DE63621C - Zugdeckungseinrichtung - Google Patents
ZugdeckungseinrichtungInfo
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- DE63621C DE63621C DENDAT63621D DE63621DA DE63621C DE 63621 C DE63621 C DE 63621C DE NDAT63621 D DENDAT63621 D DE NDAT63621D DE 63621D A DE63621D A DE 63621DA DE 63621 C DE63621 C DE 63621C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
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- B61L3/02—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control
- B61L3/08—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically
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Landscapes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Vorliegende Erfindung hat den Zweck, einen in voller Fahrt begriffenen Zug an jedem mit
Stromschlufsplatten versehenen Punkte selbstthätig ohne Zuthun des Bahn- und Zugpersonals
anzuhalten, wenn Unglücksfälle zu befürchten wären, und findet ein solches Anhalten
des Zuges dadurch statt, dafs durch die Weichen in der Falschstellung oder die Signale
in der Haltestellung oder bei besetztem Sfreckengeleise der Stromkreis einer Inductionsvorrichtung
geschlossen wird, deren Secundärstrom die Entzündung der die Auslösevorrichtung der Bremsmittel und der Darripfpfeife bewirkenden
Sprengpatrone veranlafst.
Die zu dieser Vorrichtung gehörigen Stromschlufsplatten (Fig. 1) dienen zur Uebertragung
des von der Inductionsvorrichtung der betreffenden Seite kommenden Inductionsstromes
auf die Maschine. Es sind dies Stromschlufsbürsten, zwischen den Schienen aufserhalb der
Distanzsignale (oder an anderen zu schützenden Punkten) angebracht und von diesen derart
entfernt, dafs, wenn die Bremsmittel durch die Auslösevorrichtung zur Wirkung gelangen, der
Zug noch vor dem Distanzsignal zum Stillstand gebracht wird. Die Stromschlufsplatten
sind zu je zwei Paaren auf sicheren Unterlagen aufgestellt und es führt zu jeder Stromschlufsplatte
eine der von der Inductionsvorrichtung kommenden Leitungen. Die zusammengehörigen
Stromschlufsplatten sind einander derart gegenüber gestellt, dafs sie in demselben Augenblick von einer darüber hinwegfahrenden
Maschine berührt werden. In einem zugleich als Schutzgehäuse dienenden
U-förmig gebogenen Eisenblech e sind isolirte Lager für eine Metallbürstenklemme B angebracht,
welche um eine senkrechte Achse drehbar ist und von der Feder f in senkrechter
Lage auf die Geleiserichtung gehalten wird. Um auf eingeleisiger Bahn einen Zug frei ausfahren
zu lassen, ist die Bürstenklemme auf der gegen die Station liegenden Seite mit einer
die Bürste deckenden Gummiplatte g versehen, an welcher bei der Ausfahrt die Stromschlufsstücke
C1 und C2 an den Gleitstücken A
der Auslösevorrichtung (schleift und so die
Stromübertragung unmöglich gemacht wird.
Ist beim Einfahren des Zuges in der Primärspule einer der Inductionsvorrichtungen ein
Strom, so wird im Augenblick des Ueberfahrens der durch die Stromschlufsstücke C1 C2
und Bürsten B geschlossene Inductionsstrom die Auslösevorrichtung in Wirksamkeit setzen.
Die Auslösevorrichtung der Bremsmittel und der Dampfpfeife an der Lokomotive (Fig. 2)
dient zu dem in der Einleitung angegebenen Zweck. An der vorderen unteren Lokomotivseite
sind an einem der Querträger zwei (im Falle die Erdrückleitung gewählt wurde nur
ein) Winkeleisen W, Fig. 1, befestigt, die an
den Enden aus Holz oder Hartgummi u. s. w. gefertigte, abgerundete, mit Stromschlufsstücken
C1 C2 versehene Gleitstücke A tragen,
und zu welchen isolirte Leitungen von der eigentlichen Auslösevorrichtung führen.
Vor einem geeigneten Dampfrohr der Maschine (oder vom Rohr der Bremse oder dem
gewöhnlichen Dampfeinlafsventil der Vacuum- oder Dampf bremse selbst), welches während
des Ganges derselben stets mit Dampf gefüllt ist, führt eine Rohrleitung r, Fig. 2, in ein.
Doppelgehäuse, welches im oberen Theil einen Hahn oder ein Dampfventil v, im unteren
Theil eine Drosselklappe D besitzt. Beide Theile, Ventil und Drosselklappe, können
auch getrennt in die Rohrleitung r eingeführt werden. Sowohl der Hahn v, als die Drosselklappe
sind von aufsen durch einen Hebel O1 bezw. beim letzteren g zu öffnen. Der Hebel
g der Drosselklappe D ist durch ein Kurbelgestänge K oder eine andere Uebersetzung
mit einem entsprechend bewegten Theil der Maschine in Verbindung, so dafs
sich die Drosselklappe während des Ganges derselben fortwährend schliefst und öffnet. Der
Hebel ο des Hahnes oder Ventils ν ist einerseits durch eine Feder a1 in die geöffnete Lage
gedrückt, andererseits ist in demselben dem Zuge der Feder entgegen eine Stange S2 mittelst
eines Gelenkes eingehängt, die nach Spannung der Feder, also nach Schliefsung des Ventils v, in die eigentliche Auslösung eingehakt
wird. Letztere besteht aus einem cylindrischen Porcellangefäfs P, welches in der
Mitte eine Ausbauchung mit einer Schwächungsrille besitzt. Die beiden cylindrischen Enden
sind durch eingeschraubte Hülsen M, an welche die Stangen S1 und S2 angehängt werden, verschlossen.
