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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liegt im Bereich von Verfahren für den Transfer
von genetischen Informationen, z.B. von Fremd-DNA, in Zielzellen,
insbesondere eukaryotischen Zellen. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf nicht-virale Genträger,
umfassend multifunktionelle molekulare Konjugate, die unter anderem
Lipopolyamine einer besonderen Konfiguration, eine Komponente, die
Endosom-Zerstörung
fördert, und
gegebenenfalls eine Rezeptorspezifische Verbindungskomponente umfassen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die U.S. Serien-Nr. 08/314
060, eingereicht am 28. September 1994, mit dem Titel "Multifunctional molecular
complexes für
gene transfer to cells" (Multifunktionelle
molekulare Komplexe für
den Gentransfer in Zellen), die durch Bezugnahme hiermit einbezogen
wird.
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Vorher
wurden virale Vektoren verschiedener Typen erfolgreich für die Insertion
von ausgewählten fremden
genetischen Informationen in eine Zielzelle und im Falle von eukaryotischen
Zellen für
die Einbeziehung dieser genetischen Information in das Genom der
Zelle verwendet. Diese viralen Vektorsysteme waren auf den molekularen
Aufbau des Virus angewiesen, der sich im Lauf der Zeit entwickelte,
um die wichtigen Probleme, denen ein Virus beim Versuch einzudringen,
d. h. eine Zelle zu infizieren, gegenübersteht, zu überwinden.
Trotz der Effizienz von derartigen viralen Vektoren gab es jedoch
fortwährend
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Verwendung von Viren, insbesondere
vom Standpunkt der unerwünschten
Nebeneffekte her. Somit gab es eine weitergehende Anstrengung, nicht-virale
Gen-Freisetzungssysteme zu entwickeln, die als virale Vektoren effizient
sind, aber ein verbessertes Sicherheitsprofil aufweisen.
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Nicht-virale
Vektoren oder Träger
des Typs, mit dem sich die vorliegende Erfindung beschäftigt, müssen daher
dieselben Hindernisse überwinden
wie ein viraler Vektor. Die Probleme, denen derartige Träger gegenüber stehen,
umfassen ein Beharrungsvermögen
in der Biophase des Organismus für
eine ausreichende Zeit, um die Zielzelle zu erreichen; Erkennung
der Zielzelle und Mittel für
den übermittelnden
Transport des genetischen Materials durch die Zellmembran und in
das Zytoplasma der Zelle; Vermeiden von Zerstörung in der Zelle durch das
retikuloendotheliale System und Transport zu und durch die Kernmembran
in den Kern der Zelle, wo die Transkription des genetischen Materials
stattfinden kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, die oben beschriebenen
Probleme zu überwinden,
und da die Probleme mehrere und verschieden sind, umfasst die vorliegende
Erfindung einen multifunktionellen Komplex, d.h. ein molekulares
Konjugat verschiedener Liganden, die vorgesehen sind, um spezifische
Hindernisse zu überwinden.
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Die
schließliche
Nützlichkeit
von Gentransfer-Techniken ist von enormem potentiellem Nutzen in
einer Anzahl von Gebieten. Der Transfer von genetischem Material
in Zellen ist die Basis einer Anzahl von Verfahren, die nunmehr
im Bereich der Molekularbiologie, Gentherapie und genetischen Immunisierung
weitgehend akzeptiert sind. Der Transfer von in DNA kodierte genetische
Information in Zellen, wo diese identifizierte einzelne Proteine
exprimiert, hat eine Untersuchung der Funktion derartiger Proteine
auf zellularem Niveau sowie der zugrundeliegenden Zellphysiologie
ermöglicht.
Genetisches Material wurde ebenfalls in Zellen transferiert, um
Proteine einzuführen,
die aufgrund eines inhärenten
genetischen Fehlers in der Zelle fehlen, die ein inaktives Protein
exprimieren oder ansonsten die Expression von Protein gänzlich verhindern.
Der Transfer von genetischem Material in Zellen kann verwendet werden,
um die Expression von Proteinen in jenen Zellen durch den wohlbekannten
Antisense-Effekt von komplementären
DNA- oder RNA-Strängen
zu verhindern.
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Exogenes,
d. h. fremdes genetisches Material kann es Zellen ermöglichen,
signifikante Mengen von Proteinen zu synthetisieren, die durch andere
Mittel in praktischer wirtschaftlicher Hinsicht nicht erhältlich sind. Diese
interessierenden Proteine können
in einer Vielzahl von Wirtszellen, wie Hefe, bakteriellen oder Säugetierzellen
wachsen gelassen werden. Genetisches Material kann ebenfalls verwendet
werden, um Immun-Schutz-Reaktionen in vivo durch Injektion von DNA,
die immunogene Proteine kodiert, d. h. solche, die die gewünschte Immun-Antwort
stimulieren können,
zur Verfügung
zu stellen. Die in-vivo-Einführung
von exogenem genetischem Material in Zellen hat ebenfalls potentielle
Anwendung in Verwendungen für
die Linderung, Behandlung oder Vorbeugung von metabolischen, Tumor-
oder infektiösen
Störungen
durch die oben aufgezählten
selben Mechanismen.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Es
ist möglich,
genetisches Material in Zielzellen ohne die Verwendung von Vektoren
oder Trägern
zu transferieren. Beispielsweise kann genetisches Material systemisch
durch eine intravenöse
oder intraperitoneale Injektion für in-vivo-Anwendungen eingeführt werden
oder kann zur Wirkungsstelle durch direkte Injektion in diesen Bereich
eingeführt
werden. Beispielsweise ist seit langem bekannt, dass DNA, an sich,
injiziert in verschiedene Gewebe, in die Zellen eintritt und ein
Protein erzeugt, das eine Immun-Antwort auslöst. Siehe z.B. P. Atanasiu
et al., Academie des Sciences (Paris) 254, 4228–30 (1962); M.A. Israel et
al., J. Virol. 29, 990–96 (1979);
H. Will et al., Nature, 299, 740–42 (1982); H. Robinson, Welt-Patentanmeldung
WO 86/00930, veröffentlicht
am 13. Februar 1986; P.L. Felgner, J.A. Wolff, G.H. Rhodes, R.W.
Malone und D.A. Carson, Welt-Patentanmeldung WO 90/11092, veröffentlicht
am 4. Oktober 1990; und R.J. Debs und N. Zhu, Welt-Patentanmeldung
WO 93/24640, veröffentlicht
am 9. Dezember 1993. Jedoch ist DNA an sich hydrophil und der hydrophobe
Charakter der Zellmembran stellt eine wesentliche Barriere für den Transfer
von DNA hindurch dar. Demgemäß war es
im Stand der Technik bevorzugt, Vermittler zu verwenden, die den
Transfer von DNA in Zellen bei direkter Injektion verstärken.
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Ein
weiterer Ansatz im Stand der Technik, um genetisches Material in
Zielzellen freizusetzen, ist einer, der die natürlichen Rezeptor-vermittelten
Endozytose-Wege, die in derartigen Zellen existieren, ausnutzt.
Mehrere Zellularrezeptoren wurden vordem als erwünschte Mittel identifiziert,
mit denen es möglich
ist, eine spezifische zielgerichtete Einbringung von Arzneimitteln
zu erreichen, und insbesondere Makromoleküle und molekulare Konjugate
dienen als Träger
von genetischem Material des Typs, mit dem sich die vorliegende
Erfindung beschäftigt.
Diese Zellrezeptoren ermöglichen
spezifisch gezieltes Einbringen, weil sie in einem spezifischen
Gewebe lokalisiert sind, oder weil sie eine erhöhte Avidität für oder Aktivität in einem
speziellen Gewebe aufweisen. Siehe z.B. J.L. Bodmer und R.T. Dean,
Meth. Enzymol., 112, 298–306
(1985). Dies bringt die Vorteile niedriger Dosierungen oder signifikant
geringerer unerwünschter
Nebeneffekte mit sich.
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Eines
der besser bekannten Beispiele einer Zelle sowie eines Gewebe-selektiven
Rezeptors ist der in Hepatozyten vorliegende Asialoglykoprotein-Rezeptor.
Der Asialoglykoprotein-Rezeptor
ist ein extrazellulärer Rezeptor
mit einer hohen Affinität
für Galactose,
insbesondere dreiarmige Oligosaccharide, d.h. jene mit drei etwas
verlängerten
Ketten oder Spacerarmen mit terminalen Galactose-Resten; siehe z.B.
H.F. Lodish, TIBS, 16, 374–77
(1991). Dieser Rezeptor hoher Affinität ist in den Hepatozyten lokalisiert
und liegt nicht in den Kupfferzellen vor, was einen hohen Grad an
Selektivität
der Freisetzung für
die Leber ermöglicht.
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Im
Stand der Technik des Rezeptor-übermittelten
Gentransfers wurde ebenfalls vorgeschlagen, dass die Zusammensetzung
des DNA-Komplexes in einer Kondensation der DNA in einer Größe resultieren
sollte, die geeignete ist für
die Aufnahme über
einen endozytischen Weg, damit das Verfahren in vivo effizient ist.
Siehe z.B. J.C. Perales, T. Ferkol, H. Beegen, O.D. Ratnoff und
R.W. Hanson, Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 91, 4086–4090 (1994).
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Ein
alternatives Verfahren Zell-selektives Binden bereitzustellen, ist
es, eine Einheit mit einer Fähigkeit an
den interessierenden Zell-Typ zu binden, einzubauen; in dieser Hinsicht
werden herkömmlicherweise
Antikörper
eingesetzt, die an spezifische Proteine binden können, die in den Zellmembranen
oder äußeren Regionen
der Zielzellen vorliegen. Von alternativen Rezeptoren wurde ebenfalls
erkannt, dass sie zur Erleichterung des Transports von Makromolekülen verwendbar
sind, wie Biotin und Foliat-Rezeptoren, siehe P.S. Low, M.A. Horn
und P.F. Heinstein, Welt-Patentanmeldung WO 90/12095, veröffentlicht
am 18. Oktober 1990; P.S. Low, M.A. Horn und P.F. Heinstein, Welt-Patentanmeldung
WO 90/12096, veröffentlicht
am 18. Oktober 1990; P.S. Low, M.A. Horn und P.F. Heinstein, US-Patent
5 108 921, 28. April 1992; C.P. Leamon und P.S. Low, Proc. Nat. Acad.
Sci. USA, 88, 5572–5576
(1991); Transferrin-Rezeptoren;
Insulin-Rezeptoren und Mannose-Rezeptoren (näheres siehe unten). Die aufgezählten Rezeptoren
sind nur repräsentativ
und andere Beispiele sind dem Fachmann ohne weiteres geläufig.
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Die
Vereinigung von verschiedenen Funktionalitäten auf demselben Molekül wurde
ebenfalls im Stand der Technik eingesetzt. Beispielsweise wurde
1988 von G.Y. Wu und C.M. Wu, J. Biol. Chem. 263, 14621–14624 (1988),
ein Verfahren für
eine Zellulär-Rezeptor
vermittelte Freisetzung von DNA für Hepatocyten beschrieben.
Dieses Verfahren wurde ferner in G.Y. Wu und C.H. Wu, Biochem.,
27, 887–892
(1988); G.Y. Wu und C.H. Wu, US-Patent 5 166 320, 24. November 1992;
und G.Y. Wu und C.H. Wu, Welt-Patentanmeldung WO 92/06180, veröffentlicht
am 16. April 1992, beschrieben. Das Verfahren besteht aus dem Einbau
eines Glykoproteins, Asialoorosomucoid, in Polylysin, um einen Hepatozyt-selektiven
DNA-Träger
bereitzustellen. Die Funktion des Polylysins ist es, durch ionische
Wechselwirkungen zwischen den positiv geladenen (kationischen) Aminogruppen
der Lysine und den negativ geladenen (anionischen) Phosphatgruppen
der DNA an die DNA zu binden. Orosomucoid ist ein Glykoprotein,
das normalerweise im menschlichen Serum vorliegt. Die Entfernung
der terminalen Sialinsäure
(N-Acetylneuraminsäure) aus
den verzweigten Oligosacchariden legt die terminalen Galactoseoligosaccharide
frei, für
die Hepatozyt-Rezeptoren eine hohe Affinität aufweisen, wie bereits beschrieben.
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Nach
dem Binden an den Asialoglykoprotein-Rezeptor auf den Hepatozyten
wird das Protein durch Endozytose in ein prälysosomales Endosom in die
Zelle überführt. Die
DNA, die an den Polylysinasialoorosomucoid-Träger ionisch gebunden ist, wird
ebenfalls in das Endosom überführt. Zusätzliche
Arbeiten unter Verwendung dieses Freisetzungssystems, z.B. diejenige,
durchgeführt
durch J.M. Wilson, M. Grossman, J.A. Cabrera, C.H. Wu und G.Y. Wu,
J. Biol. Chem., 267, 11483–11489
(1992), haben festgestellt, dass eine partielle Hepatektomie die
Fortdauer der Expression der in den Hepatozyten freigesetzten DNA
verbessert. Der Transfer der DNA in Zellen durch diesen Mechanismus
wird ebenfalls durch die Zugabe von kationischen Lipiden bedeutend
verstärkt;
siehe z.B. K.D. Mack, R. Walzem und J.B. Zeldis, Am. J. Med. Sci.,
307, 138–143 (1994).
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Die
Verwendung eines spezifischen Asialoglykoproteins ist nicht erforderlich,
um das Binden an den Asialoglykoprotein-Rezeptor zu erreichen; diese
Bindung kann ebenfalls mit hoher Affinität durch Verwendung von kleinen
synthetischen Molekülen
mit einer ähnlichen
Konfiguration durchgeführt
werden. Der Kohlenhydratteil kann von einem geeigneten Glykoprotein
ent fernt und mit anderen Makromolekülen konjugiert werden; siehe
z.B. S.J. Wood und R. Wetzel, Bioconj. Chem., 3, 391–396 (1992).
Durch dieses Verfahren wird der Zellrezeptor-Bindungsteil des Glykoproteins
entfernt, und der für
die selektive Zellbindung erforderliche spezifische Teil kann zu
einem anderen Molekül
transferiert werden.
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Es
gibt genügend
Literatur zur Herstellung synthetischer Glykoside, die an Makromoleküle gebunden werden
können
und diesen die Fähigkeit
verleihen, an einen korrespondierenden Galactose-spezifischen Rezeptor
zu binden. Die Bedeutung von verzweigten Glykosiden wurde frühzeitig
erkannt; siehe Y.C. Lee, Carb. Res., 67, 509–514 (1978). Weitere Arbeiten
beschrieben, dass Zuckerdichte [K. Kawaguchi, M. Kuhlenschmidt,
S. Roseman und Y.C. Lee, J. Biol. Chem., 256, 2230–2234 (1981)]
und die räumlichen
Verhältnisse [Y.C.
Lee, R.R. Townsend, M.R. Hardy, J. Lonngren, J. Arnarp, M. Haraldsson
und H. Lonn, J. Biol. Chem., 258, 199–202 (1983)] wichtige Bestimmungsfaktoren
für die
Bindungspotenz darstellen. Reduktive Aminierung eines Peptids mit
einem verzweigten Trilysinamino-Ende ergibt einen Ligand, der mit
vier Galactosyl-Resten endet, die ohne weiteres an Polylysin oder
andere Makromoleküle
gekoppelt werden können;
siehe C. Plank, K. Zatlouhal, M. Cotten, K. Mechtler und E. Wagner,
Bioconj. Chem., 3, 533–539
(1992), und zur Herstellung von DNA-Konstrukten verwendet wurde.
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Glykosidische
Thiopropionat- und Thiohexanoat-Derivate von Galactose wurden hergestellt
und mit L-Lysyl-L-Lysin verknüpft,
um ein synthetisches dreiarmiges Galactose-Derivat zu bilden. Ein
Bisacridinspermidin-Derivat, enthaltend diese synthetische dreiarmige
Galactose wurde eingesetzt, um DNA-Hepatozyten zielgerichtet einzubringen;
siehe F.C. Szoka, Jr und J. Haensler, Welt-Patentanmeldung WO 93/19768,
veröffentlicht
am 14. Oktober 1993; und J. Haensler und F.C. Szoka, Jr., Bioconj.
Chem., 4, 85–93
(1993).
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Andere
Mittel zur Bereitstellung eines Zellrezeptors, basierend auf der
Vereinfachung von Gentransfer in Zellen, unter Verwendung von Polylysin
als einem Träger,
wurden im Stand der Technik beschrieben. Antikörper, die für Thrombomodulin an der Zelloberfläche spezifisch
sind, wurden mit Polylysin als Freisetzungssystem für DNA in
vitro und in vivo verwendet. Siehe V.S. Trubetskoy, V.P. Torchilin,
S.J. Kennel und L. Huang, Bioconj. Chem., 3, 323–327 (1992). Der Transferrin-Rezeptor
wurde verwendet, um DNA in Erythroplasten, K562 Makrophagen und
ML-60 leukämischen
Zellen gezielt einzuführen;
siehe E. Wagner, M. Zenke, M. Cotten, H. Beug und M.L. Birnstiel,
Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 87, 3410–3414 (1990); M. Zenke, P.
Steinlein, E. Wagner, M. Cotten, H. Beug und M.L. Birnstiel, Proc.
Nat. Acad. Sci. USA, 87, 3655-3659
(1990); und G. Citro, D. Perrotti, C. Cucco, I. D'Agnano, A. Sacchi,
G. Zupi und B. Calabretta, Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 89, 7031–7035 (1990).
Diese Studien verwendeten sowohl kleine Oligodesoxynucleotide als
auch große
Plasmide.
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Die
Fähigkeit
von Polylysin, den DNA-Eintritt in Zellen zu vermitteln, wird bedeutend
erhöht,
wenn das Polylysin chemisch mit hydrophoben Anhängseln modifiziert wird; siehe
X. Zhou und L. Huang, Biochem. Biophys. Acta, 1189, 195–203 (1994);
komplexiert mit kationi schen Lipiden; siehe K.D. Mack, R. Walzern
und J.B. Zeldis, Am. J. Med. Sci., 307, 138–143 (1994), oder assoziiert
mit Viren. Viele Viren infizieren spezifische Zellen durch Rezeptorvermitteltes
Binden und Einbringen der viralen DNA/RNA in die Zelle; und somit
ist diese Wirkung des Virus ähnlich
zu dem oben beschriebenem erleichterten Eintritt in die DNA.
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Der
Replikations-unfähige
Adenovirus wurde verwendet, um den Eintritt von Transferrinpolylysin-komplexierter
DNA in Zellen zu verstärken;
siehe D.T. Curiel, S. Agarwal, E. Wagner und M. Cotten, Proc. Nat. Acad
Sci. USA, 88, 8850–8854
(1991); E. Wagner, K. Zatloukal, M. Cotton, H. Kirlappos, K. Mechtlet,
D. T. Curiel und M.L. Birnstiel, Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 89,
6099–6103
(1992); M. Cotten, E. Wagner, K. Zatloukal, S. Phillips, D.T. Curiel
und M.L. Birnstiel, Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 89, 6094–6098 (1992);
und L. Gao, E. Wagner, M. Cotten, S. Agarwal, C. Harris, M. Romer,
L. Miller, P.-C. Hu und D. Curiel, Hum. Gene Ther., 4, 17–24 (1993).
Der Adenovirus verstärkt
den Eintritt des Polylysintransferrin-DNA-Komplexes, wenn kovalent an
das Polylysin gebunden und wenn durch eine Antikörper-Bindungsstelle gebunden.
Es muss keine direkte Bindung des Adenovirus an den Polylysintransferrin-DNA-Komplex
vorliegen, und es kann der Eintritt des Komplexes erleichtert werden,
wenn dieser als eine einfache Mischung vorliegt. Der Polylysintransferrin-DNA-Komplex
liefert Rezeptor-spezifische Bindung an die Zellen und wird zusammen
mit der DNA in die Endosomen eingebracht. Einmal innerhalb der Endosomen
vereinfacht der Adenovirus den Eintritt des DNA/Transferrinpolylysin-Komplexes in die
Zelle durch Zerstörung
des endosomalen Kompartiments mit darauf folgender Freisetzung der
DNA ins Zytoplasma. Der Replikations-unfähige Adenovirus wurde ebenfalls verwendet,
um den Eintritt von nicht komplexierten DNA-Plasmiden in Zellen
ohne den Vorteil der Zellrezeptorselektivität, der durch den Polylysintransferrin-Komplex
verliehen wird, zu verstärken;
siehe K. Yoshimura, M.A. Rosenfeld, P. Seth und R.G. Crystal, J.
Biol. Chem., 268, 2300–2303
(1993).
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Von
synthetischen Peptiden, wie dem N-terminalen Bereich von Influenza-Hämagglutininprotein
ist bekannt, dass sie Membranen destabilisieren und sie sind als
fusogene Peptide bekannt. Konjugate, die Influenza-fusogene Peptide,
gekoppelt an Polylysin zusammen mit einem Peptid mit einem verzweigten
Trilysinamin-terminalen Liganden, der mit vier Galactosyl-Resten
endet, enthalten, wurden als Vermittler des DNA-Eintritts in Hepatozyten
hergestellt; siehe C. Plank, K. Zatlouhal, M. Cotten, K. Mechtler
und E. Wagner, Bioconj. Chem., 3, 533–539 (1992). Diese Konjugate
kombinieren das durch das Tetragalactosepeptid verliehene Asialoglykoprotein-Rezeptor-übermittelte
Binden, die endosomale Zerstörungsfähigkeit
des Influenza-fusogenen Peptids sowie die DNA-Bindung des Polylysins.
Diese Konjugate setzen DNA in der Zelle frei durch eine Kombination
von Rezeptor-vermittelter Aufnahme und Einbringung in Endosome.
Diese Einbringung wird gefolgt von einer Zerstörung der Endosome durch das
fusogene Influenzapeptid, um die DNA in das Zytoplasma freizusetzen.
In einer ähnlichen
An kann das fusogene Influenzapeptid an ein Polylysin gebunden und
mit dem Transferrinpolylysin-Komplex gemischt werden, um einen ähnlichen
DNA-Träger
bereitzustellen, der selektiv für
Zellen ist, die den Transferrin-Rezeptor tragen; siehe E. Wagner,
C. Plank, K. Zatloukal, M. Cotten und M.L. Birnstiel, Proc. Nat.
Acad. Sci. USA, 89, 7934–7938
(1992). Synthetisch gestaltete Peptide können ebenfalls verwendet werden;
z.B. die "GALA"-Peptide [N.K. Subbarao,
R.A. Parente, F.C. Szoka, Jr, L. Nadasdi und K. Pongracz, J. Biol.
Chem., 26, 2964–2972
(1987)] wurden an DNA-Träger gekoppelt
und ein verbesserter, vereinfachter Eintritt in Zellen wurde beobachtet
[J. Haensler und F.C. Szoka, Jr., Bioconj. Chem., 4, 372–379 (1993)].
Das kationische amphipathische Peptid Gramicidin S kann den Eintritt
von DNA in Zellen erleichtern [J.-Y. Legendre und F.C. Szoka, Jr.,
Proc. Nat. Acad Sci. USA, 90, 893–897 (1993)], erfordert aber
auch ein Phospholipid, um signifikanten Transfer von DNA zu erreichen.
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Polylysin
ist nicht einzigartig in der Bereitstellung eines polykationischen
Systems für
den Eintritt von DNA in Zellen. Von DEAE-Dextran wurde ebenfalls
gezeigt, dass es zur Förderung
des RNA- und DNA-Eintritts in Zellen effektiv ist; siehe R. Juliano
und E. Mayhew, Exp. Cell. Res. 73, 3–12 (1972); und E. Mayhew und
R. Juliano, Exp. Cell. Res. 77, 409–414 (1973). Erst vor kurzem
wurde von einem dendritischen Kaskade-Copolymer von Ethylendiamin
und Methylacrylat gezeigt, dass es für die Bereitstellung eines
DNA-Trägers
verwendbar ist, der den Eintritt in Zellen erleichtert; siehe J.
Haensler und F.C. Szoka, Jr., Bioconj. Chem., 4, 372–379 (1993).
Ein alkyliertes Polyvinylpyridinpolymer wurde ebenfalls verwendet,
um den DNA Eintritt in Zellen zu erleichtern; siehe A.V. Kabanov,
I.V. Astafieva, I.V. Maksimova, E.M. Lukanidin, G.P. Georgiev und
V.A. Kabanov, Bioconj. Chem., 4, 448–454 (1993).
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Positiv
geladene Liposomen wurden ebenfalls in großem Umfang als Träger für DNA verwendet,
die den Eintritt in Zellen erleichtern; siehe z.B. F.C. Szoka, Jr.
und J. Haensler, Welt-Patentanmeldung
WO 93/19768, veröffentlicht
am 14. Oktober 1993; R.J. Debs und N. Zhu, Welt-Patentanmeldung
WO 93/24640, veröffentlicht
am 9. Dezember 1993; P.L. Felgner, R. Kumar, C. Basava, R.C. Border
und J.-Y. Hwang-Felgner, Welt-Patentanmeldung WO 91/16024, veröffentlicht
am 31. Oktober 1991; P.L. Felgner und G.M. Ringold, Nature, 337,
387–388
(1989); J.K. Rose, L. Buonocore und M.A. Whitt, BioTechniques, 10,
520–525
(1991); C.F. Bennett, M.Y. Chiang, H. Chan, J.E.E. Shoemaker und
C.K. Mirabelli, Mol. Pharm. 41, 1023–1033 (1992); J.H. Felgner,
R. Kumar, C.N. Sridhar, C.J. Wheeler, Y.J. Tsai, R. Border, P. Ramsey,
M. Martin und P.L. Felgner, J. Biol. Chem., 269, 2550–2561 (1994);
J.G. Smith, R.L. Walzem und J.B. German, Biochim. Biophys. Acta,
1154, 327–340
(1993). Diese Trägerzusammensetzungen
enthalten ebenfalls pH-empfindliche Liposomen; siehe C.-J. Chu,
J. Dijkstra, M.-Z.
Lai, K. Hong und F.C. Szoka, Jr., Pharm. Res., 7, 824–854 (1990);
J.-Y. Legendre und F.C. Szoka, Jr., Pharm. Res., 9, 1253–1242 (1992).
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Ein
polykationisches Lipid wurde hergestellt durch Koppeln von Dioctadecylamidoglycin
und Dipalmitoylphosphatidylethanolamin an ein 5-Carboxyspermin;
J.-P. Behr, B. Demeniex, J.-P.
Loeffler und J. Perez-Mutul, Proc. Nat. Acad Sci. USA, 86, 6982–6986 (1989);
F. Barthel, J.- S.
Remy, J.-P. Loeffler und J.P. Behr, DNA and Cell Biol., 12, 553–560 (1993);
J.-P. Loeffler und J.P. Behr, Meth. Enzymol., 217, 599–618 (1993); J.-P.
Behr und J.P. Loeffler, US-Patent 5 171 678, 15. Dezember 1992.
Diese lipophilen Spermine sind sehr aktiv beim Transfer von DNA
durch Zellmembranen.
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Kombinationen
von Lipiden wurden verwendet, um den Transfer von Nukleinsäuren in
Zellen zu erleichtern. Beispielsweise ist im US-Patent 5 283 185
ein derartiges Verfahren offenbart, das eine gemischte Lipiddispersion
eines kationischen Lipids mit einem Co-Lipid in einem geeigneten
Lösungsmittel
verwendet. Das Lipid hat eine Struktur, die eine lipophile Gruppe
enthält,
abgeleitet von Cholesterol, einer Linker-Bindung, einem linearen
Alkyl-Spacerarm und einer kationischen Aminogruppe, und das Co-Lipid
ist Phosphatidylcholin oder Phosphatidylethanolamin.
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Makrophagen
haben Rezeptoren sowohl für
Mannose als auch Mannose-6-phosphat, die binden können an
und eingebaut werden von Molekülen,
die diese Zucker darstellen. Die Moleküle werden durch Endozytose
in ein prälysosomales
Endosom eingebracht. Diese Einbringung wurde verwendet, um den Eintritt
von Oligonucleotiden in Makrophagen unter Verwendung von Rinderserum
Albumin, modifiziert mit Mannose-6-phosphat und verknüpft mit
einem Oligodesoxynucleotid durch eine Dischwefel-Brücke an ein
modifiziertes 3'-Ende
zu verstärken;
siehe E. Bonfils, C. Depierreux, P. Midoux, N.T. Thuong, M. Monsigny
und A.C. Roche, Nucl. Acids Res. 20, 4621–4629 (1992). In ähnlicher
Weise wurden Oligodesoxynucleotide, modifiziert am 3'-Ende mit Biotin,
mit Mannose-modifiziertem Streptavidin kombiniert, und es wurde
ebenfalls festgestellt, dass der Eintritt in Makrophagen erleichtert
wurde; siehe E. Bonfils, C. Mendes, A.C. Roche, M. Monsigny und P.
Midoux, Bioconj. Chem., 3, 277–284
(1992).
