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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Formen
faseriger Papier- oder Kartonbahnen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum
Formen faseriger Papier- oder Kartonbahnen, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 3.
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Bei den ältesten kontinuierlichen Papier- oder
Kartonbahnenformverfahren, die immer noch am verbreitetsten
angewandt werden, wird die Bahn auf einer horizontalen
Langsiebpartie geformt. Bei diesem Verfahren wird das
Wasser aus der Fasersuspension längs der gesamten
Siebpartie nur nach unten abgezogen. Wegen des
Arbeitsprinzips einer solchen Siebpartie, unterscheiden
sich die obere und untere Oberfläche des hergestellten
Papiers voneinander. Die obere Oberfläche des Papiers ist
glatter als die untere Oberfläche, auf der der Siebabdruck,
der durch das formende Sieb hervorgerufen ist, klar zu
erkennen ist. Auch ist die Faserzusammensetzung der oberen
und unteren Oberfläche des Papiers unterschiedlich, da die
obere Oberfläche der Bahn erheblich mehr feine und kurze
Fasern und Füllstoffe enthält als die untere Oberfläche,
aus der eine beachtliche Menge der Feinanteile während der
nach unten gerichteten Entwässerung ausgewaschen wurde. Der
Unterschied zwischen der oberen und unteren
Papieroberflächen ist beispielsweise bei Packpapier oder
Packkartonen unproblematisch. Es ist jedoch wesentlich, daß
beide Oberflächen von Papieren, die für das Drucken von
Büchern und Zeitungen verwendet werden sollen, gleiche
Faserzusammensetzung und gleiche Eigenschaften haben. Der
Unterschied zwischen den beiden Papieroberflächen wird
Zwei seitigkeit genannt.
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Es sind mehrere herkömmliche Papiermaschinenkonzepte
bekannt, die speziell zur Verminderung der Zweiseitigkeit
des zu produzierenden Papiers ausgelegt sind. Diese können
in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: echte
Doppelsiebformer und sogenannte Hybridformer. In echten
Doppelsiebformern wird die Bahn zwischen zwei Sieben von
Anfang bis Ende geformt. Wenn Hybridformer eingesetzt
werden, wird die Bahn zunächst auf einem Sieb geformt,
wonach die teilweise geformte Bahn zur endgültigen
Formgebung in die Entwässerungszone zwischen zwei Sieben
geleitet wird.
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Ein Vorteil von Hybridformern ist, daß sie aus bestehenden
Langsiebpartien durch relativ leichte Änderungen abgeleitet
werden können. Die wichtigste Änderung ist die Anordnung
der oberen Siebschleife im Mittel- oder Endabschnitt der
Oberseite des unteren Siebs. Zusätzlich zur Verbesserung
der Papierqualität wird somit die Entwässerung in der
Siebpartie effektiver gestaltet und auch die
Geschwindigkeit der Papiermaschine erhöht. Ein wichtiger
Nachteil der vorstehenden Former ist ihre mangelnde Eignung
für dicke Papier- und Kartonqualitäten. Dies ist durch die
Tatsache bedingt, daß am Anfangspunkt der Doppelsiebpartie,
die nach der Einzelsiebentwässerungszone angeordnet ist,
der Lauf der Siebe und der der Faserschicht zwischen den
Sieben plötzlich in einer ziemlich steilen Kurve über die
Oberfläche eines sogenannten stationären Formschuhs oder
einer drehenden Rolle umgeleitet wird. Der gekrümmte Pfad
bewirkt innere Spannungen in der Bahn, und je größer die
Spannung, um so dicker die Bahn. Somit wird ein
Entwässerungsdruck auf die Faserschicht zwischen den Sieben
ausgeübt, der direkt proportional zu der Spannung des
äußeren Siebs und umgekehrt proportional zum
Krümmungsradius der Oberfläche ist. Infolge von Raum- und
Konstruktionsfaktoren in bekannten Hybridformern ist der
Krümmungsradius von entweder dem Schuh oder der Rolle so
klein, daß der plötzliche Kompressionseffekt, der auf die
in dieser Stufe zu formende Bahn ausgeübt wird, zu
konzentriert ist, wenn dicke Papier- oder Kartonqualitäten
in Frage kommen. Eine zu starke Kompression beschädigt
Faserschichten und beeinträchtigt die Eigenschaften des
Produkts, insbesondere Festigkeitseigenschaften, aber auch
Bedruckungseigenschaften. Im schlimmsten Fall bewirkt eine
zu starke Kompression Produktionsunterbrechungen.
