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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Prozess und eine Vorrichtung
zur Entfernung von Fluid von der Maschinenseite eines oder beider
Formiersiebe in der Formierpartie einer Papierherstellungsmaschine
mit Doppelformiersieb. Insbesondere ist sie mit einem Prozess und
einer Vorrichtung für
das Entfernen und Auffangen eines Großteils des durch ein Formiersieb
abgelassenen Fluids durch Kontaktieren der Maschinenseite eines
der Formiersiebe mit mindestens einem elastisch befestigten Abstreichmesser,
das zwischen zwei festen Messern in Kontakt mit der Maschinenseite
des anderen Formiersiebs angeordnet ist, zum Beispiel zwischen zwei durch
einen Formschuh gelagerten Messern, befasst. Die bzw. jede elastische
Befestigung ist an einem Saugkasten angebracht, wobei sich das Abstreichmesser
unmittelbar stromabwärts
einer lang gestreckten Saugöffnung
befindet. Diese Erfindung ist somit bei jeder Doppelsieb-Papierherstellungsmaschine
mit zwei übereinander
gelagerten Formiersieben brauchbar, insbesondere bei solchen, die
mit einem gebogenen Formschuh ausgestattet sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei
der Herstellung von Papier- und Kartonerzeugnissen in einer Doppelsieb-Papierherstellungsmaschine
wird ein stark wässriger
Papierrohstoff bestehend aus in etwa 98–99,8% Wasser und 0,2–2% Papierherstellungsfasern
und anderen Feststoffen bei hoher Geschwindigkeit aus einem Stoffauflaufkastenschlitz
in den Spalt zwischen den sich bewegenden Formiersieben ausgestoßen. In
der folgenden Erörterung
wird der Einfachheit halber angenommen, dass die von den Doppelformiersieben
eingenommene Strecke mehr oder weniger horizontal ist; andere Anordnungen,
bei denen die Strecke nicht horizontal ist und sogar vertikal sein
kann, sind bekannt und werden verwendet. Bei diesen Maschinen ist
eine zu den beiden Formiersieben im Wesentlichen senkrechte Richtung
als Z-Richtung bekannt. Wenn weiterhin der Weg horizontal ist, wird
ein Formiersieb häufig
als „oberes" und das andere als „unteres" Sieb bezeichnet.
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Bei
einer Formierpartie mit Doppelsieb passieren die beiden Formiersiebe
jeweils in gleitendem Kontakt über
mehrere Siebtragelemente, die zur Ausbildung einer Strecke dienen,
entlang welcher sich die beiden Formiersiebe zusammen bewegen; diese
Elemente sind zusammen mit ihren Tragstrukturen allgemein als Formschuhe
bekannt, und die Formiersiebstrecke über diesen kann gerade oder gebogen
sein. Die feststehenden Siebtragelemente in Kontakt mit der Maschinenseite
des unteren Formiersiebs können
fest oder in Z-Richtung verstellbar sein. In der Praxis sind derzeit
die feststehenden Tragelemente in Kontakt mit der Maschinenseite
des oberen Siebs normalerweise nicht verstellbar, während die
Elemente in Kontakt mit der Maschinenseite des unteren Formiersiebs
elastisch angebracht werden können,
um zur Fluidentfernung beizutragen. Die elastisch angebrachten Messer
werden nicht in Verbindung mit einem Saugkasten verwendet und nutzen
die Schwerkraft zur Unterstützung
des Fluidablassens. Weiterhin ist bekannt, dass die Siebtragelemente
in Kontakt mit jedem Sieb Druckimpulse in dem Papierrohstoff zwischen
den beiden Formiersieben erzeugen, wenn sie sich zusammen unter
Zug durch die Formierpartie bewegen. Die Natur der in dem Papierrohstoff
erzeugten Druckimpulse kann nur durch Ändern des Siebzugs, durch Ändern der Wickelwinkel
der Siebe über
den siebberührenden Oberflächen eines
gewählten
Elements bzw. von gewählten
Elementen, durch Ändern
eines gewählten Elements
oder von gewählten
Elementen oder durch physikalisches Entfernen eines Elements oder
von Elementen verstellt werden. Druckimpulse sind für den Formierprozess
von Vorteil, da sie eine relative Bewegung in der Papierrohstoffschicht
verursachen, die die Faserflocken auseinander reißt und bewirkt, dass
die Fasern in der Papierrohstoffschicht gleichmäßiger verteilt werden.
