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Elektrisch und durch Luftdruck gesteuerte Luftbremse.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch und durch Luftdruck gesteuerte Luftbremse, bei welcher das Anziehen und Auslösen der Bremse auf elektrischem oder pneumatischem Wege ermöglicht ist. Entsprechend der Erfindung gelangt im Anschlusse an die gewöhnlich für Druckluftbremsen nach dem Einkammer-oder Westinghouse-System verwendeten Vorrichtungen eine auf elektrischem Wege betätigte Vorrichtung zur Anwendung, mittels welcher die Auslassöffnung des Dreiwcgventiles von der Atmosphäre abgeschlossen und mit dem llilfsbehälter verbunden werden kann, so dass, wenn das Dreiwegventil in seiner Lösestellung sich befindet, das Druckmittel von dem llilfs- behälter zum Bremszylinder durch die Auslassöffnung des Dreiwegventiles zugeführt werden kann.
Vorzugsweise wird die Einrichtung so getroffen, dass die auf elektrischem Wege betätigte Vorrichtung ein elektrisch betätigtes Lösevent : ! und ein durch den von dem Hilfsbehälter anlangenden Luftstrom betätigtes Ventil aufweist, wobei dieser Luftstrom durch ein auf elektrischem Wegf betätigtes Bremsvcntil zugelassen wird, um die Auslass- öffnung des Dreiwegventiles von der Atmosphäre abzusperren und mit dem Hilfsbehälter zu verbinden.
Bei einer Ausführugsform des Erfindungsgegenstandes, die hauptsächlich für selbsttätige Bremsvorrichtungen von Motorwagen, die sich zu ganzen Zügen zusammensetzen. dient, wobei jeder Wagen mit einem Luftkompressor und einem Haupthchälter ausgestattet ist, gelangt ferner ein elektrisch betätigtes Wiederladeventil zur Anwendung, welches zum
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Regel- oder Speiseventil zu der Zugleitung an jedem Wagen dient und durch denselben Stromkreis betätigt wird, wie das elektrische Löseventil, wodurch, wenn die Bremsen elektrisch freigegeben wurden, die Kommunikatioin zwischen der Zugleitung und dem Haupt- behälter an jedem Wagen hergestellt wird,
so dass alle Luftpumpen und Hauptbehälter zur Wiederherstellung und Erhaltung des Druckes in der Zugleitung und in den Ililfsuehältcrn verwendet werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt : In derselben zeigt Fig. 1 ein Schema einer Luftbremsanlagc für Motorwagen, die sich zu Zügen zusammensetzen ; Fig. : 2 stellt im Schnitt das elektrisch betätigte Wiederladeventil und dessen Verbindung mit dem Speiseventil dar ; Fig. 3 veranschaulicht ebenfalls im Schnitt das Drciwcgventil, die elektrisch betätigten Brems- und Löseventile und die zur Regelung des Drciwcgvcntilauslasscs dienende
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lichen Speiseventilvorrichtung 6 ausgestattet ist, eine Leitung 7, ein Droiwegvcntil S, einen Hilfsbehälter 9 und einen Bremszylinder 10.
Alle Teile mit Ausnahme des Dreiwegventiles, welches eine kleine nachher beschriebene Abänderung aufweist, können die gewöhnliche Form. die für Luftbremsen dient, besitzen ; die Bauart und Betätigungswcise dieser Teile ist bekannt. Im Anschluss an diese Ausstattung ist noch ein elektrisches Bremsventil-/
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mit der Auslassöffnung 54 des Dreiwegventiles verbunden ist. Eiu elektrisches Löseventil 22, welches eine Auslassöffnung 23 besitzt, ist mit dem Bremszylinder vorteihafterweise durch die Leitung 20 verbunden. Die Betätigung dos Löseventiles erfolgt durch einen Elektromagnet S.
Die Elektromagnete 12 und 24 stehen mit den Leitungsdrähten 25 und 26 in Verbindung ; diese Leitungen sind entlang des ganzen Zuges angeordnet und erhalten Strom von einer Batterie 27 oder einer anderen Stromquelle. Die Schaltung kann durch einen Schalter bewirkt werden, der einen beweglichen Arm 28 und Kontakte 29 und 30 aufweist und entweder unabhängig von dem vom Wagenführer zu betätigenden Bremsventil oder in Verbindung mit dem letzteren durch Verdrehen einer. zum Bremsventil gehörigen Kurbel 31 betätigt werden kann.
