DE620749C - Schaltungsanordnung zur induktiven UEbertragung von Gleichstromstoessen ueber lange Fernsprechleitungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 25. OKTOBER 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21a³ GRUPPE- 67so

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Schaltungsanordnung zur induktiven Übertragung von Gleichstromstößen über lange Fernsprechleitungen

Patentiert inr Deutschen Reiche vom 19. Mai 1928 ab

Die Erfindung bezieht sich auf Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, insbesondere auf eine Schaltungsanordnung zur Übertragung von Gleichstromstößen auf induktivem Wege. Da die Reichweite der normalen Gleichstromstöße zur Einstellung der Wähler und Herbeiführung der sonstigen Steuervorgänge beschränkt ist, ist man gezwungen, besondere Anordnungen für die Übertragung von Stromstoßen über lange Leitungen vorzusehen.

Zu diesem Zweck wurde bei den bekannten Anordnungen Wechselstrom benutzt, was jedoch die Anordnung besonderer Wechselstromquellen an den Stromstoßübertragungsstellen erforderlich macht. Auch ist es bekannt, über lange Fernsprechleitungen, insbesondere über solche, welche durch Sprechstromübertrager abgeriegelt sind, Gleichstromstöße auf induktivem Wege zu übertragen,-Man benutzte zu diesem Zweck die vorhandene Gleichstrombatterie der Vermittlungsstelle. Ferner sind Anordnungen bekanntgeworden, bei denen, die Gleichstrombatterie an der sendenden Stelle angeordnet ist und die erforderliche Spannung zur Übertragung der Stromstöße über die Fernsprechleitung durch einen besonderen Transformator mit hohem Übersetzungsverhältnis erzielt wird.

Die vorliegende Erfindung bezweckt nun eine sichere Übertragung von. Stromstößen über lange Fernsprechleitungen, welche durch Sprechstromübertrager abgeriegelt sind, unter Zuhilfenahme einer Gleichstrombatterie geringer Spannung, bei Vermeidung eines besonderen Transformators zur Erreichlang der für die Übertragung erforderlichen Spannung. Dies wird dadurch erreicht, daß die Übertragung der Stromstöße durch, eine Gleichstrombatterie geringer Spannung und durch den. in die Sprechleitung eingeschalteten Sprechstromübertrager erfolgt, von dessen PrimärwicMung nur ein Teil in dem von den Stromstößen, beeinflußten Gleichstromkreise liegt.

Als Äusführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung eine sowohl im Amt als auch an der Teirnehmerstelle von den Schalteinrichtungen durch Sprechstromübertrager Ue¹, Ue² getrennte Teilnehmerleitung La, Lb dargestellt, über welche die zur Einstellung der Wähler im Amt erforderlichen Stromstöße auf induktivem Wege übertragen werden.

Die gezeigte Anordnung arbeitet in folgender Weise:

Wünscht der Teilnehmer N eine Verbindung über die Wähler des Amtes herzustellen und betätigt er zu diesem Zweck seine Nummernscheibe;, von welcher nur der Kontakt/ dargestellt ist, entsprechend der Nummer der gewünschten Verbindung, so wird bei jedem

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Artur Flad in Berlin.

Stromstoß der Kontakt I vorübergehend geschlossen. Dadurch wird ein aus der Ortsbatterie OB gespeister Gleichstromkreis über den Teil P² der Primärwicklung des Sprech-Stromübertragers Ue¹ geschlossen. Der dadurch auftretende StrornfLuß bewirkt eine Änderung des magnetischen Feldes in der Primärwicklung des Übertragers Ue¹, so daß in der Sekundärwicklung ein Stromstoß into duziert wird. Da nun die in Fernsprechanlagen, verwendeten Sprechstromübertrager im allgemeinen ein Übersetzungsverhältnis ι: ι besitzen, so wird durch Verwendung nur eines Teiles der Windungen auf der Primärseite des Übertragers in dessen Sekundärwicklung Si eine hohe Spannung induziert. Für die Speisung des Stromstoßkreises über den Teil/³³ der Primärwicklung des Übertragers genügt also eine Gleichstromquelle geringer Spannung, um die nötige Energie zur Übertragung der Stromstöße über die Teilnehmerleitung zu erhalten. Da die Batterie OB nur . für die kurze Dauer der Stromstöße benutzt wird, genügt für den Betrieb eine gewöhnliche Trockenbatterie.

Am ankommenden Ende der Teilnehmerleitung La, Lb ist hinter dem Sprechstromübertrager Ue² ein polarisiertes Relais A in Brücke zu den weiterführenden Leitungsadern geschaltet, welches die durch die Stromstoßgäbe an der Teilnehmerstelle hervorgerufenen Induktionsstöße aufnimmt. Da dieses Relais polarisiert ist, wird sein Anker nur durch die bei Unterbrechung oder bei Schließung des Gleichstromkreises an der Teilnehmerstelle hervorgerufenen Induktions stoße umgelegt. Das Relais A bewirkt dann in bekannter Weise die Einstellung der Wähler im Amt zwecks Herstellung der gewünschten Sprechverbindung.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schaltungsanordnung zur induktiven Übertragung von Gleichstromstößen über lange Fernsprechleitungen, welche durch Sprechstromübertrager abgeriegelt sind, dadurch, gekennzeichnet, daß die Übertragung der Stromstöße durch eine Gleichstromhatterie geringer Spannung (z. B. So Trockenelement OB¹) und durch den in die Sprechleitung eingeschalteten Sprechstromübertrager (Ue¹') erfolgt, von dessen Primärwicklung (P² und P³) nur ein Teil (T³³) in dem von den Stromstößen beeinflußten Gleichstromkreise liegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen