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Die
Erfindung betrifft ein Vorhang-Auftragswerk zur Beschichtung einer
laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn mit wenigstens
einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium in
Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs, der im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend auf die Faserstoffbahn herabfällt,
mit einem oberhalb der Faserstoffbahn angeordneten Vorhang-Auftragskopf.
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Die
Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Beschichtung
und auch einen Randschaber.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung und ein Verfahren sind
beispielsweise aus der
DE-A1
102 32 949 bekannt. Hierbei wurde vorgeschlagen, dass für ein
Vorhang-Auftragsverfahren und ein entsprechendes Vorhang-Auftragswerk
mittels Randführungen und entsprechenden abgegebenen Strahlen
eines Betriebsmediums der Auftragsmediums-Vorhang führbar
ist bzw. geführt wird. Randführungen sind außerdem
in der
WO 03/049870 und
der
WO 03/049871 offenbart.
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Die
letztere Druckschrift offenbart dabei einen Auftragskopf, mit dem
mehrere Auftragsmedien bzw. mehrere Schichten eines Auftragsmediums
abgebbar sind. Diese Ausführungsart eines Vorhang-Auftragswerkes
ist unter anderem auch aus der
EP-A1-1 255 615 bekannt und wird in Fachkreisen als ”Slide
Die”, also Gleitschichtdüse bezeichnet. Diese
so genannte Gleitschichtdüse enthält mindestens
zwei Auftragsmediumskammern, aus denen das Medium jeweils über
einen Zufuhrspalt, der wiederum jeweils in eine schlitzförmige
Austrittsdüse übergeht, auf eine Gleitfläche
der Gleitschichtdüse gelangt. Das aus den parallel hintereinander
angeordneten Austrittsdüsen austretende Auftragsmedium legt
sich dabei übereinander. An einer Abrisskante oder auch
als Ablöselinie zu bezeichnenden Kante der Düse
löst sich diese Mehrfachschicht ab und fällt als
mehrschichtiger Vorhang herab entweder zunächst auf eine
zwischengeschaltete Leitplatte oder direkt auf das zu beschichtende
Substrat bzw. die Oberfläche der laufenden Faserstoffbahn.
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Beim
Streichen – sowohl beim einschichtigen als auch mehrschichtigen
Auftrag- mit dem Vorhang-Auftragswerk (Curtain Coater) kann die
Beschichtungsbreite gleich oder auch kleiner als die Breite der
Faserstoffbahn sein.
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Der
Rand der in Form eines Vorhanges aufgebrachten Schicht bzw. flüssigen
Filmes hat aufgrund der Oberflächenspannung die Neigung,
sich zusammenzuziehen und eine Verdickung des Striches am Rande
der Schicht zu bilden.
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Bei
so genannter ”Overboard-Fahrweise”, d. h. wenn
die Vorhangbreite größer als die Faserstoffbahnbreite
ist, kann es daher zu Verschmutzungen der Faserstoffbahnkanten kommen.
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Oftmals
wird deshalb eine ”Inboard-Fahrweise”, wo die
Vorhangbreite geringer als die Faserstoffbahnbreite ist, von den
Betreibern des Verfahrens bzw. den Anwendern der Vorrichtung bevorzugt.
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Die
letztgenannte Inboard-Variante erfordert ebene Ränder ohne
Randverdickung des Strichrandes.
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Allgemein
beträgt die Dicke der mit Vorhang aufgetragenen Strichschichten
zwischen 5 und 50 Mikrometer. Die Randverdickung kann eine Höhe
bis zu 100 Mikrometer oder höher erreichen. Diese örtliche
Ungleichmäßigkeit führt zu verschieden
Problemen, wie:
- – Beschädigung
der Walzen von nachfolgenden Kalandern,
- – ungleichmäßige Ränder
und dadurch ungleichmäßige Pressung an der aufgewickelten
Faserstoffbahnrolle
- – starke Verschmutzung von nachfolgenden Leitwalzen,
weil sich die Randverdickung nicht wegtrocknen lässt
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
anzugeben, bei denen die Nachteile des Standes der Technik nicht
auftreten.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem Vorhang-Auftragswerk mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass an wenigstens einer Bahnseite zusätzlich
ein Randschaber angeordnet ist, mit dem das mittels Vorhang auf
die Oberfläche der Faserstoffbahn in der eingestellten
Beschichtungsbreite aufgebrachte Auftragsmedium vom Randbereich
der Beschichtungsbreite entfernbar ist. Dadurch erreicht man eine
endgültige Auftragsbreite ohne unerwünschte Randverdickungen,
die bei Vorhandensein einerseits schlecht trocknen und die Bahnführelemente
usw. verschmutzen können und andererseits die Auftragsschicht
in ihrer Qualität beeinflussen.