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Feste
Elemente können
nicht auf vorübergehende Änderungen
der Dicke der Papierrohstoffschicht zwischen den Formiersieben reagieren.
Diese Änderungen
können
eintreten, wenn die Maschine angelassen wird, und können auch
jederzeit während des
normalen Maschinenbetriebs eintreten. In einem extremen Fall kann eine
vorübergehende
Papierrohrstoff-Dickenänderung
zu einer Beschädigung
eines oder beider Formiersiebe führen.
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ERLÄUTERUNG
DES STANDS DER TECHNIK
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Kade
et al. offenbaren in
US 4,865,692 einen verstellbaren
Tragaufbau für
ein Folienmesser zur Verwendung bei einer herkömmlichen Formierpartie mit
einem Sieb und offener Oberfläche,
welcher ein Verstellen der Ausrichtung des Messers gegenüber dem
Formiersieb zulässt.
Bei diesem Aufbau greifen zwei C-Profilbalken miteinander, um einen
im Wesentlichen S-förmigen
Aufbau zu bilden. Der obere C-Balken
träg das
Folienmesser und der untere C-Balken ist an einem Entwässerungskasten
angebracht. Dieser Aufbau lässt
aber nur eine kleine Winkeländerung
zu, und die Achse, um die sich der Winkel ändert, ist nicht präzis festgelegt.
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Skytta
in
EP 0 319 107 offenbart
eine Doppelsieb-Formierpartie, bei welcher „Deckelemente" gegenüber festen
Elementen angeordnet sind. Zwar sind die Deckelemente als Gruppe
an entweder einem Saugkasten oder einem Entwässerungskasten fest angebracht,
doch erhalten die Deckelemente eine gewisse Elastizität durch
Vorsehen einer elastischen Befestigung für den Tragkasten. Es wird keine elastische
Befestigung für
jedes einzelne Messer offenbart und die Deckelementbaugruppe kann
als Einheit nicht aus dem Kontakt mit dem benachbarten Formiersieb
bewegt werden.
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Hujala
offenbart in
EP 0373 133 eine
Verbesserung der bekannten Hybridformierpartie „Sym-Former R". Zur Unterstützung der
Aufwärtsentwässerung
des oberen Formiersiebs ist in der Schlaufe des oberen Formiersiebs
eine fest angebrachte saugunterstützte Rakelvorrichtung angeordnet.
Das Öffnen der
Wasser aufnehmenden Öffnung
ist mittels eines Spindelmechanismus mechanisch verstellbar. Die unter
dem unteren Formiersieb angeordneten Messer sind elastisch befestigt
und der Druck, den sie auf das untere Sieb ausüben, kann in der Abwärtsrichtung
angehoben werden.
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Bubik
et al. offenbaren in
US 5,262,010 eine Reihe
von verschiedenen Aufbauten, die wiederum zur Verwendung in einer
Papierherstellungsmaschine mit einem Sie und offener Oberfläche gedacht sind.
Diese Aufbauten erlauben, dass entweder eine einzelne Folie oder
eine Gruppe von gemeinsam angebrachten Folien in Kontakt mit dem
Formiersieb bewegt wird. Das genannte Ziel ist es, die Folie bzw. Gruppe
von Folien zu stabilisieren, um den durch Reibung zwischen der Folie
bzw. Folien und dem sich bewegenden Formiersieb, mit dem sie in
Gleitkontakt stehen, erzeugten Kippkräften entgegenzuwirken. Zwar
werden druckbeaufschlagte Schläuche
in vielen Offenbarungen eingesetzt, doch scheinen sie alle Teile
miteinzubeziehen, die in Gleitkontakt miteinander stehen.
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Bubik
et al. offenbaren in CA 2,050,647 (eingereichte und veröffentlichte
Anmeldung) auch eine Abstreichmesseranordnung zur Verwendung mit dem
oberen Formiersieb einer Doppelsiebmaschine, bei der die Formierpartie
im Wesentlichen horizontal ist. Wie offenbart wird ein Schlitz verwendet,
um aus dem Papierrohstoff verdrängtes
Fluid nach oben durch das obere Formiersieb aufzufangen, welches durch
ein Abstreichmesser vom Sieb abgestrichen wird. Das Abstreichmesser
scheint von einer „elastischen" Befestigung getragen
zu werden, doch ist unklar, wie diese Befestigung konstruiert ist.
