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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Verbindungen zum Transfer
von Nukleinsäuren
in die Zellen. Diese neuen Verbindungen sind besonders mit der Familie
der Lipopolyamine verwandt und enthalten Amidinfunktionen. Diese
Verbindungen sind zum Transfer von interessierenden Nukleinsäuren in
verschiedene Zelltypen, sowohl in vitro als auch in vivo oder ex
vivo verwendbar.
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Mit
der Entwicklung der Biotechnologie ist die Möglichkeit, Nukleinsäuren wirksam
in Zellen zu transferieren, eine Notwendigkeit geworden. Es kann
sich um den Transfer von Nukleinsäuren in vitro in Zellen handeln,
z. B. zur Produktion von rekombinanten Proteinen oder im Labor zur
Untersuchung der Regulation der Expression von Genen, der Genklonierung
oder jeder anderen Manipulation, die DNA impliziert. Es kann sich auch
um den Transfer von Nukleinsäuren
in vivo in Zellen handeln, z. B. zur Erzeugung von transgenen Tieren, zur
Herstellung von Vakzinen, für
Markierungsuntersuchungen und auch für therapeutische Ansätze. Es
kann sich außerdem
um den Transfer von Nukleinsäuren
ex vivo in Zellen handeln, und zwar in Verfahren der Knochenmarkstransplantation
oder der Immuntherapie oder anderen Methoden, die den Transfer von
Genen in Zellen, die einem Organismus mit der Absicht der letztlichen
Wiederverabreichung entnommen worden waren, implizieren.
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Es
wurden verschiedene synthetische Vektoren entwickelt, um den Transfer
der Nukleinsäuren
in die Zellen zu verbessern. Unter diesen Vektoren besitzen die
kationischen Lipide interessante Eigenschaften. Diese Vektoren werden
von einem polaren, kationischen Teil, der mit den Nukleinsäuren wechselwirkt,
und einem lipidischen, hydrophoben Teil, der die zelluläre Penetration
begünstigt,
gebildet. Besondere Beispiele für
kationische Lipide sind insbesondere die monokationischen Lipide
(DOTMA: Lipofectin
®), bestimmte kationische Detergentien
(DDAB), die Lipopolyamine und insbesondere Dioctadecylamidoglycylspermin
(DOGS) oder 5-Carboxyspermylamid von Palmitoylphosphatidylethanolamin
(DPPES), dessen Herstellung z. B. in der Patentanmeldung
EP 394 111 beschrieben ist.
Eine andere Familie der Lipopolyamine wird durch die Verbindungen
repräsentiert,
die in der Patentanmeldung WO 97/18185 beschrieben werden, welche
hier durch Referenz aufgenommen wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Typ an Mitteln zum Transfer
von Nukleinsäuren,
die besonders interessante Eigenschaften besitzen. Genauer ausgedrückt, die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind kationische Lipide,
die eine ursprüngliche
kationische Region tragen, die den Molekülen verbesserte Eigenschaften
verleiht. Dieser kationische Teil wird genauer durch ein besonderes
Polyamin dargestellt, das eine oder mehrere Amindinfunktionen trägt.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung betrifft genauer Verbindungen in
der Form D, L oder DL sowie ihre Salze, der allgemeinen Formel (I):
in der:
- – R1, R2 und R3 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe -(CH2)q-NRR' darstellen, mit
- • q,
das eine ganze Zahl von 1 bis einschließlich 6 darstellt, wobei die
Werte von q unabhängig
voneinander innerhalb der verschiedenen Gruppen R1,
R2 und R3 sind,
und
- • R
und R' unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe der Formel (II): darstellen,
worin r
eine ganze Zahl darstellt, die von 0 bis einschließlich 6
variieren kann, und die Gruppen R5 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest darstellen,
mit
der Maßgabe,
daß mindestens
eine der Gruppe R1, R2 und
R3 mindestens eine Gruppe der Formel (II) umfaßt,
- – m
und n unabhängig
voneinander eine ganze Zahl darstellen, die von 1 bis einschließlich 6
variieren kann, wobei in dem Fall, wo n höher als 1 ist, m unterschiedliche
Werte annehmen kann und R3 die verschiedenen bei der allgemeinen
Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzt,
- – p
eine ganze Zahl darstellt, die von 1 bis einschließlich 6
variieren kann und
- – R4 eine Gruppe der allgemeinen Formel (III): darstellt, in der
- • R7 und R8 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine lipophile Gruppe darstellen, wobei
mindestens eine der Gruppen R7 und R8 von Wasserstoff verschieden ist,
- • t
eine ganze Zahl ist, ausgewählt
von 0 bis einschließlich
10, wobei, wenn t eine ganz Zahl höher 1 darstellt, R6,
X, Y und s innerhalb der verschiedenen Struktureinheiten [X-(CHR6)s-Y] verschiedene
Bedeutungen besitzen können,
- • X
ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine Gruppe Amino oder Alkylamino
darstellt, wobei der Substituenten Alkyl linear oder verzweigt ist
und 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält,
- • Y
eine Gruppe Carbonyl oder eine Gruppe Methylen darstellt,
- • R6 ein Wasserstoffatom oder eine Seitenkette
einer natürlichen
Aminosäure,
gegebenenfalls substituiert, darstellt und
- • s
eine ganze Zahl darstellt, die von 1 bis einschließlich 10
variiert, wobei, wenn s gleich 1 ist, R6 eine
Seitenkette einer natürlichen
Aminosäure,
gegebenenfalls substituiert, darstellt, und wenn s höher als
1 ist, R6 ein Wasserstoffatom darstellt.
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Der
Ausdruck "Form DL", wie er vorstehend
verwendet wurde, bezeichnet ein Gemisch der Formen D und L in jedem
Verhältnis
und zum Beispiel in gleichen Verhältnismengen.
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Im
Sinne der Erfindung versteht man unter "Kohlenwasserstoffrest" jeden Alkyl-, Carbamat-
oder aliphatischen oder aromatischen acyclischen Rest, gegebenenfalls
halogeniert. Unter den aliphatischen Resten kann man insbesondere
die gesättigten
oder ungesättigten,
linearen oder verzweigten, cyclischen oder nicht-cyclischen und
gegebenenfalls halogenierten aliphatischen Resten nennen. Es handelt
sich besonders bevorzugt um einen aliphatischen Rest, der 1 bis
10 Kohlenstoffatome enthält.
Insbesondere handelt es sich um Alkanoyl-, Alkyl- und Alkylcarbamat-Reste,
zum Beispiel die Substituenten Formyl, Butyl, tert-Butyl oder tert-Butylcarbamat.
Nach einer Variante der Erfindung stellt R5 tert-Butylcarbamat
dar.
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Unter
den aromatischen Resten kann man insbesondere Benzyl und seine Derivat
wie Chlorbenzyl, Benzylcarbamat oder Chlorbenzylcarbamat nennen.
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In
bevorzugter Weise stellt R5 tert-Butylcarbamat,
Benzylbenzylcarbamat oder Chlorbenzylcarbamat dar.
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Nach
einer ersten Variante der Erfindung stellt eine der Gruppen R5 ein Wasserstoffatom dar und stellt die
andere einen aliphatischen Rest, der 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält, dar.
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Nach
einer zweiten Variante der Erfindung stellt eine der Gruppen R5 ein Wasserstoffatom dar und stellt die
andere einen aromatischen Rest, vorzugsweise ausgewählt aus
Benzyl und seinen Derivaten, dar.
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Nach
einer anderen Variante der Erfindung stellen die zwei Gruppen R5 Wasserstoffatome dar.
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Wenn
R1, R2 und/oder
R3 nicht Wasserstoff darstellen und die
allgemeine Formel (II) umfassen, nimmt q vorteilhafterweise den
Wert 2 oder 3 an und r stellt 0 dar.
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Vorteilhafterweise
ist m in der allgemeinen Formel (I) unter 2, 3 und 4 ausgewählt.
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Wie
vorstehend angegeben wurde, stellt in der Formel (III) wenigstens
eine der Gruppen R7 und R8 eine
lipophile Gruppe dar. Im Sinne der Erfindung versteht man unter "lipophile Gruppe" jede dem Fachmann bekannte
Gruppe des lipiden, hydrophoben Typs, die die zelluläre Penetration
begünstigt.
Es handelt sich insbesondere um eine oder mehrere aliphatische Fettketten,
ein Steroid-Derivat, ein natürliches
oder synthetisches Lipid, das vorzugsweise fähig ist, lamellare oder hexagonale
Phasen zu bilden oder es handelt sich gegebenenfalls um eine Kombination
dieser. Es kann sich insbesondere um einen aliphatischen Rest handeln, der
5 bis 22 Kohlenstoffatome enthält,
gesättigt
oder nicht gesättigt
ist, linear oder verzweigt ist, gegebenenfalls halogeniert ist.
Es kann sich auch um ein Steroid-Derivat oder eine Gruppe (CH2)u-NH-R9,
in der u eine ganze Zahl zwischen 2 und einschließlich 6
ist, und R9 einen Acylrest darstellt, wie
zum Beispiel Cholesterylformiat, Arachidonyl oder Cholsäure, handeln.
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Andere
Beispiele für
Steroid-Derivate sind insbesondere Cholesterin, Cholestanol, 3-α-5-Cyclo-5-α-cholestan-6-β-ol, Cholsäure, Cholesterylformiat,
Cholestanylformiat, 3α,5-Cyclo-5α-cholestan-6β-yl-formiat,
Cholesterylamin, 6-(1,5-Dimethylhexyl)-3α,5α-dimethylhexadecahydrocyclopenta[a]cyclopropal-[2,3]-cyclopenta-[1,2-f]-naphthalin-10-ylamin oder Cholestanylamin.
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Vorzugsweise
ist die lipophile Gruppe ein aliphatischer Rest, der 10 bis 22 Kohlenstoffatome,
vorzugsweise 14, 16, 17, 18 oder 19 Kohlenstoffatome, enthält. Man
kann insbesondere die lipophilen Gruppen (CH2)13CH3, (CH2)15CH3,
(CH2)16CH3, (CH2)17CH3, (CH2)18CH3 und Oleyl nennen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
stellen die zwei Gruppen R7 und R8 lipophile Gruppen dar, wie sie oben definiert
sind. In einer besonderen Ausführungsform
stellt jede der Gruppen R7 und R8 eine aliphatische Kette, die zwischen 5
und 22 Kohlenstoffatome und noch bevorzugter zwischen 12 und 22
Kohlenstoffatome enthält,
dar.
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Nach
einer Variante der Erfindung stellt R6 eine
Seitenkette einer natürlichen
Aminosäure
dar. Insbesondere kann die Seitenkette einer natürlichen Aminosäure Amidiniummotive
enthalten, wie zum Beispiel die Seitenkette des Arginins. Diese
Seitenkette R6 kann auch, wie es vorher
beschrieben wurde, durch gesättigte oder
ungesättigte,
lineare, verzweigte oder cyclische Gruppen substituiert sein und
zwischen 1 und 24 Kohlenstoffatome enthalten. Mann kann zum Beispiel
die Aminosäure-Seitenketten
nennen, die substituiert sind durch Cholesteryl-, Arachidonyl- oder
Retinoyl-Reste, mono- oder polyaromatische Gruppen wie zum Beispiel Benzyloxycarbonyl-,
Benzylester-, Rhodaminyl- oder auch Biotinyl, substituiert oder
nicht.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfassen die beanspruchten
Verbindungen außerdem
ein Zielelement, das es ermöglicht,
den Transfer der Nukleinsäure,
mit der sie verbunden sind, zu orientieren. Dieses Zielement ist
vorzugsweise im Bereich der Seitenkette der Aminosäure, die
durch den Substituenten R6 dargestellt wird,
in die Verbindung der allgemeinen Formel (I) eingegliedert. Bevorzugter
befindet sich das Zielelement kovalent oder nicht-kovalent an die
Verbindung gemäß der Erfindung
gebunden.