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Das
randseitige Auftragsmedium wird deshalb unmittelbar nach dem Auftragen
entfernt. Es kann dazu rein mechanisch vom Rand abgeschabt werden.
Das entfernte bzw. abgeschabte Medium kann dann nach außen
hin abfließen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn auch eine Absaugeinrichtung für
das mittels Randschaber abgeschabte Auftragsmedium vorgesehen ist.
So kann das entfernte bzw. abgeschabte Medium schnell und sauber
nach außen abgeführt und ggf. wieder aufbereitet
und in den Beschichtungsprozess eingeführt werden.
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Zweckmäßig
ist es, wenn der Randschaber in Breitenrichtung des Vorhanges bzw.
der Faserstoffbahn bewegbar ist. Damit lassen sich exakte, endgültige
Auftragsbreiten und auch ein strichfreier Rand einstellen.
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Der
Randschaber kann auch auslenkbar aufgehängt bzw. abhebbar
ausgestaltet sein. Er stört dadurch nicht bei einem Splicedurchgang
der Bahn oder beim Einziehen der Bahn.
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Der
Randschaber ist in stromabwärtiger Richtung dem Vorhang-Auftragskopf
und seinen Randführungen bzw. einer Auftrefflinie des Vorhanges
auf der Faserstoffbahn nachgeordnet. Der Randschaber sollte vorzugsweise
noch vor der ersten nachfolgenden Umlenkung, in jedem fall aber
noch vor der ersten Trocknung angeordnet sein.
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Während
der Randentfernung bzw. Beschaberung verbleibt der Randschaber (d.
h. in der Regel sind diese Elemente an beiden Seiten der Maschine vorhanden)
in dieser stromabwärtigen Position. Der Entfern- bzw. Abschabeprozess
vollzieht sich dann aufgrund der Bewegung der Faserstoffbahn in
Laufrichtung.
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Vorteilhaft
ist ein Abstand des Randschabers zur Auftrefflinie des Vorhanges
zwischen 5 und 500 mm. Der Abstand sollte allerdings nicht größer
als 2000 mm sein, weil sich bis dahin das Auftragsmedium noch nicht
verfestigt hat und es sich deshalb recht gut abschaben und auch
absaugen lässt.
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Eine
zweckmäßige Ausführung des Randschabers
besteht darin, dass er als Absaugeinrichtung mindestens eine mit
einer Vakuumerzeugungseinrichtung verbundene Saugdüse aufweist.
Diese Saugdüse ist bevorzugt als Breitschlitzdüse
ausgebildet und gegen die Bewegungsrichtung der Faserstoffbahn hin
ausgerichtet.
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Die
Saugdüse weist eine Schlitzhöhe zwischen 0,2 und
3,0 mm und eine Breite zwischen 10 und 50 mm auf. Die Schlitzbreite
entspricht in etwa der gewünschten Breite des ungestrichenen
Randes.
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Die
Breitschlitz-Saugdüse sollte gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausbildung zwischen ihrer
oberen und ihrer unteren Schlitzöffnungs- bzw. Schaberkante
einen Versatz aufweisen. Der Versatz sollte zwischen 1 und 10 mm
betragen, wobei bei größerer Bahngeschwindigkeit
der größere Wert gewählt werden sollte.
Es wird außerdem vorgeschlagen, die untere Schaberkante
spitzwinklig in einem Winkel β zwischen 5 und 45° auszubilden.
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Vorteilhaft
ist es außerdem, wenn auf der von der unteren Schaberkante
abgewandten Seite ein Absatz der Saugdüse vorhanden ist.
Dieser Absatz verhindert den Rückfluss des insbesondere
flüssigen, abgeschabten Mediums. Als Höhe des
Absatzes werden vorzugsweise 2 bis 8 mm vorgeschlagen.
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Erfindungsgemäß weist
die Saugdüse eine Schaberkammer auf. In diese mündet
ein Saugkanal, wobei der Saugkanal von oben, von der Seite oder auch
von der Rückseite her an die Schaberkammer angeschlossen
sein kann. Ein seitlicher Anschluss wird allerdings als bevorzugt
angesehen. Der Saugkanal kann im Übrigen eine beliebige
Querschnittsform, beispielsweise eine runde oder mehreckige Form
aufweisen. Als bevorzugt angesehen wird diesbezüglich eine
in etwa an die Querschnittsform der Schlitzdüse angepasste
Form, weil damit eine höhere Geschwindigkeit der Absaugung
erreichbar ist.
