 172: 634-642 (1989)] sowohl in
vitro als auch in vivo. Um einen rekombinanten Vektor, enthaltend
sowohl E1- als auch E2A-Genregion-Deletion, zu erzeugen, wird die
Etablierung einer Komplementationszellinie absolut notwendig. Die
vorliegende Erfindung stellt ein adenovirales Verpackungssystem
bereit, wo rekombinante adenovirale Vektoren und mutante Adenoviren
erzeugt werden. Es wird erwartet, daß die Kombination der E1-Deletion
und E2A-Deletion eines
rekombinanten Adenovirus-Vektors zu vollständiger Replikationsinkompetenz
führt und
bei Menschen sicherer zu verwenden ist.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung weiterhin eine dreifache Verpackungszellinie
bereit, die imstande ist, die Funktionen der adenoviralen E1-, E2A-
und E4-Genregion in trans gleichzeitig zu komplementieren. Der rekombinante
Adenovirus-Vektor, erzeugt aus dieser Verpackungszellinie, beherbergt
drei frühe
Genregion-Deletionen, was den verpackten adenoviralen Vektor, mit
dem zusätzlichen
Vorteil extensiver Kapazität
für Insertionen
von Transgen größerer Größe, absolut
sicher für
alle humanen Anwendungen macht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin die Herstellung von Replikations-defekten
Adenoviren bereit, die ein Transgen enthalten, welches in den Zielzellen
exprimiert wird. Die Replikations-defekten Adenoviren werden unter
Verwendung der vorstehend beschriebenen Verpackungszellinien hergestellt,
welche ein oder mehrere unterschiedliche Nucleotidsequenzen umfassen,
die imstande sind, den Teil des Adenovirus oder AAV-Genoms zu komplementieren,
der wesentlich für
die Replikation des Virus ist und welcher nicht in dem Replikations-defekten
Adenovirus vorhanden ist. Replikations-defekter Adenovirus enthält nicht
länger
Gene, die für
die Virus-Replikation in infizierten Zielzellen erforderlich sind.
Genauer gesagt enthält
der Replikations-defekte Adenovirus nur die minimalen wesentlichen
cis-Elemente (d.h. ITRs und Verpackungssignalsequenz) und Protein-IX-Sequenz
und ist frei von der E1- (speziell E1a- und E1b-) und E4-Region
und kann zusätzlich
frei von E3- und E2A-Region und den viralen Strukturgenen sein.
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Der
Replikations-defekte Adenovirus wird ebenfalls dadurch gekennzeichnet,
daß er
imstande ist, die Expression und die Produktion des (der) ausgewählten Transgenprodukts(e)
in den als Ziel genommenen Zellen zu lenken. So umfaßt der Replikations-defekte
Adenovirus zumindest alle Sequenzen der adenoviralen DNA-Sequenz,
die wesentlich für
Encapsidierung und die physikalischen Strukturen zur Infektion der
als Ziel genommenen Zellen sind, und ein ausgewähltes Transgen, welches in
den als Ziel genommenen Zellen exprimiert wird.
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Das
Transgen kann ein Cytokin-Gen, Suizid-Gen, Tumorsuppressor-Gen,
Schutz-Gen, virales Protein oder eine Kombination davon, ausgewählt aus
der Liste, bereitgestellt in Tabelle II, codieren. Wenn ein Cytokin-Gen
gewählt
wird, kann die Expression des Gens in einer als Ziel genommenen
Zelle eine Behandlung für Malignitäten durch
Stimulieren zellulärer
Immunantworten bereitstellen, welche zu Unterdrückung von Tumorwachstum und/oder
Töten von
Tumorzellen führen.
Wenn ein Suizid-Gen ausgewählt
wird, wird das Gen, wenn exprimiert in der Tumorzelle, die Tumorzelle
befähigen,
in Anwesenheit spezieller Arzneimittel zerstört zu werden. Zum Beispiel
wird das Thymidin-Kinase-Gen, wenn exprimiert in Tumorzellen, den
Tumor befähigen,
in Anwesenheit von Gancyclovir zerstört zu werden.
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Die
folgenden Beispiele werden angeboten, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen und sollen nicht in irgendeiner Weise anderweitig
den Umfang dieser Erfindung begrenzen.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Konstruktion
von Plasmiden
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion der Plasmide, die verwendet
werden, um die E4-Genregion
in die 293-Zellen einzuführen.
Die konstruierten Plasmide sind schematisch in 1 dargestellt.
Das parentale Plasmid pIK6.1 MMSV-E4 (ΔE4 pro.), abgeleitet von dem
pIK6.1 MMSV enpoNhe (Hpa) [Finer et al., Blood 83: 43-50 (1994)]
enthält
die promotorlose E4-Region von 15 bp stromaufwärts der Transkriptionsstartstelle
bis 810 bp stromabwärts
der E4-Polyadenylierungsstelle. Das E4-Gen ist mit dem Moloney-Ratten-Sarkom-Virus-U3-Fragment
verknüpft.
Das pIK6.1.MIP(α)-E4
wurde durch Ligation eines 238-bp-Fragments des HindIII-XbaI-PCR-Produkts
von Mäuse-alpha-Inhibin-Promotor
[MIP(α)]
(Su & Hsueh,
Biochem. and Biophys. Res. Common. 186: 293-300, 1992) mit dem 2,9-kb-XbaI-StuI-Fragment
und dem 3,9-kb-StuI-HindIII-Fragment des pIK6.1 MMSV-E4 (E4 pro.)
konstruiert. Die Primer, die für
PCR des MIP (α)
verwendet wurden, waren 5'-gcgcaagcttcGGGAGTGGGAGATAAGGCTC-3' (SEQ ID NO:1) und
5'-ggcctctagaAGTTCACTTGCCCTGATGACA-3' (SEQ ID NO:2). Die
Sequenzen, enthaltend entweder die Hind-III-Stelle oder die Xba-I-Stelle,
in Kleinbuchstaben sind vorhanden, um das Klonieren zu erleichtern.
Der klonierte α-Inhibin-Promotor
wurde sequenziert, um die Genauigkeit der Sequenz zu verifizieren.
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Das
Plasmid ADV-β-gal,
verwendet, um rekombinante Adenoviren zu erzeugen, wurde konstruiert,
wie in 2 gezeigt ist. Das Ausgangsplasmid ADV-1 enthält das linke
Ende des Adenovirus-5-Xho-I-C-Fragments
(mu 0-15,8) mit einer Deletion von den Nucleotiden 469-3326 (mu
1,3-9,24) auf dem Grundgerüst
von PCR II (In Vitrogen, San Diego, CA). Eine Polylinker-Kassette
wurde in die Deletionsstelle insertiert. Verschiedene Restriktionsstellen
am linken Ende der Adenovirussequenz können bequem verwendet werden,
um das Plasmid zu linearisieren. Das resultierende ADV-β-gal-Plasmid
wurde durch Insertion eines Bst BI-BI-Xba-I-Fragments des E.-coli-β-Galactosidase-Gens,
vorangetrieben durch den Mäuse-pgk-Promotor,
in die ADV-1-kompatiblen Stellen Spe I und Cla I in der E1-Region
konstruiert und wurde später
verwendet, um den rekombinanten Virus zu erzeugen.
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BEISPIEL 2
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Transfektion
und Auswahl von 293-E4-Zellinien Dieses Beispiel beschreibt den
Prozeß der
Transfektion und Selektion, angewendet, um 293-E4-Zellinien zu etablieren.
Die 293-Zellen, erhalten von der American Type Culture Collection,
ATCC #CRL 1573, wurden in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium (DMEM),
1 g/l Glucose (JRH Biosciences), 10% Spender-Kälberserum (Tissue Culture Biologics)
gezüchtet.
Die Zellen wurden mit 5 × 105 pro 10 cm Platte 48 Stunden vor dem Transfektionsexperiment
eingeimpft. Zehn μg pIK.MIP(α)-E4 und
1 μg pGEM-pgkNeo.pgkpolyA,
enthaltend das Neor-Gen wurden durch Calciumphosphatmitfällung in
293-Zellen cotransfiziert [Wigler et al., Cell 57: 777-785 (1979)].