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Es
kann sich um ein extrazelluläres
Zielelement handeln, das es ermöglicht,
den Transfer der Nukleinsäure
auf bestimmte Zelltypen oder bestimmte gewünschte Gewebe (Tumorzellen,
hepatische Zellen, hämatopoetische
Zellen, usw.) zu richten. Dabei kann es sich um einen zellulären Rezeptorliganden
handeln, der an der Oberfläche
des Zielzelltyps vorliegt, zum Beispiel ein Zucker, ein Folat, ein
Transferin, ein Insulin, ein Asialo-orosomucoid-Protein oder ein
beliebiges bioaktives Molekül,
das durch extrazelluläre
Rezeptoren erkannt wird. Es kann sich auch um ein intrazelluläres Zielelement
handeln, das es ermöglicht,
den Transfer der Nukleinsäure
auf bestimmte privilegierte Zellkompartimente (Mitochondrien, Zellkern,
usw.) zu lenken, zum Beispiel eine Signalsequenz für eine Kernlokalisierung
(nls), die eine Akkumulation der transfizierten DNA im Zellkern
fördert.
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Allgemeiner
ausgedrückt,
die Zielelemente, die zur Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignet sind,
umfassen Zucker, Peptide, Oligonukleotide, Steroide oder Lipide.
Vorzugsweise handelt es sich um Zucker und/oder Peptide, wie zum
Beispiel Antikörper
oder Antikörperfragmente,
zelluläre
Rezeptorliganden oder Fragmente davon, Rezeptoren oder Rezeptorfragmente
usw. Es handelt sich insbesondere um Rezeptorliganden der Wachstumsfaktoren,
Cytokin-Rezeptoren, Rezeptoren zellulärer Lectine oder Rezeptoren
von Adhäsionsproteinen
wie zum Beispiel Integrine. Man kann auch den Rezeptor für Transferin,
die Lipide HDL und LDL nennen. Das Zielelement kann auch ein Zucker
sein, der es ermöglicht,
die Lectine zu targetieren, zum Beispiel Asialoglycoprotin-Rezeptoren; oder
es kann auch Antikörperfragment
Fab sein, das es ermöglicht, den
Rezeptor des Fragments Fc der Immunglobuline zu targetieren.
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Gleichermaßen ist
es möglich,
die Verbindung einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) mit einem Markermittel
vom Typ Biotin, Rhodamin, Folat, beispielsweise an der Seitenkette
der Aminosäure
R6, ins Auge zu fassen. Diese Markermittel
kann auch eine lineare oder cyclische Peptid- oder Pseudopeptid-Sequenz
sein, die das Erkennungsepitop Arg-Gly-Asp der primären und/oder sekundären Rezeptoren
der Adhäsionsproteine vom
Typ Integrine trägt.
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Eine
besondere Familie der Verbindungen gemäß der Erfindung ist die, für die R1 eine Gruppe der Formel (II) umfaßt und R2 und R3 Wasserstoffatome
sind.
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Eine
zweite besondere Familie der Verbindungen gemäß der Erfindung ist die, für die R1 und R2 jeweils eine
Gruppe der Formel (II) umfassen und R3 ein
Wasserstoffatom ist.
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Eine
andere besondere Familie der Verbindungen gemäß der Erfindung ist die, für die R1 und R3 jeweils
eine Gruppe der Formel (II) umfassen, und R2 ein
Wasserstoffatom ist.
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Eine
andere besondere Familie an Verbindungen gemäß der Erfindung ist die, in
der R1, R2 und R3 jeweils eine Gruppe der Formel (II) umfassen.
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Die
neuen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß der Erfindung
können
sich in Form von Salzen, vorzugsweise nichttoxischen und pharmazeutisch
annehmbaren Salzen, präsentieren.
Diese nicht-toxischen Salze umfassen die Salze, die mit Mineralsäuren (Salzsäure, Schwefelsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure) gebildet
werden, die, die mit organischen Säuren (Essigsäure, Propionsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Benzoesäure, Fumarsäure, Methansulfonsäure oder Oxalsäure) gebildet
werden, oder auch die, die mit mineralischen Basen (Soda, Pottasche,
Lithine, Kalk) oder organischen Basen (tertiäre Amine wie Triethylamin,
Piperidin, Benzylamin) gebildet werden.
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Als
typische Beispiele kann man insbesondere die Verbindungen gemäß der Erfindung
nennen, die durch die folgenden allgemeinen Unterformeln definiert
werden:
worin
R
4 und R
5 die vorstehend
gegebenen Bedeutungen besitzen.
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Als
Beispiele für
die Mittel zum Transfer von Nukleinsäuren gemäß der Erfindung kann man die
Verbindungen der folgenden Formeln nennen:
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Die
Verbindungen der Erfindung können
auf verschiedene Arten hergestellt werden, insbesondere durch Synthese
und/oder durch Synthese in fester Phase auf einem polymeren Trägerstoff
hergestellt werden. Nach einem ersten Syntheseweg können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) erhalten werden durch Einwirkung eines Thio- oder
Oxo-Derivats von
Harnstoff, dessen Amine gegebenenfalls geschützt sind, auf ein Lipopolyamin
der Formel (VIII):
worin R
1', R
2', R
3' unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe (CH
2)
q-NR
9R
10,
worin q zwischen 1 und einschließlich 6 variieren kann, wobei
die verschiedenen q unabhängig
voneinander sind, darstellen,
R
9 und
R
10 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine Gruppe der Formel (CH
2)
r-NH
2, worin r unabhängig voneinander
zwischen 1 und einschließlich
6 variieren können,
darstellen,
und m, n, p und R
4 wie
vorstehend definiert sind.
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Die
Einwirkung des Harnstoff-Derivats erfolgt im allgemeinen in Gegenwart
einer Base, in einem zweckdienlichen protischen oder aprotischen
Lösungsmittel
und bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C.
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Die
verwendete Base ist im allgemeinen eine nicht-nukleophile Base wie
zum Beispiel tertiäre
Amine, Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat. Vorteilhafterweise
verwendet man tertiäre
Amine, zum Beispiel Triethylamin (TEA) oder N-Ethyldiisopropylamin
(DIEA).
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Die
Reaktion erfolgt vorteilhafterweise in Lösungsmitteln wie Wasser, Alkoholen
(Methanol, Ethanol, Isopropanol...), Dimethylformamid, Dichlormethan,
Chloroform, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Acetonitril,
N-Methylpyrrolidon usw. Die Reaktionstemperatur liegt vorteilhafterweise
zwischen 20°C
und 60°C
und noch bevorzugter zwischen 30°C
und 50°C.
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Besonders
interessante Harnstoff-Derivate sind zum Beispiel O-Methylisoharnstoff
(J. Med. Chem. 38(1995) 16, 3053–3061), das Semisulfat von
S-Methylisothioharnstoff (Int. J. Pept. Prot. Res., 40(1992), 119–126), Bis-Boc-Thioharnstoff
(Tet. Lett. 48(1993), 7677–7680),
N,N'-Bis(benzyloxycarbonyl)-Smethylthioharnstoff
oder N,N'-Bis(tert-butoxycarbonyl)-Smethylthioharnstoff
(Synth. Commun. 26(1996), 2, 407–413).
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Die
Lipopolyamine der allgemeinen Formel (VIII) werden nach den Verfahren,
die in der Patentanmeldung WO 97/18185, die durch Referenz in die
vorliegende Beschreibung aufgenommen wird, beschrieben sind, oder
durch jedes analoge Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist, erhalten.
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Gemäß der Erfindung
können
die Transfermittel der allgemeinen Formel (I) auch durch Peptidkopplung
zwischen der Säure
der allgemeinen Formel (IX):
und dem Lipidmolekül R
4H erhalten werden, wobei R
1,
R
2, R
3, m, n, p
und R
4 wie vorstehend definiert sind.
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Die
Peptidkopplung erfolgt nach klassischen Verfahren (Bodanski M.,
Principles and Practics of Peptides Synthesis, Hrsg. Springer-Verlag)
oder jedes analoge Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist.
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Die
Reaktion erfolgt insbesondere im allgemeinen in Gegenwart einer
nicht-nukleophilen Base in geeigneten aprotischen Lösungsmitteln
bei einer Temperatur zwischen 0 und 100°C, wobei der pH zwischen 9 und
11 eingestellt ist.
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Als
Lösungsmittel
können
zum Beispiel Chloroform, Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, Acetonitril,
Dichlormethan, Toluol oder Benzol verwendet werden.
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Die
verwendeten nicht-nukleophilen Basen sind vorzugsweise tertiäre Amine,
Calciumcarbonat oder auch Natriumbicarbonat. Nach bevorzugter sind
die verwendeten Basen tertiäre
Amine, zum Beispiel Triethylamin (TEA) oder N-Ethyldiisopropylamin
(DIEA).
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Vorteilhafterweise
wird die Reaktion bei einer Reaktion zwischen 0°C und 50°C und bevorzugter zwischen 10°C und 30°C durchgeführt.
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Das
Lipidmolekül
der Formel R
4H, für das R
4 wie
vorstehend definiert ist, kann durch Peptidkupplung zwischen der
handelsüblichen
Verbindung der allgemeinen Formel (X):
und dem Amin der Formel NHR
7R
8 erhalten werden,
wobei X, Y, s, t, R
6, R
7 und
R
7 wie vorstehend definiert sind.
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Die
Peptidkupplung erfolgt nach klassischen Verfahren (Bodanski M.,
Principles and Practices of Peptides Synthesis, Hrsg. Springer-Verlag)
oder durch jedes analoge Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist.
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Die
Reaktion wird im allgemeinen in Gegenwart einer nicht-nukleophilen Base
in geeigneten aprotischen Lösungsmitteln
bei einer Temperatur zwischen 0 und 100°C durchgeführt, wobei der pH zwischen
9 und 11 eingestellt wird, wie es bereits vorstehend beschrieben
wurde.
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Die
Säure der
allgemeinen Formel (IX) kann nach einem Festphasen-Syntheseweg in
drei Stufen wie folgt erhalten werden:
- – ein Polyamin
der allgemeinen Formel (XI): für die R'1, R'2,
R'3,
m und n wie vorstehend definiert sind, wird aud einen Polymerträger aufgepfropft, daß eine gepfropfte
Verbindung der allgemeinen Formel (XII) erhalten wird:
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Die
Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C in Gegenwart
eines geeigneten aprotischen Lösungsmittels,
zum Beispiel Chloroform, Dichlormethan, Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon,
Acetonitril, Toluol, Benzol usw., durchgeführt. Vorteilhafterweise ist
die Reaktionstemperatur die Umgebungstemperatur.
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Verschiedene
polymere Träger
sind zweckdienlich. Vorteilhafterweise wählt man im Handel verfügbare Harze
zur Festphasen-Peptidsynthese (Marrifield-Synthese). Man kann insbesondere
das O-Chlortritylchlorid-Harz oder das HMP-Harz wählen, die
Produkte liefern, welche freie Säurefunktionen
tragen, oder man kann ein Harz des Rink-Typs wählen. Die mehrfach aminierten
Säuren
können
direkt an einem vorsynthetisierten Peptid, das an der festen Phase
vorsynthetisiert wurde und eine Bromalkyl-Funktion oder eine Säure-w-Aldehyd-Funktion
trägt,
synthetisiert werden.
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Die
Alkylierungsmittel, die zum Erhalt des geeigneten Harzes verwendet
werden, werden als Funktion des Alkylierungsverfahrens ausgewählt. Für eine klassische
Alkylierung wählt
man zum Beispiel Bromessigsäure
oder w-Halogencarbonsäuren.
Für eine
reduktive Alkylierung wählt
man zum Beispiel eine w-Aldehyd-Carbonsäure, wie zum Beispiel Glyoxalsäure oder
Bernsteinsemialdehyd usw. oder eine Ketosäure wie zum Beispiel Acetoessigsäure oder
Brenztraubensäure
usw.
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Die
Ausgangspolyamine der allgemeinen Formel (XI) sind im Handel verfügbar, zum
Beispiel Spermidin, Spermin, Tris-(2-aminoethyl)amin, Phenylendiamin, Diaminoethan
(-Propan, -butan, -pentan, -hexan, usw.); diese können entweder
durch klassische Methoden, zum Beispiel durch Cyanoethylierung von
Aminen, die im Handel verfügbar
sind, zum Beispiel Diaminoethan (-Propan, -butan, -pentan, -hexan
usw.), Spermidin, Spermin, um verzweigte Polyamine zu erhalten,
synthetisiert werden.