Es findet sich keine Erwähnung
zur Nutzung von Vakuum, um das abgestrichene Fluid aufzufangen.
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DE 40 28 126 A1 offenbart
eine Formierpartie für
eine Papierherstellungsmaschine mit einem ersten und einem zweiten
gegenüberliegenden
Formiersieb, wobei jedes Sieb eine maschinenseitige Oberfläche und
eine papierseitige Oberfläche
aufweist, mit mindestens einem saugunterstützten Fluidabstreichmesser,
das von einer Befestigung getragen wird, welche umfasst: eine Vakuumkammer
mit einer sich in die Richtung quer zur Maschine erstreckenden länglichen Öffnung,
an welcher ein Steuervakuummittel angeschlossen ist; elastische
Tragmittel, die von der Vakuumkammer getragen werden und neben dem
ersten Formiersieb liegen, und ein an dem elastischen Tragmittel
angebrachtes Abstreichmesser, welches eine sich in die Richtung
quer zur Maschine verlaufende, das Sieb berührende Oberfläche aufweist,
welche eine vordere und hintere Kante umfasst. Weiterhin ist das
elastische Tragmittel so aufgebaut und angeordnet ist, dass es eine
Bewegung des Abstreichmessers zu einem beliebigen Punkt zwischen
einem ersten Ort, an dem die das Sieb berührende Oberfläche des
Abstreichmessers keinen Kontakt zum angrenzenden Formiersieb hat, und
einem zweiten Ort, an dem die das Sieb berührende Oberfläche des
Abstreichmessers in die maschinenseitige Oberfläche des angrenzenden Formiersiebs
gedrückt
wird, zulässt.
Die Vakuumkammer ist so aufgebaut und angeordnet ist, dass sie mindestens
einen größeren Anteil
eines von dem angrenzenden, sich bewegenden Formiersieb abgestrichenen
Fluids angrenzend an der vorderen Kante der das Sieb berührenden
Oberfläche
des Abstreichmessers in der länglichen Öffnung auffängt.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte
Formierpartie für
eine Papierherstellungsmaschine an die Hand zu geben.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Formierpartie für eine Papierherstellungsmaschine
mit den Merkmalen von Anspruch 1 verwirklicht. Bevorzugte Ausführungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
dieser Erfindung werden sowohl die Fluidentfernung als auch die
Druckimpulse durch Befestigen eines saugunterstützten Abstreichmessers, das von
einem verstellbaren Tragmittel gehalten wird, gesteuert, so dass
seine Position gegenüber
der Maschinenseite des benachbarten Formiersiebs geändert werden
kann. Ferner wird bei dieser Erfindung die Fähigkeit zur Reaktion auf vorübergehende Änderungen
der Papierrohstoffdicke durch Herstellen der Abstreichmesserbefestigung
solcher Art ermöglicht,
dass sie elastisch ist und einen beschränkten Bereich spontaner Bewegung
in die Z-Richtung zulässt.
Weiterhin ist das elastische und verstellbare Tragmittel selbst
von einem Vakuumentwässerungskasten
getragen, welcher dem Auffangen mindestens des größeren Anteils
des von dem Abstreichmesser abgestrichenen Fluids dient. Die durch
diese Erfindung vorgesehene Vorrichtung lässt das Ändern der Position des Abstreichmessers
auf zweierlei Weise zu, ohne die Papierherstellungsmaschine anzuhalten.
Zuerst kann das Abstreichmesser durch Bewegen des saugunterstützten Entwässerungskastens
entweder so positioniert werden, dass es außer Kontakt mit dem Formiersieb
ist, oder so, dass es in Kontakt mit dem Formiersieb ist. Zum anderen
ist durch Verstellen der elastischen verstellbaren Befestigung der
von dem Abstreichmesser auf die Formiersieboberfläche ausgeübte Druck
steuerbar, wodurch die von dem Abstreichmesser in dem Papierrohstoff erzeugten
Druckimpulse und die von dem Abstreichmesser entfernte Fluidmenge
gesteuert werden. Ferner erwägt
diese Erfindung, dass mehr als ein verstellbares Abstreichmesser,
wobei jedes an seinem eigenen Saugkasten als Abstreichmesseranordnung angebracht
ist, bei Bedarf in einer Doppelsieb-Formierpartie verwendet werden
kann. Es wird auch erwogen, dass eine verstellbare Abstreichmesseranordnung
an einer beliebigen Seite oder an beiden Seiten der beiden Formiersiebe
an geeigneten Stellen angebracht werden können. Weiterhin erwägt diese
Erfindung auch, dass die Ausrichtung des Abstreichmessers gesteuert
werden kann, so dass statt einer im Wesentlichen zur Maschinenseitenfläche des
Formiersiebs parallelen Messerfläche
diese etwas gewinkelt werden kann, wobei entweder ihre vordere oder
ihre hintere Kante in das Sieb gedrückt werden.
