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Die vorliegende Erfindung betrifft
Adipoyl-7-aminodesacetylcephalosporansäure als wertvolles Zwischenprodukt zur Herstellung von
7-Aminodesacetylcephalosporansäure.
Hintergrund der Erfindung
1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der synthetischen
Verfahren zur Herstellung von gewerblichen Cephalosporin-Antibiotika.
Derzeit gibt es eine große Anzahl derartiger Antibiotika. Diese
therapeutischen Mittel liegen nun in ihrer vierten Generation vor. Die große
Vielzahl von Seitenketten, die in gewerblichen Cephalosporinen auftreten, und
die erhebliche wirtschaftliche Bedeutung der Cephalosporine haben dazu
geführt, daß der Bereitstellung wirtschaftlicherer und wirksamerer
Verfahren zur Herstellung von Schlüsselzwischenprodukten, die eine einfache
Synthese der verschiedenen Cephalosporine ermöglichen, erhöhte Bedeutung
beigemessen wird.
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Eines dieser Schlüsselzwischenprodukte ist 7-Aminocephalosporansäure
(7-ACA), die sich durch folgende Formel wiedergeben läßt:
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Derzeit wird 7-ACA aus Cephalosporin C gebildet. Cephalosporin C
selbst ist ein Fermentationsprodukt, das das Ausgangsmaterial für nahezu
alle derzeit auf dem Markt befindlichen Cephalosporine darstellt. Jedoch
beginnt die synthetische Manipulation zur Herstellung dieser
verschiedenen gewerblichen Cephalosporine im Grunde in den meisten Fällen mit 7-
Aminocephalosporansäure, die von Cephalosporin C durch Spaltung der 7-
Aminoadipoylseitenkette abgeleitet werden muß. Zu typischen gewerblichen
Cephalosporinen, die sich synthetisch von 7-ACA ableiten und die somit
die 3-Acetyloxymethylen-Seitenkette aufweisen, gehören Cefotaxim,
Cephaloglycin, Cephalotin und Cephapirin.
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Derzeit wird 7-ADAC ebenfalls aus Cephalosporin C durch Entfernung
der 7-D-α-Aminoadipoyl-Seitenkette zusammen mit der Umwandlung der
3-Acetyloxymethylen-Seitenkette zu 3-Hydroxymethyl hergestellt. 7-ADAC stellt
ein wertvolles Zwischenprodukt bei der Synthese von Cephalosporinen mit
einem Gehalt an modifizierten Substituenten in der C-3-Stellung dar.
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Derzeit verläuft das Verfahren der Wahl auf dem Gebiet der Spaltung
der 7-Aminoadipoyl-Seitenkette auf chemischem Wege. Das grundlegende
Iminohalogenid-Verfahren erfordert das Blockieren der Amino- und
Carboxylgruppen an der 7-Aminoadipoyl-Seitenkette. Zur Erreichung dieses
Ziels werden derzeit mehrere Verfahren eingesetzt. Jedoch hat das
chemische Spaltungsverfahren, wie es derzeit eingesetzt wird, ernsthafte
Nachteile. Dazu gehören die Erfordernisse eines mehrstufigen und komplexen
Verfahrens, äußerst niedrige Arbeitstemperaturen, teure Reagenzien,
erhebliche Mengen an Verfahrensnebenprodukten, die zu
Abwasserbehandlungsproblemen führen, und die Reinigung eines hochgradig unreinen
Ausgangsmaterials, bevor die chemische Behandlung beginnt. Infolgedessen sucht man
ständig nach einem mikrobiologischen oder fermentativen Verfahren, das
die enzymatische Desacylierung von Cephalosporin C unter Bereitstellung
von 7-Aminocephalosporansäure auf einer im Vergleich zum derzeit
angewandten chemischen Verfahren wirtschaftlicheren Basis ermöglicht.
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Jedoch hat sich diese Suche nach einem erfolgreichen
mikrobiologischen Verfahren weitgehend als vergeblich erwiesen. Wie aus der Literatur
klar wird, ist dies auf die Struktur und insbesondere auf die
stereochemische Beschaffenheit der Aminoadipoyl-Seitenkette des Cephalosporin C-
Moleküls zurückzuführen, da Penicillin erfolgreich durch enzymatische
Spaltung unter Verwendung von Penicillin-acylase, die von einer Vielzahl
von Mikroorganismen gebildet wird, desacyliert wurde. Berichte über eine
erfolgreiche einstufige, enzymatische Desacylierung von Cephalosporin C
in der Literatur haben sich andererseits häufig als unreproduzierbar
erwiesen oder ergeben nur marginale Ausbeuten. Demzufolge betrifft die
vorliegende Erfindung insbesondere das Gebiet der Herstellung des
Cephalosporin-Schlüsselzwischenprodukts 7-ACA und ganz besonders das Gebiet
der biologischen Verfahren zur Herstellung von 7-ACA.
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Bisher hat sich die Suche nach einem erfolgreichen biologischen
Verfahren zur Herstellung von 7-ACA weitgehend als vergeblich erwiesen, was
mit Sicherheit für ein Verfahren im gewerblichen Maßstab gilt. Während es
beispielsweise möglich ist, 6-Aminopenicillansäure (6-APA) durch direkte
Fermentation und/oder durch enzymatische Behandlung von Penicillin G
herzustellen, wobei nur noch eine Ringerweiterung zur Bildung von 7-ADCA
erforderlich ist, hat es sich ungünstigerweise herausgestellt, daß
Cephalosporium- oder Streptomyces-Enzyme, die eine Ringerweiterung in den
normalen Stoffwechselwegen dieser Mikroorganismen durchführen, 6-APA als
Substrat nicht annehmen. Diese Enzyme, die im Stand der Technik kollektiv
als DAOCS oder Expandase-Enzym bezeichnet werden, sind als Enzyme
definiert, die die Erweiterung von penam-Ringstrukturen, die in Molekülen vom
Penicillin-Typ auftreten, zu ceph-3-em-Ringen, die in Cephalosporinen
auftreten, katalysieren. Nachstehend werden diese Enzyme kollektiv als
"das Expandase-Enzym" bezeichnet.
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Ein Substrat, auf das das Expandase-Enzym einwirkt, ist Penicillin
N, das bei Ringerweiterung und Hydroxylierung Desacetylcephalosporansäure
(DAC) ergibt. Hier ist es lediglich erforderlich, die (D)-α-Aminoadipoyl-
Seitenkette unter Bildung von 7-ADAC zu spalten, jedoch hat sich diese
Seitenkette als außerordentlich widerstandsfähig gegen eine enzymatische
Spaltung erwiesen, so daß nur unannehmbar niedrige Ausbeuten erzielt
werden.
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Erfindungsgemäß ist es möglich, ein wirksames biologisches Verfahren
bereitzustellen, bei dem eine Penicillin-Verbindung (mit einer Adipoyl-
Seitenkette) durch ein neuartiges Fermentationsverfahren in hohen Titern
gebildet wird, wobei es sich bei der Penicillin-Verbindung um ein
annehmbares Substrat für das Expandase-Enzym handelt, das in situ durch den
gleichen Mikroorganismus, der die Penicillin-Verbindung erzeugt, gebildet
wird, nachdem der Mikroorganismus so transformiert worden ist, daß er das
Expandase-Enzym bildet. Das Expandase-Enzym bewirkt sodann eine
Ringerweiterung der Penicillin-Verbindung zu einer Cephalosporin-Verbindung in
hohen Ausbeuten.
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Das durch eine in situ-Wirkung des Expandase-Enzyms gebildete
Adipoyl-7-ADCA weist eine 3-Methyl (-CH&sub3;)-Seitenkette auf, während das
Endprodukt 7-ACA eine 3-Acetyloxymethyl [-CH&sub2;OC(O)CH&sub3;]-Seitenkette besitzt.
Um die 3-Methyl-Seitenkette erfindungsgemäß in eine 3-Acetyloxymethyl-
Seitenkette umzuwandeln, werden in situ ferner zwei weitere
Enzym-Aktivitäten neben der Expandase-Aktivität exprimiert. Der Reihenfolge nach handelt
es sich um eine Hydroxylase und eine Acetyltransferase. Beide Enzyme
sind Expressionsprodukte von Genen, mit denen der die
Penicillin-Verbindung bildende Mikroorganismus ebenfalls transformiert worden ist. Das
Hydroxylase-Enzym wandelt die 3-Methyl-Seitenkette von Adipoyl-7-ADCA in 3-
Hydroxymethyl um und das Acetyltransferase-Enzym wandelt die
3-Hydroxymethyl-Seitenkette in die 3-Acetyloxymethyl-Seitenkette von 7-ACA um.
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In der letzten kritischen Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es wichtig, daß die Seitenkette der Penicillin-Verbindung, die nunmehr
eine Cephalosporin-Verbindung darstellt, durch ein weiteres Enzymsystem
in überraschend hohen Ausbeuten entfernbar ist. Das unerwartete Ergebnis
dieses besonderen, vollständig biologischen Verfahrens, das die
vorliegende Erfindung ausmacht, besteht in der Bildung von 7-ACA in
überraschend hohen Ausbeuten und in ausreichend wirtschaftlicher Weise, so daß
es eine vernünftige Alternative zu den derzeit angewandten Verfahren der
chemischen und biochemischen Verarbeitung darstellt.
2. Kurze Beschreibung des Stands der Technik
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Das erfindungsgemäße neuartige biologische Verfahren stellt eine
einzigartige und überraschend wirksame Methode zur Herstellung von 7-ACA
als eine wirtschaftlich konkurrenzfähige Alternative zur derzeitigen
chemischen Synthese bereit. Die fortlaufenden Anstrengungen auf dem
einschlägigen Gebiet zur Bereitstellung eines derartigen biologischen
Verfahrens haben zu wiederholten Fehlschlägen geführt. Beispielsweise
beschreibt EP-A-0 422 790 eine für Isopenicillin N:
Acyl-CoA-Acyltransferase-Aktivität von Aspergillus nidulans kodierende DNA und deren
Verwendung bei der Erzeugung von wertvollen Cephalosporinen in Penicillin
bildenden Pilzen, was bisher im Stand der Technik nicht erreicht wurde.
Jedoch wird dort ein Weg zum Aufbrechen oder Ersetzen des
Acyltransferase-Gens zusammen mit der Addition von Genen, die für die Epimerase-
und Expandase-Enzyme aus Cephalosporin bildenden Organismen kodieren,
beschrieben. Außerdem hat es den Anschein, daß tatsächlich kein geeignetes
Transformations- und Expressionsergebnis erhalten worden ist. Ergäbe sich
außerdem eine erfolgreiche Transformation, so wäre diese für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung immer noch nicht geeignet, da immer noch die
Schwierigkeit bliebe, auf welche Weise die D-α-Aminoadipoyl-Seitenkette
entfernt werden kann. Ein derartiger fehlgeschlagener Versuch gemäß dem
Stand der Technik zur Bereitstellung von beachtenswerten Ergebnissen bei
der Herstellung von gewerblichen Cephalosporin-Zwischenprodukten aus
Penicillin
erzeugenden Pilzkulturen steht in völligem Gegensatz zu dem mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichten Ergebnissen.
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Die erste enzymatische Stufe des erfindungsgemäßen biologischen
Verfahrens besteht in der Ringerweiterung von Adipoyl-6-APA, die durch ein
Expandase-Enzym vorgenommen wird, bei dem es sich um das
Expressionsprodukt eines Expandase-Gens, mit dem der nicht-rekombinante P. chrysogenum-
Wirt transformiert worden ist, handelt. Die Verwendung eines derartigen
Expandase-Enzyms wurde im Stand der Technik untersucht. Beispielsweise
haben Cantwell et al., Curr. Genet., Bd. 17 (1990), S. 213-221, ein
biologisches Verfahren zur Herstellung von 7-ADCA durch Ringerweiterung von
Penicillin V unter anschließender enzymatischer Hydrolyse des erhaltenen
Desacetoxycephalosporins V zu 7-ADCA vorgeschlagen. Dieser Vorschlag
beruht auf der Verfügbarkeit eines geklonten Penicillin N-Expandase-Gens
(cefE) aus S. clavuligerus; Kovacevic et al., J. Bacteriol., Bd. 171
(1989), S. 754-760; und Ingolia et al., US-5 070 020. Da jedoch die
Expandase auf Penicillin N, ihr natürliches Substrat, jedoch nicht auf
Penicillin V einwirkt, erfordert der Vorschlag eine gentechnische
Bearbeitung unter Bildung eines modifizierten Expandase-Gens, das zur
Ringerweiterung von Penicillin V befähigt ist. Die erforderliche Modifikation
wurde von Cantwell et al. jedoch nicht erreicht. Ihnen gelang lediglich
die Transformation von Penicillium chrysogenum mit dem cefE-Gen aus
Streptomyces clavuligerus und die Expression auf niedrigem Niveau des
DAOCS (Expandase)-Enzyms.
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Das Expandase-Enzym wurde im Stand der Technik gründlich untersucht,
sowohl in bezug auf seine Aktivität als auch in bezug auf seine
genetische Sequenz. Beispielsweise wurden gemäß US-4 510 246 und 4 536 476
(Wolfe) Cyclase-, Epimerase- und Ringexpansions-Enzyme separat aus einem
zellfreien Extrakt von prokaryontischen, β-Lactam-Produkte bildenden
Organismen, einschließlich Streptomyces clavuligerus, isoliert, um stabile
Enzymreagenzien bereitzustellen. US-5 082 772 (Dotzlaf) (EP-A-0 366 354)
beschreibt ein isoliertes und gereinigtes Expandase-Enzym aus S.
clavuligerus, das durch einen terminalen Rest und die Aminosäurezusammensetzung
charakterisiert ist. Für dieses Enzym wird ein Molekulargewicht von etwa
34 600 Dalton angegeben. Dies steht jedoch im Gegensatz zu dem
Molekulargewicht von 29 000, das für offensichtlich das gleiche Enzym in US-
4 536 476 angegeben wird. EP-A-0 233 715 beschreibt die Isolierung und
Endonuclease-Restriktionskartencharakterisierung des Expandase-Gens aus
S. clavuligerus und die Expression von rekombinanter, für Expandase
kodierender
DNA (die ein aktives Expandase-Enzym ergibt) in einem S.
clavuligerus-Stamm, dem die Fähigkeit zur Cephalosporin-Bildung fehlt. US-
5070 020 (Ingolia et al.) (EP-A-0 341 892) beschreibt die für das
Expandase-Enzym kodierende DNA-Sequenz aus S. clavuligerus und die
Transformation eines P. chrysogenum-Stamms mit einem diese DNA-Sequenz
enthaltenden Expressionsvektor, wodurch man die Expression des Expandase-Enzyms
erreicht. Obgleich darauf hingewiesen wird, daß dieses Enzym für die
Expansion von Substraten, die von Penicillin N abweichen, geeignet ist,
findet sich kein tatsächlicher Nachweis für eine derartige Expansion.
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Die vorstehend beschriebene Arbeit konzentriert sich auf das von
prokaryontischem S. clavuligerus abgeleitete Expandase-Enzym. Ein Enzym
mit offensichtlich der gleichen Ringerweiterungsaktivität wird auch durch
Stämme von eukaryontischem Cephalosporium acremonium (auch als Acremonium
chrysogenum bezeichnet) exprimiert. Jedoch wird in derartigen Stämmen die
Expandase-Aktivität durch ein bifunktionelles Gen (cefEF) exprimiert, das
auch die DACS (Hydroxylase)-Aktivität exprimiert, dessen natürliche
Funktion es ist, das Desacetoxycephalosporansäure (DAOC)-Produkt des
Expandase-Enzyms in Desacetylcephalosporin C (DAC) umzuwandeln. Das
Ergebnis dieser Expression ist ein einziges, aber bifunktionelles Expandase-
Hydroxylase-Enzym. Obgleich es Anstrengungen zur Trennung der Aktivitäten
dieser beiden Genprodukte gegeben hat, waren diese bisher nicht
erfolgreich. Beispielsweise beschreibt EP-A-0 281 391 die Isolierung und
Identifizierung der DNA-Sequenz des DAOCS/DACS-Gens aus C. acremonium ATCC
11550 zusammen mit der entsprechenden Aminosäuresequenz des Enzyms. Ein
Penicillium wird transformiert und exprimiert die Enzyme, jedoch wurde
die angestrebte Umwandlung von Penicillinen G und V zu den entsprechenden
Cephalosporinen nie nachgewiesen. Außerdem wurde trotz eines Hinweises,
daß gentechnische Bearbeitungen ein einfaches Mittel zur Trennung der für
DAOCS kodierenden genetischen Information von DACS und zu deren
getrennter Expression führen könnte, kein tatsächlicher Nachweis für eine
derartige Trennung geliefert.
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Das DAOCS/DACS (Expandase/Hydroxylase)-Enzym von C. acremonium wurde
ebenfalls im Stand der Technik gründlich untersucht, und zwar sowohl im
Hinblick auf seine Aktivität als auch im Hinblick auf seine Eigenschaften
und seine genetische Sequenz. Beispielsweise werden gemäß US-4 178 210,
US-4 248 966 und US-4 307 192 (Demain) verschiedene Ausgangsmaterialien
vom Penicillin-Typ mit einem zellfreien Extrakt von C. acremonium
behandelt, der den Ring epimerisiert und erweitert, wodurch ein Cephalosporin-
Antibiotikum-Produkt gebildet wird. US-4 753 881 (Wu-Huang Yeh)
beschreibt das C. acremonium-Enzym unter Angabe von isoelektrischem Punkt,
Molekulargewicht, Aminosäureresten, Verhältnis von Hydroxylase- zu
Expandase-Aktivität und Peptidfragmenten.
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Das Acetyltransferase-Enzym von C. acremonium wurde ebenfalls im
Stand der Technik in bezug auf Aktivität, Eigenschaften,
Restriktionskartierung sowie Nucleotid- und Aminosäuresequenzen beschrieben. Es wird
beispielsweise auf EP-A-0 437 378 und EP-A-0 450 758 verwiesen.
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Der vorstehend erörterte Stand der Technik befaßt sich nur mit der
Transformation eines P. chrysogenum-Stamms mit Genen, die Expandase- und
Expandase/Hydroxylase-Enzyme exprimieren, sowie die Expression dieser
Enzyme. Gemäß dem Stand der Technik werden jedoch die exprimierten Enzyme
nur zur Ringerweiterung von Penicillin N und nicht von Penicillin G und V
eingesetzt. Selbst in diesem Fall hat Penicillin N eine Seitenkette in
der 7-Stellung, die nicht enzymatisch unter Bildung einer freien
Aminogruppe gespalten werden kann. Die vorliegende Erfindung beruht auf den
überraschenden Befunden, daß eine Adipoyl-Seitenkette in wirksamer Weise
durch einen P. chrysogenum-Stamm addiert werden kann, daß das in situ
exprimierte Expandase-Enzym diese Verbindung in wirksamer Weise als
Substrat für die Ringerweiterung zu Adipoyl-7-ADCA verwerten kann, daß
ebenfalls in situ exprimierte Hydroxylase- und Acetyltransferase-Enzyme die
Adipoyl-7-ADCA als Substrat zur Bildung der 3-Acetoxymethyl-Seitenkette
von 7-ACA verwerten können und daß die Adipoyl-Seitenkette anschließend
in wirksamer Weise durch ein weiteres Enzym unter Bildung von 7-ACA
entfernt werden kann. Während verschiedene isolierte einzelne Elemente der
vorliegenden Erfindung im Stand der Technik aufgefunden werden können,
gab es keinen Hinweis, daß diese einzelnen Elemente so kombiniert werden
können, daß die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielten
unerwarteten Ergebnisse erreicht werden.