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In
einer zweiten Stufe läßt man die
gepfropfte Verbindung der allgemeinen Formel (XII) mit einem Thio- oder
Oxo-Derivat von Harnstoff, dessen Amine gegebenenfalls geschützt sind,
reagieren, um eine gepfropfte Polyaminoamidin-Verbindung der allgemeinen
Formel (XIII) zu erhalten:
worin
R
1, R
2, R
3, m, n und p wie vorstehend definiert sind.
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Die
Reaktion erfolgt nach Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind (Bergeron,
R. J. und McManis, Total synthesis of 15-Deoxyspergualin, J. Org. Chem., 1987,
52, 1700–1703)
oder nach analogen Verfahren.
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Die
Reaktion wird insbesondere bei einer Temperatur zwischen –20°C und 100°C und in
Gegenwart eines erotischen oder aprotischen Lösungsmittels durchgeführt.
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Man
verwendet beispielsweise als Lösungsmittel
Wasser, Alkohole (Methanol, Ethanol, Isopropanol, usw.), Dichlormethan,
Dichlormethan, Chloroform, aromatische Lösungsmittel (Toluol, Benzol
usw.), Tetrachlorkohlenstoff, Acetonitril, N-Methylpyrrolidon, usw.
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Äußerst interessante
Harnstoff-Derivate sind zum Beispiel O-Methylisoharnstoff (J. Med.
Chem. 38(1995) 16, 3053–3061),
das Semisulfat von S-Methylisothioharnstoff (Int. J. Pept. Prot.
Res. (40(1992), 119–126),
Bis-Boc-Thioharnstoff (Tet. Lett. 48(1993), 7677–7680), N,N'-Bis(benzyloxycarbonyl)-S-methylisothioharnstoff
oder N,N'-Bis(tert-butoxycarbonyl)-S-methylisothioharnstoff
(Synth. Commun. 26(1996), 2 407–413).
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Schließlich werden
die gepfropften Polyaminoamidine der allgemeinen Formel (XIII) in
einer letzten Stufe vom polymeren Träger abgespalten, wodurch die
Säure der
allgemeinen Formel (IX), wie sie vorstehend definiert ist, erhalten
wird. Die Spaltung erfolgt nach klassischen, dem Fachmann bekannten
Verfahren. Man arbeitet insbesondere durch Einwirkung einer schwachen
Säure,
die den Rest des Moleküls
nicht abbaut. Bevorzugte schwache Säuren sind zum Beispiel fluorierte
Alkohol und insbesondere 1,1,1-Trifluorethan-2-ol.
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Für das Polyaminoamidin
der allgemeinen Formel (XIII), das Säure-, Amino-, Alkylamino- und/oder Amidin-Funktionen
enthält,
ist es gegebenenfalls vorteilhaft, diese vor Abspaltung vom polymeren
Träger
zu schützen.
Der Schutz kann durch jede kompatible Gruppe erfolgen, deren Verwendung
und Entfernung den Rest des Moleküls nicht verändert. Man
arbeitet insbesondere nach Verfahren, die in T. W. GREENE, Protective
Groups in Organic Synthesis, A. Wiley-Interscience Publication (1981)
oder in McOmie, Protective Groups in Organic Chemistry, Plenum Press
(1973) beschrieben sind.
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Eine
eventuelle Eliminierung der Schutzgruppen wird vor der Peptidkopplung
zwischen der Säure
der allgemeinen Formel (IX), die nach Abspaltung vom polymeren Träger erhalten
wurde, und der Verbindung der Formel R4H
gemäß üblicher
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt.
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Beispielsweise
können
die Schutzgruppen unter den Trimethylsilyl-, Benzydryl-, Tetrahydropyranyl-, Formyl-,
Acetyl-, Chloracetyl-, Trichloracetyl-, Trifluoracetyl-, Ethoxycarbonyl-,
tert-Butoxycarbonyl-, Trichlorethoxycarbonyl-, Benzyloxycarbonyl-,
Fluorenyloxycarbonyl-Gruppen usw. ausgewählt sein.
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Jedes
andere Verfahren, das dem Fachmann bekannt ist, und insbesondere
die, die in Bodenski M., Principles and Practices of Peptides Synthesis,
Hrsg. Springer-Verlag, beschrieben sind, und zu Mitteln zum Transfer
von Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
führen,
fallen ebenfalls unter den Rahmen der Erfindung.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Zusammensetzung,
die ein Mittel, wie es vorstehend definiert ist, und eine Nukleinsäure umfaßt. Vorzugsweise
liegen die Verbindung und die Nukleinsäure in solchen Mengen vor,
daß das
Verhältnis
der positiven Ladungen der Verbindung zu den negativen Ladungen der
Nukleinsäure
zwischen 0,1 und 50 und vorzugsweise zwischen 0,1 und 20 liegt.
Dieses Verhältnis
kann vom Fachmann in Abhängigkeit
von der verwendeten Verbindung, der Nukleinsäure und den angestrebten Verwendungen
(insbesondere vom Zelltyp, der zu transfizieren ist) einfach eingestellt
werden.
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Im
Sinne der Erfindung versteht man unter "Nukleinsäure" sowohl eine Desoxyribonukleinsäure als auch
eine Ribonukleinsäure.
Es kann sich um natürliche
oder künstliche
Sequenzen und insbesondere um genomische DNA (gDNA), komplementäre DNA (cDNA),
Messenger-RNA (mRNA), Transfer-RNA (t-RNA), Ribosomen-RNA (rRNA),
Hybridsequenzen oder synthetische oder halbsynthetische Sequenzen,
modifizierte oder nicht-modifizierte Oligonukleotide handeln. Diese
Nukleinsäuren
können
humanen, tierischen, pflanzlichen, bakteriellen, viralen Ursprungs
usw. sein. Sie können
durch jede Technik, die dem Fachmann bekannt ist, und insbesondere
durch Durchmusterung von Banken, durch chemische Synthese oder auch
durch Mischverfahren, die chemische oder enzymatische Modifikation
von Sequenzen einschließen,
die durch Durchmusterung von Banken erhalten wurden, erhalten werden.
Sie können
chemisch modifiziert sein.
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Was
insbesondere die Desoxyribonukleinsäuren angeht, so können sie
selbst einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein sowie kurze Oligonukleotide oder längere Sequenzen sein. Die Nukleinsäuren bestehen
vorteilhafterweise aus Plasmiden, Vektoren, Episomen, Expressionskassetten
usw. Diese Desoxyribonukleinsäuren
können
einen funktionellen Replikationsursprung in der Zielzelle oder auch
nicht tragen sowie ein oder mehrere Markergene, regulatorische Sequenzen
für die
Transkription oder Replikation, Gene von therapeutischem Interesse,
modifizierte oder nicht-modifizierte
Antisense-Sequenzen, Bindungsregionen für andere Zellbestandteile usw.
tragen.
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Die
Nukleinsäure
umfaßt
vorzugsweise eine Expressionskassette, die aus einem Gen von therapeutischem
Interesse oder mehreren Genen von therapeutischem Interesse unter
der Kontrolle eines Promotors oder mehrerer Promotoren und einem
aktiven Transkriptionsterminator besteht, in den Zielzellen.
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Im
Sinne der Erfindung versteht man unter einem Gen von therapeutischem
Interesse insbesondere jedes Gen, das für Proteinprodukt codiert, welche
eine therapeutische Wirkung hat. Das so codierte proteinogene Produkt
bzw. Proteinprodukt kann insbesondere ein Protein oder Peptid sein.
Das proteinogene Produkt kann exogen homolog oder bezüglich der
Zielzelle endogen sein, das heißt
ein Produkt sein, das normalerweise in der Zielzelle exprimiert
wird, wenn sie keine Pathologie aufweist. In diesem Fall kann die
Expression eines Proteins zum Beispiel eine unzureichende Expression
in der Zelle oder die Expression eine inaktiven oder schwach aktiven
Proteins als Folge einer Modifikation abschwächen oder auch das Protein überexprimieren. Das
Gen von therapeutischem Interesse kann auch für eine Mutante eines Zellproteins
mit erhöhter
Stabilität, modifizierter
Aktivität
usw. codieren.
-
Das
proteinogene Produkt kann auch für
die Zielzelle heterolog sein. In diesem Fall kann ein exprimiertes
Protein zum Beispiel eine fehlende Aktivität in der Zelle ergänzen oder
beibringen, die dieser erlaubt, gegen eine Pathologie anzukämpfen oder
eine Immunantwort zu stimulieren.
-
Unter
den therapeutischen Produkten im Sinne der vorliegenden Erfindung
kann man insbesondere die Enzyme, Blutderivate, Hormone, Lymphokine:
Interleukine, Interferone, THF usw. (FR 92/03120), Wachstumsfaktoren,
Neurotransmitter oder ihre Vorläufer
oder Syntheseenzyme, trophische Faktoren (BDNF, CNTF, NGF, IGF,
GMF, aFGF, bFGF, NT3, NT5, HARP/Pleiotrophin usw.), Apolipoproteine
(ApoAI, ApoAIV, ApoE usw. FR 93/05125), Dystrophin oder Minidystrophin
(FR 91/11947), das Protein CFTR, das mit Mucoviscidose in Verbindung
steht, die Suppressorgene von Tumoren (p52, Rb Rap1A, DCC, k-rev,
usw. FR 93/04745), die Gene, die für Faktoren codieren, welche
bei der Gerinnung involviert sind (Faktoren VII, VIII, IX), Gene,
die bei der Reparatur der DNA eingreifen, Suicid-Gene (Thymidinkinase, Cytosindesaminase),
Gene für
Hämoglobin oder
andere Proteintransportmittel, die Enzyme des Metabolismus, Katabolismus
usw. nennen.
-
Die
Nukleinsäure
von therapeutischem Interesse kann auch ein Gen oder eine Antisense-Sequenz sein,
deren Expression in der Zielzelle die Möglichkeit bietet, die Expression
der Gene oder die Transkription der zellulären mRNA zu kontrollieren.
Solche Sequenzen können
zum Beispiel Transkripte in der Zielzelle als RNA sein, welche zu
zellulärer
mRNA komplementär
sind und somit ihre Translation im Protein blockieren; die entsprechende
Technik ist in dem Patent
EP 140
308 beschrieben. Die therapeutischen Gene umfassen auch Sequenzen,
die für
Ribozyme codieren, welche fähig
sind, selektiv Ziel-RNA zu zerstören
(
EP 321 201 ).
-
Die
Nukleinsäure
kann auch ein oder mehrere Gene umfassen, die für ein antigenes Peptid codieren, das
fähig ist,
beim Menschen oder Tier eine Immunantwort hervorzurufen. Bei dieser
besonderen Durchführungsform
ermöglicht
die Erfindung die Verwirklichung von entweder Impfstoffen oder immuntherapeutischen Behandlungen,
die beim Menschen oder Tier angewendet werden, und zwar insbesondere
gegen Mikroorganismen, Viren oder Krebs. Es kann sich insbesondere
um spezifische antigene Peptide des Epstein-Barr-Virus, des HIV-Virus,
des Hepatitis B-Virus (
EP 185
573 ), des Virus der Pseudowut, des "Syncitien-bildenden Virus", anderer Viren oder
auch um spezifische antigene Tumorpeptide (
EP 259 212 ) handeln.
-
Vorzugsweise
umfaßt
die Nukleinsäure
auch Sequenzen, die die Expression des Gens von therapeutischem
Interesse und/oder des Gens, das für das antigene Peptid codiert,
in der Zelle oder dem gewünschten Organ
ermöglichen.
Es kann sich um Sequenzen handeln, die natürlicherweise für die Expression des
betrachteten Gens verantwortlich sind, wenn die Sequenzen in der
infizierten Zelle funktionieren können. Es kann sich auch um
Sequenzen anderen Ursprungs handeln (die für die Expression anderer Proteine
auch synthetischer Proteine verantwortlich sind). Es kann sich insbesondere
um Promotorsequenzen von eukaryotischen oder viralen Genen handeln.