Die transfizierten Zellen wurden in normalem Medium 24 Stunden nach
der Transfektion 1:20 aufgeteilt. Nachdem die Zellen mit der Platte
verbunden worden waren, wurde das Medium zu selektivem Medium, enthaltend
1 mg/ml G418 (Sigma, St. Louis, MO) geändert. Den Zellen wurde alle
drei Tage für
etwa 2-3 Wochen von neuem frisches selektives Medium zugeführt. Isolierte
Klone wurden aufgenommen, expandiert und in dem selektiven Medium
für 5-6 Passagen gehalten.
Die etablierten 293-E4-Zellinien wurden routinemäßig in dem normalen Medium
gehalten.
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BEISPIEL 3
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Southern-Transfers und
Hybridisierung
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Genomische
DNA von 293-E4-Zellinien wurde mit gewünschten Restriktionsenzymen
digeriert und mit Phenol/Chloroform gereinigt. 10 μg digerierte
DNA wurden auf 0,8%-1% Agarosegel laufen gelassen und auf eine Nylonmembran überführt (Zetabind,
America Bioanalytical, Natick, MA). DNA von 293-E4-Zellinien wurde mit
Restriktionsenzymen digeriert und analysiert. DNA von Wildtyp-Adenovirus
5, pIK6.1-MIP(α)-E4-Plasmid und
parentale 293-Zellen wurden ebenfalls mit den gleichen Enzymen digeriert
und als Kontrollen verwendet. Restriktionsfragmente der E4-Region, α-Inhibin-Promotorsequenz
und die E1-Region wurden durch Hybridisierung mit den geeigneten 32P-markierten Sonden und nachfolgende Autoradiographie
nachgewiesen.
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BEISPIEL 4
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Herstellung
von Virusausgangsmaterialien
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W162-Zellen
wurden in DMEM, 4,5 g/l Glucose und 10% CS gezüchtet. Die W162-Zellinie ist
eine Vero-Affennieren-Zellinie, transformiert durch Adenovirus-E4-DNA,
und unterstützt
das Wachstum von E4-deletierten Adenovirus-Mutanten [Weinberg & Ketner, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 80: 5383-5386 (1983)]. Der H5dl1014-Virus ist
früher
bei Bridge & Ketner,
J. Virol. 63: 63138 (1989) beschrieben worden. Dieser Adenovirus-5-Virusstamm
hat zwei Deletionen innerhalb der E4-Region und kann nur in W162-Zellen
wachsen (Bridge & Ketner,
1989). Propagation und Titration des H5dl1014-Virus wurden auf W162-Zellen
ausgeführt. Für Bewertung
der Herstellung des H5dl1014-Virus aus 293-E4-Zellinien der vorliegenden
Erfindung, wurden die W162-, 293- und 293-E4-Zellinien gezählt und
in die Platte mit 6 Vertiefungen mit 1 × 105/Vertiefung
aufgebracht und mit H5dl1014 bei einer Multiplizität der Infektion
(MOI) von 50 Plaque erzeugenden Einheiten (pfu) pro Zelle infiziert.
Die Virusausgangsmaterialien wurden durch Ernten der Zellen 48 h
nach der Infektion hergestellt. Die Zellen wurden ausgefällt und
in 200 μl
serumfreien Medium resuspendiert. Die Zellsuspensionen durchliefen
drei Zyklen des Gefrierens und wurden aufgetaut, um die viralen
Partikel aus den Zellen freizusetzen. Die Zellendebris wurde durch
Zentrifugation ausgetragen. Die Titer des Virus, hergestellt von
den infizierten Zellen, wurden durch Plaquebildung auf Monoschichten
von W162-Zellen bestimmt.
-
BEISPIEL 5
-
Konstruktion
von rekombinanten Viren
-
Die
293-Zellinie und die 293-E4-Zellinie wurden 48 Stunden vor dem Experiment
mit 2,5 × 106/Platte in einer 10-cm-Platte aufgebracht.
Eine Stunde vor der Cotransfektion wurden den Zellen 10 ml frisches
Medium zugeführt.
Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Virus
wurde durch Cotransfektion von 10 μg von durch Bst BI linearisiertem
ADV-β-gal
mit 4 μg
H5dl327 (Thimmappaya et al., Cell 31: 543-551 (1982), digeriert
mit Cla I, hergestellt. Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus
wurde durch Cotransfektion von 10 μg von Bst-BI-linearisiertem ADV-β-gal und
4 μg von
C1a-I-digeriertem H5dl1014 auf 293-E4-Zellinien durch die Technik
der Calciumphosphatausfällung
erzeugt. Vierundzwanzig Stunden nach der Cotransfektion wurde das
Medium entfernt, und die Monoschichten der Kultur wurden mit 10
ml DMEM-Medium, enthaltend 20 mM MgCl2,
5% CS und 0,5% Edelagar (DIFCO Lab. Detroit, MI), überdeckt.
Die Plaques wurden aufgenommen und in 100 μl PBS resuspendiert. Proben
verdünnter
Plaque wurden sofort 2 bis 3 Runden der Reinigung als blaue Plaque
unterworfen. Die Reinigung als blaue Plaque wurde als regulärer Plaque-Assay ausgeführt, außer daß die Kulturen
mit einer zweiten Schicht von Weichagar, enthaltend 1 mg/ml X-gal, überdeckt
wurden, wenn Plaques erschienen. Nach Inkubation für 2 Stunden
wurden Plaques, welche den rekombinanten Virus, tragend das β-Galactosidase-Gen,
enthielten, blau gefärbt.
Die Reinheit des rekombinanten Virus wurde durch keine Kontamination
von weißen
Plaques bestimmt. Die gereinigten Plaques wurden expandiert und
die DNA des Lysats wurde analysiert (6), wie
früher
beschrieben wurde [Graham & Prevec
[1992)]. Adenovirale DNA wurde mit Sma I digeriert und auf 0,8% Agarosegel
fraktioniert. DNA-Proben von H5dl1014 und den Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Viren
wurden aus CsCl-Gradientgereinigten Virusausgangsmaterialien extrahiert.
DNA von dem Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 wurde
aus den Virusinfizierten Zellen extrahiert.
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BEISPIEL 6
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Histochemische Färbung
-
Achtundvierzig
Stunden nach rekombinanter vitaler Infektion mit Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Virus
(Viren mit E1- und E3-Deletion) und Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus (Viren mit E1- und
E4-Deletion) bei 20 MOI werden die Monoschichten von Zellen einmal
in PBS gewaschen und für
10 min bei Raumtemperatur mit 0,5% Glutaraldehyd (Sigma, St. Louis,
MO) in PBS fixiert. Die Zellen wurden dreimal mit PBS, enthaltend
1 mM MgCl2, gewaschen und dann mit 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β,D-Galactosidase
(X-gal, Sigma) gefärbt,
wie früher
beschrieben wurde (Thimappaya et al., 1982). Die X-gal-Lösung mit
40 mg/ml in Dimethylformamid wurde auf 1 mg/ml in KC-Lösung (PBS,
enthaltend 5 mM K3Fe(CN)6,
5 mM K4Fe(CN)6·3H2O) verdünnt.
Nach dem Anfärben für 2-4 Stunden
wurden die Zellen mit H2O gewaschen und
unter einem Lichtmikroskop inspiziert.
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BEISPIEL 7
-
Assay der β-Galactosidase-Aktivität
-
Zellen
wurden mit sowohl Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Virus
als auch Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus
mit 20 MOI infiziert, für
Enzymaktivität
bewertet, wie bei McGregor et al., Somatic Cell Mol. Genetic. 13:
253-264 (1987) beschrieben
ist, mit den folgenden Modifizierungen. Zellen in einer Platte mit
6 Vertiefungen wurden zweimal mit PBS gewaschen und in der Vertiefung
durch Zugabe von 200 μl
von 2x Z-Puffer (1x Z-Puffer: 60 mM Na2PO4·7H2O, 40 mM NaH2PO4·H2O, 10 mM KCl, 1 mM MgSO4·7H2O) und 200 μl von 0,2% Triton X-100 lysiert.