In die Ausbauchung des Porcellangefäfses P kommt eine Sprengladung, in welche ein Glühdrahtzünder G (nach Umständen Spaltzünder)
eingelegt ist, dessen isolirte Drähte % \ nach aufsen geführt und gut eingekittet sind.
Die cylindrischen Theile des Porcellangefäfses sind mit Thonerde oder Aehnlichem ausgefüllt,
die Sprengladung mit Wachsspiegel ρ isolirt und die Thonerde durch Deckel F1 abgeschlossen.
Der Stange S2 entgegengesetzt ist eine gleiche Stange S1 in die zweite Hülse M
des Gefäfses P eingehängt, welche mit einem Kniehebel Z gelenkartig verbunden ist. Dieser
Kniehebel Z hat an seinem unteren Arme einen Zahn e', mit dem er nach Spannung einer
Auslösefeder e" durch die eingehängte Stange S1 eine Scheibe B an der Drehung um eine
waagrechte Achse hindert. Am Umfang dieser Scheibe B ist eine Kette befestigt und aufgerollt,
welche am anderen Ende ein Gewicht N trägt. In der gewöhnlichen Lage dieser Scheibe, d. h. von' der Zahn e' des
Kniehebels Z eingelegt ist, befindet sich auch ein den gewöhnlichen Handhebel D P der
Dampfpfeife schlitzartig übergreifendes Kurbelgestänge r in höchster Lage. Der obere
Schlitz ist derartig über den Dampfpfeifenhebel geführt, dafs er, ohne auf demselben aufzuliegen
, bei" einer Bewegung nach abwärts die Handhabe niederdrückt, andererseits deren
gewöhnlichen Gebrauch nicht hindert. Die beiden Stangen S1 S2 haben eine derartige
Lage, dafs sie nur dann beide in die Hülsen M des Porcellangefäfses eingehakt werden können,
wenn sowohl die Feder des Hebels O1 , als die des Kniehebels Z gespannt ist.
Die Auslösevorrichtung wirkt also folgendermafsen: Wird durch die Stromschlufsplatten
ein elektrischer Zündstrom auf die Stromschlufsstücke C1 C2, Fig. i, übertragen, so gelangt
derselbe in den Glühdrahtzünder G, Fig. 2, dessen Pole mit je einem der Stromschlufsstücke
C1 C2 in Verbindung stehen, und sprengt
das Porcellangefäfs P. Weil durch dasselbe mit Zuhülfenahme der Hülsen M die
beiden Stangen S1 S2 gehalten werden, so verlieren
diese nun ihre Verbindung und. lassen einerseits die Feder des Hahnes v, andererseits
jene des Kniehebels Z zur Wirkung gelangen. Erstere öffnet das Ventil ν und läfst Dampf
aus dem mit solchem stets gefüllten Rohre r in das weiter befindliche Gehäuse, in welchem
sich die Drosselklappe D regelmäfsig und der Geschwindigkeit des Zuges angemessen bewegt,
ein. Je nach der Schnelligkeit der Bewegung der letzteren wird Dampf mit Umgehung der
gewöhnlichen Dampfzuströmung in das Hauptrohr h der Vacuum- oder ^Dampfbremse gelangen
und wird diese auch ohne irgend welches Zuthun des Zugpersonals zur Wirkung gelangen. Ein zu plötzliches, gefahrbringendes
Bremsen wird hierdurch vermieden. Dort, wo man nicht alle Lokomotiven mit Vacuum- oder
Dampfbremsen versehen kann, genügt auch die Auslösung einer nach Art der Becker'sehen
Reibungsbremse wirkenden Vorrichtung, und wird dann die Stange S2 in die Auslösung
eingehakt.
Die zweite durch Sprengen des Gefäfses P freiwerdende Stange S1 wird der Feder e" des
Kniehebels Z gestatten, den Zahn des letzteren aus der Scheibe B zu heben, diese wird durch
das Gewicht einige Male rasch umgedreht, und das Kurbelgestänge T1 wird mit dem oberen
Schlitzende die Dampfpfeife mehrmals rasch öffnen und hierdurch das Bremssignal (mehrere
kurze Pfiffe schnell hinter einander) geben. Durch den Knall und das Bremssignal wird
dem Maschinen- und Zugpersonal angezeigt, was es zu thun habe, und dafs Gefahr drohe.
Mit der Stange S2 könnte auch zugleich ein zweites Ventil verbunden werden, welches
durch eine gleichzeitig mit der Feder a' gespannte andere Feder die Dampfzuführung zu
den Cylindern absperrt.
