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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Es wurde gefunden,
daB man zu Farbstoffen mit guten Echtheitseigenschaften gelangt, wenn man i-Amino-2-(Bz-i-benzanthronyl)-anthrachinon
der Formel
seine Substitutionsprodukte oder seine an der Aminogruppe acylierten Derivate mit
Kondensationsmitteln behandelt.
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Geeignete Kondensationsmittel, sowohl saurer als auch alkalischer
Reaktion, sind beispielsweise Ätzkali, Schwefelsäure, Chlorzink, Eisenchlorid usw.,
von denen in manchen Fällen vorteilhaft mehrere nacheinander verwandt werden können.
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Die als Ausgangsmaterial angewandten Verbindungen können beispielsweise
durch Einwirkung von i-Amino- bzw. i-Acylaminoanthrachinon-2-acrylsäuren oder deren
funktionellen Derivaten auf Methylenanthrone erhalten werden.
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Die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Farbstoffe färben Baumwolle
aus der Küpe in meist grauen bis olivgrünen oder auch orangenTönen, die sich durch
guteEchtheitseigenschaften auszeichnen.
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Beispiel i 5 Teile i-Benzoylamino-2- (Bz-i-benzanthronyl)-anthrachinon
werden zusammen mit 5o Teilen 8o°/oiger Schwefelsäure unter Rühren 1/2 Stunde auf
etwa i5o° C erhitzt. Die Flüssigkeit ist dann erfüllt von einem Kristallbrei metallisch
glänzender blauer Nadeln des Sulfates eines Farbstoffes der folzenden Konstitution:
Der Farbstoff wird über Stein abgesaugt und ausgewaschen. Er liefert aus blauer
Küpe olivgrüne Färbungen mit ausgezeichneten Echtheitseigenschaften. Er ist identisch
mit dem im Beispiel 4 der Patentschrift 507 344 beschriebenen Farbstoff.
Das
als Ausgangsmaterial angewandte i-Benzoylaminö-2- (Bz-i-benzantliroiivl) -änthrachinon
kann z. B. erhalten werden durch Einwirkung von i-Benzoylaminoanthracliinon-2-acrylsäure
auf Methylenanthron nach dem Verfahren der Patentschrift 597325, wQ:,: bei im Verlaufe
der Reaktion Abspaltung von' Kohlendioxyd erfolgt. Die i-Benzoylaminoanthrächinon-2-acrylsäure
kann z. B. erhalten werden durch Einwirkung von Benzoesäureanhydrid in Monohydrat
auf i-Aininoatithrachinon-2-aldehyd und darauffolgende Umsetzung des erhaltenen
Produktes finit Malonsäüre: Die Herstellung des in diesem Beispiel be-. schriebenen
Farbstoffs kann dadurch vereinfacht werden; daß man nach beendeter Umsetzung zwischen
i-Benzoylaminoanthrachinon-2-acrylsäure und Methylenanthron das so gebildeteKondensationsprodukt
nicht isoliert, sondern die Reaktionsflüssigkeit, z. B. in Gegenwart von Nitrobenzol;
mit einem Kondensationsmittel, wie Schwefelsäure oder sublimiertem Eisenchlorid,
in der Wärme versetzt. Hierbei scheidet sich direkt der Farbstoff bzw. sein Salz
aus der Reaktionsflüssigkeit ab.
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An Stelle des im vorliegenden Beispiel als Ausgangsmaterial angewandten
i-Benzoylainino-ä-(Bz-i-benzantlironyl) - antlirachinons kann man in derselben Weise
auch das daraus durch Verseifung erhältliche i-Amino-2-(Bz-z-benzantlironyl)-anthracliinon
verwehden. ..
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Beispiel 2 5 Teile z-Benzoylamino-2-(Bz-i-benzanthronyl)-anthrachinon
werden zusammen mit 5o Teilen Witzkali und io Teilen Äthylalkohol langsam unter
Rühren auf etwa i2901 C erhitzt. Man rührt etwa '/2 Stunde bei dieser Temperatur
nach. Hierauf trägt man die Reaktionsflüssigkeit in Eis ein und saugt nach Durchblasen
von Luft den abgeschiedenen Farbstoff ab. Er ist identisch mit dein im Beispiel
i beschriebenen Farbstoff. Beispiel 3 5 Teile z-Benzoylamino-2-(Bz-2-carbäthoxy-Bz-i-ben7anthronyl)-antlirachinon
der Formel
werden bei etwa z20° in eine Schmelze von 5o Teilen Ätzkali und 5o Teilen Alkohol
eingetragen und so lange bei dieser Temperatur gerührt, bis die Farbstoffbildung
beendet ist. 'Vann trägt man die Schmelze in Wasser ein d kocht unter Durchleiten
von Luft, bis lieh der Farbstoff abgeschieden hat. Nach dem Absaugen, Waschen und
Trocknen stellt er ein dunkles Pulver dar, das sich mit violettgrauer Farbe in Schwefelsäure
löst und Baumwolle aus violetter Küpe in neutralen grauen Tönen färbt.
