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Die
Erfindung betrifft ein Vorhang-Auftragswerk zur Beschichtung einer
laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn mit wenigstens
einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium in
Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs, der im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend auf die Oberfläche der Faserstoffbahn
herabfällt und dort eine Auftragsschicht erzielt, umfassend
die Funktionseinheiten Vorhang-Auftragskopf, Auffangwanne sowie eine
Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung, die sich unmittelbar über
der zu beschichtenden Faserstoffbahn-Oberfläche und in
Laufrichtung der Faserstoffbahn gesehen sich unmittelbar vor dem
abzugebenden Vorhang befindet und die Funktionseinheiten im Wesentlichen
an die Breite der Faserstoffbahn angepasst sind.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise
aus der
WO 03/049871 bekannt.
Diese Druckschrift offenbart dabei einen Auftragskopf, mit dem mehrere
Auftragsmedien bzw. mehrere Schichten eines Auftragsmediums abgebbar
sind. Diese Ausführungsart eines Vorhang-Auftragswerkes
ist unter anderem auch aus der
EP-A1-1 255 615 bekannt und wird in Fachkreisen
als ”Slide Die”, also Gleitschichtdüse
bezeichnet. Diese so genannte Gleitschichtdüse, die auch
als Kaskadendüse bezeichnet wird, enthält mindestens
zwei Auftragsmediums-Kammern, aus denen das Medium jeweils über einen
Zufuhrspalt, der wiederum jeweils in eine schlitzförmige
Austrittsdüse übergeht, auf eine Gleitfläche
der Gleitschichtdüse gelangt. Das aus den parallel hintereinander
angeordneten Austrittsdüsen austretende Auftragsmedium
legt sich dabei übereinander. An einer Abrisskante oder
auch als Ablöselinie zu bezeichnenden Kante der Düse
löst sich diese Mehrfachschicht ab und fällt als
mehrschichtiger Vorhang herab entweder zunächst auf eine
zwischengeschaltete Leitplatte oder direkt auf das zu beschichtende
Substrat bzw. die Oberfläche der laufenden Faserstoffbahn.
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Eine
weitere Ausführung eines Vorhang-Auftragswerkes besteht
in einer sich über die Faserstoffbahnbreite erstreckenden
Schlitzdüse, aus der der Vorhang nach unten im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend abgegeben wird. Ein derartiges Auftragswerk
ist aus der
WO 06/0973676
A1 bekannt.
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Ein
weiteres Vorhang-Auftragswerk ist aus der
WO 2006/008336 A1 bekannt.
Damit in einer Bereitschaftsposition der Vorhang in einer Startrinne aufgefangen
werden kann, sind umständliche Verstellungen des Auftragswerkes
notwendig.
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Eine
Einrichtung zur Entfernung, zumindest aber Minimierung der mit der
schnelllaufenden Faserstoffbahn eingetragenen Luftgrenzschichten
ist aus der
DE 103
58 508-A1 entnehmbar.
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Diese
Entfernungseinrichtung ist plattenartig gestaltet und in einem sehr
geringen Abstand von nur wenigen Millimetern oberhalb der Faserstoffbahn
angeordnet. Bei bestimmten Ausführungen und bei festen
Bahnen kann die Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung sogar die
Faserstoffbahn berühren, quasi in diese ”eintauchen”.
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Für
den Start-Stopp-Vorgang bzw. bei Beschichtungsunterbrechungen ist
es notwendig auch eine Vorhangs-Auffangwanne für den noch
oder schon fallenden Vorhang vorzusehen. Dadurch wird eine Verschmutzung
der Faserstoffbahn, der Streichmaschine und der Umgebung verhindert.
Diese Ausführung, also das Vorsehen der Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung
und der Auffangwanne (zumal es ja noch eine weitere Wanne unterhalb der
Faserstoffbahn gibt zum Auffangen der über den Bahnrand
hinaus abgegebenen Vorhangsteile) erfordert einen relativ großen
Bauaufwand.
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Aus
der
DE 103 59 676-A1 ist
bekannt, dass die Auffangwanne eine Nase, das heißt eine Schneidkante
zum Eindringen in den Vorhang aufweist.
