DE425352C - Verfahren zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen und deren Zwischenprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen und deren Zwischenprodukten

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DE425352C DEG60481D DEG0060481D DE425352C DE 425352 C DE425352 C DE 425352C DE G60481 D DEG60481 D DE G60481D DE G0060481 D DEG0060481 D DE G0060481D DE 425352 C DE425352 C DE 425352C
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GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
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Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes

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  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen und deren Zwischenprodukten. Die Thiaglykolcarbonsäuren- bzw. die Oxythiophenderivate der 2, 3-Anthrachinonreihe und die sich davon ableitenden indigoiden Farbstoffe sind noch nicht beschrieben worden.
  • Es wurde gefunden, daß diese neuen Verbindungen erhalten werden, wenn man zunächst die Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure herstellt, indem man entweder 2-Halogenanthracllinon-3-carbonsäure mit Thioglykolsäure kondensiert, oder indem man die Anthracbinon-2-merkapto-3-carbonsäure mit Monohalogenessigsäuren umsetzt.
  • Die so erhaltene Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure kann hierauf durch Behandeln mit kondensierend wirkenden Mitteln in Anthrachinon-2, 3-oxythiophenderivate verwandelt werden.
  • Die Anthrachinon - 2 - thioglykol - 3 - carbonsäure sowie die entsprechenden Oxythiophenderivate werden nun durch Behandeln, entweder mit oxydierend «--rkendezi Mitteln oder in Gegenwart von Kon Sensationsmitteln, mit den üblichen Komponenten, welche zur Herstellung indigoider Farbstoffe verwendbar sind, wie u. a. Isatinen, i, 2-Dione der Benzo-oder Naphthothiofurane, Acenaphthenchinonen, Naphthochinonen und den Substitutionsprodukten dieser Verbindungen sowie deren Aniliden und Halogeniden, in indigoide Farbstoffe von den verschiedensten Farbtönen übergeführt, welche sich durch sehr gute Echtheitseigenschaften auszeichnen. Durch Halogenieren können die Eigenschaften dieser Farbstoffe noch verbessert werden.
  • Beispiel i. 92 Teile 2-chloranthrachinon-3-carbonsaures Natrium und :16,2 Teile thioglykolsaures Natrium werden zusammen mit 6oo Teilen Wasser in einem geschlossenen Gefäß mehrere Stunden auf i 2o' erhitzt.
  • Nach dem Abkühlen wird das hellbraun abgeschiedene Reaktionsprodukt abgesaugt, mit heißer Sodalösung extrahiert und das Extrakt heiß mit verdünnter Schwefelsäure gefällt.
  • Die so gewonnene Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure bildet ein gelbes Pulver, das sich bei etwa i go° bräunt. Sie ist in Nitrobenzol, Alkohol, Eisessig und heißem Wasser schwer, dagegen in Schwefelsäure mit tiefscharlachroter, in Chlorsulfonsäure mit braunoranger und in kaltem Alkali mit olivegelber Farbe leicht löslich.
  • Die Anthrachinon-2-thioglykol-3-carl)onsäure kann auch durch Kondensation von 2-Merkaptoanthrachinon-3-carbonsäure finit Monochloressigsäure gewonnen werden. Man verfährt in diesem Falle in folgender Weise: 28 Teile 2-Merkaptoanthrachinon-3-carbonsäure, erhalten z. B. aus 2-Chloranthrachinon-3-carbonsäure durch Umsetzen mit Natriumsulfhydrat oder aus der 2-Aminoanthrachinon-3-carbonsäure durch Umsetzen der Diazoverbindung nach Leuckart, werden in iooTeilen Alkohol eingetragen und mit i o Teilen Monochloressigsäure und 1-[,.l Teilen Kalihydrat versetzt. Es tritt von selbst Reaktion ein, wobei bedeutende Temperaturerhöhung stattfindet. Hierauf rührt