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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Vierdrahtleitungen und
Sprechstromverstärkung Gegenstand des Hauptpatentes ist eine Schaltungsanordnung
zur Überwachung von Vierdrahtleitungen, deren Kennzeichen darin besteht, däß durch
eine Schaltmaßnahme der überwachenden Beamtin deren Sprechapparat gleichzeitig an
die Sprechleitungen beider Verkehrsrichtungen mit Hilfe von Übertragungseinrichtungen
angeschaltet wird, welche mit Kompensationswicklungen zur Verhinderung der Übertragung
der Sprechströme von der einen Sprechleitung zur anderen ausgerüstet sind.
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Die Ausführungsform nach dem Hauptpatent ist insofern verbesserungsbedürftig,
ah: der Sprechapparat der überwachenden Beamtin parallel zu einer Sekundärwicklung
oder parallel zu den beiden in Reihe liegenden Sekundärwicklungen der beiden Übertrager
geschaltet ist. Damit der Sprechapparat durch die Sekundärwicklungen nicht kurzgeschlossen
wird, ist es erforderlich, daß diese Wicklungen einen hohen Ohmschen Widerstand
haben, was für Sprechstromübertrager nicht erwünscht ist.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, diesen Nachteil zu vermeiden,
und erreicht dies dadurch, daß der Sprechapparat der überwachenden Beamtin in Reihe
mit Sekundärwicklungen der Übertrager beider Sprechleitungen geschaltet ist und
im Stromkreis der Kompensationswicklungen eine Nachbildung des Sprechapparates angeordnet
ist.
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Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung gegenüber dem Hauptpatent besteht
d'ar'in, d'aß man infolge der geringen Verluste in den Übertragern der Leitungen
für die Überwachungseinrichtung weniger Energie zu entnehmen braucht.
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Die bei der Einschaltung des Sprechapparates hervorgerufene Dämpfung
in den Sprechleitungen ist demnach nur gering und infolgedessen auch die Änderung
der Lautstärke der über beide Sprechleitungen fließenden Sprechströme ebenfalls
nur klein. Die nach den An-
Ordnungen nach dem Hauptpatent erforderlichen,
bei abgeschaltetem Sprechapparat an den Sprechleitungen liegenden künstlichen Kabel,
welche der durch die Übertrager hervorgerufenen Dämpfung angepaßt sein müssen, sind
für die Anordnungen nach der vorliegenden Erfindung überflüssig.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
In allen drei Ausführungsbeispielen liegt der Sprechapparat der überwachenden Beamtin
in Reihe mit den Sekundärwicklungen II der in beiden Sprechleitungen angeordneten
Übertrager.
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Die drei Ausführungsbeispiele unterscheiden sich durch die Anordnung
der Nachbildung des Sprechapparates. Im Ausführungsbeispiel Abb. i liegt diese Nachbildung
in Reihe mit den Sekundärwicklungen III der beiden Übertrager, wobei diese Sekundärwicklungen
III mit den Sekundärwicklungen Il induktiv gekuppelt sind.
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Beim Ausführungsbeispiel Abb. 2 liegt die Nachbildung ebenfalls in
Reihe mit den SekLiii,@liirwicklu,n"gen III, und dieser Stromkreis ist dem Stromkreis,
der die Sekundärwicklung II und den Sprechapparat enthält. parallel geschaltet.
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Im Ausführungsbeispiel Abb.3 sind die Nachbildungen und der Sprechapparat
ebenfalls parallel geschaltet, jedoch ist in dem Übertrager Ue5 der einen Sprechleitung
nur eine Sekundärwicklung angeordnet, und diese Wicklung II liegt gleichzeitig in
Reihe mit dem Sprechapparat und mit der Nachbildung. Es sei noch darauf hingewiesen,
daß der Widerstand in dem Stromkreis über den Sprechapparat sich mit dem Wechsel
des Mikrophonwiderstandes ändert. Da die Nachbildung einen festen Widerstandswert
besitzt, nimmt man hierfür einen Mittelwert der verschiedenen, durch das Mikrophon
im Stromkreis über den Sprechapparat hervorgerufenen Widerstandswerte an. Da das
Mikrophon im Verhältnis zu dem Telephon und den anderen Einrichtungen und Leitungen
im Stromkreis des Sprechapparates einen nur kleinen Widerstand besitzt und die Änderungen
des Widerstandes durch das Mikrophon auch nur verhältnismäßig klein sind, genügt
der für die Nachbildung angenommene Mittelwert des Widerstandes, um einen praktisch
vollkommenen Ausgleich der Ströme in den Kompensationswicklungen zu erzielen.