Es kann sich beispielsweise um Promotorsequenzen handeln, die aus
dem Genom der Zelle stammen, die man infizieren möchte. Es
können
insbesondere Promotorsequenzen sein, die aus dem Genom eines Virus
stammen. Diesbezüglich
können
zum Beispiel die Promotoren der Gene E1A, MLP, CMV, RSV usw. genannt
werden. Außerdem
können
diese Expressionssequenzen durch Hinzufügen von Aktivierungssequenzen,
Regulierungssequenzen usw. modifiziert werden. Es kann sich auch
um einen Promotor handeln, der induzierbar oder unterdrückbar ist.
-
Im übrigen kann
die Nukleinsäure
auch insbesondere stromaufwärts
zum Gen von therapeutischem Interesse, eine Signalsequenz umfassen,
die das synthetisierte therapeutische Produkt in den Sekretionswegen
der Zielzelle steuert. Diese Signalsequenz kann die natürliche Signalsequenz
des therapeutischen Produkte sein, es kann sich aber auch um jede
andere funktionelle Signalsequenz oder um eine künstliche Signalsequenz handeln.
Die Nukleinsäure
kann auch eine Signalsequenz umfassen, die das synthetisierte therapeutische
Produkt zu einem besonderen Zellkompartiment lenkt.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch Zusammensetzungen, die eine
Nukleinsäure,
ein Transfektionsmittel (I), wie es vorstehend definiert wurde,
und ein Adjuvans oder mehrere Adjuvanzien, die fähig sind, sich zu einem Komplex
aus Transfektionsmittel/Nukleinsäure
zu assoziieren und dann die Transfektionskraft zu erhöhen, umfassen.
Das Vorliegen dieses Typs an Adjuvanzien bzw. Zusatzstoffen (Lipide,
Peptide oder Proteine beispielsweise) kann es ermöglichen,
daß die
Transfektionskraft der Verbindungen erhöht wird.
-
Diesbezüglich können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als Zusatzstoff bzw. Adjuvans ein neutrales Lipid oder mehrere neutrale
Lipide umfassen. Diese Zusammensetzungen sind besonders vorteilhaft,
wenn das Verhältnis
des Ladung R der Nukleolipidkomplexe schwach ist. Die Anmelderin
hat in der Tat gezeigt, daß der
Zusatz eines neutralen Lipids eine Verbesserung der Bildung von
Nukleolipidpartikel möglich macht
und die Penetration des Partikels in die Zelle unter Destabilisierung
seiner Membran begünstigt.
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Nach
bevorzugter sind die neutralen Lipide, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, Lipide mit zwei Fettketten. In besonders
vorteilhafter Weise verwendet man natürliche oder synthetische, zwitterionische
oder unter physiologischen Bedingungen von ionischer Ladung freie
Lipide. Sie können insbesondere
unter Dioleylphosphatidylethanolamin (DOPE), Oleylpalmitoylphosphatidylethanolamin
(POPE), den Distearoyl-, -palmitoyl-, -myristoylphosphatidylethanolaminen
sowie ihren 1- bis 3-mal N-methylierten Derivaten, den Phosphatidylglycerinen,
den Diacylglycerinen, den Glycosyldiacylglycerinen, den Cerebrosiden (wie
insbesondere den Galactocerebrosiden), den Sphingolipiden (wie insbesondere
den Sphingomyelinen) oder auch den Asialogangliosiden (wie insbesondere
AsialoGMl und GM2) ausgewählt
werden.
-
Diese
verschiedene Lipide können
zum Beispiel durch Synthese oder durch Extraktion ausgehend von Organen
(zum Beispiel Gehirn) oder Eiern durch klassische Techniken, die
dem Fachmann bekannt sind, erhalten werden. Die Extraktion der natürlichen
Lipide kann zum Beispiel mittels organischer Lösungsmittel durchgeführt werden
(siehe auch Lehninger, Biochemistry).
-
In
jüngerer
Zeit hat die Anmelderin gezeigt, daß es auch besonders vorteilhaft
ist, als Adjuvans eine Verbindung zu verwenden, die direkt oder
nicht direkt auf dem Niveau der Kondensation der Nukleinsäure eingreift
(WO 96/25508). Das Vorliegen einer solchen Verbindung in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erlaubt es, die Menge der transfizierenden Verbindung zu verringern,
und zwar mit vorteilhaften Folgen, die sich auf toxikologischer
Ebene abspielen, ohne daß Nachteile
bezüglich
der Transfektionsaktivität
bestehen. Unter Zusammensetzung, die auf dem Niveau der Kondensation
der Nukleinsäure
eingreift, versteht man per Definition eine Verbindung, die die
Nukleinsäure
direkt oder nicht verdichtet. Genauer ausgedrückt, diese Verbindung kann
direkt auf der Ebene der zu transfizierenden Nukleinsäure wirken
oder auf dem Niveau einer verwandten Verbindung, die direkt bei
der Kondensation dieser Nukleinsäure
beteiligt ist, eingreifen. Vorzugsweise wirkt sie direkt auf der
Ebene der Nukleinsäure.
Beispielsweise kann das Vorkompaktierungsmittel jedes Polykation
sein und zum Beispiel Polylysin sein. Nach einer bevorzugten Durchführungsform
ist dieses Mittel, das im Bereich bzw. auf dem Niveau der Kondensation
der Nukleinsäuren
eingreift, ganz oder teilweise von einem Protamin, einem Histon
oder Nukleoin und/oder einem ihrer Derivate abgeleitet. Ein derartiges
Mittel kann auch ganz oder teilweise auf peptidischen Struktureinheiten
(KTPKKAKKP) und/oder (ATPAKKAA) bestehen, wobei die Anzahl der Struktureinheiten
zwischen 2 und 10 variieren kann. In der Struktur der erfindungsgemäßen Verbindung
können
diese Struktureinheiten sich in kontinuierlicher Weise oder auch
in nicht-kontinuierlicher Weise wiederholen. So können durch
Linker biochemischer Natur, zum Beispiel durch eine Aminosäure oder
mehrere Aminosäuren,
oder durch ihre chemische Natur getrennt sein.
-
Vorzugsweise
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung 0,01 bis 20 Äquivalente
Adjuvans bzw. Hilfsstoff pro 1 Äquivalent
Nukleinsäuren,
ausgedrückt
als mol/mol, und bevorzugter 0,5 bis 5.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
außerdem
ein Zielelement, das eine Orientierung des Transfers der Nukleinsäure ermöglicht.
Dieses Zielelement kann ein extrazelluläres Zielelement sein, das es
ermöglicht,
daß der
Transfer der DNA gegen bestimmte Zelltypen oder bestimmte gewünschte Gewebe
(Tumorzellen, hepatische Zellen, hämatopoetische Zellen...) gerichtet
wird. Es kann sich um ein intrazelluläres Zielelement handeln, das
es ermöglicht,
den Transfer der Nukleinsäure
auf bestimmte privilegierte Zellkompartimente (Mitochondrien, Kern,
usw.) zu richten. Das Zielelement kann an ein Mittel zum Transfer
von Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
oder auch an eine Nukleinsäure,
wie es vorstehend beschrieben wurde, gebunden sein.
-
Unter
den im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren Zielelemente
kann man die Zucker, die Peptide, die Proteine, die Oligonukleotide,
die Lipide, die Neuromediatoren, Hormone, Vitamine und deren Derivate
nennen. Vorzugsweise handelt es sich um Zucker, Peptide oder Proteine
wie zum Beispiel Antikörper oder
Antikörperfragmente,
zelluläre
Rezeptorliganden oder Fragmente davon, Rezeptoren oder Rezeptorfragmente
usw. Es handelt sich insbesondere um Rezeptorliganden von Wachstumsfaktoren,
um Liganden der Rezeptoren von Cytokinen, der Rezeptoren von Zellectinen
oder der Liganden mit RGD-Sequenz mit Affinität für die Rezeptoren der Adhäsionsproteine
wie Integrine. Man kann auch die Rezeptoren des Transferins, von
HDL und LDL oder den Trasporteur des Folats nennen. Das Zielelement
kann auch Zucker sein, der das Targetin der Lectine wie zum Beispiel der
Rezeptoren für
Asialoglycoproteine oder Sialyde wie zum Beispiel das Sialyd Lewis
X oder auch ein Antikörperfragment
Fab oder eine einfache Antikörperkette
(ScFv) ermöglicht.
-
Die
Assoziierung der Zielelemente an Nukleotidkomplexe kann durch jede
dem Fachmann bekannte Technik durchgeführt werden, beispielsweise
durch Kopplung an einen hydrophoben Teil oder an einen Teil, der
mit der Nukleinsäure
des Transfermittels gemäß der Erfindung
wechselwirkt, oder auch an eine Gruppierung, die mit dem Transfermittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung oder mit der Nukleinsäure
wechselwirkt. Die fraglichen Wechselwirkungen können nach einer bevorzugten
Ausführungsform
ionischer oder kovalenter Natur sein.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch die Verwendung der Verbindungen, wie sie
vorstehend definiert wurden, für
den Transfer von Nukleinsäuren
(und allgemeiner von Polyanionen) in die Zellen.
-
Für in vivo-Verwendungen,
zum Beispiel zur Untersuchung der Genregulation, zur Schaffung von
Tierpathologiemodellen oder als Therapie können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Hinblick auf Verabreichungen auf topischem, kutanem, oralem,
rektalem, vaginalem, parenteralem, intranasalem, intravenösem, intramuskulärem, subkutanem,
intraokulärem,
transdermalem, intratrachealem, intraperitonealem Weg usw. formuliert
werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten vorzugsweise einen pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoff
für eine
injizierbare Formulierung, insbesondere für eine direkte Injektion auf
der Ebene des gewünschten
Organs oder für
eine Verabreichung auf topischem Weg (auf die Haut und/oder Schleimhaut).
Es kann sich insbesondere um sterile, isotonische Lösungen oder
um trockene, insbesondere lyophilisierte Zusammensetzungen handeln,
die gegebenenfalls durch Zusatz von sterilisiertem Wasser oder physiologischem Serum
die Bildung von injizierbaren Lösungen
erlauben. Die Nukleinsäuredosen,
die zur Injektion verwendet werden, sowie die Anzahl der Verabreichungen
können
in Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern und insbesondere als Funktion des verwendeten
Verabreichungsmodus, der betreffenden Pathologie, dem zu exprimierenden
Gen oder auch der gewünschten
Dauer der Behandlung angepaßt
werden. Was insbesondere den Verabreichungsmodus angeht, so kann
es sich um eine direkte Injektion in die Gewebe, zum Beispiel im
Bereich der Tumoren oder die Blutkreislaufwege oder um eine Behandlung
von Zellen in Kultur, gefolgt von ihrer Reimplantation in vivo durch
Injektion oder Transplantation handeln. Die betreffenden Gewebe
oder Zirkulationswege sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
zum Beispiel die Muskeln, die Haut, das Gehirn, die Lungen, die
Leber, die Milz, das Knochenmark, die Thymusdrüse, das Herz, die Lymphe, das
Blut, die Knochen, die Knorpel, die Bauchspeicheldrüse, die
Nieren, die Harnblase, der Magen, der Darm, die Hoden, die Eierstöcke, das
Rektum, das Nervensystem, die Augen, die Drüsen, die Bindegewebe usw.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Methode zum Transfer von Nukleinsäuren in Zellen, die die folgenden
Stufen umfaßt:
- (1) das Inkontaktbringen der Nukleinsäure mit
einem Transfermittel, wie es vorstehend definiert wurde, um einen
Komplex zu bilden und
- (2) das Inkontaktbringen der Zellen mit den in (1) gebildeten
Komplex.
-
Das
Inkontaktbringen der Zellen mit dem Komplex kann durch Inkubation
der Zellen mit dem Komplex (für
in vitro- oder ex vivo-Verwendungen) oder durch Injektion des Komplexes
in einen Organismus (für
in vivo-Verwendungen) erfolgen. Die Inkubation erfolgt vorzugsweise
in Gegenwart von zum Beispiel 0,01 bis 1000 μg Nukleinsäure pro 106 Zellen.
Für eine
in vivo-Verabreichung können
zum Beispiel Dosen an Nukleinsäure zwischen
0,01 und 10 mg verwendet werden.