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Diese
Schneidkante ist relativ hoch oberhalb der Oberfläche der
Faserstoffbahn angeordnet, weshalb auch der Vorhang beim Hineinfahren
in diesen soweit oben durchtrennt wird und es dadurch zu einer hohen ”Plumpshöhe” des
abgetrennten Vorhangteils und deshalb zu nicht unerheblichen, unerwünschten Abspritzungen
führt.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes, einfacher und
vor allem kompakter aufgebautes Vorhang-Auftragswerk anzugeben,
welches die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem Vorhang-Auftragswerk mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung mit
der Auffangwanne eine funktionale Einheit bildet, wobei beide Elemente
der funktionalen Einheit in Laufrichtung der zu beschichtenden Faserstoffbahn gesehen
hintereinander derart angeordnet sind, dass sich die Auffangwanne
stromabwärtig und die Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung
stromaufwärtig befindet und zwischen diesen beiden Elementen
dieser funktionalen Einheit ein in Querrichtung verlaufender Durchlassspalt
für den auf die Faserstoffbahn fallenden Vorhang vorhanden
ist und wobei die funktionale Einheit relativ zum oberhalb der Einheit
angeordneten Vorhang-Auftragskopf bewegbar ist.
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Diese
Anordnung hat den Vorteil, dass das gesamte Vorhang-Auftragswerk,
welches ja mindestens der Breite der zu beschichtenden Faserstoffbahn
entspricht, einfacher und kompakter aufgebaut ist und auch weniger
Platzbedarf erfordert. Es reduziert sich die Anzahl an erforderlichen
Einzelbauteilen und Baugruppen, Antriebe und erforderlichen Bewegungen.
Auch kann der Start- und Stoppvorgang des Vorhang-Beschichtungsprozesses
optimiert werden.
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Vorteilhaft
ist dabei, dass mit dem Vorhang-Auftragskopf auch die vorhandenen
Randführungen bzw. Randführelemente oder Randführleisten zur
beidseitigen Führung des abgegebenen ein- oder mehrschichtigen
Vorhangs mit bewegbar sind und dadurch nicht mehr stören.
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Um
die funktionale Einheit bilden zu können, ist es zweckmäßig,
wenn die Vorhang-Auffangwanne direkt in die Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung integriert
bzw. eingelassen ist. Der Platzbedarf insgesamt ist dadurch erheblich
geringer geworden. Außerdem kann nun diese gebildete Baugruppe
gemeinsam bewegt werden, was hinsichtlich Lagerungen, Antriebe,
notwendiger Zuleitungen usw. viel einfacher ist. Die besagte Einheit
führt also zwei Funktionen aus, nämlich erstens
die Luftgrenzschicht von der schnelllaufenden Faserstoffbahn abzustreifen oder
abzulenken und zweitens beim Starten und Stoppen des Beschichtungsvorganges
kann sie gleichzeitig den schon oder noch fallenden Vorhang auffangen.
Um das Auffangen beim Stoppen bzw. Unterbrechen des Beschichtungsprozesses
bewerkstelligen zu können ist ein Hineinfahren, also Durchdringen
des Vorhanges notwendig. Dafür ist vorgesehen, dass die
Vorderseite der Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung bzw. der
Einheit, besser gesagt das Element Auffangwanne wenigstens eine
querverlaufende Schneidkante aufweist, deren Breite der Auffangwanne
entspricht. Das Auffangen des Vorhangs kann dadurch ohne Abspritzungen
und ohne die Umgebung zu verschmutzen, aufgefangen werden.
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Im
Rahmen der Erfindung ist auch vorgesehen, dass die Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung
mit integrierter Auffangwanne bzw. die funktionale Einheit zur Einstellung
der gewünschten Position (Betriebs- oder Bereitschaftsposition)
in oder gegen die Laufrichtung der Faserstoffbahn bewegbar ist,
wohingegen der Vorhang-Auftragskopf eine feste Position beibehält.
