DE3406217C1 - Vorrichtung zum Führen der Siebe einer Doppelsiebpartie einer Papier- oder Kartonmaschine - Google Patents

Abstract

Bei einer Doppelsiebpartie einer Papier- oder Kartonmaschine ist wenigstens ein Stütztisch, wie Entwässerungskasten o. dgl., vorgesehen, über den die Siebe laufen. Dem Stütztisch liegt auf der anderen Siebseite eine Führungsbahn gegenüber, welche aus dicht nebeneinanderliegenden Leisten gebildet ist. Diese sitzen mit ihrer siebabgewandten Seite auf einer elastischen Tragschicht und vermögen einzeln und/oder in Gruppen mit einstellbarem Druck Auslenkungen des zugeordneten Siebes zu folgen. Die aus Stütztisch und Siebführungsbahn gebildete Vorrichtung vermeidet Rückströmungen in der Suspension sowie Verdrückungen im Blattgefüge.

Description

• Durch die im Patentanspruch 2 angegebene Maßnahme wird eine besonders einfache Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt und der Auftrieb der Schwimmkörper zur Einstellung des Druckes auf das zugeordnete Sieb ausgenutzt.
• Die Weiterbildung der Vorrichtung nach dem Merkmal des Anspruchs 3 dient dem Zweck, durch unterschiedliche Wasserfüllung der einzelnen Kammern den Druck der zugeordneten Leisten über den Verlauf der Führungsbahn zu variieren.
• Die Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß dem Merkmal des Anspruchs 4 erlaubt es, die Führungsbahn in einer schräg verlaufenden Ebene, vertikal oder sogar oberhalb des Obersiebes anzuordnen. Dabei hat die Maßnahme nach dem Anspruch 5 den Zweck, den Druck über den Verlauf der Führungsbahn variabel einstellen zu können.
• Durch die im Patentanspruch 6 angegebene Maßnahme wird erreicht, daß die zwischen den beiden Sieben eingeschlossene Stoffsuspension auch zur Seite der Führungsbahn hin entwässert werden kann.
• Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Abschnitt einer Doppelsiebpartie einer Papiermaschine mit einer Vorrichtung zum Führen der Siebe, wobei diese aus einem dem Obersieb zugeordneten Entwässerungskasten und einem untersiebseitigen Wasserkasten mit Schwimmkörpern besteht, welche eine Siebführungsbahn bildende Leisten tragen;als erstes Ausführungsbeispiel, F i g. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in F i g. 1 durch den Entwässerungskasten und den Wasserkasten mit der Siebführungsbahn, F i g. 3 eine Ansicht auf die Doppelsiebpartie entsprechend F i g. 1, bei der jedoch die Leisten der Siebführungsbahn auf von einem Stützkasten getragenen Druckkissen ruhen, als zweites Ausührungsbeispiel, und F i g. 4 einen Querschnitt durch eine hohl ausgebildete Leiste mit einem gegen das Sieb offenen Saugschlitz, in größerem Maßstab.
• Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Abschnitt einer Doppelsiebpartie 10 einer im übrigen nicht wiedergegebenen Langsiebpapiermaschine weist ein um zwei Siebumlenkwalzen 11 und 12 laufendes Obersieb 43 sowie ein Untersieb 14 auf. Beide Siebe 13 und 14, deren Laufrichtung durch Pfeile angedeutet ist, bilden einen keilförmigen Spalt 15, der sich in Laufrichtung verjüngt. Zur Entwässerung der zwischen den beiden Sieben 13 und 14 eingebrachten Stoffsuspension 16 ist zwischen den Siebumlenkwalzen 11 und 12 ein Entwässerungskasten 17 angeordnet, gegen den sich das Obersieb 13 abstützt.
• Auf der dem Entwässerungskasten 17 gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Wasserkasten 18 mit mehreren durch Zwischenwände 19 abgetrennten, nach oben offenen Kammern 20. In diesen Kammern 20 sind jeweils mehrere in Richtung senkrecht zur Siebebene bewegbare Schwimmkörper 21 geführt. Diese greifen von unten an einer elastischen Tragschicht 22 an, welche den Wasserkasten 18 oben dicht abschließt. Auf der Tragschicht 22 sitzen sich über die Siebbreite erstrekkende, dicht nebeneinanderliegende Leisten 23. Jedem Schwimmkörper 21 ist eine Leiste 23 zugeordnet, die aus einem verschleißfestem Werkstoff, wie Keramik oder Kunststoff, besteht. Die Leisten 23 bilden eine Führungsbahn 24, gegen die sich das Untersieb 14 abstützt.
• Die einzelnen Kammern 20 des Wasserkastens 18 sind in unterschiedlicher Höhe mit Wasser gefüllt. Hierdurch werden an den Schwimmkörpern 21 wirksame Auftriebskräfte verschiedener Größe auf die einzelnen Leisten 23 übertragen, welche einen dementsprechen- den Druck auf das Untersieb 14 und die Stoffsuspension 16 ausüben. Durch unterschiedliche Füllung der Kammern 20 mit Wasser kann dieser Druck den Erfordernissen entsprechend variiert werden. Wie in F i g. 1 dargestellt, nimmt in Laufrichtung der Wasserstand in den Kammern 20 und damit der Druck stufenförmig gegen das Ende des Spaltes 15 zu. Durch Einfügen weiterer Zwischenwände 19 in den Wasserkasten 18 kann die Einstellung des Druckes noch feinfühliger vorgenommen werden. Der Druck der Leisten 23 kann auch mittels eines Regelkreises automatisch eingestellt werden, indem in Abhängigkeit von der Menge und der Entwässerungsfähigkeit der zugeführten Stoffsuspension 16 der Wasserstand in den Kammern 20 des Wasserkastens 18 verändert wird.
• Lageänderungen des Untersiebes 14 in Richtung senkrecht zur Siebebene können die Leisten 24 aufgrund der Elastizität der Tragschicht 22 folgen, ohne daß dabei der von den Leisten ausgeübte Druck sich wesentlich ändert. Dabei verhindert die beispielsweise aus einem armierten Gummituch bestehende Tragschicht 22 das Eindringen von Siebwasser und Stoffteilchen in den Wasserkasten 18.
• Bei dem in F i g. 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der Siebführungsbahn 24' stützen sich die Leisten 23' unter Zwischenlage der elastischen Tragschicht 22' auf mehreren, quer zur Sieblaufrichtung verlaufenden Druckkissen 25 ab, die auf einem biegesteifen Stützkasten 26 ruhen. Anstelle mehrerer Druckkissen 25 kann auch ein einzelnes Kissen Verwendung finden, welches sich quer zur Sieblaufrichtung erstreckende Kammern hat. Durch eine Füllung der Druckkissen 25 mit Luft unterschiedlichen Drucks kann die Einwirkung der Leisten 23' der Siebführungsbahn 24' auf das Untersieb 14' und die Stoffsuspension 16' variiert werden.
• Beim in Fig. 4 dargestellten rechteckförmigen Querschnitt einer Leiste 27 ist diese mit einem Hohlraum 28 versehen, der einen zur Siebseite hin offenen Saugschlitz 29 hat. Durch den Anschluß des Hohlraums 28 der einzelnen Leisten 27 an eine Unterdruck erzeugende Einrichtung kann die Siebführungsbahn auch zum Entwässern der Stoffsuspension verwendet werden.
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Claims (6)

1. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Führen der Siebe einer Doppelsiebpartie einer Papier- oder Kartonmaschine, mit wenigstens einem Stütztisch, wie Entwässerungskasten od. dgl., über die Siebe laufen, sowie mit einer dem Stütztisch auf der anderen Siebseite gegenüberliegenden Siebführungsbahn, welche aus miteinander verbundenen, sich über die Siebbreite erstreckenden leistenförmigen Elementen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (23, 23', 27) der Führungsbahn (24, 24') dicht nebeneinanderliegend quer zur Sieblaufrichtung verlaufen, in Richtung senkrecht zur Sieb ebene bewegbar sind und mit ihrer siebabgewandten Seite auf einer elastischen Tragschicht (22, 22') sitzen, so daß sie einzeln und/oder in Gruppen mit einstellbarem Druck Auslenkungen des zugeordneten Siebes (14, 14') zu folgen vermögen.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (23) und die Tragschicht (22) oben auf Schwimmkörpern (21) sitzen, welche in einem Wasserkasten (18) geführt sind, wobei jeder Leiste ein Schwimmkörper zugeordnet ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserkasten (18) voneinander getrennte Kammern (20) für die Schwimmkörper (21) aufweist.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (23') unter Zwischenlage der elastischen Schicht (22') auf wenigstens einem Druckkissen (25) sitzen.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckkissen (25) quer zur Sieblaufrichtung sich erstreckende Kammern hat.
6. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (27) hohl ausgebildet sind und gegen das Sieb offene Saugschlitze (29) haben.

   Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen der Siebe einer Doppelsiebpartie einer Papier- oder Kartonmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

   In der US-PS 3595 744 ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der das Untersieb über einen Stütztisch aus mehreren, in Laufrichtung hintereinander angeordneten und sich über die Siebbreite erstreckenden Entwässerungskästen läuft. Das gegenüberliegende Obersieb ist über eine Bahn geführt, die ebenfalls von mehreren Entwässerungskästen gebildet ist. Diese sind gelenkig miteinander verbunden und in der Höhe einstellbar an einem Tragebalken aufgehängt. Dieser Balken ist ebenfalls höhenveränderbar über Gelenke mit einem ortsfesten Träger verbunden. Die Siebführungsbahn, welche mit dem Stütztisch einen in Laufrichtung im Querschnitt keilförmigen Spalt begrenzt, kann in ihrer Kontur durch Anheben oder Absenken der einzelnen Entwässerungskästen verändert werden. Der Hub der Siebführungsbahn als Ganzes in Richtung senkrecht zur Siebebene wird in Abhängigkeit von der aus dem Spalt austretenden, gewünschten Bahndicke durch Anschläge zwischen dem Tragbalken und dem ortsfesten Träger im Hinblick auf zu große Auslenkung begrenzt. In Richtung auf das Untersieb vermag dagegen die Siebführungsbahn nachzugeben. Im Falle erhöhter Stoffzufuhr in den keillörmigen Spalt oder bei schmieriger gemahlenem Stoff können aber Zustände auftreten, bei denen die aus dem Spalt austretende Papierbahn nicht ausrcichend cntwässert ist. Wegen der Hubbegrenzung der Führungsbahn kommt es dann im Inneren des Spaltes zu Rückströmungen der Stoffsuspension, welche zu Störungen und Verdrückungen im Blattgefüge führen.

   Aus der US-PS 32 40 665 sind zu beiden Seiten einer Doppelsiebpartie feststehende Stütztische aus in Sieblaufrichtung angeordneten Leisten bekannt. Die Stütztische bilden in Laufrichtung einen konvergierenden Spalt und dienen der beidseitigen Entwässerung einer Bahn, wobei das entzogene Wasser in den Zwischenräumen der mit Abstand zueinander angeordneten Leisten der einzelnen Stütztische abgeführt wird.

   Die US-PS 34 38 854 betrifft einen Saugkasten mit einer gekrümmten Siebführungsfläche zur Entwässcrung einer zwischen zwei Sieben gebildeten Bahn. Der Saugkasten ist mit sich annähernd in Sieblaufrichtung erstreckenden Leisten ausgestattet. Diese sind mit gegenseitigem Abstand fest am Kasten angeordnet.

   Auch bei den beiden letztgenannten Ausführungsformen ist wegen der starren Anordnung der Entwässerungselemente keine selbsttätige Anpassung an veränderte Stoffeigenschaften und -mengen der gebildeten Bahn möglich.

   Schließlich ist in der DE-PS 33 05 539 vorgeschlagen worden, einen einer Vordruckwalze zugeordneten Saugkasten zum Entwässern von Papierbahnen endseitig mit je einem Formatschieber auszustatten, welcher gegen die Walzenumfangsfläche elastisch nachgiebig ausgebildet ist. Zu diesem Zweck trägt der Formatschieber ein sich mit seiner Längsachse in Bahnlaufrichtung erstreckendes Lamellenpaket, dessen zueinander parallel angeordnete, dünnwandig ausgebildete Lamellen in wenigstens annähernd rechtwinklig zur Bahnlaufrichtung verlaufenden Ebenen gegeneinander verschiebbar geführt und federnd abgestützt sind. Der Formatschieber kann sich daher an unterschiedliche Walzendurchmesser sowie Eindringtiefen der Vordruckwalze anpassen.

   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich in ihrer Form selbsttätig an unterschiedlichen Anfall von Stoffsuspension verschiedener Entwässerungsfähigkeit zwischen den Sieben anpaßt und einen frei wählbaren Entwässerungsdruck auf die Stoffsuspension ausübt.

   Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.

   Bei dieser Lösung ist die hohe Flexibilität der Führungsbahn besonders vorteilhaft, weil das von der Bahn getragene Sieb entsprechend der jeweils erforderlichen Spaltweite zwischen den beiden Sieben nachgeben kann und trotzdem den gewählten Entwässerungsdruck in einem Bereich beibehält, der die sich bildende Bahn nicht zerstört und eine schonende Entwässerung ermöglicht.

   Außerdem kann den Erfordernissen gemäß dieser Druck im Verlauf der Führungsbahn in unterschiedlicher Höhe gewählt werden, d. h. er kann in Sieblaufrichtung zunehmend verstärkt werden.

   Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.