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Von
verschiedenen Peptiden und Proteinen, von denen viele natürlich auftreten,
wurde gezeigt, dass sie auf den Zelloberflächen Rezeptoren aufweisen,
so dass, wenn sie einmal daran gebunden sind, es ihnen möglich ist,
durch Endozytose eingebracht zu werden. An diese Rezeptoren gebundene
Materialien werden in die endosomalen Kompartimente innerhalb der
Zelle freigesetzt. Beispiele umfassen Insulin, Vasopressin, Lipoprotein
niedriger Dichte, Epidermal-Wachstumsfaktor
und andere. Diese Einbringung wurde ebenfalls verwendet, um den
Eintritt von DNA in die Zellen zu erleichtern, z.B. wurde Insulin
an Polylysin konjugiert, um erleichterten DNA-Eintritt in Zellen
bereitzustellen, die einen Insulin-Rezeptor besitzen; siehe B. Huckett,
M. Ariatti und A.O. Hawtrey, Biochem. Pharmacol., 40, 253–263 (1990).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen multifunktionellen
molekularen Komplex zum Transferieren einer Nukleinsäurezusammensetzung
zu einer Zielzelle, umfassend in irgendeiner funktionellen Kombination:
A) die Nukleinsäure;
B) ein Freisetzungshilfsmittel, hier bezeichnet als den "Transfer-Rest", umfassend a) ein
oder mehrere kationische Polyamin- Komponenten, gebunden an die Nukleinsäure, wobei
jeder 3 bis 12 Stickstoffatome umfasst; b) ein oder mehrere Endosommembran-Spaltungsförderungskomponenten, gebunden
an ein Stickstoffatom der kationischen Polyamin-Komponente durch
eine Alkyl-, Carboxamid-, Carbamat-, Thiocarbamat- oder Carbamoyl-Brückengruppe,
umfassend i) mindestens eine lipophile lange Alkyl-Kettengruppe,
ii) ein fusogenes Peptid, umfassend Spike-Glykoproteine von umhüllten Tierviren,
oder iii) Cholinsäure,
Cholesteryl oder Derivate hiervon, und gegebenenfalls C) ein oder
mehrere rezeptorspezifische Bindungskomponenten, die Liganden für natürliche Rezeptoren
der Zielzelle sind, gebunden durch eine Alkyl-, Carboxamid-, Carbamat-,
Thiocarbamat- oder Carbamoyl-Brückengruppe
zu entweder a) einem weiteren Stickstoffatom einer kationischen
Polyamin-Komponente, an die eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
gebunden ist, oder b) ein Stickstoffatom einer kationischen Polyamin-Komponente,
die keine daran gebundene Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
aufweist.
-
Nach
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein multifunktioneller
molekularer Komplex zum Transferieren einer Nukleinsäurezusammensetzung
zu einer Zielzelle bereitgestellt, wobei der multifunktionelle molekulare
Komplex umfasst:
- A) die Nukleinsäure und
- B) einen Transfer-Rest, umfassend eine oder mehrere kationische
Polyaminkomponenten, gebunden an die Nukleinsäure und mit der Formel (1):
- worin:
- R, R1 und R2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
- man jeder Stelle unabhängig
ausgewählt
ist aus den ganzen Zahlen von einschließlich 2 bis 5;
- n ausgewählt
ist aus den ganzen Zahlen von einschließlich 1 bis 10; und jedes R3 unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, C1–6-Alkyl
und einer Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente;
- worin der Transfer-Rest mindestens eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente,
gebunden an ein Stickstoffatom der kationischen Polyaminkomponente,
umfaßt,
und worin jede Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus:
- (a)-B-(CR1R2)j-C(R)3;
- worin R, R1 und R2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
- j eine ganze Zahl von einschließlich 6 bis 24 darstellt; und
- B optional fehlt oder eine Brückengruppe der Formel darstellt:
(i)
-(CR1R2)k-C(=O)-Z-;
(ii) -(CR1R2)k-N(R)-C(=O)-Z-;
(iii)
-(CR1R2)k-N(R)-{-C(=O)-CH2-O-[-(CH2)2-O-]l-(CH2)k-N(R)}P-C(=O)-Z-; oder
(iv) -(CR1R2)k-C(=O)-{-N(R)-[-(CH2)2-O-]l-CH2-C(=O)}p-Z-;
- worin k unabhängig
eine ganze Zahl von einschließlich
1 bis 6 darstellt;
- l eine ganze Zahl von einschließlich 0 bis 30 darstellt;
- p eine ganze Zahl von einschließlich 1 bis 3 darstellt;
- R, R1 und R2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl; und
- Z O, S, N(R) darstellt oder fehlt; und
- (b) -B-(R4)R;
- worin R unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, C1–6-Alkyl
oder fehlt;
- B eine Brückengruppe
darstellt, die unabhängig
ausgewählt
ist aus den Gruppen (i) bis (iv), wie oben in (a) in diesem Anspruch
definiert, und zusätzlich
aus einer Gruppe der Formel:
- (v) -(CR1R2)j'-X
- worin j' eine
ganze Zahl von einschließlich
1 bis 8 darstellt;
- R1 und R2 jedes
unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
- X O, S, N(R) darstellt oder fehlt; und
- R4 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus:
(i) fusogenen Peptiden, umfassend Spikeglykoproteine von
umhüllten
Tierviren;
(ii) Cholinsäurederivaten
der Formel (2);
- worin:
- www eine Bindung unspezifizierter Stereochemie darstellt;
- --- eine Einzel- oder Doppelbindung darstellt; die einen gesättigten
oder ungesättigten
Teil des Ringsystems bildet, vorausgesetzt, dass beide Bindungen
nicht ungesättigt
sein können,
wobei das Ringsystem entweder Δ4
oder Δ5
darstellt;
- R6 -H, -OH- -CO2H,
-C(=O)NH2, -OC(=O)NH2,
-NH2 oder -O(CH2CH2O)n'H darstellt, worin n' eine ganze Zahl von
einschließlich
1 bis 6 darstellt;
- R7 einen Rest darstellt, der den Verknüpfungspunkt
des Cholinsäurederivats
bildet, umfassend eine -C1–6-Alkyl- oder -C1–6-Alkylcarbonylgruppe;
und
- R8 eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt; und
(iii) Cholesterylderivaten der Formel (3):
- worin:
- www eine Bindung unspezifizierter Stereochemie darstellt;
- --- eine Einzel- oder Doppelbindung darstellt, die einen gesättigten
oder ungesättigten
Teil des Ringsystems bildet, vorausgesetzt, dass beide Bindungen
nicht ungesättigt
sein können,
wobei das Ringsystem entweder Δ4
oder Δ5
darstellt;
- R6a einen Rest darstellt, der den Verknüpfungspunkt
des Cholesterylderivats bildet, umfassend eine -C1–6-Alkyl-,
-OC(=O)- oder -OCH2C(=O)-Gruppe;
- R7a eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt; und
- R8a eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt.
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Mindestens
eine der R3-Gruppen kann die Formel -B-(CR1R2)j-C(R)3 aufweisen, worin B fehlt.
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Bevorzugt
ist j 8 bis 18.
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Noch
bevorzugter ist j 8 bis 12.
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Mindestens
eine der R3-Gruppen kann die Formel -(CR1R2)j'-X(R4)R aufweisen, worin X N(R) ist und R4 unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus (i) fusogenen Peptiden, umfassend
Spikeglycoproteine von umhüllten
Tierviren und (ii) Cholinsäure
und Derivaten hiervon, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus 3α,
7α, 12a-Trihydroxy-5β-cholan-24-ester
und – amid.
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Bevorzugt
beträgt
j' 2 bis 4.
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Mindestens
eine der R3-Gruppen kann die Formel -(CR1R2)j'-X(R4)R aufweisen kann, worin X O oder S darstellt
und R4 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus (i) fusogenen Peptiden, umfassend Spikeglycoproteine von umhüllten Tierviren
und (ii) einer Cholesterylgruppe und Derivaten hiervon, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Cholest-5-en-3'-β-carbonat, -β-carbamat
und -β-methylencarboxamid.
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In
derartigen Ausführungsformen
können
R, R1 und R2 jeweils
Wasserstoff darstellen, wo immer sie auftreten, m kann 3 oder 4
betragen, n kann 1 bis 6 betragen, j' kann eine ganze Zahl von einschließlich 2
bis 4 darstellen und R4 kann Cholest-5-en-3'-β-carbonat, -β-carbamat oder -β-methylencarboxamid
darstellen.
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Die
Gruppe, aus der R3 ausgewählt werden
kann, umfasst weiterhin Gruppen mit der Formel -B-(R5)R und
mindestens eine der R3-Gruppen weist die
Formel -B-(R5)R auf;
- worin B eine
Brückengruppe
darstellt, unabhängig
ausgewählt
aus den Gruppen einschließlich
(i) bis (v), wie definiert in Anspruch 1;
- R unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl,
oder fehlt; und
- R5 eine rezeptorspezifische Bindungskomponente
darstellt, unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
(i) D-Biotin;
(ii) β-3'-Propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid;
(iii)
N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin;
(iv)
N2,N6-Bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin;
(v)
5-Methyltetrahydrofoliat;
(vi) Folsäure;
(vii) Folinsäure;
(viii) α-3'-Propionylthiomannosid;
und
(ix) α-3'-Propionylthiomannosid-6-phosphat.
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Mindestens
eine der R3-Gruppen kann die Formel -(CR1R2)j'-N(R5)R aufweisen, worin j' 1 bis 6 beträgt.
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Zwei
der R3-Gruppen können die Formel -(CR1R2)j'-N(R5)R aufweisen.
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Mindestens
eine der R3-Gruppen hiervon kann die Formel
-B-(CR1R2)j-C(R)3 aufweisen,
worin B fehlt, jedes R, R1 und R2, wo sie auftreten, Wasserstoff darstellt,
m 3 oder 4 ist, n 1 bis 6 beträgt
und j eine ganze Zahl von einschließlich 8 bis 18 darstellt.
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Der
Transfer-Rest kann ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus:
- N4-Octylspermidin;
- N4-Dodecylspermidin;
- N4-Octadecylspermidin;
- N4-Octylspermin;
- N4-Dodecylspermin; und
- N4-Octadecylspermin.
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Der
Transfer-Rest kann ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus:
- N2-Octyl-N4-(5-(β-3'-propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)amino)pentylspermidin;
- N2-Dodecyl-N4-(5-(β-3'-propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)amino)pentylspermidin;
- N6-Octadecyl-N4-(5-(β-3'-propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)amino)pentylspermidin;
- N6-Octyl-N4-(5-[N2',N6'-bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6'-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermin;
- N2-Dodecyl-N4-(5-[N2',N6'-bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6'-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermin;
und
- N2-Octadecyl-N4-(5-[N2',N6'-bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6'-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermin.
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Bevorzugt
wird der Transfer-Rest ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
- N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)spermidintrihydrochlorid;
- N4-(6'-Hexanoyl)spermidin-HA2-peptid;
- N4-(5'-N-(3"α,7"α,12"α-Trihydroxy-5"β-cholanamido)pentyl)spermidintrihydrochlorid;
- N4-(5-N-(α-3'-Propionamidothiomannosid)pentyl)spermidintrihydrochlorid;
- N4-(N-CBZ-5-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid;
- N4,N9-Bis(N-CBZ-5-aminopentyl)spermintetrahydrochlorid;
- N4,N9-Bis(octyl)spermintetrahydrochlorid;
1,12-Bis-N-guanidino-N4,N9-bis-(octyl)-4,9-diazadodecantetrahydrochlorid;
- N4-(5-N-(Cholesten-3'β-carbamoyl)pentyl)spermintetrahydrochlorid;
- N4,N9-Bis(N,N-dimethyl-12'-dodecanamid)spermintetrahydrochlorid;
- N4,N9-Bis(benzyl-12'-dodecanoyl)spermintetrahydrochlorid;
- N4,N9-Bis(12'-dodecansäure)spermintetrahydrochlorid;
- N4-(Benzyl-12'-dodecanoyl)spermintetrahydrochlorid;
- N4-(12'-Dodecansäure)spermintetrahydrochlorid;
- N4,N9-Bis(5-(α-3'-propionylthiomannosid)aminopentyl)spermintetraacetat;
- N4-(5-N-(23'-N-(α-3"-Propionamidothiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxatricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat;
- N4-(5-N-(O-(5-N-(α-3"-Propionamidothiomannosid)pentyl)-O-(2-acetamido)nonadecaethylenglycol)pentyl)spermintetraacetat;
und
- N4-(((23-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxatricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat.
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Der
multifunktionelle molekulare Komplex kann weiterhin verschiedene
kationische Polyamin-Komponenten umfassen.
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Der
multifunktionelle molekulare Komplex kann weiterhin eine erste kationische
Polyamin-Komponente
mit einer damit verknüpften
Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
und eine zweite kationische Polyamin-Komponente mit einer damit
verknüpften
Rezeptorspezifischen Bindungskomponente aufweisen.
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Die
Nukleinsäurezusammensetzung
kann ein Nukleinsäuremolekül darstellen,
das eine Nucleotid-Sequenz umfasst, die ein Peptid oder Protein
kodiert, oder als Matrize für
ein Nukleinsäuremolekül dient.
-
Die
Nukleinsäurezusammensetzung
kann ein Plasmid sein.
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Nach
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend einen multifunktionellen
molekularen Komplex, wie oben beschrieben, oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz oder einen Ester hiervon, sowie einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger.
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Nach
einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung
eines multifunktionellen molekularen Komplexes, wie oben beschrieben,
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für den Transfer
einer Nukleinsäurezusammensetzung
in den Komplex der Zielzellen eines Individuums bereitgestellt.
-
Nach
einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung
eines multifunktionellen molekularen Komplexes, wie oben definiert,
bereitgestellt für
die Herstellung eines sich selbst organisierenden Freisetzungssystems
für den
Transfer einer Nukleinsäurezusammensetzung
in Zielzellen eines Individuums.
-
Es
wird weiterhin ein sich selbst organisierendes Freisetzungssystem
für den
Transfer einer Nukleinsäurezusammensetzung
in eine Zielzelle bereitgestellt, umfassend die nachfolgenden einzelnen
Komponenten, die in der Lage sind, zusammengebracht zu werden und
chemisch in einem Molekularkomplex durch einfaches Mischen zu binden:
A) die zu transferierende Nukleinsäure und B) einen wie oben definierten
Transfer-Rest.
-
Es
wird ebenfalls ein Verfahren zum Transfer einer Nukleinsäurezusammensetzung
in Zielzellen auf einer in-vitro-Basis offenbart. Das Verfahren
umfasst den Schritt des in Kontaktbringens der Zielzellen mit einem
multifunktionellen molekularen Komplex, der die Nukleinsäurezusammensetzung
enthält,
wie zuvor detailliert dargestellt, wodurch ein Transfer eines Nukleinsäuremoleküls, das
ein gewünschtes
Peptid oder Protein kodiert oder als Matrize für funktionelle Nukleinsäuremoleküle dient,
in die Zellen stattfindet. Das gewünschte Protein oder funktionelle
Nukleinsäuremolekül kann jedes
Produkt der Industrie, des Handels oder des wissenschaftlichen Interesses
sein, z.B. therapeutische Mittel, einschließlich Vakzine, Nahrungsmittel
und Ernährungsergänzungen,
Verbindungen mit landwirtschaftlicher Bedeutung, wie Herbizide und
Pflanzenwachstumsregulatoren, Insektizide, Milben-tötende Mittel,
Rodentizide und Fungizide, Ver bindungen, die in der Tiergesundheit
verwendbar sind, wie Parasiten-tötende
Mittel, einschließlich
Nematozide; usw. Die Zielzellen sind typischerweise Kulturen von
Wirtszellen, umfassend Mikroorganismuszellen, wie Bakterien und
Hefe, können
aber ebenfalls Pflanzen- und Säugetierzellen
umfassen. Die Zellkulturen werden gemäß den dem Stand der Technik
gut bekannten Fermentationstechniken versorgt, die die Erzeugung
des gewünschten
Proteins oder funktionellen Nukleinsäuremoleküls maximieren, und die Fermentationsprodukte
werden durch bekannte Verfahren geerntet und gereinigt.
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Es
ist weiterhin ein Verfahren zum Transferieren einer Nukleinsäurezusammensetzung
in die Zellen eines Individuums offenbart. Das Verfahren umfasst
den Schritt des in Kontaktbringens von Zellen des Individuums mit
einem multifunktionellen molekularen Komplex, der die Nukleinsäurezusammensetzung
enthält, wie
weiter oben detailliert erläutert,
durch Verabreichen eines Nukleinsäuremoleküls an die Zellen, das eine Nucleotid-Sequenz
umfasst, die entweder ein gewünschtes
Peptid oder Protein kodiert oder als Matrize für funktionelle Nukleinsäuremoleküle dient.
Das Nukleinsäuremolekül wird ohne
retrovirale Partikel verabreicht. Das gewünschte Protein kann entweder
ein Protein sein, das im Individuum funktioniert oder dazu dient,
eine Immunantwort zu initiieren. Das Nukleinsäuremolekül kann den Zellen des Individuums
entweder auf einer in-vivo- oder einer ex-vivo-Basis verabreicht
werden, d. h. der Kontakt mit den Zellen des Individuums kann innerhalb
des Körpers
des Individuums gemäß den Verfahren,
die am typischsten eingesetzt werden, stattfinden, oder der Kontakt
mit den Zellen des Individuums kann außerhalb des Körpers des
Individuums durch Entnehmen der Zellen, stattfinden, von denen gewünscht ist,
dass sie vom Körper
des Individuums durch verschiedene geeignete Mittel behandelt werden,
gefolgt von in Kontaktbringen der Zellen mit dem Nukleinsäuremolekül, wiederum
gefolgt von der Rückführung der
Zellen in den Körper
des Individuums.
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Es
ist ebenfalls ein Verfahren zum Immunisieren eines Individuums gegen
ein Pathogen offenbart. Das Verfahren umfasst den Schritt des in
Kontaktbringens von Zellen des Individuums mit einem multifunktionellen molekularen
Komplex, der eine Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst, wie weiter oben detailliert erläutert, durch Verabreichen eines
Nukleinsäuremoleküls an die
Zellen, das eine Nucleotid-Sequenz umfasst, die ein Peptid kodiert,
das mindestens ein Epitop umfasst, das mit einem Epitop identisch
oder im wesentlichen ähnlich
ist, das auf dem Pathogen als Antigen vorliegt, und die Nucleotid-Sequenz
mit den regulatorischen Sequenzen funktionsfähig verknüpft ist. Das Nukleinsäuremolekül ist in
der Lage, in den Zellen des Individuums exprimiert zu werden.
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Es
sind ebenfalls Verfahren zum Immunisieren eines Individuums gegen
eine hyperproliferative Erkrankung oder eine Autoimmunerkrankung
offenbart. Die Verfahren umfassen den Schritt des in Kontakttretens
von Zellen des Individuums mit einem multifunkionellen molekularen
Komplex, der eine Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst, wie weiter oben detailliert erläutert, durch Verabreichen eines
Nukleinsäuremoleküls an die
Zellen des Individuums, das eine Nucleo tid-Sequenz umfasst, die
ein Peptid kodiert, das mindestens ein Epitop umfasst, das identisch
oder im wesentlichen identisch zu einem Epitop ist, das auf einem
mit einer hyperproliferativen Krankheit in Zusammenhang stehendes
Protein bzw. einem mit einer Autoimmunerkrankung in Zusammenhang
stehendes Protein vorliegt, und mit den regulatorischen Sequenzen
funktionsfähig verknüpft ist.
Das Nukleinsäuremolekül kann in
den Zellen exprimiert werden.
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Auch
werden Verfahren zum Behandeln eines Individuums, das unter einer
Autoimmunerkrankung leidet, offenbart, umfassend die Schritte des
in Kontaktbringens von Zellen des Individuums mit einem multifunktionellen
molekularen Komplex, der eine Nukleinsäurezusammensetzung umfasst,
wie weiter vorne detailliert erläutert,
durch Verabreichen eines Nukleinsäuremoleküls an die Zellen des Individuums,
das eine Nucleotid-Sequenz umfasst, die die Aktivität eines
fehlenden, defekten oder inhibierten Gens wiederherstellt, oder das
ein Protein kodiert, das einen therapeutischen Effekt im Indivuum
erzeugt, und mit den regulatorischen Sequenzen funktionsfähig verknüpft ist;
das Nukleinsäuremolekül kann in
den Zellen exprimiert werden.
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Es
werden ebenfalls pharmazeutische Kits offenbart, die einen Behälter umfassen,
der eine Nukleinsäurezusammensetzung
aufweist, sowie einen Behälter,
der einen Transfer-Rest aufweist. Optional sind in derartigen Kits
Hilfsstoffe, Träger,
Konservierungsmittel und Vehikel, wie Lösungsmittel, enthalten.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein multifunktioneller molekularer Komplex
für den
Transfer einer Nukleinsäurezusammensetzung
in eine Zielzelle bereitgestellt, der für einen hohen Level an Transfektion
und Expression der Nukleinsäuremoleküle im Ziel,
d. h. der Wirtszelle, sorgt. Dieser multifunktionelle molekulare
Komplex umfasst im wesentlichen die Kombination von zwei Schlüsselelementen,
(I) der Nukleinsäure,
von der erwünscht
ist, dass sie in die Zielzelle transferiert wird, und (II) den Transfer-Rest,
der mit dem Nukleinsäuremolekül komplexiert
und mehrere Komponenten umfasst, deren Funktion es ist, i) die gewünschte Zielzelle
im Körper
eines Individuums mittels einer Rezeptor-spezifischen Bindungskomponente,
die auf einen spezifischen Rezeptor auf der Membranoberfläche der
Zielzelle reagiert, zu lokalisieren; ii) die aus der hydrophilen
Natur des Nukleinsäuremoleküls und der
lipophilen Natur der Zellmembran herrührenden Inkompatibilität zu überwinden,
so dass die erstere durch die letztere hindurchtreten kann, und
iii) den Abbau des Nukleinsäuremoleküls in ein
Liposom der Zielzelle durch Spaltung des Preliposoms, eine endosome
Bildungsstufe, zu verhindern, die mittels einer Endosommembran-Spaltungskomponente
bewerkstelligt wird, die dem multifunktionellen molekularen Komplex
ermöglicht,
einem als Ergebnis des Endozytose- oder Pinozytose-Verfahrens der
Zielzelle gebildeten Endosom zu entgehen, wobei der multifunktionelle
molekulare Komplex in die Zielzelle eintritt und in das Endosom
einbezogen wird.
-
Die
Komponenten des Transfer-Rests sind wie folgt: A) Eine kationische
Polyamin-Komponente,
gebunden an die Nukleinsäurezusammensetzung,
umfassend 3 bis 12 Stickstoffatome; B) eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente,
umfassend mindestens eine lipophile langkettige Alkylgruppe, gebunden
an ein Stickstoffatom des Polyamins, oder eine kurze Alkyl-Brückengruppe
mit einer endständigen
Carboxyl-, Amino-, Hydroxyl- oder Sulfhydrylgruppe, an die ein fusogenes
Peptid oder Cholinsäure
oder Cholesteryl oder Derivat gebunden ist, und optional C) ein
oder mehrere Rezeptor-spezifische Bindungskomponenten, die Liganden
für natürliche Rezeptoren
der Zielzelle sind, gebunden an eine kürzere Alkyl-Brückengruppe,
gebunden an ein weiteres Stickstoffatom des Polyamins durch die
Endgruppe hiervon.
-
Der
Transfer-Rest wird dargestellt als eine oder mehrere unabhängig ausgewählte kationische
Polyamin-Komponenten der Formel (1):
- worin:
- R, R1 und R2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
- m an jeder Stelle unabhängig
ausgewählt
ist aus den ganzen Zahlen von einschließlich 2 bis 5; und bevorzugt 3
oder 4 ist;
- n ausgewählt
ist aus den ganzen Zahlen von einschließlich 1 bis 10; bevorzugt 1
bis 6 beträgt;
- jedes R3 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Wasserstoff, C1–6-Alkyl und ein oder
mehreren Endosommembran-Spaltungsförderungskomponenten;
- worin der Transfer-Rest mindestens eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente,
gebunden an ein Stickstoffatom der kationischen Polyaminkomponente,
umfaßt,
und worin jede Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus:
- (a)-B-(CR1R2)j-C(R)3; worin R,
R1 und R2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
j eine ganze Zahl von einschließlich
6 bis 24 darstellt; bevorzugt 8 bis 18, insbesondere bevorzugt einschließlich 8
bis 12; und B optional fehlt oder eine Brückengruppe der Formel darstellt:
(i)
-(CR1R2)k-C(=O)-Z-;
(ii) -(CR1R2)k-N(R)-C(=O)-Z-;
(iii)
-(CR1R2)k-N(R)-{-C(=O)-CH2-O-[-(CH2)2-O-]l-(CH2)k-N(R)}p-C(=O)-Z-; oder
(iv) -(CR1R2)k-C(=O)-{-N(R)-[-(CH2)2-O-]l-CH2-C(=O)}p-Z-;
- worin k unabhängig
eine ganze Zahl von einschließlich
1 bis 6, bevorzugt 3 bis 5, 1 eine ganze Zahl von einschließlich 0
bis 30, bevorzugt von 4 bis 9 darstellt; p eine ganze Zahl von einschließlich 1
bis 3, bevorzugt 1 darstellt; R, R1 und
R2 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl; und Z O, S,
N(R) darstellt oder fehlt, d. h. eine Einzelbindung ist; und
- (b) -B-(R4)R; worin R unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff C1–6-Alkyl
oder fehlt; B kann nicht fehlen und ist eine Brückengruppe, die unabhängig ausgewählt ist
aus den Gruppen (i) bis (iv), wie oben, und zusätzlich aus der Gruppe der Formel:
(v)
-(CR1R2)j'-X-,
worin j' eine ganze
Zahl von einschließlich
1 bis 8 darstellt, bevorzugt einschließlich 2 bis 6 und noch bevorzugter
5; R1 und R2 jedes
unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
- X O, S, N(R) darstellt oder fehlt; und
- R4 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus:
(i) fusogenen Peptiden, umfassend Spikeglykoproteine von
umhüllten
Tierviren;
(ii) Cholinsäurederivaten
der Formel (2);
- worin:
- www eine Bindung unspezifizierter Stereochemie darstellt;
- --- eine Einzel- oder Doppelbindung darstellt, die einen gesättigten
oder ungesättigten
Teil des Ringsystems bildet, vorausgesetzt, dass nicht beide Bindungen
ungesättigt
sein können,
wobei das Ringsystem entweder Δ4
oder Δ5
darstellt;
- R6 -H, -OH- -CO2H,
-C(=O)NH2, -OC(=O)NH2,
-NH2 oder -O(CH2CH2O)n·H darstellt,
worin n' eine ganze
Zahl von einschließlich
1 bis 6 darstellt;
- R7 einen Rest darstellt, der den Verknüpfungspunkt
des Cholinsäurederivats
bildet, umfassend eine -C1–6-Alkyl- oder -C1–6-Alkylcarbonylgruppe;
und
- R8 eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt, insbesondere CH3, einschließlich der
bevorzugten Cholinsäurederivate 3α,7α,12α-Trihydroxy-5β-cholan-ester
oder -amid; und
iii) Cholesterylderivaten der Formel (3):
- worin:
- www eine Bindung unspezifizierter Stereochemie darstellt;
- --- eine Einzel- oder Doppelbindung darstellt, die einen gesättigten
oder ungesättigten
Teil des Ringsystems bildet, vorausgesetzt, dass nicht beide Bindungen
ungesättigt
sein können,
wobei das Ringsystem entweder Δ4
oder Δ5
darstellt;
- R6a einen Rest darstellt, der den Verknüpfungspunkt
des Cholesterylderivats bildet, umfassend eine -C1–6-Alkyl-,
-OC(=O)- oder -OCH2C(=O)-Gruppe;
- R7a eine C1–6-Alkylgruppe,
insbesondere (CH2)3CH(CH3)2 darstellt; und
- R8a eine C1–6-Alkylgruppe,
insbesondere CH3 darstellt; einschließlich der
bevorzugten Cholesteryl-Derivate Cholest-5-en-3'-β-carbonat,
-β-carbamat
oder -β-methylencarboxamid;
- OPTIONAL kann R3 ein oder mehrere der
nachfolgend definierten Gruppen sein, gebunden entweder an ein weiteres
Stickstoffatom einer kationischen Polyamin-Komponente, an die eine
Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
gebunden ist, oder an ein Stickstoffatom einer katonischen Polyamin-Komponente,
die nicht an eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente gebunden
ist:
- c) -B-(R5)R, worin B nicht fehlen kann
und eine Brückengruppe
darstellt, die unabhängig
ausgewählt
ist aus den Gruppen einschließlich
i) bis v); R ist unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl
oder fehlt; und
- R5 ist eine Rezeptor-spezifische Bindungskomponente,
unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
(i) D-Biotin;
(ii) β-3'-Propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid;
(iii)
N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin;
(iv)
N2,N6-Bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin;
(v)
5-Methyltetrahydrofoliat;
(vi) Folsäure;
(vii) Folinsäure;
(viii) α-3'-Propionylthiomannosid;
und
(ix) α-3'-Propionylthiomannosid-6-phosphat.
-
Die Nukleinsäurezusammensetzung
-
Die
zwei grundlegenden Komponenten des multifunktionellen molekularen
Komplexes der vorliegenden Erfindung sind die Nukleinsäurezusammensetzung
und der Transfer-Rest. Mit der "Nukleinsäurezusammensetzung" ist irgendeine oder
mehrere der Gruppe von Verbindungen gemeint, worin ein oder mehrere
Moleküle
von Phosphorsäure
kombiniert sind mit einem Kohlenhydrat, d.h. Pentose oder Hexose,
Molekülen,
die wiederum mit Basen, abgeleitet von Purin, z.B. Adenin, und von
Pyrimidin, z.B. Thymin, kombiniert sind. Insbesondere natürlich vorkommende
Nukleinsäuremoleküle umfassen
genomische Desoxyribonucleinsäure (DNA)
und genomische Ribonucleinsäure
(RNA), genauso wie mehrere verschiedene Formen der letzteren, z.B.
Messenger-RNA (mRNA), Transfer-RNA (t-RNA) und ribosomale RNA (rRNA).