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In der EP-A-O 251 778 von Valmet-Karhula Inc. sind ein
Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, wobei ein
Doppelsiebformer einer Papiermaschine zum Entfernen von
Wasser aus einer horizontalen, zwischen zwei horizontalen
Sieben eingespannten Bahn vorgesehen ist, wobei zwei
Entwässerungseinheiten oberhalb und unterhalb der Siebe zum
Einspannen der Bahn angeordnet sind, und wobei in der
oberen Siebschleife eine erste Entwässerungseinheit mit
einer unteren, planen Fläche aus Elementen dargestellt ist,
während eine zweite Entwässerungseinheit in einer zweiten
unteren Siebschleife vorgesehen ist, wobei deren
Entwässerungsdruckelemente in mindestens einer planaren
Gruppe angeordnet sind, und deren Einstellung in eine oder
mehrere von drei Richtungen möglich ist und auf mindestens
eine planare Gruppe ausgeübt wird, wodurch diese wahlweise
optional bezüglich der oberen Einheit, durch optionale
Bewegung der unteren Einheit in Richtung der Ausdehnung des
Siebs, durch Bewegen der unteren Einheit senkrecht zur
Ebene der Siebe, oder durch Kippen der unteren Einheit um
eine zur Ebene der Siebe parallele und zur Richtung der
Siebe quere Achse einstellbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bahnformungsverfahren und
eine Vorrichtung vorzustellen, die die mit den obigen
Techniken verbundenen Nachteile eliminiert oder vermindert, und
mit deren Hilfe eine beachtliche Verbesserung erzielt wird.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Formen einer faserigen
Papier- oder Kartonbahn in der Doppelsiebpartie einer
Papiermaschine oder dergleichen geschaffen, wobei die
Doppelsiebpartie die erste Siebschleife und die mit dieser in
Verbindung stehende zweite Siebschleife aufweist, und wobei in
dem Verfahren die aus dem Stoffauflauf der Papiermaschine
ausfließende Fasersuspension entweder der Langsiebpartie vor der
Doppelsiebpartie zugeführt wird, wobei die Langsiebpartie ein
Abschnitt der zweiten Siebschleife ist und auf welcher Wasser
durch das zweite Sieb aus der Fasersuspension entfernt wird
bevor sie zu der Doppelsiebpartie geführt wird, oder die
Fasersuspension mit Stoffauflaufkonsistenz direkt auf die
Doppelsiebpartie zwischen den Siebschleifen zugeführt wird,
wobei Wasser mittels einer innerhalb der ersten Siebschleife
angeordneten Entwässerungseinheit entfernt wird, wobei die
Entwässerungseinheit Wasser aus der Fasersuspension durch das
erste Sieb abfließen läßt, wonach die erste Siebschleife von der
geformten Bahn getrennt wird, die dann dem Lauf der zweiten
Siebschleife folgend zur weiteren Bearbeitung der Bahn geführt
wird, und wobei erste und zweite einstellbare Entwässerungszonen
vorgesehen sind, wobei in der ersten Entwässerungszone der
Doppelsiebpartie die Läufe beider Siebschleifen linear oder im
wesentlichen linear sind und die Bewegungsrichtung der Bahn
einstellbar ist, wobei die zweite Siebschleife mit
Siebstützelementen in der ersten Entwässerungszone gegen die
erste Siebschleife einstellbar vorgespannt ist, gekennzeichnet
durch das Merkmal, daß in der ersten Entwässerungszone die
Bewegungsrichtung der Bahn einstellbar in Richtung auf die
zweite Siebschleife abgelenkt ist, und daß in einer zweiteh und
gekrümmten, der ersten Entwässerungszone nachfolgenden
Entwässerungszone die Bahn gekrümmt in Richtung auf die erste
Siebschleife als eine gekrümmte Entwässerungszone geleitet wird,
wobei in der gekrümmten Entwässerungszone der Druck zwischen den
Sieben durch einstellbares Spannen der Siebe erreicht wird.