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Beispielsweise ist die Bildung von 6-Adipoylpenicillansäure aus dem
Stand der Technik bekannt; vergl. A. Ballio et al., Nature, Bd. 185
(1960), S. 97-99. Die enzymatische Erweiterung von
6-Adipoylpenicillansäure ist ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt, jedoch nur auf
einer in vitro-Basis; vergl. Baldwin et al., Tetrahedron, Bd. 43 (1987),
S. 3009-3014; und EP-A-0 268 343. Ferner ist die enzymatische Spaltung
von Adipoyl-Seitenketten aus dem Stand der Technik bekannt; vergl.
beispielsweise Matsuda et al., J. Bact., Bd. 169 (1987), S. 5815-5820.
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Die Adipoyl-Seitenkette weist folgende Struktur auf: COOH-(CH&sub2;)&sub4;-
CO-, während es sich bei zwei Seitenketten mit nahe verwandter Struktur
um Glutaryl der Formel COOH-(CH&sub2;)&sub3;-CO- und (D)-α-Aminoadipoyl der Formel
COOH-CH(NH&sub2;)-(CH&sub2;)&sub3;-CO- handelt. Die enzymatische Spaltung von Glutaryl-
Seitenketten ist aus dem Stand der Technik bekannt; vergl. beispielsweise
Shibuya et al., Agric. Biol. Chem., Bd. 45 (1981), S. 1561-1567 sowie US-
3 960 662; Matsuda und Komatsu, J. Bact., Bd. 163 (1985), S. 1222-1228;
Matsuda et al., J. Bact., Bd. 169 (1987), S. 5815-5820; JP-53-086084
(1978, Banyu Pharmaceutical Co., Ltd.); und JP-52-128293 (1977, Banyu
Pharmaceutical Co., Ltd.). Ferner beschreibt EP-A-0 453 048 Verfahren zur
Verbesserung der Adipoyl-Spaltungsaktivität der durch Pseudomonas SY-77-1
gebildeten Glutaryl-acylase. Bei Substitution verschiedener Aminosäuren
an bestimmten Stellen innerhalb der α-Untereinheit wurde eine 3 bis 5 mal
höhere Geschwindigkeit der Adipoyl-Spaltung (von Adipoyl-serin)
beobachtet. Es ist darauf hinzuweisen, daß EP-A-0 453 048 zwar offensichtlich
einen Beleg für eine Acylase mit verbesserter Aktivität gegenüber
Adipoyl-Seitenketten liefert, jedoch keinerlei Wege (weder chemisch noch
über ein biologisches Verfahren, das in irgendeiner Weise analog zum in
der vorliegenden Beschreibung beschriebenen Verfahren ist) beschreibt,
nach denen in erster Linie ein Adipoylcephalosporin erzeugt werden
könnte.
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Wenn eine (D)-α-Aminoadipoyl-Seitenkette vorhanden ist, ist es
bekannt, zunächst enzymatisch die Aminogruppe zu entfernen und die
Seitenkette mit einer (D)-Aminosäure-oxidase zu verkürzen, wodurch die Glutaryl
(GL-7)-Seitenkette verbleibt, wonach die Glutaryl-Seitenkette durch ein
zweites Enzym (Glutaryl-acylase) entfernt wird. Eine derartige
zweistufige Spaltung ist in US-3 960 662 (Matsuda); EP-A-0 275 901; JP-61-218057
(1988, Komatsu, Asahi Chemical Industry Co.); WO-90/12110 (1990, Wong,
Biopure Corp.); und EP-A-0 436 355 (Isogai et al.) sowie Bio/Technology,
Bd. 9 (1991), S. 188-191 beschrieben.
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Ferner ist es aus dem Stand der Technik bekannt, eine einstufige
Spaltung der (D)-α-Aminoadipoyl-Seitenkette durchzuführen, insbesondere
unter Anwendung rekombinanter Techniken; vergl. z. B.:
Einstufige Spaltung der (D)-α-Aminoadipoyl-Seitenkette:
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- JP-53-94093 (Meiji, Pseudomonas sp. BN-188);
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- JP-52-143289 (= US-4 141 790, Meiji, Aspergillus sp.);
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- US-4 774 179 (Asahi, 1988, Pseudomonas sp. SE-83 und SE-495) (=
JP-61-21097 und JP-61-152286);
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- FR-2 241 557 (Aries, 1975, Bacillus cereus var. Fluorescens);
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- JP-52-082791 (Toyo Jozo, 1977, Bacillus megaterium NRRL B 5385);
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- EP-A-0 321 849 (Hoechst, Pseudomonas, Bacillus subtilis,
g-Glutamyl-transpeptidase);
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- EP-A-0 322 032, EP-A-0 405 846 und US-5 104 800 (Merck, Bacillus
megaterium);
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EP-A-0 283 218 und US-4 981 789 (Merck, Arthrobacter viscosus);
Einstufig rekombinant: Ceph C → 7-ACA:
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- JP-60-110292 (Asahi, 1985, Comamonas, rekombinantes E. coli mit
dem Gen von Comamonas sp. SY-77-1, einstufige Umwandlung);
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- JP-61-152286 (Asahi, 1986, Pseudomonas, rekombinantes E. coli mit
dem Gen von Pseudomonas sp. SE83, die genetischen Sequenzen sind
beschrieben und beansprucht, einstufiges Verfahren, bereits beansprucht in
US-4 774 179);
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- JP-63-74488 (Asahi, 1988, Trigonopsis variabilis, Comamonas,
rekombinante E. coli-Expression eines D-Aminosäure-oxidase- und GL-7-ACA-
Acylase-Konstrukts);
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- EP-A-0 475 652 (Fujisawa, Cephalosporin C-acylase und deren
Bildung durch rekombinante Technik).
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Verschiedene Aspekte für Verfahren zur Bildung von 7-ADAC sind aus
dem Stand der Technik bekannt; vergl. beispielsweise US-3 304 236 und
3 972 774 (Eli Lilly & Co.); EP-A-0 454 478 (Shionogi & Co., Ltd.); und
JP-A-04-53499 (Shionogi & Co., Ltd.).
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Um das erfindungsgemäße Verfahren und die Lehre der vorstehend
erörterten Literaturstellen leichter verständlich zu machen, findet sich
nachstehend eine Darstellung, in der die verschiedenen Stufen der
Stoffwechselwege, die zu Adipoyl-6-APA, Adipoyl-7-ADCA, Adipoyl-7-ACA und 7-
ACA führen, die Zwischenprodukte und die Enzyme, die die beteiligten
Umwandlungen ausführen, wiedergegeben sind.
Zusammenfassende Darstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Adipoyl-7-aminodesacetylcephalosporansäure als wertvolles Zwischenprodukt zur Herstellung von 7-
Cephalosporansäure.
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Die Verbindung wird als Produkt in einem biologischen Verfahren zur
Herstellung von 7-Cephalosporansäure (7-ADAC) erhalten, das folgende
Stufen umfaßt:
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1) ein Stamm von Penicillium chrysogenum, der Isopenicillin N
bildet, wird in einem Kulturmedium, das zum Unterhalt des Wachstums dieses
Stammes befähigt ist, gehalten und das Kulturmedium wird mit einem
Adipat-Einsatzmaterial, das einen oder mehrere der Bestandteile Adipinsäure,
Salze und Ester davon, die von diesem Stamm von Penicillium chrysogenum
unter Bildung von Adipoyl-6-aminopenicillansäure (Adipoyl-6-APA)
assimiliert und verwertet werden können, enthält, wodurch die Adipoyl-6-APA
gebildet wird;
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2) es werden die folgenden enzymatischen Umwandlungen durch in situ-
Expression des entsprechenden Gens durchgeführt:
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a) Adipoyl-6-APA wird in situ durch das Enzym Expandase einer
Ringerweiterung unter Bildung von Adipoyl-7-aminodes-
acetoxycephalosporansäure (Adipoyl-7-ADCA) unterworfen, wobei der Stamm
von P. chrysogenum durch DNA, die für die Aktivität des Enzyms Expandase,
dem die Adipoyl-6-APA als Substrat dienen kann, kodiert, transformiert
worden ist, wobei als Ergebnis von deren Expression die durch den Stamm
gebildete Adipoyl-6-APA ferner anschließend einer in situ-Ringerweiterung
unter Bildung von Adipoyl-7-ADCA unterworfen wird;
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b) die 3-Methyl-Seitenkette von Adipoyl-7-ADCA wird in situ durch
das Enzym Hydroxylase unter Bildung von
Adipoyl-7-aminodesacetylcephalosporansäure (Adipoyl-7-ADAC) hydroxyliert, wobei der Stamm von P.
chrysogenum durch DNA, die für die Aktivität des Enzyms Hydroxylase, dem die
Adipoyl-7-ADCA als Substrat dienen kann, kodiert, transformiert worden
ist, wobei als Ergebnis von deren Expression die durch den Stamm
gebildete Adipoyl-7-ADCA anschließend in situ unter Bildung von Adipoyl-7-ADAC
hydroxyliert wird; und
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3) die Adipoyl-7-ADAC wird mit einer Adipoyl-amidase in Kontakt
gebracht, wodurch die Adipoyl-Seitenkette entfernt und das 7-ADAC-Produkt
gebildet wird; und dieses Produkt wird anschließend isoliert.
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Die Verbindung wird als Zwischenprodukt in einem biologischen
Verfahren zur Herstellung von 7-Aminocephalosporansäure (7-ACA) erhalten,
das folgende Stufen umfaßt:
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1) ein Stamm von Penicillium chrysogenum, der Isopenicillin N
bildet, wird in einem Kulturmedium, das zum Unterhalt des Wachstums dieses
Stammes befähigt ist, gehalten und das Kulturmedium wird mit einem
Adipat-Einsatzmaterial, das einen oder mehrere der Bestandteile Adipinsäure,
Salze und Ester davon, die von diesem Stamm von Penicillium chrysogenum
unter Bildung von Adipoyl-6-aminopenicillansäure (Adipoyl-6-APA)
assimiliert und verwertet werden können, enthält, wodurch die Adipoyl-6-APA
gebildet wird;
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2) es werden die folgenden enzymatischen Umwandlungen durch in situ-
Expression des entsprechenden Gens durchgeführt:
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a) Adipoyl-6-APA wird in situ durch das Enzym Expandase einer
Ringerweiterung unter Bildung von
Adipoyl-7-aminodesacetoxycephalosporansäure (Adipoyl-7-ADCA) unterworfen, wobei der Stamm von P. chrysogenum
durch DNA, die für die Aktivität des Enzyms Expandase, dem die Adipoyl-6-
APA als Substrat dienen kann, kodiert, transformiert worden ist, wobei
als Ergebnis von deren Expression die durch den Stamm gebildete Adipoyl-
6-APA ferner anschließend einer in situ-Ringerweiterung unter Bildung von
Adipoyl-7-ADCA unterworfen wird;
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b) die 3-Methyl-Seitenkette von Adipoyl-7-ADCA wird in situ durch
das Enzym Hydroxylase unter Bildung von
Adipoyl-7-aminodesacetylcephalosporansäure (Adipoyl-7-ADAC) hydroxyliert, wobei der Stamm von P.
chrysogenum durch DNA, die für die Aktivität des Enzyms Hydroxylase, dem die
Adipoyl-7-ADCA als Substrat dienen kann, kodiert, transformiert worden
ist, wobei als Ergebnis von deren Expression die durch den Stamm
gebildete Adipoyl-7-ADCA anschließend in situ unter Bildung von Adipoyl-7-ADAC
hydroxyliert wird; und
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c) die Adipoyl-7-ADAC wird in situ durch das Enzym Acetyltransferase
unter Bildung von Adipoyl-7-aminocephalosporansäure (Adipoyl-7-ACA)
acetyliert, wobei der Stamm von P. chrysogenum durch DNA, die für die
Aktivität des Enzyms Acetyltransferase, dem die Adipoyl-7-ADAC als Substrat
dienen kann, kodiert, transformiert worden ist, wobei als Ergebnis von
deren Expression die durch den Stamm gebildete Adipoyl-7-ADAC
anschließend in situ unter Bildung von Adipoyl-7-ACA acetyliert wird; und
-
3) die Adipoyl-7-ACA wird mit einer Adipoyl-amidase in Kontakt
gebracht, wodurch die Adipoyl-Seitenkette entfernt und das 7-ACA-Produkt
gebildet wird; und dieses Produkt wird anschließend isoliert.
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Nachstehend wird die Bedeutung von hier verwendeten Ausdrücken
erläutert:
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"7-ACA" bedeutet
3-[(Acetoyloxy)-methyl]-7-amino-8-oxo-5-thia-1-azabicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure;
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"Adipoyl-6-APA" bedeutet [2S-(2 ,5 ,6β)]-3,3-Dimethyl-7-oxo-6-
[(hexan-1,6-dioyl)-amino]-4-thia-1-azabicyclo[3.2.0]heptan-2-carbonsäure.
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"Adipoyl-7-ADCA" bedeutet
3-Methyl-7-[(hexan-1,6-dioyl)-amino]-3-methyl-8-oxo-5-thia-1-azabicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure und
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"Adipoyl-7-ADAC" bedeutet 3-Hydroxymethyl-7-[(hexan-1,6-dioyl)-
amino]-3-methyl-8-oxo-5-thia-1-azabicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure.
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Insbesondere betrifft die Erfindung das neuartige biologische
Verfahren zur Herstellung von 7-Aminodesacetylcephalosporansäure (7-ADAC)
und 7-Aminocephalosporansäure (7-ACA) gemäß den vorstehenden Angaben,
wobei es sich beim Adipat-Einsatzmaterial um Dinatriumadipat handelt, wobei
die DNA-, die für die Aktivität des Expandase-Enzyms, des
Hydroxylase-Enzyms und des Acetyltransferase-Enzyms kodiert, sich jeweils von
Cephalosporium acremonium ableitet, und wobei die Adipoyl-acylase sich von
einer Pseudomonas-Spezies ableitet.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Der primäre Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein neuartiges
Zwischenprodukt zur Herstellung von 7-Aminocephalosporansäure (7-ACA) und
7-Aminodesacetylcephalosporansäure (7-ADAC), Schlüsselprodukten bei der
Herstellung von synthetischen, gewerblichen Cephalosporinen, die sich
durch folgende Strukturformeln wiedergeben lassen:
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Zusätzlich zum Cephalosporin-Kern handelt es sich bei
Unterscheidungsmerkmalen von 7-ACA um die 7-Aminogruppe und die
3-Acetyloxymethylgruppe (oder 3-Acetoxymethylgruppe, wie sie häufiger genannt wird). Die
7-Aminogruppe stellt eine Gruppe dar, die in eine beliebige Anzahl von
Derivat-Seitenketten umgewandelt werden kann. Diese Gruppe bildet somit
die Grundlage für die Synthese verschiedener gewerblicher Cephalosporine.
Die 3-Acetyloxymethylgruppe wird häufig in einige andere Seitenketten
umgewandelt, um ein gewerbliches Cephalosporin zu synthetisieren.
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Dem 7-ACA-Endprodukt und dem Adipoyl-7-ACA-Zwischenprodukt des
erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich Cephalosporin C, ein weiteres
Cephalosporin-Schlüsselzwischenprodukt der nachstehend angegebenen
Strukturformel, gegenüberstellen:
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Bei diesem Zwischenprodukt ist die 7-(D)-α-Aminoadipoyl-Seitenkette
für eine weitere synthetische Derivatbildung nicht akzeptabel und muß zur
akzeptablen 7-Aminogruppe gespalten werden. Ungünstigerweise hat es sich
immer als schwierig erwiesen, die 7-(D)-α-Aminoadipoyl-Seitenkette zu
entfernen, unabhängig davon, ob dies durch chemische oder biochemische
Maßnahmen geschieht.
Definitionen
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In der vorliegenden Beschreibung und insbesondere in dem Abschnitt,
der mit "Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen" überschrieben
ist, haben die folgenden Ausdrücke die nachstehend angegebenen
Bedeutungen:
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7-ACA 7-Aminocephalosporansäure
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7-ADAC 7-Aminodesacetylcephalosporansäure
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7-ADCA 7-Aminodesacetoxycephalosporansäure
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6-APA 6-Aminopenicillansäure
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DAOC Desacetoxycephalosporansäure
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DAOCS DAOC-Synthetase
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DAC Desacetylcephalosporin C
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DACS DAC-Synthase
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IPNS Isopenicillin-N-synthetase
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Tris Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan
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EDTA Ethylendiamintetraessigsäure
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DEPC Diethylpyrocarbonat
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TE Tris/EDTA-Puffer
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SSC Salz (Natriumchlorid)-Natriumcitrat-Puffer
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SDS Natriumdodecylsulfat
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PEG Polyethylenglykol
Penicillium chrysogenum-Kultur
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Die erste Stufe des vorliegenden Verfahrens umfaßt die Stufe der
Aufrechterhaltung eines Stamms von Penicillium chrysogenum, der
Isopenicillin N bildet, in einem Kulturmedium, das zum Unterhalt des
Wachstums dieses Stamms befähigt ist, und die Zugabe eines
Adipat-Einsatzmaterials, das einen oder mehrere der Restbestandteile Adipinsäure
oder deren Salze und Ester umfaßt, zum Kulturmedium. Das
Adipat-Einsatzmaterial kann nach Inokulation mit P. chrysogenum zum Kulturmedium
gegeben werden, jedoch ist es bevorzugt, daß es bereits zum Zeitpunkt der
Inokulation im Kulturmedium vorhanden ist.
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Andere Gattungen als Penicillium, z. B. Aspergillus nidulans, sowie
von der Chrysogenum-Spezies abweichende Spezies der Gattung Penicillium
bilden Isopenicillin N. Jedoch wurden historisch gesehen die Stämme mit
der stärksten Bildung von Isopenicillin N alle nach bekannten Techniken
einer Stamm-Optimierung aus den Chrysogenum-Spezies entwickelt. Aus
praktischen Gründen wurde die vorliegende Erfindung somit auf Stämme von
Penicillium chrysogenum begrenzt, obgleich ihre Anwendbarkeit auf andere
Spezies offensichtlich ist. Beliebige hinterlegte Stämme von Penicillium
chrysogenum oder andere öffentlich zugängliche Quellen für einen
derartigen Stamm eignen sich als Ausgangspunkt zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das Kulturmedium, das zur Aufrechterhaltung des Wachstums eines
Stamms von Penicillium chrysogenum, der Isopenicillin N bildet, befähigt
ist, gehört dem Typ an, mit dem der Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet
ohne weiteres vertraut ist. Beispielsweise wird die Züchtung unter
aeroben Submersfermentationsbedingungen durchgeführt. Das verwendete Medium
wird aus einer Anzahl von geeigneten verfügbaren Medien ausgewählt.
Typische Medien verwerten Kohlenstoffquellen, wie Saccharose, Glucose und
Stärke; Stickstoffquellen, wie Sojamehl und -schrot, Baumwollsamenöl,
Erdnußmehl, verschiedene Aminosäuren, Gemische davon und Peptone.
Bezüglich der Herstellungsanforderungen wird besonderer Wert auf Ausbeute und
einfache Isolierung gelegt. Somit sind für derartige Situationen als
Kohlenstoffquelle Melassen und als Stickstoffquelle Sojamehl und Aminosäuren
bevorzugt.
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Anorganische Nährsalze werden üblicherweise dem Kulturmedium
zugesetzt. Hierzu gehören Salze, die zur Bereitstellung der folgenden
Ionenkomponenten befähigt sind: Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium, Phosphat,
Sulfat, Chlorid, Bromid, Nitrat, Carbonat, Eisen(III), Eisen(II),
Magnesium, Mangan und dergl. Ferner sind üblicherweise Spurenelemente für das
Wachstum, die Entwicklung und den Stoffwechsel von Penicillium
chrysogenum wesentlich und können dem Kulturmedium direkt zugesetzt werden,
sofern sie nicht bereits als verunreinigende Bestandteile in wesentichem
Umfang mit den übrigen Bestandteilen des Kulturmediums zugeführt werden.