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Mit
anderen Worten: Der Bewegungshub der funktionalen Einheit (wobei
als Bezugspunkt eine vom Vorhang-Auftragskopf ausgehende Vertikale, die
dem abgegebenen Vorhang entspricht, gilt) sollte zwischen 5 und
300 mm, vorzugsweise zwischen 40 und 80 mm betragen.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der funktionalen
Einheit wird erreicht, dass eine der Auffangwannen sich während
des Streichbetriebes auf der Seite des Vorhangs befindet, wo die
Stützfläche für die Bahn tiefer gelegt
ist als die andere Stützfläche egal, ob eine steigende
oder fallende Bahnführung in Bahnlaufrichtung beabsichtigt
ist. Das hat den Vorteil, dass das Auftragsmedium nicht nur seitlich, sondern
auch vom Vorhang weg, entlang der Bahn in Richtung nach unten abgeführt
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist
auch vorgesehen, jeder Seite des abzugebenden Vorhanges einen Vorhanghalter
zuzuordnen. Diese Vorhanghalter befinden sich seitlich auf Höhe
des Durchlassspaltes. Dadurch wird der durch den Spalt fallende
Vorhang einwandfrei geführt. Sie sind überdies
an der funktionalen Einheit befestigt und können somit
bei Verlagerung der Einheit mitbewegt werden, ohne extra Verstellbewegungen
ausführen zu müssen.
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Der
Durchlassspalt kann eine Spaltweite zwischen 10 und 100 mm, vorzugsweise
40 bis 80 mm aufweisen.
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Die
Vorhanghalter sind außerdem zwecks Formateinstellung, d.
h. zur Einstellung der auf der Faserstoffbahn gewünschten
Beschichtungsbreite beweglich angeordnet.
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Die
Geschwindigkeit, mit der die funktionale Einheit verschoben wird,
beträgt ca. 2 bis 4 m/min.
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Die
Verstellbewegungen sind beispielsweise auf hydraulischem, elektrischem
oder pneumatischem Wege durchführbar.
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Eine
weitere sehr zweckmäßige Lösung ergibt
sich dadurch, dass in die funktionale Einheit eine zweite Auffangwanne
integriert ist, die stromaufwärtig zum Durchlassspalt angeordnet
ist und ebenfalls wie die erste Auffangwanne wenigstens eine quer verlaufende
Schneidkante aufweist, die beim Starten und Stoppen des Beschichtungsvorganges
den schon oder noch fallenden Vorhang durchdringt.
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Diese
zweite Auffangwanne ist alternativ zur ersten Auffangwanne nutzbar.
Man hat dadurch auch eine zweite Schneidkante und außerdem
die Möglichkeit der Beschichtung von zwei unterschiedlichen Formaten
und dies mit ein und derselben Vorrichtung. Zusätzlich
ist dafür zweites Paar an Vorhanghaltern anordenbar, wobei
jedes Paar (also je ein Vorhanghalter an je einer Vorhangseite)
im Bereich jeder Schneidkante angebracht ist. Die beiden Formate,
inboard und oberboard, können jeweils durch eine Relativbewegung
der funktionalen Einheit gegenüber dem Vorhang-Auftragskopf
eingestellt werden ohne ansonsten einen Umbau vornehmen zu müssen.
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Während
die eine Wanne für den Vorhang-Beschichtungsprozess genutzt
wird, hat man die Möglichkeit die andere gerade nicht benutzte Wanne
zu reinigen und dadurch insgesamt Zeit einzusparen.
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Die
stromabwärtige Auffangwanne ist gegenüber der
zweiten stromaufwärtigen Wanne etwas höher angeordnet.
Dieser so gebildete Absatz beträgt eine Höhe von
ca. 5 bis 20 mm und gewährleistet, dass kein Kontakt zwischen
der frisch beschichteten Faserstoffbahn und der stromabwärtigen
Wanne stattfindet.
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Zu
erwähnen ist noch, dass die funktionale Einheit zur Faserstoffbahn
hin, also an ihrer Unterseite insgesamt eine ebene Fläche
bildet und aus einem Metall und/oder einem verschleißfestem
Kunststoff gefertigt ist. Sie kann darüber hinaus Querrillen, Näpfchen
oder andere Formen der Oberflächenbeschaffenheit aufweisen.
Diese Struktur hilft bei der Störung der Luftgrenzschicht
an der Faserstoffbahn. Außerdem wird die Gefahr von Kratzern
auf der Oberfläche der Faserstoffbahn vermieden.
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Das
ist vor allem dann vorteilhaft, wenn diese Platte die Faserstoffbahn
zumindest an einer Stelle kontaktiert.