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Die
Erfindung gibt eine Vorrichtung an die Hand, mittels welcher der
Papierhersteller sowohl die Fluidentfernung von der maschinenseitigen
Oberfläche
mindestens eines der Formiersiebe als auch die Impulsbildung im
Papierrohstoff zwischen den beiden Formiersieben steuern kann, um
so die in den Papierrohstoff eingespeiste kinetische Energie zu
verbessern, zu halten oder zu verringern, wodurch optimiertes Fluidentfernen
und Umrühren
entsprechend den Papierherstellbedingungen möglich wird. Das Abstreichmesser
ist elastisch befestigt, so dass die Befestigung das Abstreichmesser
auf vorübergehende Änderungen
der Dicke der Papierrohstoffschicht zwischen den beiden sich bewegenden
Formiersiegen zulässt.
Das Abstreichmesser ist elastisch befestigt und kann unmittelbar
stromabwärts
einer an einem Saugkasten angebrachten lang gestreckten Saugöffnung angeordnet
werden, wobei die elastische Befestigung an dem Saugkasten angebracht
ist, und der Saugkasten als Einheit weg aus der Strecke der Formiersiebe
bewegt werden kann, wenn diese sich durch die Formierpartie bewegen.
Das Vakuumniveau in dem Saugkasten wird so gesteuert, dass das von
dem Abstreichmesser von dem Formiersieb abgestrichene Fluid in der
lang gestreckten Öffnung aufgefangen
und dann zum Saugkasten befördert wird.
Das Fluid kann daher nicht zurück
auf das Formiersieb falten und Fehler in der entstehenden Papierbahn
verursachen. Der auf die maschinenseitige Fläche des Formiersiebs ausgeübte Druckbetrag kann verstellbar
sein, so dass dessen Eindruck in das Formiersieb und somit der in
dem Papierrohstoff zwischen den Formiersieben erzeugte Druckimpuls
gesteuert werden kann, um die Papierherstellungsbedingungen zu optimieren.
Die elastische Befestigung ist praktischerweise an dem Saugkasten
angebracht, welcher verstellbar befestigt ist, so dass das Abstreichmesser
weg von dem Formiersieb bewegt werden kann, wodurch es vor größeren Beeinträchtigungen
der Papierrohstoffdicke geschützt
wird, beispielsweise Maschinenanlassen, indem die gesamte Anordnung
weg von der Maschinenseite des Formiersiebs bewegt wird.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nun
wird die vorliegende Erfindung unter Bezug auf die den beigefügten schematischen
Zeichnungen gezeigte Ausführung
beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 schematisch
die allgemeine Anordnung einer Befestigung eines saugunterstützten Abstreichmessers
in einer Formierpartie;
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2 eingehender
die verstellbare Befestigung von 1, wobei
das Abstreichmesser ein Formiersieb berührt.
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Unter
Bezug nun zuerst auf 1 umfasst die Formierpartie 1 zwei
Formiersiebe 2, 3, welche sich zusammen durch
die Formierpartie 1 in die durch den Pfeil A gezeigte Richtung
bewegen. An der Maschinenseite des Formiersiebs 2 tragen
Traganordnungen 4, 5 jeweils ein Messer 6, 7,
das an der Traganordnung durch ein herkömmliches Schwalbenschwanzmittel 8, 9 angebracht
ist. In 1 werden nur zwei Messer gezeigt;
eine Formierpartie dieser Art umfasst im Allgemeinen mehr als zwei
solche Messer. Die für
jede dieser Messer gezeigte Anbringung ist eine herkömmliche,
im Allgemeinen starre Schwalbenschwanzanordnung; es sind andere
Systeme, beispielsweise ein T-Stahl, bekannt und werden verwendet.