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Die Penicillium chrysogenum-Stämme können in einer Einrichtung von
geringem Volumen, z. B. 1 Liter fassende Schüttelkolben, gezüchtet
werden, sofern es erwünscht ist, nur geringe Mengen an Adipoyl-7-ACA und
gegebenenfalls 7-ACA zu bilden. Wenn größere Mengen an Adipoyl-7-ACA
erwünscht sind, werden jedoch Fermentationstanks im Großmaßstab unter
aeroben Submersfermentationsbedingungen eingesetzt.
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Bei der Durchführung der Herstellung von Adipoyl-7-ACA im
Großmaßstab werden Sporen des Penicillium chrysogenum-Stamms auf einer Agar-
Schrägkultur gehalten. Die Sporen der Schrägkultur werden zur Inokulation
eines vegetativen Mediums mit einem geringen Volumen verwendet. Das
vegetative Medium wird zur Bildung einer schweren, frischen, aktiv wachsenden
Kultur des Mikroorganismus inkubiert. Dieses vegetative Wachstum wird
sodann als Inokulum für das Fermentationsmedium im Großmaßstab verwendet.
In bestimmten Fällen kann es erwünscht sein, noch ein weiteres
vegetatives Medium als Inokulum für das Fermentationsmedium einzusetzen.
Derartige vegetative Medien in der zweiten Stufe werden üblicherweise
verwendet, wenn das Volumen des Fermentationsmediums erheblich größer als das
des ersten vegetativen Mediums ist. Auf diese Weise werden zunächst die
Sporen des Mikroorganismus in einem geringen Volumen an vegetativem
Medium gezüchtet, wodurch man ein Inokulum für ein vegetatives Medium mit
einem größeren Volumen erhält. Das vegetative Medium mit dem größeren
Volumen liefert sodann eine ausreichende Konzentration des Mikroorganismus,
um ein rasches Einsetzen der Fermentation im Fermentationstank vom
Großmaßstab einzuleiten. Das vegetative Medium kann die gleiche
Zusammensetzung wie das Fermentationsmedium aufweisen oder es kann zusätzliche
Bestandteile enthalten, die das Wachstum und die Entwicklung des
Mikroorganismus im Kleinmaßstab fördern.
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Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Penicillium
chrysogenum-Stämme werden in besonders wirksamer Weise bei Temperaturen von etwa
bis 30ºC gezüchtet, wobei aber optimale Ausbeuten bei Temperaturen von
etwa 22 bis 28ºC und vorzugsweise bei etwa 25ºC erreicht werden.
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Eine maximale Bildung von Adipoyl-7-ACA erfolgt, wenn der
Penicillium chrysogenum-Stamm in Großmaßstab-Tanks für eine Zeitspanne von etwa
bis 30 Tage und vorzugsweise von 15 bis 25 Tage gezüchtet werden. Wird
die Züchtung jedoch in einer Kleinmaßstab-Vorrichtung, z. B. in 250 ml
fassenden Schüttelkolben, durchgeführt, so verläuft das Wachstum des
Mikroorganismus rascher und Adipoyl-7-ACA wird innerhalb kürzerer Zeit, z.
B. in 4 bis 15 Tagen und häufig in 5 bis 7 Tagen, gebildet.
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Wenn der endgültige pH-Wert in Großmaßstab-Fermentationstanks 8,0
oder mehr erreicht, kann es zu einer Beeinträchtigung der Ausbeute an
Adipoyl-7-ACA kommen. In derartigen Situationen ist es erwünscht, den pH-
Wert des Kulturmediums während der gesamten Fermentation zu überwachen.
Es ist offensichtlich, daß dann, wenn der pH-Wert vor dem Zeitpunkt der
maximalen Bildung an Adipoyl-7-ACA eine derartige Höhe erreicht, der pH-
Wert zweckmäßigerweise nach unten korrigiert wird, indem man eine
geeignete Säure oder Pufferungsmittel zum Fermentationsmedium gibt.
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Die Bildung von Adipoyl-7-ACA kann durch Testen von Proben der
Fermentationsbrühe auf chromatographischem Wege verfolgt werden.
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Wie bei den meisten aeroben Submersfermentationen wird sterile Luft
durch das Kulturmedium geleitet, um ein wirksameres Wachstum des
Penicillium chrysogenum-Stamms und eine erhöhte Bildung an Adipoyl-7-ACA zu
erreichen. Das Volumen der durch das Kulturmedium geleiteten Luft beträgt
üblicherweise mindestens etwa 0,2 Volumenteile Luft pro Minute pro 1
Volumenteil des Kulturmediums. Jedoch kann eine erhöhte Geschwindigkeit der
Luftdurchleitung häufig einen günstigen Einfluß auf die Bildung von
Adipoyl-7-ACA ausüben.
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Der Penicillium chrysogenum-Stamm bildet typischerweise neben
Adipoyl-7-ACA zahlreiche Nebenprodukte und Metaboliten. Da einige Produkte
darunter säurelabil sind, ist es erwünscht, bei der Gewinnung der
Adipoyl-7-ACA aus dem Fermentationsmedium die gesamte Fermentationsbrühe für
eine kurze Zeitspanne bei einem sauren pH-Wert zu behandeln, um einige
der gleichzeitig gebildeten Verunreinigungen zu zerstören. Das Adipoyl-7-
ACA-Fermentationsprodukt wird aus der auf diese Weise behandelten,
filtrierten Fermentationsbrühe gewonnen und kann gegebenenfalls von den
übrigen Komponenten des Fermentationsmediums durch Chromatographie über ein
Ionenaustauscherharz getrennt und gegebenenfalls einer zusätzlichen
chromatographischen Reinigung unterzogen werden, bevor die anschließende
Stufe der enzymatischen Spaltung der Adipoyl-Seitenkette durchgeführt
wird. Ferner ist es möglich, eine derartige Ionenaustauschchromatographie-Trennung
nach der Abspaltung der Seitenkette durchzuführen. Eines
der hauptsächlichen Nebenprodukte, die Trennungsprobleme verursachen, ist
Adipoyl-6-APA. Es ist möglich, dieses Nebenprodukt chemisch oder
enzymatisch abzubauen, um die Trennung zu erleichtern. Zunächst wird die
filtrierte Fermentationsbrühe einem Vorreinigungsverfahren unterzogen, das
eine anfängliche Extraktion mit einem mit Wasser nicht-mischbaren
organischen Lösungsmittel, wie n-Butanol oder Amylacetat, beinhalten kann, um
Verunreinigungen zu entfernen. Die extrahierte Brühe kann ferner auf
vorläufige Weise durch Chromatographie über Aktivkohle gereinigt werden.
Zugabe von Adipat-Einsatzmaterial
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Vorzugsweise wird zum Zeitpunkt der Bereitstellung der
Fermentationskultur für Penicillium chrysogenum auf die vorstehend beschriebene
Weise, d. h. vor der Inokulation, ein Adipat-Einsatzmaterial zu den
übrigen Bestandteilen des Fermentationskulturmediums gegeben. Gegebenenfalls
kann das Adipat-Einsatzmaterial eine gewisse Zeitspanne nach der
Inokulation zugesetzt werden, z. B. 1, 2 und/oder 3 Tage nach der Inokulation.
Das Adipat-Einsatzmaterial ist als Adipinsäure oder als ein oder mehr
beliebige Salze oder Ester von Adipinsäure definiert, die durch den der
Züchtung unterzogenen Penicillium chrysogenum-Stamm unter Bildung von
Adipoyl-6-APA assimiliert und verwertet werden können. Die Adipinsäure,
deren Salze und Ester können jeweils allein oder in einer beliebigen
Kombination eingesetzt werden. Das Dinatriumsalz wird bevorzugt, obgleich
auch Kaliumsalze und gemischte Salze mit Natrium geeignet sind. Der
Methylester kann verwendet werden, jedoch ist der Ethylester in Wasser
unlöslich. Das Adipinsäuresalz oder der Ester davon müssen so beschaffen
sein, daß sie durch den Penicillium chrysogenum-Stamm unter Bildung von
Adipoyl-6-APA assimiliert und verwertet werden können. Beispielsweise
kann Adipinsäure selbst geeignet sein, (obgleich sie in Wasser unlöslich
ist), wenn unter geeigneten pH-Bedingungen ein assimilierbares Salz
entsteht.
Geeignete Expandase- und/oder Hydroxylase-Enzyme
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Der Penicillium chrysogenum-Stamm, der auf die vorstehend
beschriebene Weise gezüchtet und mit einem Adipat-Einsatzmaterial versehen worden
ist, so daß er Adipoyl-6-APA bildet, kann auch ein Stamm sein, der mit
DNA, die für die Aktivität der Expandase- und Hydroxylase-Enzyme kodiert,
transformiert worden ist, wonach als Ergebnis von deren Expression die
Adipoyl-6-APA in situ einer Ringerweiterung unter Bildung von Adipoyl-7-
ADCA unterzogen wird und ferner die 3-Methyl-Seitenkette in
3-Hydroxymethyl übergeführt wird.
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Das Adipoyl-6-APA wird intrazellulär durch das auf dem
Adipat-Einsatzmaterial gezüchtete Penicillium chrysogenum gebildet. Bei dieser
intrazellulären Einstellung, d. h. auf einer in situ-Bais, exprimiert das
transformierte Penicillium chrysogenum auch DNA, die für die Aktivität
der Expandase- und Hydroxylase-Enzyme kodiert, wonach das Enzym auf das
Adipoyl-6-APA als Substrat einwirkt und es unter Bildung von Adipoyl-7-
ADCA einer Ringerweiterung unterzieht, das dann zu Adipoyl-7-ADAC
(Adipoyl-7-aminodesacetylcephalosporansäure) hydroxyliert wird.
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Das neue biologische Verfahren der Erfindung umfaßt die
Transformation eines Penicillium chrysogenum-Stamms des vorstehend beschriebenen
Typs mit einer beliebigen DNA, die für die Aktivität des Expandase- und
Hydroxylase-Enzyms kodiert, wobei als Ergebnis von deren Expression
Adipoyl-6-APA in situ einer Ringerweiterung unter Bildung von Adipoyl-7-ADCA
unterworfen und anschließend unter Bildung von Adipoyl-7-ADAC
hydroxyliert wird. Somit muß die DNA, mit der Penicillium chrysogenum
transformiert worden ist, ein Enzym exprimieren, das nicht nur die Aktivität des
Expandase-Enzyms aufweist, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist,
d. h. die Fähigkeit zur Ringerweiterung von Isopenicillin N zu DAOC,
sondern auch die Fähigkeit zur Ringerweiterung von Adipoyl-6-APA unter
Bildung von Adipoyl-7-ADCA. Ferner muß das Hydroxylase-Enzym dazu befähigt
sein, die Adipoyl-7-ADCA zu Adipoyl-7-ADAC zu hydroxylieren.
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Zwei alternative Möglichkeiten kommen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als geeignete Ausführungsformen bezüglich der Art und Weise, wie
die Expandase- und Hydroxylase-Enzymaktivitäten bereitgestellt werden, in
Frage. Gemäß einer Ausführungsform, die bevorzugt ist, werden die
Expandase- und Hydroxylase-Funktionen durch die von einem einzelnen, jedoch
im wesentlichen bifunktionellen Gen von Cephalosporium acremonium, mit
dem das P. chrysogenum transformiert worden ist, exprimierte Aktivität
bereitgestellt. Dieses Gen, das für die Expandase- und die Hydroxylase-
Aktivität gemeinsam exprimiert, wird als Expandase/Hydroxylase-Gen
bezeichnet, während sein Genprodukt als Expandase/Hydroxylase-Enzym
bezeichnet wird. Typischerweise wird bei Transformation von P. chrysogenum
mit der DNA aus C. acremonium, die für die
Expandase/Hydroxylase-Aktivität kodiert, die Expression dieser Aktivität durch eine einzige
Promotorsequenz kontrolliert, was auf die Anwesenheit eines einzigen Gens
hinweist.
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Eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die
gleichermaßen geeignet ist, beinhaltet die Transformation des P.
chrysogenum-Wirts mit DNA, die für die Expandase- und Hydroxylase-Aktivitäten
in Form von getrennten Genen im Gegensatz zu einem einzigen
Expandase/Hydroxylase-Gen kodiert. Es ist darauf hinzuweisen, daß die
getrennten Expandase- und Hydroxylase-Gene und die entsprechenden
enzymatischen Aktivitäten, für die sie kodieren, eher in prokaryontischen
Mikroorganismen, wie S. clavuligerus, und weniger in eukaryontischen
Mikroorganismen, wie C. acremonium, die für das einzige Expandase/Hydroxylase-
Gen und Enzym kodieren, wie bereits erwähnt, auftreten.
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Die Sequenz des prokaryontischen Hydroxylase-Enzyms und der dafür
kodierenden Nucleotide werden von Kovacevic et al., J. Bacteriol., Bd.
173 (1) (1991), S. 398-400 und in EP-A-0 465 189 beschrieben, was auch
für Maßnahmen zur Isolierung des Enzyms gilt. Der Fachmann erkennt aus
der Sequenz der Hydroxylase, daß es möglich ist, nach bekannten manuellen
Verfahren oder mit DNA-Syntheseautomaten die für das Hydroxylase-Enzym
kodierende DNA zu synthetisieren. Die DNA-Verbindung oder alternative
Sequenzen, die für die gleiche Aminosäuresequenz der Hydroxylase oder für
Fragmente oder Derivate davon kodieren und eine gleichwertige
Hydroxylase-Aktivität besitzen, können ihrerseits als Grundlage zur
Herstellung verschiedener Klonierungs- und Expressionsvektoren verwendet werden,
wenn sie mit Promotor- und anderen Regulationssequenzen kombiniert
werden, mit denen es sodann möglich ist, den P. chrysogenum-Wirt zu
transformieren, so daß er das Hydroxylase-Enzym exprimiert. Dadurch läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren ausführen. Ferner ist es möglich, die DNA-
Verbindung als eine Sonde zu verwenden, mit der die Genombank eines in
Frage kommenden Stammes, der möglicherweise ein geeignetes Hydroxylase-
Enzym enthält, abgesucht wird, um durch Hybridisierung homologe Sequenzen
zu identifizieren. Die Aktivität einer auf diese Weise identifizierten,
mutmaßlichen Hydroxylase kann sodann unter Verwendung des aktuellen
Adipoyl-7-ADCA-Substrats des erfindungsgemäßen Verfahrens bestätigt werden
und dessen Hydroxylierungsprodukt durch HPLC isoliert werden.
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Wenn man diese Vorgehensweise einschlägt, d. h. sich eines einzelnen
Gens, das nur die Hydroxylase-Aktivität exprimiert, bedient, ist es
anschließend erforderlich, getrennt auch eine DNA bereitzustellen, die für
die Aktivität des Expandase-Enzyms kodiert, so daß P. chrysogenum durch
einen geeigneten Expressionsvektor transformiert werden kann, der die in
situ-Expression der Expandase-Funktion unter Bewerkstelligung der Ringerweiterungsstufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht. Zahlreiche
Expandase-Enzyme sind bekannt. Auf der Basis der Seitenketten-Ähnlichkeit
kommt es in Betracht, daß im neuen erfindungsgemäßen biologischen
Verfahren zahlreiche Expandase-Enzyme funktionsfähig sind.
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Weitere geeignete Ausführungsformen des vorliegenden Verfahrens
beruhen auf der Tatsache, daß DNA, die für die Aktivität von mehr als einer
Expandase und/oder mehr als einer Hydroxylase kodiert, verwendet werden
kann, um den nicht-rekombinanten P. chrysogenum-Stamm zu transformieren.
Mit derartigen Ausführungsformen ist es möglich, eine verstärkte
Expandase und/oder Hydroxylase-Aktivität zu erzielen, da erhöhte Mengen an
enzymatischem Protein exprimiert werden.
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Es wurde bereits unter dem Abschnitt, der den Stand der Technik
wiedergibt, ausgeführt, daß das aus Streptomyces clavuligerus ATCC 27064
abgeleitete Expandase-Enzym vollständig sequenziert und durch Endonuclease-
Restriktionskartierung charakterisiert worden ist. Es hat jedoch den
Anschein, daß für das gleiche Enzym, das von S. clavuligerus NRRL 3585
abgeleitet worden ist, ein unterschiedliches Molekulargewicht angegeben
wurde, jedoch ist dieses Enzym noch nicht sequenziert worden. Ferner
wurde vorstehend ebenfalls in dem Abschnitt bezüglich des Stands der
Technik ausgeführt, daß das DAOCS/DACS-Enzym aus Cephalosporium
acremonium ATCC 11550 sequenziert worden ist (Samson et al., Bio/Technology,
Bd. 5 (1987), S. 1207-1214 uhd EP-A-0 281 391).
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Diese Expandase-Enzyme, die gemäß dem Stand der Technik bereits
identifiziert worden sind, sind im erfindungsgemäßen neuartigen
biologischen Verfahren geeignet. Weitere Expandase-Enzyme, die noch nicht
identifiziert worden sind und sich von anderen Stämmen von S. clavuligerus
oder C. Acremonium oder auch von Mikroorganismen anderer Gattungen
ableiten, können sich als geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen
neuartigen biologischen Verfahrens erweisen. Die Verfahren zur
Identifizierung derartiger neuer Stämme und Gattungen von geeigneten Mikroorganismen
und zur Isolierung der mutmaßlichen Expandase-Enzyme sowie zur
Feststellung, daß sie zur Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind,
sind komplikationslos auffindbar und liegen im Wissen des Fachmanns. Das
Screening von zellfreien Extrakten von in Frage kommenden neuen Stämmen
und Gattungen von geeigneten Mikroorganismen kann in zuverlässiger und
reproduzierbarer Weise durchgeführt werden, indem man die Extrakte zum
Adipoyl-6-APA-Substrat in Gegenwart von bekannten DAOCS-Kofaktoren gibt,
zu denen Eisen(II) (Fe²&spplus;)-Ionen, Ascorbat, α-Ketoglutarat und Adenosintriphosphat
(ATP) gehören. Das Adipoyl-6-APA-Substrat kann in
ausreichenden Mengen hergestellt werden, indem man ein Adipat-Einsatzmaterial
in analoger Art und Weise, wie es nachstehend ausführlich beschrieben
ist, zu untransformiertem Penicillium chrysogenum gibt. Das gewünschte
Expandase- oder Expandase/Hydroxylase-Enzym ist vorhanden, wenn Adipoyl-
7-ADCA und/oder Adipoyl-7-ADAC gebildet wird, deren Anwesenheit
chromatographisch nachgewiesen werden kann.
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Ferner ist es möglich, unter Anwendung bekannter rekombinanter
Techniken DNA-Sonden beispielsweise auf der Grundlage der Nucleotidsequenzen
der Expandase-Gene von S. clavuligerus und C. acremonium zu erzeugen, um
den DNA-Anteil eines in Frage kommenden Mikroorganismus aufzufinden, bei
dem die Wahrscheinlichkeit besteht, daß er eine zur Anwendung im
erfindungsgemäßen Verfahren geeignete Expandase bildet.
Mögliche Quellen für Expandase-, Hydroxylase und
Expandase/Hydroxylase-Enzyme
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Expandase-Enzyme sind, wie bereits erwähnt, Enzyme, die die
Erweiterung von penam-Ringstrukturen (die in Molekülen vom Penicillin-Typ
auftreten) zu ceph-3-em-Ringen (die in Cephalosporinen auftreten)
katalysieren. Beliebige Organismen, die Metaboliten bilden, die einen cephem-Ring
enthalten, stellen somit eine potentielle Quelle für eine für Expandase
kodierende DNA dar. Gleichermaßen stellen beliebige Organismen, die
Cephalospsorine mit einer 3-Hydroxymethylgruppe bilden eine potentielle
Quelle für DNA, die für Hydroxylasse (oder Expandase/Hydroxylase)
kodiert, dar. Beispiele für derartige Organismen sind nachstehend
aufgeführt. Diese Liste ist aber nur beispielhaft und soll nicht als
erschöpfend angesehen werden.