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Die
kompakte Ausführung der aus Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung,
Auffangwanne bzw. Wannen, und Randführungen bzw. Vorhanghaltern bestehenden
funktionalen Einheit ist sehr platzsparend und reduziert insgesamt
die Anzahl an Antrieben und Verstellbewegungen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
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Es
zeigen in schematischer Darstellung:
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1a,
b, c: das erfindungsgemäße Vorhang-Auftragwerk
in verschieden Varianten während der Betriebsposition (Streichbetrieb)
und in schematischer Seitenansicht
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2a,
b, c, d: das erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragwerk
in verschieden Varianten während der Bereitschaftsposition
und schematischer Seitenansicht
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In
den einzelnen Figuren sind gleiche Bauteile bzw. Bezeichnungen mit
gleichem Bezugszeichen versehen. Die einzelnen Ausführungsformen
sollen nur insoweit erläutert und auch die Bezugszeichen nur
dann angegeben werden, wenn Unterschiede zu der oder den vorherigen
Figuren bestehen.
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In
der 1a ist ein Vorhang-Auftragswerk 1 zur
Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn 2 mit
flüssigen bis pastösen Auftragsmedien in Form
eines ein- oder mehrschichtigen Vorhanges 3 in Betriebsposition
(Streichbetrieb) Ia gezeigt. Die Faserstoffbahn 2 läuft
im Beispiel über zwei voneinander beabstandet angeordnete
Stützwalzen 4 und 5, die die Faserstoffbahn 2 bei ihrem
Lauf durch die Streich- bzw. Faserstoffbahn-Herstellungsmaschine
teilweise umschlingt. Die Bewegungs- bzw. Laufrichtung der Faserstoffbahn 2 ist
mit dem Pfeil L angegeben.
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Das
Vorhang-Auftragswerk 1 umfasst auch Funktionselemente,
wie einen Vorhang-Auftragskopf 6, eine Vorhang-Auffangwanne 7,
eine Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung 8 (auch als ”Aircut” bezeichnet),
die allesamt oberhalb der Faserstoffbahn 2 angeordnet sind.
Eine weitere Auffangwanne ist unterhalb der Faserstoffbahn 2 vorhanden
zum Auffangen von Teilen der Bahn bei einem Bahnabriss und auch
zum Auffangen von Auftragsmedium, welches ”overboard”-abgegeben
wird, also über den Bahnrand hinaus herabfällt.
Diese Auffangwanne ist hier allerdings nicht mit eingezeichnet.
Das Auftragswerk umfasst aber auch nicht mit dargestellte diverse Messeinrichtungen,
Zuführleitungen usw. Im Übrigen trifft hier der
ein- oder auch mehrschichtige Vorhang 3 auf einen ungestützten
Bereich 9 auf, der zwischen den Stützwalzen 4 und 5 liegt.
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Die
Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung 8 bildet mit der
einen Auffangwanne 7 eine funktionale und wie zu erkennen
ist, auch eine platzsparende bauliche Einheit 10 miteinander.
Beide Elemente der funktionalen und baulichen Einheit 10 sind
in Laufrichtung L der zu beschichtenden Faserstoffbahn 2 gesehen,
hintereinander angeordnet. Die erste Auffangwanne 7 ist
dabei stromabwärtig und die Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung 8 stromaufwärtig
angeordnet. Zwischen diesen beiden Elementen 7 und 8 ist
ein in Querrichtung verlaufender Durchlassspalt 11 für
den auf die Faserstoffbahn 2 fallenden Vorhang 3 vorhanden.
Dieser Durchlassspalt 11 ist ca. 10 bis 100 mm, vorzugsweise
20 bis 50 mm breit.
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Die
Auffangwanne 7 der funktionalen bzw. baulichen Einheit 10 weist
auch wenigstens eine quer verlaufende Schneidkante 12 auf,
die beim Starten und Stoppen des Beschichtungsvorganges den schon
oder noch fallenden Vorhang 3 durchdringt. Besser gesagt,
der Vorhang 3 wird dadurch sauber und ohne Abspritzungen
zu verursachen abgeschnitten.
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Wie
aus der 1a zu entnehmen ist, weist die
funktionale bzw. bauliche Einheit 10 auch noch eine zweite
Auffangwanne 13 auf. Diese integrierte Wanne 13 ist
stromaufwärtig zum Durchlassspalt 11 angeordnet
und weist ebenfalls wie die erste stromabwärtig angeordnete
Auffangwanne 7 an ihrer stromabwärtigen Seite
wenigstens eine quer verlaufende Schneidkante 14 auf. Diese
zweite Schneidkante 14 durchschneidet, je nachdem von welcher Position
aus die Einheit 10 durch den Vorhang 3 gefahren
wird, beim Starten und Stoppen des Beschichtungsvorganges den schon
oder noch fallenden Vorhang 3.