Nach Inkubation bei Raumtemperatur für 5-10 min wurden 100 μl von jeder
Probe in die Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen überführt. Nach
Zugabe von 50 μl
2-Nitrophenyl-β-D-galaetopyranosid
(2 mg/ml) wurde die Reaktion für
5 min bei Raumtemperatur ablaufen lassen und durch Hinzufügen von
50 μl Stoplösung (1
M Na2CO3) gestoppt.
Die Fluoreszenz wurde bei 420 nm auf einem Mikrotiterplattenlesegerät (Molecular
Devices Co. Menlo Park, CA) gemessen.
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BEISPIEL 8
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Konstruktion von 293-E4-Zellininen
-
Der
Zweck der Einführung
der Ad5-E4-Genregion in 293-Zellen ist, daß die abgeleitete Zellinie
imstande ist, die zwei letale Deletionen (E1 und E4) enthaltenden
rekombinanten Adenoviren zu verpacken. Das Plasmid pIK.MIP(α)-E4 trägt die Region
voller Länge
der Ad5-E4-Region von 15 bp stromaufwärts der Transkriptionsstartstelle
bis 810 bp stromabwärts
der Polyadenylierungsstelle (1). Die
E4-Genregion (mu 88,9-98,8)
war direkt mit 238 bps des Mäuse-α-Inhibin-Promotors,
enthaltend die ersten 159 bps der Promotorregion und 5'-untranslatierten
Region, verknüpft.
Diese Promotorsequenz ist für
basale Expression erforderlich (Su & Hseuh (1992)). Innerhalb dieser
Promotorregion gibt es ein cyclisches-Adenosin-3',5'-monophosphat-(cAMP)-Response-Element
(CRE), welches ein erhöhtes
Niveau von Genexpression, induziert durch entweder cAMP oder Adenylcyclase-Aktivator,
erlaubt [Pasi et al., Mol. Endocrinol. 5: 521-534 (1991)]. Das pIK.MIP(α)-E4 wurde
in 293-Zellen zusammen mit dem pGEM-pgkNeo.pghpolyA, welches ein Neomycin-resistentes
Gen trägt,
durch Calciumphosphatausfällung
mit einem Molverhältnisäquivalent
bis 10:1 eingeführt. Eine
Gesamtmenge von 66 G418-resistenten Klonen wurde zur weiteren Analyse
aufgenommen.
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BEISPIEL 9
-
Identifizierung von E4-Transfektanten
-
Um
die Integration der eingeführten
Adenovirus-E4-Region zu untersuchen, wurde genomische DNA von jedem
Klon mit entweder Hind-III- und Sfi-I- oder Neo-I-Restriktionsenzymen
digeriert und durch Southern-Transfer analysiert. 3A zeigt
eine Restriktionskarte der eingeführten α-Inhibin-E4-Region und entsprechender Regionen der
E4-Sonde (Sma-I-H-Fragment von Ad5) und der Inhibin-Promotorsonde. 17
Klone von einer Gesamtmenge von 66 stellten die korrekten DNA-Muster
dar, wie sie für
eine E4-Region-DNA-Integration voller Länge in den Screen-Blots beider
Digestionen vorhergesagt wurde. Andere Klone zeigten entweder keine
Integration oder eine Integration mit variablen Größen der
E4-Region. 3B-3E stellen
die Southern Blots von genomischer DNA, extrahiert aus den 17 Klonen
mit Integration voller Länge
und zwei Klonen, welche variable Größen von E4-Region-Integration
auf den anfänglichen
Screening-Blots enthalten, dar. Die DNA wurde extrahiert, nachdem
diese 19 Zellinien in dem nichtselektiven Medium für mehr als
30 Passagen gehalten wurden. Wie in 3B und 3C gezeigt,
stellen 15 Zellinien die charakteristischen Fragmente von 0,9 kb
und 3,2 kb in HindIII/SfiI-Digestion und Fragmente von 1,6 kb und
2,1 kb in Nco-I-Digestion dar. Es gab keine nachweisbaren E4-Region-Sequenzen in zwei
Zellinien (Linien 13 und 29), welche die gleichen Integrationsmuster
wie die anderen 15 Linien in den Screening Blots hatten, was ein
unstabiles Integrationsereignis in diesen zwei Linien anzeigt. Die
Linien 16 und 19 sind Beispiele von Zellinien, welche die E4-Genregion
mit variablen Restriktionsmustern behielten. Die 0,9-kb-Bande von
allen 15 Linien hybridisierte mit der Mäuse-Inhibin-Promotorsequenz in der Hind-III/Sfi-Digestion
(3D). Das 3,1-kb-Fragment zusammen mit dem 2,1-kb-Fragment wurde mit
der Inhibin-Promotorsonde in dem Nco-I-Digestionsblot hybridisiert.
Diese Ergebnisse zeigen an, daß eine
Genregion voller Länge
von E4 in diese 15 Zellinien stabil integriert wurde. Um die Möglichkeit
auszuschließen,
daß diese
Zellinien überleben
und eine volle Länge
der E4-Region aufgrund eines Verlustes der E1-Genregion aufrecht
erhalten können,
wurden die Blots noch einmal mit dem Ad5-Hind-III-E-Fragment (mu 7,7-17,1) sondiert.
Alle 19 Linien haben ein Fragment gleicher Größe, nachgewiesen durch die
E1-Sonde, wie das in der parentalen 293-Zellinie (3e).
Daher war das E1-Gen in den 293-E4-Zellinien nicht verändert.
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BEISPIEL 10
-
Screen der biologischen
Aktivität
der 293-E4-Zellinien
-
Um
zu bestimmen, ob diese Zellinien imstande waren, das Wachstum des
E4-Deletions-Virus zu unterstützen,
wurde jede von den Zellinien mit einem Adenovirus-E4-Deletions-mutanten
Virus H5dl1014 infiziert [Bridge & Ketner
(1989)]. Der E4-defekte Stamm H5dl1014 enthält zwei Deletionen von um 92
bis 93,8 und mu 96,4 bis 98,4. Die Deletionen zerstören alle
offenen Leserahmen der E4-Region außer ORF 4. Dieser Virus erzeugt
wesentlich weniger virale DNA und späte virale Proteine in Hela-Zellen, ähnlich dem,
was in Zellen, infiziert mit H2dl808 und H5dl366, gesehen wird [Halbert
et al., J. Virol. 56: 56: 250-256
(1985)]. Die einzige permissive Zellinie für das Wachstum von H5dl1014
ist W162 [Weinberg & Ketner
(1983)]. Wenn die parentalen 293-Zellen, W162-Zellen und alle 15
Linien mit H5dl1014 bei MOI 25 mit oder ohne Zugabe von 1 mM cAMP
infiziert wurden, zeigten 6 Zellinien vergleichbare cytopathische
Wirkung (CPE), wie sie auf W162-Zellen 3-4 Tage nach der Infektion
beobachtet wurde (4). Die CPE erschien
sowohl in W162-Zellen als auch in einigen der 293-E4-Zellinien in
Anwesenheit von cAMP viel schneller. Die parentalen 293-Zellen zeigten CPE
mit viel milderem Niveau (4). Dieses
Ergebnis zeigt, daß 293-E4-Zellinien
(enthaltend sowohl E1- als auch E4-Genregionen) das Wachstum von
E4-deletierten Viren (z.B. H5dl1014-Virus) so wirksam wie Zellinien,
enthaltend nur die E4-Genregion (z.B. W162-Zellinie), unterstützen.