Pilze
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Cephalosporium acremonium
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Cephalosporium sp.
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Emericellopsis
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Paecilomyces
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Scopulariopsis
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Diheterospora
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Spiroidium
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Anoxiopsis
Actinomyzeten
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Streptomyces clavuligerus
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S. lipmanii
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S. wadayamensis
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S. todorominensis
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S. filipinensis cephamycini
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S. heteromorphus
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S. panayensis
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S. griseus
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S. cattleya
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Nocardia lactamdurans
Weitere Bakterien
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Flavobacterium sp.
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Alcaligenes denitrificans
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Mycoplana bullata
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Providencia rettgeri
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Lysobacter lactamgenus
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Die Expandasen und Hydroxylasen der vorstehend aufgeführten
Mikroorganismen stellen lediglich Kandidaten für weitere Untersuchungen dar. Es
kann sein, daß nicht alle diese Mikroorganismen für das neuartige
Verfahren der Erfindung geeignet sind.
Isolierung von DNA-Fragmenten, die für Expandase-Aktivität kodieren
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Nachdem die Anwesenheit eines gewünschten Expandase-Enzyms auf die
vorstehend beschriebene Art und Weise nachgewiesen worden ist, ergeben
sich die Verfahren für die Isolierung der für die
Expandase-Enzymaktivität kodierenden DNA ebenfalls problemlos und in an sich bekannter Art und
Weise. DNA-Sonden auf der Basis bekannter Sequenzen und partieller
Sequenzen der für die Expandase-Enzyme kodierenden Gene werden konstruiert,
die mit der zu isolierenden, für das gewünschte Enzym kodierenden DNA
hybridisieren. Die Konstruktion von derartigen Sonden basiert auf der
Kenntnis der Aminosäuresequenz und der für das Expandase-Enzym
kodierenden Nucleotid-Basensequenz sowie auf den Codon-Präferenzen des
beteiligten speziellen Mikroorganismus. Eine ausführliche Beschreibung für
typische Vorgangsweisen dieses Typs zur Anwendung auf genomische DNA von
Streptomyces clavuligerus ATCC 27064 wird nachstehend näher erläutert.
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Die Isolierung der für die Expandase-Enzymaktivität kodierenden DNA
wird durch Restriktions- und Ligationsvorgänge, die auf dem Gebiet der
rekombinanten DNA-Technik bekannt sind, erreicht. Es ist erforderlich,
über eine Endonuclease-Restriktionskarte des Genoms des beteiligten
Mikroorganismus zu verfügen, so daß das geeignete Restriktionsfragment
erzeugt und isoliert werden kann. Restriktionskarten für S. clavuligerus
und C. acremonium sind bereits verfügbar. Für den erstgenannten Stamm
werden die Restriktionsenzyme BamHI und SalI verwendet. Eine
Elektrophorese ergibt die gewünschten Fragmente mit einer Größe von 1,8 bis 2,2 kb.
Quellen für das Acetyltransferase-Enzym und Isolierung von für diese
Aktivität kodierenden DNA-Fragmenten
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Die Klonierung des C. acremonium-DAC-Acetyltransferase-Gens kann
nach aus dem Stand der Technik bekannten rekombinanten Techniken, die
nachstehend allgemein beschrieben werden, vorgenommen werden.
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Um das Acetyltransferase-Gen zu klonen, müssen zunächst Mutanten von
C. acremonium, denen die Fähigkeit zur Umwandlung von
Desacetylcephalosporansäure (DAC) zu Cephalosporin C fehlt, erzeugt werden. Bei einem
derartigen Verfahren werden C. acremonium-Zellen Mutagenen, wie
N-Nitrosoguanidin (NTG), salpetrige Säure oder UV-Licht, ausgesetzt, was die
Gewinnung auf einem geeigneten Wachstumsmedium und das anschließende
Testen, beispielsweise durch chromatographische oder biologische Maßnahmen,
auf die Anreicherung von DAC ermöglicht.
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Bei der Identifizierung einer geeigneten Mutante besteht die nächste
Stufe der Identifizierung des für die Acetyltransferase kodierenden Gens
in der Isolierung von C. acremonium-DNA aus einem Cephalosporin C
erzeugenden Stamm. Im Anschluß an eine Spaltung (entweder durch
Restriktionsendonuclease-Verdau oder durch mechanische Schereinwirkung) in Fragmente
von geeigneter Größe erfolgt der Einbau in ein Plasmid oder Cosmid, die
Transformation von Vektoren, die ferner ein geeignetes dominantes
Markergen, wie das auf Hygromycin- oder Phleomycin-Resistenz, enthalten. Der
Vektor sollte auch DNA-Sequenzen enthalten, um die anschließende
Gewinnung der inserierten DNA zu erleichtern, beispielsweise lambda (Phagen)-
cos-Stellen, die die Gewinnung der klonierten DNA durch in vitro-Packung
und die anschließende Infektion von E. coli, was nach anerkannten
Verfahrensweisen durchgeführt werden kann, ermöglichen.
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Protoplasten des mutanten Stammes mit einem Mangel an
Acetyltransferase werden sodann unter Verwendung von Vektoren, die willkürliche
Fragmente von genomischer DNA enthalten, transformiert und Transformanten
werden auf der Basis der antibiotischen Resistenz ausgewählt. Die
Transformanten können in bezug auf die Wiederherstellung der Cephalosporin C-
Bildung getestet werden, was einen Hinweis auf eine erfolgreiche
Vervollständigung durch ein in einem Vektor enthaltenes Acetyltransferase-Gen
darstellt. Mutanten, von denen angenommen wird, daß sie geklonte Kopien
des Gens beinhalten, können sodann gezüchtet werden. Gemäß dem vorstehend
dargestellten Verfahren kann ihre DNA isoliert und die Vektor-DNA
gewonnen werden. Die Bestätigung, daß der Vektor tatsächlich das
Acetyltransferase-Gen enthält, wird erhalten, indem man eine Subklonierung in E.
coli durchführt, wobei man sich standardmäßiger Verfahrensweisen und
leicht verfügbarer Vektoren bedient. Anschließend erfolgt eine
Retransformation der Mutante ohne Acetyltransferase. Das Gen kann sodann gemäß
den Angaben in den Ausführungsbeispielen isoliert, sequenziert und
manipuliert werden, wobei man Techniken anwendet, die dem Fachmann auf dem
Gebiet der Molekulargenetik routinemäßig zur Verfügung stehen.
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Durch alternative Verfahrensmaßnahmen, die ebenfalls aus dem Stand
der Technik bekannt sind, führten Matsuda et al. die Isolierung und
Sequenzierung des für die Acetyltransferase-Aktivität von C. acremonium
kodierenden Gens durch und leiteten die Aminosäuresequenz des Enzyms selbst
ab, wie in EP-A-0 450 758 beschrieben ist. Diese alternativen
Vorgehensweisen bestanden in der Isolierung des Acetyltransferase-Enzyms, der
Nterminalen Aminosäuresequenzierung und aufgrund dieser Information der
Ableitung der Nucleotidsequenz, die für diesen Teil des Enzyms kodiert.
Aufgrund dieser Information wurden wiederum Sonden erzeugt, die mit der
vollständigen Kodierungssequenz hybridisierten, was die Isolierung
ermöglichte.
Transformation des Penicillium chrysogenum-Stamms
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Nachdem die für die Expandase/Hydroxylase-, Expandase- und
Hydroxylase- sowie Acetyltransferase-Aktivitäten kodierenden DNA-Fragmente
erhalten worden sind, können sie in ein Plasmid oder einen anderen
Expressionsvektor inseriert (ligiert) werden, und zwar zusammen mit
DNA-Fragmenten, die Promotoren, translationale Aktivierungssequenzen,
Resistenzmarker, regulatorische Segenzen, Cosmid-Bildner und beliebige andere DNA-
Sequenzen, die eine Transformation ermöglichen oder fördern, die
Expression des Genprodukts antreiben und die Isolierung der Transformanten
erleichtem. Der Expressionsvektor, der auf diese Weise konstruiert worden
ist, wird sodann zur Erzielung der Transformation des Penicillium
chrysogenum-Stamms und zur intrazellulären Expression der
Expandase/Hydroxylase-, Expandase- und Hydroxylase- sowie
Acetyltransferase-Enzyme verwendet. Die zur Erzielung der Transformation und
Expression verwendeten Techniken sind aus dem Stand der Technik bekannt. Eine
ausführliche Beschreibung typischer Vorgangsweisen findet sich in den
nachstehenden Ausführungen.
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Wie bereits vorstehend ausführlich erwähnt, exprimiert der
transformierte Penicillium chrysogenum-Stamm die Aktivität der
Expandase/Hydroxylase-, Expandase- und Hydroxylase- sowie
Acetyltransferase-Enzyme intrazellulär, die anschließend in situ auf das Adipoyl-6-
APA-Substrat unter Ringerweiterung zu Adipoyl-7-ADCA, Hydroxylierung des
letztgenannten Produkts zu Adipoyl-7-ADAC und dessen Acylierung zu
Adipoyl-7-ACA einwirken.
Neue Transformante
-
Die spezifischen Penicillium chrysogenum-Transformanten, die für die
Aktivitäten der durch die Expandase/Hydroxylase- und
Expandase/Hydroxylase- plus Acetyltransferase-Gene kodieren, die bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung darstellen, sind neuartig im Vergleich zu
ähnlichen Konstruktionen des Stands der Technik, z. B. gemäß Cantwell et
al., Current Genetics, Bd. 17 (1990), S. 213-221, EP-A-0 281 391 und EP-
15 A-0 437 378. Bei der Cantwell-Konstruktion ist das Streptomyces
clavuligerus-Expandase-Gen unter der Kontrolle des P. chrysogenum-Isopenicillin
N-synthetase (IPNS)-Promotors plaziert und unterscheidet sich somit von
den Konstrukten des vorliegenden Falls im Fehlen jeglicher DNA, die für
Hydroxylase- oder Acetyltransferase-Aktivitäten kodiert.
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Ingolia et al. beschreiben in EP-A-0 281 391 P.
chrysogenum-Transformationsvektoren, die DNA enthalten, die für das bifunktionelle C.
acremonium-Expandase/Hydroxylase-Enzym kodieren, wobei die Expression
durch den Penicillium-IPNS-Promotor angetrieben wird. Bei einer dieser
Konstruktionen (pPS62) ist das Expandase/Hydroxylase-Gen stromabwärts und
im Raster mit dem Hygromycin-phosphotransferase-Gen fusioniert. Das
Genprodukt, ein Hygromycin-phosphotransferase::
Expandase/Hydroxylase-Fusionsprotein, unterscheidet sich vom erfindungsgemäßen Produkt, einem
Expandase/Hydroxylase-Enzym, das im wesentlichen identisch mit dem in C.
acremonium gebildeten Produkt ist. Der andere, in EP-A-0 281 391
beschriebene Vektor wurde aufgrund einer umfangreichen Reihe von
molekularen Manipulationen konstruiert, wozu die Verwendung von synthetischen
DNA-Linkem gehört. Die endgültige Konstruktion (pPS61) bedient sich des
1,2 kb-NcoI-Fragments des Penicillium IPNS-Promotors, um das
Expandase/Hydroxylase-Gen zu exprimieren, und des Aspergillus nidulans-
Acetamidase-Gens als selektierbarem Marker zur Transformation von
Penicillium. Die Sequenz der Codons 9 und 10 im Expandase/Hydroxylase-Gen,
die für Arginin bzw. Leucin kodieren, werden von CGTCTC zu CGCCTA
verändert, was die kodierte Aminosäuresequenz nicht verändert.
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Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion wurde das 1,2 kb-NcoI-IPNS-
Promotorfragment mit dem Expandase/Hydroxylase-Gen ohne Veränderung der
nativen Expandase/Hydroxylase-Gensequenz fusioniert. Der für die
erfindungsgemäße Konstruktion verwendete IPNS-Promotor weist im Vergleich zum
nativen Promotor zwei separate Vierbasen-Duplikationen auf, eine an der
SalI-Stelle 760 bp stromaufwärts vom ATG-Startcodon und die andere an der
XbaI-Stelle, fünf Basenpaare stromaufwärts vom Startcodon und innerhalb
der 5'-nicht-translatierten Leadersequenz. Diese Veränderungen
beeinträchtigen den hohen Expressionsgrad des Expandase/Hydroxylase-Gens
nicht.
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Ein weiterer Unterschied in den Vektoren liegt in den verwendeten
selektierbaren Markern. Die in EP-A-0 281 391 beschriebenen Konstrukte
verwenden Acetamidase und Hygromycin als selektierbare Marker. Dies steht
im Gegensatz zum erfindungsgemäß verwendeten
Expandase/Hydroxylase-Penicillium-Transformationsvektor (pPEN/CEPH-1), der den
Phleomycin-Resistenzmarker enthält. Ein mit dem Vektor pPEN/CEPH-1 transformierter
Penicillium chrysogenum-Stamm, der zur Expression der
Expandase/Hydroxylase-Aktivität befähigt ist, wurde als PC200
identifiziert. Seine taxonomischen Merkmale umfassen typischerweise die Bildung
von sich breit verteilenden Kolonien, blaugrüne bis grüne Färbung,
glatte samtartige Beschaffenheit mit gelben Tropfen; gelbe, in das Agar
diffundierende Rückseite; verzweigte Konidienköpfe, wobei sämtliche Teile
glatt sind; elliptische bis kugelförmige Konidien von 3-4 um Länge. Für
eine akzeptable Züchtung von P. chrysogenum wird ein festes Medium mit
einem Gehalt an folgenden Bestandteilen verwendet: Lactose-monohydrat
1,5% (Gew./Vol.); Maisquellflüssigkeit 0,5% (Vol./Vol.); Pepton 0,5%
(Gew./Vol.); NaCl 0,4% (Gew./Vol.); MgSO&sub4;·7H&sub2;O 0,05% (Gew./Vol.); KH&sub2;PO&sub4;
0,06% (Gew./Volj; FeCl&sub3;·6H&sub2;O 0,0005% (Gew./Vol.); CuSO&sub4;·5H&sub2;O 0,0002%
(Gew./Vol.); Agar 3,0% (Gew./Vol.); in 1 Liter destilliertem Wasser, pH-
Wert 4,8. Das vorstehend beschriebene P. chrysogenum mit der Bezeichnung
PC200 wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC) 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, unter der Hinterlegungsnummer
ATCC 74186 hinterlegt (Hinterlegungsdatum: 23. September 1992).
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Die zweite neuartige erfindungsgemäße Penicillium
chrysogenum-Transformante, die zur Bildung von Adipoyl-7-ACA befähigt ist, exprimiert
sowohl Expandase/Hydroxylase- als auch Acetyltransferase-Aktivitäten
aufgrund der Tatsache, daß sie mit einem einzigen Vektor (pTS-8)
transformiert worden ist, der für diese beiden Enzyme kodierende DNA umfaßt. Dieser
Vektor unterscheidet sich daher von den in EP-A-0 437 378
beschriebenen Penicillium-Transformationsvektoren, die DNA umfassen, die entweder
für die C. acremonium-Acetyltransferase allein oder in Verbindung mit
einer für ein mutantes Expandase/Hydroxylase-Polypeptid kodierenden DNA-
Sequenz kodiert. Bei der pTS-8-Konstruktion wird die Expression der
Expandase/Hydroxylase- und Acetyltransferase-Gene jeweils durch getrennte
Kopien des P. chrysogenum-IPNS-Promotors angetrieben. Eine dritte Kopie
des IPNS-Promotors wird zur Transkription des Phleomycin-Resistenzgens
als selektierbarer Marker verwendet.
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In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
können die Expandase/Hydroxylase- und Acetyltransferase-Gene in getrennte
Vektoren eingebaut und in den Penicillium-Wirtsstamm sequentiell
eingeführt werden. Die Reihenfolge, mit der die für die Expandase/Hydroxylase-
und Acetyltransferase-Enzymaktivitäten kodierenden DNA-Fragmente in den
Penicillium-Stamm eingeführt werden, ist nur unter praktischen
Gesichtspunkten von Bedeutung. Vorzugsweise sollte der Transformation von
Penicillium mit dem oder den Expandase/Hydroxylase-Gen(en) die Insertion des
Acetyltransferase-Gens vorausgehen, da dies die Reihenfolge ist, in der
die Enzyme in vivo arbeiten. Daher kann die Expression der
Expandase/Hydroxylase durch Bestimmung der Adipoyl-7-ADAC-Bildung überwacht
werden. Adipoyl-7-ADAC stellt das Substrat für das
Acetyltransferase-Enzym dar. Die Expression des anschließend eingeführten, für
Acetyltransferase kodierenden Gens wird durch die Bildung von Adipoyl-7-ACA
angezeigt. Unter Anwendung eines geeigneten in vitro-Tests für
Acetyltransferase ist es möglich, Penicillium zunächst mit dem Acetyltransferase-Gen
zu transformieren, anschließend die Expression durch den in vitro-Test zu
bestätigen und sodann mit der Einführung des Expandase/Hydroxylase-Gens
fortzufahren. Beide Wege stellen somit eine geeignete Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von 7-ACA dar.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform werden jedoch sämtliche drei
Enzymaktivitäten gleichzeitig durch die Konstruktion eines einzigen
Plasmidvektors eingeführt, der die DNA umfaßt, die für die
Expandase/Hydroxylase- und Acetyltransferase-Aktivitäten von C. acremonium
kodiert. Ein mit einem derartigen einzigen Plasmidvektor, dem Vektor pTS-
8, transformierter Penicillium chrysogenum-Stamm, der zur Expression von
Expandase/Hydroxylase- und Acetyltransferase-Aktivität befähigt ist,
wurde als PC300 bezeichnet. Seine taxonomischen Merkmale sind die
gleichen, wie sie vorstehend für PC200 angegeben wurden. Akzeptable Züchtungsbedingungen
für PC300 sind die gleichen, wie sie vorstehend für
PC200 beschrieben wurden. Der P. chrysogenum-Stamm mit der Bezeichnung
PC300 wurde bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, unter der Hinterlegungsnummer
ATCC 74187 (Hinterlegungsdatum: 23. September 1992) hinterlegt.
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Der spezifische Penicillium chrysogenum-Stamm, der mit dem Vektor
pPenFTSO, der die Aktivität des S. clavuligerus-Expandase-Gens
exprimiert, transformiert worden ist, was eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung darstellt, erweist sich als neuartig im Vergleich zu
Konstruktionen des Stands der Technik, z. B. von Cantwell et al., Current
Genetic, Bd. 17 (1990), S. 213-221. Bei beiden Konstruktionen wird eine
in vitro-Mutagenese zur Verknüpfung des Promotors mit dem Expandase-Gen
herangezogen. Bei der Cantwell-Konstruktion wird durch die Manipulation
eine NdeI-Stelle am ATG des Expandase-Gens eingeführt, das dann durch
einen XbaI/NdeI-Linker mit der XbaI-Stelle am 3'-Ende des IPNS-Promotors
verknüpft wird. Bei der vorliegenden Konstruktion wird eine NcoI-Stelle
am ATG des Expandase-Gens geschaffen und mit der NcoI-Stelle am 3'-Ende
des IPNS-Linkers verknüpft. Dies erzeugt die folgenden Sequenzen um die
Promotor-Genverbindungsstellen in diesen Konstruktionen:
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Die Cantwell-Konstruktion ersetzt ein C durch ein T, während im
erfindungsgemäßen Konstrukt das C erhalten bleibt. Somit stimmt die Sequenz
des IPNS-Promotors unmittelbar neben dem ATG-Startcodon genau mit der
Sequenz überein, die im natürlich auftretenden IPNS-Gen gefunden wird. Es
ist möglich, daß der Promotor des Stands der Technik sich zwar nur durch
eine einzige Nucleotidbase unterscheidet, jedoch zu einem geringeren
Wirkungsgrad der Translation und infolgedessen zu einem geringeren Grad der
Expression des Expandase-Gens führt.
