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Österreichische PATENTSCHRIFT N 16394.
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Züge, welche durch Elektromotoren getrieben werden und mit durch Luftdruck betätigten Bremsen ausgestattet sind.
In den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht Fig. 1 schematisch eine Teilstrecke der Bahn mit einem Blocksignal und einem elektrisch-pneumatischen Kontrollersystem
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Das in Fig. 1 dargestellte Kontrollersystem zur Regelung der Stromzufuhr ist in einer gegenwärtig allgemein bekannten Weise angeordnet. Der Kontroller./, welcher die Motorschattung regelt, wird durch Druckluft betätigt, deren Zufuhr durch Ventile beherrscht wird, die ihrerseits wieder durch Elektromagnete betätigt worden, die in die Hauptschliessun. g eingeschaltet sind, welche selbst wieder durch einen Hauptumschalter oder Kontroller beherrscht wird.
Die für das Verständnis der vorliegenden Erfindung nötigen Hauptbestandteile des Systemes sind die folgenden : Der Zylinder 8, dessen Kolben, wenn Druck- luft unter ihn eingelassen wird, den Motorkontroller schrittweise durch eine Anzahl verschiedener Stellungen vorbewegt, der die Motoren mit der Hauptstromleitung verbindet : der Auslösezylinder 9, dessen Kolben mit dem Motorkontroller derart verbunden ist. dass. wenn Druckluft in diesen Zylinder eingelassen wird, der Kontroller in die Nullstellung zurückgeht und die Hauptstromleitung unterbrochen wird ; der Stromunterbrecher 121, welcher den Betriebsstrom unterbricht, wenn der Zylinder 181 mit der Anssenluft verbunden wird oder die Druckluft aus demselben entweicht ;
die Regelungsvorrichtung oder der HauptkontroIIer oder Umschalter 18, der von Hand aus dahin betätigt wird, verschiedene Verbindungen in der IIauptschliessllng herzustellen, welche Strom von einer Batterie 10 geliefert erhält und die Elektromagnete 13, 14 enthält, welche den Drucklufteinlass aus dem Behälter 2 in die Zylinder 8 und 9 beherrschen. Der Elektromagnet 14 ist derart mit der Hauptschliessung verbunden, dass, wenn diese unterbrochen wird ; Druckluft in den
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Ventil in Verbindung, das zum Auslösezylinder 9 führt, so dass, wenn die Bremsen angestellt werden, Druckluft aus dem Bremszylinder 6 durch das Rohr 19 in den Auslösczylinder 9
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luftbremse ist mit dem üblichen Hauptleitungsrohr 7 verbunden.
Das System, soweit es bis-jetzt beschrieben ist, ist allgemein bekannt und bildet an sich keinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es können auch andere Systeme ähnlicher bekannter Art in Ver-
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ilinnerhalb weiter Grenzen abgeändert werden können. Nach vorliegender Erfindung werden weitere Sicherheitseinrichtungen getroffen, welche unabhängig von iedem Eingriff des
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Motorführers wirken und dort, wo einzelne Wagen oder Zuge, die in Fig. 1 durch ein Wagengestell 21 angedeutet sind, auf einer Strecke mit Blocksignalsystem laufen, werden selbsttätige Vorrichtungen angebracht, um diese Wagen oder Züge zum Anhalten zu bringen.
Die durch die Fahrschienen 22 angedentete Strecke ist mit in Abständen voneinander aufgestellten Signalen 23 ausgestattet, die nach der Zeichnung von gewöhnlicher Einrichtung sind und bei welchen die Signalarme 24 in die wagrechte ,,Gefahr-"Stellung durch ein Gegengewicht 25 gehoben werden und in die geneigte "Frei"-Stellung durch eine elektrische, pneumatische oder andere Einrichtungen gebracht werden. Nach der Zeichnung ist am Arm 24 ein kleiner Hebel 26 befestigt, dessen freies Ende durch eine Stange 27 mit einem Ende eines zweiarmigen Hebels 28 verbunden ist, der in der Nähe des Geleises liegt.
Das andere Ende des Hebels 28 ist durch Zapfen und Schlitz mit einer Stange 29 verbunden, deren oberes Ende mit einem Kolben der elektrisch-pneumatischen Betätigungsvorrichtung 30 in Verbindung steht, während das untere Ende der Stange 29 mit einem Arm 31 verbunden ist, der auf einer Stange oder Welle 32 starr befestigt ist, welche auch einen Anschlag 33 trägt. Die Teile sind derart zusammengestellt, dass der Anschlag 33 unter dem oberen Rand der Fahrschienen liegt, wenn das Signal auf" frei" steht, dagegen über die Fahrschiene emporragt, wenn das Signal sich in der Gefahrstellung befindet, wie die Zeichnung andeutet.
Das Radgestell 21 oder ein anderer geeigneter Teil des Wagens ist mit einem zum Hauptleitungsrohr 7 führenden Zweigrohr 34 ausgestattet, an dessen Ende ein Hahn 35 angebracht ist, dessen Arm 36 sich in einer solchen Stellung befindet, dass er mit dem Anschlag 33 in Berührung tritt, wenn dieser letztere, wie in der Zeichnung angedeutet, gehoben ist. Die durch das Anschlagen des Armes 36 an den Anschlag 33 veranlasste Bewegung des ersteren bewirkt das Entweichen der Druckluft aus dem Hauptleitungsrohr und damit das Anstellen der Bremsen ; hiedurch wird Druckluft aus dem Bremszylinder in den Auslösczylinder des Kontrollers einströmen gelassen, wodurch der Kontroller in die Nullstellung zurückkehrt und die Motorleitung unterbricht.
