DE4028126C2 - Schlitzdüse, insbesondere für einen Doppelsiebformer und deren Verwendung in einem Doppelsiebformer - Google Patents
Schlitzdüse, insbesondere für einen Doppelsiebformer und deren Verwendung in einem DoppelsiebformerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schlitzdüse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
deren Verwendung in einem Doppelsiebformer.
Eine Schlitzdüse der obengenannten Art, gelegentlich auch Autoslice genannt, benutzt
man insbesondere bei Doppelsiebformern zum Abführen des durch das Obersieb heraus
aus der zwischen den Sieben zu entwässernden und zu formierenden Suspensionsschicht
austretenden Siebwassers. Während dabei das Siebwasser von dem unteren Sieb nach
unten, schon unter Ausnützung der Schwerkraft, relativ leicht abzuführen ist, muß das
Siebwasser von dem Obersieb gegen die Schwerkraft, im wesentlichen vertikal nach
oben abgeführt werden. Mit der kinetischen Energie des mit der Geschwindigkeit der
Siebe sich bewegenden Wassers steigt das Wasser entlang einer im Wege stehenden Wand
der Schlitzdüse und kann, eventuell unter Vakuumeinsatz, von dem Obersieb abgeschöpft
und abgeführt werden.
Verschiedene Formen von Schlitzdüsen und ihre Anwendung sind z. B. aus folgenden
Druckschriften bekannt:
Bei dem Doppelsiebformer gemäß EP 0 289 445 ist zuerst ein langer Schuh am Untersieb angeordnet. Das nach oben anstehende Siebwasser kann durch die nachgeschaltete Schlitzdüse nicht unmittelbar vom Obersieb entfernt werden. Außerdem wird die Formation der Suspensions-Oberseite nicht durch Druckimpulse verbessert.
Bei dem Doppelsiebformer gemäß EP 0 289 445 ist zuerst ein langer Schuh am Untersieb angeordnet. Das nach oben anstehende Siebwasser kann durch die nachgeschaltete Schlitzdüse nicht unmittelbar vom Obersieb entfernt werden. Außerdem wird die Formation der Suspensions-Oberseite nicht durch Druckimpulse verbessert.
Die DE-PS 11 16 967 zeigt wasserabführende Leitelemente und Schnabelsauger, welche
das Siebwasser nach oben entfernen, nicht aber geeignet sind, die Formation zu
kontrollieren.
In der FR 2 643 397 ist ein Doppelsiebformer dargestellt, der im Obersieb u. a. zwei
nach oben wirkende schlitzförmige Entwässerungselemente aufweist. Diese können zwar
das an gekrümmten Führungsflächen aufwärts geschleuderte Wasser abführen, haben
aber nur sehr geringe Formierwirkung.
Gemäß EP 0 136 000 sind ein Primär- und ein Sekundär-Autoslice vorhanden, die
starr zum Obersieb eingestellt sind, wobei die zu formierende Suspensionsschicht
zerquetscht und geschädigt werden kann. Außerdem ist der Abstand der Schlitzdüsen zum
Obersieb erheblich, was zu unerwünschter Nebelbildung führen kann.
In der PCT/FI 86/00012 ist ein Doppelsiebformer mit Schlitzdüsen, die in das Sieb
eindrücken. Auch bei dieser Form und Fahrweise besteht die Gefahr des möglichen
Verdrückens der zu formierenden Faserschicht.
Bei solchem Stand der Technik ist die Aufgabe der Erfindung, eine nach oben sauber und
verläßlich funktionierende Schlitzdüse, bzw. eine solche Schlitzdüsen aufweisende
Entwässerungseinheit zu schaffen, mit der es möglich ist, mehrere, eine gute Formation
unterstützende, auf die Oberfläche der Suspension wirkende Druckimpulse auszuüben,
wobei sich die Einstellung der Schlitzdüse zum Obersieb, d. h. zu dessen Lage bei
verschiedenen Dicken der Suspensionsschicht zwischen den Sieben gleichzeitig
automatisch anpassen läßt. Dazu soll es mit der Schlitzdüse möglich sein, eine
Langsiebpartie einer Papiermaschine zu einer Doppelsiebpartie relativ einfach
umzurüsten. Die Schlitzdüse soll auch bei Herstellung von sogenannten schweren
Papier- oder Kartonsorten (z. B. Linerboard, Wellenstoff usw.) mit Vorteil einsetzbar
sein.
Diese Aufgaben werden mit der erfindungsgemäßen Schlitzdüse gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 und durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Schlitzdüse gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 8 erfüllt.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Schlitzdüse angegeben.