Die einzige Möglichkeit,
wie die Sieb berührende
Oberfläche
und die Ausrichtung dieser Messer geändert werden kann, ist deren
Entfernen und Ersetzen mit einem anderen Messer.
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Die
Befestigung des saugunterstützten
Abstreichmessers dieser Erfindung ist an der von den festen Messern 6, 7 anderen
Seite der beiden Formiersiebe befestigt. Der Hauptteil der Befestigung
ist ein Saugentwässerungskasten 10.
Dieser wird durch ein erstes Tragmittel 11 getragen. Bei
der gezeigten Konstruktion lässt
das Tragmittel eine Drehung des Saugentwässerungskastens durch einen
kleinen Bogen in den durch den Pfeil B gezeigten Richtungen zu.
Die Position des Saugentwässerungskasten
wird durch das Steuermittel 12 gesteuert, das weiter unten beschrieben
wird.
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An
dem Saugentwässerungskasten
wird durch das schematisch bei 13 gezeigte gesteuerte Vakuummittel
ein gesteuertes Vakuumniveau angelegt. Geeignete Vorrichtungen für diesen
Zweck sind bekannt. Das für
die saugunterstützte
Fluidabstreichmesserbefestigung dieser Erfindung erforderliche Vakuumniveau
wird ebenfalls nachstehend beschrieben. Fluid gelangt durch die Öffnung 14 in
den Saugentwässerungskasten,
der sich in der Querrichtung der Maschine neben dem Abstreichmesser 15 erstreckt.
Wie gezeigt, umfasst die Abstreichmesseranbringung 16 eine
herkömmliche
Schwalbenschwanzanordnung 17. Das Abstreichmesser 15 wird
zusammen mit der Anbringung 16 durch ein schematisch bei 18 gezeigtes
zweites Tragmittel elastisch getragen. Die Konstruktion dieses Tragmittels
wird in 2 eingehender gezeigt. Der Saugentwässerungskasten
wird in 1 in seiner ersten Position gezeigt,
bei welcher das Abstreichmesser 15 das Formiersieb 3 nicht
berührt.
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Für das Steuermittel 12 kann
jede geeignete Vorrichtung verwendet werden. Eine geeignete Vorrichtung
ist ein Hydraulikzylinder 120, der von geeigneten Zapfen
wie bei 121 und 122 getragen wird. Bei den meisten
Installationen sind mehr als ein Zylinder, jeder mit seinen eigenen
Zapfen, in Maschinenquerrichtung verteilt erforderlich. Hydraulische
Steuersysteme für
eine solche Zylindergruppe sind bekannt. 1 zeigt
den in seiner ersten Position befindlichen Saugkasten. Die präzise Stelle
für die
erste Position ist nicht wichtig, solange sie das Abstreichmesser 15 aus
dem Kontakt mit dem Formiersieb 3 bringt. Der Saugentwässerungskasten 10 wird
in 2 in seiner zweiten Position gezeigt. Diese Position
wird bogenförmig
durch die zusammenwirkenden Anschläge 123, 124,
die jeweils an dem saugunterstützten
Entwässerungskasten
und an einem geeignet starren Teil der Formierpartieanordnung angebracht
sind, beispielsweise einem das erste Tragelement 11 tragenden
Balken, gesteuert. Mindestens einer dieser Anschläge ist verstellbar,
so dass die zweite Position des Entwässerungskastens 10 präzis eingestellt
werden kann. Die zusammenwirkenden Anschläge 123, 124 werden
so festgelegt, dass bei ganz zurückgezogenener
elastischer Befestigung 18 des Abstreichmessers das Abstreichmesser 15 das
Formiersieb 3 knapp nicht berührt. Um einen ausreichenden
Eingriff des Abstreichmessers 15 mit dem Formiersieb 3 zu erzeugen,
bietet die elastische Befestigung 18 im Allgemeinen einen
Bewegungsbereich in Z-Richtung, mit dem Entwässerungskasten in der zweiten
Position, von etwa 5 mm bis etwa 10 mm.
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Unter
Bezug nun auf 2 werden die Einzelheiten der
bevorzugten zweiten verstellbaren elastischen Befestigung 18 gezeigt.
Die Befestigung 18 ist an dem Saugentwässerungskasten 10 durch einen
herkömmlichen
T-Stahl 19, der in einen entsprechenden Schlitz 20 in
dem Grundteil 21 der elastischen Befestigung passt, angebracht.