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Das i-Benzöylamino-2-(BZ.-2-carbäthoxy-Bz-i-benzanthronyl)-anthrachinon
der oben angegebenen Formel kann dargestellt werden durch Anlagerung von i-Benzovläminoanthrachinon-2-acrylsäureäthylester
an Methylenanthron. Es bildet ein gelbliches Pulver. Seine Lösungsfarbe in Schwefelsäure
ist orangerot.
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Beispiel 13 Teile des in Beispie13 beschriebenen grauen Farbstoffes
werden bei 150'C in 13o Teile Schwefelsäure von 80°/o eingetragen und etwa d. Stunden
bei etwa i50° C ge-
rührt. Dann gießt man die schwefelsaure Flüssigkeit
in Wasser, kocht auf und saugt den neuen Farbstoff ab. Dieser stellt nach dem Neutralwaschen
und Trocknen ein schwärzliches Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit blaugrauer Farbe löst und Baumwolle aus violetter Küpe in olivgrünen Tönen von
guten Echtheitseigenschaften färbt. Er entspricht wahrscheinlich folLTender Formel:
In Nitrobenzol löst sich der neue Farbstoff mit smaragdgrüner Farbe und kristallisiert
aus dieser Lösung beim Abkühlen in prismatischen Kristallen.
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Beispiel 5 15 Teile des i-Benzoylainil1o-2-(Bz-2-carl)-ätlioxy-Bz-i-benzanthronyl
)-aiithracliinons werden mit 50ö Teilen Schwefelsäure von 80°/o einige Zeit auf
So bis zoo° C erhitzt: bis die Ausscheidung eines orangefarbenen, schön kristallisierten
Niederschlages beendet ist. Dieser wird heiß abgesaugt, mit Wasser
aufgekocht
und der gebildete neue Farbstoff auf übliche Weise isoliert. Er löst sich in siedendem
Nitrobenzol mit orangen Farbe und kristallisiert beim Abkühlen in gelbbraunen Nadeln
aus. Der neue Farbstoff, der wahrscheinlich folgende Konstitutionsformel besitzt:
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit bl,austichigroter Farbe und färbt
Baumwolle aus rotbrauner Küpe in kräftigen gelbbraunen Tönen.
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Beispiel 6 Teile i-Benzoylamino-2-(Bz-2-carl)onanili(lo-Bz-i-benzanthronyl)-anthrachinon-
der Formel
werden bei etwa i2o° mit 5o Teilen rltzkali und 5o Teilen Alkohol verschmolzen.
Die Farbstoffbildung ist nach etwa 1/2 Stunde beendet. Dann wird die Schmelze in
Wasser eingegossen und der Farbstoff durch Aufkochen der alkalischen Flüssigkeit
unter gleichzeitigem Durchleiten von Luft ausgefällt. Er bildet, auf iibliche Weise
isoliert und getrocknet, ein dunkles Pulver, <las sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit violetter Farbe löst und Baumwolle aus violetter Küpe in grünstichiggrauen Tönen
von sehr guten Echtheitseigenschaften färbt.
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Der neue Farbstoff besitzt wahrscheinlich folgende Konstitution:
Er kristallisiert aus der grünen nitrobenzolischen Lösung in Kristallnadeln.
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Das i-Benzoylamino-2-(Bz-2-carbonariilido-Bz-i-benzanthronyl)-anthrachinon
der obigen Formel kann z. B. erhalten werden durch Anlagerung von i-Ben7joyl,amino,anthrachinon-2-racryls,ä:urea.nilid
an Methylen a;nthron. Es stellt ein gelbes Kristallpulver dar, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit orangeroter Farbe löst.
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Verwendet man in diesemBeispiel statt des i-Benzoylamino-2-(Bz-2-carbonanilido
-Bz-ihenzanthronyl)-anthrachinons das entsprechende Bz-2-carbonsäure-o-toluidid,
dann erhält man einen Farbstoff, dessen Nuance etwas klarer und blaustichiger ist.
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Geht man vom entsprechenden Bz-2-carbonsäure-a-anthracliinonamid aus
und behandelt dieses in der oben geschilderten Weise mit Ätzkali und Alkohol, so
bekommt man einen olivzrün färbenden Farbstoff.