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Sehr
vorteilhaft ist es auch, wenn der Saugkanal mit seiner Saugöffnung
in die Schaberkammer ragt. Bevorzugt wird aber eine solche Orientierung der
Saugöffnung, die entgegengerichtet ist zur Bewegungsrichtung
der Faserstoffbahn.
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Der
Randschaber kann sowohl an einem gestützten, als auch einem
ungestützten Bereich der Faserstoffbahn auf diese einwirken.
Hinsichtlich der Schaberwirkung ist aber eine Abstützung
der Faserstoffbahn in Höhe des Randschabers vorteilhafter. Das
Abstützen kann mit einer Walze oder einer ebenen Führungsfläche
(Tragbalken, umlaufendes Endlosband etc.) erfolgen, so dass der
Randschaber oberhalb dieser Stütz- bzw. Bahnführungselemente wirken
kann.
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Eine
sehr vorteilhafte Ausgestaltung wird erreicht, indem das Bahnstützelement
so ausgebildet ist, dass sich zwischen Bahnstützelement
und der Unterseite der Faserstoffbahn ein federndes Luftpolster
ausbildet, wobei das Luftpolster im Wesentlichen eine Dicke zwischen
1 und 3 mm erreichen kann. Vom Unternehmen der Anmelderin werden derartige
Bahnstützelemente als so genannte TopTurns bezeichnet und
vertrieben. Damit kann die Faserstoffbahn berührungslos
geführt werden und außerdem der Randschaber federnd
gegen an die Oberfläche der Faserstoffbahn gedrückt
werden. Durch diese Ausbildung wird die Gefahr von Abrissen der
Bahn im Randbereich vermieden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird außerdem gelöst mit
einem Randschaber, der gekennzeichnet ist durch die Merkmale des
Anspruches 13. Dieser erfindungsgemäße Randschaber
lässt sich problemlos auch nachträglich in bestehende
Vorhang-Streichmaschinen einbauen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gemäß Anspruch 14 auch
mit einem Verfahren gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
dabei vorgesehen, dass mit Hilfe wenigstens eines gegen die Oberfläche
der Faserstoffbahn angepressten Randschabers, das mittels Vorhang
auf die Oberfläche der Faserstoffbahn in der eingestellten
Beschichtungsbreite aufgebrachte Auftragsmedium am Randbereich der Beschichtungsbreite
entfernt wird, wodurch eine endgültige Auftragsbreite ohne
unerwünschte Randverdickung erreicht wird.
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Der
Randschaber wird an die frisch gestrichene Faserstoffbahn angepresst.
Durch Änderung des Neigungswinkels des Schabers kann die
Effektivität der Randentfernung verändert werden.
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Während
der Beschaberung behält der bzw. die Randschaber den einmal
eingestellten Abstand – beispielsweise zum Auftragswerk-
bei.
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Vorzugsweise
ist eine mechanische Beschaberung des Randes vorgesehen. Das auf
diese Weise abgeschabte Auftragsmedium kann dann mit einer an eine
Vakuumerzeugungseinrichtung angeschlossene Einrichtung abgesaugt
und nach außen abgeführt werden.
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Weitere
Ausführungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen,
die an dieser Stelle nicht weiter abgehandelt werden sollen, weil dies
schon bei der Erläuterung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerkes erfolgte.
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Mit
der vorliegenden Erfindung werden Randverdickungen des Strichrandes
und deren nachteilige Wirkungen vermieden. Es lassen sich saubere
ungestrichene Bahnseitenränder und auch gleichmäßige
Auftragsbreiten erreichen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1:
ein Vorhang-Auftragswerk gemäß dem Stand der Technik
in schematischer, perspektivischer Darstellung
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2:
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes mit einem mechanisch wirkenden Randschaber
in schematischer perspektivischer Darstellung
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3:
eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes mit einem mechanisch wirkenden Randschaber
und einer Absaugeinrichtung in schematischer perspektivischer Darstellung
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4:
eine vergrößerte Darstellung der Absaugeinrichtung
aus 3 im Schnitt
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5:
eine Darstellung des erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes
mit Randschaber und Absaugung einschließlich Mediums-Rücklaufführung
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6 und 7:
weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes im Schnitt
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8:
eine Draufsicht auf einen Teil eines Randbereiches einer doppelt
beschichteten Faserstoffbahn
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Es
ist anzumerken, dass in den Beispielen gemäß 2 und 3 und
auch bei der Darstellung des Standes der Technik gemäß 1 nur
ein einschichtiger Auftrag dargestellt ist. Es könnte aber auch
ein mehrschichtiger Vorhang abgegeben bzw. eine Mehrfach-Auftragsschicht
erzeugt werden, wie in den 4 bis 6 angegeben
ist.