Auch umfasst sind die verschiedenen DNA, die komplementär (cDNA)
zu verschiedenen RNA sind. Synthetisierte DNA oder ein Hybrid hiervon
mit natürlich
auftretender DNA ist komplementär.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Nukleinsäurezusammensetzungen
können
entweder einsträngig
oder zweisträngig,
linear oder kreisförmig
sein, wie z. B. ein Plasmid, und sind entweder Oligo- oder Polynucleotide.
Sie können
so wenig wie 15 Basen oder Basenpaare umfassen oder können so
viel wie 20 Tausend Basen oder Basenpaare (20kb) umfassen. Da der
Transfer-Rest auf einer anteilsmäßigen Basis, wenn
hinzugegeben zur Nukleinsäurezusammensetzung,
verwendet wird, werden praktische Erwägungen des physikalischen Transports
weitgehend durch die Obergrenze hinsichtlich der Größe der Nukleinsäurezusammensetzungen,
die eingesetzt werden können,
bestimmt.
-
Zusätzlich zu
diesen natürlich
auftretenden Materialien können
die in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Nukleinsäurezusammensetzungen
ebenfalls synthetische Zusammensetzungen, d.h. Nukleinsäure-Analoga,
umfassen. Von diesen wurde festgestellt, dass sie insbesondere in
der Antisense-Methode verwendbar sind, was die komplementäre Hybridisierung
relativ kurzer Oligonucleotide an einzelsträngiger RNA oder einzelsträngiger DNA
ist, so dass die normalen wesentlichen Funktionen dieser intrazellulären Nukleinsäuren gestört werden.
Siehe z.B. Cohen, Oligonucleotides: Antisense Inhibitors of Gene
Expression (Antisense-Inhibitoren der Gen-Expression), CRC Press,
Inc., Boca Raton, Fla. (1989).
-
Die
Größe, Art
und spezifische Sequenz der zur Zielzelle zu transferierenden Nukleinsäurezusammensetzung
kann für
besondere Anwendungen, für
die sie beabsichtigt ist, optimiert werden, und derartige Optimierung
liegt innerhalb der Fertigkeit des Fachmanns in diesem Gebiet. Jedoch
kann die Art der Zielzellen im Individuum, in die es erwünscht ist,
eine Nukleinsäurezusammensetzung
zu transferieren, eine signifikante Auswirkung auf die Wahl des
speziellen multifunktionellen molekularen Komplexes der vorliegenden
Erfindung haben. Beispielsweise, wo es erwünscht ist, die Nukleinsäuremoleküle in die
Zielzellen zu transferieren, indem diese intramuskulär injiziert
werden, um eine Immunreaktion hervorzurufen, wird festgestellt,
dass dieser Transfer durch Verwendung eines multifunktionellen molekularen
Komplexes der vorliegenden Erfindung, wie oben definiert, durchgeführt werden
kann, der ein kationisches Polyamin umfasst, an das als die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente,
eine wie oben definierte lipophile langkettige Alkylgruppe gebunden
ist. Wo die Zielzellen beispielsweise Hepatozyten darstellen, wird
der Transfer von der gewünschten
Nukleinsäurezusammensetzung
ohne weiteres durchgeführt
durch Verwendung des multifunktionellen molekularen Komplexes der
vorliegenden Erfindung, worin an das kationische Polyamin eine Rezeptor-spezifische
Bindungskomponente gebunden wird, die eine Unterscheidung zwischen
den Körperzellen
erlaubt, umfassend z.B. N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin
oder N2,N6-Bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)-lysin.
-
Die
erfindungsgemäß zur Zielzelle
zu transferierende Nukleinsäurezusammensetzung
muss ein geeignetes offenes Leseraster sowie einen Promotor zum
Exprimieren eines Proteins genauso wie auch jede andere regulatorische
Sequenz aufweisen, die zur Expression geeignet sein kann. Durch
die Verfahren der vorliegenden Erfindung freizusetzende Nukleinsäurezusammensetzungen
können
so geschaffen und konstruiert werden, um für die gewünschte besondere Anwendung
geeignet zu sein, was alles innerhalb der durchschnittlichen Fähigkeiten
des Fachmanns in diesem Bereich liegt.
-
Die
Nuleinsäuremoleküle, die
an die Zellen unter Verwendung des multifunktionellen molekularen Komplexes
der vorliegenden Erfindung geliefert werden, können dienen als: 1) genetische
Matrizen für
Proteine, die als prophylaktische und/oder therapeutische Immunisierungsmittel
fungieren; 2) Ersetzungskopien für defekte,
fehlende oder nicht funktionierende Gene; 3) genetische Matrizen
für therapeutische
Proteine; 4) genetische Matrizen für Antisense-Moleküle und als
Antisense-Moleküle
per se oder 5) genetische Matrizen für Ribozyme.
-
In
dem Fall von Nukleinsäuremolekülen, die
Proteine kodieren, umfassen die Nukleinsäuremoleküle bevorzugt die notwendigen
regulatorischen Sequenzen für
Transkription und Translation in den Zielzellen des individuellen
Tiers, dem sie verabreicht werden.
-
Im
Falle von Nukleinsäuremolekülen, die
als Matrizen für
Antisense-Moleküle
und Ribozyme dienen, sind derartige Nukleinsäuremoleküle bevorzugt mit regulatorischen
Elementen verknüpft,
die für
die Produktion von ausreichend Kopien der Antisense- und Ribozymmoleküle, die
dabei jeweils kodiert werden, notwendig sind. Die Nukleinsäuremoleküle sind
frei von retroviralen Partikeln und werden bevorzugt vorgesehen
als DNA in der Form von Plasmiden.
-
Der Transfer-Rest
-
Der
Kern oder das Grundgerüst
des Transfer-Rests ist das kationische Polyamin, enthaltend zwischen 3
und 12 Amine. Es kann mehr als eine dieser kationischen Polyamin-Komponenten
geben, deren Funktion es ist, die aus der hydrophilen Natur des
Nukleinsäuremoleküls und der
lipophilen Natur der Zellmembran herrührende Inkompatibilität zu überwinden,
obwohl dies an sich nicht erlaubt, dass das erstere durch das letztere hindurchtritt.
Die kationischen Gruppen des Polyamins binden an die anionischen
Gruppen der Nukleinsäure durch
ionische Bindung, wodurch jene Ladungen neutralisiert werden, und
sie dienen ebenfalls als ein Verknüpfungspunkt für den Komplex.
Ein μg DNA
enthält
3,1 Nanomole an phosphatanionischen Ladungen, woraus man ein mittleres
Molekulargewicht von 325 für
ein Nucleotid-Natriumsalz annimmt. Der Transfer-Rest der vorliegenden
Erfindung ist nicht wirksam, um einen Transfer der Nukleinsäurezusammensetzung
zu erreichen, bis die anionischen Ladungen der Nukleinsäure im wesentlichen
durch die kationischen Ladungen der Polyamin-Komponente des Transfer-Rests
neutralisiert sind.
-
Es
ist anzuerkennen, dass in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein einzelnes kationisches Polyamin eingesetzt werden
kann, das konzeptionell die anionischen Ladungen der Nukleinsäure in mehr
oder weniger stöchiometrischer
Art und Weise ausgleicht, auch wenn verständlich ist, dass es in praktischer
Hinsicht notwendig ist, Mengen an kationischen Polyaminen zu verwenden,
die deutlich über
der stöchiometrischen
Menge liegen, da aufgrund der Gegenwart von konkurrierenden Bindungsstellen
in den Ziel- und anderen Zellen, deren Existenz dem Fachmann gut
bekannt ist, die gewünschte
Bindung des Polyamins an die Nukleinsäure kompetitiv verhindert oder
ansonsten beeinträchtigt
wird. Es ist ebenfalls zu erwägen,
dass mehr als ein derartiges kationisches Polyamin eingesetzt werden
kann, wobei in diesem Fall jede Polyamin-Kette oder -Teil kleiner
ist als die entsprechende Nukleinsäure, an die dieses gebunden
werden wird. Es ist jedoch verständlich,
dass die Gesamtgröße oder
-länge
dieser einzelnen kationischen Polyamin-Komponenten zusammen im wesentlichen
dieselbe Größe oder
Länge wie
die Nukleinsäure-Komponente
haben sollte, damit die Neutralisation der anionischen Ladungen
der Nukleinsäure
stattfindet. Wieder ist verständlich, dass
aus praktischen Gründen
ein signifikanter Überschuss
an kationischen Polyamin-Komponenten gegenüber der vorhandenen Nukleinsäure-Komponente
notwendig sein wird. Die Verwendung von mehr als einer kationischen
Polyamin-Komponente erlaubt Flexibilität hinsichtlich der Typen von
Gruppen, die daran gebunden werden. Beispielsweise kann eine kationische
Polyamin-Komponente eine spezielle Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
tragen, während
eine weitere kationische Polyamin-Komponente eine Rezeptor-spezifische
Bindungskomponente trägt,
oder vielleicht eine andere Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente.
Die Gesamtzahl an derartigen kationischen Polyamin-Komponenten ist
variabel und hängt nicht
nur von der Größe oder
Länge der Nukleinsäure-Komponente
ab, sondern genauso von der Anzahl und dem Typ der daran gebundenen
Gruppen.
-
Die
Transfereffizienz, d. h. die Transfektion, wird nicht optimal, bis
der multifunktionelle molekulare Komplex, die Kombination des Transfer-Rests
und der Nukleinsäure,
eine starke positive Ladung trägt.
Somit muss die Menge an Transfer-Rest ausgewählt werden, indem man dies
berücksichtigt,
und die tatsächliche ausgewählte Menge
hängt von
dessen Ladungsdichte ab, die durch im Stand der Technik wohl bekannte
Mittel berechnet werden kann.
-
Die
Triamin-, Tetramin- und Pentamin- und höhere Polyamin-Komponenten des
Transfer-Rests müssen kationisch
sein, um, wie oben erläutert,
zu funktionieren. Dies kann erreicht werden durch das einfache Hilfsmittel,
dass man ein Säure-Additionssalz,
z.B. das Hydrochloridsalz, herstellt, wobei Ammoniumchlorid-Einheiten
gebildet werden. Es kann auch der Fall sein, dass die kationische
Form des Polyamins unter Bedingungen von physiologischem pH gebildet
werden, in welchem Falle es nicht notwendig ist, das Kation direkt zu
bilden. Somit soll der Begriff "kationisches
Polyamin" diese
beiden Möglichkeiten
umfassen.
-
Es
ist zu erwägen,
dass die Anzahl an Amingruppen, die erwünscht im Polyamin vorliegen
sollen, in einigem Ausmaß vom
Verabreichungsweg des multifunktionellen molekularen Komplexes,
der verwendet wird, abhängt.
Beispielsweise wird für
die intramuskuläre
Verabreichung berücksichtigt,
dass es bevorzugt ist, 3 bis 5 Aminogruppen im Polyamin zu haben,
wohingegen es für
systemische Injektion, z.B. intravenöse Injektion, bevorzugt ist,
5 bis 8 Aminogruppen im Polyamin zu haben. Für in-vitro-Anwendungen ist
es im allgemeinen bevorzugt, 5 bis 8 Aminogruppen im Polyamin zu
haben.
-
Die
nächste
Komponente des Transfer-Rests ist die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente,
von der es erforderlich ist, dass sie vorliegt. Diese kann entweder
ein oder mehrere lipophile langkettige Alkylgruppen umfassen, die
durch ein oder mehrere Stickstoffatome an das Polyamin gebunden
sind, oder kann eine Brückengruppe "B" umfassen, z.B. einen kürzeren Alkyl-Vernetzungsrest,
optional mit einer End-Amino-, -Hydroxyl- oder -Sulfhydrylgruppe,
durch die ein fusogenes Peptid oder Cholinsäure oder Cholesteryl oder eine
Derivatverbindung verbunden ist.
-
Die
lipophile langkettige Alkylgruppe wird definiert durch die Formel:
-B-(CR1R2)j-C(R)3, worin B
eine Brückengruppe,
wie definiert, darstellt; R, R1 und R2 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl, und j ist eine
ganze Zahl einschließlich
6 bis 24, bevorzugt einschließlich
1 bis 18, noch bevorzugter einschließlich 8 bis 12.
-
Die
Gruppe "-B-" kann fehlen, d.h.
eine Einzelbindung sein, worin R3 eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
ist, umfassend eine lipophile langkettige Alkylgruppe, wie oben
definiert unter "a)". Die Gruppe "-B-" kann ebenfalls ein
Brückenelement
darstellen, das ein Bestandteil ist, unabhängig ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
- i) -(CR1R2)k-C(=O)-N(R)-;
- ii) -(CR1R2)k-N(R)-C(=O)-O-;
- iii) -(CR1R2)k-N(R)-{-C(=O)-CH2-O-[-(CH2)2-O-]l-(CH2)k-N(R)}p-C(=O)-z-;
- iv) -(CR1R2)k-C(=O)-{-N(R)-[-(CH2)2-O-]l-CH2-C(=O)}p-N(R)- oder
- v) -(CR1R2)j'-X-,
- worin die verschiedenen Substituenten wie oben definiert sind.
-
Wo
die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
eher als eine lipophile langkettige Alkylgruppe anstelle eines fusogenen
Peptids oder einer Cholinsäure
oder Cholesteryl oder einer Derivatverbindung vorliegt, ist es erforderlich,
dass die Brückengruppe "B" vorhanden ist, und ein Bestandteil
ist, der unabhängig
ausgewählt
ist aus der Gruppe i) bis v) oben. Diese Auswahl hängt von
dem erforderlichen oder erwünschten
Typ an vorzuliegender chemischer Bindung ab. Beispielsweise sind
die Bestandteile i) und iv) Carboxamid-Bindungen, wohingegen die
Bestandteile ii) und iii) Carbamat-, Thiocarbamat- oder Carbamoyl-Bindungen
sind, abhängig
davon, ob "Z" O, S ist bzw. fehlt.
Für Bestandteil
v) werden die Bindungen Oxy, Thio, Amino oder Alkylen sein, abhängig davon,
ob "X" O, S, N(R) ist bzw.
fehlt. Die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
kann andererseits eine Carbonyl-, Amino- oder einige andere Endgruppen
darstellen, die die Auswahl an zu verwendendem Brückenbestandteil
bestimmt. All diese Auswahlmöglichkeiten
liegen jedoch innerhalb des Könnens
des Fachmanns in diesem Bereich.
-
Am
einfachsten kann die Brückengruppe
einen in erster Linie aus sterischen Überlegungen verwendete Alkylenverbindungs-Rest
darstellen. Jedoch können
die anderen Brückengruppen
ebenfalls erwünscht sein,
um dem multifunktionellen molekularen Komplex der vorliegenden Erfindung
verschiedene physikalische und chemische genauso wie Konfigurationseigenschaften
zu verliehen. Die Polyethylenglykolgruppe kann insbesondere in dieser
Hinsicht verwendbar sein.
-
Der
Begriff "C1–6-Alkyl", wie oben über die
gesamte Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendet, bezieht
sich auf geradkettige und verzweigte Alkylgruppen, einschließlich, aber
nicht beschränkt,
auf Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl,
t-Butyl und n-Pentyl.
-
In
der Formel für
die lipophile langkettige Alkylgruppe oben ist es bevorzugt, dass
R, R1 und R2 sämtliche
Wasserstoff sind, und wie angegeben, dass j eine ganze Zahl einschließlich 8
bis 18 darstellt. Es muss mindestens eine dieser lipophilen langkettigen
Alkylgruppen vorliegen, aber bevorzugt sind nicht mehr als drei derartige
Gruppen vorhanden. Es ist bevorzugt, dass nur eine derartige Gruppe
vorliegt. Somit sind Beispiele von bevorzugten Transfer-Resten zur
Verwendung in einem Komplex der vorliegenden Erfindung, wo die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
eine lipophile langkettige Alkylgruppe, wie oben beschrieben, ist:
- N4-Octylspermidin,
- N4-Dodecylspermidin,
- N4-Octadecylspermidin,
- N4-Octylspermin,
- N4-Dodecylspermin und
- N4-Octadecylspermin.
-
Die
Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
kann ebenfalls eine kürzere
Alkyl-Brückengruppe
aufweisen, optional mit einer terminalen Carboxyl-, Amino-, Hydroxyl-
oder Sulfhydrylgruppe, durch die ein fusogenes Peptid oder Cholesterol
oder eine Derivatverbindung hier verknüpft ist. Eine derartige Komponente
kann dargestellt werden durch die Formel -B-(R4)R, worin
die B-Gruppe ist: -(CR1R2)j'-X-,
worin R1 und R2 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und C1–6-Alkyl;
j' eine ganze Zahl
einschließlich
1 bis 8 darstellt, bevorzugt einschließlich 2 bis 4; X O, S, N(R)
ist oder fehlt.
-
Es
ist bevorzugt, dass R1 und R2 jeweils
Wasserstoff sind und, wie angegeben, dass j' 2 bis 4 darstellt, während X
definiert ist als N(R). Somit ist die kürzere Alkyl-Brückengruppe
bevorzugt Ethyl, n-Propyl oder n-Butyl und hat eine terminale Aminogruppe,
an die das fusogene Peptid oder Cholinsäure oder Cholesteryl oder eine
Derivatverbindung gebunden ist, die die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
umfasst.
-
Alternativ
können
andere Bestandteile der "B"-Brückengruppe
ausgewählt
werden. Beispielsweise liefert der Bestandteil i) einen Alkyl-Brückenrest
mit einer Carboxamid-Bindung, der einfachste Vertreter hiervon wäre die Gruppe
-(CH2)-C(=O)-NH-. Bestandteil ii) liefert
einen Alkylen-Brückenrest
mit einer Bindung vom Carbamat-Typ, und der einfachste Vertreter
dieses Bestandteils wäre
die Gruppe -(CH2)-NH-C(=O)-, die eine Bindung
vom Carbamoyl-Typ darstellt. Eine Carbamat-Bindung würde durch
die Gruppe -(CH2)-NH-C(=O)-O- repräsentiert,
während
eine einfache Variante dieser Gruppe eine Thiocarbamat-Bindung liefern
würde: -(CH2)-NH-C(=O)-S-. Die Bestandteile iii) und
iv) liefern dieselben terminalen Bindungsvarianten, während Zugeben
zum Alkyl-Brückenrest
einen Polyethylenglykol-Brückenrest
variabler Größe, d.h.
die Anzahl der sich wiederholenden Ethylenoxidmonomer-Einheiten,
abhängig
von den Definitionen von "1" und "p", ergibt.
-
Das
fusogene Peptid, das als Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
fungiert, umfasst die Spike-Glykoproteine von im Stand der Technik
bekannten umhüllten
Tierviren. Membranfusion, ob planar oder ringförmig, umfasst die Schritte
der ursprünglichen
Annäherung,
Koaleszenz und Separation. Fusionsreaktionen sind schnell, hochspezifisch
und zuverlässig.
Die Membranproteine von umhüllten
Tierviren umfassen Glykoproteine, die die Bilayer der Virusmembran überspannen
und den Hauptteil ihrer Masse extern aufweisen und nicht überspannte
nicht-glykosylierte Proteine, die mit der inneren Bilayer-Oberfläche verbunden sind.
Die Glykoproteine bilden auf der Oberfläche der Virusmembran radiale
Vorsprünge,
und diese Spike- Glykoproteine
spielen eine Schlüsselrolle
beim Viruseintritt in Wirtszellen. Spike-Glykoproteine gehören zu den bestcharakterisierten
Virusmembranproteinen. Beim Zelleintritt sind die Spike-Glykoproteine verantwortlich
für die
Bindung des Viruspartikels an die Zelloberfläche und für die Penetration des Nucleocapsids
in das Cytosol, wonach Endozytose des Viruspartikels die Spike-Glykoproteine
bei Fusion mit der Begrenzungsmembran des Endosoms eine Rolle spielen,
wobei das Nucleocapsid in das Cytosol eintritt. In einigen umhüllten Tierviren übernehmen
die Spike-Glykoproteine ein spezialisiertes Merkmal, z.B. in Orthomyxoviren,
wo eines eine Neuraminidase und ein weiteres ein Hämagglutinin
darstellt. All diese fusogenen Peptide waren im Hinblick auf ihre Aminosäure-Sequenzen,
grobe Morphologie, Rolle im Gesamtverfahren der Fusion und Erfordernisse
für die Aktivität Gegenstand
lang andauernder Studien und wurden im Detail in der technischen
Literatur offenbart. Siehe z.B. J. White, M. Kielian und A. Helenius,
Quarterly Reviews of Biophysics, 16, 151–195 (1983), die hier in ihrer
Gesamtheit durch Bezugnahme miteinbezogen ist.
-
Beispiele
derartiger fusogener Peptide und von Spike-Glykoproteinen von umhüllten Viren
abgeleiteten Homologen umfassen die nachfolgenden Peptid-Sequenzen,
gelesen vom N-Ende zum C-Ende:
- SEQ ID NO. 1: KFTIVFPHNQKGNWKNVPSNYHYCP
(R. Schlegel und M. Wade, J. Biol. Chem., 259, 4691 – 94 (1984)) – VSV;
- Poly(Glu-Aib-Leu-Aib) (K. Kono, H. Nishii und T. Takagishi,
Biochim. Biophys. Acta, 1164, 81 – 90 (1993));
- SEQ ID NO. 2: AVGIGALFLGFLGAAGSTMGAASMTLTVQARQ – HIV-1;
- SEQ ID NO. 3: EPVSLTLALLLGGLTMGGIAAGVGTGTTALVATQQ – MuLV (J.S.
Jones und R. Risser, J. Virol., 67; 67 – 74 (1993));
- SEQ ID NO. 4: AVGIGALFLGFLGAAGSTMGARS – HIV-1 (J.L. Nieva, S. Nir,
A. Muga, F.M. Goňi
und J. Wilschut, Biochem., 33, 3201 – 09 (1994));
- SEQ ID NO. 5: AVGAIGALFLGFLGAAG- HIV-1 (S. Soukchareun, G.W.
Tregear und J. Haralambidis, Bioconj. Chem., 6, 43–53 (1995));
- SEQ ID NO. 6: GLFEAIAEFIEGGWEGLIEGCA -HA-2 (P. Midoux, C. Mendes,
A. Legrand, J. Raimond, R. Mayer, M. Monsigny und A.C. Roche, Nucl.
Acids Res., 21, 871 – 78
(1993));
- SEQ ID NO. 7: GLFGAIAGFIENGWEGMIDGWYGFR -HA-2;
- SEC ID NO. 8: AVGIGALFLGFLGAAGSTMGAAS -HIV-1 gp41;
- SEC ID NO. 9: FAGVVIGLAALGVATAANVTAAVALVK – SVS F1;
- SEQ ID NO. 10: KVYTGVYPFMWGGAYCFCD – SFV E1;
- SEQ ID NO. 11: KLICTGISSIPPIRALFAAINIP – PH-30 α (J.M. White, Science, 258,
917 – 24
(1992));
- sSEQ ID NO. 12: FFGAVIGTIALGVATATAAQIT -Sendai F1;
- SEQ ID NO. 13: FAGVVIGLAALGVATATAAQVT – SVS F1;
- SEQ ID NO. 14: FIGAIIGGVALGVATATAAQIT – NDV F1;
- SEQ ID NO. 15: GLFGAIAGFIENGWEGMIDGWYGFRHQN – HA-2 X:31;
- SEQ ID NO. 16: GLFGAIAGFIENGWEGLVDGWYGFRHQN – HA-2 FPV;
- SEQ ID NO. 17: GFFGAIAGFLEGGWEGMIAGWHGYTSHG – HA-2 B/Lee;
- SEQ ID NO. 18: FVAAIILGISALIAIITSFAVATTALVKEM – MMTV;
gp36;
- SEQ ID NO. 19: EPVSLTLALLLGGLTMGGIAAGIGTGTTALMATQQFQQLQAAVQDDLREVEKS – MoMLV p15E;
- SEQ ID NO. 20: EPVSLTLALLLGGLTMGGIAAGVGTGTTALVATQQFQQLHAAVQDDLKEVEKS – F-MuLV p15E;
- SEQ ED NO. 21: EPVSLTLALLLGGLTMGGIAAGVGTGTTALVATQQFQQLQAAMHDDLKEVKS – AKV p15E;
- SEQ ID NO. 22: DYQCKVYTGVYPFMWGGAYCFCDSENT – SFV E1;
- SEQ ID NO. 23: DYTCKVFGGVYPFMWGGAQCFCDSENS -Sindbis E1 (J. White,
M Kielian und A. Helenius, Q. Rev. Biophys., 16, 151 – 95 (1983));
- SEQ ID NO. 24: FAGVVLAGAALGVAAAAQI – Masern;
- SEQ ID NO. 25: FAGVVLAGAALGVATAAQI – Masern (P.L. Yeagle, R.M.
Epand, C.D. Richardson und T.D. Flanagan, Biochim. Biophys. Acta.,
1065, 49 – 53
(1991));
- SEQ ID NO. 26: GLFGAIAGFIENGWEGMIDGGGC – HA-2 (E. Wagner, C. Plank,
K. Zatloukal, M. Cotten und M.L. Birnstiel, Proc. Nat. Acad. Sci.
USA, 89, 7934 – 38
(1992));
- SEQ ID NO. 27: GLFGAIAGFIENGWEGMIDG -X31F/68 HA-2;
- SEQ ID NO. 28: GIFGAIAGFIENGWEGMIDG -VIC/75 HA-2;
- SEQ ID NO. 29: GLFGAIAGFIEGGWTGMIDG – PR/8/34 HA-2;
- SEQ ID NO. 30: GLFGAIAGFIEGGWEGMVDG – Jap/57 HA-2;
- SEQ ID NO. 31: GLFGAIAGFIEGGWEGLVDG – PPV/34 HA-2 und
- SEQ ID NO. 32: GFFGAIAGFLEGGWEGMIAG – X31F/68 HA-2 (J.D. Lear und
W.F. DeGrado, J. Biol. Chem., 262, 6500–05 (1987)).
-
Einer
mit durchschnittlichem Können
im Stand der Technik würde
ohne weiteres erkennen, dass andere derartige fusogene Peptide in
einem Komplex der Erfindung verwendet werden könnten, einschließlich Peptide,
die funktionell äquivalent
zu den beschriebenen sind, aber mit einer oder mehreren Aminosäure-Additionen,
-Deletionen oder -Substitution, insbesondere jenen mit beibehaltenen
Aminosäure-Substitutionen.
-
Die
Cholinsäure
und Derivate, die als Endosommembran-Spaltungsförderungskomponenten fungieren
umfassen Verbindungen der Formel (2):
- worin:
- www eine Bindung unspezifizierter Stereochemie darstellt;
- --- eine Einzel- oder Doppelbindung darstellt, die einen gesättigten
oder ungesättigten
Teil des Ringsystems bildet, vorausgesetzt, dass nicht beide Bindungen
ungesättigt
sein können,
wobei das Ringsystem entweder Δ4
oder Δ5
darstellt;
- R6 -H, -OH-, -CO2H,
-C(=O)NH2, -OC(=O)NH2,
-NH2 oder -O(CH2CH2O)n·H darstellt,
worin n' eine ganze
Zahl von einschließlich
1 bis 6 darstellt;
- R7 einen Rest darstellt, der den Verknüpfungspunkt
des Cholinsäurederivats
bildet, umfassend eine -C1–6-Alkyl- oder -C1–6-Alkylcarbonylgruppe;
und
- R8 eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt, insbesondere CH3. Es ist bevorzugt,
dass die Cholinsäure
und Derivatverbindungen ein oder mehrere Bestandteile umfassen,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus 3-α,7α,12α-Trihydroxy-5β-cholan-24-ester
und -amid.
-
Das
Cholesteryl und Derivate, die als Endosommembran-Spaltungsförderungskomponenten
fungieren, umfassen Verbindungen der Formel (3)
- worin:
- www eine Bindung unspezifizierter Stereochemie darstellt;
- --- eine Einzel- oder Doppelbindung darstellt, die einen gesättigten
oder ungesättigten
Teil des Ringsystems bildet, vorausgesetzt, dass nicht beide Bindungen
ungesättigt
sein können,
wobei das Ringsystem entweder Δ4
oder Δ5
darstellt;
- R6a einen Rest darstellt, der den Verknüpfungspunkt
des Cholesterylderivats bildet, umfassend eine -C1–6-Alkyl-,
-OC(=O)- oder -OCH2C(=O)-Gruppe;
- R7a eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt, insbesondere (CH2)3CH(CH3)2; und
- R8a eine C1–6-Alkylgruppe
darstellt, insbesondere CH3. Es ist bevorzugt,
dass die Cholesteryl- und Derivatverbindungen ein oder mehrere Bestandteile
umfassen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Cholest-5-en-3'-β-carbonat,
-β-carbamat-
und -β-methylencarboxyamid.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Komplex eine Rezeptor-spezifische
Bindungskomponente, die hilft, den Transfer von Nukleinsäurezusammensetzungen
zu Zielzellen, insbesondere eukaryotischen Zellen, zu bewirken,
indem sie die natürlichen
Rezeptor-übermittelten
Endozytose-Wege, die in diesen Zellen existieren, ausnutzt. Die
Rezeptor-spezifische Bindungskomponente ist daher ein Ligand für den natürlichen
Rezeptor und kann somit bei Bindung des multifunktionellen molekularen Komplexes
an die Zielzelle mitwirken. Endozytose oder Pinozytose werden dann
stattfinden, wobei der gesamte Komplex in die Zielzelle transferiert
wird, eingeschlossen in ein Endosom.