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Wahrend
der Beschichtung wir der abgegebene Vorhang 3 an seinen
beiden Seiten (also führer- und triebseitig) jeweils von
einem Vorhanghalter 15 geführt. In der 1a sind
beide Vorhanghalter am Vorhang-Auftragskopf 6 befestigt
und reichen bis in den Durchlassspalt 11 hinein.
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Die
funktionale bzw. bauliche Einheit 10 ist relativ zum oberhalb
von ihr fest angeordneten Vorhang-Auftragskopf 6 bewegbar.
Das erfolgt derart, dass die funktionale bzw. bauliche Einheit 10 in
oder gegen die Laufrichtung L der Faserstoffbahn 2 geradlinig
in einem Bereich zwischen 5 und 300 mm, vorzugsweise 2 bis 8 mm
bewegbar ist. Dies ist in der 1a mit
einem Doppelpfeil dargestellt. Die Geschwindigkeit mit der diese
Bewegung ausgeführt wird beträgt ca. 2 bis 4 m/min.
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Die
Verstellbewegungen der funktionalen bzw. baulichen Einheit können
im Übrigen auf hydraulischem, elektrischem oder pneumatischem Wege
erfolgen.
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In 1b ist
zu sehen, dass dieselbe Einheit 10 in die stromaufwärtige
Richtung zurückgefahren ist und der Vorhang 3 deshalb
ohne den Durchlassspalt 11 benutzen zu müssen
noch vor der ganzen Einheit 10 auf die Faserstoffbahn 2 herabfällt.
Diese gezeigte Betriebsposition ist mit Ib bezeichnet und wird
bei sogenannter ”Overboard”-Fahrweise, also wenn
der Vorhang 3 breiter als die Faserstoffbahn 2 ist,
eingestellt. In der 1a ist hingegen die ”inboard”-Fahrweise
gezeigt, also wo eine geringere Vorhangs- und damit geringere Beschichtungsbreite als
die Breite der Faserstoffbahn 2 gewünscht ist.
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Die
letztgenannte inboard-Fahrweise (Betriebsposition Ic) ist
auch in 1c gezeigt. Im Gegensatz zur 1a sind
hier Vorhanghalter 16 vorhanden, die direkt an die funktionale
bzw. bauliche Einheit 10 angebracht sind, anstelle diese,
wie bei 1, am Auftragskopf 6 zu
befestigen. Vorteil bei der Ausführung gemäß 1c ist,
dass die Vorhanghalter 16 mit verschoben werden können
und für bestimmte Handlungen dann nicht im Wege sind. Die Vorhanghalter
befinden sich seitlich auf Höhe des Durchlassspaltes 11.
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Nachzutragen
ist noch, dass der Vorhang-Auftragskopf 6 bei den gezeigten
Varianten deutlich von der Faserstoffbahn 2 beabstandet
angeordnet ist, so dass der abgegebene Vorhang 3 während
des Streichbetriebes in gewünschter Höhe, im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend, direkt auf die Faserstoffbahn 2 fallen
und sich danach auf deren Oberfläche 2a als Auftragsschicht
AS ablegen kann.
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Der
Auftragskopf 6 ist hier als eine sogenannte Gleitschichtdüse
(slide die) ausgebildet, die ebenso wie die anderen Funktionseinheiten
maschinenbreit ausgeführt ist.
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Der
Auftragskopf 6 weist für einen Mehrschichtauftrag,
also für jedes Auftragsmedium M eine eigene Auftragsmediumskammer
mit Zufuhrspalt auf, der bzw. die alle an der Oberfläche
des Vorhang-Auftragskopfes 3 jeweils in eine schlitzförmige
Austrittsdüse entsprechend der gewünschten Anzahl
an Schichten auf. Die Gleitschichtdüse, d. h. der Auftragskopf 6 weist
an seiner Oberfläche auch eine nach unten hin geneigte
und gekrümmte, Gleitfläche 6a auf. Die
Gleitfläche 6a geht in eine Ablöse- bzw. Abrisskante 6b über,
die in Richtung der zu beschichtenden Faserstoffbahn 2 zeigt.