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In
den einzelnen Figuren sind gleiche Bauteile bzw. Bezeichnungen mit
gleichem Bezugszeichen versehen.
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In
der 1 ist ein Vorhang-Auftragswerk 1 zur
Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn 2 mit
einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium M
gemäß dem Stand der Technik gezeigt. Es umfasst
neben einigen anderen hier nicht mit dargestellten Einheiten, wie
Auffangrinnen, Luftgrenzschicht-Bekämpfungseinrichtungen,
Messeinrichtungen, Zuführleitungen usw. einen oberhalb
der Faserstoffbahn 2 und von ihr beabstandet angeordneten
Vorhang-Auftragskopf 3. Dieser Auftragskopf 3 ist
als Gleitschichtdüse ausgebildet und maschinenbreit ausgeführt.
Der Auftragskopf 3 weist für einen Mehrschichtauftrag,
also für jedes Auftragsmedium M bzw. M1 bis Mn eine eigene
Auftragsmediumskammer mit Zufuhrspalt auf, der bzw. die alle an
der Oberfläche des Vorhang-Auftragskopfes 3 jeweils
in eine schlitzförmige Austrittsdüse 4 bis 4n übergehen
für jeweils eine abzugebende Auftragsmediumsschicht. Die
Austrittsdüsen 4, 4n sind parallel zueinander
und in Bewegungsrichtung L der Faserstoffbahn 2 hintereinander
angeordnet. Der Vorhang-Auftragskopf 3 weist an seiner
Oberfläche auch eine nach unten hin geneigte und gekrümmte befindliche
Gleitfläche 5 auf. Die Gleitfläche 5 geht
in eine Ablöse- bzw. Abrisskante 6 über,
die in Richtung der zu beschichtenden Faserstoffbahn 2 zeigt.
Von dieser Ablösekante 6, die ja auch maschinenbreit,
so wie der gesamte Auftragskopf 3 ist, löst sich
die sich vorher auf der Gleitfläche 5 gebildete
Auftragsmediumsschicht (bzw. mehrere übereinander gelegte
Auftragsmediumsschichten bei Mehrschichtauftrag) ab und bildet bzw.
bilden einen ein- oder mehrschichtigen Vorhang 7 aus. Der
Vorhang 7 fällt von der Ablösekante 6 aus
(hier verdeckt durch den herbfallenden Vorhang 7) im wesentlichen
der Schwerkraft folgend, auf die Faserstoffbahn 2 herab
und legt sich auf deren Oberfläche 2a als Auftragsschicht
AS ab.
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Wie
aus 1 zu entnehmen ist, weist das Vorhang-Auftragswerk 1 Randführungen 8 auf.
Diese Randführungen sind leistenartig aufgebaut und dienen
der Führung des ein- oder mehrschichtigen Vorhanges 7 zumindest über
eine Teilstrecke seines Fallweges zwischen der Abrisskante 6 und
der Oberfläche der Faserstoffbahn 2 an seinen
seitlichen Rändern 7a und 7b. Die Randführungen 8 sind
in Breitenrichtung des Vorhanges 7 zur Einstellung einer
Beschichtungsbreite BB verstellbar bzw. sorgen für den Erhalt
eines strichfreien Randes.
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Dabei
treten oftmals unerwünschte Randverdickungen 9 der
Auftragsschicht AS auf, die nachfolgende Walzen, Bahnführungselemente
und auch den Bahnrand bei Overboard-Fahrweise verschmutzen können.
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In 2 ist
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerkes 1a gezeigt, das zur Vermeidung der
unerwünschten Randverdickungen 9 (siehe 1)
an wenigstens einem Bahnrand 2.1 einen Randschaber 10 aufweist.