Die eigentliche Befestigung umfasst im Wesentlichen vier Teile: zwei
biegsame Elemente 22 und 23 sowie zwei Schlauchelemente 24 und 25.
Diese vier Teile wirken wie folgt zusammen, wenn die Befestigung
aktiviert wird, um das Abstreichmesser in Z-Richtung zu bewegen.
Die beiden biegsamen Elemente 22 und 23 werden
so hergestellt, dass, wenn kein Druck in einem der Schläuche 24 und 25 vorliegt,
das Abstreichmesser nahe dem Formiersieb 3 ist, es aber
nicht berührt,
wenn sich der Saugkasten in seiner zweiten Position befindet, was
durch die Anschläge 123, 124 ermittelt
wird. Das Ausüben
von Druck auf die Schläuche 24 und 25 bewegt
das Abstreichmesser in Z-Richtung in Berührung mit dem Formiersieb 3,
indem die biegsamen Elemente 22 und 23 gebogen werden.
Da das Element 22 bei 26 an der stromaufwärts befindlichen
Kante des Grundelements 21 befestigt ist und das Element 23 an
der stromabwärts befindlichen
Kante des biegsamen Elements 22 bei 27 befestigt
ist, bewegt eine gleichmäßige Druckbeaufschlagung
der Schläuche 24 und 25 das
Abstreichmesser 15 in eine mehr oder weniger gerade Linie
in Z-Richtung in
Berührung
mit dem Formiersieb 3, wobei seine Stirnfläche mehr
oder weniger parallel zur Oberfläche
des Formiersiebs ist. Durch Ändern der
Drücke
in den beiden Schläuchen 24 und 25 kann die
Ausrichtung des Abstreichmesser 15 geändert werden, so dass entweder
die vordere Kante 28 oder die hintere Kante 29 in
das Formiersieb 3 gedrückt werden
können.
Sowohl die Ausrichtung des Messers 15 als auch der Betrag
des Eindrückens
in das Formiersieb 3 beeinflussen die in dem Papierrohstoff zwischen
den beiden Formiersieben erzeugten Druckimpulse und den Betrag an
Fluid, der von der maschinenseitigen Oberfläche des Formiersiebs abgestrichen
wird.
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Die
Befestigung 18 umfasst auch zwei Endplatten 30 und 31.
Diese dienen beide der Minimierung des Eindringens von Feststoffen
von dem Papierrohstoff in die Innenräume zwischen den Schläuchen 24, 25 und
den biegsamen Elementen 22 und 23 und der Führung des
Abstreichmessers während der
Bewegung der Befestigung.
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In
den
1 und
2 wird eine bevorzugte biegsame
Befestigung gezeigt. Diese Befestigung umfasst keine gleitenden
oder drehenden Teile, die durch Ansammlungen von Papierherstellungsfeststoffen
blockiert werden können.
Andere bekannte Befestigungen, wie beispielsweise einige der von
Bubik in
US 5,262,010 beschriebenen,
können
ebenfalls verwendet werden. Wie in
2 gezeigt
wird, benützt
die Befestigung
18 separate Teile für das Grundteil
21,
die beiden biegsamen Elemente
22,
23 und die Endplatten
30,
31.
Abhängig
von dem für
diese Teile gewählten
Material können
entweder wie gezeigt drei Teile verwendet werden oder die ganze
Einheit kann als einheitliche Konstruktion hergestellt werden. Bei
Verwendung von separaten Teilen kann jedes geeignete Mittel eingesetzt
werden, um diese aneinander zu befestigen. Diese Teile werden praktischerweise
aus faserverstärktem
Kunststoff oder Edelstahl gefertigt. Edelstahl ist bevorzugt.
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Um
die Befestigung zu biegen, wird auf die Schläuche 24 und 25 Druck
ausgeübt.
Bevorzugt wird, dass Hydraulikdruck statt Luftdruck für diesen Zweck
eingesetzt wird. Es ist auch erforderlich, dass das für den Hydraulik-
oder Luftdruck verwendete Steuersystem einen Speicher oder dergleichen
umfasst, so dass die Befestigung elastisch ist und sich bewegen
kann, um sich vorübergehenden Änderungen
der Papierrohstoffdicke anzupassen. Drucksysteme mit dieser Fähigkeit
sind sowohl für
Luft- als auch Hydrauliknutzung bekannt. Da das Abstreichmesser
zusammen mit seiner elastischen Befestigung eine gewisse Biegsamkeit
aufweist, kann es auf lokale Papierrohstoffdickenschwankungen reagieren,
die sich nur in der Maschinenquerrichtung teils über die Formierpartie erstrecken.