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BEISPIEL 11
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Induktion der H5dl1014-Herstellung
auf 293-E4-Zellinien
-
Um
die Fähigkeit
von 293-E4-Zellinien, H5dl1014-mutanten Virus herzustellen, quantitativ
zu untersuchen und zu bestimmen, ob es eine spezifische Induktion
von E4-Genexpression in den 293-E4-Zellinien gibt, wurde der Titer des
H5dl1014, erzeugt in den 293-E4-Zellinien, in Anwesenheit oder Abwesenheit
von cAMP gemessen. Virusausgangsmaterialien wurden aus jeder Zellinie
durch Infizieren der gleichen Anzahl von Zellen mit H51014 bei MOI
50 hergestellt. 48 h nach der Infektion wurde der Überstand
jeder Zellinie entfernt und die Zellen wurden in 1/10 des ursprünglichen
Volumens von serumfreiem Medium resuspendiert. Titration der Virusausgangsmaterialien
wurde auf W162-Zellen durch Plaque-Assay durchgeführt. Wie
in Tabelle 1 dargestellt kann das Phänomen der Virusherstellung
aus diesen 15 Linien im allgemeinen in drei Gruppen klassifiziert
werden. Gruppe 1, welche die Linien 8, 50 und 51 einschließt, zeigte
um 4 bis 6 Größenordnungen
erhöhte
virale Titer, verglichen mit dem Titer, erzeugt von 293-Zellen.
Linie 8 und 51 hatten in Anwesenheit von cAMP eine 10-fache Zunahme
der viralen Titer. Gruppe 2, welche die Linien 12, 27 und 61 einschließt, erzeugte ähnliche
Titer von Virus wie den von W162-Zellen erzeugten. Die Titer nahmen
mit Ausnahme der Linie 12, in der in Anwesenheit von cAMP das Niveau
der Virusherstellung um 7 Größenordnungen
zunahm, um das 1000-10000-fache zu. Diese Ergebnisse zeigen eine
induzierte E4-Genexpression in diesen drei Zellinien an. Gruppe
3 schließt
die verbleibenden Zellinien ein, welche die Virustiter im wesentlichen
mit Niveaus ähnlich denen,
erzeugt von parentalen 293-Zellen in Anwesenheit oder Abwesenheit
von cAMP, erzeugten. Die induzierte E4-Genexpression wird ebenfalls in verschiedenen
Zellinien in dieser Gruppe angezeigt.
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Die
10-fache Induktion wurde auch in den W162-Zellen und parentalen
293-Zellen beobachtet, wenn die Zellen mit cAMP behandelt wurden.
Es ist möglich,
daß diese
10-fache Zunahme in der Virusausbeute auf den Verstärkungseffekt
von cAMP bei anderer früher
Genexpression des Adenovirus zurückzuführen ist
[Leza & Hearing,
J. Virol. 63: 3057-3064 (1989)], welche auch CRE-Elemente enthält, die
eine Zunahme in viraler DNA-Synthese bewirken.
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TABELLE
IV: TITER VON H5DL1014, ERZEUGT VON DEN ZELLINIEN W162, 293 UND
293-E4
-
Der
Titer wurde durch Plaque-Assay von W162-Monoschichtkultur bestimmt.
die Werte in der Tabelle sind die Mittelwerte von Titern, gemessen
an doppelten Proben.
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BEISPIEL
12 Herstellung von Ad5/ΔE1-(β-gal)ΔE4-Virus
Um rekombinanten Virus zu gewinnen, welcher letale Deletionen in
sowohl der E1-Region als auch der E4-Region beherbergt, wurden die
beiden wirksamsten Zellinien, Linie 8 und Linie 61, benutzt. Das
ADV-β-gal-Plasmid
wurde durch BstBI linearisiert und mit Cla-I-digeriertem H5dl1014
in die Monoschichten von 293-E4-Zellinien cotransfiziert (5).
Der rekombinante Virus wurde durch in-vivo-Rekombination zwischen der überlappenden
adenoviralen Sequenz von ADV-β-gal
und dem großen
Cla-I-Fragment von
H5dl1014 (mu 2,55-100) erzeugt. Plaques, die 7-10 Tage nach der
Transfektion erschienen, wurden isoliert und durch blauen Plaque-Assay
gereinigt. Die finale gereinigte blaue Plaque und die virale DNA
wurden analysiert (6). Für die folgenden vergleichenden
Untersuchungen des rekombinanten Virus mit doppelter Deletion wurde
der Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Virus
erzeugt. Dieser Virus wurde durch Cotransfektion von Bst-BI-linearisiertem
ADV-β-gal-Plasmid
mit Cla-I-digeriertem H5dl327 [Thimmappaya et al. (1982)] in 293-Zellen
erzeugt (5).
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BEISPIEL 13
-
In-vitro-Bewertung des
Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus
-
Um
die Infektiosität
dieser zweiten Generation von rekombinantem Virus zu bewerten, wurde
die Infektiosität
mit der β-gal-Genexpression
des Virus mit der doppelten letalen Deletion und des Virus mit der
einzigen letalen Deletion in Hela-, 293-, W162- und Linie-61-Zellen
verglichen. Die Zellen wurden mit diesen zwei Stämmen von rekombinanten Viren
bei 20 MOI für
48 h infiziert. Expression wurde bei beiden Infektionen beobachtet,
wie sie durch sowohl histochemische Färbung als auch den vorstehend
beschriebenen Assay der β-Galactosidase-Aktivität nachgewiesen
wurde. Die aufgehobene cytopathische Wirkung des Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus
wurde ebenfalls durch den Plaque-Assay getestet. Die 293-E4 war
die einzige permissive Zellinie für alle drei Stämme von
Virus (Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4, Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3 und H5dl1014).
Die 293-Zellen waren permissiv für
den Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Virus,
semi-permissiv (niedriges Niveau der Virusproduktion) für den H5dl1014-Virus,
aber nicht permissiv für
den Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus.
Die W162-Zellinie war permissiv für den H5dl1014-Virus, aber
nicht permissiv für
den Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE3-Virus
und Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus.
Hela-Zellen waren für
alle drei Stränge
von Viren nicht permissiv. Diese Ergebnisse demonstrieren, daß der Virus
mit doppelter Deletion keinerlei cytopathische Wirkung auf die getesteten
humanen Zellinien verursacht. Abwesenheit von cytopathischen Wirkungen
nach der Infektion der Viren mit doppelter Deletion bei MOI 20 läßt vermuten,
daß in
vivo diese Viren keine späten
Genprodukte exprimieren. Dies sollte die Immunantwort gegen Zellen,
infiziert mit rekombinantem Virus, beseitigen, wodurch die Transgenexpression
verlängert
wird.
-
BEISPIEL 14
-
Wirksame Transgen-Expression
und Expression von verkürztem
E4-Gen in vitro
-
Um
die Transgenexpression, vermittelt durch Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 auf dem Transkriptionsniveau,
zu bestimmen und die E4-Transkription von dem Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Virus
physikalisch zu visualisieren, wurde Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-virale RNA durch Northern
Blot analysiert. Die gesamte RNA wurde von Hela-Zellen 4, 24 und 48 h nach der Infektion
von rekombinanten Adenoviren mit 20 pfu/Zelle geerntet. Die gesamten
RNAs, extrahiert aus Hela-Zellen, infiziert mit H5dl327 und Ad5/ΔE1(β-gal), wurden
als Vergleich verwendet. RNAzol-B-Reagenz (Tel-Test, Inc. Friendswood,
TX) wurde zur Extraktion der gesamten RNA verwendet. 10 μg gesamte
RNAs wurden in einem 1%igen denaturierenden Gel elektrophoresiert,
auf ein Membranfilter überführt und
mit radioaktiven DNA-Sonden hybridisiert. Die Northern Blots wurden
aufeinanderfolgend mit radiomarkiertem 1,65-kb-EcoRV-AccI-Fragment
von β-gal,
2,30-kb-SmaI-H-Fragment der Ad5-E4-Region (mu 92,0-98,4), 765 bps
des PCR-Produkts der LS-Region und dem 1,45 kb SmaI I Fragment der
L3-Region (mu 52,6-56,6) sondiert. Die PCR-Primer zur Amplifizierung
der Adenovirus-L5-Region waren 5'-GAGGACTAAGGATTGATT-3'(NTs 31811-31828)
(SEQ ID NO: 3) und 5'-CGTGAGATTTTGGATAAG-3' (NTs 32549-32566) (SEQ
ID NO: 4).
