DE636981C - Verfahren zur Umsetzung von Alkalichloriden mit ueberschuessiger Salpetersaeure - Google Patents

Verfahren zur Umsetzung von Alkalichloriden mit ueberschuessiger Salpetersaeure

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DE636981C
DE636981C DE1930636981D DE636981DD DE636981C DE 636981 C DE636981 C DE 636981C DE 1930636981 D DE1930636981 D DE 1930636981D DE 636981D D DE636981D D DE 636981DD DE 636981 C DE636981 C DE 636981C
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DE
Germany
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nitric acid
reaction
acid
chlorine
mother liquor
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Expired
Application number
DE1930636981D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Grimme
Dr Heinrich Tramm
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Ruhrchemie AG
Original Assignee
Ruhrchemie AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/04Preparation with liquid nitric acid

Description

  • Verfahren zur Umsetzung von Alkalichloriden mit überschüssiger Salpetersäure Nach dem Verfahren gemäß Patent 63o 652 wird ein überschuß von Salpetersäure auf Alkalichloride zur Einwirkung gebracht. Hierfür wird zunächst eine größere Menge von Salpetersäure von vornherein in den Prozeß eingebracht, als für die Umsetzung der Alka.lichloride benötigt wird. Die in den Umsetzungsgasen primär enthaltene Salzsäure setzt sich restlos mit der überschüssigen Salpetersäure in ein Gemisch von Chlor und Nitrosylchliorid um. Das entstehende Gasgemisch wird mit Salpetersäure berieselt, wodurch das Nitrosylchlorid in Stickoxyde und Chlor aufgespalten wird. Nachdem zunächst zweckmäßig das gesamte mitgeführte Wasser aus den Umsetzungsgasen abgeschieden ist, wird der Stickoxydgehalt durch Schwefelsäure unter Bildung von Nitrosylschwefelsäure entzogen, so daß als Restgas praktisch reines elementares Chlor anfällt. Die bei der Berieselung mit Schwefelsäure entstehende Nitrosylschwefelsäure wird durch Behandeln mit Wasser oder sonstige Maßnahmen in Schwefelsäure und Stickoxyde umgewandelt, die alsdann in bekannter Weise auf Salpetersäure verarbeitet werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Umsetzung der Chloride in mehreren Stufen durchzuführen. Hierbei führt man die Waschflüssigkeit bzw. das Kondensat so, daß dieses in das Gefäß, in dem die erste Umsetzung stattfindet, einfließt unter Vermeidung eines Rückflusses in das oder in die nachgeschalteten Umsetzungsgefäße. Bei einem solchen Arbeiten wird. das Chlor sehr viel weistgehender, praktisch sogar restlos aus der Umsetzungsflüssigkeit entfernt, während, wenn man den Rückfluß in die Nachums.etxungsgefäße eintreten läßt, diese praktisch nicht chlorfrei zu bekommen sind. .
  • Aus dieser Arbeitsweise ergeben sich zwei besondere Vorteile. Zunächst ist es aus Gründen der Wirtschaftlichkeit geboten, eine möglichst restlose Umsetzung des Alkalichlorids zu bewirken. Alsdann hat man mit der angeführten Maßnahme ein Mittel an der Hand, die Umsetzungslauge praktisch chlorfrei zu bekommen, wodurch die Eindampfung dieser Flüssigkeit wesentlich erleichtert wird, da es heute wohl Werkstoffe gibt, die es gestatten, Salpetersäurelösungen einzudampfen, aber noch kaum Stoffe, die gegen chloridhaltige heiße Salpetersäurelösungen beständig sind und gleichzeitig einen guten Wärmedurchgang besitzen..