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Weitere Unterschiede liegen in den Regionen des in den
Konstruktionen enthaltenen Promotors oder Gens. Die Cantwell-Konstruktion enthält
die 5'-BamHI- bis XbaI-3'-Region des IPNS-Promotors, während der
erfindungsgemäße Vektor die 5'-NcoI- bis NcoI-3'-Region des Promotors enthält
(Diez et al., J. Biol. Chem., Bd. 265 (1990), S. 16358-16365). Dies führt
zu etwa 250 zusätzlichen bp am 5'-Ende des IPNS-Promotors bei der
Cantwell-Konstruktion. Jedoch befindet sich diese Region im offenen
Leseraster des ACV-Synthetase-Gens stromaufwärts vom IPNS-Gen.
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Die Cantwell-Konstruktion enthält auch das Streptomyces-Gen vom ATG
bis zur BamHI-Stelle in 3'-Richtung des Gens, während der
erfindungsgemäße Vektor das Gen von AT6 bis zur SalI-Stelle in 3'-Richtung des Gens
enthält (Kovacevic et al., J. Bacteriol., Bd. 171 (1989), S. 754-760).
Dies führt zu etwa 1000 zusätzlichen bp der 3'-Endsequenz an der
Cantwell-Konstruktion. Die vorliegende Konstruktion enthält noch die
stromaufwärtige Region des Expandase-Gens bis zur BamHI-Stelle in 5'-
Richtung des ATG. Jedoch ist diese Region vom Leseraster des Expandase-
Gens durch den IPNS-Promotor getrennt.
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Ein weiterer Unterschied des erfindungsgemäßen pPenFTSO-Konstrukts
gegenüber dem im Stand der Technik beschriebenen Konstrukt betrifft den
verwendeten selektierbaren Marker. Die Verwendung einer Penicillium-IPNS-
Promotor : Phleomycin-Gen-Fusion im erfindungsgemäßen Konstrukt führt
tendenziell zur Selektion der Integration von Mehrfachkopien oder der
Integration an Loci, die einen hohen Grad der Expression ermöglichen und
somit potentiell einen höheren prozentualen Anteil an Transformanten
ergeben, die das Expandase-Gen in hohem Maße exprimieren.
Spaltung der Adipoyl-Seitenkette
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Die letzte Stufe des erfindungsgemäßen neuartigen biologischen
Verfahrens besteht in der Abpaltung der Adipoyl-Seitenkette von Adipoyl-7-
ADAC oder Adipoyl-7-ACA, die die Behandlung der Produkte der vorstehenden
Stufen mit einem Adipoyl-amidase-Enzym erfordert. Wie vorstehend erwähnt,
besteht eine der wichtigen Errungenschaften der Erfindung darin, daß es
möglich ist, sämtliche Stufen, die zur Bildung von Adipoyl-7-ADAC und
Adipoyl-7-ACA führen, in einer einzigen Fermentationskultur
durchzuführen. Dadurch wird eine außerordentlich verbesserte Effizienz erreicht, da
es nicht erforderlich ist, Zwischenprodukte, die von Stufe zu Stufe im
Verfahren anfallen, zu isolieren und partiell zu reinigen. In dieser
letzten Stufe ist jedoch das Adipoyl-amid-Enzymsystem nicht vorhanden, d.
h. es ist nicht in situ in der ursprünglichen Fermentationskultur
entweder durch natürliche oder rekombinante Expression der Gene von P.
chrysogenum erzeugt worden.
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Wird das erfindungsgemäße neuartige biologische Verfahren
absatzweise durchgeführt, so ist es erforderlich, das Produkt der ersten Stufe
zu isolieren und partiell zu reinigen. Die dafür erforderlichen
vorgeschalteten Verfahrensstufen wurden vorstehend beschrieben.
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Dennoch kann das erfindungsgemäße Verfahren auf jede beliebige Weise
durchgeführt werden, bei der die Adipoyl-amidase in Kontakt mit der
Adipoyl-7-ADAC oder Adipoyl-7-ACA kommt, so daß die enzymatische Umwandlung
dieser Verbindung zu 7-ADAC oder 7-ACA stattfinden kann. Dies stellt die
Definition des Ausdrucks "Kontakt" im breitesten Sinne dar. Es ist
möglich, eine zellfreie Brühe von rohem Adipoyl-7-ADAC oder Adipoyl-7-ACA
als Einsatzmaterialstrom zu verwenden und diesen absatzweise mit roher
Adipoyl-amidase-Brühe zu behandeln. Diese Verfahrensweise erweist sich
als wirkungsvoll, da es nicht erforderlich ist, zu Beginn die Reaktanten
in wesentlichem Umfang zu reinigen. Selbstverständlich sind aber
Modifikationen möglich. Beispielsweise können die Reaktanten in beliebigem
Umfang gereinigt werden, bevor sie miteinander in Kontakt gebracht werden.
Ferner ist es auch möglich, das Verfahren kontinuierlich und nicht
absatzweise durchzuführen. Das Kontaktieren der Reaktanten selbst kann auf
verschiedene Weise modifiziert werden, wobei man sich den Entwicklungen
der Verfahrenstechnologie anpaßt. So kann ein immobilisiertes Enzym
verwendet werden, beispielsweise in Form einer Säule, die die
Adipoylacylase enthält, wobei die Adipoyl-7-ADAC oder Adipoyl-7-ACA über die
Säule gegeben wird. Das immobilisierte Enzym kann auch in Form einer
Suspension zu der Adipoyl-7-ADAC- oder Adipoyl-7-ACA-Lösung gegeben werden.
Derartige immobilisierte Enzymsysteme haben den Vorteil, daß sie leicht
gewonnen und mehrfach verwendet werden können. Ein weiteres Beispiel für
eine derartige Verfahrenstechnik sind Membranreaktoren. Das bevorzugte
Verfahren zum Kontaktieren der Reaktanten besteht in der Verwendung einer
Säule mit immobilisiertem Enzym.
In der Spaltungsstufe geeignete Adipoyl-amidase-Enzyme
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Es gibt eine Anzahl von Enzymen, deren Spezifität gegenüber Adipoyl-
Seitenketten bekannt ist. Die Ergebnisse, die mit einer handelsüblichen
Adipoyl-amidase der Fa. RAEV Corp. erzielt wurden, sind in den
nachstehenden Ausführungsbeispielen aufgeführt. In der Literatur finden sich
Berichte über sieben weitere Enzyme, die Adipoyl-Seitenketten von Molekülen
vom Cephalosporin-Typ entfernen. Sechs dieser sieben Enzyme stammen von
Pseudomonas-Spezies und das siebte von einer Bacillus-Spezies. Es gibt
gewisse Ähnlichkeiten unter den Pseudomonas-Enzymen, wobei aber alle
sieben Enzyme sich in gewissem Umfang bezüglich ihrer
physikalischen/biologischen Eigenschaften unterscheiden. Einige dieser
Eigenschaften sind nachstehend zusammengestellt:
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* Aramori et al., J. Ferment. Bioeng., Bd. 72 (1991), S. 232-243.
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** Aramori et al., J. Bacteriol., Bd. 173 (1991), S. 7848-7855.
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Alle vorgenannten Adipoyl-amidase-Enzyme sind im erfindungsgemäßen
neuartigen biologischen Verfahren geeignet. Weitere Adipoyl-amidasen, die
im erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind, lassen sich leicht
auffinden, indem man das in Frage kommende Enzym gegenüber Adipoyl-7-ACA und
Adipoyl-7-ADAC testet, d. h. dem tatsächlichen Substrat, gegenüber dem
das Enzym wirken muß. Ein positives Ergebnis ergibt ein zuverlässiges und
reproduzierbares Verfahren zur Feststellung, daß ein in Frage kommendes
Enzym tatsächlich für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist. Das
Substrat kann problemlos durch Umsetzung von Adipinsäureanhydrid mit 7-
ACA unter Anwendung einer Modifikation gemäß dem Verfahren von Szewczuk
und Wellman-Bednawska, Clin. Chim. Acta, Bd. 84 (1978), S. 19-26,
hergestellt werden. Ferner ist es möglich, das in Agric. Biol. Chem., Bd. 45
(7) (1981), S. 1561-1567, beschriebene Verfahren, das zur Herstellung von
Gluraryl-7-ACA dient, anzupassen. Das Adipinsäureanhydrid kann gemäß dem
Verfahren von Albertson und Lundmark, J. Macromol. Sci. Chem., Bd. A27
(1990), S. 397-412 hergestellt werden. 7-ACA kann von mehreren
gewerblichen Quellen bezogen werden, einschließlich Sigma Chemical Co.
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Wenn es erwünscht ist, ein grobes Screening von in Frage kommenden
Enzymen unter Anwendung eines raschen kolorimetrischen Verfahrens
durchzuführen, kann man das Adipoyl-7-ACA-Substrat durch ein kolorimetrisches
Substrat ersetzen, z. B. durch Adipoyl-PABA (p-Aminobenzoesäure) oder
Adipoyl-PNA (p-Nitroanilin). Für dieses Verfahren kann das von Szewczuk
et al., Clinica Chimica Acta, Bd. 84 (1978), S. 19-26, für die
Herstellung von g-Glutamyl-PABA beschriebene Verfahren angepaßt werden. Die
Spaltung der Seitenkette ergibt eine farberzeugende Spezies, deren
Anwesenheit und Konzentration sich leicht unter Verwendung eines Kolorimeters
feststellen läßt. Bezüglich ausführlicherer Informationen über diese und
andere geeignete kolorimetrische Verfahren wird verwiesen auf L. P.
Marelli, J. Pharm. Sci., Bd. 57 (1968), S. 2172-2173; G. Szasz, Clin.
Chem., Bd. 15 (1969), S. 124-136; A. Szewczuk et al., Anal. Biochem., Bd.
103 (1980), S. 166-169; und F. Reyes et al., J. Pharma. Pharmacol., Bd.
41 (1989), S. 136-137.
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Ein Vergleich wurde für die N-terminalen Aminosäuresequenzen des
RAEV-Enzyms mit den großen Untereinheiten von acyll und der GK16-Enzyme
gemäß der Aufstellung in der vorstehenden Tabelle vorgenommen. Die
Ergebnisse des Vergleichs sind nachstehend aufgeführt (wobei die Angaben in
Klammern nicht-schlüssige Zuordnungen bezeichnen):
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Aus den dargestellten Sequenzen ist ersichtlich, daß alle diese drei
Peptide verwandt sind. Jedoch muß ein Protein mit einer N-terminalen
Sequenz, die den vorstehend dargestellten Sequenzen ähnlich ist, nicht
notwendigerweise eine Adipoyl-amidase-Aktivität besitzen, wie das bei einer
durch einen Stamm von Arthrobacter erzeugten Penicillin G-acylase der
Fall ist. Andererseits gibt es für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignete Adipoyl-amidasen, die keine signifikante Homologie zu der
vorerwähnten n-terminalen Sequenz zeigen. Beispielsweise haben das Asahi-Enzym
acyl und die Fujisawa-B. laterosporus J1-Acylasen, die in der
vorstehenden Tabelle aufgeführt sind und von denen gezeigt worden ist, daß sie
eine gewisse Adipoyl-7-ACA-acylase-Aktivität aufweisen, keinerlei
Sequenzhomologie zu den übrigen, vorstehend aufgeführten Enzymen.
Infolgedessen wird der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung bezüglich der in
der letzten Stufe des neuartigen biologischen Verfahrens geeigneten
Adipoyl-amidasen durch die Tatsache bestimmt, ob ein in Frage kommendes
Enzym dazu befähigt ist, die Adipoyl-Seitenkette von Adipoyl-7-ACA zu
spalten oder nicht, eine Feststellung, die sich leicht und zuverlässig
treffen läßt, wie vorstehend ausführlich dargelegt wurde.
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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Nachstehend findet sich eine ausführliche Beschreibung bestimmter
bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, die jedoch nur
beispielhaft sind und in keiner Weise die Erfindung beschränken sollen.
Beispiel 1
Penicillium chrysogenum - Züchtungsbedingungen
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Die bei diesen Verfahrensmaßnahmen verwendeten Penicillium
chrysogenum-Stämme wurden auf Platten mit einem Gehalt an LCSB-Medium erhalten.
Dieses Medium wies folgende Zusammensetzung auf: Lactose-monohydrat 1,5%
(Gew./Vol.); Maisquellflüssigkeit 0,5% (Vol./Vol.); Pepton 0,5%
(Gew./Vol.); NaCl 0,4% (Gew./Vol.); MgSO&sub4;·7H&sub2;O 0,05% (Gew./Vol.); KH&sub2;PO&sub4;
0,06% (Gew./Vol.); FeCl&sub3;·6H&sub2;O 0,0005% (Gew./Vol.); CuSO&sub4;·5H&sub2;O 0,0002%
(Gew./Vol.); Agar 3,0% (Gew./Vol.); in 1 Liter destilliertem Wasser, pH-
Wert 4,8. Nach 12 Tagen bei 25ºC und 65% relativer Feuchtigkeit wurden
einzelne Kolonien entfernt und zu 2 ml sterilisiertem Wasser in einem
Glaskügelchen enthaltenden Röhrchen mit Schraubverschluß gegeben. Die
nach Mazerieren des Kulturwachstums durch heftiges Rühren erhaltene
Suspension wurde zur Inokulation von Reis-Kolben verwendet. Die Reis-Kolben
enthielten 25 g/250 ml-Kolben verarbeiteten Uncle Ben's-Reis (natürlicher
Langkornreis), den man mit 3 bis 4 Volumenteilen destilliertem Wasser 7
Minuten wusch, jeweils 30 Minuten vermischte und sodann abtropfen ließ,
bis die Wasseraufnahme des Reises etwa 25% betrug. Nach 12 Tagen bei 25ºC
und 65% Feuchtigkeit wurden die Sporen vom Reis mit 50 ml sterilem Wasser
abgewaschen. Die Sporensuspension wurde zur Inokulation von flüssigen
Kulturen und auch zur Bereitstellung von Lyophilisaten der Kulturen zur
Lagerung bei 4ºC verwendet. Die Sporen wurden zu einem gleichen Volumen
an 5% Magermilch gegeben und in sterilen Ampullen lyophilisiert.
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Eine 2-stufige Fermentation des Stamms in Schüttelkolben wurde zur
Herstellung von Penicillinen oder zur Herstellung von Myzel als eine
Quelle für RNA oder DNA verwendet. Die Anzuchtstufe wurde durch Zugabe
von 1 · 10&sup8; Sporen zu 50 ml/500 ml-Kolben eines Mediums der folgenden
Zusammensetzung verwendet: Glucose 3,0% (Gew./Vol.); Pharmamedia 1,0%
(Gew./Vol.; Maisquellflüssigkeit 3,0% (Vol./Vol.); Ammoniumsulfat 0,2%
(Gew./Vol.); CaCO&sub3; 0,5% (Gew./Vol.); wasserfreies Monokaliumphosphat
0,05% (Gew./Vol.); Lactose 1,0% (Gew./Vol.); primäre Trockenhefe 1,0%
(Gew./Vol.); in 1 Liter destilliertem Wasser. Die Inkubation wurde bei
25ºC und 65% relativer Feuchtigkeit mit einem Drehschüttler von 70 mm
Amplitudendurchmesser bei 220 U/min durchgeführt. Nach 48-stündiger
Inkubation wurde das Produktionsstadium durch Übertragen von 2 ml einer
vegetativen Anzuchtkultur auf 35 ml/500 ml-Kolben eines Mediums der folgenden
Zusammensetzung eingeleitet: KH&sub2;PO&sub4; 0,05% (Gew./Vol.); K&sub2;SO&sub4; 0,5%
(Gew./Vol.); (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4; 1,0% (Gew./Vol.); Lactose 12,0% (Gew./Vol.);
Pharmamedia 2,75% (Gew./Vol.); CaCO&sub3; (gefällt) 1,0% (Gew./Vol.); Specköl
1,0% (Vol./Vol.); in 1 Liter destilliertem Wasser, pH-Wert 6,6. Im
Anschluß an die Autoklavisierung, aber vor der Inokulation wurde 25%
steriles Natriumadipat (pH-Wert 6,6) bis zu einer endgültigen Konzentration an
Natriumadipat von 2,5% zugesetzt. Im Anschluß an die Inokulation wurde
die Inkubation unter den gleichen Bedingungen wie beim Anzuchtstadium 5
bis 7 Tage fortgesetzt.
-
Wenn Myzel zur Erzeugung von Protoplasten für die Transformation
oder als eine DNA-Quelle erforderlich ist, wurde der Stamm in
50 ml/250 ml-Kolben komplettem Medium (cm) der folgenden Zusammensetzung
gezüchtet: 50 ml 20x Clutterbuck-Salze (120 g Na&sub2;NO&sub3;, 10,4 g KCl, 10,4 g
MgSO&sub4;·7H&sub2;O, 30,4 g KH&sub2;PO&sub4;), 2,0 ml Vogel-Spurenelemente (0,3 M
Citronensäure, 0,2 M ZnSO&sub4;, 25 mM Fe(NH&sub4;)&sub2;(SO&sub4;)&sub2;·6H&sub2;O, 10 mM CuSO&sub4;, 3 mM MnSO&sub4;,
8 mM Borsäure, 2 mM Na&sub2;MoO&sub4;·2H&sub2;O), 5 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 10 g
Glucose, in 1 Liter destilliertem Wasser. Die Inkubation wurde bei 25ºC
auf einem Drehschüttler mit 220 U/min durchgeführt.
Beispiel 2
Cephalosporium acremonium-Züchtungsbedingungen
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C. acremonium-Stämme wurden auf Schrägkulturen, die ein
vollständiges Medium der nachstehend angegebenen Zusammensetzung enthielten,
gehalten: Saccharose 20 g; Agar 20 g; Pepton 4 g; Hefeextrakt 4 g; NaNO&sub3; 3 g;
KH&sub2;PO&sub4; 0,5 g; K&sub2;HPO&sub4; 0,5 g; KCl 0,5 g; MgSO&sub4;·7H&sub2;O 0,5 g; FeSO&sub4;·7H&sub2;O
0,01 g; in 1 Liter destilliertem Wasser, pH-Wert 6,6. Nach 10-tägiger
Züchtung bei 28ºC und 66% relativer Feuchtigkeit wurden die
Schrägkulturen mit 6 ml sterilisiertem Wasser versetzt. Das Kulturwachstum wurde
von der Agaroberfläche abgeschabt. Die erhaltene Suspension wurde in ein
steriles Schraubverschlußröhrchen mit einem Gehalt an Glaskügelchen
übertragen. Nach Mazerieren des Kulturwachstums durch heftiges Rühren für
einige Minuten wurden 3,5 ml der erhaltenen Suspension zur Inokulation
von flüssigen Kulturen verwendet. Diese Suspension wurde ferner zur
Bereitstellung von Lyophilisaten der Kulturen für eine Lagerung bei 4ºC
verwendet. Die Suspension des mazerierten Kulturwachstums wurde
zentrifugiert. Das Pellet wurde in 5% Magermilch resuspendiert. Aliquotanteile
wurden in sterilen Fläschchen lyophilisiert.