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Die
Rezeptor-spezifische Bindungskomponente dient der wichtigen Funktion,
dass sie es ermöglicht, dass
der multifunktionelle molekulare Komplex der vorliegenden Erfindung
zu spezifischen Zellpopulationen, z.B. Hepatozyten, zielgerichtet übermittelt
wird. Die Bindungskomponente erleichtert die Lokalisierung der erwünschten
Zielzellen im Körper
des Tiers, denen der Komplex verabreicht wird, mit darauffolgender
Bindung des Komplexes an die Zielzellen.
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Wo
die Rezeptor-spezifische Bindungskomponente verwendet wird, wird
auf dem multifunktionellen molekularen Komplex eine Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente,
wie weiter oben definiert, vorliegen. Wenn demgemäß die Bindungskomponente
die erwünschte
Zielzelle im Individuum lokalisiert hat, und der Komplex durch Binden
des Rezeptors an die Zelle gebunden ist, wird der Komplex durch
Endozytose in die Zelle transferiert, woraufhin dieser in ein Endosom
eingehüllt
wird. Zu diesem Zeitpunkt übernimmt
die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
ihre wichtige Rolle der Spaltung der Membran, indem sie die Freisetzung
des Komplexes in das Zytoplasma der Zelle ermöglicht.
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Während des
normalen Ablaufs der Vorgänge
in der Zielzelle ist die Endosombildung ein Auftakt, irgendein fremdes
Protein auf Lysosomen zielgerichtet zu vermitteln, wo ein Abbau
des Fremdproteins durch hydrolytische Enzyme stattfindet.
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Folglich
kann die Akkumulation in lysosomalen Kompartimenten ein Haupthindernis
für die
Effektivität der
Nukleinsäure-Freisetzungssysteme
sein. Der multifunktionelle molekulare Komplex der vorliegenden
Erfindung würde
dasselbe Schicksal erleiden, wenn nicht die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
vorliegen würde.
Diese Komponente ermöglicht
dem Komplex, dem Endosom zu entgehen, woraufhin dieser in den Kern
der Zielzelle migriert und die Nukleinsäurezusammensetzung freisetzt,
deren genetische Information dann in den Kern transkribiert werden
kann. Obwohl der exakte Mechanismus, der diese Schritte und Wege
ausmacht, nicht gut verstanden wird, findet Expression des in den
multifunktionellen molekularen Komplex enthaltenen Nukleinsäuremoleküls statt,
wie in den Beispielen weiter unten gezeigt.
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Die
Rezeptor-spezifische Bindungskomponente kann durch die Formel: -B-(R5)R dargestellt werden, worin R unabhängig Wasserstoff
oder C1–6-Alkyl
ist oder fehlt; B kann unter anderem – (CR1R2)j'-X- sein, worin R1 und
R2 wie oben definiert sind, X stellt N(R)
dar und j' ist eine
ganze Zahl einschließlich
1 bis 6, bevorzugt einschließlich
2 bis 4, und R5 ist eine Rezeptor-spezifische
Bindungskomponente, unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
- (i) D-Biotin;
- (ii) β-3'-Propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid,
- (iii) N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin,
- (iv) N2,N6-Bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin,
- (v) 5-Methyltetrahydrofoliat,
- (vi) Folsäure,
- (vii) Folinsäure,
- (viii) α-3'-Propionylthiomannosid,
und
- (ix) α-3'-Propionylthiomannosid-6-phosphat.
-
Es
ist bevorzugt, dass, R, R1 und R2 jeweils Wasserstoff sind und, wie angegeben,
dass j' 2 bis 6
ist. Somit ist die kürzere
Alkyl-Brückengruppe
bevorzugt Ethyl, n-Propyl oder n-Butyl, und die Rezeptor-spezifische
Bindungskomponente ist an die terminale Aminogruppe gebunden.
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Da
die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
ebenfalls vorliegen muss, sind Beispiele von bevorzugten Transfer-Resten
der vorliegenden Erfindung, wo die Rezeptorspezifische Bindungskomponente
eine Galactosylgruppe, wie oben beschrieben, darstellt:
- N2-Octyl-N4-(5-(β-3'-propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)amino)pentylspermidin;
- N2-Dodecyl-N4-(5-(β-3'-propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)amino)pentylspermidin;
- N6-Octadecyl-N4-(5-(β-3'-propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)amino)pentylspermidin;
- N6-Octyl-N4-(5-[N2',N6'-bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6'-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermin;
- N2-Dodecyl-N4-(5-[N2',N6'-bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6'-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermin;
und
- N2-Octadecyl-N4-(5-[N2',N6'-bis(β1-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6'-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermin.
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Somit
wurde oben detailliert der multifunktionelle molekulare Komplex
der vorliegenden Erfindung zum Transfer von Nukleinsäurezusammensetzungen
in eine Zielzelle beschrieben.
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Ebenfalls
offenbart ist ein Verfahren zum Transfer einer Nukleinsäurezusammensetzung
zu Zielzellen auf einer in-vitro-Basis. In diesem Verfahren werden
Zielzellen mit einem multifunktionellen molekularen Komplex in Kontakt
gebracht, die die Nukleinsäurezusammensetzung
umfassen. In einem Beispiel wurden die Zielzellen von einem Individuum
isoliert und sämtliche
Zellen sind somit vom selben Typ, und es ist daher nicht notwendig
für den
Komplex, dass er eine Rezeptor-spezifische Bindungskomponente umfasst.
In einem weiteren Beispiel wird eine Mikroorganismuskultur unter
Fermentationsbedingungen versorgt und ein Proteinprodukt wird durch
den Mikroorganismus als Ergebnis des Transfers von Nukleinsäurezusammensetzungen
unter Verwendung des multifunktionellen molekularen Komplexes der
vorliegenden Erfindung exprimiert. Das Proteinprodukt wird isoliert
und gereinigt. Hier wird wieder ein einzelner Typ einer Zielzelle
einbezogen, so dass es nicht notwendig ist, dass eine Rezeptor-spezifische
Bindungskomponente vorliegt.
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Dieses
Verfahren liefert den Transfer zu Zielzellen eines Nukleinsäuremoleküls, das
eine Nucleotid-Sequenz umfasst, die entweder ein gewünschtes
Peptid oder Protein kodiert oder als Matrize für funktionelle Nukleinsäuremoleküle dient.
Das gewünschte
Protein oder funktionelle Nukleinsäuremolekül kann jedes in einem Produkt
von industriellem, kommerziellem oder wissenschaftlichem Interesse
sein, z.B. therapeutische Mittel, einschließlich Vakzine; Nahrungsmittel
und Ernährungsergänzungen;
Verbindungen von landwirtschaftlicher Bedeutung, wie Herbizide und
Pflanzenwachstumsregulatoren, Insektizide, Milben-tötende Mittel, Rodentizide
und Fungizide, Verbindungen, verwendbar für die Tiergesundheit, wie parasitäre Mittel,
einschließlich
nematizide Mittel usw. Die Zielzellen sind typischerweise Kulturen
von Wirtszellen, umfassend Mikroorganismuszellen, wie Bakterien
und Hefe, können
aber ebenfalls Pflanzen und Säugetierzellen
umfassen. Die Zellkulturen werden entsprechend im Stand der Technik
gut bekannten Fermentationstechniken versorgt, was die Produktion
des gewünschten
Proteins oder funktionellen Nukleinsäuremoleküls maximiert, und die Fermentationsprodukte
werden durch bekannte Verfahren geerntet und gereinigt.
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Ebenfalls
offenbart ist ein Verfahren zum Transfer einer Nukleinsäurezusammensetzung
zu den Zellen eines Individuums in einer in-vivo-Art und Weise.
Das Verfahren umfasst den Schritt des in Kontaktbringens von Zellen
des Individuums mit einem multifunktionellen molekularen Komplex
der vorliegenden Erfindung, der die Nukleinsäurezusammensetzung umfasst.
Hier umfasst das Nukleinsäuremolekül wieder
eine Nucleotid-Sequenz, die entweder ein gewünschtes Peptid oder Protein
kodiert oder als Matrize für
funktionelle Nukleinsäuremoleküle dient.
Das Nukleinsäuremolekül wird ohne
retrovirale Partikel verabreicht. Das gewünschte Protein kann entweder
ein Protein sein, das im Individuum funktioniert oder dazu dient,
eine Immunreaktion auszulösen.
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Das
Nukleinsäuremolekül kann zu
den Zellen des Individuums entweder auf einer in-vivo- oder ex-vivo-Basis
verabreicht werden, d. h. der Kontakt mit den Zellen des Individuums
kann im Körper
des Individuums gemäß den Verfahren,
die am typischsten eingesetzt werden, stattfinden, oder der Kontakt
mit den Zellen des Individuums kann außerhalb des Körpers des
Individuums durch Entnehmen von Zellen stattfinden, von denen es
erwünscht
ist, dass sie aus dem Körper
des Individuums durch verschiedene geeignete Mittel behandelt werden,
gefolgt von in Kontaktbringen der Zellen mit dem Nukleinsäuremolekül, gefolgt
seinerseits von Rückführen der
Zellen zum Körper
des Individuums.
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Das
Verfahren des Transferierens einer Nukleinsäurezusammensetzung in Zellen
eines Individuums, wie hier beschrieben, umfasst insbesondere ein
Verfahren zum Immunisieren eines Individuums gegen ein Pathogen.
In diesem Verfahren umfasst die Nukleinsäurezusammensetzung, die den
Zellen verabreicht wird eine Nucleotid-Sequenz, die ein Peptid kodiert,
das mindestens ein Epitop aufweist, das identisch oder im wesentlichen ähnlich zu
einem Epitop ist, das auf dem Pathogen als Antigen vorliegt, und
die Nucleotid-Sequenz ist funktionsfähig mit regulatorischen Sequenzen
verknüpft.
Das Nukleinsäuremolekül muss natürlich in
der Lage sein, in den Zellen des Individuums exprimiert zu werden.
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Das
Verfahren zum Transferieren einer Nukleinsäurezusammensetzung zu Zellen
eines hier beschriebenen Individuums umfasst ferner Verfahren zum
Immunisieren eines Individuums gegen eine hyperproliferative Erkrankung
oder eine Autoimmunerkrankung. In derartigen Verfahren umfasst die
Nukleinsäurezusammensetzung,
die den Zellen des Individuums verabreicht wird, eine Nucleotid-Sequenz,
die ein Peptid kodiert, das mindestens ein Epitop umfasst, das identisch
oder im wesentlichen ähnlich
einem Epitop ist, das auf einem mit einer hyperproliferativen Erkrankung
in Zusammenhang stehenden Protein vorliegt bzw. auf einem mit einer
Autoimmunerkrankung in Zusammenhang stehenden Protein und wird funktionsfähig mit
regulatorischen Sequenzen verknüpft.
Hier muss das Nukleinsäuremolekül wieder
in der Lage sein, in den Zellen des Individuums exprimiert zu werden.
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Es
sind ebenfalls Verfahren zum Behandeln eines Individuums beschrieben,
das unter einer Autoimmunerkrankung leidet, worin die Zellen des
Individuums mit einem multifunktionellen molekularen Komplex in Kontakt
gebracht werden, einschließlich
einer Nukleinsäurezusammensetzung,
wobei ein Nukleinsäuremolekül, das eine
Nucleotid-Sequenz umfasst, die die Aktivität eines fehlenden, defekten
oder inhibierten Gens wiederherstellt, oder das ein Protein kodiert,
das einen therapeutischen Effekt in dem Individuum erzeugt, verabreicht
wird, und das mit regulatorischen Sequenzen verknüpft ist,
wobei das Nukleinsäuremolekül in der
Lage ist, in den Zellen exprimiert zu werden.
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Um
die oben beschriebenen Verfahren durchzuführen, liefert die vorliegende
Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen, die den multifunktionellen
molekularen Komplex, einschließlich
einer Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst, genauso wie pharmazeutisch akzeptable Salze und Ester-Formen
des molekularen Komplexes, zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger.
Ebenfalls beschrieben sind Kits, die einen Behälter aufweisen, umfassend eine
Nukleinsäurezusammensetzung
sowie einen Behälter,
umfassend einen Transfer-Rest, wie hier beschrieben. Optional sind
in derartigen Kits Hilfsstoffe, Träger, Konservierungsmittel und
Vehikel, wie Lösungsmittel,
enthalten.
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Demgemäß liefert
die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, die ein Individuum
prophylaktisch und/oder therapeutisch gegen ein Pathogen oder abnormale
krankheitsbezogene Zellen immunisieren. Das genetische Material
kodiert ein Peptid oder Protein, das mindestens ein Epitop mit einem
immunogenen Protein, gefunden auf dem Pathogen oder den abzielenden
Zellen, teilt. Das genetische Material wird durch die Zellen des
Individuums exprimiert und dient als ein immunogenes Ziel, gegen
das eine Immunantwort ausgelöst
wird. Die resultierende Immunantwort erfolgt auf breiter Basis:
Zusätzlich
zu einer humoralen Immunantwort werden beide Arme der zellulären Immunantwort
ausgelöst.
Die hier beschriebenen Verfahren sind verwendbar, um prophylaktisch
und therapeutisch Immunität
zu verleihen. Somit umfasst ein Verfahren zur Immunisierung beide
Verfahren des Schutzes eines Individuums vor pathogenem Angriff
oder Auftreten oder Proliferation von spezifischen Zellen, genauso
wie Verfahren zur Behandlung eines Individuums, das unter einer pathogenen
Infektion, hyperproliferativen Erkrankung oder Autoimmunerkrankung
leidet. Somit sind diese Verfahren verwendbar, um breite Immunantworten
gegen ein Zielprotein auszulösen,
d.h. Proteine, die speziell mit Pathogenen in Zusammenhang stehen
oder die dem Individuum eigenen "abnormalen" Zellen.
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls verwendbar zur Bekämpfung hyperproliferativer
Erkrankungen und Störungen,
wie Krebs, durch Auslösen
einer Immunantwort gegen ein Zielprotein, das speziell mit den hyperproliferativen
Zellen in Zusammenhang steht. Die vorliegende Erfindung ist weiterhin
verwendbar zur Bekämpfung
von Autoimmunerkrankungen und Störungen
durch Auslösen
einer Immunantwort gegen ein Zielprotein, das spezifisch in Zusammenhang
steht mit Zellen, die in den Autoimmunzustand einbezogen sind.
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Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung beziehen sich auf Gentherapie.
Diese umfasst Zusammensetzungen zum Einführen von Nukleinsäuremolekülen in die
Zellen eines Individuums, die exogene Kopien von Genen darstellen,
die entweder defekten, fehlenden oder nicht funktionierenden oder
partiell funktionierenden Genen im Individuum entsprechen, oder
die therapeutische Proteine kodieren, d. h. Proteine, deren Gegenwart
im Individuum ein Defizit im Individuum eliminiert und/oder deren
Gegenwart einen therapeutischen Effekt auf das Individuum liefert.
Es wird somit ein Mittel zum Freisetzen eines derartigen Proteins
bereitgestellt, das ein geeignetes und sogar bevorzugtes alternatives
Mittel darstellt, um dem Individuum direkt das Protein zu verabreichen.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff "gewünschtes
Protein" sich auf
Peptide und Proteine beziehen, die in der vorliegenden Erfindung
eingesetzte Genkonstrukte kodieren, die entweder als Zielproteine
für eine
Immunantwort dienen oder als Therapeutikum oder Kompensationsprotein
in Gentherapie-Kuren.
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Unter
Verwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wird
DNA oder RNA, die ein gewünschtes
Protein kodiert, in die Zellen eines Individuums eingeführt, wo
diese exprimiert und somit das gewünschte Protein erzeugt wird.
Die Nukleinsäurezusammensetzung,
z.B. DNA oder RNA, die das gewünschte Protein
kodieren, ist mit regulatorischen Elementen verknüpft, die
für die
Expression in den Zellen des Individuums notwendig sind. Regulatorische
Elemente für
DNA-Expression umfassen einen Promotor und ein Polyadenylierungssignal.
Zusätzlich
können
andere Elemente, wie eine Kozak-Region, ebenfalls in der Nukleinsäurezusammensetzung
enthalten sein.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "Nukleinsäurezusammensetzung" auf die DNA oder
RNA oder andere Nukleinsäuremoleküle, die
eine Nucleotid-Sequenz umfassen, die das gewünschte Protein kodieren und
die Initiations- und Terminationssignale enthalten, die mit regulatorischen
Elementen funktionsfähig verknüpft sind,
einschließlich
eines Promotors und eines Polyadenylierungssignals, das in der Lage
ist, die Expression in den Zellen des Individuums, dem das Konstrukt
verabreicht wird, zu regulieren.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "exprimierbare Form" auf Genkonstrukte, die die notwendigen
regulatorischen Elemente enthalten, die mit einer Kodierungssequenz,
die ein Zielprotein kodiert, funktionsfähig verknüpft sind, derart, dass, wenn
sie in der Zelle des Individuums vorliegen, die Kodierungssequenz
exprimiert wird.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "genetisches Vakzin" auf eine pharmazeutische Zubereitung,
die eine Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst, die eine Nucleotid-Sequenz aufweist, die ein Zielprotein
kodiert, einschließlich
pharmazeutischer Zubereitungen, die verwendbar sind, um eine therapeutische
Immunreaktion hervorzurufen.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "genetisch therapeutisch" auf eine pharmazeutische
Zubereitung, die eine Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst, die eine Nucleotid-Sequenz aufweist, die ein therapeutisches
oder kompensierendes Protein kodiert.
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Alternativ
kann ein genetisches Therapeutikum Antisense-Sequenzen kodieren,
die unerwünschte Genexpression
inhibiert. Weiterhin können
genetische Therapeutika Ribozyme kodieren.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "Zielprotein" auf ein Protein, gegen das eine Immunantwort
ausgelöst
werden kann. Das Zielprotein ist ein immunogenes Protein, das mindestens
ein Epitop mit einem Protein aus dem Pathogen oder unerwünschten
Zell-Typ teilt, wie eine Krebszelle, oder eine in eine Autoimmunerkrankung
einbezogene Zelle, gegen die Immunisierung erforderlich ist. Die
gegen das Zielprotein gerichtete Immunantwort schützt das
Individuum gegen und behandelt das Individuum für die spezifische Infektion
oder Erkrankung, mit der das Zielprotein in Zusammenhang steht.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "Teilen eines Epitops" auf Proteine, die mindestens ein Epitop
umfassen, das identisch oder im wesentlichen ähnlich zu einem Epitop eines weiteren
Proteins ist. Und der Begriff "im
wesentlichen ähnliches
Epitop" bedeutet,
dass auf ein Epitop Bezug genommen wird, das eine Struktur aufweist,
die nicht identisch ist mit einem Epitop eines Proteins, aber nichtsdestoweniger
eine zellulare oder humorale Immunantwort hervorruft, die mit dem
Protein kreuzreagiert.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff "therapeutisches Protein", dass auf Proteine
Bezug genommen wird, deren Anwesenheit dem Individuum einen therapeutischen
Vorteil verleiht.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff "Kompensierungsprotein", dass auf Proteine
Bezug genommen wird, deren Anwesenheit das Fehlen eines vollständig funktionierenden
endogen erzeugten Proteins aufgrund eines fehlenden, defekten, nicht
funktionierenden oder partiell funktionierenden endogenen Gens kompensiert.
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Wenn
von einer Zielzelle aufgenommen, kann eine in der vorliegenden Erfindung
eingesetzte Nukleinsäurezusammensetzung,
die die Nucleotid-Sequenz enthält,
die das gewünschte
Protein kodiert, das mit regulatorischen Elementen funktionsfähig verknüpft ist,
in der Zelle als funktionierendes extrachromosomales Molekül verbleiben,
oder es kann in die chromosomale DNA der Zelle integriert werden.
DNA kann in Zellen eingeführt
werden, wo diese als separates genetisches Material in Form eines
Plasmids verbleibt. Alternativ kann lineare DNA, die in das Chromosom
integriert werden kann, in die Zielzelle eingeführt werden. Wenn DNA in die
Zelle eingeführt
wird, können
Reagenzien, die die DNA-Integration in Chromosomen fördern, zugegeben werden.
DNA-Sequenzen, die verwendbar sind, um die Integration zu fördern, können ebenfalls
in das DNA-Molekül
einbezogen werden. Alternativ kann der Zelle RNA verabreicht werden.
Es ist ebenfalls zu berücksichtigen,
die Nukleinsäurezusammensetzung
als ein lineares Minichromosom bereitzustellen, einschließlich eines
Centromers, Telomeren und einem Replikationsstamm. Wie hier verwendet,
beziehen sich die Begriffe "DNA-Konstrukt", "Nukleinsäurezusammensetzung" und "Nucleotid-Sequenz" sowohl auf DNA-
als auch RNA-Moleküle.
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Die
für die
Genexpression eines DNA-Moleküls
notwendigen regulatorischen Elemente umfassen: Einen Promotor, ein
Initiationskodon, ein Stopp-Kodon und ein Polyadenylierungssignal.
Zusätzlich
werden häufig
verstärkende
Mittel für
die Genexpression erforderlich. Es ist notwendig, dass diese Elemente
mit der Sequenz, die die gewünschten
Proteine kodiert, funktionsfähig
verknüpft
sind, und dass die regulatorischen Elemente im Individuum, dem sie
verabreicht werden, funktionsfähig
sind.
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Initiationskodons
und Stopp-Kodons werden im allgemeinen als Teil einer Nucleotid-Sequenz angesehen,
die das gewünschte
Protein kodiert. Es ist jedoch notwendig, dass diese Elemente im
Individuum, dem das Genkonstrukt verabreicht wird, funktionieren.
Die Initiations- und
Terminationskodons müssen
mit den Kodierungssequenzen im Raster sein. Promotoren und verwendete
Polyadenylierungssignale müssen
ebenfalls in den Zellen des Individuums funktionsfähig sein.
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Beispiele
von mit den in der vorliegenden Erfindung verwendeten Nukleinsäurezusammensetzungen verwendbaren
Promotoren, insbesondere bei Herstellung eines genetischen Vakzins
für Menschen,
umfassen, sind aber nicht beschränkt,
auf Promotoren vom Simian-Virus 40 (SV40), Maus-mammärer Tumorvirus(MMTV)-Promotor,
Humanimmun-Defektvirus (HIV), wie dem HIV-Long-Terminal-Repeat(LTR)-Promotor, Moloney-Virus,
ALV, Cytomegalinvirus (CMV), wie der CMV-unmittelbar frühe Promotor,
Epstein-Barr-Virus (EBV), Rous-Sarcoma-Virus (RSV), genauso wie Promotoren
von Humangenen, wie humanes Actin, humanes Myosin, humanes Hämoglobin,
humanes Muskelkreatin und humanes Metalothionein.
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Beispiele
von mit der in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Nukleinsäurezusammensetzungen verwendbaren
Polyadenylierungssignalen, insbesondere bei Herstellung eines genetischen
Vakzins für
Menschen, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, SV40-Polyadenylierungssignale
und LTR-Polyadenylierungssignale. Insbesondere kann das SV40-Polyadenylierungssignal,
das im pCEP4-Plasmid (Invitrogen, San Diego, CA) vorliegt, bezeichnet
als das SV40-Polyadenylierungssignal, verwendet werden.
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Zusätzlich zu
den für
die Nukleinsäuremolekül-Expression
erforderlichen regulatorischen Elemente können andere Elemente ebenfalls
in das DNA-Molekül
einbezogen sein. Derartige zusätzliche
Elemente umfassen verstärkende
Mittel. Die verstärkenden
Mittel können
ausgewählt
sein aus der Gruppe, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf: humanes Actin, humanes Myosin, humanes Hämoglobin, humanes Muskelkreatin, und
virale Verstärker,
wie jene von CMV, RSV und EBV.
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Nukleinsäurezusammensetzungen
können
mit Säugetier-Replikations-Startpunkten
bereitgestellt werden, um das Konstrukt extrachromosomal zu erhalten
und multiple Kopien des Konstrukts in der Zelle zu erzeugen. Die
Plasmide pCEP4 und pREP4 aus Invitrogen (San Diego, CA) enthalten
den Epstein-Barr-Virus-Replikations-Start, und die Nuklear-Antigen-EBNA-1-Kodierungsregion,
die große
Kopien episomaler Replikation ohne Integration erzeugt. In Aspekten
der Erfindung, die sich auf die Gentherapie beziehen, sind Konstrukte
mit Replikations-Startpunkten,
einschließlich
der notwendigen Antigene zur Aktivierung, bevorzugt.
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In
anderen Verwendungen der vorliegenden Erfindung, die sich auf Immunisierungsanwendungen
beziehen, enthält
die Nukleinsäurezusammensetzung
Nucleotid-Sequenzen, die ein Ziel-Protein kodieren, und weiterhin Gene
für Proteine
enthalten, die die Immunreaktion gegen derartige Ziel-Proteine verstärken. Beispiele
derartiger Gene sind jene, die Cytokine und Lymphokine kodieren,
wie α-Interferon, γ-Interferon,
von Plättchen
abgeleitete Wachstumsfaktoren (PDGF), GC-SF, GM-CSF, TNF, epidermale
Wachstumsfaktoren (EGF), IL-1, IL-2, IL-4, IL-6, IL-8, IL-10 und IL-12. In
einigen Verwendungen ist es bevorzugt, dass das Gen für GM-CSF
in für
Immunisierungszusammensetzungen verwendeten Nukleinsäurezusammensetzungen
enthalten ist.
-
Ein
zusätzliches
Element kann zur Nukleinsäurezusammensetzung
zugegeben werden, das als Ziel für
die Zellzerstörung
dient, wenn es erwünscht
ist, aus irgendwelchen Gründen,
die die Nukleinsäurezusammensetzung
aufnehmenden Zellen zu eliminieren. Ein Herpes-Thymidin-Kinase(tk)-Gen kann
in einer exprimierbaren Form in der Nukleinsäurezusammensetzung enthalten
sein. Der Arzneistoff Gangcyclovir kann dann dem Individuum verabreicht
werden, und der Arzneistoff verursacht die selektive Abtötung jeglicher tk-produzierender
Zelle, wodurch die Mittel für
die selektive Zerstörung
der Zellen, die die Nukleinsäurezusammensetzung
enthalten, bereitgestellt werden.
-
Um
die Protein-Produktion zu maximieren, können regalutorische Sequenzen
ausgewählt
werden, die für
die Genexpression in Zellen, in die das Konstrukt transferiert wird,
gut geeignet sind. Darüber
hinaus können
Kodons ausgewählt
werden, die in der Zielzelle am effektivsten transkribieren. Einer
mit durchschnittlichem Können
im Stand der Technik kann ohne weiteres DNA-Konstrukte erzeugen,
die in den Zielzellen funktionieren.
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Nukleinsäurezusammensetzungen
können
auf in-vitro-Expressionslevels getestet werden, indem Gewebekultur
von Zellen desselben zu behandelnden Typs getestet werden. Wenn
beispielsweise das genetische Vakzin humanen Muskelzellen zu verabreichen
ist, können
in Kultur gezüchtete
Zellen, wie feste Muskeltumorzellen von Rhabdomyosarcoma als in-vitro-Modell
verwendet werden, um den Expressionslevel zu messen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Nukleinsäurezusammensetzungen
sind nicht in retroviralen Partikeln einbezogen. Die Nukleinsäurezusammensetzungen
werden durch die Zelle auf retrovirale Partikel-vermittelte Insertion
aufgenommen, so wie diejenige, die auftritt, wenn Retrovirus-Partikeln
mit retroviraler RNA eine Zelle infizieren. Wie hier verwendet,
bezieht sich der Begriff "frei
von retroviralen Partikeln" auf
Nukleinsäurezusammensetzungen,
die nicht in retroviralen Partikeln einbezogen sind. Wie hier verwendet, bezieht
sich der Begriff "dissoziiert
aus einem infektiösen
Mittel" auf genetisches
Material, das nicht Teil eines viralen, bakteriellen oder eukaryotischen
Vektors ist, egal ob aktiv oder inaktiv lebend oder tot, der in
der Lage ist, eine Zelle zu infizieren.
-
In
einigen Ausführungsformen
stellen die Nukleinsäurezusammensetzungen
weniger als ein vollständiges,
replizierbares virales Genom dar, so dass bei Einführung in
die Zelle die Nukleinsäurezusammensetzung
unzureichende genetische Information besitzt, um eine direkte Erzeugung
von infektiösen
viralen Partikeln zu steuern. Wie hier verwendet, bezieht sich der
Begriff "unvollständiges virales
Genom" auf eine
Nukleinsäurezusammensetzung,
die weniger als ein vollständiges
Genom enthält,
so dass Einbeziehung einer derartigen Nukleinsäurezusammensetzung in eine
Zelle nicht die Einführung
von ausreichender genetischer Information zur Erzeugung eines infektiösen Virus
darstellt.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann ein abgeschwächtes
virales Vakzin als Nukleinsäurezusammensetzung
bereitgestellt werden, das genug genetisches Material enthält, um die
Erzeugung von viralen Partikeln zu erlauben. Die Bereitstellung
des abgeschwächten
Vakzins als Nuklein säurezusammensetzung
erlaubt die Erzeugung großer
Mengen an sicherem, reinem und aktivimmunisierendem Produkt.
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Die
vorliegende Erfindung kann eingesetzt werden, um ein Individuum
gegen sämtliche
Pathogene, wie Viren, prokaryotische und pathogene eukaryotische
Organismen, wie einzellige pathogene Organismen und mehrzellige
Parasiten zu immunisieren. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere
verwendbar, um ein Individuum gegen solche Pathogene, die Zellen
infizieren und die nicht eingekapselt sind, wie Viren und Prokaryoten,
wie Gonorrhoea, Listeria und Shigella, zu immunisieren. Zusätzlich ist
die vorliegende Erfindung ebenfalls verwendbar zur Immunisierung
eines Individuums gegen Protozoan-Pathogene, einschließlich irgendeiner
Stufe in ihrem Lebenszyklus, in dem sie intrazelluläre Pathogene
darstellen. Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff "intrazellulares Pathogen" auf ein Virus oder
einen pathogenen Organismus, der während mindestens einem Teil
seiner Reproduktivität
oder seines Lebenszyklus in einer Wirtszelle existiert und darin
pathogene Proteine erzeugt oder deren Erzeugung hervorruft. Tabelle
1 liefert eine Auflistung von einigen viralen Familien und Gattungen,
für die
erfindungsgemäße Vakzine
hergestellt werden können.