-
Die
Zellen, infiziert mit entweder dem Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 oder dem Ad5/ΔE1(β-gal), akkumulierten
4 h nach der Infektion das gleiche Niveau von β-gal-mRNA (7,
Tafel A). Jedoch akkumulierten die Zellen, infiziert mit Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 24 und
48 Stunden nach der Infektion allmählich ein niedrigeres Niveau
von β-gal,
verglichen mit den Zellen, infiziert mit Ad5/ΔE1(β-gal). Dieses leicht verringerte
Niveau von β-gal-Transkript,
vermittelt durch Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4, ist mit
einem leicht verringerten Niveau von β-Galactosidase-Enzym-Aktivität in infizierten
Hela-Zellen, bewertet 24 h nach der Infektion, wie bereits beschrieben,
vereinbar. Wenn der gleiche Blot mit adenoviraler E4-Sonde rehybridisiert
wurde, welche sich von 92,0 bis 98,4 mu erstreckt und nicht das
3'-Ende der L5-Region überlappt
[Fraser et al., J. Mol. Biol. 155: 207-233, (1982)], wurde ein charakteristisches
Muster polysomaler mRNAs [Tiggs et al., J. Virol. 50: 106-117, (1984)]
in sowohl H5dl327- als auch Ad5/ΔE1(β-gal)-infizierten
Proben gezeigt, obwohl das Niveau der E4-Transkripte in Ad5/ΔE1(β-gal)-infizierten
Zellen dramatisch verringert ist. Jedoch gibt es nur eine Spezies
von E4-Transkripten mit einer Größe entsprechend
1,5 kb in Zellen, infiziert mit dem Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 (7,
Tafel B). Diese Beobachtung ist vermutlich auf zwei große Deletionen
innerhalb dieses E1/E4-deletierten Vektors zurückzuführen, welche alle die offenen
Leserahmen innerhalb der E4-Region mit der Ausnahme des ORF4 zerstörten und
zu der Herstellung von das ORF4-Protein codierenden, verkürzten Transkripten
führten.
Dieses Beispiel unterstützt
die in Beispiel 13 beschriebenen Ergebnisse, daß das Transgen, freigesetzt
von dem Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-rekombinanten
adenoviralen Vektor, wirksam exprimiert wird.
-
BEISPIEL 15
-
Verringerte
oder beseitigte adenovirale späte
Genexpression in vitro
-
Es
wurde berichtet, daß der
parentale mutante Adenovirus H5dl1014, welcher verwendet wurde,
um den rekombinanten adenoviralen Vektor Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 zu erzeugen, ernsthafte Defekte
in der späten Genexpression
zeigt [Bridge und Ketner, J. Virol. 63: 631-638 (1989)]. Um zu bestimmen,
ob die Kombination der Deletionen der E1- und E4-Region in Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 zu profunderen
Defekten oder kompletter Blockade der späten Genexpression führen könnte, wurde
die Akkumulation später
mRNAs von Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 in nichtpermissiven
Hela-Zellen durch die Methoden sowohl von Northern Blot als auch Polymerasekettenreaktion
mit reverser Transkription (RT-PCR) gemessen. Der Northern-Blot
(beschrieben in Beispiel 14 und 7)
wurde mit der L5-Sonde, welche das PCR-Produkt der Ad5-Sequenz von NTs 31811 bis
32566 innerhalb der Faserprotein-Codierungsregion (LS-Region) ist,
und der L3-Sonde, welche das SmaI-I-Fragment von mu 52,6-56,6 innerhalb
der Hexon-Protein-Codierungsregion ist, rehybridisiert. Es gab ein
niedriges Niveau der Akkumulation von L5-Transkripten und ein nachweisbares
Niveau von L3mRNA in den Zellen, infiziert mit E1-deletiertem Vektor
48 h nach der Infektion (7, Tafel
C und D). Jedoch waren beide späte
Transkripte in den Zellen, infiziert mit dem E1/E4-deletierten adenoviralen
Vektor, nicht nachweisbar.
-
Die
Anmelder haben weiterhin das RT-PCR-Verfahren mit erhöhter Nachweisempfindlichkeit
angewendet, um zu bestimmen, ob adenovirale späte Gentranskripte in dem Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 rekombinanten Vektor
exprimiert wurden. Die gesamte RNA wurde mit RNase-freier DNase
(Promega Corp., Madison WI) mit 1 Einheit/μg bei 37°C für 60 min behandelt. Der erste
Strang von cDNA wurde unter Verwendung von pd(N)6 als
Primer (Pharmacia, Alameda, CA) synthetisiert. Die gleiche Gruppe
von Kontrollreaktionen wurde durch Weglassen der reversen Transkriptase
ausgeführt.
Beide Zubereitungen (RT+ und RT-) wurden dann unter Verwendung der
gleichen L5-Primer wie bereits beschrieben (siehe Beispiel 14) amplifiziert.
Die Primer für
die L3-region waren 5'-CCTACGCACGAC-3' (SEQ ID NO: 5) (NTs
18996-19007); 5'-TGTTTGGGTTAT-3' (SEQ ID NO: 6) (NTs
20318-20329). Nach der Amplifikation wurden die RT-Produkte auf
einem 1 %-Agarosegel laufen gelassen und durch Anfärben mit
Ethidiumbromid sichtbar gemacht. Die L5-mRNA wurde sowohl in Zellen,
infiziert mit Ad5/ΔE1(β-gal), als
auch in denen mit Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 identifiziert
(8). Es gab keine nachweisbaren L3-mRNA-Transkripte in Zellen,
infiziert mit Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 (8).
Die RT-PCR-Reaktion unter Verwendung von β-Actin-Primern wurde als interne
Kontrolle verwendet. Die β-Actin-Primer,
die für
die RT-PCR benutzt wurden, waren die Consensus-Sequenzen zwischen
der Ratte und dem Menschen, wie bei Fraser et al., J. Virol. 63,
63138 (1989) beschrieben ist.
-
Um
die Empfindlichkeit des Nachweises der Hexon-Protein-Sequenz (innerhalb
der L3-Region) zu vergrößern, wurden
RT-PCR-Produkte durch Southern Blot weiter analysiert, mit einem
Oligomer 5'-GACCGTGAGGATACT-3' (SEQ ID NO: 7) sondiert,
welches mit der internen Region der RT-PCR-Produkte der Hexon-Protein Codierungsregion
hybridisierte (9). L3-Transkripte wurden in
den Zellen, infiziert mit dem doppelt deletierten adenoviralen Vektor
Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4, nicht
nachgewiesen, was die Ergebnisse der vorstehend und in 8 beschriebenen
Untersuchung bestätigt.
Diese Ergebnisse zeigen an, daß die
Kombination der E1- und E4-Deletion innerhalb des Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-Vektors
zu einer vollständigen
Defizienz der L3-mRNA, welche das Adenovirus-Capsidprotein Hexon
codiert, führen
sollte.
-
BEISPIEL 16
-
Persistente
Transgenexpression in vivo
-
Um
zu bestimmen, ob verringerte oder beseitigte späte Adenovirus-Genexpression
des E1/E4-deletierten
adenoviralen Vektors die Transgenexpression verlängern könnte, wurde die β-gal-Genexpression
in Zellen, infiziert mit entweder E1-deletiertem Vektor oder E1/E4-deletiertem
Vektor, untersucht. Der doppelt deletierte Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-rekombinante Virus and der
Ad5/ΔE1(β-gal)-rekombinante
Virus wurden in den folgenden in-vivo-Experimenten verwendet. Virusausgangsmaterialien
wurden aus der Suspension von komplementierenden Verpackungszellen
hergestellt und durch doppeltes CsCl-Banding gereinigt, wie bei
Graham und Prevec, Methods Mol. Biol. 7: 109-128 (1991) beschrieben
ist. Alle verwendeten Ausgangsmaterialien waren frei von Kontamination
von E1 enthaltendem Virus, bestimmt durch PCR-Analyse unter Verwendung
von E1-Region-(NTs 13-1338)-Primer und E2-Region-(NTs 5053-5072) Primer, wie
bei Lochmuller et al., Hum. Gene Ther. 5: 1485-1491 (1994) beschrieben
ist. Fünf
Tiere, infiziert mit jedem Stamm von rekombinantem Virus, wurden
am Tag 3, 7, 14, 21, 28, 35 und 77 nach der Infektion getötet. Histochemische
X-gal-Färbung, früher beschrieben,
wurde an den gefrorenen Schnitten der vorstehenden infizierten tierischen
Lebern durchgeführt.
