DE24056C - Elektrische Signale für Eisenbahnzüge - Google Patents
Elektrische Signale für EisenbahnzügeInfo
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- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Die Erfindung hat den Zweck, Eisenbahnzüge während ihrer Fahrt beim Auftauchen einer
Gefahr, die in falscher Weichenstellung und ferner darin besteht, dafs der Zug zu nahe an
einen vor ihm herfahrenden oder an einen ihm entgegenkommenden Zug gerathen ist, zum Stehen
zu, bringen. Dies wird auf die Weise erreicht, dafs bei einem dieser Vorkommnisse eine Anzahl
elektrischer Apparate, die in einer an der Bahnstrecke entlang geführten elektrischen
Leitung eingeschlossen und vertheilt sind, durch den elektrischen Strom derart beeinflufst werden,
dafs sie auf einen an der Maschine des ankommenden Zuges angebrachten Mechanismus
einwirken. Letzterer steht mit dem Absperrventil, der Dampfpfeife und den Bremsen
der Lokomotive in Verbindung und sperrt alsdann den Dampf ab, zieht die Bremsen an
und läfst Alarmsignale ertönen, so dafs der Zug auf diese Weise zum Stehen gebracht wird.
Die Anordnung der Leitungen und der Apparate, sowie die Detailconstruction der letzteren
sind auf heiligender Zeichnung dargestellt. Die "von einer elektrischen Batterie z, die an einer
Station der Strecke aufgestellt ist, ausgehende Hauptleitung »S geht die ganze Bahnstrecke
entlang und kehrt ober-· oder unterirdisch, wie durch die punktirte Linie in Fig. 2 angedeutet,
wieder zurück, so dafs sie eine geschlossene Stromleitung bildet, durch welche der Strom
beständig circulirt. Die Apparate D sind in entsprechenden Zwischenräumen von der Strecke
angeordnet und durch einen Draht H, der durch einen in die zwischen zweien der Apparate
liegenden Weiche, Fig. 3, eingeschalteten Mechanismus zum Unterbrechen und Schliefsen des
Stromes hindurchgeführt wird, mit einander verbunden. Drähte R führen an der Hauptleitung
zu den Elektromagneten der Apparate D.
Der Apparat zum Unterbrechen und Schliefsen des Stromes befindet sich an den Schienen der
Weiche von gewöhnlicher Construction. Unter der Schiene A ist in einem Gehäuse B! die
Scheibe B gelagert, die mit seitlichen Ansätzen versehen ist, welche die Contactpunkte mit den
Enden der Drähte H bilden. Ein Hebelarm 2 an der Scheibe B gleitet mit einem Zapfen in
einer unterhalb der Schiene A befindlichen länglichen Führung, und es erhellt, dafs, wenn die
Schiene seitlich bewegt wird, der Arm ζ und die Scheibe B sich drehen müssen. Bei richtiger
Stellung der Weiche für den durchgehenden Zug steht nun die Scheibe B1 Fig. 3, so, dafs
die Stromleitung durch H geschlossen ist, während dieselbe bei jeder anderen Stellung der Weiche
unterbrochen ist.
Die vor und hinter der Weiche die Strecke entlang angeordneten Apparate D bestehem aus
einem Gehäuse, in welchem der Elektromagnet E sich befindet, der mittelst des Drahtes R mit
der Hauptleitung >S verbunden ist. Vor dem Elektromagnet ist die Armatur F oben drehbar
eingehängt, welche unten mit einer Platte F1' versehen ist. Ein Draht J verbindet den Elektromagnet
mit einem drehbaren Hebel G, der, wenn der Strom durch die Apparate geschlossen
ist, auf einem Contactstück G2 aufruht, von dem
der Draht H zum zweiten Apparat führt. Auf der Achse des Hebels G ist ein zweiter Hebel Gx
befestigt, so dafs beide sich mit einander drehen. Ein pendelartiges schweres Stück Q sitzt fest
auf einer oben drehbar gelagerten Welle M*,
auf der aufserdem ein zwischen den Schienen hervorragender Hebel M befestigt ist, auf welchen
die Stange N einer Lokomotive beim Vorüberfahren drückt. Das Pendel Q hat einen
Finger K, der sich unter den Contacthebel G anlegt. Ferner ist über dem Elektromagnet ein
drehbarer Anschlaghebel L so angebracht, dafs sein eines Ende gegen die Armatur F und sein
anderes Ende gegen den Hebel G anstöfst.