DNA-Konstrukte, die DNA-Sequenzen umfassen, die die Peptide kodieren,
die mindestens ein mit einem Epitop, das auf einem pathogenen Antigen
vorliegt, identisch oder im wesentlichen ähnlich sind, wie jene in der
Tabelle aufgelisteten Antigene, sind verwendbar in Vakzinen.
-
Darüber hinaus
ist die vorliegende Erfindung ebenfalls verwendbar, um ein Individuum
gegen andere Pathogene, einschließlich prokaryotische und eukaryotische
Protozoan-Pathogene genauso wie mehrzellige Parasiten, wie denen
in Tabelle 2 aufgelisteten, zu immunisieren.
-
Um
ein genetisches Vakzin zu erzeugen, um gegen pathogene Infektion
zu schützen,
muss genetisches Material, das immunogene Proteine kodiert, gegen
die eine protektive Immunantwort eingeführt werden kann, in der Nukleinsäurezusammensetzung
enthalten sein. Ob das Pathogen intrazellulär infiziert, wofür die vorliegende
Erfindung insbesondere verwendbar ist, oder extrazellulär, es ist
unwahrscheinlich, dass sämtliche pathogenen
Antigene eine protektive Reaktion hervorrufen. Da DNA und RNA beide
relativ klein sind und relativ einfach hergestellt werden können, liefert
die vorliegende Erfindung den zusätzlichen Vorteil, dass sie
die Impfung mit multiplen pathogenen Antigenen erlaubt. Die im genetischen
Vakzin verwendete Nukleinsäurezusammensetzung
kann genetisches Material enthalten, das viele pathogene Antigene
kodiert. Beispielsweise können
mehrere virale Gene in einem einzelnen Konstrukt enthalten sein,
wodurch multiple Ziele bereitgestellt werden. Zusätzlich können multiple
Impfmaterialien, die für
verschiedene Zellen in einem Individuum bereitgestellt werden können, hergestellt
werden, um insgesamt in einigen Fällen einen vollständigen oder
noch bevorzugter einen unvollständigen,
z.B. fast vollständigen
Satz an Genen im Vakzin zu enthalten. Beispielsweise kann ein kompletter
Satz an viralen Genen unter Verwendung von zwei Konstrukten verabreicht
werden, die jeweils eine verschiedene Hälfte des Genoms enthalten,
das an verschiedenen Stellen verabreicht wird.
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Somit
kann eine Immunantwort gegen jedes Antigen hervorgerufen werden,
ohne Gefahr, dass ein infektiöser
Virus eingebaut wird. Dies ermöglicht
die Einführung
von mehr als einem Antigen-Ziel und kann das Erfordernis eliminieren,
protektive Antigene zu identifizieren.
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Die
Einfachheit der Handhabung und die kostengünstige Natur von DNA und RNA
ermöglichen
weiterhin effizientere Mittel zum Screenen auf protektive Antigene.
Die Gene können
sortiert und systematisch sehr viel einfacher getestet werden als
Proteine. Wenn einmal die pathogenen Mittel und Organismen für ein protektives
Vakzin ausgewählt
sind, wird dann ein immunogenes Protein identifiziert. Die Tabellen
1 und 2 umfassen Listen von einigen pathogenen Mitteln und Organismen,
für die
genetische Vakzine hergestellt werden können, um ein Individuum vor
Infektion durch diese zu schützen.
Die Verfahren der Immunisierung eines Individuums gegen ein Pathogen
können
insbesondere gegen HIV, HTLV oder HBV gerichtet sein.
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Hier
ist ebenfalls ein Verfahren beschrieben, das eine protektive Immunantwort
gegen hyperproliferative Zellen, die für hyperproliferative Erkrankungen
charakteristisch sind, auf breiter Basis verleiht, genauso wie ein
Verfahren zur Behandlung von Individuen, die unter hyperproliferativen
Erkrankungen leiden. Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff "hyperproliferative
Erkrankungen" auf
jene Erkrankungen und Störungen, die
durch Hyperproliferation von Zellen gekennzeichnet sind. Beispiele
von hyperproliferativen Erkrankungen umfassen alle Formen von Krebs
und Psoriasis.
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Es
wurde festgestellt, dass die Einführung einer Nukleinsäurezusammensetzung,
die eine Nucleotid-Sequenz enthält,
die ein immunogenes mit "hyperproliferativen
Zellen" in Zusammenhang
stehendes Protein in der Zelle eines Individuums kodiert, in der
Erzeugung dieser Proteine in den vakzinierten Zellen eines Individuums
resultiert. Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff "mit der Hyperproliferation
in Zusammenhang stehendes Protein" auf Proteine, die mit einer hyperproliferativen
Erkrankung in Zusammenhang stehen. Um gegen hyperproliferative Erkrankungen
zu immunisieren, wird eine Nukleinsäurezusammensetzung, die eine
Nucleotid-Sequenz
enthält,
die ein Protein kodiert, das mit einer hyperproliferativen Erkrankung
in Zusammenhang steht, an ein Individuum verabreicht.
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Damit
das mit der Hyperproliferation in Zusammenhang stehende Protein
ein effektives immunogenes Ziel darstellt, muss es ein Protein sein,
das, verglichen mit normalen Zellen, ausschließlich oder in hohen Niveaus
in hyperproliferativen Zellen erzeugt wird. Ziel-Antigene umfassen
derartige Proteine, Fragmente hiervon und Peptide, die mindestens
ein auf derartigen Proteinen gefundenes Epitop umfassen. In einigen
Fällen ist
das mit der Hyperproliferation in Zusammenhang stehende Protein
das Produkt einer Mutation eines Gens, das ein Protein kodiert.
Das mutierte Gen kodiert ein Protein, das fast identisch ist mit
dem normalen Protein, außer
dass es eine leicht verschiedene Aminosäure-Sequenz aufweist, was in
einem anderen nicht auf dem normalen Protein zu findenden Epitop
resultiert. Derartige Zielproteine umfassen jene mit einem Protein,
die Onkogene kodieren, wie myb, myc, fyn, und die Translokationsgene
bcr/abl, ras, src, P53, neu, trk und EGRF. Zusätzlich zu onkogenen Produkten
als Ziel-Antigene enthalten sie Ziel-Proteine für Anti-Krebsbehandlungen und
Schutzkuren variabler Regionen von Antikörpern, hergestellt durch B-Zell-Lymphomas
und variable Regionen von T-Zell-Rezeptoren von T-Zell-Lymphomas, die
in einigen Ausführungsformen
ebenfalls als Ziel-Antigene für
Autoimmunerkrankungen verwendet werden. Andere mit Tumoren in Zusammenhang
stehende Proteine können
als Ziel-Proteine verwendet werden, wie Proteine, die mit höheren Niveaus
in Tumorzellen gefunden werden, einschließlich des Proteins, das den
monoklonalen Antikörper
17-1A erkennt, und Foliat-Bindungsproteine.
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Während die
vorliegende Erfindung verwendet werden kann, um ein Individuum gegen
ein oder mehrere verschiedene Formen von Krebs zu immunisieren,
ist die vorliegende Erfindung insbesondere verwendbar, um ein Individuum
prophylaktisch zu immunisieren, das prädisponiert ist, um einen speziellen
Krebs zu entwickeln, oder das Krebs hatte und daher für einen
Rückfall
empfindlich ist. Entwicklungen in der Genetik und Biotechnologie
genauso wie in der Epidemiologie erlauben die Bestimmung von Möglichkeiten
und Gefahrbeurteilung für
die Entwicklung von Krebs in einem Individuum. Unter Verwendung
von genetischem Screening und/oder Familiengesundheitshistorie ist
es möglich,
die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass ein spezielles Individuum
zur Entwicklung von einem oder mehreren Krebs-Typen neigt.
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In ähnlicher
Weise neigen diese Individuen, die bereits Krebs entwickelt haben
und die behandelt wurden, um Krebs zu beseitigen, und ansonsten
in Remission sind, insbesondere zum Rückfall und Wiederauftreten.
Als Teil einer Behandlungskur können
derartige Individuen gegen den Krebs immunisiert werden, der bei ihnen
diagnostiziert wurde, um ein derartiges Wiederauftreten zu bekämpfen. Wenn
daher einmal bekannt ist, dass Individuen einen Krebs-Typ hatten
und für
einen Rückfall
gefährdet
sind, können
sie immunisiert werden, um ihre Immunsysteme vorzubereiten, jedes
zukünftige
Auftreten von Krebs zu bekämpfen.
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Ebenfalls
beschrieben ist hier ein Verfahren zur Behandlung von Individuen,
die unter hyperproliferativen Erkrankungen leiden. In derartigen
Verfahren dient die Einführung
von Nukleinsäurezusammensetzungen
als ein Immuntherapeutikum, das das Immunsystem des Individuums
reguliert und fördert,
um die hyperproliferativen Zellen, die das Ziel-Protein erzeugen,
zu bekämpfen.
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Es
ist ein Verfahren zur Behandlung von Individuen offenbart, die unter
Autoimmunerkrankungen und Störungen
leiden, indem eine protektive Immunantwort auf breiter Basis gegen
Ziele verliehen wird, die mit Autoimmunität in Zusammenhang stehen, einschließlich Zellrezeptoren
und Zellen, die "selbst" gerichtete Antikörper erzeugen.
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T-Zellen-vermittelte
Autoimmunerkrankungen umfassen rheumatoide Arthritis (RA), Multiple
Sklerose (MS), Sjogren's
Syndrom, Sarcoidose, Insulin-abhängige
Diabetes mellitus (IDDM), autoimmune Thyroiditis, reaktive Arthritis,
Ankylosing Spondylitis, Skleroderma, Polymyositis, Dermatomyositis,
Psoriasis, Vaskulitis, Wegener's
Granulomatosis, Crohn's
Erkran kung und ulcerative Colitis. Jede dieser Erkrankungen ist
gekennzeichnet durch T-Zellen-Rezeptoren,
die an endogene Antigene binden und die die entzündliche Kaskade, die mit den
Autoimmunerkrankungen verbunden ist, auslösen. Eine Impfung gegen die
variablen Bereiche der T-Zellen würde eine Immunreaktion, einschließlich CTL
hervorrufen, um diese T-Zellen zu eliminieren.
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In
der RA wurden mehrere spezifische variable Regionen von T-Zell-Rezeptoren
(TCR) charakterisiert, die in die Erkrankung eingreifen. Diese TCR
umfassen Vβ-3,
Vβ-14, Vβ-17 und Va-17. Daher ruft die
Impfung mit einer Nukleinsäurezusammensetzung,
die mindestens eines dieser Proteine kodiert, eine Immunantwort hervor,
die Ziel-RA-einbezogene T-Zellen zum Ziel haben. Siehe: Howell,
M.D. et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA: 10921–10925;
Paliard, X. et al., 1991, Science 253:325–329; Williams, W.V. et al.,
1992, J. Clin. Invest. 90: 326–333;
jede hiervon wird durch Bezugnahme miteinbezogen.
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Bei
MS wurden mehrere spezifische variable Regionen von TCR, die die
Krankheit bedingen, charakterisiert. Diese TCR umfassen Vβ-7 und Vα-10. Somit
ruft eine Impfung mit einer Nukleinsäurezusammensetzung, die mindestens
eines dieser Proteine kodiert, eine Immunantwort hervor, die in
MS einbezogene T-Zellen zum Ziel hat. Siehe: Wucherpfennig, K.W.
et al., 1990, Science 248: 1016–1019;
Oksenberg, J.R. et al., 1990, Nature 345: 344–346; jede hiervon wird durch
Bezugnahme miteinbezogen.
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In
Skleroderma wurden mehrere spezifische variable Regionen von TCR
charakterisiert, die in der Krankheit eine Rolle spielen. Diese
TCR umfassen Vβ-6,
Vβ-8, Vβ-14 und Vα-16, Vα-3C, Vα-7, Vα-14, Vα-15, Vα-16, Vα-28 und Vα-12. Somit
ruft eine Impfung mit einer Nukleinsäurezusammensetzung, die mindestens eines
dieser Proteine kodiert, eine Immunantwort hervor, die in Skleroderma
einbezogene T-Zellen zum Ziel hat.
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Um
die Patienten, die unter einer T-Zellen-vermittelten Autoimmunerkrankung
leiden, zu behandeln, insbesondere jene, für die die variable Region des
TCR nunmehr charakterisiert wurde, kann eine synoviale Biopsie durchgeführt werden.
Proben der vorhandenen T-Zellen können genommen werden, und die
variable Region dieser TCR unter Verwendung von Standardtechniken
identifiziert werden. Genetische Vakzine können unter Verwendung dieser
Information hergestellt werden.
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B-Zellen-vermittelte
Autoimmunerkrankungen, einschließlich Lupus (SLE), Grave's Erkrankung, Myasthenia
gravis, Autoimmun-hämolytische
Anämie,
Autoimmun-Thrombozytopenia, Asthma, Cryoglobulinämie, primäre Gallensklerose und pernitiöse Anämie. Jede
dieser Erkrankungen ist durch Antikörper gekennzeichnet, die an
endogene Antigene binden, und die eine entzündliche Kaskade, die mit Autoimmunerkrankungen
verbunden ist, auslösen.
Impfung gegen die variable Region derartiger Antikörper würde eine
Immunreaktion auslösen,
einschließlich
CTL, um diese B-Zellen, die den Antikörper erzeugen, zu eliminieren.
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Um
einen Patienten zu behandeln, der unter einer B-Zellen-vermittelten
Autoimmunerkrankung leidet, muss die variable Region der in die
Autoimmunaktivität
einbezogenen Antikörper
identifiziert werden. Eine Biopsie kann durchgeführt werden und Proben der vorhandenen
Antikörper
an einer Entzündungsstelle
können genommen
werden. Die variable Region dieser Antikörper kann unter Verwendung
von Standardtechniken identifiziert werden. Genetische Vakzine können unter
Verwendung dieser Information hergestellt werden.
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Im
Falle von SLE nimmt man an, dass ein Antigen DNA ist. Somit können bei
gegen SLE zu immunisierenden Patienten ihre Seren auf Anti-DNA-Antikörper gescreent
werden, und ein Vakzin kann hergestellt werden, das Nukleinsäurezusammensetzungen
enthält,
die diese variable Region von in den Seren gefundenen derartigen
Anti-DNA-Antikörpern
kodiert.
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Herkömmliche
Strukturmerkmale der variablen Regionen sowohl von TCR als auch
Antikörpern
sind gut bekannt. Die ein besonderes TCR oder einen Antikörper kodierende
DNA-Sequenz kann
im allgemeinen gefunden werden, indem man bekannten Verfahren folgt,
wie jenes, beschrieben in Kabat et al., 1987, Sequence of Proteins
of Immunological Interest, U.S. Department of Health and Human Services,
Bethesda MD, das durch Bezugnahme miteinbezogen wird. Zusätzlich kann
ein allgemeines Verfahren zum Klonieren funktionell variabler Regionen
von Antikörpern
gefunden werden in Chaudhary, V.K. et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 87: 1066, das durch Bezugnahme miteinbezogen wird.
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In
den Aspekten der vorliegenden Erfindung, die sich auf Gentherapie
beziehen, enthalten die Nukleinsäurezusammensetzungen
entweder Kompensierungsgene oder Gene, die therapeutische Proteine
kodieren. Beispiele von kompensierenden Genen umfassen ein Gen,
das Dystrophin oder ein funktionelles Fragment kodiert, ein Gen,
das das defekte Gen in Patienten, die unter zystischer Fibrose leiden,
kompensiert, ein Gen, das das defekte Gen in Patienten, die unter
ADA leiden, kompensiert, sowie ein Gen, das Faktor-VIII kodiert.
Beispiele von Genen, die therapeutische Proteine kodieren, umfassen
Gene, die Erythropoetin, Interferon, LDL-Rezeptor, GM-CSF, IL-2,
IL-4 und TNF kodieren. Zusätzlich
können
Nukleinsäurezusammensetzungen,
die Einzelketten-Antikörper-Komponenten
kodieren, die speziell an toxische Substanzen binden, verabreicht
werden. In einigen bevorzugten Ausführungsformen wird das Dystrophin-Gen
als Teil eines Minigens bereitgestellt und verwendet, um Individuen,
die an muskulärer
Dystrophie leiden, zu behandeln. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
wird ein Minigen bereitgestellt, das eine Kodierungssequenz für ein partielles Dystrophinprotein
enthält.
Dystrophin-Abnormitäten sind
verantwortlich für
sowohl die mildere Becker's
muskuläre
Dystrophie (BMD) als auch die schwere Duchenne's muskuläre Dystrophie (DMD). Bei BMD
wird Dystrophin hergestellt, aber es ist abnormal sowohl in Größe und/oder
Menge. Der Patient ist schwach bis moderat schwach. Bei DMD wird
kein Protein hergestellt, und der Patient ist bis zum Alter von
13 an den Rollstuhl gebunden und stirbt in der Regel im Alter von
20. Bei einigen Patienten, insbesondere jenen, die unter BMD leiden,
kann ein partielles Dystrophinprotein, erzeugt durch Ex pression
eines Minigens, bereitgestellt entsprechend der vorliegenden Erfindung
verbesserte Muskulfunktion liefern.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
werden IL-2, IL-4, Interferon oder TNF-kodierende Gene an Tumorzellen freigesetzt,
die entweder vorliegen oder beseitigt werden und dann in das Individuum
wieder eingeführt
werden. In einigen Ausführungsformen
wird ein γ-Interferon-kodierendes
Gen einem Individuum verabreicht, das unter Multipler Sklerose leidet.
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Antisense-Moleküle und Ribozyme
können
ebenfalls den Zellen eines Individuums durch Einführen einer
Nukleinsäurezusammensetzung,
die als Matrize für
Kopien derartiger aktiver Mittel dient, bereitgestellt werden. Diese
inaktiven oder sonstigen Mittel interferieren mit der Expression
von Genen, die Proteine kodieren, deren Anwesenheit unerwünscht ist.
Nukleinsäurezusammensetzungen,
die Sequenzen enthalten, die Antisense-Moleküle kodieren, können eingesetzt
werden, um die Erzeugung von Proteinen in Zellen zu inhibieren oder
zu verhindern. Somit kann die Erzeugung von Proteinen, wie onkogenen
Produkten, eliminiert oder verringert werden. In ähnlicher
Weise können
Ribozyme die Genexpression durch selektive Zerstörung der Messenger-RNA, bevor
diese in Proteine translatiert wird, zerstören. Zellen können unter
Verwendung von Nukleinsäurezusammensetzungen,
die Antisense oder Ribozyme kodieren, als Teil einer therapeutischen
Kur, die die Verabreichung von anderen Therapeutika und Verfahren
einbezieht, behandelt werden. Nukleinsäurezusammensetzungen, die Antisense-Moleküle und Ribzyme
kodieren, verwenden ähnliche
Vektoren, wie jene, die verwendet werden, wenn die Proteinerzeugung
erwünscht
ist, außer
dass die Kodierungssequenz kein Startkodon enthält, um die Translation von
RNA in Protein auszulösen.
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Ribozyme
sind katalytische RNA, die zur Selbstspaltung oder Spaltung von
weiteren RNA-Molekülen in der
Lage sind. Mehrere verschiedene Typen von Ribozymen, wie Hammerhead,
Hairpin, Tetrahymenagruppe I Intron, Axhead und RNase P, sind im
Stand der Technik bekannt, siehe S. Edgington, Biotechnology (1992),
10, 256–262.
Hammerhead-Ribozyme haben eine katalytische Stelle, die bis zu einem
Kern von weniger als 40 Nucleotiden kartiert wurde. Mehrere Ribozyme
in Pflanzenviroiden und Satelliten-RNA teilen eine gemeinsame sekundäre Struktur
sowie bestimmte konservierte Nucleotide. Obwohl diese Ribozyme natürlicherweise
als ihre eigenen Substrate dienen, kann die Enzym-Domäne auf ein
weiteres RNA-Substrat durch Basenpaarung mit Sequenzflankierung
der konservierten Spaltungsstelle zielgerichtet werden. Diese Fähigkeit,
geschaffene Ribozyme zu bewahren, erlaubt diesen für Sequenz-spezifische
RNA-Spaltung eingesetzt zu
werden, siehe G. Paolella et al., EMBO (1992); 1913–1919).
Es liegt daher im Können
von Jemanden aus dem Stand der Technik, verschiedene katalytische
Sequenzen von verschiedenen Typen von Ribozymen zu verwenden, wie
die katalytische Hammerhead-Sequenz,
und diese in der hier offenbarten An und Weise zu gestalten. Ribozyme
können
gegen eine Vielzahl von Zielen, einschließlich pathogenen Nucleotid-Sequenzen und
onkogenen Sequenzen, gestaltet werden. Bevorzugte Ausführungsformen
umfassen ausreichende Komplemen tarität gegenüber spezifischen Zielen des
abl-bcr-Fusionstranskripts, während
die Effizienz der Spaltungsreaktion aufrechterhalten bleibt.
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Der
multifunktionelle molekulare Komplex der vorliegenden Erfindung,
der die gewünschte
Nukleinsäurezusammensetzung
enthält,
kann einem Individuum unter Verwendung einer nadellosen Injektionsvorrichtung
verabreicht werden. Der multifunktionelle molekulare Komplex, der
die gewünschte
Nukleinsäurezusammensetzung
enthält,
kann gleichzeitig einem Individuum intradermal, subkutan und intramuskulär unter Verwendung
einer nadellosen Injektionsvorrichtung verabreicht werden. Nadellose
Injektionsvorrichtungen sind gut bekannt und in großem Umfang
erhältlich.
Einer mit durchschnittlichem Können
im Stand der Technik kann den Lehren hier folgend nadellose Injektionsvorrichtungen
verwenden, um multifunktionelle molekulare Komplexe, die die gewünschten
Nukleinsäurezusammensetzungen
enthalten, den Zellen eines Individuums zu liefern. Nadellose Injektionsvorrichtungen
sind gut geeignet, um diese Komplexe an sämtliche dieser Gewebe bereitzustellen.
Sie sind insbesondere verwendbar, um die Komplexe der vorliegenden
Erfindung an Haut und Muskelzellen bereitzustellen.
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Eine
nadellose Injektionsvorrichtung kann eingesetzt werden, um die Komplexe
der vorliegenden Erfindung in flüssiger
Form, wie DNA-Moleküle,
in Richtung der Oberfläche
der Haut des Individuums einzubringen. Die Flüssigkeit wird mit einer ausreichenden
Geschwindigkeit eingebracht, so dass bei Auftreffen auf die Haut
die Flüssigkeit
die Oberfläche
der Haut penetriert, und die Haut und das darunter liegende Muskelgewebe durchdringt.
Somit wird die Nukleinsäurezusammensetzung
gleichzeitig intradermal, subkutan und intramuskulär verabreicht.
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Eine
nadellose Injektionsvorrichtung kann verwendet werden, um Nukleinsäurezusammensetzungen dem
Gewebe anderer Organe zuzuführen,
um ein Nukleinsäuremolekül an Zellen
dieses Organs einzuführen.
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Die
multifunktionellen molekularen Komplexe der vorliegenden Erfindung,
die Nukleinsäurezusammensetzungen
enthalten, können
direkt in das zu immunisierende Individuum verabreicht werden, oder
ex-vivo in entfernte Zellen des Individuums, die nach der Verabreichung
reimplantiert werden. Durch beide Wege wird das genetische Material
in Zellen eingeführt,
die im Körper
des Individuums vorliegen. Verabreichungswege umfassen, aber sind
nicht begrenzt auf intramuskulär,
intraperitoneal, intradermal, subkutan, intravenös, intraarteriell, intraokular
und oral, genauso wie transdermal oder Inhalation oder Zäpfchen.
Bevorzugte Verabreichungswege umfassen intramuskuläre, intraperitoneale,
intradermale und subkutane Injektion. Die Bereitstellung von Nukleinsäurezusammensetzungen,
die Ziel-Proteine kodieren, verleihen Individuen, die mit einem Verabreichungsweg
immunisiert wurden, mucosale Immunität, indem das Material den mit
der mucosalen Immunität
in Zusammenhang stehenden Geweben verabreicht wird. Somit kann die
Nukleinsäurezusammensetzung
durch Verabreichung in die Mundhöhle
im Mund eines Individuums bereitgestellt werden.
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Die
multifunktionellen molekularen Komplexe, die die erfindungsgemäßen Nukleinsäurezusammensetzungen
enthalten, umfassen im allgemein etwa 1 Nanogramm bis etwa 1.000 μg DNA. In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
enthalten die Komplexe etwa 10 Nanogramm bis etwa 800 μg DNA. In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
enthalten die Komplexe etwa 0,1 bis etwa 500 μg DNA. In noch bevorzugteren Ausführungsformen
enthalten die Komplexe etwa 1 bis etwa 350 μg DNA. In noch mehr bevorzugten
Ausführungsformen
enthalten die Komplexe etwa 25 bis etwa 250 μg DNA. In ganz besonders bevorzugten
Ausführungsformen
enthalten die Komplexe etwa 100 μg
DNA.
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Die
multifunktionellen molekularen Komplexe, die die erfindungsgemäßen Nukleinsäurezusammensetzungen
enthalten, werden entsprechend dem eingesetzten Verabreichungsweg
formuliert. Jemand mit durchschnittlichem Können im Stand der Technik kann
ohne weiteres eine pharmazeutische Zusammensetzung formulieren,
die eine Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst. In Fällen,
wo intramuskuläre
Injektion als Verabreichungsweg ausgewählt wird, wird bevorzugt eine
isotonische Formulierung verwendet. Im allgemeinen können isotonische
Additive, wie Natriumchlorid, Dextrose, Mannitol, Sorbitol und Lactose
enthalten sein. In einigen Fällen
sind isotonische Lösungen,
wie Phosphat-gepufferte Salzlösung,
bevorzugt. Stabilisatoren umfassen Gelatine und Albumin. In einigen
Ausführungsformen
wird ein vasokonstriktorisches Mittel zur Formulierung zugegeben.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen werden hergestellt, um steril und pyrogenfrei
zu sein.
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Zusätzlich zu
anderen Mitteln, die als Transfektionsmittel und/oder Replikationsmittel
funktionieren können,
können
mit den Komplexen der vorliegenden Erfindung Wachstumsfaktoren,
Cytokine und Lymphokine, wie α-Interferon, γ-Interferon,
von Plättchen
abgeleiteter Wachstumsfaktor (PDGF), GC-SF, GM-CSF, TNF, epidermaler
Wachstumsfaktor (EGF), IL-1, IL-2, IL-4, IL-6, IL-8, IL-10 und IL-12,
genauso fibroblastische Wachstumsfaktoren, oberflächenaktive
Mittel, wie immunstimulierende Komplexe (ISCOMS), Freund'sches unvollständiges Adjuvans,
LPS-Analoga, einschließlich
Monophosphoryllipid A(MPL), Muramylpeptide, Chinon-Analoga und Vesikel,
wie Squalin und Hyaluronsäure,
verwendet werden, verabreicht in Verbindung mit den Komplexen der
vorliegenden Erfindung. In einigen Ausführungsformen werden Kombinationen
dieser Mittel in Verbindung mit den Komplexen der vorliegenden Erfindung
verabreicht.
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Die
Komplexe der vorliegenden Erfindung können mit Collagen als einer
Emulsion kombiniert und parenteral bereitgestellt werden. Die Collagenemulsion
liefert ein Mittel für
die verzögerte
Freisetzung von DNA; 50 μl
bis 2 ml Collagen können
verwendet werden. Etwa 100 μg
DNA werden mit 1 ml Collagen in einer bevorzugten Ausführungsform
unter Verwendung dieser Formulierung kombiniert. Andere verzögerte Freisetzungsformulierungen,
wie jene beschrieben in Remington's Pharmaceutical Sciences, A. Osol,
einem Standard-Referenztext in diesem Bereich, werden durch Bezugnahme
hiermit einbezogen. Derartige Formulierungen umfassen wässerige
Suspensionen, ölige
Lösungen
und Suspensionen, Emulsionen und Implantate, genauso wie Reservoirs,
Depots und transdermale Vorrichtungen. In einigen Ausführungsformen
sind zeitverzögerte Formulierungen
für die
Komplexe bevorzugt; wo es wünschenswert
ist, kann der Komplex zeitlich verzögert zwischen 6 bis 144 Stunden,
bevorzugt 12 bis 96 Stunden, noch bevorzugter 18 bis 72 Stunden,
freigesetzt werden.
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Das
Individuum kann einer Einzelimpfung unterzogen werden, um eine vollständige, breite
Immunantwort zu erzeugen. Alternativ kann das Individuum einer Reihe
von Impfungen unterzogen werden, um eine vollständige, breite Immunantwort
zu erzeugen. Es ist bevorzugt, dass mindestens zwei und bevorzugt
vier bis fünf
Injektionen über
eine Zeitdauer gegeben werden.
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Die
Zeitdauer zwischen Injektionen können
24 Stunden bis zu 2 Wochen oder länger, bevorzugt 1 Woche, sein.
Alternativ werden mindestens zwei bis zu vier getrennte Injektionen
gleichzeitig an verschiedenen Stellen gegeben.
