DE20191C - Vorrichtung zum Verhindern des Zusammenstofsens von Eisenbahnzügen, welche in derselben Richtung fahren - Google Patents
Vorrichtung zum Verhindern des Zusammenstofsens von Eisenbahnzügen, welche in derselben Richtung fahrenInfo
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- B61—RAILWAYS
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- B61L3/02—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2CyElSENBAfINB1ETRIEB
Richtung fahren.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1881 ab.
Die vorliegende Vorrichtung besteht aus Apparaten, welche auf Eisenbahnstrecken, bei
welchen das englische Blocksystem Anwendung findet, angebracht werden.
Fig. ι zeigt den eigentlichen Apparat im Aufrifs, Fig. 2 im Grundrifs.
Fig. 3 und 4 zeigen zwei Seitenansichten der Säule M der Fig. 1.
Fig. 5 bis 7 zeigen eine feste, mit Metallstreifen r und s versehene schiefe Ebene Q,
welche dazu bestimmt ist, eine elektrische Ausklinkung des Mechanismus der Fig. 1 hervorzubringen.
A ist eine an der Seite einer Lokomotive angebrachte Stange, welche senkrecht verschiebbar
ist.
B und B1, Fig. 1 und 2, sind Schienen, die
um an ihrem anderen Ende befindliche Achsen befestigt und daran drehbar sind.
E ist eine horizontal gelagerte Welle, an der mehrere Hebel befestigt sind.
F ist ein Hebel an E, welcher mittelst der
Verbindungsstange G auf das Gleitstück P1
Fig. ι und 2, einwirkt.
H ist ein krummer Hebel, auf welchem das eine Ende der Schiene JB1 liegt.
i ist ein Hebel mit Gegengewicht.
J ist ein Hebel, auf welchem das eine Ende der Schiene B ruht.
M ist eine gufseiserne Säule, welche auf einer Seite das Gleitstück P, auf der anderen Seite
den Elektromagnet N sammt dessen Armatur Q trägt. ■ ■ .
i? und Ji1 sind zwei von einem Wagen des
Zuges herabhängende Stangen, von denen eine jede mit einem der Pole einer · im Wagen befindlichen
Batterie communicirt; diese Stangen haben unten Metallbürsten, welche auf den Platten r und s schleifen.
Der im Aufrifs, Fig. 1, und im Grundrifs, Fig. 2, dargestellte Apparat zeigt einen auf der
Bahnstrecke, und zwar innerhalb der zwei das Geleise bildenden Schienenstränge liegenden,
an Schwellen befestigten gufseisernen Kasten.
In diesem Kasten liegt die horizontale Welle E.
Der hohle Raum im Kasten bietet den auf der Welle festgekeilten Hebeln HiJ den für
ihre Bewegungen nöthigen Spielraum. An dem aus dem Kasten vorstehenden Ende der Welle E
ist der Hebel F befestigt.
Das Ende dieses Hebels F ist mit einer Schubstange G und dem an letzterer angebrachten
Gleitstück P in Verbindung.
Der an M befestigte Elektromagnet N ist mit einem Hebel O und mit einer Sperrklinke /
ärmirt, dafs die letztere durch den Elektromagnet, sobald dieser in Thätigkeit kommt,
ausgeklinkt wird.
Auf der anderen Seite von M bewegt sich das Gleitstück P in einer Führung. Ein Schlitz
oder eine Durchbrechung in M gestattet der Sperrklinke die Berührung mit dem Gleitstück,
so dafs die erstere durch Einlegen ihrer Spitze in eine entsprechende Vertiefung K, Fig. 1, an
der Gleitfläche von P das letztere in seiner höchsten Stellung festhalten kann.
Die Sperrklinke / legt sich selbsttätig in das aufwärts bewegte Gleitstück ein, dagegen nur
durch den in Thätigkeit gesetzten Elektromagnet wird sie wieder vom Gleitstück zurückgezogen.
In Fig. ι und 2 sind ferner zwei Schienen B
und B1 ersichtlich, deren vordere, auf der Zeichnung
sichtbare Enden lose auf je einem Hebel J und H aufliegen.