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Dieser
an der linken Bildseite eingezeichnete Randschaber 10 ist
in der Lage, auf mechanischem Wege das mittels Vorhang 7 auf
die Oberseite 2a der Faserstoffbahn 2 in der eingestellten
Beschichtungsbreite BB aufgebrachte Auftragsmedium am Randbereich
R zusätzlich noch abzuschaben. Dadurch wird eine gewünschte
Auftragsbreite AB in der so genannten Inboard-Fahrweise ohne unerwünschte
Randverdickungen erreicht.
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Auf
der rechten Bildseite ist zum Vergleich die so genannter Overboard-Fahrweise
dargestellt. Das überschüssige, abgeschabte Medium
MÜ fließt bei der Inboard-Fahrweise, also bei
Anwendung des Randschabers 10 nach außen hin über
einen Ablauf 11 ab.
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Der
Randschaber 10 ist in Breitenrichtung der Faserstoffbahn 2 bewegbar,
wie der horizontale Pfeil zeigt. Während der Beschaberung
steht der Randschaber 10 aber still. Die Beschaberung erfolgt dann
ausschließlich aufgrund der am Randschaber vorbei in Laufrichtung
L bewegten Faserstoffbahn 2.
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Die übrigen
eingezeichneten und bezifferten Bauteile entsprechen jenen aus 1 und
sollen deshalb hier nicht noch einmal beschrieben werden.
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In 3 ist
eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerkes 1b gezeigt. Dieses Auftragswerk
weist zusätzlich noch eine Absaugeinrichtung 12 für
das mittels Randschaber 10 abgeschabte überschüssige
Auftragsmedium MÜ auf. Die Absaugung ist mit dem vertikalen
Pfeil angegeben.
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Die übrigen
eingezeichneten und bezifferten Bauteile entsprechen jenen aus der 1 und
sollen deshalb hier nicht noch einmal beschrieben werden.
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In
beiden 2 und 3 ist im Übrigen auch
ersichtlich, dass der Randschaber 10 in stromabwärtiger
Richtung (Laufrichtung L) unmittelbar dem Vorhang-Auftragskopf 3 und
den Randführungen 8 bzw. einer Auftrefflinie 13 des
Vorhanges 7 auf der Faserstoffbahn 2 nachgeordnet
ist.
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4 zeigt
eine vergrößerte Darstellung des Randschabers 10 mit
Absaugeinrichtung 12 im Schnitt.
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Der
Randschaber 10 weist mindestens eine Saugdüse 14 auf,
die gegen die Bewegungsrichtung L der Faserstoffbahn 2 gerichtet
ist. Die Saugdüse 14 hat eine Schlitzhöhe
A zwischen 0,2 und 3,0 mm und eine Breite E zwischen 10 und 50 mm.
Die Schlitzbreite ergibt sich durch die gewünschte Breite
des ungestrichenen Randes. Außerdem besitzt die Saugdüse 14 zwischen
ihrer oberen Schaberkante 15 und ihrer unteren Schlitzöffnungs-
bzw. Schaberkante 16 einen Versatz D, der zwischen 1 und
10 mm beträgt. Je größer die Bahngeschwindigkeit
ist, desto größer soll der Versatz D sein.
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Die
untere Schaberkante 16 kontaktiert die Oberseite bzw. Oberfläche 2a der
Faserstoffbahn 2 und kratzt sozusagen damit die Auftragsschicht
AS (das ist jeweils die obere Schicht bei mehrfach aufgebrachter
Schicht) sauber ab. Die Schaberkante 16 ist dazu spitzwinklig
in einem Winkel β zwischen 5 und 45° ausgebildet.
Die Saugdüse 14 weist auch einen hinteren Absatz
B auf, der auf der von der unteren Schaberkante 16 abgewandten
Seite liegt und ca. 2 bis 8 mm hoch ist. Durch diese Ausbildung
soll ein Rückfluss des abgeschabten Mediums verhindert werden.
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Die
Saugdüse 14 weist überdies eine Schaberkammer 17 auf,
in die ein Saugkanal 18 der Absaugeinrichtung 12 mündet.
Der Saugkanal 18 kann in beliebiger Querschnittsform ausgebildet
sein. Seine Saugöffnung 19 ist in einem Abstand
C zum Boden des Randschabers 10 bzw. der Schaberkammer 17 angeordnet,
wobei der Abstand C ca. 4 bis 20 mm beträgt.
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Die
Wirkrichtung der Saugöffnung 19 ist bevorzugt
der Bewegungsrichtung der Faserstoffbahn 2 entgegengesetzt.
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5 zeigt
eine Gesamt-Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerkes 1b mit Randschaber 10 und
der Absaugeinrichtung 12 einschließlich Mediums-Rückführleitungen 20.