Die Armatur F und das Pendel Q hängen neben einander in einer Ebene, so dafs das
Pendel Q und mit ihm der Hebel M sich nicht drehen kann, sondern gegen die Platte F1 anstöfst;
wird dagegen die Armatur vom Elektromagnet angezogen, was bei geschlossener Stromleitung
der Fall ist, so nimmt sie die in Fig. 6 gezeigte schiefe Lage an, so dafs das Pendel Q
sich unbehindert vor derselben drehen kann.
Fährt also die Lokomotive in diesem Augenblick über die Schienen, so wird die Stange N
der ersteren den vorragenden Hebel M niederdrücken und das Pendel Q drehen, ohne dafs
die Stange N gehoben wird; ist dagegen der elektrische Strom unterbrochen, so dafs die
Armatur nicht angezogen ist, sondern frei herunterhängt, so kann das Pendel Q nicht gedreht
und der Hebel M nicht niedergedrückt werden, und so mufs sich nothwendigerweise die Stange N
der Lokomotive heben, worauf also der Dampf abgesperrt und der Zug zum Stehen gebracht
wird.
Wird der Hebel M niedergedrückt, so dreht sich das Pendel Q, und der daran befindliche
Finger K reifst den Hebel G von dem Contactpunkte hinweg und unterbricht dadurch die
Stromleitung. Die Armatur F wird freigegeben und geht in die senkrechte Lage zurück, so
dafs jetzt die Drehung von Q gehindert ist.
Der Strom wird nun auf folgende Weise wieder geschlossen:
In einiger Entfernung von dem Apparate D befindet sich ein ebenfalls über den Boden
hervorragender Hebel U, Fig. 8, der von einem am hinteren Ende der Lokomotive oder des
Zuges befindlichen Anschlag P1 beim Vorbeifahren
niedergedrückt wird. Unter dem Hebel U befindet sich ein Finger V, der mittelst des
Drahtes Z7' mit der Hauptleitung 5 verbunden
ist. Von dem Hebel U führen Drähte T nach den Elektromagneten der beiden nächstliegenden
Apparate. Wird also der Hebel U niedergedrückt, so berührt er den Finger V, wodurch
ein temporärer Strom durch die Leitung T und die Elektromagnete hergestellt wird. Dadurch
wird die Armatur F angezogen, welche den gebogenen Anschlaghebel L alsdann so weit
dreht, dafs sein entgegengesetztes Ende den Hebel G1 herumwirft, folglich auch den Hebel G
dreht, so dafs dieser wieder auf sein Contactstück G2 zu liegen kommt und die Stromleitung
zwischen den Apparaten wieder herstellt.
Die Einwirkung dieser Apparate auf den vorüberfahrenden Zug wird nun verständlich
sein. In Fig. ι und 2 ist die Anordnung der Apparate bei einer eingeleisigen Bahn dargestellt,
und zwar sind die zum Apparat I gehörigen Theile mit dem Index 1 und die zum Apparat II
gehörigen mit dem Index 2 versehen. Ist die Weiche für den Zug richtig gestellt, so dafs die
Leitung H geschlossen ist, so sind die Armaturen der Elektromagnete sämmtlicher im Bereich
der Weiche befindlichen Apparate angezogen. Der Zug passirt nun den Apparat I, drückt den Hebel M1 desselben nieder und
unterbricht auf die oben beschriebene Weise die Stromleitung, also auch die des folgenden
Apparates II. Es ist also nicht möglich, dafs gleich nach ihm ein Zug über den Apparat I
hinausfahren kann, sondern derselbe würde sofort eingehalten werden und ein Zusammenstofs
zweier hinter einander fahrenden Züge ist demnach zwischen diesen Apparaten nicht möglich.
Ebenso kann jetzt ein entgegenkommender Zug den Apparat II nicht passiren, da derselbe
ebenfalls ausgeschaltet ist, und ein Zusammenstofs mit diesem ist auch nicht möglich.
Erst wenn der Zug den Hebel U1 passirt
hat, wird der Apparat I wieder eingeschaltet und auch der Apparat II so lange, bis der Zug
darüber weg ist, worauf er wieder ausgeschaltet wird, bis der nächste Hebel £/2 erreicht worden
ist. Der Hebel U1 mufs also mindestens um
die Länge des Zuges von dem Apparat II entfernt sein, da sonst die Lokomotive auf den
noch nicht eingeschalteten Apparat treffen würde. Am besten ist er möglichst nahe beim Apparat
II, damit der letztere nur kurze Zeit während des Vorüberfahrens des Zuges in die Leitung
eingeschlossen wird. Dies setzt sich in genau derselben Weise die ganze Strecke entlang
fort, und es ist ersichtlich, dafs alle Zusammenstöfse auf diese Weise unmöglich gemacht werden,
so lange die Apparate richtig functioniren.