Die Stellung der Hebel an der Welle bedingt die Lage der beiden Schienen B und B1,
und zwar ist dieselbe immer so, dafs, wenn die eine Schiene horizontal liegt, die andere dann
eine aufsteigende Lage einnimmt.
Die auf Fig. 1 sichtbare Stange A zeigt, wie die Lokomotive mit dem Apparat in Berührung
kommt.
Die Stange A selbst ist an der Lokomotive befestigt und in verticaler Richtung verschiebbar;
A wird nur in der Richtung von B über diese Schiene hinweggeführt, und zwar so, dafs
in der horizontalen Lage von B die Stange A unberührt und wirkungslos darüber hingeht, in
der aufsteigenden Lage von B aber die verschiebbare Stange A in die Höhe gehoben
wird.
Die eine Metallschiene ί der Ebene Q, Fig. 5
bis 7, steht mit dem einen Pole des Elektromagneten durch eine Drahtleitung in Verbindung,
die andere Metallschiene r mit der Erde (der zweite Pol des Elektromagneten N ebenfalls
mit der Erde).
Die auf Fig. 5 und 6 sichtbaren beiden Stangen R und R1 zeigen, wie die Schliefsung des
elektrischen Stromkreises zum Inthätigkeitsetzen des Elektromagneten bewirkt wird.
Die beiden Stangen R und R1 befinden sich
in einem Wagen des Zuges und berühren die Ebene Q nur während des Darüberhinfahrens;
dabei sind dieselben derartig befestigt, dafs R1 auf s und R auf r hingleitet. Die Berührung
der Stangen mit den Metallschienen erfolgt durch Metallbürsten, die am unteren Ende von
R und R1 angebracht sind.
Die Stangen R R1 sind von einander isolirt
und eine jede mit je einem Pol einer Batterie in Verbindung, welche sich in demselben Wagen
befindet. Sowie dieser Batteriewagen die Stangen RR1 mit r und ί in Berührung bringt,
ist auch der elektrische Stromkreis geschlossen und der Elektromagnet N in Thätigkeit.
Schliefslich ist noch zu erwähnen, dafs aufser der von der Lokomotive herabgehenden Stange A,
Fig. i, und aufser den beiden von dem Batteriewagen herabgeführten Stangen R R1, Fig. 5
und 6, noch eine unbeweglich am Tender oder überhaupt hinter der Lokomotive befestigte
Stange herabreicht, die sich bei der Fahrt über den Apparat in der Richtung der Schiene B1
hinbewegt, so jedoch, dafs sie im Stande ist, die Schiene B1 aus ihrer ansteigenden Richtung,
Fig. i, in die horizontale niederzudrücken.
Die Entfernung der festen, schiefen Ebene Q vom Apparat, Fig. 1, hängt von der Entfernung
zweier Blockstationen ab. Der Apparat, Fig. 1, liegt immer am Anfang einer Blockstrecke, die
Ebene Q dagegen am Ende dieser Strecke nach der Richtung hin, in welcher der Zug fahrt.
Wenn nun ein in der beschriebenen Weise ausgerüsteter Zug den Apparat, Fig. 1, passirt,
und die Stellung des letzteren die auf der Zeichnung dargestellte ist, so mufs die an der
Lokomotive angebrachte Stange A wirkungslos über die horizontal liegende Schiene B hingleiten;
die nun folgende unbewegliche Stange des Tenders gleitet über die schrägliegende
Schiene B1 hin und drückt diese nieder in eine horizontale Lage, verursacht auch zu gleicher
Zeit die Bewegung der Hebel HiJ und F\ es erfolgt das Erheben der Schiene B
in die schräge Lage und auch das Aufwärtsschieben des Gleitstückes P. Durch das selbstthätige
Einklinken von L in P bleibt der Apparat in der jetzt eingenommenen Stellung fest.
Der übrige Theil des Zuges bewegt sich unbehindert
über den Apparat hinweg.