Statt dass man einen'Hahn in einem vom Hauptleitungsrohr ausgehenden Zweigrohr dreht, wie vorstehend angegeben wurde, kann die Einrichtung auch so getroffen sein, dass der Anschlag 33 einen Umschalter betätigt, um die Motorleitung mittelbar oder unmittelbar zu unterbrechen und zu gleicher Zeit eine derartige Bewegung eines elektrisch beherrschten Ventiles zu veranlassen, dass die Bremsen angestellt werden.
Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, dass der durch das Signal zu verstellende Anschlag den Hahn 35 dahin betätigt, dass die Bremsen angestellt und gleichzeitig der Hauptstromunterbrecher des Systemes oder ein besonderer Stromunterbrecher geöffnet werden, statt dass der Kontrollcr oder der Hauptkontroller beeinflusst werden. Wirken das Signalsystem und die Z. ugs ('il1richtu, lg derart zusammen, dass ein Stromunterbrecher geöffnet wird, so kann man die Einrichtung so treffen, dass der Stromunterbrecher nicht geöffnet wird, wenn die Bremsen durch die Betätigung des Führerbremsschiebers angestellt werden. Eine solche Einrichtung ist in Fig. 2 und 3 veranschaulicht, bei welcher der Arm 36, welcher durch den Anschlag 33 umgelegt wird, einen Vierweghahn 351 betätigt.
Dieser Hahn ist mit dem Hauptleitungsrohr 7 durch ein Zweigrohr 341, mit dem Öffnungszylinder 131 des Stromunterbrechers 121 durch ein Rohr 49, mit dem Hilfsbchälter 5 durch ein Rohr 50 und mit der Aussenluft durch eine Öffnung 51 verbunden. Man sieht, dass, wenn der Arm 36 sich in der in Fig. ; ; gezeigten Stellung befindet, der Ilìlfsbehälter und der Stromunter- hrechcrz0lindcr 131 miteinander in Verbindung stehen und dass die Öffnungen geschlossen sind. Es ergibt sich hieraus, dass der Stromunterbrecher nicht geöffnet wird, wenn die Bremsen durch Betätigung des Fülirerl) rei-usschiebers angestellt werden.
Wird der Arm 36 durch den Anschlag verstellt, so dass er die in Fig. 2 gezeigte Lage einnimmt, so wird die in das Hohl'50 führende Üffnung geschlossen und die Rohre 49 und 841 werden gegen die Aussenluft geöffnet. Daraus ergibt sich, dass der Luftdruck im Hauptleitungsrohr und im Unterhrecherzylinder 131 so weit verringert wird, dass die Bremsen angestellt werden und gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig damit der Stromunterbrecher geöffnet wird.
Wenn diese Sicherheitseinrichtung ohne Änderung der übrigen Teile bei der in Fig. 1 gezeigten
Anlage verwendet wird, so kann der Anschlag dazu verwendet werden, die Batterieschliessung zu unterbrechen, oder es kann eine andere Vorkehrung getroffen werden, um die Ver- bindung zwischen dem Hilfsbchalter und dem Rohr 49 zu unterbrechen, wenn die Öffnung 51 freigelegt ist. In Fi. 4 ist eine derartige Vorkehrung veranschaulicht, wobei der Apparat, soweit er gezeichnet-ist, mit dem in Fig. 1, 0'2 und 3 dargestellten übereinstimmt, nur ist noch ein Umschalter 52 hinzugefügt, der mit der Batterie 10 in Verbindung steht. Der --rm 53 dieses Umschalters ist mit dem Arm 36 des Hahnes 35 durch eine Stange 54 verbunden.
Man erkennt, dass die Bewegung des Armes 36 infolge Anschlagens an Arm 33 den Umschalterarm 53 betätigt und somit die Schliessung der Batterie 10 zur selben Zeit unterbricht, wo die Bremsen angestellt worden, und dass hiedurch auch die Motorleitung
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unterbrochen wird. Es leuchtet ohne weitere Erörterung ein, dass auch ein Umschalter von geeigneter Bauart in der Motorleitung in im wesentlichen der vorstehend angedeuteten Weise dazu verwendet werden kann, die Motorleitung unmittelbar zu unterbrochen.
Ein anderes Mittel zur Unterbrechung der Motorleitung, welches verwendet werden könnte, besteht aus einem Umschalter in der Hauptschliessung, welcher durch die Bewegung des Bremskolbens im Bremszylinder geöffnet wird, wie in Fig. 5 angedeutet, wo 55 den Umschalter bezeichnet, dessen beweglicher Teil 56 auf der Kolbenstange 57 des Brems- zylinders 6 angeordnet ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sicherhoitseinrichtung für elektrische Bahnen mit durch Luftdruck betätigten Bremsen, bei welcher ein Streckenanschlag die Öffnung eines Hahnes bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Hahn in einem Rohr angeordnet ist, welches zum betätigenden Zylinder eines pneumatisch betriebenen, in die Motorschliessung eingeschalteten Stromunterbrecher führt, so dass die Unterbrechung der Motorleitung durch das Öffnen des Hones herbeigeführt wird.
2. Sicherheitseinrichtung für elektrische Bahnen, bei welchen der dem Motor zuge- führte Betriebsstrom durch Kontroller auf jedem Wagen geregelt wird, welche durch Druckluft betätigt werden, deren Zutritt durch Elektromagnete beherrscht wird, welche in eine Ortshauptschliessung eingeschaltet sind, und wobei die Kontroller in die Nullstellung gebracht werden, wenn die Hauptschliessung unterbrochen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umschalter in der HauptschUcssung angeordnet ist, welcher durch einen Strecken- anschlag in an sich bekannter Weise verstellt wird, um diese Schliessung zu unterbrechen.