Nach entsprechender Aufbereitung in speziellen Einrichtungen 21,
wie Filter, Entgaser, wird das abgesaugte überschüssige
Medium MÜ erneut dem Vorhang-Auftragskopf 3 über
Zuführleitungen 22 wieder zugeführt werden.
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In
dieser Figur wird auch deutlich, dass der Randschaber 10 im
gewählten Beispiel in einem Abstand F zur Auftrefflinie 13 des
Vorhangs 7 angeordnet ist. Diesen Abstand behält
der Schaber 10 während der Beschaberung bei.
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6 und 7 zeigen,
dass dem Randschaber 10 ein unterhalb der Faserstoffbahn 2 befindliches
Bahnstützelement 23 zugeordnet ist. Das Abstützen
kann mit einer Walze oder einer ebenen Führungsfläche
(Tragbalken, umlaufendes Endlosband etc.) erfolgen, so dass der
Randschaber 10 oberhalb dieses Stütz- bzw. Bahnführungselementes 23 wirken
kann. Gemäß 6 ist das
Bahnstützelement 23 federnd ausgebildet.
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Gemäß 7 ist
das Bahnstützelement 23 so ausgebildet ist, dass
sich zwischen diesem Element 23a und der Unterseite 2b der
Faserstoffbahn 2 ein federndes Luftpolster 24 ausbildet,
wobei das Luftpolster 24 im Wesentlichen eine Dicke zwischen 1
und 3 mm erreichen kann. Vom Unternehmen der Anmelderin werden derartige
Bahnstützelemente als so genannte TopTurns bezeichnet und
vertrieben. Damit kann die Faserstoffbahn berührungslos
geführt werden und außerdem der Randschaber 10 federnd gegen
die Oberfläche der Faserstoffbahn 2 gedrückt werden.
Durch diese Ausbildung wird die Gefahr von Abrissen der Bahn 2 im
Randbereich vermieden.
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8 zeigt
schließlich eine schematische Draufsicht auf einen Teil
eines Randbereiches R einer doppelt und simultan beschichteten Faserstoffbahn 2.
Verwendet wurde dabei ein hier nicht mit dargestelltes Vorhangauftragswerk 3.
Der Vorstrich bzw. Unterstrich 30 wurde im Versuch bei
800 m/min mit einem Strichgewicht von 7,5 g/m2 und
der Deckstrich 40 mit 8 g/m2 aufgebracht.
Aufgrund des Einsatzes des erfindungsgemäßen Randschabers 10 einschließlich
der Absaugung des im Randbereich abgeschabten überschüssigen
Mediums wurde ein sehr sauberer ungestrichener Rand 50 erreicht
sowie Randverdickungen vor allem des Deckstriches 30 vermieden.
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- 1,
1a, 1b
- Vorhang-Auftragswerk
- 2
- Faserstoffbahn
- 2a
- Oberfläche
- 2b
- Unterseite
- 3
- Auftragskopf
- 4,
4n
- Austrittsdüse
- 5
- Gleitfläche
- 6
- Abrisskante
- 7
- einschichtiger
oder mehrschichtiger Vorhang
- 7a,
7b
- seitlicher
Vorhangsrand
- 8
- Randführung
- 9
- Randverdickung
- 10
- Randschaber
- 11
- Ablauf
- 12
- Absaugeinrichtung
- 13
- Auftrefflinie
des Vorhangs
- 14
- Saugdüse
- 15
- obere
Schaberkante
- 16
- untere
Schaberkante
- 17
- Schaberkammer
- 18
- Saugkanal
- 19
- Saugkanal
- 20
- Rückführleitung
- 21
- Aufbereitungseinrichtung
- 22
- Zuführleitung
- 23
- Bahnstützelement
- 24
- Luftpolster
- 30
- Vorstrich
- 40
- Deckstrich
- 50
- strichfreier
Rand
- A
- Schlitzhöhe
- AB
- gewünschte
Auftragsbreite
- AS
- Auftragsschicht
- B
- Absatz
- BB
- Beschichtungsbreite
- C
- Abstand
- D
- Versatz
- E
- Schlitzbreite
- L
- Bewegungs-
bzw. Laufrichtung
- M
- Auftragsmedium
- MÜ
- überschüssiges,
abgeschabtes Medium
- R
- Bahnrand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10232949
A1 [0003]
- - WO 03/049870 [0003]
- - WO 03/049871 [0003]
- - EP 1255615 A1 [0004]