Ein nun in derselben Richtung herannahender anderer Zug, der wieder mit denselben
Vorrichtungen versehen ist, trifft den Apparat in der vorhin veränderten Stellung an. Die
Stange A kann diesmal nicht wirkungslos an B vorüber, weil diese Schiene jetzt eine aufsteigende
schräge Richtung hat. Infolge ihrer Verschiebbarkeit wird die Stange A, während sie
auf der Schiene B hinstreift, vertical erhoben, und da sie zugleich mit dem Dampfregulator
und der Signalpfeife an der Lokomotive in entsprechendem Zusammenhang steht, so verursacht
diese Verschiebung von A aufwärts ein Absperren des Dampfes und das Ertönen eines
Signalpfiffes: »Der Zug mufs halten.«
Der Führer ist durch diesen Vorgang sofort davon verständigt, dafs der vorausgefahrene Zug
die vor ihm liegende Blockstrecke noch nicht vollständig passirt hat; der erste Zug hat die
Ebene Q noch nicht hinter sich; wäre das letztere der Fall gewesen, so würden die vom
Batteriewagen niederhängenden Stangen RR1
durch die Berührung mit den Metallschienen r und s auf der Ebene Q den elektrischen Stromkreis
geschlossen haben, der Elektromagnet hätte ein Ausklinken von / erzeugt, P wäre
niedergefallen und hätte mit Hülfe des Gegengewichtes am Hebel i die Schiene B heruntergelassen.
Man sieht also, dafs jeder Zug für seine eigene Sicherheit sorgt; er verhindert, dafs ein
nachfolgender Zug ihn erreicht. Er erlaubt aber auch dem nachfolgenden Zuge den Eintritt in
die Blockstrecke dadurch, dafs er die am Ende dieser Strecke befindliche Blockstation (die
Ebene Q) passirte.
Sobald die Schiene B durch entsprechende Hebelverbindungen mit dem Arm oder mit
einer Signalscheibe eines Blocksignals vereinigt wird, so vermag ein über dem Apparat, Fig. i,
in die freie Blockstrecke einfahrender Zug dem nachfolgenden Zug auch ein sichtbares Haltesignal
zu stellen, um selbstthätig die Strecke ebenso wieder rechtzeitig frei zu machen, wenn
er die Ebene Q passirt hat.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:
Eine Vorrichtung, welche besteht aus:dem Apparat, Fig. ι und 2, d. h. die im gufseisernen Kasten gelagerte Welle E sammt den daran befestigten Hebeln HiJ F, in Verbindung mit den beiden auf Hebel H und J ruhenden Schienen BB1 und in Verbindung mit dem an Säule M befestigten Elektromagnet sammt dessen Armatur und dem Gleitstück' P an der Stange G, zu dem Zweck, mittelst der Schienen BB1 selbstthätig auf darüber hinfahrende Züge signalisirend und in der beschriebenen Weise einzuwirken;der festen schiefen Ebene Q, bestehend in der Hauptsache aus zwei parallel neben einander liegenden Metallschienen r und s, welche von einander isolirt und auf der Bahnstrecke, in der aus Fig. 5, 6 und 7 ersichtlichen Weise, befestigt sind und vermittelst elektrischer Drahtleitungen mit dem Elektromagnet JV, Fig. 1, und mit der Erde communiciren, zu dem Zweck, während des Darüberhinfahrens von einem Zuge die Schliefsung des elektrischen Stromkreises in der beschriebenen Weise zu bewirken;
der Combination der an der Lokomotive befestigten verschiebbaren Stange A, Fig. 1, einer am Tender befestigten unbeweglichen Stange und der an einem Wagen herabhängenden, mit einer Batterie in Verbindung stehenden Stangen Ji Ji1 mit den auf der Strecke befestigten Apparaten, Fig. 1 und 5, in der beschriebenen Weise, zum Zweck, das Aufeinanderfahren der Züge zu verhindern.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DENDAT20191D Active DE20191C (de) | Vorrichtung zum Verhindern des Zusammenstofsens von Eisenbahnzügen, welche in derselben Richtung fahren |
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