-
Wenn
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
außerdem
einen Zusatzstoff oder mehrere Zusatzstoffe und/oder ein Ziel-Element, wie sie
vorstehend definiert sind, enthalten, so werden der Zusatzstoff bzw.
das Adjuvans oder die Zusatzstoffe und/oder das Zielelement zuvor
mit dem Transfermittel gemäß der Erfindung
oder der Nukleinsäure
vermischt.
-
Somit
liefert die vorliegende Erfindung ein besonders vorteilhaftes Verfahren
bzw. eine besonders vorteilhafte Methode für den Transfer von Nukleinsäure, insbesondere
für die
Behandlung von Krankheiten, das/die die in vitro-, in vivo- oder
ex vivo-Verabreichung einer Nukleinsäure, die geeignet ist, die
Krankheit zu korrigieren, in Kombination mit einem Transfermittel
der allgemeinen Formel (I) unter den vorstehend definierten Bedingungen
umfaßt.
Dieses Verfahren ist insbesondere auf Krankheiten anwendbar, die
aus einem Mangel an einem proteinogenen oder nukleinogenen Position
resultieren, wobei die verabreichte Nukleinsäure für das proteinogene Produkt
codiert oder in ein Nukleinsäureprodukt
transkribiert wird oder auch das Nukleinsäureprodukt bildet.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich auch auf jede Verwendung eines
Transfermittels der allgemeinen Formel (I) gemäß der Erfindung für die in
vivo-, ex vivo- oder in vitro-Transfektion
von Zellen.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind insbesondere für
den Transfer von Nukleinsäuren
in primäre
Zellen oder in entwickelte Zellinien verwendbar. Es handelt sich
dabei um Fibroblastenzellen, Muskelzellen, Nervenzellen (Neuronen,
Astrozyten, Gliazellen), Leberzellen, Zellen der hämatopoetischen
Linie (Lymphozyten, CD34, Dendriten usw.), Epithelzellen usw. in
differenzierter oder pluripotenter (Vorläufer-) Form.
-
Neben
den voranstehenden Anordnung umfaßt die Erfindung auch andere
Merkmale und Vorzüge,
die aus den folgenden Beispielen und Figuren klar werden, wobei
diese als für
die Erfindung erläuternd
und nicht beschränkend
anzusehen sind.
-
Figuren
-
1/15:
Syntheseschema der Verbindung 1 gemäß der Erfindung.
-
2/15:
Messung der in vitro-Transfektionswirksamkeit der Verbindung 1 gemäß der Erfindung in
den Zellen NIH3T3, HepT2 und HeLa in Abwesenheit von Serumproteinen
und im Vergleich mit ihrem aminierten Homologen (RPR120535).
-
Unter "aminiertes Homologes" versteht man das
kationische Lipid, das mit Ausnahme der Amidin- und/oder Guanidin-Funktion, die durch
Aminofunktionen ersetzt sind, identisch ist. Die Messungen wurden
bei verschiedenen Ladungsverhältnissen
durchgeführt,
die als Abszisse aufgetragen sind. Die Expression der Luziferase
ist auf der Ordinate aufgetragen und ist als RLE (relative Lichteinheit)
pro Vertiefung ausgedrückt.
-
3/15:
Messung der in vitro-Transfektionswirksamkeit der Verbindung 1 gemäß der Erfindung in
den Zellen NIH3T3, HepG2 und HeLa in Abwesenheit (weiße Balken)
und insbesondere Gegenwart (schwarze Balken) von Serumproteinen
und im Vergleich zu ihren aminierten Homologen (RPR120535).
-
Die
Messungen wurden bei verschiedenen Ladungsverhältnissen, die auf der Abszisse
aufgetragen sind, durchgeführt.
Die Expression der Luciferase ist auf der Ordinate aufgetragen und
ist als RLE (relative Lichteinheit) pro Vertiefung ausgedrückt.
-
4/15:
Messung der in vitro-Transfektionswirksamkeit der Verbindung 2 gemäß der Erfindung in
HeLa-Zellen in Abwesenheit von Serumproteinen. Die Messungen wurden
für die
Verbindung 2 in micellarer Form in Verbindung mit einem neutralen
Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Die
X-Achse stellt das Ladungsverhältnis
des Komplexes, der zwischen dem kationischen Lipid und DNA gebildet
wird, dar. Die Ordinate stellt die Expression der Luciferase, ausgedrückt in pg/Vertiefung,
die jeweils 100 000 Zellen enthalten, dar.
-
5/15:
Messung der in vitro-Transfektionswirksamkeit der Verbindung 3 gemäß der Erfindung in
HeLa-Zellen in Abwesenheit von Serumproteinen. Die Messungen wurden
für die
Verbindung 3 in micellarer Form und in Verbindung mit einem neutralen
Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Die
Abszisse stellt das Ladungsverhältnis
des Komplexes, der zwischen dem kationischen Lipid und der DNA gebildet
wird, dar. Die Ordinate stellt die Expression der Luziferase, ausgedrückt in pg/Vertiefung,
wobei jede 100 000 Zellen enthält,
dar.
-
6/15:
Messung der in vitro-Transfektionswirksamkeit der Verbindung 5 gemäß der Erfindung in
HeLa-Zellen in Abwesenheit von Serumproteinen. Die Messungen wurden
für die
Verbindung 5 in micellarer Form und in Verbindung einem neutralen
Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Die
Abszisse stellt das Ladungsverhältnis
des Komplexes, der zwischen dem kationischen Lipid und der DNA gebildet
wird, dar. Die Ordinate stellt die Expression der Luciferase, ausgedrückt in pg/Vertiefung,
von denen jede 100 000 Zellen enthält, dar.
-
7/15:
Messung der in vitro-Transfektionswirksamkeit der Verbindung 6 gemäß der Erfindung in
HeLa-Zellen in Abwesenheit von Serumproteinen. Die Messungen wurden
für die
Verbindung 6 in micellarer Form und in Verbindung mit einem neutralen
Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Die
Abszisse stellt das Ladungsverhältnis
des Komplexes dar, der zwischen dem kationischen Lipid und der DNA
gebildet wird. Die Ordinate stellt die Expression der Luciferase,
ausgedrückt
in pg/Vertiefung von denen jede 100 000 Zellen enthält, dar.
-
8/15:
Tabellen, die die physikochemische Phase (Phase A, B oder C) angeben,
in der sich die Nukleolipidkomplexe, die mit der Verbindung 2, vergleichsweise
mit ihrem aminierten Analogon, gebildet wurden, als Funktion des
Ladungsverhältnisses
befinden.
-
Die
Bestimmung der Phasen wurde für
die Verbindung 2 und für
ihr aminiertes Homologes in micellarer Form und in Verbindung mit
einem neutralen Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Beim
Vergleich der zwei Tabelle beobachtet man eine Verschiebung der
instabilen Phase B zu tieferen Ladungsverhältnissen im Fall der Verbindung
2.
-
9/15:
Tabellen, die die physikochemische Phase (Phase A, B oder C) angeben,
in der sich die Nukleolipidkomplexe, die sich mit der Verbindung
3 vergleichsweise mit ihrem aminierten Analogon, bilden, als Funktion
des Ladungsverhältnisses
befinden.
-
Die
Bestimmung der Phasen wurde für
die Verbindung 3 und für
ihre aminiertes Homologes in micellarer Form und in Verbindung mit
einem neutralen Colipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Beim
Vergleich der zwei Tabellen beobachtet man eine Verschiebung der
instabilen Phase B gegen tiefere Ladungsverhältnisse im Fall der Verbindung
3.
-
10/15:
die Tabellen zeigen die physikalisch chemische Phase (Phase A, B
oder C) an, in der sich die Nukleolipidkomplexe, die sich mit der
Verbindung 5, vergleichsweise mit ihrem aminierten Analogon bilden,
als Funktion des Ladungsverhältnisses
befinden.
-
Die
Bestimmung der Phasen wurde für
die Verbindung 5 und für
ihr aminiertes Homologes in micellarer Form und in Verbindung mit
einem neutralen Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Beim
Vergleich der zwei Tabellen beobachtet man im Fall der Verbindung
5 eine Verschiebung der instabilen Phase B gegen tiefere Ladungsverhältnisse.
-
11/15:
Tabellen, die die physikochemische Phase (Phase A, B oder C) anzeigen,
in der sich die Nukleolipidkomplexe, die mit der Verbindung 6, vergleichsweise
mit ihrem aminierten Analogon, gebildet haben, als Funktion des
Ladungsverhältnisses
befinden.
-
Die
Bestimmung der Phasen wurde für
die Verbindung 6 und für
ihr aminiertes Homologes in micellarer Form und in Verbindung mit
einem neutralen Co-Lipid (DOPE und Cholesterin) durchgeführt.
-
Beim
Vergleich der zwei Tabellen beobachtet man im Fall der Verbindung
6 eine Verschiebung der instabilen Phase B gegen tiefere Ladungsverhältnisse.
-
12/15:
Die Tabelle stellt die Fluoreszenzreduktion nach Zusatz von Ethidiumbromid
für die Verbindungen
2, 3, 5 und 6 in Form von Micellen dar. Der Ersatz des Ethidiumbromids
der DNA durch das Lipid ist ein Hinweis für die Bindung an DNA. Die Fluoreszenz,
die für
die DNA allein erhalten wird, wird als 100% definiert.
-
13/15:
Die Tabelle stellt die Fluoreszenzverringerung nach Zusatz von Ethidiumbromid
für die Verbindungen
2, 3, 5 und 6 in Gegenwart von Cholesterin dar. Der Ersatz des Ethidiumbromids
der DNA durch das Lipid ist ein Hinweis für die Bindung an die DNA. Die
Fluoreszenz, die für
die DNA allein erhalten wird, wird als 100% definiert.
-
14/15:
Die Tabelle stellt die Verringerung der Fluoreszenz nach Zusatz
von Ethidiumbromid für
die Verbindungen 2, 3, 5 und 6 in Gegenwart von DOPE dar. Der Ersatz
des Ethidiumbromids der DNA durch das Lipid ist ein Hinweis für die Bindung
an DNA. Die Fluoreszenz, die für
die DNA allein erhalten wird, ist als 100% definiert.
-
15/15:
Darstellung des Plasmids pXL3031.
-
Abkürzungen und Symbole:
-
- AcOEt: Ethylacetat
- BOC: tert-Butoxycarbonyl
- BOP: Benzotriazol-1-yloxytris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat
- DCC; Dicyclohexylcarbodiimid
- DCU: Dicyclohexylharnstoff
- DIEA: N-Ethyldiisopropylamin
- DMAP: 4-Dimethylaminopyridin
- DMF: Dimethylformamid
- DMSO: Dimethylsulfoxid
- DODA: Dioctadecylamin
- EP: Petrolether
- EtOH: Ethanol
- NEt3: Triethylamin
- Rf: Rf-Wert
- TEA: Triethylamin
- TFA: Trifluoressigsäure
- THF: Tetrahydrofuran
- TMS: Tetramethylsilan
- UV: Ultraviolettstrahlung
- SPPS: Peptidsynthese in fester Phase (Festphasenpeptidsynthese)
- CLHP: Hochdruckflüssigkeitschromatographie
- Z: Benzyloxycarbonyl
- ClZ: p-Chlorbenzyloxycarbonyl
-
Materialien und Verfahren
für die
chemischen Synthesen
-
a) Verbindungen
-
- – Die
Ausgangspolyamine sind im Handel verfügbar, zum Beispiel Spermidin,
Spermin, Tris(2-aminoethyl)amin, Phenylendiamin, Diaminoethan (-propan,
-butan, -pentan, -hexan usw...), oder können durch klassische Verfahren
synthetisiert werden, zum Beispiel durch Cyanoethylierung von im
Handel verfügbaren
Aminen wie zum Beispiel Diaminoethan (-propan, -butan, -pentan,
-hexan usw.)-amin, Spermidin, Spermin, um verzweigte Polyamine zu
erhalten;
- – Die
verwendeten Polymere sind Harze, die im Handel für die Peptidsynthese in fester
Phase (Merrifield-Synthese) verfügbar
sind, insbesondere das Harz von O-Chlortritylchlorid, das HMP-Harz, die
Produkte liefern, welche freie Säurefunktionen
tragen, oder auch ein Harz vom Rink-Typ. Die polyaminierten Säuren können direkt
an einem an der festen Phase vorsynthetisierten Peptid synthetisiert
werden und tragen eine Bromalkylfunktion oder einen Säure-w-aldehyd.