Die elastische Befestigung erlaubt es auch dem Abstreichmesser,
einen mehr oder weniger gleichmäßigen Druck
in Maschinenquerrichtung auf die maschinenseitige Oberfläche des
Formiersiebs auszuüben.
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Wenn
das Abstreichmesser 16 mit dem Formiersieb 3 in
Kontakt gebracht wird, streicht es Fluid von der maschinenseitigen
Oberfläche 32 des
Siebs 3 ab. Zumindest ein größerer Anteil dieses Fluids wird
in der lang gestreckten Öffnung 14 aufgefangen und
bewegt sich in der im Allgemeinen durch Pfeil C gezeigten Richtung
fort. Um sicherzustellen, dass dies geschieht, wird durch das gesteuerte
Vakuummittel 13 ausreichend Vakuum an dem Saugentwässerungskasten 10 angelegt.
Da sich die lang gestreckte Öffnung 14 nicht
in Kontakt mit dem Formiersieb befindet, kann das Niveau des angelegten
Vakuum bei der saugunterstützten
Entwässerung
so gesteuert werden, dass zumindest ein größerer Anteil des abgestrichenen
Fluids aufgefangen wird, ohne dass gleichzeitig Fluid aus dem Papierrohstoff
zwischen den Formiersieben 2 und 3 entnommen wird.
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Während das
Abstreichmesser ein Formiersieb berührt, wird die Natur der in
dem Papierrohstoff durch das Formiersieb erzeugten Druckimpulse
dadurch ermittelt, wie weit das Abstreichmesser in Z-Richtung bewegt
wird und in die Maschinenseite des Formiersiebs eingedrückt wird,
zusammen mit der Ausrichtung der Messeroberfläche gegenüber der Strecke des Formiersiebs
an der maschinenseitigen Oberfläche
zu diesem Punkt. Die elastische Befestigung des Abstreichmessers
an dem Saugkasten lässt
die Änderung
jeder dieser Variablen ohne Unterbrechung der Fertigung an der Papierherstellungsmaschine
zu. Ein weiteres Maß an
Steuerung kann durch Verwendung von mehr als einer Abstreichmesseranordnung
erhalten werden, die ein Abstreichmesser, dessen elastisch Befestigung
und einen Saugkasten umfasst. Jede Anordnung kann nach Bedarf aktiviert
und deaktiviert werden, um die Papierherstellungsbedingungen in
der Formierpartie zu optimieren. Bei Verwendung von mehr als einer
Abstreichmesseranordnung können
diese an einer oder beiden Seiten der beiden Formiersiebe platziert
werden. Die oder jede elastisch befestigte Abstreichmesseranordnung
ist immer zwischen zwei festen Messern in Kontakt mit der maschinenseitigen
Oberfläche
des anderen Formiersiebs positioniert, zum Beispiel zwischen zwei
von einem Formierschuh an der anderen Seite der Formiersiebe gelagerten
Messern.
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Bei
der Umsetzung dieser Erfindung wird erwogen, dass die Oberfläche des
Abstreichmessers im Allgemeinen flach ist. Unter gewissen Umständen kann
sich aber die Verwendung eines Abstreichmessers mit einem konturierten
Profil als wünschenswert zeigen.
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Somit
ist offensichtlich, dass bei einer vorgegebenen Doppelsieb-Formierpartie
häufig
gewisses Experimentieren erforderlich ist, um die erwünschte Stärke der
in dem Papierrohstoff erzeugten Druckpulse und die Menge des durch
das Abstreichmesser von der Maschinenseite des Formiersiebs abgestrichenen
Fluids zu erhalten. Da weiterhin die Position des Abstreichmessers
in Z-Richtung und die Ausrichtung des Abstreichmessers gegenüber der
Strecke der maschinenseitigen Oberfläche des Formiersiebs zu diesem
Punkt unabhängig
verstellbar sind, wird es viel einfacher, die Papierherstellungsmaschine
so umzukonfigurieren, dass eine Anpassung an eine Änderung
des erzeugten Produkts erfolgt.