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Eine
vollständige
Impfung kann eine Injektion eines einzelnen Impfstoffs sein, der
eine Nukleinsäurezusammensetzung
enthält,
einschließlich
Sequenzen, die ein oder mehrere Ziel-Epitope kodieren.
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Alternativ
kann eine vollständige
Impfung Injektionen von zwei oder mehreren verschiedenen Impfstoffen
in verschiedene Stellen umfassen. Beispielsweise kann ein HIV-Vakzin
zwei verschiedene Impfstoffe umfassen, worin jeder einzelne eine
Nukleinsäurezusammensetzung
umfasst, die verschiedene virale Proteine kodieren. Dieses Impfverfahren
erlaubt die Einführung
von so viel wie einem vollständigen
Satz an viralen Genen in das Individuum ohne die Gefahr, einen infektiösen viralen
Partikel zusammenzustellen. Somit kann eine Immunantwort gegen die
meisten oder sämtliche
Viren im geimpften Individuum hervorgerufen werden. Die Injektion
von jedem Impfstoff wird an verschiedenen Stellen durchgeführt, bevorzugt
in einem Abstand, um sicherzustellen, dass keine Zellen die gesamte
Kombination von Nukleinsäurezusammensetzungen
erhalten. Als weitere Sicherheitsvorkehrung können einige Gene weggelassen
oder verändert
werden, um weiterhin die Kapazität
einer infektiösen
viralen Anordnung zu verhindern.
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Entsprechend
der Erfindung werden pharmazeutische Zusammensetzungen bereitgestellt,
die die Zuführung
des multifunktionellen molekularen Komplexes vereinfachen, der seinerseits
zum erleichterten Transfer der Nukleinsäurezusammensetzung, die darin
enthalten ist, an Zielzellen fungiert. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann nicht mehr sein als ein inertes Verdünnungsmittel sowie ein pharmazeutisch
akzeptables Salz oder eine Ester-Form des molekularen Komplexes.
Jedoch können
auch andere pharmazeutisch akzeptable Träger, die dem Fachmann auf diesem
Gebiet gut bekannt sind, geeigneterweise eingesetzt werden, um die
gewünschten
Eigenschaften zu liefern. Somit können ein oder mehrere Mittel
aus den nachfolgend anerkannten pharmazeutischen Klassen von Hilfsstoffen
ausgewählt
werden: Lösungsmittel,
Lösungsmittelsysteme
und solubilisierende und dispergierende Mittel, einschließlich Tenside
und emulgierende Mittel, viskositätsmodifizierende Mittel und
stabilisierende und konservierende Mittel, einschließlich Antioxidantien,
UV-absorbierende Mittel, antibakterielle Mittel und Puffermittel.
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Es
werden hier ebenfalls pharmazeutische Kits offenbart, die einen
Behälter
aufweisen, umfassend eine Nukleinsäurezusammensetzung, sowie einen
Behälter,
umfassend einen Transfer-Rest.
Optional sind in derartigen Kits Hilfsstoffe, Träger, Konservierungsmittel und
Vehikel des oben im Hinblick auf pharmazeutische Zusammensetzungen
beschriebenen Typs enthalten. Der pharmazeutische Kit soll ebenfalls
in den zuvor erwähnten
Verfahren eingesetzte multiple Impfstoffe umfassen.
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Derartige
Kits umfassen getrennte Behälter,
umfassend verschiedene Impfstoffe und Transfer-Reste. Die pharmazeutischen
Kits sollen ebenfalls einen Satz an Impfstoffen enthalten, die in
den Immunisierungsverfahren und/oder therapeutischen Verfahren,
wie oben beschrieben, verwendet werden.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind im Bereich von
sowohl der Human- als auch Tiermedizin verwendbar. Demgemäß bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf eine genetische Immunisierung
und therapeutische Behandlung von Säugetieren, Vögeln und
Fischen. Diese hier offenbarten Verfahren können insbesondere für die genetische
Immunisierung und therapeutische Behandlung von Säugetier-Spezies,
einschließlich
Mensch, Rind, Schaf, Schwein, Pferd, Kaninchen und Katzen-Spezies,
verwendet werden.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
nachfolgend dargestellten Beispiele umfassen repräsentative
Demonstrationen verschiedener Aspekte der vorliegenden Erfindung.
Die Beispiele sollen nicht den Schutzumfang der Erfindung begrenzen,
sondern eher nur als Veranschaulichung hiervon dienen. Darüber hinaus
ist Jemand mit durchschnittlichem Können im Stand der Technik dazu
in der Lage, ohne weiteres zusätzliche
Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, basierend auf den vorangehend detaillierten
Beschreibungen, einzuschätzen.
Wenn nicht anders angegeben, sind alle zitierten Temperaturen in
den nachfolgenden Beispielen Celsius-Temperaturen.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung von N4-5'-Aminopentylspermidin-hydrochlorid
8
-
N4-(4-Cyanobutyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(6)
-
Eine
Lösung
von N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(2,92 g, 8,45 mmo1, 1,0 Äq.)
[S. Nagarajan und B. Ganem, J. Org. Chem., 50, 5735–37 (1985)]
in Acetonitril (125 ml) wurden mit N,N-Diisopropylethylamin (3,534
ml, 20,0 mmo1, 2,4 Äq.),
Kaliumiodid (2,81 g, 16,90 mmol, 2,0 Äq.) und 5-Chlorvaleronitril
(1,902 ml, 16,90 mmo1, 2,0 Äq.)
behandelt. Die resultierende homogene Lösung wurde 2 Stunden unter
Rückfluss erhitzt.
Die Mischung wurde mit zusätzlichem
N,N-Diisopropylethylamin (1,767 ml, 1,2 Äq.), Kaliumiodid (1,41 g, 1,0 Äq.) und
5-Chlorvaleronitril
(0,951 ml, 1,0 Äq.)
behandelt und zusätzlich
18 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Dünnschichtchromatographie
(DSC) zeigte kein verbleibendes Ausgangsmaterial. Das Acetonitril
wurde unter Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform (250 ml)
aufgenommen. Diese Lösung
wurde mit Wasser (200 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), das Lösungsmittel
abgezogen, um rohes Produkt als Öl
zu erhalten. Das Material wurde auf Siliciumdioxid unter Verwendung
eines Gradienten von 2-Propanol in Chloroform + 1% N,N-Diisopropylethylamin
gereinigt, um ein Öl
zu ergeben (3,40 g); 1H NMR (CDCl3): δ 1,44
(s, 20,8H; sollte 18H sein), 1,58–1,80 (m, 9,8H), 2,38 – 2,44 (m,
9,4H; sollte 8,0 H sein), 3,16 (m, 4,1H), 4,80 (m, 0,8H), 5,38 (m
0,8H).
-
N4-(5-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(7)
-
sEine
Lösung
6 (0,77 g, 1,81 mmol) in Eisessig (100 ml) wurde mit 5% Palladium
auf Kohlenstoff (0,08 g, 10 Gew.-%) behandelt und auf einen Parr-Hydrogenator
für 2,75
Stunden gegeben (50 psi Wasserstoffgasdruck). Die Mischung wurde
durch Celite® Brand-Diatomeenerde-Filterhilfe filtriert
(vorgespült
mit Eisessig) und die Celite mit Chloroform gespült. Das Filtrat und die Chloroformwäsche wurden
kombiniert und das Lösungsmittel
entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Das rohe Material wurde einer Siliciumdioxid-Chromatographie
unter Verwendung eines Gradienten von Methanol in Chloroform + 0,4%
Diisopropylethylamin unterzogen. Das Material bestand aus einem
farblosen Öl
(0,32 g). 1H NMR (CDCl3)
: δ 1,33
(m, 3,5H; sollte 2,0 H sein), 1,44 (s, 19,1H; sollte 18,0 H sein),
1,59 (m, 10,3H), 2,37 – 2,45
(m, 6,2H), 2,70 (t, 1,5H), 3,14 (m, 4,0 H), 4,89 (m, 0,7H), 5,57
(m, 0,8H).
-
N4-(5-Aminopentyl)spermidin-hydrochlorid
(8)
-
Verbindung
7 (0,200 g, 0,46 mmol) wurde mit Trifluoressigsäure (5 ml) 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die
Trifluoressigsäure
wurde unter Vakuum entfernt, gefolgt von dreimaliger Chloroform-Zugabe
und nachfolgendem Abdampfen unter Vakuum. Das resultierende rohe Öl wurde
zweimal in 0,1 N HCl (30 ml) aufgenommen und lyophilisiert, um 8
als einen hygroskopen Feststoff (0,19 g) zu ergeben.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung von N4-(5-(β-3'-Propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)-aminopentyl)spermidin
9
-
S-(Succinimidyl-β-3'-propionyl)hepta-O-acetylgalactosyl-β1'4-thioglucosid (10)
-
Eine
Lösung
von S-β-3'-Propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid
[M. Elofsson, S. Roy, B. Walse und J. Kihlberg, Carb. Res., 246,
89–103
(1993)] (4,60 g, 6,35 mmol) in 1:1 Isopropanol/Chloroform (100 ml)
wurde mit N-Hydroxysuccinimid (0,73 g, 6,35 mmol) und N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(1,31 g, 6,35 mmol) behandelt. Nach Rühren bei Raumtemperatur für 19 Stunden
wurde die Mischung 1 Stunde auf 4°C
gekühlt und
filtriert. Das Lösungsmittel
wurde aus dem Filtrat unter Vakuum entfernt, um einen weißen Feststoff
zu ergeben, der aus 2-Propanol
(3,43 g) umkristallisiert wurde. Das isolierte Produkt war 92% rein
nach Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC). 1H NMR (CDCl3): δ 2,0–2,16 (7s,
21,0 H), 2,85 (s, 3,8 H), 2,85 – 3,1 (m,
4,2 H), 3,65 (m, 0,7H), 3,78 (t, 1,0 H), 3,88 (t, 1,0 H), 4,11 (m,
4,0 H), 4,54 (m, 2,8H), 4,97 (m, 1,8H), 5,11 (m, 1,0 H), 5,23 (t,
1,0 H), 5,36 (d, 0,7H).
-
N4-(5-(S-β-3'-Propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(11)
-
Eine
Lösung
von 10 (0,300 g, 0,70 mmol) in Methylenchlorid (30 ml) wurde mit
einer Lösung
von 7 (0,57 g, 0,70 mmol) in Methylenchlorid (30 ml) behandelt.
Die Mischung wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die
Lösungsmittel
wurden unter Vakuum entfernt. Siliciumdioxidchromatographie unter
Verwendung eines Gradienten von 2-Propanol in Chloroform ergab ein
gereinigtes Produkt als farbloses Glas (0,49 g); Reinheit 100%,
bestimmt durch HPLC. 1H NMR (CDCl3) : δ 1,33
(m, 3,0 H; sollte 2,0 H sein), 1,44 (s, 20,0 H; sollte 18,0 H sein),
1,54 (m, 10,7 H; sollte 6,0 H sein), 1,68 (m, 2,0 H), 1,97 – 2,16 (7s,
27,3 H; sollte 21,0 H sein), 2,25 (m, 6,0 H; sollte 4H sein), 2,52
(m, 9,0 H; sollte 8,0 H sein), 2,84 (m, 1,0 H), 3,01 (m, 1,0 H),
3,1 – 3,27
(m, 6,7H), 3,64 (m, 1,0 H), 3,80 (t, 1,0 H), 3,90 (t, 1,0 H), 4,11
(m, 4,0 H), 4,55 (d, 2,0 H), 4,70 (d, 1,0 H), 4,91 – 5,0 (m,
3,0 H; sollte 2,0 H sein), 5,11 (m, 1,3H), 5,21 (t, 1,0 H), 5,36
(d, 1,0 H), 5,44 (m, 0,7H), 6,28 (m, 0,7H). FAB Massenspektrum MH+= 1138.
-
N4-(5-(S-β-3'-Propionylhepta-O-acerylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)aminopentyl)spermidintrifluoracetat
(12)
-
Verbindung
11 (0,200 g, 0,18 mmol) wurde mit Trifluoressigsäure (5 ml) behandelt und 2
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Die Trifluoressigsäure
(TFA) wurde weitgehend unter Vakuum entfernt und der Rest dreifacher
Zugabe von Chloroform unterzogen, gefolgt vom Entfernen des Lösungsmittels
unter Vakuum. Das Produkt wurde als Öl (0,22 g) wiedergewonnen mit
augenscheinlich Spuren von TFA; Reinheit von 100%, wie bestimmt
durch HPLC. 1H NMR (CDCl3)
: δ 1,25 – 1,53 (m,
5,5 H), 1,6 – 2,0
(m, 5,5; sollte 4H sein), 2,00 – 2,15 (7s,
23,0 H; sollte 21,0 H sein), 2,56 (m, 1,0 H), 2,68 (m, 1,3 H), 2,80
(m, 1,0 H), 3,0 – 3,4
(m, 11,0H; sollte 10,0 H sein), 3,64 (m, 1,0 H), 3,79 (m, 1,0 H),
3,94 (m, 1,0 H), 4,11 (m, 2,5 H), 4,55 (m, 1,5 H), 4,70 (m, 1,3
H), 4,90 – 5,20
(breit m, 16,0 H; verbreitert durch Wasser; sollte 2,0 oder 4,0
H sein), 5,36 (m, 1,0 H), 7,12 (m, 0,5H), 7,86 (m, 2,3H), 8,07 (m,
2,3H), 9,8 (m, 0,5 H).
-
N4-(5-(β-3'-Propionylgalactosyl-β1"-4'-thioglucosid)aminopentyl)spermidin
(9)
-
Eine
Lösung
von 12 (0,20 g, 0,18 mmol) in Methanol (20 ml) wurde mit Natriumcarbonat
(0,38 g, 3,08 mmo1, 18 Äq.)
und Wasser (35 ml) für
eine homogene Lösung
behandelt. Nach 6 Stunden bei Raumtemperatur wurden die Lösungsmittel
abgedampft und der Rest unter Verwendung eines Sephadex-G-25-Mediumgel-Filtrationsharzes
und 1% Eisessig als Eluierungsmittel entsalzt. Die das Produkt enthaltenden
Fraktionen wurden kombiniert und lyophilisiert für ein reines Produkt, als dem
Triacetatsalz (0,10 g); Reinheit von 100%, wie bestimmt durch HPLC. 1H NMR (DMSO-d6 D2O) : δ 1,15
(m oder breites t: 1,5H), 1,3 – 1,5
(m, 8,0 H), 1,65 (m, 2,0 H), 1,66 (s, 14,0 H; sollte 9,0 H sein),
2,34 (m, 6,5H), 2,60 (m, 3,0 H; sollte 2,0 H sein), 2,74 (m, 6,0
H), 3,00 (m, 3,0 H), 3,27 (m, 3,5 H), 3,40 (m, 1,5 H), 3,47 (m,
2,0 H), 3,50 (m, 1,0 H), 3,60 (m, 1,0 H), 3,71 (d, 1,0 H), 4,14
(breites s, maskiert durch Wasserpeak), 4,27 (m, 4,0H).
-
BEISPIEL 3
-
Herstellung von N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)pentylspermidin-acetatsalz
18
-
Für Vergleichszwecke
ist der CAS-Name der oben dargestellten Verbindung 18 wie folgt: 4-[(N2-[N2,N6-Bis(3-[4-O(β-D-galactopyranosyl)-β-D-glucopyranosylthio]propionyl)lysyl]-N6-(3-[4-O-(β-D-galactopyranosyl)-β-D-glucopyranosylthio]propionyl)lysinamido)pentyl]-1,8-diamino-4-azaoctan-acetatsalz.
-
N4-(5-[N2N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin
(14)
-
Zu
einer Lösung
von Lysyllysin (0,25 g, 0,64 mmol) in 1:1 Wasser/Acetonitril (100
ml) wurden N,N-Diisopropylethylamin (0,336 ml, 1,95 mmol, 3,0 Äq.) und
Verbindung 10 (1,859, 2,25 mmol) zugegeben und wenige Minuten bei
Raumtemperatur gerührt,
bis Homogenität
erreicht war. Der pH wurde in regelmäßigen Intervallen genaustens überwacht
und N,N-Diisopropylethylamin
zugegeben, wenn es gebraucht wurde, um den pH zwischen 7 und 8 zu
halten. Insgesamt wurden 7 Äquivalente
Base über
1 Stunde zugegeben, bevor sich der pH bei 7 bis 7,5 stabilisierte.
Umkehrphasen-HPLC wurde verwendet, um dem Fortschreiten der Reaktion zu
folgen. Nach 24 Stunden bei Raumtemperatur schien die Reaktion bei
etwa 50% Produktbildung gestoppt zu haben. Das Acetonitril wurde
unter Vakuum abgedampft und die wässerige Mischung mit verdünnter HCl (pH
5) behandelt. Die Lösung
wurde in Chloroform (2 × 200
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden getrocknet
(Na2SO4) und das
Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt, um ein rohes Produkt als Glas (2,17 g) zu
erhalten. Das Material wurde einer Siliciumdioxid-Flash-Chromatographie
unter Verwendung eines Gradienten von Isopropanol in Chloroform
+ 1% Eisessig als Eluierungsmittel (1,09 g) unterzogen. Die Reinheit wurde
bestimmt durch HPLC mit etwa 96%. FAB Massenspektrum: MH+ = 2394.
-
Succinimidyl-N2,N6-bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysine
(15)
-
Eine
Lösung
von N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysine
(1,00 g, 0,42 mmol) in 1:1 Isopropanol/Chloroform (20 ml) wurden
mit N-Hydroxysuccinimid (48,1 mg, 0,42 mmol) und N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(86,2 mg, 0,42 mmol) behandelt. Nach Rühren für 19 Stunden bei Raumtemperatur
wurde die Mischung für
1 Stunde auf 4°C
abgekühlt
und filtriert. Das Lösungsmittel
wurde aus dem Filtrat unter Vakuum entfernt, und das rohe Produkt
wurde aus 2-Propanol
umkristallisiert. Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt und
unter Vakuum getrocknet, um einen weißen pulverigen Feststoff (0,76
g) zu ergeben. Von diesem Material wurde durch HPLC gezeigt, dass es
aus einer Mischung der freien Ausgangsäure und dem Succinimidylester
in einem Verhältnis
jeweils von etwa 1:2 bestand. Die Mischung wurde keiner weiteren
Reinigung unterzogen, sondern wurde im nächsten Schritt verwendet. 1H NMR (CDCl3) : δ 1,96 – 2,20 (multiples
s, 86,4 H; sollte 63,0 H sein), 2,28 (m, 3,6H), 2,53 (m, 6,6H),
2,88 (m, 6,6H), 3,02 (m, 3,6 H), 3,18 – 3,40 (m, 4,2H), 3,62 (m,
3,6 H), 3,85 (m, 3,6H), 3,95 (m, 3,6H), 4,10 (m, 12,0 H) 4,57 (m,
6,0 H), 4,70 (m, 4,2 H), 5,02 (m, 7,2 H), 5,10 (m, 3,6H), 5,20 (t,
3,6 H), 5,36 (d, 3,0 H), 6,31 (t, 0,6 H), 6,58 (t, 0,6 H), 6,90
(d, 0,6 H), 7,47 (d, 0,6 H).
-
N4,(5-[N2,N6-Bis(β-3'propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acerylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl-N1,N6-bis(tert.-butoxycarbonyl)spermidin
(16)
-
Eine
Lösung
von 7 (87 mg, 0,20 mmol) in Methylenchlorid (20 ml) wurde mit einer
Lösung
von 15 (0,76 g in einer 66%igen Mischung, entsprechend 0,50 g des
Esters; 0,20 mmol) in Methylenchlorid (20 ml) behandelt. Die Mischung
wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, gefolgt vom Entfernen
des Lösungsmittels unter
Vakuum. Das rohe Produkt wurde durch Siliciumdioxid-Chromatographie
unter Verwendung eines Gradienten von Isopropanol in Chloroform
gereinigt. Das resultierende unreine Produkt bestand aus einer 65:35-Mischung
des Produkts aus freier Säure,
die als Verunreinigungssubstanz im Ausgangsester vorlag. Eine zweite
Silikasäule
unter Verwendung desselben Gradienten + 0,5% Eisessig führte effektiv
zur Isolierung des reinen Produkts (0,38 g); Reinheit 100%, wie
bestimmt durch HPLC. 1H NMR (CDCl3) : δ 1,30 – 1,39 (m, 4,0
H), 1,44 (s, 13,5 H; sollte 18,0 H sein), 1,53 (m, 8,6H), 1,60 – 1,90 (m,
6,1 H), 1,97 – 2,16
(multiples s, 73,8 H; sollte 63,0 H sein), 2,27 (m, 3,7 H), 2,49 – 2,70 (m,
8,0 H), 2,85 (m, 2,5 H), 3,00 (m, 2,5H), 3,23 (m, 6,2 H), 3,65 (m,
2,5 H), 3,80 – 3,93
(m, 5,5 H), 4,12 (m, 8,0 H), 4,20 – 4,40 (m, 1,8 H), 4,57 – 4,69 (m,
8,0 H), 4,91 – 5,00
(m, 5,5 H), 5,09 (m, 3,1 H), 5,21 (t, 3,1 H), 5,36 (d, 2,5 H), 6,57
(m, 0,9 H), 6,95 (m, 0,6 H), 7,20 (m, 0,6 H).
-
N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)spermidin
(17)
-
Verbindung
16 (0,170 g, 0,059 mmol) wurde mit Trifluoressigsäure (5 ml)
behandelt und 2,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Trifluoressigsäure wurde
weitgehend unter Vakuum entfernt (0,19 g). Die Reinheit wurde mit
HPLC mit etwa 100% bestimmt. 1H NMR (CDCl3): δ 1,20 – 1,80 (m,
4,8 H), 1,96 – 2,15
(multiples s, 84,0 H; sollte 63,0 H sein), 2,54 (m, 12,0 H; möglicherweise
durch Wasserpeak verbreitert), 3,65 (m, 3,0 H), 3,81 (m, 3,0 H),
3,93 (m, 4,0 H), 4,12 (m, 12,0 H), 4,29 (m, 2,0 H), 4,55 (m, 6,0
H), 4,69 (m, 4,0 H), 4,89 (m, 3,0 H), 5,09 (m, 6,0 H), 5,19 (m,
4,0 H), 5,38 (d, 3,0 H), 6,99 (m, 1,0 H), 7,60 (m, 0,5 H), 7,91
(m, 1,0 H), 8,09 (m, 1,0 H).
-
N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)spermidin-acetatsalz
(18]
-
Zu
einer Lösung
von 17 (0,17 g, 0,059 mmol) in Methanol (20 ml) wurde Natriumcarbonat
(0,37 g, 2,95 mmol), gefolgt von Wasser (40 ml), zugegeben, bis
Homogenität
erreicht wurde. Nach dem Rühren
für 4 Stunden
bei Raumtemperatur wurden die Lösungsmittel
abgezogen und das rohe Produkt mit einer Sephadex-G-25-Mediumsäule unter
Verwendung von 1%igem Eisessig als Eluierungsmittel eluiert. Die
das Produkt enthaltenden Fraktionen wurde vereinigt und lyophilisiert,
um reines Produkt als extrem hygroskopischen Feststoff (0,07 g)
zu erhalten.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung von N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]-aminopentyl)spermidin-acetatsalz
(23)
-
Succinimidyl-N2,N6-Bis(β-3'propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lyin
(20)
-
Eine
Lösung
von N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysin
(1,00 g, 0,42 mmol) in 1:1 Isopropanol/Chloroform (20 ml) wurde
mit N-Hydroxysuccinimid (48,1 mg, 0,42 mmol) und N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(86,2 mg, 0,42 mmol) behandelt. Nach Rühren für 19 Stunden bei Raumtemperatur
wird die Mischung für
1 Stunde auf 4°C
abgekühlt
und filtriert. Das Lösungsmittel
wird unter Vakuum aus dem Filtrat entfernt und das rohe Produkt
aus 2-Propanol umkristallisiert. Das Produkt wird durch Filtration
gesammelt und unter Vakuum getrocknet, um einen weißen pulverigen
Feststoff (0,76 g) zu ergeben. Von diesem Material wird durch HPLC
gezeigt, dass es aus einer Mischung der freien Ausgangssäure und
dem Succinimidylester in einem Verhältnis jeweils von etwa 1:2
besteht. Die Mischung wird keiner weiteren Reinigung unterzogen,
sondern wird wie sie ist im nächsten
Schritt verwendet.
-
N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)-N1,N6-bis(tert.-butoxycarbonyl)spermidin
(21)
-
Eine
Lösung
von 7 (87 mg, 0,20 mmol) in Methylenchlorid (20 ml) wurde mit einer
Lösung
von 20 (0,769 g in einer 66%igen Mischung, entsprechend 0,50 g des
Esters; 0,20 mmol) in Methylenchlorid (20 ml) behandelt. Die Mischung
wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, gefolgt vom Entfernen
des Lösungsmittels
unter Vakuum. Das rohe Produkt wurde durch Siliciumdioxid-Chromatographie
unter Verwendung eines Gradienten von Isopropanol in Chloroform
gereinigt. Das resultierende unreine Produkt bestand aus einer 65:35-Mischung
des Produkts aus freier Säure,
die als Verunreinigungssubstanz im Ausgangsester vorlag. Eine zweite
Silikasäule
unter Verwendung desselben Gradienten + 0,5% Eisessig führte effektiv
zur Isolierung des reinen Produkts (0,38 g); Reinheit 100%, wie
bestimmt durch HPLC.
-
N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]-aminopentyl)spermidin
(22)
-
Verbindung
21 (0,170 g, 0,059 mmol) wurde mit Trifluoressigsäure (5 ml)
behandelt und 2,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Trifluoressigsäure wurde
weitgehend unter Vakuum entfernt (0,19 g). Die Reinheit wurde mit
HPLC mit etwa 100% bestimmt.
-
N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)spermidinacetatsalz
(23)
-
sZu
einer Lösung
von 22 (0,17 g, 0,059 mmol) in Methanol (20 ml) wurde Natriumcarbonat
(0,37 g, 2,95 mmol), gefolgt von Wasser (40 ml), zugegeben, bis
Homogenität
erreicht wurde. Nach dem Rühren
für 4 Stunden
bei Raumtemperatur wurden die Lösungsmittel
abgezogen und das rohe Produkt mit einer Sephadex-G-25-Mediumsäule unter
Verwendung von 1%igem Eisessig als Eluierungsmittel eluiert. Die
das Produkt enthaltenden Fraktionen wurde vereinigt und lyophilisiert,
um reines Produkt als extrem hygroskopischen Feststoff (0,07 g)
zu erhalten.
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung von N4-5-(D-Biotinyl)aminopentylspermidin-hydrochloridsalz
(24)
-
Zu
einer Lösung
von 7 (0,20 g, 0,47 mmol) in 20 ml Acetonitril und 10 ml Wasser
wurden 160 mg Succinimidyl-D-biotin zugegeben. Die Lösung wurde
18 Stunden gerührt.
Das Volumen der Lösung
wurde unter Vakuum auf 15 ml reduziert, und die verbleibende Lösung wurde
auf Octadecylsilyl-gebundenes Siliciumdioxid unter Verwendung eines
Wasser/Acetonitril-Gradienten, enthaltend 0,1 % Trifluoressigsäure, gereinigt.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und das
Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt, um einen wachsartigen weißen Feststoff (94% rein durch
HPLC) zu ergeben. Zum weißen
Feststoff wurden 10 ml 2-Propanol und 10 ml 4 N HCl in Dioxan zugegeben.
Die Lösungsmittel
wurden unter Vakuum entfernt. Der resultierende weiße Feststoff
wurde in Wasser erneut gelöst
und unter Vakuum getrocknet, um einen hygroskopischen Schaum (0,11
g) zu ergeben. 1H NMR (DMSO-d6) δ 1,31 (m,
4 H), 1,44 (m, 6 H), 1,64 (m, 8 H), 2,09 (m, 4 H), 2,63 (d, 2 H),
2,91 (m, 4 H), 3,06 (m, 8 H), 4,18 (m, 1 H), 4,36 (m, 1 H).
-
BEISPIEL 6
-
Herstellung von N4-(5-Cholesten-3'β-oxycarbonyl)aminopentylspermidinhydrochloridsalz
(25)
-
Zu
einer Lösung
von 7 (0,20 g, 0,47 mmol) in 20 ml Methylenchlorid wurden 210 mg
Cholesterylchlorformiat und 200 μl
Diisopropylethylamin zugegeben. Die Lösung wurde 24 Stunden gerührt. Das
Methylenchlorid wurde unter Vakuum entfernt, und das verbliebene Öl wurde
erneut in Chloroform gelöst
und auf Siliciumdioxid unter Verwendung eines Methanol/Chloroform-Gradienten,
enthaltend 0,1 % Diisopropylethylamin, gereinigt. Die das Produkt
enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt, um einen wachsartigen weißen Feststoff (0,29 g) zu ergeben.
Zum weißen
Feststoff wurden 10 ml 2-Propanol
und 10 ml 4 N HCl in Dioxan zugegeben. Die Lösungsmittel wurden unter Vakuum
entfernt. Der resultierende weiße
Feststoff wurde erneut in Wasser gelöst und unter Vakuum getrocknet,
um einen wachsartigen weißen
Feststoff (0,15 g) zu ergeben.