Die Färbung
zeigte, daß ungefähr 100%
der Gewebe das β-Galactosidase-Gen
in mit sowohl E1-deletiertem als auch E1/E4-deletiertem adenoviralen
Vektor infizierten Lebern am Tag 3 und 7 exprimierten. Es gab einen
scharfen Rückgang
der X-gal-Färbung von
14 Tagen (75-85%) bis 35 Tagen (15-25%) in den mit dem E1-deletierten
Vektor infizierten Lebern. Nach 77 Tagen färbten sich nur 1-2% der Lebern
in mit E1-deletiertem Adenovirus infizierten Tieren blau. Im Gegensatz
dazu wurde die β-Galactosidase-Genexpression
mit einem Niveau von 85% für
28 Tage in den Lebern, infiziert mit dem E1/E4-deletierten Virus,
aufrechterhalten. Darüber
hinaus exprimierten am Tag 77 ungefähr 65-75% der mit dem E1/E4-deletierten
Virus infizierten Tierlebern das β-Galactosidase-Gen.
Dieses Beispiel demonstriert, daß die Beseitigung der späten Adenovirus-Genexpression in
einem doppelt E1/E4-deletierten adenoviralen Vektor (Adenovirus)
die Expression eines Transgens, plaziert in dem viralen Vektor,
verglichen mit einem einfach deletierten Adenovirus, z.B. E1-deletiertem Adenovirus,
signifikant verlängern
konnte.
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BEISPIEL 17
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Verringerte
cytopathische Wirkungen und Immunantworten eines Wirts in vivo
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Um
zu bestimmen, ob es eine inverse Korrelation zwischen einer verlängerten
Trangenexpression und verringerten cytopathischen Wirkungen bei
Tieren, infiziert mit dem E1/E4-deletierten Adenovirus, gibt, wurden statistische
Leber-Hämatoxylin/Eosin-(H&E)-gefärbte Schnitte
von fünf
Tieren pro jeder experimentellen Gruppe untersucht. Gefrorene Leberschnitte
(6 μm) wurden
in 0,5% Glutataldehyd fixiert und für β-gal-Aktivität durch Färben in X-gal-Lösung gefärbt. Für morphologische
Untersuchung wurden die Paraffinleberschnitte mit H&E gefärbt. Statistische
Schnitte wurden überprüft. Pathologische
Veränderungen
wie beispielsweise Aufblähung
der Zellen, Nekrose des Gewebes, Verlust von lobulärer Struktur
und entzündliche
Infiltration wurden zwischen Tag 3 und 7 beobachtet und setzten
sich bis zum Tag 35 bei Tieren, infiziert mit E1-deletiertem Adenovirusvektor,
fort. Bis zum Tag 77 hatten sich die meisten Tiere mit der gleichen
Infektion morphologisch von diesen Gewebeschäden erholt. Jedoch wurde keine
von den vorstehenden pathologischen Veränderungen zwischen dem Tag
3 und 7 beobachtet, außer
daß eine
leichte entzündliche
Infiltration nach Tag 14 und bei den Tieren, infiziert mit E1/E4-deletiertem
Adenovirusvektor, erschien. Bis zum Tag 77 waren alle Tiere, die
mit diesem doppelt deletierten Virusvektor infiziert waren, morphologisch
zum normalen Zustand zurückgekehrt. Dieses
Beispiel demonstriert, daß verringerte
cytopathische Wirkungen durch den doppelt deletierten Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4-rekombinanten adenoviralen
Vektor vermittelt werden. Die verlängerte Transgenexpression bei
Tieren, infiziert mit dem doppelt deletierten adenoviralen Vektor,
kann auf verminderte Geweberegenerierungsaktivität in der Leber, verglichen
mit den Lebern von Tieren, infiziert mit dem Ad5/ΔE1(β-gal)-Vektor, zurückzuführen sein.
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BEISPIEL 18
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Konstruktion von E4-ORF-6-Plasmid
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion des pIK6.1MIP(α)-ORF6-Plasmids.
Der Expressionsvektor der E4-ORF6-Region wurde konstruiert, wie
in 10 veranschaulicht ist. Das parentale pIK6.1-MMSV-E4 (ΔE4 pro.),
abgeleitet von dem pIK6.1.MMSVNhe [auch bezeichnet als pIK6.1 MMSVenpoNhe(Hpa)
oder pkat1 bei Finer et al., Blood, 1994 und Finer et al., in der
internationalen Anmeldung WO 94/29438], enthält die Sequenz voller Länge der
E4-Region außer
der Promotorsequenz. Das pIK6.1MIP(α)-E4 wurde durch Ligation eines
238-bp-Fragments des Hind-III-Xba-I-PCR-Produkts von Mäuse-α-Inhibin-Promotor [MIP(α)] mit dem
2,9-kb-Xba-I-Stu-I-Fragment und dem 3,9-kb-Stu-I-Hind-III-Fragment
des pIK6.1 MMSV-E4 (ΔE4
pro.) konstruiert. Das pIK6.1MIP(α)-ORF6-Plasmid wurde durch
Ersetzen der promotorlosen E4-Region mit einem PCR-Produkt des ORF6-Fragments
konstruiert. Die PCR-Primer für
die E4-ORF6-Codierungsregion sind 5'-gccaatctagaGCTTCAGGAAATATGACT-3' (Ad5 NTs 34072 bis
34089) (SEQ ID NO:8) und 5'-catctctcgagGGAGAAGTCCACGCCTAC-3' (Ad5 NTs 33179 bis
33196) (SEQ ID NO:9). Die Sequenzen, enthaltend entweder die XhoI-Stelle
oder die Xba-I-Stelle, in Kleinbuchstaben waren vorhanden, um das
Klonieren zu erleichtern. Die Transkription des ORF6 wird durch
den Mäuse-α-Inhibin-Promotor
vorangetrieben und die heterologen Polyadenylierungssignale (SV40
polA) auf dem Plasmidgrundgerüst
stromabwärts
von der ORF6-Region wurden benutzt. Das klonierte ORF6-DNA-Fragment
wurde sequenziert, um die Genauigkeit der Sequenz zu verifizieren.
Das pIK6.1MIP(α)-ORF6
wurde verwendet, um die Verpackungszellinie zu erzeugen, wie nachstehend
beschrieben ist.
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BEISPIEL 19
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Konstruktion von 293-ORF6-Zellinien
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Konstruktion von 293-ORF6-Zellinien.