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Ebenso wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Formen einer
faserigen Papier- oder Kartonbahn geschaffen, wobei die
Vorrichtung eine Doppelsiebpartie, die eine erste Siebschleife
und eine mit dieser in Verbindung stehende zweite Siebschleife
hat, und mindestens einen Stoffauflauf aufweist, welcher
Fasersuspension entweder auf die Langsiebpartie vor der
Doppelsiebpartie oder mit Stoffauflaufkonsistenz direkt auf die
Doppelsiebpartie zwischen Siebschleifen zuführen soll, und in
welcher die erste Siebschleife mit einer Entwässerungseinheit
ausgestattet ist, die, mittels Unterdruck, Wasser aus der
Fasersuspension zwischen den Siebschleifen durch das erste Sieb
entfernt, wobei zwei aufeinanderfolgende Entwässerungszonen
vorgesehen sind, und wobei die Läufe beider Siebschleifen in der
ersten Entwässerungszone linear oder im wesentlichen linear
sind, wobei die zweite Siebschleife (20, 120, 220) mit
Siebstützelementen (27, 28, 29; 127, 227) in der ersten
Entwässerungszone gegen die erste Siebschleife (10, 110, 210)
einstellbar vorgespannt ist, gekennzeichnet durch das Merkmal,
daß die zwei Entwässerungszonen im Bereich der
Entwässerungseinheit derart angeordnet sind, daß in der ersten
Entwässerungszone die Bewegungsrichtung der Bahn in Richtung auf
die zweite Siebschleife abgelenkt ist, wobei der Winkel
(β, β') mit dem die Bewegungsrichtung der Bahn in Richtung auf
die zweite Siebschleife abgelenkt werden soll einstellbar ist,
und daß in der zweiten Entwässerungszone die Bewegungsrichtung
der Bahn gekrümmt in Richtung auf die erste Siebschleife
geleitet ist.
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Verglichen mit dem Stand der Technik werden mit der Erfindung
verschiedene Vorteile erreicht. In der Doppelsiebpartie, die ein
wesentlicher Teil der Erfindung
ist, kann die Bahn zwischen den Sieben einfach geformt und
zusätzlich der Winkel des Spalts zwischen den Sieben
eingestellt werden. Im Ergebnis sind das Verfahren und die
Vorrichtung gemäß der Erfindung für einen sehr großen
Bereich von Einsatzgewichten und Geschwindigkeiten
geeignet. Infolge der Konstruktion der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind das Verfahren und die Vorrichtung
ebenfalls für sehr hohe Bahngeschwindigkeiten geeignet.
Andere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sind in der
nachfolgenden Beschreibung detailliert wiedergegeben.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Beispieles unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht eines
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Bahnformungsvorrichtung.
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Fig. 2 veranschaulicht die Doppelsiebpartie der
Bahnformungsvorrichtung gemäß Fig. 1 im Detail.
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Fig. 3 und Fig. 4 sind alternative Ausführungsbeispiele
der Lösung in Fig. 1.
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Das bevorzugte Ausführungsbeispiel der
Bahnformungsvorrichtung gemäß Fig. 1 hat einen Stoffauflauf 11 eine erste
Siebschleife 10 und eine zweite Siebschleife 20. Der Lauf
der ersten Siebschleife ist durch Leitrollen 11 und eine
einstellbare Führungsrolle lla geführt, und entsprechend
ist der Lauf der zweiten Siebschleife durch Leitrollen 21
geführt. Das Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist eine
sogenannte Langsiebanwendung, in der der Stoffauflauf 1 den
Papier- oder Ganzstoff der Langsiebpartie 20a der zweiten
Siebschleife 20 zuführt, wo Wasser aus dem Ganzstoff mit
Entwässerungseinrichtungen 22 abgezogen wird. Die
Faserschicht W, d.h. die Bahn, die auf der zweiten
Siebschleife 20 geformt wurde, setzt ihren Weg zur
Doppelsiebpartie fort, die in dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 1 den Raum zwischen der ersten Siebschleife 10 und der
zweiten Siebschleife 20 aufweist. Am Anfang der
Doppelsiebpartie bilden die obere Siebschleife 10 und die
untere Siebschleife 20 einen verjüngten Spalt, wo die obere
Siebschleife 10 mit einem kleinen Winkel, z.B. 2 bis 5º,
nahe an die untere Siebschleife 20 geleitet wird. Innerhalb
der ersten Siebechleife 10 ist eine Entwässerungseinheit 12
angeordnet, mit deren Hilfe Wasser aus der Bahn W durch das
erste Sieb 10 in Richtung auf die Entwässerungseinheit 12
entfernt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite beider
Siebe, unmittelbar vor dem Bereich der Entwässerungseinheit
12, ist ein Kasten 25 angeordnet, der, infolge seiner
gekrümmten Oberseite, die zweite Siebschleife 20 und die
Bahn W in den Bereich der Entwässerungseinheit 12 führt.