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kann die normale Bauart aufweisen (Fig. 2).
Bei derselben ist ein Gehäuse für den Kolben 32 sowie das Schieberventil 33 zur Regelung des Luftzufiusses von der Hauptbehälterleitung zum Zugleitungsanschluss 34 vorgesehen, wobei der Druck am hinteren Ende des Kolbens 32 durch das gebräuchliche Membranventil (nicht dargestellt), welches unter dem Einflüsse des Druckes, der in der Zugleitung herrscht, steht, geregelt wird. Die Bauart und Wirkungsweise dieser Teile ist ebenfalls bekannt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht nun darin, dass ein elektrisches Wiederladeventil 35 vorgesehen ist, welches zur Regetung des Luftzunusses von der Hauptbehälterleitung durch die Leitung 36'zu der Schieberventilkammer der Speiseventilvorrichtung dient, wobei das Wiederladeventil durch einen Elektromagneten 37 betätigt wird, der mit der Leitung 26 der elektrischen Löse- vonti le in Verbindung steht, so dass die Wiederladeventile an jedem Wagen selbsttätig geöffnet werden können, wenn die Bremsen elektrisch nachgelassen werden, wodurch die Mithilfe einer jeden Pumpe und eines jeden Hauptbehälters zur Wiederherstellung und Erhaltung des Normaldruckes in der Zugleitung und in den Hilfsbehältern gesichert wird.
Die Dreiwegventilvorrichtung enthält die bekannte Kolbenkammer 43, die zur Führung des Koibcns 44 dient, die Ventilkammer 46, die mit dem Hilfsbehälter kommuniziert, ferner das Hauptschieberventil 47, die Kolbenstange 48, ein Abstufungsventil 49, welches auf eine Öffnung 5 in dem Hauptschiebcrventil 47 einwirkt, eine Öffnung 52, die mit dem Brfmszylinder durch die Öffnung 51 kommuniziert, und schliesslich die gewöhnliche, in der Lösestellung durch eine Ausnehmung 53 mit der Bremszylinderöffnung 52 verbundene
Auslassöffnung 54. Eine weitere Auslass- oder Freigabeöffnung 55, die gewöhnlich durch das Hauptschieberventi ! geschlossen ist, ist nahe der Ilauptauslassöffnung angeordnet.
Sind zwei oder mehrere Wagen, die mit vorstehend beschriebenen Vorrichtungen versehen sind, zu einem Zug gekuppelt, so erfolgt die Betätigung der Bremsen durch das am vorderen Ende des führenden Wagens angeordnete Bremsventil und den zugehörigen
Schalter, z. B. durch den zur linken der Fig. 1 dargestellten, wobei die Handgriffe der anderen Bremsventile und Schalter in der Ausschaltestellung sich befinden.
Der Handgriff 31 des vorderen Bremsventiles wird in die Laufstellung bewegt und berührt, wenn der be- wegliche Arm 28 bei Betätigung dieses Handgriffes ebenfalls betätigt wird, den Kontakt 29, was der elektrischen Lösestellung entspricht, in welcher der Stromkreis von der Batterie durch den Draht 26 geschlossen wird, wodurch die Magnete 34 der Löseventile 33 sowie die Magnete 37 der Wiederladeventile 35 erregt werden. Es fliesst sodann die Luft aus dem Hauptbehälter an allen Wagen zu den entsprechenden Speiseventilen und zu der
Zugleitung, wodurch sowohl diese als auch die Hilfsbehälter bis zum Normaldruck geladen werden.
Es ist auch ersichtlich, dass die gebräuchliche Speiseöffnung an dem führenden
Bremsventil zwecks Ladens der Zugleitung durch das Speiseventil geöffnet sein wird, da dieses Bremsventil in der Arbeitsstellung sich befindet. Sollen die Bremsen elektrisch an- gezogen, d. i. in die Bremsstellung gebracht werden, so wird der bewegliche Schaltarm 28 an dem vorderen Wagenende in die Brolllsstellung gebracht, in welcher der Arm den
Kontakt 30 berührt, wodurch der Stromkreis zu den Lösemagneten 24 unterbrochen wird, so dass einerseits die Löseventile 22 geschlossen werden und andererseits der Stromkreis 35
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zu dem unterhalb des Kolbens 16 des Ventiles 15 befindlichen Raum führt, herstellen.