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Eine zweistufige Fermentation der Stämme in Schüttelkolben wurde zur
Herstellung von Cephalosporinen oder zur Bildung von Myzelen als DNA- und
RNA-Quelle verwendet. Die Anzuchtkultur wurde durch Zugabe des Inokulums
zu 250 ml fassenden Kolben, die jeweils 15 ml eines Mediums der
nachstehend angegebenen Zusammensetzung enthielten, eingeleitet: Glucose 5 g;
Saccharose 40 g; Maisstärke 30 g; Rübenmelasse 50 g; Sojamehl 65 g;
CaSO&sub4;·2H&sub2;O 15,8 g; Ammoniumacetat 8 g; CaCO&sub3; (gefällt) 5 g; (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4;
7,5 g; MgSO&sub4;·7H&sub2;O 3,5 g; KH&sub2;PO&sub4; 1 g; Sojaöl 0,15 ml, pro Kolben in 1
Liter destilliertem Wasser, pH-Wert 6,2. Die Inkubation wurde bei 25ºC und
65% relativer Feuchtigkeit auf einem Drehschüttler mit einem
Amplitudendurchmesser von 70 mm bei 220 U/min durchgeführt. Nach 96-stündiger
Inkubation wurde die Produktionsstufe durch Übertragung von 2 ml einer
vegetativen Anzuchtkultur in einen 250 ml fassenden Kolben mit einem Gehalt
an 15 ml frischem Medium der vorstehend angegebenen Zusammensetzung
eingeleitet. Die Inkubation wurde weitere 96 Stunden unter den gleichen
Bedingungen fortgesetzt.
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Wenn Myzel als DNA-Quelle für die Transformation benötigt wurde,
werden die Stämme in 100 ml Komplettmedium der nachstehend angegebenen
Zusammensetzung in 500 ml fassenden Kolben gezüchtet: Glycerin 20 g;
Pepton 4 g; Hefeextrakt 4 g; KH&sub2;PO&sub4; 0,5 g; K&sub2;HPO&sub4; 0,5 g; KCl 0,5 g;
MgSO&sub4;·7H&sub2;O l g; NaNO&sub3; 3 g; FeSO&sub4;·7H&sub2;O 0,01 g, in 1 Liter destilliertem
Wasser. Die Inkubation wurde bei 30ºC auf einem Drehschüttler mit 200
U/min durchgeführt.
Beispiel 3
Isolierung von genomischer DNA und gesamter RNA von Penicillium und
Cephalosporium
-
Das vegetative Myzelwachstum einer auf die vorstehend beschriebene
Weise erhaltenen 48-stündigen Kultur wurde durch Filtration durch ein
Käsetuch gewonnen, in flüssigem Stickstoff eingefroren und über Nacht
lyophilisiert. Das getrocknete Myzel wurde mit Sand mit Mörser und Pistill
gemahlen und in 25 ml 100 mM LiCl, 50 mM EDTA, 10 mM Tris, pH-Wert 8,0,
4% SDS resuspendiert. Nach Erwärmen der Suspension auf 50-55ºC in einem
Wasserbad von 60ºC wurde das Gemisch zunächst mit phenolgesättigtem 1 M
Tris (pH-Wert 8), anschließend mit phenolgesättigtem Tris: Chloroform
(1 : 1, Vol./Vol.) und sodann mit Chloroform extrahiert. RNA wurde aus der
wäßrigen Phase durch Zugabe eines gleichen Volumens an kaltem 6 M LiCl
ausgefällt, wonach man anschließend das Gemisch 2-3 Stunden bei -20ºC
stehenließ. Nach 20-minütiger Zentrifugation mit 12 000 g bei 4ºC wurde
der Überstand auf einen Ethanolgehalt von 66% (Vol./Vol.) gebracht und 15
Minuten auf -20ºC gekühlt, um die DNA auszufällen. Nach Zentrifugation
auf die vorstehend beschriebene Weise wurde das DNA-Pellet mit 70%
Ethanol gewaschen, getrocknet und in TE-Puffer (10 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,5,
1 mM EDTA) resuspendiert. Die DNA-Konzentration wurde durch Vergleich mit
bekannten DNA-Standards durch Agarose-Gelelektrophorese unter Färbung mit
Ethidiumbromid bestimmt.
-
Für die RNA-Extraktion wurden Kulturen der vorstehend in den
Beispielen 1 und 2 beschriebenen Penicillium chrysogenum und Cephalosporium
acremonium 96 Stunden in 35 ml Fermentationsmedium (gemäß den vorstehend
beschriebenen Fermentationsbedingungen) bei 25ºC auf einem Drehschüttler
mit 220 U/min gezüchtet. Das Myzel wurde durch Filtration mit einem
Whatman #1-Filter unter Vakuum gewonnen und mit etwa 50 ml Wasser
gewaschen. Das Myzel wurde sofort vom Filter geschabt, in 5 ml
"Aufbrechpuffer" (50 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,4, 150 mM NaCl, 5 mM EDTA,
pH-Wert 8,0, 5% SDS) resuspendiert, in flüssigem Stickstoff eingefroren
und lyophilisiert. Nach Lyophilisation über Nacht wurden 5 ml Wasser mit
einem Gehalt an 0,1% DEPC und 5 ml phenolgesättigtes 1 M Tris (pH-Wert
8) : Chloroform : Isoamylalkohol (50 : 50 : 1) zugegeben. Das Gemisch wurde zum
Auftauen 20 Minuten bei 37ºC unter Schütteln gehalten. Sodann wurde das
Gemisch 10 Minuten mit 12 000 g bei 4ºC zentrifugiert. Die wäßrige Phase
wurde entfernt und zunächst mit phenolgesättigtem 1 M Tris (pH-Wert
8) : Chloroform : Isoamylalkohol (50 : 50 : 1), anschließend mit
phenolgesättigtem 1 M Tris (pH-Wert 8) und ein drittes Mal mit Chloroform reextrahiert.
Ein gleiches Volumen an 6 M LiCl wurde mit der letzten wäßrigen Phase
vereinigt. Die Lösung wurde mindestens 4 Stunden bei -20ºC belassen. Die
gesamte RNA wurde durch 20-minütiges Zentrifugieren mit 12 000 g bei 4ºC
pelletisiert. Das Pellet wurde in 0,3 ml TE-Puffer plus 0,03 ml 3 M
Natriumacetat gelöst. 2,5 Volumina Ethanol wurden zugegeben, um die RNA
erneut auszufällen. Das endgültige Pellet wurde in 0,1 ml TE-Puffer gelöst.
-
Die RNA-Konzentration wurde spektrophotometrisch aufgrund der Absorption
bei 260 nm bestimmt.
Beispiel 4
Konstruktion einer Cephalosporium acremonium-Genbank und Isolierung
der C. acremonium-Expandase/Hydroxylase- und Acetyltransferase-Gene
Isolierung des C. acremonium-Expandase/Hydroxylase-Gens
-
C. acremonium-Genom-DNA wurde partiell mit Sau3AI verdaut, um ein
Fragment mit einer durchschnittlichen Größe von 10 bis 20 kb zu erhalten.
Dieser Größenbereich wurde durch Zentrifugation des Verdauungsprodukts
mit einem 5 bis 20%-NaCl-Dichtegradienten angereichert. Die
größenfraktionierte DNA wurde zur Erstellung einer C. acremonium-Genom-DNA-Bank
durch Ligation in die BamHI-Stelle des 1 2001-Vektors, Packen in
Phagenteilchen unter Verwendung von Gigapak (Stratagene) und Infektion von E.
coli verwendet. Die erhaltenen Plaques wurden auf Nitrocellulose
übertragen und durch Hybridisierung mit einer Oligonucleotidsonde, die mit dem
3'-Ende der veröffentlichten Sequenz des Expandase/Hydroxylase-Gens
(Samson et al., 1987) komplementär war, einem Screening unterworfen. Die
Sonde wurde mit [γ-³²P] ATP unter Verwendung von T4-Polynucleotid-kinase
endmarkiert. Positive Klone wurden isoliert und einer Kartierung in bezug
auf Restriktionsendonuclease-Stellen unterworfen. Die Orientierung des
Gens wurde durch Southern-Blot-Hybridisierung mit dem vorstehenden
Oligonucleotid und einem weiteren Nucleotid mit einer zum 5'-Ende des Gens
komplementären Sequenz festgestellt.
Isolierung des C. acremonium-Acetyltransferase-Gens
-
Obgleich es sich nicht um das Verfahren handelt, das zur Isolierung
des Acetyltransferase-Gens für die anschließenden, in den Beispielen 11
und 12 beschriebenen Vektorkonstruktionen verwendet wurde, könnte das
nachstehend angegebene Verfahren vom Fachmann unter Heranziehung der
derzeit verfügbaren veröffentlichten DNA-Sequenzinformation angewandt
werden. Aus einer C. acremonium-Genombank, die auf die vorstehende Weise
konstruiert wurde, wird ein Klon, der für das Acetyltransferase-Gen
kodiert, auf der Basis der Hybridisierung mit synthetischen
Oligonucleotidsonden, die mit der Acetyltransferase-Sequenz gemäß den Angaben von
Matsuda et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., Bd. 182 (1992), S. 995-
1001, komplementär sind, ausgewählt.
Beispiel 5
Streptomyces clavuligerus - Züchtungsbedingungen
-
Bei dem bei diesem Verfahren verwendeten Stamm von Streptomyces
clavuligerus handelte es sich um ATCC 27064. Der Stamm wurde auf Platten
der folgenden Zusammensetzung erhalten: Hefeextrakt 4 g; Malzextrakt
10 g; Glucose 4 g; Agar 20 g; in 1 Liter destilliertem Wasser, pH-Wert
7,2. Nach 5-tägigem Wachstum bei 30ºC wurden die Platten mit 2 ml
sterilem Wasser versetzt. Das Kulturwachstum wurde von der Agaroberfläche
geschabt. Die erhaltene Suspension wurde in sterile Röhrchen mit
Schraubverschluß, die Glaskügelchen enthielten, übertragen. Nach Mazerieren des
Kulturwachstums unter heftigem Rühren wurde die Suspension zur
Inokulation von Flüssigkulturen verwendet. Die Suspension wurde auch für eine
permanente Kulturaufbewahrung bei -70ºC verwendet, wobei Glycerin in
einem Endvolumen von 15% zugesetzt wurde.
-
Sofern Myzel zur Erzeugung von Protoplasten für eine Transformation
oder für eine DNA-Quelle benötigt wurde, wurden die Stämme in
200 ml/l Liter-Kolben YEME-Medium der folgenden Zusammensetzung
gezüchtet: Hefeextrakt 3 g; Pepton 5 g; Malzextrakt 3 g; Glucose 10 g;
Saccharose 340 g; MgCl&sub2;·6H&sub2;O 1,02 g; Glycin 5 g; Agar 18 g; in 1 Liter
destilliertem Wasser. Die Inkubation wurde auf einem Drehschüttler bei 28ºC mit
220 U/min durchgeführt.
Beispiel 6
Isolierung von Streptomyces-Genom-DNA
-
Das vegetative Wachstum einer 48-stündigen Kultur, die auf die
vorstehend beschriebene Weise hergestellt worden war, wurde durch
10-minütige Zentrifugation mit 22 100 g gewonnen. Die Zellen wurden in 10 ml TE-
Puffer resuspendiert und mit 10 mg Lysozym versetzt. Das Gemisch wurde 15
Minuten bei 30ºC inkubiert. 1 ml 20% SDS wurde sodann zugegeben, wonach
sofort 10 ml phenolgesättigtes TE (pH-Wert 8) und 1,5 ml 5 M NaCl
zugesetzt wurden. Das Gemisch wurde 20 Minuten lang vorsichtig durch Stürzen
geschüttelt. Die Phasen wurden nach 10-minütiger Zentrifugation mit
12 000 g getrennt. Die wäßrige Phase wurde entfernt und in ein frisches
Röhrchen übertragen. Ein gleiches Volumen Chloroform wurde zugegeben. Das
Gemisch wurde 10 Minuten durch vorsichtiges Stürzen geschüttelt. Die
Phasen wurden erneut durch 10-minütige Zentrifugation mit 12 000 g getrennt.
Die wäßrige Phase wurde entfernt und erneut in ein frisches Röhrchen
übertragen. 2 Volumina Isopropanol wurden sorgfältig zugegeben. Die
ausgefällte DNA wurde aufgespult und in einem minimalen Volumen an TE-Puffer
erneut in Lösung gebracht. RNAse A wurde bis zu einer Endkonzentration
von 20 ug/ml zugegeben. Die Lösung wurde 1 Stunde bei 50ºC inkubiert.
Sodann wurde Protease K bis zu einer endgültigen Konzentration von
100 ug/ml zusammen mit 100 mM NaCl und 0,4% SDS zugegeben. Das Gemisch
wurde 1 Stunde bei 37ºC inkubiert. Die Lösung wurde erneut mit einem
gleichen Volumen an phenolgesättigtem TE (pH-Wert 8) extrahiert, wonach
sich eine weitere Chloroformextraktion anschloß. Die DNA der endgültigen
Extraktion wurde nach Zugabe von 2 Volumina Isopropanol aufgespult. Die
Konzentration wurde spektrophotometrisch aufgrund der Absorption bei 260
nm bestimmt.
Beispiel 7
Konstruktion einer Genbank und Isolierung eines DNA-Fragments mit
einem Gehalt an den Streptomyces clavuligerus-Expandase- und Expandase-
Gene
Isolierung des S. clavuligerus-Expandase-Gens
-
Gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltene Streptomyces
clavuligerus-Genom-DNA wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI und SalI
verdaut. Die verdaute DNA wurde der Elektrophorese an 0,8% Agarosegel
unterworfen. Fragmente mit 1,8 bis 2,2 kb wurden eluiert und mit pUC18-DNA,
die vorher mit BamHI und SalI verdaut worden war, verknüpft. Verdünnungen
des Ligationsgemisches wurden zur Transformation von kompetenten JM109-
Zellen durch Elektroporation (Gene Pulser, Bio-Rad, Richmond, CA)
verwendet. Die Präparation der kompetenten Zellen und die
Elektroporationsbedingungen wurden gemäß den Empfehlungen des Herstellers durchgeführt. Das
Transformationsgemisch wurde auf LB-Platten mit einem Gehalt an 100 ug/ml
Ampicillin und 75 ul 2% X-Gal ausgestrichen. Nach Inkubation über Nacht
bei 37ºC wurden rekombinante Kolonien aufgrund ihres farblosen
Erscheinungsbilds, das auf die Inaktivierung der Plasmidvektor-β-Galactosidase-
Gen-Aktivität zurückzuführen war, identifiziert. Die farblosen Kolonien
wurden auf eine frische LB-Platte mit einem Gehalt an 100 ug/ml
Ampicillin übertragen. Nach Züchtung über Nacht bei 37ºC wurden die Kolonien auf
Nitrocellulose übertragen und mit einer durch Polymerase-Kettenreaktion
erzeugten Sonde hybridisiert, die der veröffentlichten Streptomyces
clavuligerus-Expandase-Gen-Sequenz von den Basen 52-918 entsprach
(Kovacevic et al., J. Bacteriol., Bd. 171 (1989), S. 754-760, und US-
5 070 020 (Ingolia et al.). Die Markierung des
Polymerase-Kettenreaktionsprodukts wurde durch eine willkürliche Primer-Erweiterungsreaktion mit
[³²P]dCTP und einem "Oligolabelling Kit" gemäß den Angaben des Herstellers
(Pharmacia, Piscataway, New Jersey) durchgeführt. Die
Hybridisierungsreaktion wurde in Gegenwart von 106 cpm der radioaktiv markierten
Sonde, 30% Formamid, 5x SSC (0,15 M NaCl, 0,015 M Natriumcitrat, pH-Wert
7), 0,1% SDS 5x Denhardt (5 g Ficoll, 5 g Polyvinylpyrrolidon und 5 g BSA
auf 500 ml 50x Vorratslösung) und 100 ug/ml Kalbsthymus-DNA über Nacht
bei 37ºC durchgeführt. Mehrere Transformanten zeigten eine starke
Hybridisierung mit der Sonde. Bei einer Kolonie wurde durch
Restriktionsenzymanalyse bestätigt, daß sie einen das Expandase-Gen tragenden Vektor
enthielt. Dieses Plasmid erhielt die Bezeichnung pFTSO-1.
Isolierung des S. clavuligerus-Hydroxylase-Gens
-
Die Streptomyces clavuligerus-Genom-DNA wurde partiell mit BamHI
verdaut und in den lambda-II-Vektor von Stratagene ligiert. Die erhaltene
Genombank wurde durch Hybridisierung mit einem Oligonucleotid mit 30
Basen, das eine identische Sequenz mit den ersten 30 Basen der
veröffentlichten Sequenz des Hydroxylase-Gens (Kovacevic und Miller, J. Bact., Bd.
173 (1991), S. 398) aufwies, einem Screening unterworfen. Durch Southern-
Hybridisierung mit durch BamHI-verdauter DNA aus zwei positiven
Phagenklonen erhielt man das erwartete 6 kb-Fragment, das subkloniert wurde.
Dieser Subklon ergab nach Verdau mit KpnI einen Satz von Fragmenten in
Übereinstimmung mit der veröffentlichten Restriktionskarte der Region um
das Hydroxylase-Gen (Kovacevic und Miller, 1991).
Beispiel 8
Isolierung von Plasmid-DNA
-
E. coli-Kulturen, die das Plasmid enthielten, wurden in 500 ml LB-
Brühe (20 g/Liter LB Broth Base (Gibco, Paisley, Schottland)) mit
15 ug/ml Tetracyclin) auf einem Drehschüttler mit 220 U/min 12-16 Stunden
bei 37ºC gezüchtet. Die Zellen wurden durch 10-minütige Zentrifugation
mit 4000 g bei 4ºC pelletisiert. Das Zellpellet wurde in 18 ml Glucose-
Puffer (50 mM Glucose, 25 mM Tris, pH-Wert 8,0, 10 mM EDTA) resuspendiert
und mit 2 ml 40 mg/ml Lysozym (Sigma, St. Louis, MO) in Glucose-Puffer
versetzt und vermischt. Das Gemisch wurde 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. 40 ml einer frisch hergestellten Lösung von 0,2 N NaOH mit 1%
SDS wurden zugesetzt. Das Gemisch wurde vorsichtig gerührt und 10 Minuten
auf Eis gestellt. 30 ml 5 M Kaliumacetat vom pW-Wert 4,8 wurden sodann
zugesetzt und gründlich vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde weitere 10
Minuten auf Eis gestellt. Die Zellbruchstücke wurden durch 10-minütige
Zentrifugation mit 4000 g bei 4ºC pelletisiert. Der erhaltene Überstand
wurde durch ein Käsetuch-Filter filtriert. Isopropanol (0,6 Volumina)
wurde zum geklärten Überstand gegeben, um die Plasmid-DNA auszufällen.
Der Niederschlag bildete sich während einer 20-minütigen Inkubation bei
Raumtemperatur. Die Plasmid-DNA wurde 20 Minuten mit 4000 g bei 4ºC
pelletisiert und sodann mit 70% Ethanol gewaschen und kurz getrocknet.
Anschließend wurde das Pellet in 9 ml TE-Puffer resuspendiert und sodann
mit 10 g CsCl und 0,387 ml einer 10 mg/ml-Lösung von Ethidiumbromid
versetzt. Diese Lösung wurde 24 Stunden mit 313 100 · g zentrifugiert. Die
gebildete Plasmidbande im Cäsiumchlorid-Gradienten wurde mit UV-Licht
sichtbar gemacht und isoliert. Anschließend wurde das Ethidiumbromid
unter Verwendung von mit Wasser gesättigtem Butanol für die Extraktion
entfernt. Das CsCl im Plasmidpräparat wurde sodann durch Dialyse gegen TE-
Puffer entfernt. Schließlich wurde die DNA unter Verwendung von PEG (MG
8000) eingeengt. Die Konzentration der DNA wurde spektrophotometrisch
aufgrund der Absorption bei 260 nm bestimmt.