Die Entwässerungseinheit 12 ist in zwei Entwässerungszonen
unterteilt, d.h. in die erste oder lineare Zone 12a und in
die nachfolgende zweite oder gekrümmte Zone 12b. Der Aufbau
und der Betrieb dieser Zonen wird in Verbindung mit Fig. 2
erläutert, in der die Doppelsiebpartie der
Bahnformungseinrichtung detaillierter beschrieben ist.
Stromabwärts der Bahnbewegung nach der Entwässerungseinheit
unterhalb der zweiten Siebschleife 20 ist ein Saugkasten 26
angeordnet, der ein sogenannter Aufnahmesaugkasten ist, der
sicherstellt, daß die Bahn W der Oberfläche der zweiten
Siebschleife 20 nach der Doppelsiebpartie folgt. In dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist die zweite Siebschleife
20 ferner mit Entwässerungseinrichtungen 23 ausgestattet,
z.B. Saugkästen, die Wasser aus der Bahn W entfernen. Die
mit einer Bahnformungsvorrichtung gemäß Fig. 1 geformte
Bahn W wird dann von der zweiten Siebschleife 20 getrennt,
beispielsweise mit Hilfe einer Aufnahmerolle 31, die mit
der Saugzone 32 ausgestattet ist und an der Unterseite des
Aufnahmefilzes 30 befestigt ist, welcher die Bahn W von der
Siebpartie zur Pressenpartie (nicht dargestellt) befördert.
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Wie zuvor erwähnt, führt der Stoffauflauf 1 Ganzstoff
zunächst auf die Langsiebpartie 20a, wo Wasser aus dem
Ganzstoff entfernt wird, und wonach sich der Ganzstoff zur
Doppelsiebpartie der Bahnformungsvorrichtung bewegt.
Erfindungsgemäß ist es jedoch auch möglich, den Ganzstoff
mit Stoffauflaufkonsistenz direkt in den verjüngten Spalt
zwischen den Siebsohleifen 10 und 20 zuzuführen. Dies ist
in Fig. 1 mit dem mit dem Bezugszeichen 1a gekennzeichneten
Stoffauflauf dargestellt, der in einer solchen Anwendung
somit ein alternatives Ausführungsbeispiel zum Stoffauflauf
1 ist. Das dritte alternative Ausführungsbeispiel in Fig. 1
ist folgendes: Der erste Stoffauflauf 1 ist ein sogenannter
primärer Stoffauflauf, mittels dem Ganzstoff auf die
Langsiebpartie 20a, durch die Wasser aus dem Ganzstoff
entfernt wird, aufgebracht wird, und der Ganzstoff die
gewünschte Konsistenz vor Eintritt in die Doppelsiebpartie
erreicht. Eine zusätzliche Ganzstoffschicht wird mittels
eines zweiten Stoffauflaufs (1a), eines sogenannten
sekundären Stoffauflaufs, direkt in den Spalt zwischen den
Siebschleifen eingebracht. Ganzstoff wird in Form von
Schichten in die Doppelsiebpartie geleitet, derart, daß der
an der zweiten Siebschleife 20 anliegende Ganzstoff
trockener ist als der an der ersten Siebschleife 10
anliegende Ganzstoff.
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Fig. 2 zeigt detaillierter den Aufbau und den Betrieb der
Bahnformungsvorrichtung gemäß der Erfindung. Wie zuvor
beschrieben, bewegt sich die Bahn W in den verjüngten Spalt
zwischen den Siebschleifen 10 und 20, geführt von der
zweiten Siebschleife 20. Der Spalt wird von der ersten und
der zweiten Siebschleife 10 und 20 derart gebildet, daß die
Siebschleifen in gegenseitigem Bezug in einem kleinen
Winkel a angeordnet sind, der vorzugsweise zwischen 2 und
5º einstellbar ist. Der Winkel α kann durch Einstellen der
vertikalen Position der Führungsrolle 11a der ersten
Siebschleife 10 eingestellt werden (durch einen Pfeil
angedeutet). Der Pfad der Bahn ist im Bereich des
verjüngten Spalts durch Verwendung des Saugkastens 25 mit
einer gekrümmten Oberseite in Richtung auf das Sieb 20
abgelenkt. Wenn die Bahn in die lineare Zone 12a der
Entwässerungseinheit eintritt, wird sie durch Verwendung
einer leicht gekrümmten Oberseite des Saugkastens 25 mit
dem Radius R1 leicht nach unten gerichtet (Figuren 1 und
2). Der Radius ist so gewählt, daßer die Bahn sanft, ohne
übermäßigen Druck in die lineare Entwässerungszone 12a
führt. Die Struktur der eigentlichen Entwässerungseinheit
12 ist eher konventionell und weist verschiedene Kammern 13
bis 16 auf, in die Wasser aus dem Ganzstoff durch
Unterdruck in den Kammern 13 bis 16 abgezogen wird.