man noch eine Stunde bei etwa 70°, filtriert und wäscht den Rückstand mit Alkohol. Jener wird hierauf heiß mit 5oo Teilen Wasser extrahiert, nach dem Abkühlen wird filtriert und dann die Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure mit Mineralsäure gefällt. Beispiel e. i Teil Anthracbinen-2-thioglykol-3-carbonsäure wird mit o_ ,2 Teilen entwässertem Natriumacetat in 5 Teilen Essigsäureanhydrid vorsichtig erwärmt, bis die Kohlensäureentwicklung aufgehört hat. Hierauf destilliert man das Essigsäureanhydrid im Vakuum ab, gießt den Rückstand in Wasser, kocht auf und filtriert die in gelben Flocken ausgeschied--ne Acetylverhindung des Anthrachinon-2, 3-oxythiophens. Diese wird dann durch Erwärmen mit Alkali in Wasser oder Alkohol verseift, wobei die gelbe Acetylverbindung in das Anthrachinon-2, 3-oxythiophen übergeht. Dieses bildet ein tiefblau gefärbtes Pulver, das auf Zusatz von Säuren nach Orange umschlägt. Es ist mit bräun:lichgelber Farbe in heißem Nitrobenzol, mit blauroter in Schwefelsäure löslich, aus letzterer Lösung wird es durch Zusatz von Wasser in Form oranger Flocken gefällt. Mit Hydrosulfit und Natronlauge wird eine olive Küpe mit leuchtend blauer Blume gebildet, welche aber nur geringe Affinität zur pflanzlichen Faser zeigt. Beispiel 3 3 5 Teile Anthrachinon - 2 - thioglykol - 3 - carbonsäure werden mit 5oo Teilen Wasser in einem geschlossenen Gefäß mehrere Stunden auf igo bis 2oo° erhitzt. Auf Kosten eines Teils der Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure bildet sich unter Ringschluß und Oxydati@on der 2, 3 Anthracliinon-bis-thiophenindigo, der nach dem Erkalten filtriert, mit Soda ausgekocht, nochmals filtriert, reichlich gewaschen und getrocknet wird.
  • Der 2, 3 - Anthrachinon -bis - thiophenindigo bildet ein tiefgrünschwarres Pulver, welches sich in Schwefelsäure mit grüner Farbe löst und mit Hydrosulfit und' Natronlauge eine olivebraune Küpe bildet, aus welcher Baumwolle in blauen Farbtönen gefärbt wird. Derselbe Farbstoff entsteht auch, wenn man 2-Chloranthrachinon-3-carbonsäure mit Thioglykolsäure zusammen auf höhere Temperatur erhitzt. Beispiel ,1.
  • 28 Tei'.e Anthrachinon-2, 3-oxythiophen werden unter Zusatz von ioo Teilen 3oprozentiger Natronlauge in iooo Teilen Wasser verteilt und bei ico" allmählich mit etwa 5o Teilen Aminoniumpersulfat behandelt, bis der Auslauf einer Tüpfelprobe ni._ht mehr violett, sondern fast farblos geworden ist. Der g ebiidete 2, 3-Anthrachinon-bis-thiophenindigo wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Beispiels. 35 Teile A.nthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure werden mit 25 Teilen cc-Isatinanilid, io Teilen entwässertem Natriumacetat und 3oo Teilen Essigsäureanhydrid mehrere Stunden am Rückfluß gekocht. Es findet dabei Bildung eines unsymmetrischen Küpenfarbstoffes statt, welcher sich als blaues, kristallinisches Pulver abscheidet. Er wird nach dem Erkalten abfiltriert und mit Eisessig und Wasser nachgewaschen.
  • Er ist in Schwefelsäure mit grüner Farbe löslich, mit Wasser wird er in Form blauer Flocken ausgefällt. Er bildet mit Hydrosulfit und Natronlauge eine oliv ebraune Küpe, aus welcher Baumwolle in vollen, echten blauen Tönen gefärbt wird.
  • Beim Ersatz des a-Isatinanilids durch die äquivalente Menge r - Naphthisatimiaphthalid (aus ß-Naphthylamin nach dem Sandmeyerschen Verfahren gewonnen) bekommt man einen Farbstoff, welcher aus einer Braunoliven Küpe Baumwolle violettstichiggrau färbt.