  • Die Umsetzungsgefäße können bei der mehrstufigen Umsetzung so ausgebildet se;ri, daß sie aus einem einzigen, durch geeignete Zwischenwände oder Böden in verschiedene Abteilungen geteilten Gefäß bestehen. Um das gebildete N itrat ' aus der Mutterlauge zu entfernen, hat @es sich als günstig herausgestellt, das Wasser, das mit der Salpetersäure eingebracht wird, außerhalb des eigentlichen Umsetzungsgefäßes unter solchen Bedingungen, beispielsweise unter Anwendung einer geeigneten Rektifizierkolonne, gegebenenfalls unter Anwendung verminderten Drukkes, zu entfernen, daß das abzudestillierende Wasser praktisch frei von Salpetersäure ist, während die eingedampfte Flüssigkeit praktisch die gesamte Menge der überschüssigen Salpetersäure bei gegenüber der uneingedampften Umsetzungslauge erhöhter Konzentration enthält. Besonders zweckmäßig ist es, den Zusatz der Salpetersäure, den Zusatz des Chlorids, die Waschung der Umsetzungsgase, die Eindampfung der Umsetzungslösung und die Abscheidung des gebildeten Nitrats so vorzunehmen, daß ein kontinuierlicher Kreisprozeß rentsteht, bei dem der Überschuß der Salpetersäure unter ständigem Ersatz der für die gesamte Umsetzung verbrauchten Salpetersäure erhalten bleibt. Es zeigt sich, daß dieses kontinuierliche Arbeiten eine besonders glatte Durchführung der gesamten Umsetzung gestattet.
  • Es hat sich als möglich herausgestellt, das in den Umsetzungsgasen enthaltene Chlor praktisch vollständig als freies Chlor zu gewinnen, indem man den Umsetzungsgasen in Gegenwart von Wasserdampf, flüssigem Wasser oder verdünnter Salpetersäure Stickoxyde hinzufügt. Ausführungsbei«spi,el,e i. Kochsalz -und 5o%ige Salpetersäure werden im Hauptentwicklungsgefäß i zusammen in Reaktion gebracht, so daß auf je i kg Na Cl 81 5 o %ige Salpetersäure verwendet werden. Das Kochsalz wird durch den Einfüllstutzen 8 eingefüllt, die Salpetersäure fließt durch die Tauchkolonne 2 zu, so daß die im Gefäß i entwickelten Reaktionsgase mit der entgegenfließenden Säure gewaschen werden. Die zufließende Säure wird durch äußere Heizung 22, durch. bei g @eingeblasenen Dampf oder durch die aus dem Entwicklungsgefäß aufsteigenden Dämpfe auf Temperaturen poch-über ioo° geheizt.
  • Im oberen Teil der Kolonne ist der Rückflußkühler ¢ angebracht, an dem die aus dem Umsetzungs- und Waschgefäß i -und 2 kommenden Reaktionsgase vom mitgeführten Wasserdampf befreit werden können.' Das hier entstehende Kondensat fließt auf die Kolonne zurück. Die Hauptmenge der einebrachten Chloride setzt sich im Gefäß i unter Entwicklung von Chlor und Nitrosylchlorid um. Beim Herunterfließen der Reaktionsflüssigkeit über die einzelnen Böden der Kolonne 3 wird die Umsetzung zu Ende geführt. Die auf diesen Böden entwickelten Reaktionsgase und Dämpfe vereinigen sich beim Aufsteigen mit den Hauptumsetzun g' . - gase aus Gefäß i und erfahren mit letzteren zusammen die gleiche Behandlung.
  • Durch äußere Heizung 21 oder durch direkt bei 2o eingeblasenen Wasser- oder Salpetersäuredampf, der im Dampfentwickler i g entsteht, wird Kolonne 3 auf Temperaturen zwischen go und i2o° geheizt.