Verschiedene Unterdruckniveaus können vorzugsweise in
verschiedenen Kammern verwendet werden. Im Bereich der
linerearen Entwässerungszone 12a an der Unterseite der
zweiten Siebschleife 20 ist eine Gruppe von
Siebstützelementen 27 bis 29 angeordnet, die von dem Rahmen
29 gehalten sind. Die Siebstützelemente 27 bis 29 sind mit
einstellbaren, flexiblen Druckelementen 28 ausgestattet.
Der von den Elementen 27, 28 gegen das Sieb ausgeübte Druck
ist mittels der Elemente 28 einstellbar. Die Oberseite der
linearen Entwässerungszone 12a weist entsprechend
Entwässerungsfoils 17 konventioneller Stuktur auf. An die
lineare Entwässerungszone 12a schließt sich eine gekrümmte
Entwässerungszone 12b an, auf der die Bahn, bestimmt durch
den Radius der Schuhkrümmung R, in Richtung auf die erste
Siebschleife 10 geführt wird. Die Entwässerungsfoils 18 auf
der Oberseite der Siebe in der gekrümmten Zone sind auf
einem gekrümmten Pfad angeordnet, der durch den
Krümmungsradius R bestimmt ist. In der linearen
Entwässerungszone 12a hängt der Druck zwischen den Sieben
und 20 von der durch die Elemente 28 ausgeübten
Vorspannung ab, während in der gekrümmten Zone 12b der
Druck zwischen den Sieben 10 und 20 von der Siebspannung
und dem Krümmungsradius R abhängt. Der Aufnahmesaugkasten
26, der nach der gekrümmten Zone 12b angeordnet ist, hat
eine gekrümmte Führungsoberfläche mit dem Radius R2, der so
gewählt ist, daß die geformte Bahn W sanft auf der
Oberfläche des zweiten Siebs 20 aufgenommen wird.
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Erfindungsgemäß ist die Entwässerungseinheit 12 mit einer
Welle, die zum Sieb parallel und bezüglich der
Bewegungsrichtung der Bahn W quer ist, an den
Tragstrukturen befestigt. Gemäß Fig. 2 kann die Welle P
entweder an der Verbindung der linearen Zone 12a und der
gekrümmten Zone 12b oder am stromabwärtigen Ende P' der
gekrümmten Zone 12b oder irgendwo im Bereich der gekrümmten
Zone 12b angeordnet werden. Mit der universellen Welle P
und P' als Mittellinie kann die Entwässerungseinheit 12 in
den Grenzen der Winkel β oder β' gedreht werden. Diese
Drehung beeinflußt auch den Winkel a zwischen den Sieben 10
und 20 in der linearen Entwässerungszone.
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Der Winkel α zwischen den Sieben 10 und 20 ist somit leicht
durch Drehen der Entwässerungseinheit 12 und durch
Einstellen der Rolle 11a entsprechend der Dicke des in den
Siebspalt eintretenden Ganzstoffs einstellbar. Mit Hilfe
von in der linearen Entwässerungszone 12a angeordneten
einstellbaren Siebstützelementen 27 bis 29 kann der auf die
Bahn ausgeübte Druck ohne Beschädigung der Bahn eingestellt
werden. Wegen dieser Einstellungen ist die Erfindung für
einen sehr breiten Bereich von Einsatzgewichten und
Geschwindigkeiten geeignet. Durch die sich an die lineare
Zone 12a anschließende gekrümmte Zone 12b sind das
erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung wesentlich
besser für hohe Geschwindigkeiten geeignet als
vergleichbare Lösungen nach dem Stand der Technik, die mit
einer entsprechenden Entwässerungszone ausgestattet sind.