-
BEISPIEL 7
-
Herstellung von N4-Octyl-N1,N6-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (26)
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Zu
einer Lösung
von N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(1,0 g, 2,89 mmol) in Aceton (100 ml) wurden N,N-Diisopropylethylamin
(0,605 ml, 3,47 mmo1, 1,2 Äq.),
Kaliumiodid (0,489, 2,89 mmol) und 1-Bromoctan (0,500 ml, 2,89 mmol)
zugegeben. Die Mischung wurde 1 Stunde unter Rückfluss erhitzt, gefolgt von der
Zugabe von N,N-Diisopropylethylamin (0,605 ml, 3,47 mmol) und Kaliumiodid
(0,48 g, 2,89 mmol). Nach zusätzlichen
3 Stunden unter Rückfluss
wurde 1-Bromoctan (0,500 ml, 2,89 mmol) zugegeben und der Rückfluss
wurde für
eine weitere Stunde fortgesetzt. Das Aceton wurde unter Vakuum abgedampft.
Der Rest wurde in Chloroform (125 ml) aufgenommen und mit Wasser
(2 × 75
ml) gewachen. Die organische Schicht wurde getrocknet (Na2SO4) und das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt, um eine Flüssigkeit zu ergeben. Die Flüssigkeit
wurde mit Silika-Chromatographie unter Verwendung eines Gradienten
von Isopropanol in Chloroform + 1 % N,N-Diisopropylethylamin gereinigt.
Das reine Produkt wurde als blass-oranges Öl gewonnen (0,59 g). 1H NMR (CDCl3) : δ 0,88 (t,
3,5 H), 1,27 (m, 14,2 H; sollte 16,0 H sein), 1,44 (s, 18,7 H),
1,58 (m, 1,6 H), 1,82 (m, 1,6 H), 2,37 (m, 2,4 H), 2,44 (m, 2,2
H), 3,19 (m, 4,0 H), 4,84 (m, 0,3 H), 5,62 (m, 0,3 H).
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Das
N4-Octyl-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (0,15
g) wurde in 6 ml 4 N HCl in Dioxan gelöst und bei Raumtemperatur 1
Stunde gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum entfernt und das gelbe Öl in Chloroform suspendiert
und das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt. Das resultierende Öl wurde in 10 ml absolutem
Ethanol gelöst
und durch die Zugabe von 30 ml Diethylether ausgefällt. Der
Feststoff wurde durch Dekantieren von der Flüssigkeit isoliert und unter
Vakuum getrocknet (0,10 g). 1H NMR (DMSO-d6): δ 0,86
(m, 3 H), 1,28 (m, 10 H), 1,58 – 1,80
(m, 6 H), 2,00 (m, 2H), 2,80 (m, 2 H), 2,89 (m, 2 H), 3,03 (m, 4
H), 3,15 (m, 2 H), 8,01 und 8,13 (zwei m, 5 H, sollte 6 H sein),
Anal.: Berechnet für
C15H38Cl3N3 C 49,11, H 10,44, N
11,45, Gefunden C 48,57, H 10,75, N 11,29.
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BEISPIEL 8
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Herstellung von N4-Dodecylspermidintrihydrochlorid (27)
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Eine
Lösung
von N1,NB-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(0,50 g, 1,45 mmol) in Aceton (50 ml) wurde mit N,N-Diisopropylethylamin
(0,604 ml, 3,48 mmol), Kaliumiodid (0,48 g, 2,90 mmol) und 1-Bromdodecan (0,348
ml, 2,90 mmol) behandelt. Die Mischung wurde 18 Stunden unter Rückfluss
gekocht und mit zusätzlichem
1-Bromdodecan (0,348 ml, 2,90 mmol) behandelt. Der Rückfluss
wurde für
4 Stunden fortgesetzt. Das Aceton wurde unter verringertem Druck
entfernt und der Rest in Chloroform (250 ml) aufgenommen. Die Lösung wurde
mit Wasser (2 × 100
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (Na2SO4) und das Lösungsmittel
für das
Rohprodukt entfernt. Das Material wurde mit Silika-Flash-Chromatographie
gereinigt und eluiert mit einem Gradienten von Isopropanol in Chloroform
+ 0,4% N,N-Diisopropylethylamin. Das reine Produkt wurde als ein Öl einer
Masse von 0,52 g gewonnen. 1H NMR (CDCl3) 6 0,88 (t, 3,0 H), 1,26 (breites s, 21,0
H; sollte 20,0 H sein), 1,44 (s, 20,5; sollte 18,0 H sein), 1,64
(m, 5,8H), 2,37 (m, 3,8H), 2,46 (t, 2,5 H), 3,15 (m, 4,0 H), 4,84
(m, 0,5 H), 5,62 (m, 0,8 H).
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Das
N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)-N4-dodecylspermidin (0,52 g, 1,01 mmol) wurde
in 2-Propanol (5 ml) gelöst
und mit 4 N HCl in Dioxan (10 ml) behandelt. Die homogene Lösung wurde
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und die Lösungsmittel
unter reduziertem Druck abgedampft. Das rohe Öl wurde in Ethanol (20 ml)
aufgenommen und mit Ether (10 bis 15 ml) unter Rühren behandelt. Ein Feststoff
fiel aus der Lösung aus
und wurde durch Filtration gesammelt (85 mg). Eine zweite Menge
wurde für
zusätzliche
79 mg gewonnen. Die Gesamtausbeute betrug 164 mg. 1H
NMR (DMSO – d6): δ 0,86
(t, 2,3 H), 1,25 (m, 18,0 H), 1,63 (m, 3,7 H), 1,76 (m, 2,3 H),
1,99 (m 1,3 H), 2,79 (m, 2,0 H), 2,90 (m, 2,0 H), 3,02 (m, 3,7 H),
3,16 (m, 2,3 H), 8,03 (m, 1,7 H), 8,14 (m, 2,7 H).
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BEISPIEL 9
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Herstellung von N4-Hexadecylspermidintrihydrochlorid (28)
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Eine
Lösung
von N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(0,50 g, 1,45 mmol) in Aceton (50 ml) wurde mit N,N-Diisopropylethylamin
(0,302 ml, 1,74 mmo1, 1,2 Äq.),
Kaliumiodid (0,24 g, 1,45 mmol) und 1-Bromhexadecan (0,442 ml, 1,45
mmol) behandelt. Die Mischung wurde 20 Stunden unter Rückfluss
gekocht und die Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt. Der Rest wurde in Chloroform (250 ml) aufgenommen
und mit Wasser (150 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde
getrocknet (Na2SO4)
und das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck abgedampft, um rohes Produkt als ein amberfarbiges Öl zu erhalten.
Das Material wurde durch Silika-Flash-Chromatographie unter Verwendung eines
Gradienten von Isopropanol in Chloroform + 0,4% N,N-Diisopropylethylamin
gereinigt. Das reine Produkt wurde als ein schwach-gelbes Öl mit einer
Masse von 0,42 g gewonnen. 1H NMR (CDCl3): δ 0,88
(t, 2,9 H), 1,26 (breites s, 30,3 H; sollte 28,0 H sein), 1,44 (s, 22,9
H; sollte 18,0 H sein), 1,60 (m, 4,0 H), 1,72 (m, 1,7 H), 2,37 (m,
3,7 H), 2,46 (m, 2,9 H; sollte 2,0 H sein), 3,17 (m, 4,0 H), 4,83
(m, 0,6 H), 5,62 (m, 0,6 H).
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Das
N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)-N4-hexadecylspermidin (0,42 g, 0,74 mmol)
wurde in 2-Propanol (5 ml) gelöst
und mit 4 N HCl in Dioxan (10 ml) behandelt. Die homogene Lösung wurde
1,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, gefolgt von Abdampfen
der Lösungsmittel
unter reduziertem Druck. Der Rest wurde in Ethanol (12 ml) aufgenommen
und mit Ether (10 ml) unter Rühren
behandelt. Ein Niederschlag fiel aus der Lösung aus und wurde durch Filtration
gesammelt; Masse 125 mg. Eine zweite Menge wurde mit einer Masse von
75 mg zu einer Gesamtausbeute von 0,200 g gewonnen. 1H
NMR (DMSO -d6 + D2O): δ 0,83 (t,
2,1 H; sollte 3,0 H sein), 1,22 (m, 26,6 H), 1,54 – 1,70 (m,
6,0 H), 1,96 (m, 1,7 H), 2,81 (m, 1,7 H), 2,89 (m, 2,1 H), 3,04 – 3,12 (m,
6,0 H).
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BEISPIEL 10
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Transfektion von zusammenhängenden
Zellen in Kultur unter Verwendung von Rezeptor-tragenden Zellen
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Humanhepatozellulare
Carcinoma-HuH7-Zellen wurden gezüchtet
und in eine Platte mit 96 Vertiefungen mit 1 – 2 × 104 Zellen
in 100 μl
Minimalmedium α,
eine Modifikation mit 10% Serum, gesät. Die Platten wurden in einem
37°-CO2-Inkubator inkubiert, bis die Zellen 60
bis 80% konfluent (etwa 24 Stunden) waren. Das Medium wurde entfernt
und die Zellen einmal mit Optimem® (serumfreies
Medium) gewaschen. Optimem® (100 μl), enthaltend 0,5 μg pCMVβ-Plasmid (von Clonetech,
Nr. 6177-1), 0,5 μg N4-(5-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)spermidin
und 2,5 μg
N4-(5-Cholesten-3'β-oxycarbonyl)aminopentyl)spermidin
wurden zu den Zellen zugegeben. Die Zellen wurden mit der Mischung
4 Stunden in einem 37°-CO2-Inkubator inkubiert; danach wurden 100 μl Medium,
enthaltend 20% Serum zugegeben, und die Inkubation für weitere
20 Stunden fortgesetzt. Die Zellen lysierten mit 0,5% NP-40 in 140
mM NaCl, 10 mM Tris, 1,5 mM MgCl2, wurden
auf β-Galactosidase-Aktivität unter
Verwendung von o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
getestet und ergaben A405 = 1,35 nach 30
min. In Platten mit 6 Vertiefungen (25 mm Durchmesser) gezüchteten
und ähnlich
behandelte Zellen wurden mit 2% Paraformaldehyd fixiert und auf β-Galactosidase-Aktivität unter
Verwendung von 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactopyranosid
getestet (J. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor, 1989). Die visuelle Inspektion zeigte, dass
5 bis 10% der Zellen transfek tiert waren, wie durch Lichtmikroskopie
bewiesen wurde. Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn die Rezeptor-spezifische Bindungskomponente
des multifunktionellen molekularen Komplexes aus der Zellkultur
weggelassen wurde, während
die Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente
des multifunktionellen molekularen Komplexes beibehalten wurde.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten mit N4-(5-(β-3'-Propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)aminopentyl)spermidin;
und N4-(5-(Methyltetrahydrofolyl)aminopentyl)spermidin;
mit den Endosommembran-Spaltungsförderungskomponenten darin enthalten. Ähnliche
Ergebnisse können
ebenfalls erhalten werden mit N4-Octylspermidin,
N4-Dodecylspermidin, fusogenen Peptiden,
acetyliert am N-Ende mit N4-(5-Carboxypentyl)spermidin;
N4-(5-(3α,7α,12α-Trihydroxy-5β-cholan-24-oin)aminopentylspermidinamid,
mit den darin enthaltenen Rezeptor-spezifischen Bindungskomponenten.
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BEISPIEL 11
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Transfektion von Muskelzellen
in vivo
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Lösungen wurden
hergestellt, enthaltend 100 μg
pCMVβ-Plasmid
und 100 μg
entweder N4-Octylspermidin, N4-Dodecylspermidin
oder N4-(5-Cholesten-3'β-oxycarbonyl)aminopentyl)spermidin,
jeweils in 100 μl Phosphat-gepufferter
Salzlösung.
Die Plasmidlösung
(100 μl)
wurde in den hinteren Quadrizeps von 6 bis 12 Wochen alten BALB-C-Mäusen injiziert.
Die Mäuse
werden etwa 96 Stunden später
getötet,
und das gesamte Quadrizeps-Muskelgewebe wurde entfernt. Der Muskel
wurde mit Formalin 2 Stunden fixiert und auf β-Galactosidase-Aktivität unter
Verwendung von 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactopyranosid getestet
(1 mg/ml in Tris/BDTA pH 8,5). Alle drei Injektionen wurden als
positiv bewertet, da die blaue Farbe intensiver war als die Kontrolle:
Injektion von 100 μg
pCMVβ-Plasmid,
injiziert in 100 μl
von 0,25% Bupivacaine HCl in Citrat-Puffer pH 6,0. Ähnliche
Ergebnisse können
ebenfalls erhalten werden mit fusogenen Peptiden, acetyliert am
N-Ende durch N4-(5-Carboxypentyl)spermidin
und N4-(5-(3α,7α,12α-Trihydroxy-5β-cholan-24-oin)aminopentyl)spermidinamid.
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BEISPIEL 12
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Transfektion von Leberzellen
in vivo
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Eine
Lösung
wird hergestellt, enthaltend 10 μg
von pHBVSA-Plasmid, 5 μg N4-(5-[N2,N6-Bis-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)spermidin
und 25 μg
N4-(5-Cholesten-3'β-oxycarbonyl)aminopentyl)-spermidin in 100 μl Phosphat-gepufferier
Salzlösung.
Die Plasmidlösung
(100 μl)
wird in die Schwanzvene von 6 bis 12 Wochen alten BALB-C-Mäusen injiziert.
Die Mäuse
werden 48 bis 120 Stunden später
getötet
und das Serum auf Hepatitis B-Oberflächenantigen unter Verwendung
eines herkömmlichen
Enzym-gebundenen Immunoassays getestet. Die Erzeugung von Oberflächenantigen
ist größer als
die positive Kontrolle, erhalten mit dem Kit bei 48 Stunden nach
Injektion.
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Ähnliche
Ergebnisse werden erhalten mit N4-(5-(β-3'-Propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)aminopentyl)spermidin,
N2,N6-(5-[Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]aminopentyl)spermidin, N4-(5-(Methyltetrahydrofolyl)aminopentyl)spermidin,
N4-(5-(Folinyl)aminopentyl)spermidin, N4-(5-(α-3'-Propionylthiomannosid)aminopentyl)spermidin
und N4-(5-(α-3'-Propionylthiomannosid-6-phosphat)aminopentyl)spermidin,
mit darin enthaltenen Rezeptor-spezifischen Bindungskomponenten.
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Ähnliche
Ergebnisse können
ebenfalls erhalten werden mit N4-Octylspermidin,
N4-Dodecylspermidin, fusogenen Peptiden,
acetyliert am N-Ende mit N4-(5-Carboxypentyl)spermidin,
N4-5-(Cholest-5-en-3'-β-carbamoyl)aminopentyl)spermidin
und N4-(5-(3α,7α,12α-Trihydroxy-5β-cholan-24-oin)aminopentyl)spermidinamid mit
darin enthaltener Endosommembran-Spaltungsförderungskomponente.
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BEISPIEL 13
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Ein Kit für Forschungs-
und Herstellungsverwendung
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Ein
Kit zur Verwendung der multifunktionellen molekularen Komplexe der
vorliegenden Erfindung in einem Forschungs- und Herstellungs-Satz,
wo der einzelne Verwender seine eigene DNA bereitstellt, umfasst ein
Fläschchen,
enthaltend den Transfer-Rest der vorliegenden Erfindung, gelöst bei 0,1
bis 10 mg/ml und bevorzugt bei 1 mg/ml in einem sterilen Puffer
bei pH 6 bis 8 und bevorzugt bei pH 6,5 bis 7,5. Akzeptable Puffer würden Citrat,
HEPES und Phosphat einschließen.
Die Verwendung des Kits umfasst die Entfernung eines Aliquots des
Transfer-Rests und
Zugeben des Aliquots zur Lösung
der DNA (bei 0,05 bis 2 mg/ml und bevorzugt 0,25 bis 0,75 mg/ml)
derart, dass das Endverhältnis
mg Transfer-Rest zu mg DNA zwischen 0,5 und 5,0 mg/mg liegt. Optimale
Verhältnisse
können
ohne weiteres bestimmt werden. Die DNA-Transfer-Rest-Mischung wird kurz gemischt
und 15 bis 60 Minuten bei 37°C
gehalten. Die DNA-Transfer-Rest-Mischung, die nun den multifunktionellen
molekularen Komplex der vorliegenden Erfindung bildet, wird dann
mit Minimalmedium (serumfrei) auf eine Konzentration von 5 bis 100 μg/ml verdünnt und
zu den Zellen in Kultur zugegeben. Optimale Konzentrationen können ohne
weiteres bestimmt werden.
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BEISPIEL 14
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Ein Kit zur klinischen
und veterinärmedizinischen
Verwendung
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Ein
Kit zur Verwendung der hier offenbarten Transfer-Reste in einem
klinischen oder veterinärmedizinischen
Satz, wo die einzelnen Verwender ihre eigene DNA bereitstellen,
umfasst ein Fläschchen,
enthaltend den Transfer-Rest, gelöst bei 0,1 bis 10 mg/ml und
bevorzugt bei 1 mg/ml in einem sterilen Puffer bei pH 6 bis 8 und
bevorzugt bei pH 6,5 bis '7,5.
Akzeptable Puf fer umfassen Citrat, HEPES und Phosphat. Die Verwendung
des Kits umfasst die Entfernung eines Aliquots des Transfer-Rests
und Zugeben des Aliquots zur Lösung der
DNA (bei 0,05 bis 2 mg/ml und bevorzugt 0,25 bis 0,75 mg/ml) derart,
dass das Endverhältnis
von mg von Transfer-Rest
zu mg DNA zwischen 0,5 und 5,0 mg/mg und bevorzugt 1 mg/mg liegt.
Optimale Verhältnisse können ohne
weiteres bestimmt werden. Die DNA-Verbindungs-Mischung wird kurz
gemischt und 30 bis 60 Minuten bei Umgebungstemperatur gehalten.
Die DNA-Transfer-Rest-Mischung
(10 bis 500 μg
DNA), die nun den multifunktionellen molekularen Komplex der vorliegenden
Erfindung bildet, wird dann in den Patient oder das Subjekt, Mensch
oder Tier, injiziert, wie es mit der erwünschten Anwendung im Einklang
steht, z.B. i.m.-Injektion für
Immunisierung, i.v.-Injektion für
Leberlokalisation etc.
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BEISPIEL 15
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Ein Kit zur klinischen
und veterinärmedizinischen
Verwendung, einschließlich
DNA
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Ein
Kit zur Verwendung der multifunktionellen molekularen Komplexe der
vorliegenden Erfindung in einem klinischen oder veterinärmedizinischen
Satz, worin die DNA als Teil des Kits bereitgestellt wird, umfasst ein
Fläschchen,
enthaltend die Verbindung, gelöst
bei 0,5 bis 10 mg/ml und bevorzugt bei 0,5 bis 1 mg/ml, in einem
sterilen Puffer bei pH 6 bis 8 und bevorzugt bei pH 6,5 bis 7,5.
Akzeptable Puffer umfassen Citrat, HEPES und Phosphat. Das Kit enthält ebenfalls
DNA, die für
den beabsichtigten Zweck geeignet ist (bei 0,05 bis 2 mg/ml und
bevorzugt 0,25 bis 0,75 mg/ml), derart, dass das Endverhältnis mg
Transfer-Rest-Komponente des Kits zu mg der DNA-Komponente des Kits
zwischen 0,5 und 5,0 mg/mg und bevorzugt 1 mg/mg liegt. Optimale
Verhältnisse
können
ohne weiteres bestimmt werden. Die DNA-Transfer-Rest-Mischung wird 30
bis 60 Minuten bei Raumtemperatur gehalten. Die DNA-Transfer-Rest-Mischung (10 bis
500 μg DNA)
wird dann in den Patient oder das Subjekt, Mensch oder Tier, injiziert,
wie es mit der erwünschten
Anwendung im Einklang steht, z.B. i.m.-Injektion für Immunisierung,
i.v.-Injektion für
Leberlokalisation etc.
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BEISPIEL 16
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Kit, enthaltend lyophilisiere
Komponenten
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Die
in Beispiel 13 bis 15 oben beschriebenen Kits können ebenfalls die Komponenten
hiervon bereitgestellt als lyophilisierte Pulver, aufweisen, worin
die Transfer-Reste, Pufferkomponenten und Hilfsstoffe an der Verwendungsstelle
durch Zugabe von sterilem Wasser erneut gebildet werden. Diese lyophilisierten
Kits können
ebenfalls die DNA als eine lyophilisierte Komponente enthalten.
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BEISPIEL 17
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Herstellung von N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)spermidintrihydrochlorid
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Benzyl-6-bromhexanoat
wurde hergestellt durch tropfenweises Zugeben einer Lösung von
6-Bromhexanoylchlorid
(20,0 ml) in 100 ml Methylenchlorid zu einer Lösung von 66,22 ml Benzylalkohol
in 60 ml Pyridin. Die Mischung wurde unter Verwendung eines Eiswasserbads
90 Minuten abgekühlt,
dann 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde mit 200 ml 1 N HCl
extrahiert, gefolgt von 2 × 150
ml gesättigtem NaHCO3. Die Extrakte wurden verworfen und die
Lösung über Na2SO4 getrocknet.
Die Lösung
wurde filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde über
Silikagel gereinigt, mit einem Gradient von Chloroform in Hexan
eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,52, CHCl3/Hexan 6:4) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 24,4 g zu ergeben.
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N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin wurde
hergestellt durch Behandeln von N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (3,0
g) mit drei Aliquoten Benzyl-6-bromhexanoat (jeweils 2,45 g) und
K2CO3 (jeweils 1,19
g) in 1-Stunde-Intervallen unter Rückfluss in Acetonitril. Das
Lösungsmittel wurde
im Vakuum entfernt und der Rest aufgeteilt zwischen 200 ml Wasser
und 2 × 150
ml CHCl3. Die CHCl3-Schichten
wurden vereinigt, über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert, und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC
Rf 0,50, CHCl3/Methanol
9:1) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 3,82 g von N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
als ein Öl
zu ergeben.
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N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (0,20
g) wurde in 10 ml Trifluoressigsäure
gelöst
und 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Die Trifluoressigsäure wurde
im Vakuum entfernt und der Rest zweimal in Chloroform (50 ml) gelöst und das
Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Der ölige
Rest wurde aus 10 ml 0,1 N HCl lyophilisiert, um 126 mg von N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)spermidintrihydrochlorid als ein Öl zu ergeben.
NMR (DMSO-d6) δ 1,37
(2 H), 1,77 (9,4 H), 2,05 (2 H), 2,42 (1,8 H), 2,9 (1,7 H), 3,00
(4,4 H), 3,20 (1,7 H), 5,12 (1,7 H), 7,37 (5 H), 8,19 (5 H), 10,77
(1 H).
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BEISPIEL 18
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Herstellung von N4-(6'-Hexanoyl)spermidin-HA-2-peptid
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N4-(6'-Hexansäure)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(1,46 g) wurde mit 0,37 g N-Hydroxysuccinimid und 0,66 g N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
in 100 ml Tetrahydrofuran 20 Stunden behandelt. Der Niederschlag
wurde durch Filtration entfernt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt,
um 1,99 g von N4-(Succinimidyl-6'-hexanoyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
zu ergeben. Das Peptid SGSGGLFEAIAENGWEGMIDGGG wurde unter Verwendung
eines ABI-Modell 431A-Peptid-Synthetisators, vorbeladener FMOC-Aminosäure-Kas setten
und vorbeladenem FMOC-GIy-p-alkoxybenzylalkoholharz, hergestellt.
Die FMOC-Schutzgruppe
wurde aus dem N-terminalen Serin entfernt und das Harz getrocknet.
Das Peptidharz wurde mit 1,99 g N4-(Succinimidyl-6'-hexanoyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
und 1,24 ml Diisopropylethylamin in 50 ml Dimethylformamid 24 Stunden
behandelt. Das Harz wurde durch Filtration isoliert und mit Dichlormethan
gespült.
Das N4-(6'-Hexanoyl)spermidin-SGSGGLFEAIAENGWEGMIDGGG-OH
wurde aus dem Harz unter Verwendung einer Mischung von Wasser (0,25
ml), Ethandithiol (0,25 ml), Thioanisol (0,50 ml) und Trifluoressigsäure (9,5
ml) abgespalten. Das verbrauchte Harz wurde durch Filtration entfernt
und das rohe N4-(6'-Hexanoyl)spermidin-SGSGGLFEAIAENGWEGMIDGGG-OH
durch Addition von Diethylether ausgefällt und durch Filtration isoliert.
Eine Probe des rohen N4-(6'-Hexanoyl)spermidin-SGSGGLFEAIAENGWEGMIDGGG-OH
(100 mg) wurde durch HPLC auf einer 25 × 250 mm C-18-Säule, eluiert
mit einem Gradient von 0,05 M Ammoniumbicarbonat und 0,05 M Ammoniumbicarbonat
in 80% Acetonitril, gereinigt. FAB-Massenspektrum MH+ =
2775.
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BEISPIEL 19
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Herstellung von N4-(5'-N-(3"α,7"α,12"α-Trihydroxy-5"β-cholanamido)pentyl)-spermidintrihydrochlorid
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Cholinsäure (95
mg) wurde in 10 ml Tetrahydrofuran und N-Hydroxysuccinimid (27 mg)
gelöst
und Dicyclohexylcarbodiimid (48 mg) zugegeben. Die Mischung wurde
gerührt,
um gelöst
zu werden, und N4-(5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (100
mg) zugegeben. Die Mischung wurde 48 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Das rohe Wachs wurde auf Silikagel gereinigt
und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform eluiert. Die das
Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,39,
CHCl3/Methanol 85:15) wurden vereinigt und
das Lösungsmittel
entfernt, um 0,15 g N4-(5'-(3"α, 7"α,12"α-Trihydroxy-5"β-cholanamido)pentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
als weißen
Feststoff zu ergeben. Dieser Feststoff wurde in 10 ml 2-Propanol
gelöst
und zu dieser Lösung
wurden 10 ml 4 N HCl in Dioxan zugegeben. Die Mischung wurde 18
Stunden bei Raumtemperatur gerührt,
während
dieser Zeit N4-(5'-(3"α, 7"α, 12"α-Trihydroxy-5"β-cholanamido)pentyl)spermidintrihydrochlorid
als feines weißes Pulver
ausgefällt
wurde. Dieses wurde durch Filtration isoliert, um 67 mg zu ergeben.
NMR (DMSO-d6) δ 0,58 (s, 3H), 0,81 (s, 3H),
0,92 (m, 5,5H), 1,28 (m, 20,8H), 1,62 (m, 16,2H), 2,05 (m, 8,8H),
2,8 (q, 2,8H), 2,9 (q, 2,8H), 3,02 (q, 8,3H), 3,18 (m, 4,4H), 7,87
(m, 1,1H), 8,13 (br s, 4H), 8,23 (br s, 4H), 10,78 (br s, 1,1H).
-
BEISPIEL 20
-
Herstellung von N4-(5-N-(α-3'-Propionamidothiomannosid)pentyl)spermidintrihydrochlorid
-
Eine
Lösung
von S-α-3'-Propionyltetra-O-acetylthiomannosid
(ähnlich
hergestellt wie S-β-3'-Propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid,
M. Elofsson, S. Roy, B. Walse und J. Kihlberg, Carb. Res., 246, 89 – 103 (1993))
(0,90 g) wurde in 50 ml CHCl3 hergestellt.
Zu der Lösung
wurden 5 ml 2-Propanol, 0,43 g Dicyclohexylcarbodiimid und 0,24
g N-Hydroxysuccinimid zugegeben. Die Lösung wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt,
dann bei 4°C über Nacht
gelagert. Ein Niederschlag wurde abfiltriert und das Lösungsmittel
vom Filtrat im Vakuum entfernt, um ein Öl zu ergeben. Das Öl wurde
in 30 ml Tetrahydrofuran gelöst.
Zu dieser Lösung
wurde eine Lösung
von N4-(5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (0,86
g) (in 50 ml Tetrahydrofuran und 30 ml Wasser) sowie 0,55 ml Diisopropylethylamin
zugegeben. Die Lösung
wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, die resultierenden Feststoffe
abfiltriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Das Öl
wurde in 100 ml gesättigter
NaHCO3 suspendiert und mit 2 × 75 ml
CHCl3 extrahiert. Die Lösung wurde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Das Öl
wurde auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC
Rf 0,30, CHCl3/Methanol
9:1) wurden vereinigt, und das Lösungsmittel
entfernt, um 0,10 g von N4-(5'-N-(S-α-3'-Propionamido-tetra-O-acetylthiomannosid)pentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
als ein Glas zu ergeben. Dieses Glas wurde in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst und die
Mischung 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt
und der Rest erneut gelöst
und das Lösungsmittel
unter Verwendung von Chloroform (3 × 20 ml) entfernt. Der Feststoff
wurde mit 15% NH4OH in 55%igem Ethanol 2
Stunden behandelt. Das Produkt wurde dann lyophilisiert (3×) aus 0,05
N HCl, um N4-(5-(α-3'-Propionylthiomannosid)aminopentyl)spermidintrihydrochlorid als
einen weißen
Feststoff (64 mg) zu ergeben.
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BEISPIEL 21
-
Herstellung von N4-(N-CBZ-S-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
-
N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin wurde
hergestellt ähnlich
zu N4-(Benzyl-6'-hexanoyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin durch
Behandlung von N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
(0,5 g) mit vier Aliquoten von N-CBZ-5-Amino-1-brompentan (jeweils 1,74 g)
und fünf Aliquoten
von K2CO3 (jeweils
1,00 g). Das resultierende Öl
wurde auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform eluiert (DSC Rf 0,47, CHCl3/Methanol 9:1 bis 0,4% Diisopropylethylamin),
um 0,72 g von N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin als
ein Öl
zu ergeben.
-
N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin (0,24
g) wurden in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst und in einem Eiswasserbad
unter Stickstoff 2 Stunden gerührt.