Im weiteren wird der Erfindungsgegenstand und die mit ihm erzielbaren Vorteile näher
beschrieben und erklärt. Die Beschreibung bezieht sich auf eine Zeichnung, in der
schematisch zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Schlitzdüse in größerem Maßstab, und
Fig. 2 ein Beispiel eines Doppelsiebformers mit erfindungsgemäßen Schlitzdüsen.
Fig. 3 ein weiteres Beispiel mit variierter Anordnung des Stoffauflaufes.
Die Schlitzdüse 1, die insbesondere in einem Doppelsiebformer 2 einer Papier- oder
Kartonmaschine ihre Anwendung findet, ist vornehmlich zum Abführen des Siebwassers
von dem Obersieb 3 des Doppelsiebformers vorgesehen. Sie weist einen
wasserführenden Raum 4 auf, der zwischen zwei quer zu dem Sieb 3 über die ganze
Breite des Siebes verlaufenden Wänden 5 und 6 gebildet ist. Die in der Laufrichtung des
Siebes vordere Wand 5 ist hier in Richtung zu dem Sieb 3 kürzer als die hintere Wand
6, welche in ihrer Betriebsposition bis zu dem Sieb 3 reicht, wobei zwischen der
unteren Kante der kürzeren vorderen Wand 5 und dem Sieb 3 ein Spalt 7 besteht. Die
hintere Wand 8 weist zwei horizontal verlaufende Teile 6 und 9 auf. Der obere Teil 8
steht in der Betriebsposition fest und der untere, zu dem Sieb 3 weisende Teil 9 ist als
eine entlang dem oberen Teil als ein zu ihm verschiebbare, ihn teilweise überlappende
Blende ausgebildet und angeordnet. Dieser Teil 9 ist sowohl in Richtung zu dem Sieb 3
wie auch in Richtung von dem Sieb 3 weg einstellbar verschiebbar. In der jeweils
eingestellten Position ist der Teil 9 in Richtung gegen das Sieb 3 an dem oberen,
feststehenden Teil 8 elastisch abgestützt.
Zum Verschieben und elastischen Abstützen des unteren Teils 9 ist ein zwischen dem
oberen Teil 8 und dem unteren Teil 9 angeordneter Stellmotor 10 vorgesehen. Der
Stellmotor nach dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel hat zwei Druckräume, einen
oberen Druckraum 22, der für die Bewegung des unteren Teils 9 nach oben vorgesehen
ist, und einen unteren Druckraum 23, der für die Bewegung des unteren Teils 9 nach
unten in Richtung zum Sieb 3 hin vorgesehen ist. Die Räume 22 und 23 sind mit
dichten, aber elastischen Schläuchen ausgekleidet, die mit einem Medium unter Druck
beaufschlagbar sind. Der Druck ist elastisch abgestützt, so daß die untere, dem Sieb 3
zugewandte Kante 25 des unteren Teils 9, die mit einer verschleißfesten
Materialschicht 24 versehen ist, einer sich ändernden Lage des Siebes 3 folgen kann.
Diese Lage ändert sich beim Betrieb, wenn sich die Dicke der Suspensionsschicht ändert.
Die Anpassung erfolgt automatisch.
Das Siebwasser steigt durch den wasserführenden Raum 4 nach oben und fließt in einen
Sammelraum 26, aus welchem es durch eine Öffnung 27 ausfließt. Je nach
Platzverhältnissen kann der Sammelraum vor oder hinter dem Raum 4 angelegt sein.
Aus den einzelnen Schlitzdüsen läßt sich im Bedarfsfall eine kompakte
Entwässerungseinheit zusammenstellen, die auch als ganze Einheit relativ zu dem Sieb
verstellbar sein kann.
Anhand der Fig. 2 ist ein Beispiel eines Doppelsiebformers 2 mit erfindungsgemäßen
Schlitzdüsen 1 gezeigt. Er weist eine Stützebene auf, welche durch die Anordnung und
Form von Stützelementen 11 bis 13, bzw. 14 bis 17 definiert ist. Diese Stützelemente
sind bekannter Art und dienen sowohl der Abführung des Siebwassers nach unten als
auch zum Einbringen von Druckimpulsen auf die untere Seite der zu formierenden
Suspensionsschicht zwischen dem Obersieb 3 und dem Untersieb 18, die entlang der
Stützebene umlaufen. In Laufrichtung der Siebe 3 und 18 am Anfang der
Formationsstrecke ist eine Anzahl der Schlitzdüsen 1, beim Betrieb das Obersieb 3
berührend angeordnet, dabei jeweils eine Schlitzdüse an dem Abschnitt, der von den
jeweils benachbarten Stützelementen 11 und 12, bzw. 12 und 13 begrenzt ist, und zwar
jeweils in Sieblaufrichtung hinter dem Stützelement 11, bzw. 12, bzw. 13. Dem mit
den Stützdüsen 1 bestückten Abschnitt folgt ein mit einem Preßschuh 19 bekannter Art
bestückter Abschnitt, in dem am Untersieb 18 weitere Stützelemente 14 bis 15 im
Bereich des Preßschuhs 19 angeordnet sind. Die Suspension wird zwischen die Siebe an
der Stelle zwischen den Brustwalzen 20 und 21 durch eine Düse 28 eines Stoffauflaufs
eingespritzt. Die obere Brustwalze 20 ist eine Vollwalze, die untere Brustwalze 21 ist
eine offene Walze, die Siebwasser aufnimmt und abführt.