- – Dioctadecylamin,
Triethylamintrifluoressigsäure,
BOP, DMAP, Benzylchlorformiat sind handelsübliche Produkte. Die Lösungen von
NaCl und NaHCO3 sind gesättigt; die Lösung von
KHSO4 ist 0,5 M.
-
b) Physikalische Messungen
-
Die
Protonen-NMR-Spektren wurden auf den Spektrometern Bruker 400 und
600 MHz aufgenommen.
-
Die
Massenspektren (MS) wurden an einem API-MS/III aufgenommen.
-
c) Techniken der Reinigung
und der Analyse
-
a) Bedingungen für die Chromatographie
in direkter Phase
-
- – Die
Dünnschichtchromatographie-Analysen
(DSC) wurden mit Silicagel-Platten von Merck mit einer Dicke von
0,2 mm durchgeführt.
Sie wurden im UV (254 nm) mit Ninhydrin durch Bedampfen (leichtes
Besprühen) mit
einer ethanolischen Ninhydrinlösung
(40 mg/100 ml EtOH) entwickelt, um die Amine oder die Amide unter Erwärmen auf
150°C zu
zeigen, mit Flurescamin unter Bedampfen mit einer Lösung (40
mg/100 ml Aceton) um die primären
Amine zu zeigen, oder mit Iod, indem die Platte mit Iodpulver bedeckt
wurde.
- – Säulenchromatographie
in direkter Phase wurden an der Merck 60-Silicagel mit einer Granulometrie
von 0,063–0,200
mm durchgeführt.
-
b) Analytische Chromatographietechniken
-
HPLC-Analysen
(Hodruckflüssigkeitschromatographie)
wurden an einem Merck-Hitachi-Gerät durchgeführt, das mit einem Computer
D 2500 HITACHI, einem Autosampler AS-2000A, einer intelligenten
Pumpe L-6200A und einem UV-sichtbare Licht-Detektor L-4000 mit einer regelbaren
Wellenlänge,
die auf 220 nm eingestellt war, für analytische Trennungen ausgerüstet war,
durchgeführt.
Die Säulen
für die
analytischen Trennungen sind die Säulen BU-300 Aquapore Butyl
7 m, 300 A 300 × 4,65
mm von Perkin-Elmer. Die mobilen Phasen sind entmineralisiertes
Wasser, das 0,1% TFA enthält,
und Acetonitril, das 0,1% TFA enthält. Die Injektion einer Lösung mit
etwa 1 mg/ml in eine 100 μl-Schleife
ist 20 μl.
Der Durchfluß für die Analysen
ist auf 1 ml/min reguliert. Trennbedingungen
Lösungsmittel
A | Lösungsmittel
B |
Entmineralisiertes
Wasser 2500 ml | Acetonitril
zur HPLC 2500 ml |
Trifluoressigsäure 2 ml | Trifluoressigsäure 2,5
ml |
-
-
c) Techniken der präparativen
Chromatographie
-
Die
Apparatur ist eine Kombination für
die Flüssigphasenchromatographie
mit Gradient, die eine UV-Detektion
ermöglicht.
Diese präparative
Kette besteht aus folgenden Elementen:
Pumpe A: GILSON, Modell
305, ausgestattet mit einem 50 SC-Kopf.
Pumpe B: GILSON, Modell
303, ausgestattet mit einem 50 SC-Kopf.
Injektionsschleife:
GILSON, Modell 303, ausgestattet mit einem 25 SC-Kopf.
Druckmodul:
GILSON, Modell 806.
Mischer: GILSON, Modell 811 C, ausgestattet
mit einem 23 ml-Kopf.
UV-Detektor: GILSON, Modell 119, ausgestattet
mit einer präparativen
Zelle.
Fraktionssammler: GILSTON, Modell 202, ausgestattet
mit Träger
Nr. 21.
Computer: SHIMADZU, Modell C-R6A.
Säule: Säule C4 (10
mm) aus nicht-rostendem Stahl mit einer Länge von 25 cm und einem Durchmesser
von 2,2 cm, im Handel vertrieben von VYDAC, Modell 215 TP 1022.
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Die
zu reinigende Produktlösung
wird durch die Injektionspumpe mit einem Durchfluß von 15
ml/min auf die Säule
aufgebracht und das Eluat wird in 30 s durch Fraktionierung in einem
Röhrchen
gesammelt. Der Detektor ist auf Wellenlängen von 220 nm und 235 nm
eingestellt.
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Die
mobilen Phasen werden wie folgt definiert:
Lösungsmittel
A | Lösungsmittel
B |
Entmineralisiertes
Wasser 2500 ml | Acetonitril
zur HPLC 2500 ml |
Trifluoressigsäure 2 ml | Trifluoressigsäure 2,5
ml |
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d) Technik der Festphasen-Peptidsynthese
(synthese peptidique en phase solide = SPPS)
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Die
Festphasensynthese wird in einem manuellen Synthesereaktor für die handwerkliche
Herstellung von Peptiden (SPPS) durchgeführt und der Rührer ist
ein Flask Shaker, Modell A5-6021. Auf die Entwicklung der Kopplung
der Polyamine an die feste Phase sowie die Entwicklung des Schutzes
der Polyamine in der SPPS folgt der Kaiser-Test [Kaiser, E., Colescolt,
D. L., Bossinger, C. D. und Cook, P. I., Anal. Biochem. 34(2), 595
(1970)]. Das in den Beispielen für
die SPPS verwendete Harz ist das "Chlortritylchlorid-Harz" von NOVABIOCHEM.
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Beispiele
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Beispiel 1: Synthese der
Verbindung 1 (N-Dioctadecylcarbamoylmethyl-2-{3-[4-(3-guanidino-propylamino)butylamino]-propylamino}-acetamid)
ausgehend von der Verbindung RPR 120535, (deren Herstellung ist
in der Patentanmeldung WO 97/18185 beschrieben, die hier durch Referenz
aufgenommen wird).
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Die
Synthesestufe ist in Figur 1/15 der Figuren dargestellt.
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0,784
mmol RPR 120535 werden in 25 ml Methanol in einem Kolben, der mit
einem Stabmagnet ausgestattet ist, gelöst. Zu dieser Lösung gibt
man 10,21 mol Triethylamin TEA. Dann gießt man langsam (5 Minuten)
1,173 mmol einer Lösung
von O-Methylisoharnstoff/Schwefelsäure, H2SO4, in 9 ml Wasser auf das Gemisch. Am Ende
des Zugießens
tritt eine Trübung
auf. Das Gemisch wird für
16 Stunden bei 40°C
gehalten, dann wird die Lösung
zur Trockene eingeengt. Das erhaltene Produkt wird dann durch präparative
HPLC gereinigt. Die interessanten Fraktionen werden wiedervereinigt
und lyophilisiert. Man erhält
0,157 mmol der Verbindung 1 als Salz in einer Ausbeute von 20,1%.
Analytische
HPLC: Rt = 14,94 min.
1H-NMR-Spektrum
(400 MHz, (CD3)2SO-d6, δ in ppm): 0,86 (t, J = 7 Hz,
6H: CH3 der Fettketten); 1,24 (mt, 60H:
(CH3)15 mitten in
den Fettketten); 1,43 und 1,53 (2 m, jeweils 2H: 1 CH2 jeder
Fettkette); 1,63 (m, 4H: (CH2)2 im
Butyl); 1,81 und 1,96 (2m, je 2H:CH2, Mitte
der Propylene); 2,85 bis 3,10 und 3,22 (2m, insgesamt 16H: NCH2 des Butyls - NCH2 der
Propyle und NCH2 der Fettketten); 3,81 (s
groß,
2H: NCH2CON); 4,03 (d, J?4,5 Hz, 2H: CONCH2CON des Glycyls); 7,32–7,97–8,62–8,75 und 9,02 (m-t-t-m und
m: H entsprechend austauschbaren Protonen).
MH+ =
863.
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Beispiel 2: Synthese der
Verbindung 2 (2-[{2-[Bis-(2-guanidino-ethyl)-amino]-ethylamino}-N,N-dioctadecyl-acetamid)
ausgehend von Verbindung RPR 120527 (deren Herstellung in der Patentanmeldung
WO 97/18185 beschrieben ist, welche hier durch Referenz aufgenommen
gilt).
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48 μmol RPR 120527
werden in 10 ml Methanol gelöst,
dann werden 85 μl
DIEA (10 Äquivalente)
und 32 mg 1,3-Bis-(tertbutoxycarbonyl)-2-methyl-2-thiopseudoharnstoff
(2,3 Äquivalente)
zugegeben. Die Reaktion wird durch HPLC verfolgt. Nach 24 Stunden
wird das Lösungsmittel
abgedampft und man fügt
zu dem erhaltenen Rückstand
20 ml einer Lösung
von TFA/Dichlormethan, 1 : 1, als Volumen zu. Nach Einengung im Vakuum
reinigt man den Rückstand
durch präparative
HPLC. Die interessanten Fraktionen werden vermischt, in flüssigem Stickstoff
gefroren, dann lyophilisiert.
Auf diese Weise erhält man 0,035
mmol Verbindung 2, oder eine Ausbeute von 73%.
Analytische
HPLC: Rt = 16,20 min.
1H-NMR-Spektrum
(400 MHz, (CD3)2SO-d6, δ in ppm):
0,9 (m: 6H: CH3); 1,2 (m: 60H: CH2); 1,6 (m: 4H: CH2CH2N); 2,7–2,9
(m: 6H: CH2N(CH2)2); 3,0 (m: 2H: CH2CH2N(CH2)2);
3,2 (m: 8H: CH2N), 3,8 (m: 4H: CH2NCOCH2N).
MH+ = 793
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Beispiel 3: Synthese der
Verbindung 3 (N- Ditetradecylcarbamoylmethyl-2-{3-[4-(3-guanidinopropylamino)-butylamino]-propylamino]-acetamid)
ausgehend von der Verbindung RPR 122766 (deren Herstellung in der
Patentanmeldung WO 97/18185 beschrieben ist, welche hier durch Referenz
aufgenommen wird).
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0,784
mmol PRPR 122766 werden in 25 ml Methanol in einem Kolben, der mit
einem Stabmagnet ausgestattet ist, gelöst. Diese Lösung versetzt man mit 10,21
mmol Triethylamin TEA. Dann gießt
man langsam (5 Minuten) 1,173 mmol einer Lösung von O-Methylisoharnstoff/Schwefelsäure, H2SO4 in 9 ml Wasser auf
das Gemisch. Nach dem Zugießen
tritt eine Trübung
auf. Das Gemisch wird für
16 Stunden bei 40°C
gehalten, dann wird die Lösung
zur Trockene eingeengt. Das erhaltene Produkt wird dann durch präparative
HPLC gereinigt. Die interessanten Fraktionen werden neu kombiniert
und lyophilisiert. So erhält
man 0,2289 mmol Verbindung 3 oder eine Ausbeute von 29%.
Analytische
HPLC: Rt = 9,8 min.
1H-NMR-Spektrum
(400 MHz, (CD3)2SO-d6, δ in ppm):
0,87 (t, J = 7 Hz, 6H: CH3 der Fettketten);
1,15–1,40 (m,
44H: (CH2)11 Mitte
der Fettketten); 1,46 und 1,55 (2 m, jeweils 2H: 1 CH2 jeder
Fettkette); 1,63 (m, 4H: die 2 CH2 in der
Mitte des Butyl); 1,81 und 1,95 (2m, je 2H: CH2 in
der Mitte der Propyle); 2,85 bis 3,10 (m, 10H: die 2 NCH2 des Butyl – die 2 NCH2 eines
der 2 Propyle und eines der 2 NCH2 des anderen
Propyls); 3,15 bis 3,25 (mn, 6H: das andere NCH3 des
anderen Propyl und NCH2 der Fettketten);
3,82 (m, 2H: NCH2CON); 4,04 (d, J = 5 Hz,
2H: CONCH2CON des Glycyls); 7,00 bis 7,6–8,60 bis
8,75 und 9,00 (ausgedehntes m und 2 m, 3H–5H und 2H: NH3 +CF3COO– – NH2 +CF3COO
und =NH); 7,78 (großes
t, J = 5,5 Hz, 1H: N=CNH); 8,65 (m: 1H entsprechend CONH).