Ist beim Ueberfahren der Stromschlufsplatten keine elektrische Spannung an den Bürsten
vorhanden, so wird auch kein Strom den Zünder durchfliefsen können. Um einen durch
die Auslösevorrichtung angehaltenen Zuge die Fahrt fortsetzen zu lassen, wird ein neues
Porcellangefäfs eingesetzt, um die Federn λ' und e" gespannt zu erhalten.
• Um zu zeigen, mit welch billigen Mitteln sich bereits bestehende Vacuumbremsen den
• Um zu zeigen, mit welch billigen Mitteln sich bereits bestehende Vacuumbremsen den
in der Einleitung genannten Zwecken dienstbar machen lassen, sei hier ein Beispiel angeführt,
wie die Auslösevorrichtung bei einer mit Vacuumbremse ausgerüsteten Lokomotive anzubringen
wäre.
Der Ventilhebel o, Fig. 3, welcher das gewöhnliche Dampfventil ν zu den Injectoren Vk
verschliefst, mufs verlängert werden. Die gewöhnliche Stange R zum Oeffnen des Ventils
wird, statt durch einen Bolzen mit dem Hebel ο fest verbunden zu sein, nur mittelst
eines am Ende angebrachten Schlitzes über den Ventilhebel gesteckt, so dafs sich der
letztere nach einer Richtung hin öffnen läfst, ohne dafs die Stange R mitbewegt wird, während
er sich bei der Rückwärtsbewegung der Stange wie gewöhnlich öffnet. An einem zweiten Punkte greift eine ganz gleiche Zugstange
R1 an, welche ihn ebenfalls mittelst Schlitzes übergreift. Diese Stange JR1 steht mit
einer Kupplung in Verbindung, welche mit einer Nase η in geöffneter Lage erhalten wird.
Sobald eine Feder F die Kupplung der Stange mit einem bewegten Theile der Maschine vollzieht
, was nach Sprengung des Porcellangefäfses P geschieht, so wird die Stange R1
bei jedem Hub des Maschinenkolbens einmal zurückgezogen; hierdurch wird der Hebel ο
des Ventils ν niedergedrückt und die Vacuumbremse in Thätigkeit gesetzt, ebenso als ob
der Maschinenführer dies mit der Stange R thun würde. Die Feder J1, welche die Nase η
unter der Kupplung wegzieht und hierdurch, diese zur Wirkung bringt, wird durch die
Stange S2 , welche im Porcellangefäfse P eingehakt
ist, in gespannter Lage erhalten. Die Stange .S1 kuppelt mittelst eines Hebels und
einer Nase- die Scheibe B und wird die letztere nach Sprengung - des Gefäfses P mittelst der
Feder f2 gelöst und die Dampfpfeife in Thätigkeit
gesetzt. Bei grofsen Stationen, auf welchen die Last- und Personengeleise getrennt sind,
wird man die Station in der Art schützen, dafs
1. kein Zug (weder Personen- noch Lastzug) auf die für den Personenverkehr bestimmten
Geleise eintreten kann, wenn diese Geleise verstellt, Weichen schlecht schliefsen u. s. w.,
2. kein Personenzug auf die Lastzugsgeleise eintreten kann, wenn auch die Weichen richtig
auf denselben stehen, und
3. jeder Lastzug ungehindert auf die von den Hauptgeleisen abzweigenden Lastzugsgeleise
einfahren kann, wenn die Weichen auf denselben richtig stehen und das Geleise zur Abzweigungsweiche
frei ist.
Um dies zu ermöglichen, ist auf solchen Bahnen nöthig, die Stromschlufsstücke bei
Persönenzugmaschinen nach einer, bei Lastzugmaschinen nach der anderen Seite hin, wie
in Fig. 4 dargestellt, gewendet anzubringen. Man kann mit den beschriebenen Vorrichtungen
jede Station und Strecke gegen Eisenbahnunfälle schützen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche :ι. Eine Ablösevorrichtung für die Bremsmittel, Dampfpfeife u. dergl. von Lokomotiven, welche beim Befahren von gesperrten oder durch Haltesignale gedeckten Strecken dadurch in Thätigkeit tritt, dafs durch Stromschlufsplatten (Fig. 1) der Stromkreis einer Inductionsvorrichtung geschlossen wird, welche eine Sprengpatrone zur Entzündung bringt, wodurch ein die selbstthätige Wirkung der Bremsmittel u. s. w. bis dahin verhinderndes Gestänge unterbrochen wird.
- 2. Bei der in Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung eine nur für eine Fahrrichtung wirkende Vorrichtung zur Schliefsung des Inductionsstromkreises, bestehend aus schwingend gelagerten Metallbürsten, welche nach einer Seite hin durch eine isolirende Platte abgedeckt sind, während die Lokomotive bei Anfahrt von der anderen Seite einen Stromschlufs herstellt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE63621C true DE63621C (de) |
Family
ID=337535
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT63621D Expired - Lifetime DE63621C (de) | Zugdeckungseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE63621C (de) |
-
0
- DE DENDAT63621D patent/DE63621C/de not_active Expired - Lifetime
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