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Schablonend'ruckmaschine für Gewebe Bei Schablonendruckmaschinen für
Gewebe ist es üblich, die Abstände zwischen den einzelnen Stellungen des auf dem
Maschinengestell verfahrbaren Schablonenrahmens durch Rapportstifte, Anschläge o.
dgl. festzulegen. Hierbei gibt es zwei verschiedene Methoden: Einige Drucker bedienen
sich stets desselben unveränderbaren Rapportes, wobei das Muster entsprechend umgeändert
werden muß, so daß häufig das gedruckte Muster ein ganz anderes Aussehen erhält
wie auf dem Entwurf. Will man andererseits das Muster nicht verändern, so muß der
Drucker die Rapportstifte auf dem Tisch in regelbaren Abständen einstellen, jenach
der Länge des gewünschten Musters. Dabei ist es, insbesondere wenn eine große Menge
von Gewebe mit demselben Muster bedruckt werden soll, vorteilhaft; auf möglichst
langen Tischen zu arbeiten. Je länger nun der Tisch ist, um so langwieriger ist
die Arbeit, die mit dem Einstellen der Rapportstifte verbunden ist. Diese Arbeit
muß von einem guten und gewissenhaften Facharbeiter ausgeführt werden. Trotzdem
kommen häufig, insbesondere wenn es sich um Muster handelt, die viel Genauigkeit
erfordern, Irrtümer vor, die eine Wiederholung der ganzen Einstellung erfordern.
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Durch die vorliegende Erfindung, sollen nun sämtliche Nachteile der
Einstellung mittels Rapportstifte vermieden werden, und es soll eine Maschine geschaffen
werden, die nicht durch gelernte Facharbeiter bedient zu werden braucht, sondern
zu deren Bedienung ungelernte Arbeiter genügen.
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Bei der neuen Maschine ist lediglich bei Beginn der Druckarbeit eine
einmalige Einstellung erforderlich. Wenn diese Einstellung einmal durch den Facharbeiter
vorgenommen ist, arbeitet die Maschine vollkommen zwangläufig und ohne Rapportstifte.
Der Rahmen kann dann nur an
denjenigen Stellen festgehalten werden,
die dem eingestellten Rapport entsprechen. Die Abstände der Muster sind zwangläufig
gleichmäßig., Es ist kein Irrtum durch Zerstreutheit o >'r Unwissenheit des Arbeiters
möglich, und j beliebige Arbeiter kann die erforderlichen II an@ griffe vornehmen.
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Die Maschine arbeitet auch dann noch vollkommen zwangläufig und genau,
wenn man zum Verhüten des Auslaüfens oder Verwischens der Farbe zunächst zwischen
zwei Drucken einen weißen Zwischenraum läßt, den man in einem zweiten Druckgang
bedrückt, nachdem der erste Druckgang bis zum Ende des Drucktisches fertiggestellt
und die Farbe des ersten Druck-Banges vollkommen getrocknet ist. Auch in diesem
Falle ermöglicht die neue Einrichtung zwangläufig, daß der zweite Druckvorgang mit
genau den gleichen Abständen wie der erste erfolgt und daß die in dem zweiten Druckvorgang
gedruckten.Muster genau in die Zwischenräume hineinpassen.
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Die zweite Reihe der Drucke wird nämlich genau um die halbe Entfernung
gegen die erste Druckreihe versetzt.
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Um diesen zwangläufigen Rapport durchzuführen, wird erfindungsgemäß
ein stufenlos regelbares Getriebe, das bei Bewegung des Rahmens in Umdrehung versetzt
wird, verwendet. Dieses Getriebe wirkt auf eine Sperrvorrichtung ein, die vor Beginn
jeder Rahmenverstellung gelöst wird und die den Rahmen zwangläufig nach einer ganz
bestimmten Winkeldrehung der getriebenen Weile des Getriebes wieder festhält. Eine
zusätzliche Einrichtung, die es ermöglicht, den Rahmen auch nach der Hälfte dieser
' Winkeldrehung der getriebenen Welle festzuhalten, sorgt dafür, daß nach Beendigung
der ersten Druckreihe die zweite Druckreihe genau in die Zwischenräume paßt, die
auf der ersten Druckreihe weiß gelassen worden sind.
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Zur Erläuterung ist auf der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
neuen Schablonendruckmaschine mit selbsttätiger Rapporteinrichtüng beschrieben.
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Fig. r zeigt im Aufriß von vorn eine erfindungsgemäß vervollkommnete
Schablonendruckmaschine für Gewebe.
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Fig. 2 ist eine entsprechende Draufsicht.. Fig.3 zeigt einen entsprechenden
seitlichen Aufriß.
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Auf den Tisch der Maschind ist ein Rahmengestell 2 gesetzt, das auf
gerillte Rollen 43 montiert ist, die auf zwei Laufschienen 44 ruhen, von denen die
eine vorn, die andere hinten über die ganze Länge des Tisches angeordnet ist. Dieses
Rahmengestell besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: dem linken Teil, der den
Schablonenrahmen mit seinem Antriebsmechanismus sowie die Auslösekurbel des Systems
zur Regulierung der Rapporte enthält, und dem rechten Teil, der das Handrad zur
Steuerung des Anhebens des Rahmens und die gesamte Einrichtung zur Rapporteinstellung
trägt.