Ist die Weiche für den darüber weggehenden Zug falsch gestellt, so sind die Apparate D
aus der Stromleitung ausgeschaltet und der Zug kann schon den Apparat I und also auch die
Weiche nicht passiren.
Wie Fig. 2 zeigt, müssen bei eingeleisigen Bahnen die Hebel U nebst ihren Leitungen
doppelt angeordnet sein, und zwar verschieden für den von rechts oder von links kommenden
Zug. Der Anschlag P1 des Zuges mufs dabei unsymmetrisch angebracht sein, wie aus Fig. 2
ersichtlich ist. Bei doppelgleisigen Bahnen, wo auf einem Geleise immer nach derselben
Richtung fahrende' Züge passiren, ist die Anordnung weit einfacher, da die Vorrichtungen
für die entgegenkommenden Züge wegfallen (s. Fig. 2a). Die Verbindungsleitung H zwischen
je zwei Apparaten kann hier wegfallen, und der Schlufshebel U ist nur mit der Hauptleitung 5
durch den Draht V1 und mit dem vorherigen Apparat D durch den Draht T verbunden, so
dafs der Elektromagnet in diesem Apparat erst dann angezogen wird, wenn sich der Zug weit
genug entfernt hat, damit der folgende Zug vor dem nächsten Apparat ihn nicht mehr erreichen
kann.
In Fig. 12 ist die Anordnung der Apparate
für eine eingeleisige Bahn für eine ganze Strecke schematisch dargestellt. Je zwei Apparate sind'
durch eine Leitung H verbunden und bilden gewissermafsen ein abgeschlossenes System, das
von den nächstliegenden Systemen gekreuzt wird. Dicht hinter dem zweiten Apparat ist
jedesmal noch ein Schlufshebel U angeordnet, damit. die beiden zusammengehörigen Apparate,
wenn der Zug den letzten passirt hat, wieder in die Stromleitung eingeschlossen werden. Bei
einer solchen Anordnung ist, wie leicht ersichtlich, ein Zusammenstofs zweier Züge bei richtiger
Functionirung der elektrischen Apparate nicht möglich.
In gewissen Fällen können auch die Schienen selbst als Stromleiter dienen; ein Bruch der
Schienen würde alsdann zugleich eine Stromunterbrechung und folglich die Stillsetzung des
Zuges verursachen. Soll die Erfindung auf einer Zugbrücke angewendet werden, so kann
der Strom durch den Schlufsriegel derselben gehen und die Leitung unterbrochen sein, wenn
dieser Riegel nicht geschlossen ist.
. Die Erfindung kann auch auf einfache Weise zum Signalisiren benutzt werden. Zu dem
Zweck ist das Gehäuse D, Fig. 5 und 6, mit einer Laterne W versehen, und die Armatur F
steht mit einer Stange Y in Verbindung, welche oben eine ringförmige Scheibe X trägt, die sich
vor der Laterne in gleicher Höhe mit dieser befindet. Wird die Armatur von dem Magnet
losgelassen, so nimmt die Stange Y eine senkrechte Stellung ein und die ringförmige Scheibe X
legt sich so vor die Laternenöffnung, dafs sie das Licht zum Theil verdeckt, wodurch das
Signal eine unregelmäfsige Form erhält. Ist dagegen der Strom geschlossen und die Armatur
vom Magnet angezogen, so stellt sich die Scheibe X so, dafs ihre Oeffnung mit der Lichtöffnung
zusammenfällt, wodurch also das volle Licht sichtbar wird. Es können auch solche
Einrichtungen getroffen werden, dafs die Stange Y mit der Scheibe X sich beständig hin- und herbewegt,
wodurch das Licht schnell geöffnet und wieder verdeckt wird; dadurch entstehen dann Lichtblitz-Signale.
In den Fig. 10 und 11 sind Modificationen
des bisher besprochenen und in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Apparates veranschaulicht.
Statt der bisherigen Platte F1 ist in Fig. 10
ein mit einem Haken versehener Arm F1 an der Armatur F angebracht, welcher um einen
Stab Q greift, sobald der Strom unterbrochen ist. Q wird so festgehalten, folglich auch der
daran sitzende Hebel M, und die Wirkung ist dieselbe wie bei dem vorherigen Apparat..
Ist der Strom geschlossen, so wird die Armatur F vom Magnet an- und der Haken F1
vom Stabe Q abgezogen. Der Hebel M wird dann durch ein Gegengewicht hochgehalten,
aber hinuntergedrückt, wenn ein Zug passirt. Dabei dreht sich der Stab Q und wird von
einem Contactfinger α abgerückt, wodurch der Strom unterbrochen wird.