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Dies ist durch die gekrümmte Zone 12b bedingt, Wo die
Trockenheit der Bahn W größer ist als in der linearen Zone
112a und keine reibungserzeugenden Siebstützelemente für die
zweite Siebschleife 20 erforderlich sind. In der linearen
Zone 12a arbeitet das vom Ganzstoff entfernte Wasser als
Schmiermittel und reduziert die Reibung. Die
Siebstützelemente 27 bis 29 in der linearen Zone 12a
erzeugen somit keine wesentliche Reibung, die einen Betrieb
mit höherer Geschwindigkeit stören würde.
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Fig. 3 und 4 stellen alternative Ausführungsbeispiele zur
Lösung in Fig. 1 dar. In den Lösungen von Fig. 3 und 4
weicht die Bewegungsrichtung der Bahn W in der
Doppelsiebpartie wesentlich von der horizontalen Ebene ab
und in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 ist die
Bewegungsrichtung aufwärtig. In dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 3 führt der Stoffauflauf 101 Ganzstoff direkt in den
Spalt zwischen der ersten Siebschleife 110 und der zweiten
Siebschleife 120 zu. Die erste Siebschleife 110 ist von
Leitrollen 111 und einer einstellbaren Führungsrolle 111a
geführt. Wie in Fig. 1 und 2 ist innerhalb der ersten
20 Siebschleife 110 eine Entwässerungseinheit 112 angeordnet,
deren Aufbau und Betrieb im wesentlichen der vorstehenden
Beschreibung entspricht. Somit gibt es im Bereich der
Entwässerungseinheit 112 eine lineare Zone, deren
Wasserentzugsseite Entwässerungsstäbe 117 hat sowie eine
gekrümmte Zone, deren Saugseite Entwässerungsstäbe 118
aufweist. Die zweite Siebschleife 120 ist durch Leitrollen
121, eine Führungsrolle 125 und eine Saugrolle 121b
geführt. In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 ist der
Saugkasten 25 der Fig. 2 durch eine Führungsrolle 125
ersetzt, die vorzugsweise eine Saugrolle ist. Zusätzlich
ist der Durchmesser der Führungsrolle 125 so groß, daß sie
die Bahn sanft in den Bereich der Entwässerungseinheit 12
führt. Die saugrolle 121b stellt sich her, daß die Bahri W
sich nach der Doppelsiebpartie auf die Oberfläche der
zweiten Siebschleife 120 bewegt. Zusätzlich zeigt Fig. 31
daß in der linearen Zone der Entwässerungseinheit 12 die
zweite Siebschleife durch Siebstützelemente 127, die den
Stützelementen in Fig. 1 entsprechen, abgestützt ist, und
Fig. 3 zeigt ferner, daß nach der Entwässerungseinheit 112
ein Saugkasten 126 angeordnet werden kann, um die zweite
Siebschleife zu unterstützen, mittels der die sanfte
Bewegung der Bahn nach der Entwässerungseinheit 112
gewährleistet ist. Wie in Fig. 1 gezeigt, wird die geformte
Bahn W von der Bahnformungspartie mit einer Aufnahmerolle
131, die eine Saugzone 132 aufweist; getrennt, und mit
deren Hilfe die Bahn W zum Aufnahmefilz 130 und weiter zur
Pressenpartie der Papiermaschine bewegt. In dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die Bahn in der
linearen Zone der Entwässerungseinheit 112 in Richtung auf
die Innenseite der zweiten Siebschleife geführt, d.h. die
Bewegungsrichtung der Bahn ist, wie in Figuren 1 und 2
gezeigt, abgelenkt. Zusätzlich ist in dem in Fig. 3
gezeigten Ausführungsbeispiel die Entwässerungseinheit 112
mit einer Welle P, die quer bezüglich der Bewegungsrichtung
in der Bahn angeordnet ist, bezüglich des Rahmens (nicht
dargestellt) befestigt. In dem in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die Welle P am Ende der gekrümmten
Entwässerungszone der Entwässerungseinheit 112 angeordnet.
Es ist jedoch offensichtlich, daß auch in dem
Ausführungsbeispiel vom Fig. 3 die Welle P irgendwo in der
gekrümmten Entwässerungszone angeordnet werden kann.