Von dieser in Breitenrichtung des Auftragswerkes ausgerichteten
Abrisskante 6b, die ja auch maschinenbreit, so wie der
gesamte Auftragskopf 6 ist, löst sich die sich
vorher auf der Gleitfläche 6a gebildete Auftragsmediumsschicht (bzw. übereinander
gelegten Auftragsmediumsschichten bei Mehrschichtauftrag) ab und
bildet bzw. bilden den ein- oder mehrschichtigen Vorhang 3 aus. Aus Übersichtlichkeitsgründen
ist dies nur in 1c eingezeichnet.
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Der
Auftragskopf 6 könnte allerdings auch als an sich
bekannter Schlitzdüsen-Auftragskopf mit nach unten gerichtetem
Abgabeschlitz ausgeführt sein.
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In
den folgenden Figuren sind verschiedene Varianten der Bereitschaftsposition IIa bis
d des Auftragswerkes 1 gezeigt. In 2a ist
das Auffangen des schon oder noch fallenden inboard-Vorhangs 3 in der
zweiten Auffangwanne 13 dargestellt.
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2b zeigt
ebenfalls wieder die Bereitschaftsposition – hier mit IIb angegeben.
Das Auffangen des schon oder noch fallenden inboard-Vorhangs 3 erfolgt
dagegen in der ersten Auffangwanne 7. Der in die Wanne 7 fallende
Vorhang wird von den an der Düse bzw. Vorhangkopf angeordneten
Vorhanghaltern 15 geführt.
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Die
nächste 2c entspricht im Wesentlichen
der Darstellung der 2b mit dem Auffangen des Vorhangs 3 in
der ersten Auffangwanne 7 und ist mit IIc bezeichnet.
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Jedoch
soll hier in 2c die overboard-Fahrweise angegeben
sein, bei der die vorhandenen und an der Einheit 10 befestigten
Vorhanghalter 16 nach links verschoben sind und beim Fallen des
Vorhangs 3 in die erste Auffangwanne 7 nicht benutzt
werden.
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In 2d ist
schließlich der Fall der Betriebsposition, hier mit IId bezeichnet,
dargestellt. Hier bleiben ebenso wie bei der vorherigen 2c die
vorhandenen und an der Einheit 10 befestigten Vorhanghalter 16 unbenutzt.
Die Einheit 10 mit dem Vorhanghalter 16 ist hier
in stromabwärtige Richtung (also im gezeigten Bild nach
rechts verschoben worden, wodurch der ungeführte overboard-Vorhang
in die zweite, stromaufwärtig angeordnete Auffangwanne 13 fällt.
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Für
alle gezeigten Beispiele gilt: dass die stromabwärtige
erste Auffangwanne 7 gegenüber der zweiten stromaufwärtigen
Wanne 13 etwas höher angeordnet ist. Dieser so
gebildete Absatz z (stellvertretend für alle möglichen
Varianten in 2c eingetragen) weist eine Höhe
von ca. 5 bis 20 mm auf und gewährleistet, dass kein Kontakt
zwischen der frisch beschichteten Faserstoffbahn 2 und
der stromabwärtigen Wanne 7 stattfindet.
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Zu
erwähnen ist auch, dass die funktionale Einheit 10 zur
Faserstoffbahn-Oberfläche 2a hin, also an ihrer
Unterseite 10a insgesamt eine ebene Fläche bildet
und aus einem Metall und/oder einem verschleißfestem Kunststoff
gefertigt sein kann. Sie kann darüber hinaus Querrillen,
Näpfchen oder andere Formen der Oberflächen-Struktur
aufweisen. Diese Struktur hilft bei der Störung bzw. dem
Neuaufbau der Luftgrenzschicht an der Faserstoffbahn 2.
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Das
ist vor allem dann vorteilhaft, wenn diese Einheit 10 die
Faserstoffbahn 2 zumindest an einer Stelle kontaktiert.
In diesem Zusammenhang ist es möglich, dass die funktionale
bzw. bauliche Einheit 10 an dieser einen Stelle mit ihrer
Unterseite 10a die Faserstoffbahn 2 kontaktiert
um diese dabei um einen Betrag a von ca. 2 bis 8 mm nach unten auslenkt. Dadurch
werden besonders zuverlässig die Luftgrenzschichten abgedrängt.