Beispiel 9
Konstruktion des Penicillium-Transformationsvektors pPenFTSO
Einbau des Phelomycin-Resistenzgens
-
Ein Penicillium-Transformationsvektor wurde mit einem
phleomycinresistenten Gen als dominantem selektierbarem Marker konstruiert. Dies wurde
erreicht, indem man zunächst ein 660 bp-Fragment, das das
Phleomycin-Resistenzgen (ein Phleomycin bindendes Protein-Gen aus Streptoalloteichus
hindustanus) enthielt und ferner an einen Hefe-Cytochrom C1-Terminator
gekuppelt war, aus einem BamHI/BglII-Verdauungsprodukt von Plasmid pUT713
(CAYLA, Toulouse Cedex, Frankreich) durch Elektrophorese an Agarosegelen
und anschließende Elution daraus isolierte. Das isolierte Fragment wurde
in die BamHI-Stelle des Vektors pSELECTR 1 (Promega Corporation) ligiert.
Die Orientierung des Gens wurde durch Restriktionsenzym-Analyse bestimmt.
Die einzige HindIII-Stelle im erhaltenen Plasmid wurde durch Restriktion
mit HindIII, Auffüllen mit Klenow-Polymerase und Religation entfernt.
Anschließend wurde ein 550 bp-PstI-Fragment, das die lambda-cos-Stelle
enthielt, inseriert, was es ermöglicht, den Vektor für die Cosmid-Bildung
zu verwenden, wenn Inserts von geeigneter Größe enthalten sind. Dieser
Vektor erhielt die Bezeichnung pSCP4.
-
P. chrysogenum-Genom-DNA wurde partiell mit Sau3A verdaut und zur
Herstellung einer Bank im Phagenvektor lambda EMBL3 verwendet. Ein Klon,
der das Isopenicillin N-synthetase (IPNS)-Gen enthielt, wurde aus dieser
Bank isoliert und zur Herstellung einer Reihe von Unterklonen verwendet.
Ein Klon davon enthielt ein 3,6 kb-Fragment von der ersten BamHI-Stelle
stromaufwärts vom IPNS-Gen bis zur ersten HindIII-Stelle stromabwärts vom
Gen. Die einzige SalI-Stelle in diesem Subklon wurde durch Restriktion
mit SalI, Auffüllen der Ausnehmungsenden mit Klenow-Polymerase und
Religation entfernt. Anschließend wurde die einzige XbaI-Stelle auf ähnliche
Weise durch Restriktion mit XbaI, Auffüllen und Religation entfernt. Das
erhaltene Plasmid erhielt die Bezeichnung pSXF-1. Der gentechnisch
hergestellte IPNS-Promotor wurde durch Gelchromatographie aus pSXF-1 in Form
eines 1,2 kb-NcoI-Fragments isoliert und in die NcoI-Stelle des
vorstehend beschriebenen pSCP4 ligiert. Die durch Restriktionsverdau bestimmte
Orientierung wurde so gewählt, daß der Promotor mit dem Phleomycin-
Resistenzgen am ATG-Startcodon fusioniert war. Dieses Plasmid erhielt die
Bezeichnung pUTZ-2.
Einbau des S. clavuligerus-Expandase-Gens
-
Das 1,645 kb-Fragment, das das Streptomyces clavuligerus-Expandase-
Gen enthielt, wurde aus einem BamHI- und SalI-Verdauungsprodukt des
pFTSO-1 (vorbeschriebener Vektor) durch Elektrophorese an 0,8% Agarosegel
und Elution daraus gereinigt. Das isolierte Fragment wurde in den Vektor
pSELECT (Promega Corporation), der ebenfalls mit BamHI und SalI verdaut
war, ligiert. Dieser Vektor erhielt die Bezeichnung pFTSO-8. Eine neue
NcoI-Stelle wurde am ATG-Startcodon des Expandase-Gens durch
positionsgerichtete Mutagenese von pFTSO-8 unter Verwendung des Altered SitesR-in
vitro-Mutagenesis-System (Promega Corporation) geschaffen. Die Mutagenese
wurde gemäß den Anweisungen des Herstellers durchgeführt. Ein
Oligonucleotid wurde konstruiert, um die Kodierungssequenz der DNA-Region am
ATG-Startcodon von der veröffentlichten Sequenz des
Streptomyces-Expandase-Gens (Kovacevic et al., Journal of Bacteriology, Bd. 171 (1990),
S. 3952-3958) zu vervollständigen. Das Oligonucleotid wurde durch
Cyanoethylphosphoramidit-Chemie (Pharmacia Gene Assembler-Ausrüstung)
synthetisiert. Es ergab sich folgende Oligonucleotidsequenz:
-
Die Mutagenese wurde durch Restriktionsenzym-Analyse bestätigt.
Anschließend wurde das 1,2 kb-NcoI-Fragment aus pUT2-2, das die
gentechnisch hergestellte Penicillium chrysogenum-PNS-Promotorregion enthielt,
durch Restriktion mit NcoI und anschließende Elektrophorese an Agarosegel
isoliert. Die IPNS-Promotorregion wurde in den pFTSO-8-Vektor an der
durch die Mutagenese am ATG-Startcodon des Expandase-Gens geschaffenen
neuen NcoI-Stelle ligiert. Die Orientierung des Promotors zum Expandase-
Gen wurde durch Restriktionsenzym-Analyse bestimmt. Diese IPNS-Promotor:
Expandase-Gen-Kassette wurde sodann als ein BamHI/SalI-Fragment entfernt
und in den vorstehend beschriebenen, mit BamHI/SalI geschnittenen
Penicillium-Transformationsvektor pUTZ-2 eingesetzt. Das fertige Konstrukt
erhielt die Bezeichnung pPenFTSO.
Beispiel 10
Konstruktion des Penicillium-Transformationsvektors pPEN/CEPG-1
Einbau der IPNS-Promotorregion
-
Die IPNS-Promotorregion wurde aus dem im vorstehenden Beispiel 9
beschriebenen pUTZ-2 durch Verdau mit XhoI/SmaI isoliert. Der pUTZ-2-Vektor
wurde mit BamHI geschnitten. Die vorstehenden Enden wurden unter
Verwendung von dNTPs und Klenow-Fragment unter Schaffung von stumpfen Enden
aufgefüllt und sodann mit XhoI verdaut. Das isolierte
XhoI/SmaI-IPNS-Promotorfragment wurde in diesen geschnittenen Vektor ligiert, wodurch man
ein Konstrukt erhielt, das die beiden IPNS-Promotorregionen enthielt.
Dieser Vektor erhielt die Bezeichnung pUTZ-7.
Einbau des C. acremonium-Expandase/Hydroxylase-Gens
-
Eine der IPNS-Promotorregionen wurde sodann (durch Elektrophorese an
Agarosegelen und Elution hieraus) aus pUTZ-7 als ein XhoI/XbaI-Fragment
isoliert und in den XhoI/XbaI-geschnittenen Vektor pBluescript II SK
(Stratagene, La Jolla, CA) ligiert. Dieser Vektor erhielt die Bezeichnung
pIPNSp/blue.
-
Das Cephalosporium-Expandase/Hydroxylase-Gen wurde (durch
Elektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 1,6 kb-HindIII/XbaI-
Fragment aus einem derartigen, vorstehend identifizierten Genomklon
isoliert und in einen HindIII/XbaI-verdauten Vektor pSELECT ligiert. Eine
neue BspHI-Stelle wurde am ATG-Startcodon des Expandase/Hydroxylase-Gens
durch positionsgerichtete Mutagenese unter Verwendung des Altered
SitesRin vitro-Mutagenesesystems (Promega Corporation) geschaffen. Die
Mutagenese wurde gemäß den Angaben des Herstellers durchgeführt. Ein
Oligonucleotid wurde konstruiert, um die Kodierungssequenz der DNA-Region am
ATG-Startcodon von der veröffentlichten Sequenz des Cephalosporium
acremonium-Expandase/Hydroxylase-Gens (Samson et al., Bio/Technology, Bd. 5,
November 1987) zu vervollständigen. Das Oligonucleotid wurde durch
Cyanoethylphosphoramidit-Chemie (Pharmacia Gene Assembler-Einrichtung)
synthetisiert. Es handelte sich um die folgende Oligonucleotidsequenz:
-
Die Mutagenese wurde durch Restriktionsenzym-Analyse bestätigt. Das
Cephalosporium acremonium-Expandase/Hydroxylase-Gen wurde sodann (durch
Elektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus) als ein BspHI/XbaI-
Fragment isoliert und in den im vorstehenden Beispiel beschriebenen,
NcoI/XbaI-verdauten Vektor pIPNSp/blue ligiert. Dieser Vektor enthielt
nunmehr den Penicillium-IPNS-Promotor am ATG des Cephalosporium
acremonium-Expandase/Hydroxylase-Gens. Dieser Vektor erhielt die Bezeichnung
pIPNSp/EXP/blue. Diese IPNS-Promotor : Expandase/Hydroxylase-Kassette wurde
partiell mit XhoI verdaut und vollständig mit XbaI verdaut. Das isolierte
Fragment (durch Elektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus) wurde
in den im vorstehenden Beispiel beschriebenen, XhoI/XbaI-verdauten Vektor
pUTZ-2 ligiert, wodurch man den endgültigen Transformationsvektor
pPEN/CEPH-1 erhielt.
Beispiel 11
Konstruktion eines Penicillium-Transformationsvektors zur Expression
sowohl des Expandase- als auch des Hydroxylase-Gens von S. clavuligerus
-
Das P. chrysogenum-β-Tubulin-Gen wurde aus einer lambda-Genombank
unter Verwendung des Aspergillus niger-β-Tubulin-Gens als
Hybridisierungssonde geklont. Ein 2,0 kb-XbaI/HindIII-Fragment, das den
Penicillium-β-Tubulin-Promotor enthielt, wurde in die XbaI/HindIII-Stellen von
pSELECT (Promega) ligiert. Eine NcoI-Stelle wurde am ATG-Startcodon durch
positionsgerichtete Mutagenese der Sequenz AAAATGCGT zu ACCATGGGT
eingeführt. Aus dem erhaltenen Vektor wurde ein 1,4 kb-BamHI/NcoI-Fragment
durch Gelbehandlung isoliert und zwischen die BamHI- und NcoI-Stellen von
pUTZ-2 (vorstehend beschrieben) ligiert, um den Vektor pCI-6 zu erzeugen.
Aus einem P. chrysogenum-Genomklon wurde ein 5,1 kb-SalI-Fragment, das
sowohl das IPNS- als auch das Acyltransferase-Gen enthielt, durch
Gelbehandlung isoliert und in die SalI-Stelle von pUTZ-2 zur Erzeugung von
pUTZ-5 ligiert. Die 3'-Terminatorsequenz des IPNS-Gens wurde aus pUTZ-5
durch Restriktion mit BamHI und Hindlil unter anschließender
Gelbehandlung des 1,3 kb-Fragments, das dann zwischen die BamHI- und HindIII-
Stelle von pCI-6 (vorstehend beschrieben) unter Bildung von pCI-13
ligiert wurde. Die einzige SalI-Stelle nahe der BamHI-Stelle in pCI-13
wurde durch Restriktion, Auffüllen mit Klenow-Polymerase und Religation
entfernt. Eine neue SalI-Stelle wurde auf der anderen Seite der BamHI-
Stelle durch positionsgerichtete Mutagenese der Sequenz GGAAGACG zu
GGTCGACG eingeführt. Das Ampicillin-Resistenzgen wurde sodann aus dem
Plasmid durch Restriktion mit PvuI, Gelisolation des größeren Fragments
und Religation unter Bildung von pCI-15 entfernt. Schließlich wurde die
IPNS-Promotor : Expandase-Gen-Kassette durch Gelbehandlung aus pPENFTSO als
ein 2,4 kb-BamHI/SalI-Fragment durch Gelbehandlung isoliert und in pCI-15
unter Bildung von pEXP-1 ligiert.
-
Die Konstruktion eines Vektors zur Expression sowohl des
Hydroxylase- als auch des Expandase-Gens von S. clavuligerus umfaßt die
folgenden Stufen. Das 2,9 kb-KpnI-Fragment mit einem Gehalt an dem
Hydroxylase-Gen wird in pSELECT subkloniert, so daß die EcoRI-Stelle im
Polylinker sich neben dem 5'-Ende des Gens befindet. Die einzige NcoI-Stelle
innerhalb des Plasmids wird durch positionsgerichtete Mutagenese der
Sequenz TCCATGGGC zur Sequenz TCGATGGGC entfernt und gleichzeitig wird eine
neue NcoI-Stelle am Startcodon durch Veränderung der Sequenz AACATGGC zu
ACCATGGC eingeführt. Bei beiden Veränderungen bleibt die kodierte
Aminosäuresequenz erhalten. Das 1,0 kb-EcoRI-NcoI-Fragment, das den
gentechnisch bearbeiteten IPNS-Promotor enthält, wird durch Gelbehandlung aus
pUTZ-2 isoliert und zwischen die EcoRI- und NcoI-Stelle des vorstehenden
Vektors, der das veränderte Hydroxylase-Gen enthält, ligiert.
Anschließend wird die einzige EcoRI-Stelle im erhaltenen Vektor durch
positionsgerichtete Mutagenese in eine HindIII-Stelle abgeändert. Das 5'-
IPNS : Hydroxylase-Fusionskonstrukt wird aus dem erhaltenen Vektor als ein
HindIII-Fragment isoliert, das sodann in die einzige HindIII-Stelle des
vorstehend beschriebenen Vektors pEXP-1 ligiert wird. Der endgültige
Vektor enthält das Expandase- und das Hydroxylase-Gen, die jeweils vom IPNS-
Promotor angetrieben werden, und den Phleomycin-Resistenzmarker, der
durch den β-Tubulin-Promotor angetrieben wird.
Beispiel 12
Konstruktion des Penicillium-Transformationsvektors pPenCACT
Einbau des Hygromycin-Resistenzgens
-
Ein Penicillium-Transformationsvektor wurde mit einem
Hygromycin-resistenten Gen als dominanter selektierbarer Marker konstruiert. Ein E.
coli-Hygromycin B-Phosphotransferase-Gen wurde (durch Elektrophorese an
Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 1,15 kb-BamHI-Fragment aus dem
Vektor pHph-1 (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) isoliert und in den
BamHI-verdauten Vektor mp19 ligiert. Die Orientierung des
Hygromycin-Resistenzgens in mp19 wurde durch Restriktionsenzymanalyse von RF-DNA
bestimmt. Die 5'-BamHI-Stelle befindet sich nahe am ATG-Startcodon des
Hygromycin-Resistenzgens. Um die Positionierung eines alternativen
Promotors an dieser 5'-BamHI-Stelle zu erleichtern, wurde die 3'-BamHI-Stelle
durch positionsgerichtete Mutagenese unter Verwendung des MutatorR Site
Directed Mutagenesis Kit (Stratagene, La Jolla, CA) entfernt. Die
Mutagenese wurde gemäß der Anleitung des Herstellers durchgeführt. Ein
Oligonucleotid wurde zur Vervollständigung der DNA-Region an der 3'-BamHI-
Stelle von der veröffentlichten Sequenz des E. coli-Hygromycin
B-Phosphotransferase-Gens konstruiert (L. Gritz und J. Davies, Gene, Bd. 25
(1983), S. 179). Das Oligonucleotid wurde durch Cyanoethylphosphoramidit-
Chemie (Pharmacia Gene Assembler-Einrichtung) synthetisiert. Es ergab
sich folgende Oligonucleotidsequenz:
-
Die Mutagenese wurde durch Restriktionsenzymsanalyse bestätigt. Das
mutagenisierte Hygromycin-Resistenzgen wurde sodann als ein SmaI/XbaI-
Fragment (durch Elektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus)
isoliert und in den SmaI/XbaI-verdauten Vektor pUC18 ligiert.
-
Der Penicillium-IPNS-Promotor wurde (durch Elektrophorese an
Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 1,2 kb-NcoI-Fragment von dem
NcoIgeschnittenen Vektor pUTZ-2 (vorstehend beschriebener Vektor) isoliert.
Synthetische Oligonucleotid-Linker wurden hergestellt, um eine BamHI-
Stelle von den NcoI-Stellen an den Enden des IPNS-Promotorfragments zu
erzeugen, um den IPNS-Promotor an die 5'-BamHI-Stelle nahe dem ATG des
Hygromycin-Resistenzgens zu positionieren. Die Oligonucleotide wurden
durch Cyanoethylphosphoramidit-Chemie (Pharmacia Gene
Assembler-Einrichtung) synthetisiert. Es ergaben sich folgende Oligonucleotidsequenzen:
-
In dieser Sequenz ist die native Sequenz des IPNS-Promotors
enthalten, wobei aber Inserts von zwei Aminosäuren im Hygromycin-Resistenzgen
vorhanden sind. Die Oligonucleotide wurden anelliert, phosphoryliert und
in das NcoI-geschnittene IPNS-Promotorfragment ligiert, was zu BamHI-
Stellen sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende des IPNS-Promotorfragments
führte. Dieser mit Linkem versehene Promotor wurde in das
BamHI-geschnittene Hygromycin-Resistenzgen in pUC18 ligiert. Die Orientierung
wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Diese
IPNS-Promotor : Hygromycin-Resistenzgen-Kassette wurde sodann (durch Elektrophorese
an Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 2,1 kb-Xhol/SalI-Fragment
isoliert (die XhoI-Stelle befindet sich am 5'-Ende des IPNS-Promotors,
und die SalI-Stelle stammt aus dem pUC-Polylinker) und in den SalI-
verdauten Vektor pSELECT ligiert. Die Orientierung der Kassette wurde
durch Restriktionsenzymanalyse bestimmt. Dieser Vektor erhielt die
Bezeichnung pIPNS/HYG.
Einbau des Cephalosporiunz acremonium-Acetyltransferase-Gens
-
Das Cephalosporium-Acetyltransferase-Gen wurde aus einem Genomklon
(vorstehend beschrieben) als ein 1,8 kb-BglII/SalI-Fragment durch
Elektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus isoliert. Das
Acetyltransferase-Gen wurde in den BamHI/SalI-verdauten Vektor pSELECT ligiert. Um
die Positionierung des Penicillium-IPNS-Promotors am ATG des
Cephalosporium-Acetyltransferase-Gens zu erleichtern, wurde eine neuartige NcoI-
Stelle am ATG des Acetyltransferase-Gens geschaffen. Eine interne NcoI-
Stelle im Strukturgen wurde durch positionsgerichtete Mutagenese unter
Verwendung des Altered SitesR-in vitro-Mutagenesesystems (Promega
Corporation) entfernt. Die Mutagenese wurde gemäß der Anleitung des
Herstellers durchgeführt. Die Oligonucleotide wurden konstruiert, um die
Kodierungssequenz der in Frage stehenden DNA-Regionen aus der Sequenz des
Cephalosporium-Acetyltransferase-Gens gemäß der Darstellung in den
vorstehenden SEQ ID NR : 1 und 2 zu vervollständigen. Zur Entfernung der
internen NcoI-Stelle im Strukturgen wurde das Oligonucleotid mit folgender
Sequenz verwendet:
-
Zur Schaffung der neuen NcoI-Stelle am ATG-Startcodon wurde folgende
Nucleotidsequenz verwendet:
-
Diese Oligonucleotide wurden durch Cyanoethylphosphoramidit-Chemie
(Pharmacia Gene Assembler-Einrichtung) synthetisiert. Die Mutagenese
wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Dieser Vektor erhielt die
Bezeichnung pMUTACT.
-
Der Penicillium-IPNS-Promotor wurde (durch Elektrophorese an
Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 1,2 kb-NcoI-Fragment aus dem in
einem vorstehenden Beispiel beschriebenen Vektor pUTZ-2 isoliert. Dieses
Promotorfragment wurde in den NcoI-geschnittenen Vektor pMUTACT, bei dem
nunmehr der IPNS-Promotor direkt am ATG des Cephalosporium acremonium-
Acetyltransferase-Gens positioniert ist, ligiert. Die Orientierung des
Promotors wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Diese
IPNS-Promotor : Acetyltransferase-Gen-Kassette wurde mit XhoI/SalI (die XhoI-Stelle
befindet sich am 5'-Ende des IPNS-Promotors und die SalI-Stelle befindet
sich am 3'-Ende des Acetyltransferase-Gens) verdaut und in den mit
SalIverdauten Vektor pSELECT ligiert. Die Orientierung des Fragments wurde
durch Restriktionsenzymanalyse bestimmt. Dieser Vektor erhielt die
Bezeichnung pMUTACT/IPNS.