  • Statt wie im Beispiel angegeben, kann an Stelle der Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure das Anthrachinonoxy-2, 3-thiophen mit Isatinanilid oder andern a-substituierten Isatinderivaten kondensiert werden. Beispiel b. 35 Teile Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure, 22 Teile Acenaphthenchinon und 3o Teile Essigsäureanhydrid werden zusammen in 3oo Teilen Nitrobenzol mehrere Stunden am Rückflußkühler gekocht. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsprodukt abgesaugt, mit Alkohol und Wasser gewaschen und getrocknet. Der Farbstoff bildet ein rotes Kristallpulver, das sich in Schwefelsäure- mit blauer Farbe löst; auf Zusatz von Wasser werden braunrote Flocken erhalten. Er gibt mit Hydrosulfit und Natronlauge eine braune Küpe, aus welcher Baumwolle in bläulichbordeaux Tönen gefärbt wird.
  • Beispiel 7.
  • 82Teile des Farbstoffes aus Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure und a,-Isatinanilid werden in i 6oo Teilen Nitrobenzol mit 66 Teilen Brom allmählich zur Siedetemperatur erhitzt und eine Stunde am Rückfluß weitergekocht: Nach dem Erkalten wird abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Der neue Farbstoff bildet ein blauviolettes, kristallinisches Pulver, das in Schwefelsäure mit grüner Farbe löslich ist und mit Hydrosulfit und Natronlauge eine Braunolive Küpe gibt, aus welcher Baumwolle in blauen, etwas grüneren
    Tönen wie der unbromierte Farbstoff gefärbt wird.
  • Beispiel 8.
  • 82 1`eile des Farbstoffes aus Anthrachinon-2-thio:glyltol-3-carbonsäure und a-Isatinanilid werden bei o° in 8oo Teilen Chlorsulfonsäure gelöst und bei o° mit 66 Teilen Brom versetzt. Hierauf wird noch eine Stunde bei gewöhnlicher Temperatur gerührt, dann in Eiswasser ausgetragen; der gebildete bromierte Farbstoff, der ähnliche Eigenschaften wie das Produkt des Beispiels 7 zeigt, wird filtriert, neutral gewaschen und getrocknet.
  • Folgende Tabelle gibt einige charakteristische Eigenschaften einer Anzahl der nach diesen Verfahren herstellbaren Farbstoffe:
    Farbe Farbe Farbe Färbung
    Ausgangsmaterialien der Farbstoffe des Pulvers der Lösung der Kfile auf
    in H., SU,, Baumwolle
    Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure bzw. violett grün olivebraun blau
    Anthrachinon-2, 3-oxythiophen
    -f- 7-Methylisatinchlorid
    Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure bzw. - blaugrün oliv e grünstichig-
    Anthrachinon-2, 3-oxythiophen blau
    -[- 4-Chlor-7-methoxyisatinchlorid
    Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure bzw. - - - -
    Anthrachinon-2, 3-oxythiophen
    7-Methoxyisatinchlorid

Claims (1)

  1. PATEN T-ANsPRÜcIt: Verfahren zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen und deren Zwischenprodukten, dadurch gekennzeichnet, daB man zunächst, durch Kondensieren der 2-Halogenanthrachinon-3-carbonsäure mit Thiöglykolsäure oder durch Kondensieren der 2-Merkaptoanthrachinon-3-carbonEäure mit Monohalogenessigsäure, die Anthrachinon-2-thioglykol-3-carbonsäure herstellt, die so erhaltene Anthrachinon - 2 - thioglykol-3-carbonsäure durch Behandeln mit kondensierend wirkenden Mitteln in die Anthrachinon-2, 3-oxythiophenderivate verwandelt, hierauf die Anthrachinon-2-thioglykol-3 - carbonsäure bzw. die Anthrachinon-2, 3-oxythiophenderivate entweder mit oxydierend wirkenden Mitteln behandelt oder mit zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen brauchbaren Komponenten kondensiert und die so erhaltenen Produkte gegebenenfalls noch halogeniert.
DEG60481D 1923-01-24 1924-01-18 Verfahren zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen und deren Zwischenprodukten Expired DE425352C (de)

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