MH+ = 751.
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Beispiel 4: Synthese der
Verbindung 4 (2-{2-[Bis-(2-guanidino-ethyl)-amino]-ethylamino}-N-ditetradecylcarbamoylmethyl-acetamid)
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Stufe
A: Ein 10-fach molarer Überschuß an Tris(aminoethyl)amin
wird in 50 ml Dichlormethan gelöst und
die Lösung
wird in den Reaktor eingeführt,
der ein Bromacetyl(chlor)trityl-Harz (vorher erhalten durch Reaktion
der Bromessigsäure
mit Chlortritylharz) enthält.
Der Reaktor wird 2 Stunden lang bei Umgebungstemperatur bewegt,
das Lösungsmittel
wird filtriert und der Rückstand
wird 10-mal mit 50 ml Dichlormethan und Isopropanol gewaschen. Der
Test ist Kaiser-positiv.
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Stufe
B: Die erhaltenen Harze werden mit einem Überschuß an 10 Äquivalenten 1,3-Bis-(tert-butoxycarbonyl)-2-methyl-ethiopseudoharnstoff,
gelöst
in Dichlormethan, unter Rühren
während
24 Stunden in Kontakt gebracht, das Lösungsmittel wird filtriert
und das Harz wird 10-mal mit 50 ml Dichlormethan und Isopropanol
gewaschen. Der Kaiser-Test in der Kälte über 3 Minuten ist negativ.
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Stufe
C: 50 mmol DIEA werden in 50 ml Dichlormethan gelöst und das
Gemisch wird in den Reaktor eingeführt, der das in Stufe B erhaltene
Produkt enthält.
Dann gießt
man 40 mmol Di-tert-butyldicarbonat
zu. Der Reaktor wird während
einer Nacht bewegt. Am nächsten
Morgen ist der Kaiser-Test negativ. Das Lösungsmittel wird filtriert
und das Harz wird alternativ 10-mal
mit 50 ml Dichlormethan und Isopropanol, 2-mal mit 50 ml Methanol
und 2-mal mit 50 ml Ether gewaschen. Danach wird das Harz unter
Stickstoffstrom getrocknet. Der Kaiser-Test ist immer negativ.
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Stufe
D: Die in Stufe C erhaltenen Harze werden in einen 250 ml-Kolben,
der mit einem Stabmagnet ausgestattet ist, eingeführt. Dann
fügt man
eine Lösung
zu, die aus 50 ml Dichlormethan und 25 ml 1,1,1-Trifluorethan-2-ol
besteht, hinzu und das Gemisch wird 2 Stunden gerührt. Die
Lösung
wird filtriert und das Harz wird zweimal mit 10 ml Dichlormethan
gewaschen. Die so erhaltenen organischen Phasen werden gesammelt und
im Vakuum eingeengt. Die Produkte werden an Silicagel gereinigt
(Elutionsmittel: Chloroform/Methanol 8 : 2 als Volumen). Die interessanten
Fraktionen werden kombiniert, dann im Vakuum eingedampft, wobei
168 mg des Produktes der folgenden Struktur erhalten werden:
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Die
Ausbeute ist 20%.
DSC: Rf = 0,9.
MH+ =
789.
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Stufe
E: 9 mmol Boc-Glycinyl-di-tetradecylamid werden in einen Kolben,
der mit einem Stabmagnet ausgestattet ist, eingeführt. Es
werden 30 ml Trifluoressigsäure
mit 4°C
zugefügt.
Die Lösung
wird eine Stunde lang gerührt
und die TFA wird im Vakuum verdampft. Das erhaltene Produkt wird
durch Zusatz von 70 ml DMF erneut gelöst, dann gibt 30 mmol TEA und
9 mmol der vorstehend erhaltenen Säure zu. Der pH wird auf 10 eingestellt
und es werden 33 mmol BOP zugesetzt. Die Lösung wird 2 Stunden gerührt und
durch DSC verfolgt. Wenn die Kupplung erreicht ist, werden 700 ml
einer Kaliumsulfat-Lösung
zugesetzt und das Produkt wird 3-mal mit 100 ml Ethylacetat extrahiert.
Die organische Phase wird dreimal mit 50 ml Kaliumsulfat, 3 × 50 ml Natriumcarbonat
und 3-mal 50 ml Natriumchlorid gewaschen. Dann wird sie auf Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und unter Vakuum eingeengt. Das erhaltene
Produkt wird durch NMR, DSC und MS analysiert und mit 50 ml TFA,
die dem erhaltenen Produkt ohne vorherige Reinigung zugesetzt werden,
entschützt.
Die Lösung wird
dann für
1 1/2 Stunden gerührt.
Schließlich
wird die TFA verdampft und die Endprodukte werden durch sempräparative
HPLC gereinigt.
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Man
erhält
schließlich
8,1 mmol Verbindung 4, oder eine Ausbeute von 90% für diese
letzte Stufe.
Analytische HPLC: Rt = 11,4 min
1H-NMR-Spektrum (400 MHz, (CD3)2SO-d6, δ in
ppm): 0,89 (t, J = 7 Hz, 6H; CH3 der Fettkern);
1,15 bis 1,35 (m, 44H: (CH2)11 in
der Mitte der Fettketten); 1,45 und 1,54 (m, je 2H: 1c2 jeder Fettkette);
2,65–2,78–3,06 und 3,23
(jeweils t, J = 6,5 Hz - t groß,
J = 6,5 Hz - m und m jeweils 4H–2H–2H und
8H: NCH2CH2N - die
2 NCH2CH2NC=N und
die NCH2 der Fettketten); 3,83 (s groß, 2H: NCH2CON); 4,04 (d, J = 5 Hz, 2H: CONCG2CON des Glycidyl); 7,34 (ausgedehntes m,
=NH und NH2); 7,61 (t, J = 5,5 Hz, 2H: NH);
8,65 (t, J = 5 Hz, 1H: NH); 8,75 (m: NH).
MH+ =
737.
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Das
in Stufe E verwendete Glycinyl-di-tetradecylamid wurde vorher in
folgender Weise erhalten:
10 mmol Glycin, das durch Boc-Substituenten
geschützt
war, und 10 mmol Ditetradecylamin werden in einen 250 ml-Kolben
eingeführt.
Man gibt 100 ml Chloroform zu und das Gemisch wird bis zur vollständigen Auflösung gerührt. Dann
fügt man
30 mmol TEA und 33 mmol BOP hinzu. Der pH wird durch Triethylamin
bei 10 gehalten. Die Reaktion wird während 2 Stunden gerührt. Wenn
die Reaktion, die durch DSC verfolgt wird, vollständig ist,
wird Chloroform verdampft. Man erhält einen Feststoff, der erneut
in 300 ml Ethylacetat gelöst
wird, die organische Phase wird dann 4-mal mit 100 ml Kaliumsulfat,
4-mal mit 100 ml Natriumcarbonat und 4-mal mit 100 ml Natriumchlorid
gewaschen. Dann wird die organische Phase auf Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und im Vakuum eingedampft. Das erhaltene Produkt wird
durch DSC, NMR und MS analysiert und ohne weitere Reinigungen verwendet.
-
Beispiel 5: Synthese der
Verbindung 5 (N-Ditetradecylcarbamoylmethyl-2-((3-guanidino-propyl}-[4-(3-guanidino-propylamino)-butyl]-amino}acetamid)
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Man
arbeitet wie vorstehend für
Verbindung 4 beschrieben, allerdings ausgehend von Spermin als Ausgangspolyamin,
wodurch die Säure
mit der folgenden Struktur erhalten wird:
-
-
Nachdem
sie vom Harz abgespalten wurde, wird der Rest an Silicagel gereinigt
(Elutionsmittel: Chloroform/Methanol 8 : 2 als Volumen). Die interessanten
Fraktionen werden gemischt, dann unter Vakuum eingedampft, wodurch
0,69 mmol des genannten Moleküls
erhalten werden; Ausbeute 50%.
DSC: RF = 0,5,
MH+ = 845.
-
Die
Verbindung 5 wird durch Kopplung der vorstehend synthetisierten
Säure und
des Glycinyl-ditetradecylamids nach demselben Verfahren, wie es
in Beispiel 4 beschrieben wurde, erhalten. Das Glycinyl-ditetradecylamid
wird in der gleichen Weise wie vorher erhalten.
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Auf
diese Weise erhält
man 0,65 mmol Verbindung 5 mit einer Ausbeute von 94% für diese
Stufe.
Analytische HPLC: Rt = 10,1 min.
1H-NMR-Spektrum
(400 MHz, (CD3)2SO-d6
bei einer Temperatur von 393 K, δ in
ppm): 0,92 (t, J = 7 Hz, 6H: CH3 der Fettketten);
1,25–1,45
(m, 44H: (CH2)11 in
der Mitte der Fettketten); 1,57 (m, 4H: die 2 CH2 in
der Mitte des Butyl); 1,57 und 1,67 (m, je 2H: 1 CH2 jeder
Fettkette); 1,74 und 1,91 (2m, je 2H: CH2 in
der Mitte der Propyle); 2,62–2,85–3,20–3,35 (3m,
insgesamt 16H: die NCH2 - die CH2NC=N und die NCH2 der
Fettketten); 3,17 (s, 2H: NCH2CON); 4,02
(d, J = 5 Hz, 2H: CONCH2CON des Glycyls);
6,89–7,30
bis 7,55 und 7,65 (jeweils m-m, ausgedehnt, und m: die austauschbaren
H).
MH+ = 845.
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Beispiel 6: Synthese der
Verbindung 6 (2-{3-[(4-[Bis-(3-guanidino-propyl)-amino]-butyl}-(3-guanidino-propyl)-amino]propylamino}-N-ditetradecylcarbamoylmethylacetamid)
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Man
arbeitet in der gleichen Weise wie vorstehend für die Verbindungen 4 und 5,
allerdings ausgehend von N,N-N',N'(Tetraminopropyl)butylendiamin
als Ausgangspolyamin, um die Säure
der folgenden Struktur zu erhalten:
-
-
Nach
Abspaltung vom Harz wird der erhaltene Rest an Silicagel gereinigt
(Elutionsmittel: Chloroform/Methanol 8 : 2, als Volumen). Die interessanten
Fraktionen werden gemischt, danach im Vakuum eingedampft, wodurch
0,099 mmol Produkt in einer Ausbeute von 20% erhalten werden.
DSC:
Rf = 0,3.
MH+ = 1201.
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Die
Verbindung 6 wird durch Kopplung der vorher synthetisierten Säure und
des Glycinyl-ditetradecylamids nach dem Verfahren, wie es in Beispiel
4 beschrieben ist, erhalten. Das Glyciny-ditetradecylamid wird auch
in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben erhalten.
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Auf
diese Weis erhält
man 0,09 mmol Verbindung 6 in einer Ausbeute von 90% für diese
Stufe.
Analytische HPLC: Rt = 11,2 min.
1H-NMR-Spektrum
(400 MHz, (CD3)2SO-d6
mit Zusatz von einigen Tropfen CD3COOD-d4, δ in ppm):
0,87 (t, J = 7 Hz, 6H: CH3 der Fettketten);
1,20–1,40
(m, 44H: (CH2)11 in
der Mitte der Fettketten); 1,45 und 1,54 (2m, je 2H: 1 CH2 jeder Fettkette); 1,67 (m, 4H: CH2 in der Mitte des Butyl); 1,80 bis 2,1 (m,
8H: CH2 in der Mitte der Propyle); 2,95–3,30 (m,
20H: die NCH2 der Propyle und die NCH2 des Butyls); 3,15 bis 3,30 (m, 4H: die
NCH2 der Fettketten); 3,84 (d, 2H: NCH2CON); 4,05 (s, 2H: CONCH2CON
des Glycyls).
MH+ = 949.