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Es sei nun die Wirkungsweise der drei Schaltungen näher erläutert:
Die Schaltung nach Abb. i arbeitet in der folgenden Weise: Zur Anschaltung des Sprechapparates
Ab f l legt die überwachende Beamtin den Schalter S1 in die Arbeitsstellung
um. Wenn angenommen wird, daß in der Wicklung I des Übertragers Uel ein Strom vom
Kontakt i zum Kontakt 2 fließt, werden in den Sekundärwicklungen II und III Ströme
induziert, welche über folgenden Stromkreis verlaufen: i. von. der Sekundärwicklung
II über die Leitung a1, rechte Wicklung der Induktionsspule I des Sprechapparates,
Telephon T, Leitung, b1, Sekundärwicklung 11 des Übertragers U e=, Leitung
cl, zurück zur Sekundärwicklung II des Übertragers Uel ;
2. von der Sekundärwicklung
III des Übertragers Uel über die Leitung e1, Nachbildung NI, Leitung f1, Sekundärwicklung
III des Übertragers Ue2, Leitung dl, zurück zur Sekundärwicklung III des Übertragers
Uel. Aus den beiden oben beschriebenen Stromkreisen ist ersichtlich, daß die Richtung
des Stromes über die Sekundärwicklung II des Übertragers Ue2 entgegengesetzt der
Richtung des Stromes in der Sekundärwicklung III dieses Übertragers ist. Da die
Nachbildung Nl dem Sprechapparat nachgebildet ist, t> in den beiden Stromkreisen
praktisch die gleichen Widerstandsverhältnisse, so daß sich die Ströme über die
Sekundärwicklung II und III des Übertragers Ue- aufheben. Infolgedessen bleibt die
Primärwicklung :fieses tlbertragers unbeeinflußt, und somit wird aine Übertragung
von Strömen von der oberen Sprechleitung auf die untere verhindert. In der umgekehrten
Richtung herrschen entsprechend dieselben Verhältnisse, so daß auch eine Übertragung
von Strömen von der unteren Sprechleitung auf die obere vermieden wird.
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Die Schaltung nach Abb. 2 arbeitet in ähnlicher Weise wie die nach
Abb. i. Wenn angenommen wird, daß nach Umlegen des Schalters SZ in die Arbeitsstellung
ein Strom über die Wicklung I in der Richtung vom Kontakt 5 zum Kontakt 6 des Schalters
S= fließt, werden in den Wicklungen II und III des Übertragers Ue' Ströme induziert,
die über folgende beide Stromkreise verlaufen: i. von der Sekundärwicklung II des
Übertragers Ue' über die Leitung a2, den Abfrageapparat Ab f 2, Leitung b2,
Sekundärwicklung II des Übertragers Ue-1, die Leitung c=, zurück zur Sekundärwicklung
II des übertragers Ue3; 2. von der Sekundärwicklung II des übertrager s Ue' über
.die Leitung e=, die Nachbildung N2, Leitung f2, Sekundärwicklung III des Übertragers
Ue4, Leitung c2, zurück zur Sekundärwicklung III des Übertragers Ue'. Auch hier
fließen die Ströme über die Sekundärwicklungen II und III des übertragers Ue4 in
umgekehrter Richtung und heben sich daher auf. Die Primärw.icklungl wird daher nicht
beeinflußt und eine übertragung von Strömen von der oberen Sprechleitung auf die
untere vermieden. In entsprechender
Weise arbeitet die Schaltung
in umgekehrter Richtung, so daß auch eine Übertragung von Strömen von der unteren
Sprechleitung auf die obere verhindert wird.
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Es sei nun die Wirkungsweise der Schaltung nach Abb. 3 näher betrachtet.
Die übertragung von der oberen Sprechleitung auf die untere wird in folgender Weise
verhindert. Ein vom Kontakt 9 zum Kontakt ro über die Wicklung I des übertr ab rs
Ue5 fließender Strom induziert in der Wicklung II dieses Übertragers einen Strom,
der über die Leitung c° verläuft und sich dann über die Wicklung II und III des
Übertragers Uel; ver-
zweigt. Der eine Teil .des Stromes verläuft über die
Wicklung 11, Leitung b3, Abfrageapparat Abf°, Leitungen a3 und d3, zurück zur Wicklung
Il des Übertragers UeS, und der andere Teil des Stromes verläuft über die Wicklung
III des Übertragers Uel, Leitung f3, Nachbildung N3, Leitungen e3 und d°, ebenfalls
zurück zur Wicklung II des Übertragers T res. Da in beiden Zweigen des Stromkreises
die gleichen elektrischen Verhältnisse herrschen und die Richtung des Stromes über
die Wicklung II des Übertragers Uel, entgegengesetzt der Richtung des Stromes über
die Wicklung III ist, heben sich diese Ströme gegenseitig auf, so daß die Primärwicklung
I unbeeinflußt bleibt und kein Strom auf die untere Sprechleitung übertragen wird.
In der umgekehrten Richtung wird die Übertragung von Sprechströmen von der unteren
Sprechleitung auf die obere dadurch vermieden, daß die Wicklung II des Übertragers
Ue5 zwischen Punkten gleichen Potentials liegt.