Um die potentielle Möglichkeit
der Erzeugung von E4 enthaltendem Virus zu beseitigen, wurde diese
neue Verpackungszellinie etabliert, indem eine minimale wesentliche
Ad5-E4-ORF6-Codierungsregion in 293-Zellen eingeführt wurde. Das Plasmid pIK.MIP(α)-ORF6 trägt ein 910-bp-PCR-Fragment
der Ad5-E4-ORF6-Codierungsregion
von Nucleotid 1846 bis 2756, numeriert von dem rechten Ende des
Genoms. Die ORF6-Region wurde stromabwärts der Mäuse-α-Inhibin-Promotorregion wie
bereits beschrieben kloniert. Das pIK6.1MIP(α)-ORF6 wurde in 293-Zellen mit
einem Plasmid, enthaltend das Neor-Gen, cotransfiziert. Vierundfünfzig G418-resistente
Klone wurden isoliert, expandiert und für Integration der E4-ORF6-Sequenz durch Southern
Blotting gescreent (11). Genomische DNA von jedem
Klon wurde mit Hind III und XmnI digeriert und mit dem ORF6-PCR-Fragment
hybridisiert (11, Tafel A). Acht von den insgesamt
54 gescreenten Klonen behielten mindestens eine Kopie des vorhergesagten
1,7-kb-Fragments für
die intakte ORF6-Region. Die Blots wurden mit der E1-Sonde rehybrisisiert,
welche ein Ad5-Hind-III-E-Fragment
ist (mu 7,7-17,1) (11, Tafel B). Alle acht 293-ORF6-Zellinien zeigten
das Fragment gleicher Größe, nachgewiesen
durch die E1-Sonde, wie das in den parentalen 293-Zellen gefundene
( 11). Dieses Beispiel demonstriert, daß die Struktur
des E1-Gens sich in den Zellinien nicht verändert hat. Nicht nur haben
die vorstehenden Zellinien das intakte E1-Gen, sondern sie behalten
auch mindestens eine Kopie der E4-ORF6-Region.
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BEISPIEL 20
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Komplementation der E4-Funktion
durch 293-ORF6-Zellinien
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Die
293-ORF6-Zellinien wurden für
ihre Fähigkeit
gescreent, nach Infektion mit dem E4-deletierten mutanten Adenovirus, H5dl1014,
Virus herzustellen. Der H5dl1014-Adenovirus enthält zwei Deletionen, welche
alle die offenen Leserahmen der E4-Region mit der Ausnahme von ORF4
zerstören,
was zu der Herstellung von wesentlich weniger viraler DNA und späten viralen
Proteinen in Hela-Zellen führt.
Die W162-Zellinie, welche eine intakte E4-Region enthält, ist
eine permissive Zellinie für
das Wachstum von H5dl1014 [Bridge und Ketner, J. Virol. 63: 631-638
(1989)]. Wenn die parentalen 293-, W162-, 293-E4- und 293-ORF6-Zellinien
mit H5dl1014 bei einem MOI von 25 pfu infiziert wurden, zeigten
alle acht 293-ORF6-Zellinien vergleichbare cytopathische Wirkung
(CPE), wie in W 162-Zellen ebenso wie in 293-E4-Zellen 3-4 Tage
nach der Infektion beobachtet wurde. Quantitative Analyse der Herstellung
von H5dl1014 wurde durch Plaque-Assay mit begrenzender Verdünnung auf
den Monoschichten von dem 293-ORF6 und Kontrollzellinien durchgeführt. Die
Titer des H5dl1014, erzeugt durch 293-ORF6, sind im ähnlichen
Bereich von denen, erzeugt durch sowohl W162- als auch 293-E4-Zellen. (Tabelle
V). So sind 293-ORF6-Zellinien, welche nur ein kleines wesentliches
DNA-Fragment der E4-Genregion enthalten, ausreichend, um die E4-Funktion
zu komplementieren und das Wachstum des mutanten Virus mit E4-Deletion
zu unterstützen.
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BEISPIEL 21
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Komplementierung der E1-Funktion
durch 293-ORF6-Zellinien
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Southern-Analyse
demonstrierte, daß alle
von den untersuchten 293-ORF6-Zellinien eine Kopie der intakten
E1-Region enthalten. Diese Linien wurden auf ihre biologische Aktivität bewertet,
die E1-Funktion
zu komplementieren. (Assay der Komplementierungsaktivität wie in
Tabelle V angegeben). Monoschichten von W162-, 293-, 293-E4- und
293-ORF6-#34-Zellinien wurden mit dem E1-deletierten mutanten Virus
infiziert, H5dl312 und virale Produktion wurden durch Plaque-Assay
mit begrenzender Verdünnung
bestimmt. Jede von den acht 293-ORF6-Zellinien erzeugte den E1-deletierten
Virus mit einem Niveau, ähnlich
dem, das durch die parentalen 293-Zellen erzeugt wurde (Tabelle
V). Daher besitzen die 293-ORF6-Zellinien die Fähigkeit, sowohl die E1- als
auch die E4-Genprodukt-Funktionen zu komplementieren. TABELLE
5: CHARAKTERISIERUNG DER E4-ORF6-ZELLINIEN DURCH BIOLOGISCHE KOMPLEMENTIERUNGSAKTIVITÄT
- a Die Titer von
H5dl1014-Lysaten, erzeugt von Zellinien, wurden durch Plaque-Assay
auf W162-Monoschichtkultur
bestimmt.
- b Die Titer von H5dl312-Ausgangsmaterial
und dE1/dE4-Ausgangsmaterial wurden auf Zellinien bestimmt.
- c Die Werte in der Tabelle sind der
Mittelwert von Titern, gemessen an doppelten Proben.
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BEISPIEL 22
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Gleichzeitige Komplementierung
von sowohl E1- als auch E4-Funktion durch 293-ORF6-Zellinien
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Dieses
Beispiel beschreibt die Fähigkeit
der 293-ORF6-Zellinien, rekombinanten Virus zu gewinnen, welcher
Deletionen in sowohl der E1- als auch der E4-Region beherbergt.
Die Zellinie 34 wurde zum weiteren Testen aus den zwei Zellinien,
welche den höchsten
Titer von H5dl1014 erzeugten, d.h. der Zellinie 21 und 34, ausgewählt. Der
E1/E4 doppelt deletierte rekombinante Virus Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4, konstruiert wie bereits
beschrieben, enthält
das E.-coli-β-Galactosidase-Gen,
welches unter der Kontrolle des pgk-Promotors ist. Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 wurde
durch Rekombination unter Verwendung von H5dl1014 als parentalem
Virus wie bereits beschrieben erzeugt. Quantitative Analyse der
Herstellung von Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4 wurde
durch Plaque-Assay mit begrenzender Verdünnung auf den Monoschichten
der Kontrollzellinien und der 293-ORF6-34-Linie durchgeführt. Plaques,
welche sich mit X-gal-Färbung
blau färbten,
erschienen auf den Monoschichten von 293-E4 und 293-ORF6-34 7-10
Tage nach der Infektion. Der Titer des Ad5/ΔE1(β-gal)ΔE4, erzeugt von der 293-ORF6-34-Zellinie,
war der gleiche wie der Titer, erzeugt von der 293-E4-Zellinie.
Dieses Beispiel demonstriert, daß die 293-ORF6-34-Zellinie
imstande ist, das Wachstum des Virus mit letalen Deletionen von
sowohl E1 als auch E4 zu unterstützen.
Die neuen Verpackungszellinien, beschrieben in Beispiel 19, sind
vorteilhaft für
die Propagation von E1/E4-deletierten
rekombinanten adenoviralen Vektoren, weil sie Virus mit hohem Titer
erzeugen und nicht imstande sind, Replikations-kompetenten Adenovirus
(RCA) zu erzeugen, was auf die Abwesenheit von Überlappung zwischen der E4-Deletion
innerhalb des Vektors und dem E4-ORF6-exprimierenden Plasmid, vorhanden
in der transfizierten Zellinie, zurückzuführen ist.