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Fig. 4 zeigt ein anderes alternatives Ausführungsbeispiel
der Erfindung, in dem die Bewegungsrichtung der Bahn im
wesentlichen abwärts in der Doppelsiebpartie der
Bahnformungsvorrichtung angeordnet ist. Im
Ausführungsbeispiel von Fig. 4 führt der Stoffauflauf 201 Ganzstoff auf
die Langsiebpartie 220a, die durch
Entwässerungseinrichtungen 222 gestützt ist. Die Langsiebpartie 220a ist
ein Teil der zweiten Siebschleife 220. Nach der
Langsiebpartie 220a wird die Bahn in die aus der ersten
Siebschleife 210 und der zweiten Siebschleife 220 gebildete
Doppelsiebpartie geleitet. Die erste Siebschleife 210 ist
durch Leitrollen 211 sowie eine einstellbare Führungsrolle
211a geführt. Innerhalb der ersten Siebschleife ist eine
Entwässerungseinheit 212 angeordnet, deren Betrieb und
Aufbau den Entwässerungseinheiten 12 und 112, die zuvor
beschrieben wurden, entspricht. Die zweite Siebschleife 220
ist durch Leitrollen 221, Entwässerungseinrichtung 222, wie
zuvor genannt, eine Führungsrolle 225 und eine Saugrolle
221b geführt. Die Aufgabe der Führungsrolle 225 ist es, die
zweite Siebschleife 220 und die darauf befindliche Bahn
sanft in die Doppelsiebpartie zu führen und dementsprechend
ist es die Aufgabe der Saugrolle 221b, die geformte Bahn
von der Doppelsiebpartie auf die Oberfläche der zweiten
Siebschleife 220 zu führen. Ferner zeigt Fig. 4, daß die
Vorrichtung mit einem zweiten Stoffauflauf 101b
ausgestattet ist, mit dessen Hilfe Ganzstoff direkt auf die
Doppelsiebpartie zugeführt werden kann. Somit kann das
Ausführungsbeispiel von Fig. 4 entweder einen der
Stoffaufläufe 201 oder 201a verwenden, oder es können beide
Stoffauf läufe gleichzeitig verwendet werden, wodurch die
Faserschicht Schicht um Schicht gebildet wird. Im
Entwässerungsbereich 212 gibt es eine erste, d.h. lineare
Entwässerungszone und eine gekrümmte Entwässerungszone
dahinter, wie zuvor beschrieben wurde. In der linearen
Entwässerungszone, auf der die erste Siebschleife 210 von
Entwässerungsfolis 217 getragen ist und die zweite
Siebschleife 220 durch Siebstützelemente 227 abgestützt
ist, ist die Bewegungsrichtung der Bahn in einem bestimmten
Winkel in Richtung auf die zweite Siebschleife 220
abgelenkt. In der gekrümmten Entwässerungszone, auf der die
erste Siebschleife 210 durch Entwässerungsfoils 218 mit
einem vorbestimmten Krümmungsradius abgestützt ist, die
Bewegungsrichtung der Bahn in eine sanfte Krümmung geführt,
derart, daß der Druck zwischen den Siebschielfen von dem
Krümmungsradius abhängt. Hinter der Entwässerungseinheit
kann ein Sauqkasten 226 angeordnet werden, dessen Betrieb
und Aufbau zuvor in Verbindung mit vorigen
Ausführungsbeispielen beschrieben wurde. Die in der
Bahnformungspartie geformte Bahn W wird mittels einer
Aufnahmerolle 231, die eine Saugzone 232 aufweist, auf den
Aufnahmefilz 230 geführt, und der Aufnahmefilz 230 leitet
die Bahn W von der Bahnformungspartie weiter zur
Pressenpartie (nicht dargestellt). Auch in dem
Ausführungsbeispiel von Fig.4 ist die Entwässerungseinheit
212 mittels einer Welle P, die bezüglich der
Bahnbewegungsrichtung quer ist, an dem Rahmen befestigt.
Die Lage der Entwässerungseinheit 212 ist bezüglich der
Welle P einstellbar, wie in vorigen Ausführungsbeispielen
Auch in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 4 kann die Welle P
vorzugsweise in der gekrümmten Zone der
Entwässerungseinheit 212 angeordnet werden.
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Die Erfindung wurde zuvor unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die in den Figuren
dargestellten Beispiele beschränkt, sondern im Rahmen des
durch die anschließenden Ansprüche definierten
Erfindungskonzepts ist eine Vielzahl von Variationen
möglich.