Hiedurch wird der Kolben in seine obere Lage bewegt, wodurch die Öffnung 38 freigegeben
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gedreht, dass der Kontakt bei 30 unterbrochen ist, wodurch die Magnete 12 nicht weiter erregt und die Ventile 11 geschlossen werden.
Um die Bremsen auf elektrischem Wege freizugel) en, wird der Schalter in seine erste Stellung zurück bewegt, so dass er mit dem Kontaktstück 29 in Berührung kommt, den Stromkreis 26 der Lösemagnete 24 schliesst und das Ventil 22 öffnet, wodurch der Druck im Bremszylinder infolge der Herstellung der Kommunikation zwischen demselben und der Atmosphäre durch die Leitung 20 sowie die Öffnung 23 nachlässt und gleichzeitig jedes Wiederladeventil zwecks Wiederherstellung des Druckes in der Zugleitung und den Hilfsbehältern aus allen Hauptbehältern in der vorher beschriebenen Weise geöffnet wird.
Wurden die Bremsen vermittelst der elektrisch betätigten Bromsventite in die Bremslago gebracht, so ist für den Fall, dass der Strom versagt oder die Löseventile aus irgendeinem Grunde nicht arbeiten, nichts weiter erforderlich, um die Lösung der Bremsen auf pneumatischem Wege zu bewirken, als eine geringe Druckverminderung in der Zugleitung vorzunehmen, die genügt, um die Dreiwegventile so zu bewegen, dass die Öffnungen 54 und 55 durch die Ausnehmung 55 verbunden werden, wodurch Luft aus der Leitung 20 und dem Ventile 15 zu beiden Seiten des Kolbens 16 in die Atmosphäre auspufft.
Wird hierauf der Kolben 44 des Dreiwegventiles in die Lösestellung unter Steigern des Druckes in der Zugleitung bewegt, so streicht die von dem Bremszylinder auslangende Luft durch die Auslassöffnung 54 und die Leitung 20 und bewegt den Kolben en 16 nach abwärts, u. zw. in genügendem Ausmasse, um die Auslassöffnung 18 freizugeben, so dass die Luft in die Atmosphäre entweichen kann.
Sollte die Auslassöffnung 18 nach elektrischer Freigabe der Bremsen durch das
Ventil 17 abgesperrt bleiben, so ist nichtsdestoweniger eine pneumatische Betätigung und Lösung der Bremsen nicht beeinträchtigt. Denn der Druck unterhalb des Kolbens 16 wird in diesem Falle bis zum Atmosphärendruck entweder infolge der Xebenwege, die am Umfange des genannten Kolbens vorhanden sind, oder durch die Ausnehmnng 38, die mit
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verringert, so dass folglich, wenn die Bremsen pneumatisch durch Verminderung des Druckes in der Zuleitung in die Arbeitsstellung gelangen und sodann durch Steigern des Druckes in der Zugleitung in der gewöhnlichen Weise freigegeben werden,
der vom Bremszylinder durch die Leitung 20 zn dem Kammerraum oberhalb des Kolbens 16 fliessende Luftstrom dicken kolben mach abwärts bewegt, welche Bewegung genügend gross ist, um die Auslass-
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auch ersehen werden, dass falls nach pneumatischer Betätigung der Bremsen ein Dreiwegventil versagen und bei Steigern des Druckes in der Zugleitung sich nicht in die Lösestellung bewegen lassen sollte, der Hilfsbehälterdruck durch Öffnen des elektrischen Urems- ventiles verringert werden kann, wodurh der Hilfsbehälter teilweise in die Atmosphäre
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Lösung der Bremsen geschlossen bleiben sollte,
der Auspuff des Dreiwegventiles dennoch einen Auslass in die Atmosphäre zwecks Abführens der Bre. mszyiinderluft besitzt. Die
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des Kolbens, wodurch gleichzeitig ein gutes Anlegen des Ventiles 40 gegen seinen Sitz gesichert wird.
Es kann aus vorstehenden Ausführungen also ersehen werden, dass durch die Ilinzufügung der teile nach vorliegender Erfindung eine kombinierte Luftdruckbremsvorrichtung geschaffen ist, durch welche die Bremsen in die Bremsstellung und in die Lösestellung elektrisch oder pneumatisch gebracht werden können ; sie können auch elektrisch in die
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haften Merkmale des selbsttätigen Luftbremssystemes beibehalten werden und die weiteren Vorteile eines auf elektrischem Wege betätigten Systemes zu diesem hinzutreten.
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