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BEISPIEL 23
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Konstruktion von E2A-Plasmid
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Das
pIK6.1MIP(α)-E2A-Plasmid
wurde von dem pIK6.1MIP(α)-E4
wie vorstehend beschrieben abgeleitet. Das promotorlose E4-Gen wurde
mit dem Ad5-E2A-Gen von 21562 bis 24627 (mu 59,9 bis 68,3) [Klessig et
al., Mol. Cell. Bio. 4: 1354-1362 (1984)] mit der vorhandenen zweiten
Leading-Sequenz ersetzt. Das Ad5-E2A-Gen codiert das Adenovirus-DNA-Bindungsprotein
(DBP) und ist für
Adenovirus-DNA-Replikation erforderlich
[Van der Vliet und Sussenbach, Virology, 67: 41526 (1975)]. Das
Gen (mu 61,5-68), dem sein eigener Promotor und die erste Leader-Sequenz
fehlt, wurde stromabwärts
von der Mäuse-α-Inhibin-Promotorregion
kloniert. Ein PCR-Produkt von mu 65,2 bis 68,3 wurde unter Verwendung
der Primer 5'-tccatttctagaTCGGCTGCGGTTG-3' (SEQ ID NO: 10)
(Ad5 NTs 24615 bis 24627) und 5'-ACGTGGTACTTGTCCATC-3' (SEQ ID NO: 11)
(Ad5 NTs 23443 bis 23460) erzeugt. Die Sequenz, enthaltend die Xba-I-Stelle,
in Kleinbuchstaben ist vorhanden, um Ligation und Klonierung zu
erleichtern. Das PCR-Produkt wurde mit sowohl Xba I als auch Pvu
I digeriert und mit dem Ad5-Bam-HI- und Pvu-I-DNA-Fragment von NTs 21562
bis 23501 (mu 59,9 bis 65,2) ligiert. Die promotorlose E2A- DNA-Sequenz wurde
darauf verwendet, um die promotorlose E4-Region auf dem Plasmid
pIK6.1MIP(α)-E4 zu ersetzen. Die
Transkription des klonierten E2A-Gens wird durch den Mäuse-α-Inhibin-Promotor
vorangetrieben und die heterologen Polyadenylierungssignale (SV40
polA) auf dem Plasmidgrundgerüst
stromabwärts
von der E2A-Region wurden benutzt. Das klonierte E2A-Gen wurde sequenziert,
um die Genauigkeit der Sequenz zu verifizieren. Das pIK6.1MIP(α)-E2A-Plasmid wurde
verwendet, um die Verpackungszellinie zu erzeugen, wie nachstehend
beschrieben ist.
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BEISPIEL 24
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Konstruktion der 293-E2A-Zellinie
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Konstruktion der 293-E2A-Zellinien.
Um eine Verpackungszellinie zu konstruieren, welche imstande ist,
sowohl die E1- als auch die E2A-Genfunktion in trans gleichzeitig
zu komplementieren, wurde das Plasmid pIK. MIP(α)-E2A mit einem Plasmid, enthaltend
das Neo'-Gen, in 293-Zellen
cotransfiziert. Die 293-Zellen (ATCC CRL1573) wurden in Dulbeccos
modifiziertem Eagle-Nährmedium
(DMEM), 1 g/l Glucose (JRH Biosciences, Denver, PA), 10% Donor-Kälberserum (Tissue Culture Biologics,
Tulare, CA), gezüchtet.
Die Zellen wurden mit 5 × 105 pro 10 cm Platte 48 Stunden vor der Transfektion eingeimpft.
Zehn mg von pIK6.1MIP(a)-ORF6 und 1 mg von pGEM-pgkNeo.pgkpolyA,
codierend das Neomycin-Resistenzgen unter der Kontrolle des Mäuse-Phosphoglycerat-Kinase-Promotors,
wurden durch Calciumphosphatmitfällung
in 293-Zellen cotransfiziert [Wigler et al., Cell 16: 777-785 (1979)].
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Fünfzig G418-resistente
Klone wurden isoliert, expandiert und durch Southern Blotting auf
Integration der E2A-Sequenz gescreent. Genomische DNA von jedem
Klon wurde mit Xba I und Afl II digeriert und mit der E2A-Sonde
hybridisiert. Zwölf
von den insgesamt 50 gescreenten Klonen behielten mindestens eine
Kopie des vorhergesagten 1,44-kb-Fragments für die intakte E2A-Region. Die
Blots wurden noch einmal mit der E1-Sonde (Ad5-Hind-III-E-Fragment
von mu 7,7-17,1) sondiert. Alle zwölf 293-E2A-Zellinien haben
ein Fragment mit der gleichen Größe wie das
in den parentalen 293-Zellen. Dieses Beispiel demonstriert, daß die Struktur
des E1-Gens sich in diesen Zellinien nicht verändert hat und daß die Zellinien
mindestens eine Kopie des E2A-Gens behalten.
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BEISPIEL 25
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Konstruktion der 293-E4/E2A-Zellinie
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Konstruktion der 293-E4/E2A-Zellinien.
Um eine Verpackungszellinie zu konstruieren, welche imstande ist,
die Funktionen des E1, des E2A und des E4 in trans gleichzeitig zu
komplementieren, wurde das Plasmid pIK.MIP(α)-E2A in 293-E4-Zellen mit einem
Plasmid, enthaltend das Neo'-Gen,
cotransfiziert. Die 293-E4-Zellen wurden in Dulbeccos modifiziertem
Eagle-Medium (DMEM), 1 g/l Glucose (JRH Biosciences, Denver, PA),
10% Donor-Kälberserum
(Tissue Culture Biologics, Tulare, CA) gezüchtet. Zellen wurden mit 5 × 105 pro 10 cm Platte 48 Stunden vor der Transfektion
eingeimpft. Zehn mg von pIK6.1 MIP(α)-ORF6 und 1 mg von pGEM-pgkNeo.pgkpolyA,
codierend das Neomycin-Resistenzgen unter der Kontrolle des Mäuse-Phosphoglycerat-Kinase-Promotors,
wurden durch Calciumphosphatmitfällung
in 293-Zellen cotransfiziert [Wigler et al., 1979]. Fünfzig G418-resistente Klone
wurden isoliert, expandiert und für Integration der E2A-Sequenz
durch Southern Blotting gescreent. Genomische DNA von jedem Klon
wurde mit Xba und Afl II digeriert und mit der E2A-Sonde hybridisiert.
Einundzwanzig von den insgesamt 50 gesreenten Klonen behielten mindestens
eine Kopie von dem vorhergesagten 1,44-kb-Fragment für intakte
E2A-Region. Die Blots wurden mit der E1-Sonde (Ad5-Hind-III-E-Fragment
von mu 7,7-17,1) und E4-Sonde (Sma1-H-Fragment von mu 92-98,4) noch
einmal sondiert. Alle einundzwanzig 293-E2A-Zellininen haben die gleichen
integrierten E1- und E4-DNA-Muster wie diejenigen ihrer parentalen
Zellinie 293-E4. Dieses Beispiel demonstriert, daß die Strukturen
des E1- und E4-Gens
in diesen Zellinien nicht geändert
wurden und zusätzlich
eine Kopie des E2A-Gens in allen von diesen Linien behalten wird.
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BEISPIEL 26
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Konstruktion von Virus-assoziiertem
RNA-(VARNA)-Plasmid
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion des pIK6.1-VARNA-Plasmids.
Das pIK6.1-VARNA-Plasmid
wurde von dem pIK6.1 abgeleitet, welches früher von Finer et al. in WO
94/29438 beschrieben wurde. Ein PCR-Produkt, welches Ad5-VA-RNA1-
und VA-RNA2-Gen mit ihrem endogenen Promotor für RNA-Polymerase III von mu
29 bis 30,1 enthält,
wurde in das pIK6.1-Plasmid kloniert. Das PCR-Produkt wurde unter
Verwendung der Primer 5'-tactaacctaggACGCGGTCCCAGATGTTG-3' (Ad5 Nts 10504 bis
10521) (SEQ ID NO: 12) und 5'-tactaacactacCCGCTGCTCTTGCTCTTG-3' (Ad5 NTs 11095 bis
11112) (SEQ ID NO:13) erzeugt. Diese Sequenzen, enthaltend entweder
die Avr-II- oder die Dra-III-Stelle, in Kleinbuchstaben waren vorhanden,
um das Klonieren zu erleichtern (13). Das
klonierte Virusassoziierte RNA-Gen wurde sequenziert, um die Genauigkeit
der Sequenz zu verifizieren.
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Die
vorstehend beschriebenen speziellen Ausführungsformen der Erfindung
sind daher als veranschaulichend und nicht als beschränkend anzusehen.
Der Umfang der Erfindung ist wie in den angefügten Ansprüchen angegeben, anstatt auf
die Beispiele, die in der vorhergehenden Beschreibung enthalten
sind, begrenzt zu sein.
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