  • Die vom untersten Boden der Reaktionskolonne 3 abfließende -Lösung ist praktisch chlorfrei und enthält neben Natriumnitrat 36o/oige Salpetersäure. Diese Lauge wird in die Destillierblase 12 abgezogen, in der mittels einer passenden Rektifizierkolonne 13 und eines Dephlegmators 1q. Wasser ohne Verlust an Salpetersäure abdestilliert -wird, bis der Rückstand wieder rund 500;o Salpeter; säure enthält. Diese angereicherte Lauge wird im Gefäß io abgekühlt, wobei für je ikg Kochsalz iAkg Natriumnitrat auskristallisiert. Nach Abscheidung des festen Salzes wird die- Mutterlauge in den Prozeß zurückgeführt, indem sie auf die Kolonne 2 durch die Steigeleitung 6 gepumpt wird. Sie wird aus Stutzen 7 mit so viel frischer Salpetersäure gemischt, daß für erneuten Zusatz von i kg Kochsalz wieder 81 Säure zur Verfügung stehen.
  • Die Reaktionsgase, die nach Verlassen der Kolonne 2 aus einem Gemisch von ungefähr gleichen Volumteilen Chlor und Stickoxyden bestehen, werden in der Waschkolonne 15 mit Schwefelsäure gewaschen, wobei die Stickoxyde in Form von Nitrosylschwefelsäureabsorbiert werden, während das gesamte mit dem Kochsalz eingebrachte Chlor in elementarem Zustande anfällt. Die bei der Absorption auftretende Wärme kann durch die Kühlung 16 entfernt werden. Die Teile der Apparatur sind ,aus säurefestem, keramischem und metallischem Material hergestellt.
  • . 2. 1 kg Kochsalz wird mit 51 5o%iger Salpetersäure, die über die Kolonne 2 zufließen, im Gefäß i -und in der Kolonne 3 umgesetzt. In das entwickelte `Reaktionsgas von ungefähr gleichen Teilen Chlor und Nitrosylchlorid wird vor dem Eintritt in die Waschkolonne 2 durch die Leitung g -ein Gemisch von. .Wasserdampf und Stickoxyden eingeblasen. Auf diese Weise gelingt es, sämtliches Chlor im Endgas in elementarem Zustand zu gewinnen, während die eingeführten und in der Waschkolonne gebildeten Stickoxyde in der Schwefelsäure absorbiert werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Umsetzung von Alkalichloriden mit überschüssiger Salpetersäure unter Wiedergewinnung des Stickoxydes des gebildeten Nitrosylchlorids und des gesamten Chlors in elementarer Form, wobei das in den heißen Umsetzungsgassen enthaltene Nitrosylchlorid zunächst durch unmittelbare Behandlung mit zweckmäßig heißer Salpetersäure in Stickoxyde und Chlor zerlegt, sodann das Gasgemisch, vorteilhaft nach Abscheidung der gesamten Menge oder eines Teiles des mitgeführten Wasserdampfes, vornehmlich bei gewöhnlicher Temperatur mit Schwefelsäure von einer Konzentration über 50% behandelt wird und die entstehende nitrose Säure unter Bildung von Salpetersäure zerlegt und letztere zweckmäßig zusammen mit der in der Salzmutterlauge nach Abscheidung der Nitrate befindliche Salpetersäure zurückgeführt wird gemäß Patent 63o 652, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Chloride mehrstufig in hintereinandergeschalteten Gefäßen erfolgt und daß die bei der Berieselung mit Salpetersäure erhaltenen wie die bei der Behandlung der Stickoxyde enthaltenden Reaktionsnebenpnodukte wiedergewonnenen salpetersäurehaltigen Flüssigkeiten und die in der Nachumsetzung gebildeten Reaktionsgase ,ausschließlich durch das Hauptumsetzungsgefäß geleitet werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Prozeß stammende Mutterlauge nach der Konzentration unter Zusatz einer der verbrauchten Salpetersäure entsprechenden Menge in das Hauptumsetzungsgefäß zurückgeführt wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Mutterlauge so erfolgt, daß nur Wasser abdestilliert. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Umsetzungsgasen gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser Stickoxyde zugefügt werden.
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