Um denselben wieder zu schliefsen, drückt der am Ende des Zuges angebrachte Anschlag P1
den Hebel U des Apparates, Fig. 8 und 9, nieder und stellt dadurch eine elektrische Verbindung
desselben mit dem Finger V her; alsdann geht ein Strom durch den Draht T nach der Klemmschraube
'b, von da nach der Feder«1 des Armaturhebels, und die Leitung ist wieder geschlossen.
Die Vorrichtung, welche in Fig. 11 gezeigt
ist, unterscheidet sich von der in Fig. 10 hauptsächlich durch die Anwendung eines zweiten
Elektromagnetesi?1. Die Schliefsung des Stromes
wird auch hier durch den Anschlag./"1 des
Zuges bewirkt, welcher den Hebel U hinabdrückt und den Stromschliefshebel G gegen den
Magnet i?1 wirft, woselbst er durch den Strom
festgehalten wird, der durch die Spitze ax, den
Magnet Ex und den Draht T, oder umgekehrt,
nach und durch den Magnet E des nächsten Apparates hindurchgeht.
Claims (1)
- Patent-AnSprüche:ι . Die Anordnung einer Stange N, Fig. 1, an einem Bahnzuge, welche mit dem Absperrventil, der Dampfpfeife, der Bremse u. s. w. der Lokomotive in Verbindung steht und über einen zwischen den Schienen hervorragenden Hebel M, Fig. 5, eines elektrischen Apparates bei der Fahrt hinwegstreicht und von diesem Hebel gehoben wird, sobald die elektrische Leitung in dem Apparat unterbrochen ist, worauf der Dampf abgesperrt, die. Bremse angezogen und folglich der Zug zum Stehen gebracht wird; welche dagegen den Hebel M niederdrückt, sobald der elektrische Apparat in geschlossener Stromleitung sich befindet, ohne weitere Wirkung auf die Lokomotive auszuüben.2. Die Verbindung einer Weiche mit einem Apparat zum Unterbrechen des elektrischen Stromes, bestehend aus einem Gehäuse B\ Fig. 3 und 4, mit Contactpunkten für die Leitungsdrähte H und einer mit der Schiene der Weiche durch einen Hebel ζ verbundenen Scheibe B, welche sich mit der Schiene dreht und nur bei einer bestimmten Weichen-Stellung die elektrischen Contactpunkte mit einander verbindet, in jeder anderen Stellung aber den Strom unterbricht.Der in Fig. 5 bis 7 dargestellte elektrische Apparat, im wesentlichen bestehend aus einem Gehäuse D, Elektromagnet E mit schwingender Armatur F, einem Contacthebel£, Hebel«?1, AnschlaghebelZ, Pendel ρ mit Finger K und Hebel M, so angeordnet, dafs, wenn die Stromleitung geschlossen ist, die Armatur F angezogen wird, worauf das Pendel Q gedreht und der daran sitzende Hebel M von der Stange N des Zuges niedergedrückt werden kann, während, wenn der Strom unterbrochen ist, die Armatur F frei herunterhängt und die Niederdrückung des Hebels M verhindert wird.
Der in Fig. 8 und 9 dargestellte Apparat zum Schliefsen des Stromes, bestehend aus einem über den Boden hervorragenden Hebel U, der, von einem Anschlag P1 des Zuges niedergedrückt, mit dem Finger V in Berührung kommt und alsdann durch die Drähte V1 und T einen temporären Strom erzeugt, welcher den Apparat D wieder in die Stromleitung einschaltet.5. Die in Fig. 10 und 11 dargestellten Modificationen der obigen Apparate, bei welchen die Armatur ./^ direct hinter den am Hebel M befestigten Stab Q greift und so die Drehung verhindert, wenn der Strom unterbrochen ist, während der Draht H vom Stab Q ausgeht, und bei welchem die Schliefsung der Stromleitung durch eine Contactzunge a1 erfolgt.6. Die Verbindung der Armatur F des Apparates D mit der Stange Y und einer ringförmigen Scheibe X, welche sich vor der Laterne W befindet, so dafs ihre Lage sich mit der der Armatur ändert, wodurch Lichtsignale erzeugt werden.7. Die in Bezug auf Fig. 1 und 2 beschriebene Anordnung der Leitungsdrähte SHRTV1 und die Art der Vertheilung der Apparate JD und der Hebel U die Bahnstrecke entlang, um einen Zusammenstofs von Zügen zwischen diesen Apparaten unmöglich zu machen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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