Kalter Ether wurde zum Niederschlag des Produkts als ein Öl zugegeben.
Die Lösungsmittel
wurden durch Dekantation entfernt und das Öl in 25 ml 0,1 N HCl gelöst und lyophilisiert,
um 0,16 g von N4-(N-CBZ-5-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
als ein Glas zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,28 (m,
2H), 1,47 (m, 2H), 1,61 (m, 8H), 2,01 (m, 2H), 2,82, 2,90 (m, 4H),
3,02 (m, 8H), 3,15 (m, 2,7H), 5,01 (s, 2H), 7,35 (s+m, 6,7H), 8,00,
8,11 (überlappend
br m, 7,3H).
-
BEISPIEL 22
-
Herstellung von N4,N9-Bis(N-CBZ-S-aminopentyl)spermintetrahydrochlorid
-
N1,N'2-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin wurde
hergestellt ähnlich
zu N1,N8-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
unter Verwendung derselben Umsetzungssequenz. N4,N9-Bis(N-CBZ-5'-aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
wurde in ähnlicher
Weise hergestellt zu N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin
unter Verwendung einer einzigen Addition von N-CBZ-5-Amino-1-brompentan
(5,10 g) und K2CO3 (4,70
g) zu 3,42 g N1,N12-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
in unter Rückfluss
kochendem Acetonitril (100 ml). Die Aufarbeitung wie zuvor ergab
das Produkt als Öl,
das auf Silikagel gereinigt wurde und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform, enthaltend Diisopropylethylamin (0,2%), eluiert wurde.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,43,
CHCl3/Methanol 9:1 + 0,4% Diisopropylethylamin)
wurden vereinigt, und das Lösungsmittel
wurde entfernt, um 6,0 g von N4,N9-Bis(N-CBZ-5'-aminopentyl)-N1,N'2-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Ein Aliquot (0,25 g) dieses Materials wurde entschützt und
zum Hydrochlorid, wie oben für
N4-(N-CBZ-5-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
beschrieben, umzuwandeln, um 0,13 g von N4,N9-Bis(N-CBZ-5-aminopentyl)spermintetrahydrochlorid
zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,28 (m,
4H), 1,43 (m, 4H), 1,76 (m, 8,8H), 2,01 (m, 4H), 2,90, 3,00 (überlappend
m, 18,4H), 3,17 (m, 4,4H), 5,03 (s, 4H), 7,35 (s, 12 H), 8,11 (br
m, 5,6H).
-
BEISPIEL 23
-
Herstellung von N4,N9-Bis(octyl)spermintetrahydrochlorid
-
N4,N9-Bis(octyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
wurde hergestellt unter Verwendung einer Einzeladdition von 1-Bromoctan
(0,53 g), Kaliumiodid (0,45 g) und Diisopropylethylamin (0,54 ml)
zu 0,50 g N1,N12-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
in Aceton (30 ml) und Rückflusskochen über Nacht.
Das Aceton wurde im Vakuum entfernt und die Mischung in 200 ml Chloroform
aufgenommen und mit 100 ml Wasser gewaschen. Die Chloroformlösung wurde über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um das Produkt als Öl zu ergeben. Dieses Öl wurde
auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform
eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,54,
CHCl3/Methanol 9:1) wurden vereinigt und
das Lösungsmittel
entfernt, um 0,26 g von N4,N9-Bis(octyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Wachs zu ergeben. Dieses Material (0,26 g) wurde mit 10
ml 4 N HCl in Dioxan für
2 Stunden bei Raumtemperatur behandelt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt, um 0,21 g N4,N9-Bis(octyl)spermintetrahydrochlorid
als ein Wachs zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 0,94 (t,
6H), 1,35 (m, 22H), 1,74, 1,83 (überlappend
m, 8,2H), 2,10 (m, 4H), 2,97, 3,12, 3,26 (überlappend m, 18H), 8,27; (br
m, 5,6H).
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BEISPIEL 24
-
Herstellung von 1,12-Bis-N-guanidino-N4N9-bis(octyl)-4,9-diazadodecantetrahydrochlorid
-
Zu
0,68 von N4,N9-Bis(octyl)spermintetratrifluoracetat
in 50 ml Tetrahydrofuran und 1 ml Wasser wurden 0,77 g N,N'-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)-S-methylisothioharnstoff
und 0,85 ml Diisopropylethylamin zugegeben. Die Lösung wurde
1 Stunde unter Rückfluss
gekocht, dann bei Raumtemperatur 18 Stunden gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter einem
Stickstoffstrom bei 60°C
entfernt. Der resultierende Feststoff wurde in 100 ml gesättigter
NaHCO3 suspendiert und mit 2 × 100 ml
Chloroform extrahiert. Die Chloroformlösung wurde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl wurde
auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform
eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,39,
CHCl3/Methanol 9:1) wurden vereinigt und
das Lösungsmittel
entfernt, um 0,18 g 1,12-Bis-N-(N',N"-bis(tert.-butyloxycarbonylguanidino)-N4,N9-bis(octyl)-4,9-diazadodecan
als ein Wachs zu ergeben. Dieses Wachs wurde in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst und 1
Stunde bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform gelöst und das
Lösungsmittel
entfernt (2 × 20
ml), um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde in 30 ml 0,1 N HCl gelöst
und lyophilisiert, um 1,12-Bis-N-guanidino-N4,N9-bis(octyl)-4,9-diazadodecantetrahydrochlorid
(86 mg) als Öl
zu ergeben. NMR (MeOH-d4) δ 0,82 (m,
3H), 1,23, 1,30 (überlappend
m, 10H), 1,64, 1,71 (überlappend
m, 4H), 1,90 (m, 2H), 3,14 (m, 6H).
-
BEISPIEL 25
-
Herstellung von N4-(5-N-(Cholesten-3'β-carbamoyl)pentyl)spermintetrahydrochlorid
-
N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin wurde
als Minderkomponente während
der Herstellung von N4,N9-Bis(N-CBZ-5'-aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
isoliert. Fraktionen, die das N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
(DSC Rf 0,26, CHCl3/Methanol
9:1 + 0,4% Diisopropylethylamin) enthielten, wurden vereinigt und
das Lösungsmittel
entfernt, um 0,84 g eines Öls
zu ergeben. Zu diesem Öl
wurden 50 ml Acetonitril, 0,47 ml Diisopropylethylamin und 0,35 g
Ditert.-butyldicarbonat
zugegeben. Die Mischung wurde 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in 100 ml Chloroform aufgenommen
und mit 100 ml Wasser gewaschen. Die Chloroformlösung wurde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um 0,83 g N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben, wobei ein einzelner Fleck mit DSC (Rf 0,56,
CHCl3/Methanol 9:1 + 0,4% Diisopropylethylamin)
vorlag. Das N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
(0,22 g) in 20 ml Methanol wurde mit 0,04 g 10% Pd/C und 50 PSIG
H2 2 Stunden bei Raumtemperatur behandelt.
Das Pd/C wurde durch Filtration durch Diatomeenerde entfernt und
das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um N4-(-5'-Aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
(0,14 g) zu ergeben. Dieses Öl
wurde in Methylenchlorid gelöst
und zur Lösung
wurden Diisopropylethylamin (0,146 ml) und Cholesterylchlorformiat
(0,094 g) zugegeben. Die Lösung
wurde 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt
und das resultierende Öl
auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform, enthaltend
Diisopropylethylamin, eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen
(DSC Rf 0,29, CHCl3/Methanol
9:1 + 0,4% Diisopropylethylamin) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 0,19 g von N4-(5-(Cholesten-3'β-carbamoyl)pentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde in 5 ml Trifluoressigsäure
gelöst
und unter Stickstoff in einem Eiswasserbad 2 Stunden gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform gelöst und das
Lösungsmittel entfernt
(2 × 20
ml), um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde in 10 ml 0,1 N HCl gelöst
und lyophilisiert, um ein leicht braunes Öl zu ergeben (0,077 g). NMR
(DMSO-d6) δ,0,58 (s, 3H), 0,78: (zwei s,
6H), 0,90 (überlappend m,
18H), 1,43 (überlappend
m, 15H), 1,64 (überlappend
m, 8H), 1,96 (m, 6H), 2,85 (überlappend
m, 16H), 3,12 (m, 4H), 5,25 (m, 1H), 7,0 (br t, 1H), 8,06 (br m,
8H), 9,19 (br m, 2H).
-
BEISPIEL 26
-
Herstellung von N4,N9-Bis(N,N-dimethyl-12'-dodecanamid)spermintetrahydrochlorid
-
Zu
einer Suspension von 7,8 g 12-Bromdodecanonsäure in 100 ml Wasser wurden
14 ml 2 M Dimethylamin in Tetrahydrofuran zugegeben, was in einer
klaren Lösung
resultierte. Der pH wurde mit 1 N HCl auf 7 eingestellt und 5,36
g 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid wurden zugegeben.
Die Lösung
wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das resultierende N,N-Dimethyl-12-bromdodecanamid
fiel aus der Lösung
als weißer
Feststoff während
dieser Zeit aus. Dieser Feststoff wurde abfiltriert und mit Wasser
gewaschen, dann im Vakuum getrocknet. N4,N9-Bis(N,N-dimethyl-12'-dodecanamid)-N1,N'2-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
wurde ähnlich
zu N4-(N-CBZ-5'Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin unter
Verwendung einer einzelnen Addition von N,N-Dimethyl-12-bromdodecanamid
(2,34 g) und K2CO3 (1,70
g) zu 0,50 g N1,N12-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
in unter Rückfluss
kochendem Acetonitril (50 ml) hergestellt. Aufarbeitung wie zuvor
ergab das Produkt als ein Öl,
das auf Sili kagel gereinigt wurde und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform, enthaltend Diisopropylethylamin (0,2%), eluiert wurde.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,53,
CHCl3/Methanol 8:2 + 0,2% Diisopropylethylamin)
wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 0,49 g N4,N9-Bis(N,N-dimethyl-12'-dodecanamid)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Ein Aliquot (0,20 g) dieses Materials wurde entschützt und
wie oben beschrieben für
N4-(N-CBZ-S-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
beschrieben zum Hydrochlorid umgewandelt, um 0,19 g N4,N9-Bis(N,N-dimethyl-12'-dodecanamid)spermintetrahydrochlorid
zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,26 (m,
25,6H), 1,46 (m, 3H), 1,70, 1,80 (überlappend m, 6H), 2,04 (m,
3H), 2,79 (s, 6H), 2,94 (s, 6H), 3,0–3,2 (überlappend m, 18H), 8,15 (br
m, 5H).
-
BEISPIEL 27
-
Herstellung von N4,N9-Bis(benzyl-12'-dodecanoyl)spermintetrahydrochlorid
-
Zu
einer Lösung
von 12-Bromdodecanonsäure
(1,0 g) und Benzylalkohol (0,74 ml) in 200 ml Toluol wurde p-Toluolsulfonsäure (0,10
g) zugegeben. Das meiste (ca. 180 ml) des Toluols wurde durch einfache
Destillation bei Atmosphärendruck
entfernt, und das verbliebene Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Der Rest wurde in Ethylacetat (200 ml) aufgenommen
und mit gesättigter
NaHCO3 gewaschen. Die Ethylacetatlösung wurde über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um rohes Benzyl-12-bromdodecanoat (1,75 g) als
rohe Flüssigkeit
zu ergeben. DSC (Chloroform/Hexan 85:15) zeigte nur Produkt (Rf 0,78) und Benzylalkohol (Rf 0,08).
N4,N9-Bis(benzyl-12'-dodecanoyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)-spermin wurde ähnlich zu
N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin hergestellt
unter Verwendung einer einzelnen Addition von rohem Benzyl-12-bromdodecanoat
(4,6 g) und K2CO3 (1,70
g) zu 1,0 g von N1,N12-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
in unter Rückfluss
kochendem Acetonitril (100 ml). Aufarbeitung wie vorher ergab das
Produkt als ein Öl,
das auf Silikagel gereinigt wurde und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform eluiert wurde. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen
(DSC Rf 0,35, CHCl3/Methanol 9:1)
wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 0,36 g von N4,N9-Bis(benzyl-12'-dodecanoyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Ein Aliquot (0,27 g) dieses Materials wurde entschützt und
wie oben beschrieben für
N4-(N-CBZ-S-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
zum Hydrochlorid umgewandelt, um 0,17 g N4,N9-Bis(benzyl-12'-dodecanoyl)spermintetrahydrochlorid
zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,24 (m,
31,4H), 1,55 (m, 4,2H), 1,70, 1,80 (überlappend m, 8,6H), 2,02 (m,
4,2H), 2,9–3,2
(überlappend
m, 21,4H), 5,08 (s, 4,2H), 7,36 (s, 10H) 8,13 (br m, 5,8H).
-
BEISPIEL 28
-
Herstellung von N4,N9-Bis(12'-dodecanonsäure)spermintetrahydrochlorid
-
N4,N9-Bis(benzyl-12'-dodecanoyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
(0,51 g) wurde in 50 ml Methanol gelöst und mit 0,05 g 10% Pd/C
und 50 PSIG H2 bei Raumtemperatur 3 Stunden
behandelt. Das Pd/C wurde durch Filtration durch Diatomeenerde entfernt.
Das Lösungsmittel
wurde vom Filtrat im Vakuum entfernt, um N4,N9-Bis(12'-dodecanoinsäure)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Ein Aliquot (0,22 g) dieses Materials wurde entschützt und
wie oben beschrieben für
N4-(N-CBZ-S-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
zum Hydrochlorid umgewandelt, um 0,17 g N4,N9-Bis(12'-dodecanonsäure)spermintetrahydrochlorid
zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,25 (m,
28H), 1,47 (m, 5H), 1,66, 1,76 (überlappend
m, 8H), 2,02 (m, 3,6H), 2,91–3,17
(überlappend
m, 19H), 8,11 (br m, 5H).
-
BEISPIEL 29
-
Herstellung von N4-(Benzyl-12'-dodecanoyl)spermintetrahydrochlorid
-
N4-(Benzyl-12'-dodecanoyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin wurde ähnlich zu N4-(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N8-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermidin hergestellt
unter Verwendung einer einzelnen Addition von Benzyl-12-bromdodecanoat
(6,58 g) zu 1,43 g N1,N12-Bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
in unter Rückfluss
kochendem Acetonitril (100 ml). Aufarbeitung wie zuvor ergab das
Produkt als ein Öl, das
auf Silikagel gereinigt wurde und mit einem Gradient von Methanol
in Chloroform, enthaltend Diisopropylethylamin (0,2%) eluiert wurde.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,08,
CHCl3/Methanol 8:2 + 0,2% Diisopropylethylamin)
wurden vereinigt, und das Lösungsmittel
wurde entfernt, um 0,36 g von N4-(Benzyl-12'-dodecanoyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Ein Aliquot (0,29 g) dieses Materials wurde entschützt und
wie oben beschrieben für
N4-(N-CBZ-5-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
zum Hydrochlorid umgewandelt, um 0,19 g von N4-(Benzyl-12'-dodenanoyl)spermintetrahydrochlorid zu
ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,24 (m, 12H), 1,53 (m, 1,5H),
1,69, 1,80 (überlappend
m, 4H), 2,01 (m, 4H), 2,9–3,2
(überlappend
m, 14H), 5,08 (s, 2H), 7,36 (s, 5H) 7,47 (m, 1H), 8,09 (br m, 5,5H),
9,20 (br m, 2H).
-
BEISPIEL 30
-
Herstellung von N4-(12'-Dodecanonsäure)spermintetrahydrochlorid
-
N4-(Benzyl-12'-dodecanoyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin (0,29
g) wurde in 30 ml Methanol gelöst
und mit 0,03 g 10% Pd/C und 50 PSIG H2 1,5
Stunden bei Raumtemperatur behandelt. Das Pd/C wurde durch Filtration
durch Diatomeenerde entfernt. Das Lösungsmittel wurde aus dem Filtrat
im Vakuum entfernt, um N4-(12'-Dodecanonsäure)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Öl
(0,19 g) zu ergeben. Dieses Material (0,19 g) wurde entschützt und
wie oben beschrieben für
N4-(N-CBZ-S-Aminopentyl)spermidintrihydrochlorid
in das Hyd rochlorid umgewandelt, um 0,18 g N4-(12'-Dodecanonsäure)spermintetrahydrochlorid
zu ergeben. NMR (DMSO-d6) δ 1,26 (m,
16,7H), 1,48 (m, 2,7H), 1,70, 1,78 (überlappend m, 6H), 2,01 (m, 4H),
2,91–3,17
(überlappend
m, 12H), 8,17 (br m, 5,3H), 9,30 (br m, 2H).
-
BEISPIEL 31
-
Herstellung von N4,N9-Bis(5-(α-3'-propionylthiomannosid)-aminopentyl)spermintetraacetat
-
N4,N9-Bis(N-CBZ-5'-Aminopentyl)-N1,N12-bis(tent.-butyloxycarbonyl)spermin
(2,04 g) wurde in 50 ml Methanol gelöst und mit 0,84 g 10% Pd/C
und 50 PSIG H2 2,5 Stunden bei Raumtemperatur
behandelt. Das Pd/C wurde durch Filtration durch Diatomeenerde entfernt,
das Lösungsmittel
vom Filtrat im Vakuum entfernt, um N4,N9-Bis(5'-aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
(0,79 g) als ein Öl
zu ergeben. Eine Lösung
von S-α-3'-Propionyltetra-O-acetylthiomannosid
(2,94 g) wurde in 100 ml Tetrahydrofuran hergestellt. Zur Thiomannosidlösung wurden
1,39 g Dicyclohexylcarbodiimid und 0,78 g N-Hydroxysuccinimid zugegeben. Die
Lösung
wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, dann 0,5 Stunden bei 4°C gelagert.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und das Lösungsmittel vom Filtrat im
Vakuum entfernt, um Succinimidyl-S-α-3'-propionyltetra-O-acetylthiomannosid
(3, 30 g) als weißen
Feststoff zu ergeben. Das N4,N9-Bis(5'-aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
(0,79 g) wurde in Tetrahydrofuran (75 ml) gelöst, und zur Lösung wurden
0,64 ml Diisopropylethylamin und 1,32 g Succinimidyl-S-α-3'-propionyltetra-O-acetylthiomannosid
zugegeben und die Lösung
24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt, um ein Glas zu ergeben. Dieses Glas wurde auf Silikagel
gereinigt und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform, enthaltend
Diisopropylethylamin (0,2%), eluiert. Die das Produkt enthaltenden
Fraktionen (DSC Rf 0,30, CHCl3/Methanol
9:1) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 0,69 g N4,N9-Bis(5-(α-3'-propionyltetra-O-acetylthiomannosid)aminopentyl)-N1,N12-bis(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als ein Glas zu ergeben. Dieses Glas wurde in 20 ml Trifluoressigsäure gelöst und 1
Stunde bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform gelöst, und
das Lösungsmittel
entfernt (2 × 20
ml), um 0,78 g von N4,N9-Bis(5-N-(α-3'-propionamidotetra-O-acetylthiomannosid)pentyl)spermin
als ein Öl zu
ergeben. Dieses Öl
wurde in 25 ml Methanol gelöst,
und zur Lösung
wurden 25 ml Wasser und 1,56 g Na2CO3 zugegeben und die Lösung 5 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt und der Rest in 6 ml 1%iger Essigsäure aufgenommen
und in drei 2 ml-Aliquoten auf drei SephadexTM-G-25-Mediumsäulen (12
ml jeweils) gereinigt und mit 1 % Essigsäure eluiert. Die das Produkt
enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und lyophilisiert, um 0,31
g von N4,N9-Bis(5-N-(α-3'-propionamidothiomannosid)pentyl)spermintetraacetat
als einen weißen
Feststoff zu ergeben. NMR (D2O) δ 1,42 (m,
4H), 1,59 (m, 4H), 1,79 (m, 9,5H), 1,95 (s, 38,5H), 2,14 (m, 5H),
2,62 (t, 4H), 2,94 (m, 4H), 3,10 (m, 4,5H), 3,24 (m, 18H), 3,72
(m, 6H), 4,05 (m, 6,5H), 5,34 (s, 2H).
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BEISPIEL 32
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Herstellung von N4-(5-N-(23'-N-(α-3"-Propionamidothiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-Hexaoxatricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat
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Eine
Lösung
von Pentaethylenglykol (5,0 g) und 50 ml Tetrahydrofuran wurde zu
einer schnell gerührten
Suspension von NaH (0,42 g von 60%) und 40 ml Tetrahydrofuran zugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde unter Stickstoff gehalten und in einem
Eiswasserbad suspendiert und 0,5 Stunden gerührt. Eine Lösung von N-CBZ-5-Amino-1-brompentan
(3,78 g) in 30 ml Tetrahydrofuran wurde zugegeben und die Mischung
im Eiswasserbad 1 Stunde gerührt,
dann für
18 Stunden bei Raumtemperatur. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt und der Rest auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient
von 2-Propanol in Chloroform eluiert. Die das Produkt enthaltenden
Fraktionen (DSC Rf 0,30, CHCl3/2-Propanol
95:5) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 3,25 g von N-CBZ-20-Amino-3,6,9,12,15-pentaoxa-1-eicosanol
als ein Öl
zu ergeben. Eine Lösung
von N-CBZ-20-Amino-3,6,9,12,15-pentaoxa-1-eicosanol (3,25 g) in
50 ml Tetrahydrofuran wurde zu einer schnell gerührten Suspension von NaH (0,28
g, 60%ig) in 25 ml Tetrahydrofuran zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde unter Stickstoff gehalten und in einem Eiswasserbad suspendiert
und für
0,5 Stunden gerührt.
Zur Lösung
wurde tert.-Butyl-1-Bromacetat (1,15 ml) zugegeben und die Mischung
im Eiswasserbad für
1 Stunde gerührt,
dann für
4 Tage bei Raumtemperatur. Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in 100 ml Chloroform suspendiert
und mit Wasser (50 ml) gewaschen. Die Chloroformlösung wurde über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und der Rest in 100 ml Chloroform suspendiert und mit
Wasser (50 ml) gewaschen. Die Chloroformlösung wurde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von 2-Propanol
in Chloroform eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC
Rf 0,45, CHCl3/2-Propanol
95:5) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 3,24 g tert-Butyl-N-CBZ-23-amino-3,6,9,12,15,18-hexaoxa-1-tricosanoat
als ein farbloses Öl
zu ergeben. Ein Aliquot des tert-Butyl-N-CBZ-23-amino-3,6,9,12,15,18-hexaoxa-1-tricosanoat
(0,49 g) wurde in 10 ml 4 N HCl in Dioxan gelöst und 3 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Die
Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt. Die resultierende rohe N-CBZ-23-Amino-3,6,9,12,15,18-hexaoxa-1-tricosansäure wurde
in 15 ml Dimethylformamid gelöst.
Zu dieser Lösung
wurden N-Hydroxysuccinimid (0,10 g), 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid
(0,16 g) und N4-(5'-Aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin (0,50
g) zugegeben. Die Lösung
wurde 2,5 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Das Dimethylformamid wurde
im Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform (100 ml) aufgenommen.
Die Chloroformlösung
wurde nacheinander mit 0,1 N HCl (75 ml) und gesättigter NaHCO3 ge waschen.
Die Chloroformlösung
wurde über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, um ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde auf Silikagel gereinigt und mit einem Gradient von 2-Propanol
in Chloroform eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC
Rf 0,33, CHCl3/Methanol
9:1) wurden vereinigt und das Lösungsmittel
entfernt, um 0,19 g von N4-(5-N-(N-CBZ-23'-Amino-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-N1,-N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonal)spermin
als ein farbloses Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde in 50 ml Ethylacetat gelöst
und mit 0,19 g 10% Pd/C und 50 PSIG H2 2,5
Stunden bei Raumtemperatur behandelt. Das Pd/C wurde durch Filtration
durch Diatomeenerde entfernt und das Lösungsmittel aus dem Filtrat
im Vakuum entfernt, um N4-(5-N-(23'-Amino-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonal)spermin
als ein farbloses Öl
(0,13 g) zu ergeben. N4-(5-N-(23'-Amino-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)-aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonal)spermin
(0,13 g) wurde in Tetrahydrofuran (20 ml) gelöst und zur Lösung wurden
0,048 ml Diisopropylethylamin und 0,073 g Succinimidyl-S-α-3'-propionyltetra-O-acetylthiomannosid
zugegeben und die Lösung
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt, um ein Glas zu ergeben. Dieses Glas wurde auf Silikagel
gereinigt und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform eluiert.
Die das Produkt enthaltenen Fraktionen (DSC Rf 0,36,
CHCl3/Methanol 9:1) wurden vereinigt und
das Lösungsmittel entfernt,
um 0,10 g N4-(5-N-(23'-N-(S-α-3'-Propionamidotetra-O-acetylthiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-N1,N9,N12-tris-(tert.-butyloxycarbonal)spermin
als ein Öl
zu ergeben. FAB-Massenspektrum, MH+ = 3328.
Das N4-(5-N-(23'-N-(S-α-3'-Propionamidotetra-O-acetylthiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxatricosanamido)aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonal)spermin
(0,55 g) wurde in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst und bei Raumtemperatur 2
Stunden gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform gelöst und das
Lösungsmittel
entfernt (2 x 20 ml), um 0,76 g von N4-(5-N-(23'-N-(S-α-3'-Propionamidotetra-O-acetylthiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Dieses Öl
wurde in 20 ml Methanol gelöst
und zur Lösung
20 ml Wasser und 0,85 g Na2CO3 zugegeben und
die Lösung
6,5 Stunden bei Raumtemperatur gelöst. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum
entfernt und der Rest in 6 ml 1%ige Essigsäure aufgenommen und in vier
1,5 ml-Aliquoten auf 3 SephadexTM-G-25-Mediumsäulen (jeweils 12 ml) gereinigt
und mit 1% Essigsäure
eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt
und lyophilisiert, um 0,22 g von N4-(5-N-(23'-N-(S-α-3'-Propionamidothiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat
als ein Öl
zu ergeben. NMR (D2O) δ 1,35 (m, 4H), 1,55 (m, 6H),
1,75 (m, 6,4H), 1,91 (s, 14H), 2,09 (m, 4,2H), 2,58 (t, 1,7H), 2,90
(m, 1,7H), 3,09, 3,19 (überlappend
m, 18,1H), 3,53 (t, 2,5H), 3,69 (m, 22H), 3,88 (m, 3,8H), 4,06 (s,
1,7H), 5,30 (s, 1H).
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BEISPIEL 33
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Herstellung von N4-(5-N-(O-(5-N-(α-3"-Propionamidothiomannosid)pentyl-O-(2-acetamido)nonadecaethylenglykol)pentyl)spermintetracetat
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N4-(5-N-(O-(5-N-(α-3"-Propionamidothiomannosid)pentyl-O-(2-acetamido)nonadecaethylenglykol)pentyl)spermintetracetat
konnte ähnlich
zu N4-(5-N-(23'-N-(S-α-3'-Propionamidothiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat
durch Ersatz von 18,9 g Poly(ethylenglykol) eines durchschnittlichen
Molekulargewichts von 900 für
das Pentaethylenglykol in dem in Beispiel 32 beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
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BEISPIEL 34
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Herstellung von N4-(((23-[N2,N4-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxatricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat
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N4-(((23-[N2,N4-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl]amino)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-spermintetraacetat
wurde hergestellt ähnlich
zu N4-(5-N-(23'-N-(S-α-3'-Propionamidothiomannosid)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)spermintetraacetat
sowie dem in Beispiel 32 beschriebenen Verfahren. N4-(5-N-(23'-Amino)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin (0,14
g) wurden in Tetrahydrofuran (25 ml) gelöst und zur Lösung wurden
0,052 ml Diisopropylethylamin und 0,37 g Succinimidyl-N2,N4-bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysinat
zugegeben und die Lösung
72 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt, um ein Glas zu ergeben. Dieses Glas wurde auf Silikagel gereinigt
und mit einem Gradient von Methanol in Chloroform eluiert. Die das
Produkt enthaltenden Fraktionen (DSC Rf 0,46,
CHCl3/Methanol 9:1) wurden vereinigt und
das Lösungsmittel
entfernt, um 0,15 g von N4-(((5-N-(23'-N-(N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysinamido)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-N1,N9,N12-tris(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
als einen weißen
Feststoff zu ergeben. FAB-Massenspektrum, MH+ =
3328. Das N4-(((5-N-(23'-N-(N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysinamido)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)aminopentyl)-N1,N9,N12-tris-(tert.-butyloxycarbonyl)spermin
(0,28 g) wurde in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst und bei Raumtemperatur 1
Stunde gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rest in Chloroform gelöst und das
Lösungsmittel
entfernt (2 × 20
ml), um 0,36 g von N4-(((5-N-(23'-N-(N2,N6-Bis(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylhepta-O-acetylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysinamido)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanami do)aminopentyl)spermin
als ein Öl
zu ergeben. Dieses 01 wurde in 10 ml Methanol gelöst und zur
Lösung
wurden 10 ml Wasser und 0,44 g Na2CO3 zugegeben und die Lösung 24 Stunden bei Raumtemperatur
gelöst.
Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt und der Rest in 5 ml 1%iger Essigsäure und
1 ml Ethanol aufgenommen und in vier 1,5 ml-Aliquoten auf 2-SephadexTM-G-25-Mediumsäulen (15
ml und 20 ml) gereinigt und mit 10% Ethanol in 1% Eissigsäure eluiert.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und lyophilisiert,
um 0,095 g von N4-(((23-[N2,N6-Bis(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-(β-3'-propionylgalactosyl-β1-4-thioglucosid)lysyl-N6-amino)-3',6',9',12'-15'-18'-hexaoxa-tricosanamido)-aminopentyl)spermintetraacetat
zu ergeben.
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