-
Die Mutagenese, die zur Schaffung der neuen NcoI-Stelle am ATG des
Acetyltransferase-Gens verwendet wurde, führte zu einer Veränderung der
zweiten Aminosäure von Serin zu Alanin. Um die Kodierungssequenz
identisch mit dem nativen Gen zu erhalten, wurde eine positionsgerichtete
Mutagenese unter Verwendung des Altered SitesR-in vitro-Mutagenesesystems
durchgeführt. Das Oligonucleotid wurde zur Vervollständigung der
Kodierungssequenz der in Frage stehenden DNA-Region aus der Sequenz des
Acetyltransferase-Gens, wie es vorstehend als SEQ ID NR : 1 und 2 dargestellt
ist, konstruiert. Zur Veränderung der zweiten Aminosäure von Alanin zu
Serin wurde folgende Oligonucleotidsequenz verwendet:
-
Das Oligonucleotid wurde unter Anwendung der
Cyanoethylphosphoramidit-Chemie (Pharmacia Gene Assembler-Einrichtung) synthetisiert. Die
Mutagenese wurde durch DNA-Sequenzierung unter Verwendung des USP-Sequenase
Version 2.0-DNA-Sequenzierungskits (USB, Cleveland, Ohio) bestätigt. Die
Sequenzierungsprimer wurden unter Anwendung der Cyanoethylphosphoramidit-
Chemie (Pharmacia Gene Assembler-Einrichtung) synthetisiert. Dieser
Vektor erhielt die Bezeichnung pMUTACT/IPNS-2.
-
Die IPNS-Promotor : Hygromycin-Resistenzgen-Kassette wurde aus dem
Vektor pIPNS/HYG als ein XbaI-Fragment entfernt und in den XbaI-verdauten
Vektor pMUTACT/IPNS-2 ligiert, wodurch man den endgültigen
Transformationsvektor pPenCACT erhielt. Die Orientierung der Hygromycin-Kassette
wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestimmt.
Beispiel 13
Konstruktion eines Penicillium-Transformationsvektors pTS-8 zur
Expression sowohl des Expandase/Hydroxylase- als auch des
Acetyltransferase-Gens von Cephalosporium acremonium
-
Das Cephalosporium-Acetyltransferase-Gen wurde (durch Elektrophorese
an Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 1,8 kb-BglII/SalI-Fragment
aus einem Genomklon isoliert und in einen BamHI/SalI-verdauten Vektor
pSELECT (Promega Corporation) ligiert. Um die Positionierung des
Penicillium-IPNS-Promotors an einem ATG des Cephalosporium-Acetyltransferase-
Gens zu erleichtern, wurde eine neue NcoI-Stelle am ATG-Codon an der Base
-42 (Mathison et al., Current Genetics, vorgelegt) geschaffen, und eine
interne NcoI-Stelle im Strukturgen wurde durch positionsgerichtete
Mutagenese unter Verwendung des Altered SitesR-in vitro-Mutagenesesystems
(Promega Corporation) entfernt. Die Mutagenese wurde gemäß der Anleitung
des Herstellers durchgeführt. Die Oligonucleotide wurden zur
Vervollständigung der Kodierungssequenz der in Frage stehenden DNA-Regionen
konstruiert, wobei aber mehrere Veränderungen eingebaut wurden, um eine NcoI-
Stelle zu schaffen oder zu entfernen. Zur Entfernung der internen NcoI-
Stelle im Strukturgen wurde folgende Oligonucleotidsequenz verwendet:
-
Zur Schaffung der neuen NcoI-Stelle am ATG an der Base -42 wurde
folgende Oligonucleotidsequenz verwendet:
-
Die Oligonucleotide wurden durch Cyanoethylphosphoramidit-Chemie
(Pharmacia Gene Assembler-Einrichtung) synthetisiert. Beide
Mutageneseereignisse wurden durch Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Dieser
Vektor erhielt die Bezeichnung pMUTACT. Der Penicillium-IPNS-Promotor wurde
(durch Gelelektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus) als ein 1,2
kb-NcoI-Fragment aus dem vorstehend beschriebenen Vektor pUTZ-2 isoliert.
Dieses Promotorfragment wurde in den NcoI-geschnittenen Vektor pMUTACT,
der nunmehr am IPNS-Promotor direkt am ATG -42 des
Cephalosporium-Acetyltransferase-Gens positioniert war, ligiert. Die Orientierung des
Promotors wurde durch Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Dieser Vektor
erhielt die Bezeichnung pMUTACT/IPNS. Ein 2,5 kb-XhoI/SalI-Fragment wurde
(durch Elektrophorese an Agarosegelen und Elution hieraus) aus dem Vektor
pMUTACT/IPNS, der die IPNS-Promotor : Acetyltransferase-Kassette enthielt,
isoliert und in einen SalI-verdauten Vektor pUTZ-2 (vorstehend
beschrieben) ligiert. Dieser Zwischenproduktvektor wurde sodann mit XbaI verdaut
und in ein 2,1 kb-XbaI-Fragment aus dem Vektor pPEN/CEPH-1 (vorstehend
beschrieben), der die IPNS-Promotor : Expandase/Hydroxylase-Kassette
enthielt, ligiert, wodurch man den endgültigen Transformationsvektor pTS-
8 erhielt.
Beispiel 14
Transformation von Penicillium chrysogenum
-
Protoplasten des vorstehend beschriebenen Penicillium chrysogenum-
Stamms wurden durch 67-stündiges Inokulieren von 50 ml cm-Brühe mit 1 ·
107 Sporen bei 25ºC auf einem Drehschüttler mit 220 U/min erzeugt. Das
Myzel wurde durch Filtration an Käsetuch-Filtern gewonnen, auf 500 ml
fassende Kolben übertragen und in 25 ml KMP (0,7 M KCl, 0,8 M Mannit,
0,02 M KPO&sub4;, pH-Wert 6,3) mit einem Gehalt an 100 mg Novozyme 234 (Novo
BioLabs, Bagsvaeerd, Dänemark) resuspendiert und bei 30ºC und 100 U/min
inkubiert. Die Sphäroplasten wurden durch Filtration durch ein
Käsetuch/Glaswolle-Filter abgetrennt und durch 10-minütige Zentrifugation mit
350 g pelletisiert. Die Sphäroplasten wurden sodann 3 mal mit 10 ml KMP-
Puffer gewaschen und anschließend in KMPC (KMP mit 50 mM CaCl&sub2;) in einer
Konzentration von 5 · 10&sup7; Zellen/ml resuspendiert und 20 Minuten bei
Raumtemperatur belassen. Zur Transformation von Penicillium wurden 200 ul
der Sphäroplasten-Suspension mit DNA (5 ug Vektor-DNA in 6,2 ul KMPC mit
5 mg/ml Heparin) zusammen mit 50 ul PPC (40% PEG, MG 3500, 20 mM KPO&sub4;,
pH-Wert 6,3; unmittelbar vor der Verwendung wurden 5% CaCl&sub2; zugesetzt)
versetzt. Das Transformationsgemisch wurde 30 Minuten auf Eis inkubiert.
1 ml frisch hergestelltes PPC wurde zugegeben. Das Gemisch wurde auf
50 ml geschmolzenen (50ºC) Regenerationsagar (cm plus 1,3 M Mannit und 3%
Agar) übertragen. Sodann wurde das Transformationsgemisch auf 5 Petri-
Schalen verteilt. Nach 24-stündiger Regeneration bei 25ºC wurden die
Platten mit Öl (1% Pepton in 1% Agar) mit einem Gehalt an 100 ug/50 ml Öl
Phleomycin überschichtet. Die Überschichtungsmenge entsprach der Menge
des Regenerationsagars. Die Platten wurden sodann 7-14 Tage bei 25ºC
inkubiert und in bezug auf die Bildung von Transformantenkolonien
beobachtet.
Beispiel 15
Bioaktivitätstests
-
Ein biologischer Agar-Diffusionstest wurde herangezogen, um die
antibiotische Aktivität der durch HPLC isolierten Adipoyl-6-APA- und
Adipoyl-7-ADCA-Fermentationsprodukte zu bestimmen. 20 ul des isolierten
Produkts wurden auf 5 mm-Scheiben auf einer LB-Agarplatte aufgetragen
(20 g/Liter LB-Broth Base mit 3% Agar (Gibco, Paisley, Schottland),
angeimpft mit Bacillus subtilis ATCC 33677 oder E. coli Super Sensitive-
Stamm (zur Verfügung gestellt von Prof. Arnold L. Demain, MIT)). Bacillus
subtilis wurde als Ihdikator-Stamm zum Test auf das Adipoyl-6-APA-Produkt
und E. coli Super Sensitive-Stamm als Indikator-Stamm zum Test auf das
Adipoyl-7-ADCA-Produkt verwendet. Nach 15-stündiger Inkubation bei 37ºC
zeigte ein Hofvon gehemmtem Wachstum der Indikatorbakterien um die
Scheibe, daß die Produkte eine biologische Aktivität entfalteten. Die
Kontrollen in diesem Experiment umfaßten Desacetoxycephalosporin C,
Cephalosporin C, Penicillin V und Agar mit einem Gehalt an Penicillinase
oder ohne Penicillinase als Kontrolle zur Bestätigung von
β-Lactamstrukturen.
Beispiel 16
HPhC-Verfahren zur gleichzeitigen Analyse von Adipoyl-: 6-APA, 7-
ADCA, 7-ADAC und 7-ACA
-
Fermentationsprodukte aus transformierten Penicillium-Stämmen
(Adipoyl-6-APA, Adipoyl-7-ADCA, Adipoyl-7-ADAC und Adipoyl-7-ACA) wurden
gleichzeitig durch Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC)
analysiert. Das HPLC-System bestand aus den folgenden Waters-Komponenten:
Lösungsmittelabgabesystem 625, variabler Wellenlängendetektor 409E
(eingestellt auf 220 nm und 260 nm) und Maxima-Datensystem 825. Bei der
stationären Phase handelte es sich um eine Nova-Pak C&sub1;&sub8; 5 · 100 mm radiale
Kompressionskartusche mit einem Nova-Pak C&sub1;&sub8; Guard-Pak-Insert. Die mobile
Phase (mit 1 mm/min Fließgeschwindigkeit) bestand aus einem 10-minütigen
linearen Gradienten, ausgehend von den Anfangsbedingungen mit 5% Methanol
und 95% 10 mM KPO&sub4;, pH-Wert 5, bis 40% Methanol und 60% KPO&sub4;, pH-Wert 5.
Die Adipoyl-6-APA wurde quantitativ durch Vergleich mit einer Eichkurve
von Penicillin N bei 220 nm bestimmt. Die erweiterten Produkte wurden
quantitativ durch Vergleich mit Eichkurven von synthetischem Adipoyl-7-
ADCA und Adipoyl-7-ACA bei 260 nm verglichen.
Beispiel 17
RAEV-Enzymtests
-
Chemisch synthetisiertes Adipoyl-7-ADCA und Adipoyl-7-ACA wurden als
Substrate zur Bestimmung der spezifischen Aktivität des RAEV-Enzyms
verwendet (vertrieben von der RAEV-Corp.). Das Reaktionsgemisch enthielt 10
mM Substrat, 1 ug RAEV-Enzym und 5% Glycerin in 0,16 M KH&sub2;PO&sub4; bei einem
Gesamtvolumen von 50 ul und wurde bei 37ºC inkubiert. (Optimalere
Reaktionsbedingungen umfassen die Verwendung von 20 mM oder mehr Substrat in
20-50 mM Kaliumphosphatpuffer.) 5 ul-Aliquotanteile wurden zu den
Zeitpunkten 0, 1, 3, 5, 10, 20 und 30 Minuten entnommen, mit 35 ul 0,010 M
KH&sub2;PO&sub4;, pH-Wert 3,5, verdünnt und auf -70ºC eingefroren, bevor die Analyse
unter den vorstehend angegebenen Bedingungen durch HPLC durchgeführt
wurde.
-
Die Aktivität des RAEV-Enzyms gegen ein kolorimetrisches Adipoyl-p-
aminobenzoesäure-Substrat wurde unter Verwendung von 5 mM Substrat,
8,25 ug RAEV-Enzym, 10% Glycerin, in 0,065 M KH&sub2;PO&sub4;, pH-Wert 7,0, in
einem Gesamtvolumen von 50 ul 30 Minuten bei 37ºC getestet. Die Reaktion
wurde auf einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen durchgeführt. 50 ul
einer 1/100-Verdünnung von 1 M NaNO&sub2; in 0,25 M Essigsäure wurden zur
Beendigung der Reaktion zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 3 Minuten
bei Raumtemperatur belassen. 100 ul einer 1/100-Verdünnung von 10 mg/ml
4-Amino-5-hydroxy-2,7-naphthalin-disulfonsäure-mononatriumsalz-hydrat in
H&sub2;O in 0,5 M NaCO&sub3; wurde zugesetzt. Die Farbentwicklung wurde sofort bei
515 nm unter Verwendung eines EL 312-Bio-kinetics Plate Reader (BioTek
Instruments) überwacht.
Beispiel 18
Beurteilung von alternativen Adipoyl-acylase-Enzymen
-
Zusätzlich zu den Untersuchungen unter Verwendung des RAEV-Enzyms
wurde die Entfernung der Adipoyl-Seitenkette aus Adipoyl-7-ADCA (und
anderen Adipoyl-Verbindungen) mit Enzymen aus einer Vielzahl von
mikrobiellen Quellen nachgewiesen. In einer anfänglichen Untersuchung wurden die
Asahi-Pseudomonas sp.-Stämme SE-83 und SE-495 (hinterlegt beim
Fermentation Research Institute unter den Hinterlegungsnummern FERM BP-817 und
FERM BP-818) und der Pseudomonas-Stamm SY-77-1 (hinterlegt beim Northern
Regional Research Laboratory unter der Hinterlegungsnummer NRRL B-8070)
72 Stunden in einem Medium mit folgender Zusammensetzung gezüchtet:
HyCase SF 2,0% (Gew./Vol.); Mononatriumglutamat 0,5% (Gew./Vol.);
Hefeextrakt 0,5% (Gew./Vol.); Maisquellflüssigkeit-Pulver 0,2% (Gew./Vol.);
Baumwollsamenöl 0,5% (Gew./Vol.) und Glutarsäure 0,1% (Gew./Vol.). Zellen
wurden durch Zentrifugation geerntet und mit 50 mM Phosphatpuffer vom pH-
Wert 8,0 gewaschen. Sodann wurden die Zellen in Puffer resuspendiert.
Ihre äußeren Membranen wurden durch Zugabe eines geringen Volumens an
Chloroform durchlässig gemacht. Aliquotanteile der Zellsuspension wurden
sodann mit Adipoyl-p-nitroanilid (ad-PNA) vermischt und für Zeitspannen
von 2 bis 18 Stunden bei 30ºC inkubiert. Im Anschluß an die Inkubation
wurden die Gemische durch Zugabe von 10% (Vol./Vol.) Essigsäure
angesäuert. Freigesetztes p-Nitroanilin wurde sodann auf kolorimetrischem Wege
nach Umwandlung in eine Diazoverbindung unter Verwendung der von der Fa.
Sigma Chemical Company in Form einer Testpackung für die Bestimmung von
gamma-Glutamyl-transferase bereitgestellten Reagenzien (Sigma-Produkt Nr.
545-A) nachgewiesen. Die relativen Aktivitäten der drei Stämme betrugen
100%, 85,5% und 48% für SE-495, SE-83 bzw. SY-77-1. Unter Anwendung
ähnlicher Verfahren, wie sie vorstehend für das RAEV-Enzym beschrieben
wurden, wurde auch die Aktivität der SE-83- und SE-495-Enzyme gegenüber
Adipoyl-7-ADCA nachgewiesen. Die Bildung von β-Lactamase durch SY-77-1
verhinderte den Nachweis der Desacylierungsaktivität dieses Stamms gegenüber
Adipoyl-7-ADCA.
-
Durch ähnliche Maßnahmen wurde auch die Adipoyl-acylase-Bildung
durch zwei Pilzstämme (Alternaria sp. MA-133, ATCC Nr. 20492 und
Aspergillus sp. MA-13, ATCC Nr. 20491; US-4 141 790 (Meiji Seika Kaisha Ltd.))
und drei weitere Bakterienstämme (ein Brevibacterium, ATCC Nr. 14 649;
und Achromobacterium, ATCC Nr. 14 648 und ein Flavobacterium, ATCC Nr.
14 650), die im US-Patent 3 239 394 (Merck & Co., Inc.) als Cephalosporin
C-acylase-Bildner beschrieben sind, nachgewiesen.
SEQUENZPROTOKOLL
(1) ALLGEMEINE ANGABEN:
-
(i) ANMELDER:
-
Conder, Michael J.
-
McAda, Phyllis
-
Rambosek, John
-
Reeves, Christopher D.
-
(ii) BEZEICHNUNG DER ERFINDUNG: Neuartiges biologisches
Verfahren zur Herstellung von 7-ACA und 7-ADAC
-
(iii) ANZAHL DER SEQUENZEN: 17
-
(iv) KORRESPONDENZANSCHRIFT:
-
(A) ADRESSAT: Merck & Co., Inc.
-
(B) STRASSE: 126 E. Lincoln Ave
-
(C) ORT: Rahway
-
(D) STAAT: New Jersey
-
(E) LAND: USA
-
(F) POSTLEITZAHL: 07065
-
(v) COMPUTERLESBARE FASSUNG:
-
(A) DATENTRÄGER: Floppy Disk
-
(B) COMPUTER: IBM PC kompatibel
-
(C)
BETRIEBSSYSTEM: PC-DOS/MS-DOS
-
(D) SOFTWARE: Patentln Release #1.0, Version #1.25
-
(vi) DATEN DER VORLIEGENDEN ANMELDUNG:
-
(A) ANMELDENUMMER:
-
(B) ANMELDETAG:
-
(C) KLASSIFIKATION
-
(viii) ANGABEN ÜBER DEN ANWALT/VERTRETER:
-
(A) NAME: Speer, Raymond M.
-
(B) REGISTRIERNUMMER: 26 810
-
(C) AKTENZEICHEN: 18572IA
-
(ix) TELEKOMMUNIKATIONSANGABEN:
-
(A) TELEFON: (908) 594-4481
-
(B) TELEFAX: (908) 594-4720
(2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 1:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
-
(A) LÄNGE: 14 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Doppelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 1:
(2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 2
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
-
(A) LÄNGE: 16 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Doppelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 2:
(2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 3:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
-
(A) LÄNGE: 16 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Doppelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID Nr.: 3:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 4:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 16 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Doppelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 4:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 5:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 22 Aminosäuren
-
(B) ART: Aminosäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: Peptid
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 5:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 6:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 22 Aminosäuren
-
(B) ART: Aminosäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: Peptid
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 6:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 7
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 22 Aminosäuren
-
(B) ART: Aminosäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: Peptid
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 7:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 8:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 34 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 8:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 9:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 33 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 9:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 10:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 21 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 10
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 11.
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 10 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 11:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 12:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 10 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 12:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 13:
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 23 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 13:
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 14
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 22 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKOLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 14
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 15
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 28 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: DNA (genomisch)
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 15
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 16
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 23 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: cDNA zu mRNA
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 16
2) ANGABEN ZU SEQ ID NO: 17
-
(i) SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
(A) LÄNGE: 35 Basenpaare
-
(B) ART: Nucleinsäure
-
(C) STRANGFORM: Einzelstrang
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii) MOLEKÜLTYP: cDNA zu mRNA
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 17