Dieses letztere System wird durch einen |
fenlos veränderlichen Geschwindigkeitswand- |
45 gebildet, der es erlaubt, die Größe der |
Baren Verschiebung des Druckrahmens in |
bezug auf einen konstanten Winkelabstand des getriebenen Organs zu ändern, im vorliegenden
Falle des auf die Welle 54 gesetzten Rapportnockens 55, so daß man einen genauen
Rapport des zu druckenden Musters erhält. Diese Vorrichtung wird dadurch reguliert,
daß man das Zahnrad 46 mittels des Handrades 47 über die Welle 48 und das durch
eine Kette mit dem Zahnrad 46 verbundene Zahnrad 49 betätigt. Nach erfolgter Einstellung
stellt man den Geschwindigkeitswandler in der Arbeitsstellung mit Hilfe des gerändelten
Knopfes oder Handrades
50 fest, das auf das Ende der Welle 48 montiert ist.
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Die treibende Welle 5z des Geschwindigkeitswandlers trägt ein großes
Zahnrad 52, das mit einer Zahnstange 53 kämmt, die am Rand des Tisches parallel
zur vorderen Laufschiene 44 befestigt ist, so daß jenes Zahnrad bei jeder Verschiebung
des Rahmengestells 2 eine Drehbewegung empfängt.
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Die getriebene Welle 54 des Geschwindigkeitswandlers trägt eine profilierte
Kurvenscheibe, den sogenannten Rapportnocken 55 und ein kleines Zahnrad 56. Eine
am Rahmengestellt 2 befestigte Zugfeder 57 sucht über eine Gabel 58 oder eine andere
geeignete Vorrichtung eine Rolle 59 in der Kerbe des Rapportnockens 55 eingeschnappt
zu halten, wenn das Rahmengestell 2 unbeweglich ist. Jene Rolle 59 ist an einem
gelenkigen Halter 6o befestigt, der gleichzeitig auf der entgegengesetzten Seite
einen Steuerhebel 61 trägt, dessen Ende im rechten Winkel nach unten hakenförmig,
62, umgebogen ist. Die Kerbe 63, in- welche dieser Haken 62 eingreift, wie weiter
unten erklärt werden soll, befindet sich in einem Teil 64, der an dem mittleren
Ouerträger des Rahmengestells 2 befestigt ist. -Am oberen Teil des angelenkten Halters
6o ist ein Zugseil 65 festgemacht, das dazu dient, den Hebel 61 nach links zu ziehen,
um den Haken 62 in die Kerbe oder den Einschnitt 63 einzuführen und gleichzeitig
die Rolle 59 aus der Kerbe des Nockens 55 zu losen, um den Geschwindigkeitswandler
öder das Wechselgetriebe 45 in Gang zu setzen und das Rahmengestell sowie demnach
auch den Druckrahmen zu verschieben. Zu diesem Zweck wird das Zugseil 65 durch Umlenkscheiben
66 zu einer Trommel 67 geführt, die man mittels der Kurbel 68 drehen kann.
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Das Zahnrad 56, das auf die getriebene Welle 54 des Wechselgetriebes
gesetzt ist, wird
durch eine Kette mit einem Zahnrad 72 verbunden,
das ein Untersetzungsgetriebe 69 treibt, welches seinerseits einen Auslösenocken
7o betätigt, der den Hebel 61 steuert. Dieser Nocken 7o führt also eine einzige
Umdrehung aus, während der profilierte Nocken 55 zweimal umläuft. Der Hub dieses
letzteren Nockens entspricht einem Rapport (einer Musterwiederholung) ; daraus folgt
also, daß der Nocken 7o die Auskupplung des Hebels 6= nur bei jedem zweiten Rapport,
z. B. bei den Rapporten o, 2, q., 6 . . ., bestimmen wird. Wenn man Drucke bei den
Rapporten z, 3, 5 . . . ausführen will, so braucht man nur die Stellung des Nockens
7o um 18o' zu ändern. Zu diesem Zweck braucht man nur an dem Federstößel 71 zu ziehen,
der auf das Ende der Welle des Nockens 7o gesetzt ist, und diesen Nocken um 18o
° zu drehen.
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Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise Wenn man den Rahmen für
einen neuen Druckvorgang verschieben will, nachdem man ihn angehoben hat, so dreht
man die Kurbel 68 in der Weise, daß die Rolle 59 vom Rapportnocken 55 gelöst
und der Haken 62 in den Einschnitt 63 eingeführt wird. Nach Freigabe des Rapportnockens
55 setzt sich das Wechselgetriebe in Gang, und das Rahmengestell verschiebt sich,
bis der Auslösenocken 7o den Haken 62 anhebt, derart, daß die Rolle 59 sich
unter der Einwirkung der Zugfeder 57 wieder in die Kerbe des Rapportnockens legt
und diesen feststellt, wobei gleichzeitig die Verschiebung des Rahmengestells 2
angehalten wird. Man drückt dann den Schablonenrahmen auf das Gewebe, und der Druck
kann erfolgen. Nach Beendigung des Druckvorganges beginnt derselbe Kreislauf von
Vorgängen von neuem.