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Beispiel 7: Verwendung
der Verbindung 1 für
die in vitro-Transfektion
von genetischem Material
-
Verwendetes genetisches
Material
-
Die
verwendet Nukleinsäure
ist das Plasmid pXL2774 (WO 97/10343), das das Gen, welches für die Luciferase
codiert unter der Kontrolle des Promotors des humanen Cytomegalovirus
(CMV) trägt.
-
Die
Nukleinsäurelösungen sind
auf 20 μg/ml
in physiologischem Serum verdünnt
(Natriumchlorid NaCl 0,15 M).
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Transfektionslösungen (Präparat aus
dem Stegreif) Die in der Erfindung beschriebenen Produkte werden
in einer Konzentration, die von 60 bis 240 μM variiert, in Wasser gelöst und mit
der DNA-Lösung
Volumen zu Volumen vermischt. Die Endsalzkonzentration ist 75 mM.
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Transfektion
-
Die
Zellen werden unter geeigneten Bedingungen auf Mikroplatten mit
24 Vertiefungen (2 cm2/Vertiefung) kultiviert
und transfiziert, wenn sie in der exponentiellen Wachstumsphase
mit einer Konfluenz von 50–70%
sind.
-
Die
Zellen werden zweimal mit 500 μl
Medium, das an Serumproteinen verarmt ist, gewaschen und in einem
Medium ohne Serum erneut wachsen gelassen [Transfektion in Abwesenheit
von Serum] oder auch in vollständigem
Medium wachsen gelassen [Transfektion in Gegenwart von Serum]. 50 μl des Transfektionsgemisches
[oder 0,5 μg
DNA/Vertiefung] werden den Zellen zugesetzt [3 Vertiefungen/Konditionsvektor-DNA]. Wenn die Zellen
in Abwesenheit von Serum transfiziert werden, wird das Wachstumsmedium
2 Stunden nach Transfektion mit der geeigneten Menge an Serum ergänzt.
-
Die
Transfektionswirksamkeit wird 48 Stunden nach der Transfektion durch
Messung der Expression der Luciferase nach den Empfehlungen, die
für die
Verwendung des Promega-Kits [Luciferase Assay System] gegeben wurden,
beurteilt. Die Toxizität
der Transfektionsgemische wird durch Messung der Proteinkonzentrationen
in den Zelllysaten bestimmt.
-
Resultate
-
Die
Verbindung 1 zum Vergleich mit dem kationischen Lipid RPR 120535
(TFA-Salz) [beschrieben in der Patentanmeldung WO 97/18185, die
hier durch Referenz aufgenommen wird] als DNA-Vektor verwendet, um
drei verschiedene Zellinien zu transfizieren: die Zellen NIH3T3,
die Zellen HepG2 und die Zelle HeLa. Für diese drei Zelltypen haben
wir keinen Beweis für
eine signifikante Toxizität
der Verbindung 1, deren Herstellung in Beispiel 1 beschrieben ist,
gefunden. Die Transfektionswirksamkeit der Verbindung 1 und des
kationischen Vergleichslipids in drei Zelltypen ist in 2/15 für die Verhältnisse
nmol Verbindung/μg
DNA zwischen 3 und 12 dargestellt.
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Aus 2/15 kann
man ableiten, daß die
maximale Transfektionswirksamkeit für ein Verhältnis von 6 nomol kationisches
Lipid/μg
DNA für
die Zellen NIH3T3 und für
ein Verhältnis
von 9 nmol kationisches Lipid/μg
DNA für
die HeLa- oder HepG2-Zellen
erhalten wird. Für
eine Transfektion in Abwesenheit von Serum sind die in den HeLa-
oder HepG2-Zellen erhaltenen Expressionsniveaus für die Verbindung
1 gegenüber
dem getesteten Vergleichsprodukt 2- bis 4-mal höher.
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Die 3/15 stellt
die Transfektionswirksamkeit der Komplexe Verbindung 1/DNA im Vergleich zum
kationischen Referenzlipid wie vorstehend (RPR120535) komplexiert
mit der DNA, dar. Die weißen
Balken stellen die Transfektionswirksamkeit der Nukleolipidkomplexe
in Abwesenheit von Serum während
2 Stunden dar. Die schwarzen Balken stellen die Transfektionswirksamkeit
der Nukleolipidkomplexe in Gegenwart von Serum dar.
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Mit 3/15 kann
man einen der besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Mittel
zum Transfer beweisen. Tatsächlich
beobachtet man, daß die
Transfektionsniveaus mit oder ohne Serumproteine im Fall der erfindungsgemäßen Verbindung
1 dieselben sind, während
im Fall des kationischen Vergleichslipids eine starke Inhibierung
durch das Vorliegen von Serumproteinen beobachtet. Dies stellt eine
Eigenschaft dar, die für
die in vivo-Transfektionen besonders interessant ist.
-
Beispiel 8: Verwendung
der Verbindungen 2, 3, 5 und 6 für
die in vitro-Transfektion von genetischem Material
-
Verwendetes genetisches
Material
-
Die
verwendete Nukleinsäure
ist das Plasmid pXL3031, das das Gen, welches für die Luciferase codiert, unter
der Kontrolle des Promotors des humanen Cytomegalovirus (CMV) umfaßt. Dieses
Plasmid pXL3031 ist in 15/15 dargestellt.
Es wurde nach Standardprotokollen, die dem Fachmann bekannt sind
und insbesondere nach Maniatis T., Fritsch E. F. und Sambrook J.,
Methods in Molecular Biology: a Laboratory Manual, 1982, S. 83–94, Cold
Spring Harbor Lab., NY isoliert.
-
Genauer
ausgedrückt,
die verwendeten Verfahren sind das Verfahren der alkalischen Lyse
und der Reinigung mit Cäsiumchlorid-Gradient.
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Transfektion
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Die
Zellen werden unter geeigneten Bedingungen auf Mikroplatten mit
24 Vertiefungen kultiviert. Nach einem Wachstum während einer
Nacht enthält
jede Vertiefung etwa 100 000 Zellen.
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In
jeder Vertiefung führt
man ein Transfektionsgemisch ein, das 1 μg DNA in 0,5 ml DMEM in Abwesenheit
von Serum enthält.
5 Stunden nach der Transfektion wird das Wachstumsmedium durch die
geeignete Serummenge (DMEM und fötales
Kälberserum, 10%)
ergänzt.
Die Zelllysate werden 24 Stunden nach der Transfektion wiedergewonnen
und die Wirksamkeit der Transfektion wird durch Messen der Expression
der Luciferase nach den Empfehlungen, die für die Verwendung des Promega-Kits (Luciferase-Detektionskit)
gegeben wurden, beurteilt.
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Resultate
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Die
Transfektionsniveaus sind in den Figuren 4/15, 5/15, 6/15 und 7/15 dargestellt.
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Die
Transfektionswirksamkeit wurde jedes Mal für das Lipid in Form von Micellen
und im Gemisch mit einem Co-Lipid (DOPE oder auch Cholesterin) gemessen.
Aus diesen Tabellen kann man entnehmen, daß die Transfektionsniveaus
selbst bei sehr niedrigen Ladungsverhältnissen stark erhöht sind,
und zwar mit den günstigen
Folgen, die für
die Toxizität
daraus resultieren. Dies bildet einen der Vorteile der erfindungsgemäßen Verbindungen.
In der Tat ist es mit kationischen Lipiden, die keine Aminidinfunktion(en)
enthalten, oft notwendig, sehr erhöhte Ladungsverhältnisse
anzuordnen, um derartige Transfektionsniveaus zu erhalten, die im
allgemeinen eine verstärkte
Toxizität
mit sich ziehen.
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Beispiel 9: Untersuchung
der Affinität
der Verbindungen 2, 3, 5 und 6 für
die DNA
-
Die
verwendete Nukleinsäure
ist das Plasmid pXL3031, wie es im vorstehenden Beispiel beschrieben wurde.
-
Die
Komplexe werden in Konzentrationen von 0,25 mg DNA/ml mit einer
geeigneten Menge an Lipid, wie in der vorliegenden Erfindung definiert,
mit dem gewünschten
Ladungsverhältnis
hergestellt. Der Komplex wird in einem Medium hergestellt, das 5%
Glucose und eine 20 mM Natriumchlorid-Lösung enthält. 50 μl Nukleolipid-Komplex werden
dann 20-fach in 950 μl Lösung, die
5% Glucose und eine 20 mM Natriumchlorid-Lösung enthält, verdünnt.
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Die
Größe der Komplexe
wird dann bestimmt, indem der hydrodynamische Durchmesser durch
dynamische Diffusion des Lichtes mit Hilfe eines Coulter N4+-Geräts gemessen
wird.
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Für alle Verbindungen
wurden 3 verschiedene physikochemische Phasen entsprechend dem Ladungsverhältnis bewiesen:
- – Die
Phase A, für
die die DNA durch das kationische Lipid nicht gesättigt ist,
das heißt
es bleibt noch nackte DNA in dem Gemisch, was bedeutet, daß die DNA
durch das Lipid nicht vollständig
geschützt
ist und somit einem Abbau durch die Enzyme unterliegen kann. Die
gebildeten Komplexe sind insgesamt negativ geladen, was den Durchgang
durch Zellmembranen schwierig macht. Es ist somit vorteilhaft, zur
Transfektion der DNA sie nicht in dieser Zone zu plazieren.
- – Die
Phase B, für
die die DNA vollständig
mit dem kationischen Lipid gesättigt
ist; die Komplexe sind insgesamt neutral oder leicht positiv. Die
ionischen Abstoßungen
sind maximal, wodurch diese Phase instabil ist. Es kann ein Phänomen der "Vernetzung" bei der Präzipitation
der Komplexe entstehen. Die Komplexe können in diesem Fall nicht zur
Injektion verwendet werden.
- – Die
Phase C, für
die die DNA mit dem Lipid übergesättigt ist
und die Komplexe demnach insgesamt positiv sind. Die DNA ist somit
vom Lipid vollständig
geschützt
und ihre Passage durch die Zellmembran (insgesamt negativ) ist erleichtert.
Die Komplex der Phase C sind demnach für eine Verwendung für den Nukleinsäuretransfer
in die Zellen besonders angepaßt.
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Die
Tabellen geben die Phase an, in der die Komplexe sich als Funktion
des Ladungsverhältnisses
befinden, was in den Figur 8/15, 9/15, 10/15 und 11/15 dargestellt
ist.
-
Die
Tabellen der Figuren 8/15, 9/15, 10/15 und 11/15 vergleichen die
Phasen in Funktion der Ladungsverhältnisse zwischen den erfindungsgemäßen Verbindungen
und ihren aminierten Analoga, das heißt die kationischen Lipide,
deren Amidinfunktion oder Guanidinfunktion durch eine Aminofunktion
ersetzt ist. Man stellt fest, daß die Phase B in Richtung der
viel schwächeren
Ladungsverhältnisse
verschoben ist. Somit trägt
die Tatsache, Amidinfunktionen in den kationischen Kopf einzuarbeiten,
zu Erhöhung
der Affinität
der Verbindungen für
die DNA bei. Dies bildet eine wichtige Eigenschaft der erfindungsgemäßen Verbindungen,
denn die Komplexe, die sie mit der DNA bilden, können in der Phase C verwendet
werden, ohne daß sie
in zu stark erhöhte
Ladungsverhältnisse
fallen; die günstigen
Effekte führen
zu der Toxizität.
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Die
Affinität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
für die
DNA wurde auch mit Hilfe der Messung der Verringerung der Fluoreszenz
nach Zusatz von Ethidiumbromid beurteilt. In der Tat ist der Ersatz
des Ethidiumbromids der DNA durch das Lipid ein Hinweis für eine Bindung
an die DNA.
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So
fügt man
zu hergestellten Komplexen 4 μl
einer Ethidiumbromid-Lösung,
1 mg/ml, mißt
die Fluoreszenz bei der Anregungswellenlänge von 260 nm und bei der
Emissionswellenlänge
von 590 nm. Die erhaltene Fluoreszenz für die DNA allein wird als 100%
definiert.
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Die
Resultate sind in den Tabelle der 12/15, 13/15 und 14/15 angegeben. Diese
Resultate zeige, daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
eine sehr gute Affinität
für die
DNA aufweisen, was eine besonders interessante Eigenschaft der erfindungsgemäßen Verbindungen
ausmacht.