Eine andere mögliche Anordnung des Strahlbereiches zeigt Fig. 3 mit einem im
wesentlichen einen Strahl nach oben bildenden Stoffauflauf 28′ an einer Brustwalze 21′,
in deren Schleuderbereich die erste Saugdüse wirksam wird.
Die Anordnung der das Siebwasser abführenden oder Druckimpulse ausübenden
Elemente, Schlitzdüsen, Preßschuhe, Stützelemente, Leisten usw. ist im Bereich der
Entscheidung des Fachmanns. Verschiedene Kombinationen der Anordnung sowie Auswahl
dieser Elemente sind in konkret zu lösendem Fall möglich und notwendig und
dementsprechend vorteilhaft. Das gleiche gilt für die Wahl der Stützebene, ob sie gerade,
wellenartig steigend oder sinkend sein soll.
So ist z. B. ein Doppelsiebformer vorstellbar, der im Unterschied zum vorher
beschriebenen in Laufrichtung der Siebe zuerst einen Preßschuh (wie 19) am Obersieb
angeordnet hat, welchem Abschnitt ein mit einigen Schlitzdüsen (wie 1) bestückter
Abschnitt folgt.
Um solche vorteilhaften Kombinationen schneller realisieren zu können, z. B. eine
Umrüstung, ist eine Trägerkonstruktion 29 vorteilhaft, an der die einzelnen Elemente
jeweils zu befestigen oder verschiebbar sind.
Claims (8)
1. Schlitzdüse (1), insbesondere für einen Doppelsiebformer (2) einer Papier-
oder Kartonmaschine, zum Abführen des Siebwassers von dem Obersieb (3) des
Formers, die einen wasserführenden Raum (4) aufweist, welcher zwischen zwei
quer zu dem Sieb (3) über die Breite des Siebes verlaufenden Wänden (5 und 6)
gebildet ist, wobei die in der Laufrichtung des Siebes vordere Wand (5) einen
Abstand zu dem Sieb aufweist, so daß zwischen der unteren Kante der vorderen
Wand (5) und dem Sieb ein Spalt (7) besteht, und wobei die hintere Wand (6) in
ihrer Betriebsposition bis zu dem Sieb reicht, dadurch gekennzeichnet, daß
die hintere Wand (6) in der eingestellten Position jeweils in der Richtung gegen
das Sieb elastisch abgestützt ist, wobei auf der der Schlitzdüse gegenüberliegenden
Seite des Siebes oder der Siebe eine Führungsfläche vorhanden ist.
2. Schlitzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche
elastisch ausgebildet ist.
3. Schlitzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelung für
die Position des Siebes oder der Siebe zwischen der elastischen Schlitzdüse und der
elastischen Führungsfläche vorhanden ist.
4. Schlitzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Wand
(6) zwei im wesentlichen übereinander angeordnete und gegeneinander bewegbare
Teile (8 und 9) aufweist, wobei der obere Teil (8) in der Betriebsposition
feststeht und der untere, zu dem Sieb weisende Teil (9) entlang dem oberen als
eine zu ihn verschiebbare, ihn teilweise überlappende Blende ausgebildet und
angeordnet ist, und sowohl in Richtung zu dem Sieb wie auch in Richtung von dem
Sieb weg einstellbar verschiebbar ist.
5. Schlitzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben
und elastischen Abstützen des unteren Teils (9) angeordneter Stellmotor (10)
vorgesehen ist.
6. Schlitzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere, zu dem
Sieb weisende Kante (25) des unteren Teils (9) mit einer verschleißfesten
Materialschicht (24) versehen ist.
7. Schlitzdüse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellmotor
(10) zwei Druckräume (22, 23) aufweist, die mit Schläuchen aus elastischem
Material dichtend ausgekleidet sind, welche Schläuche mit einem Druckmedium
beaufschlagbar sind.
8. Schlitzdüse nach Anspruch 1, zur Verwendung in einem Doppelsiebformer einer Papier- oder Kartonmaschine mit mehreren
Schlitzdüsen, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere
Schlitzdüsen (1) in einer baulichen Einheit zusammengefaßt gegen das von ihnen
berührte Sieb verstellbar sind.
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