Es ist auch möglich, aber nicht konkret dargestellt in
den Figuren, die Einheit 10 in Richtung L der Bewegung
der Faserstoffbahn 2 in einem Winkel α von 5 bis
30° gegenüber einer Horizontalen geneigt anzuordnen.
Auch dadurch ist eine sehr effektive Verhinderung der Einströmung der
Luftgrenzschichten LG erreichbar.
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Aus
allen Figuren geht hervor, dass die funktionale bzw. bauliche Einheit 10 gegenüber
dem fest positionierten Vorhang-Auftragskopf 6 geradlinig
hin- und her bewegbar ist, wie jeweils die Doppelpfeile zeigen.
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Dadurch
kann die integrierte Auffangwanne 7 oder 13 wie
die 2a bis 2d zeigen,
den noch oder schon fallenden Vorhang 3 beim Starten oder
Stoppen des Beschichtungsvorganges auffangen. Aus den betreffenden
Wannen kann das aufgefangene Medium M abgeführt und ggf.
nach entsprechender Aufbereitung dem Auftragskopf auch wieder zugeführt
werden. Dadurch, dass der Vorhangkopf 6 seine Position
nicht verändert, braucht er beispielsweise für
den nächsten Streichvorgang keine aufwändige Neupositionierung.
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Dadurch,
dass zwei Auffangwannen für die Bereitschaftsposition IIa–IId zu
Verfügung stehen, ist man in der Lage, diejenige Wanne
schon zu reinigen, reparieren oder ähnliches, während
die andere Wanne sich noch oder schon im Einsatz befindet.
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Durch
die Integration der beiden Auffangwannen 7 und 13 und
der Randführungen bzw. Vorhanghalter 16 und der
Ausbildung der Luftgrenzschicht-Enffernungs-Einrichtung 8 zu
einer funktionellen und auch baulichen Einheit 10, lässt
sich die Anzahl der erforderlichen Antriebe und Bewegungen reduzieren.
Das Auftragswerk 1 ist dadurch sehr kompakt und platzsparend
in die Streichmaschine einbaubar.
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Es
ist außerdem noch nachzutragen, dass in die Einheit 10,
insbesondere an ihrer Zulaufseite Z (wo die Faserstoffbahn dem Vorhangauftragswerk 1 zuläuft)
nicht mit eingezeichnete Blas- und Saugkanäle mit entsprechenden,
zur Faserstoffbahn-Oberfläche gerichteten Saug- uns Blasöffnungen
aufweisen kann. Mit der Blasöffnung lässt sich
eine flache, strahlenförmige Strömung von hoher
kinetischer Energie erzeugen, die nach außen gerichtet
ist und auch der Bewegungsrichtung L der Faserstoffbahn 2 entgegengerichtet
ist. Dadurch wirkt diese Strömung als elastische Barriere
gegen die von der Faserstoffbahn 2 mit geführte
Luftgrenzschicht LG. Die Saugöffnung ist in der Lage, die
Luftgrenzschicht aufzusaugen und nach außen hin abzuführen.
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- 1
- Vorhang-Auftragswerk
- 2
- Faserstoffbahn
- 2a
- Oberfläche
der Faserstoffbahn
- 3
- Vorhang
- 4
- Stützwalze
- 5
- Stützwalze
- 6
- Vorhang-Auftragskopf
- 7
- erste
Auffangwanne
- 8
- Luftgrenzschicht-Entfernungseinrichtung
- 9
- ungestützter
Bereich
- 10
- Einheit
- 10a
- Unterseite
- 11
- Durchlassspalt
- 12
- Schneidkante
- 13
- zweite
Auffangwanne
- 14
- Schneidkante
- 15
- Vorhanghalter
- 16
- Vorhanghalter
- AS
- Auftragsschicht
- L
- Bewegungs-
bzw. Laufrichtung
- LG
- Luftgrenzschicht
- M
- Auftragsmedium
- z
- Höhe
- Z
- Zulaufseite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 03/049871 [0002]
- - EP 1255615 A1 [0002]
- - WO 06/0973676 A1 [0003]
- - WO 2006/008336 A1 [0004]
- - DE 10358508 A1 [0005]
- - DE 10359676 A1 [0008]