DE607333C

DE607333C - Schaltungsanordnung zur Herbeifuehrung von Schaltvorgaengen ueber Verbindungsleitungen

Info

Publication number: DE607333C
Application number: DES103101D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Gerhard Rothert
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1932-02-04
Filing date: 1932-02-04
Publication date: 1934-12-21

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 21. DEZEMBER 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 607333 KLASSE 21a³ GRUPPE 6720

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Februar 1932 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Herbeiführung von Schaltvorgängen oder Übertragung von Nachrichten über Verbindungsleitungen in Fernmeldeanlagen.

Sie besteht darin, daß am ankommenden Ende der Verbindungsleitung unter dem Einfluß einer Wechselstromquelle stehende Fernmeldeeinrichtungen angeordnet sind, welche durch am abgehenden Ende der Leitung vorgenommenes Anschalten von Wechselstrom derselben Wechselstromquelle oder von einem in Phasengleichheit stehenden Strom einer anderen Wechselstromquelle zur Wirkung gebracht werden.

Die erfindungsgemäße Einrichtung ist mit Vorteil in solchen Anlagen zu verwenden, in denen die Verbindungsleitungen zwecks Vermeidung von Störungen, die von benachbarten Hochspannungsleitungen verursacht werden können, zweiadrig ausgebildet und, an beiden Enden induktiv gekoppelt sind, so daß die Signalgabe dann über die Verbindungs-" leitungen mittels Wechselstroms erfolgen muß.

Da nämlich in derartigen Anlagen die jeweils sendenden und empfangenden Stellen vielfach zu ein und demselben Lichtnetz gehören, läßt sich aus dieser Tatsache bei Anwendung der Erfindung in einfacher Weise Nutzen ziehen.

Außerdem bringt die neue Anordnung speziell bei Anlagen mit langen Verbindungsle.itungen Vorteile mit sich. Sie vermeidet es nämlich,' eine der Länge der Leitungen entsprechende besonders hohe Energie über dieselben auszusenden, ohne daß die Empfangseinrichtungen am ankommenden Ende der Leitungen außergewöhnlich empfindlich ausgebildet werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar bedeutet VL eine Verbindungsleitung, über die von der Station A zur Station B Signale gegeben werden. W ist eine einzige Wechselstromquelle, durch die ein Gebiet, in dem die Stationen A und B liegen, versorgt wird. R ist ein Wechselstromrelais normaler Empfindlichkeit mit vier Wicklungen. K stellt eine Ausgleichseinrichtung dar, welche die Phase des am ankommenden Ende der Verbindungsleitung vorhandenen Stromes der infolge der Länge der Leitung verschobenen Phase des aufgenommenen Stromes anpaßt. Die Anordnung arbeitet in folgender Weise: Wird sie in Betrieb genommen, d. h. der Schalter 6" geschlossen, so wird damit die Stromquelle W in der Station B mit den Wicklungen I und IV des Relais R verbunden. Das' Relais wird daher über diese Wicklungen vorerregt. Wird nun zwecks Signalgabe in der Station A die Taste T wiederholt

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Gerhard Rothert in Berlin-Siemensstadt.

betätigt, so wird damit die Stromquelle W in dieser Station entsprechend oft an die Primärwicklung des Übertragers Uei angeschaltet. Die in dieser Wicklung wiederholt hervorgerufenen Stromstöße erzeugen in der Sekundärwicklung des Übertragers Induktionsströme, die über die Verbindungsleitung VL und den Übertrager Ue 2 zu dem Relais R in der Station B gelangen. Das vorerregte Relais R wird dann durch jeden aufgenommenen Stromstoß zum Ansprechen gebracht und schließt seinen Kontakt i^r. Damit schaltet es das Relais 7 ein, welches seinerseits die Kontakte 2^!' und 3* schließt. Über den Kontakt 2'' wird die Lampe L der aufgenommenen Stromstoßzahl entsprechend oft zum Aufleuchten gebracht und dadurch das in der Station A gegebene Signal in der Station B sichtbar gemacht. Über den Kontakt 3^Z wird außerdem bei jedem aufgenommenen Stromstoß das Relais H zum Ansprechen gebracht, welches seinen Kontakt 4^Λ wiederholt öffnet. Damit wird nach jedesmaligem Wirksamwerden des Relais J der Vorerregungskreis des Relais R unterbrochen und somit bewirkt, daß letzeres Relais mit Sicherheit abgefallen ist, bevor ein neuer Stromstoß von ihm aufgenommen wird.

Anstatt den Vorerregungskreis des Relais R von Hand durch einen Schalter 3" zu schließen, ist es auch möglich, diesen Stromkreis durch ein Relais zu schließen, welches durch einen vor der eigentlichen Signalgabe über die Verbindungsleitung von der Station A ausgesandten Vorimpuls betätigt wird. Eine derartige Aussendung eines einleitenden Stromstoßes ist in dem Patent 543 948 beschrieben.

Claims

Patentansprüche:

i. Schaltungsanordnung zur Herbeiführung von Schaltvorgängen oder Übertragung von Nachrichten über Verbindungsleitungen in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß am ankommenden Ende der Verbindungsleitung (VL) unter dem Einfluß einer Wechselstromquelle (WB) stehende Fernmeldeeinrichtungen (R) angeordnet sind, welche durch am abgehenden Ende der Leitung vorgenommenes Anschalten von Wechselstrom derselben Wechselstromquelle oder von mit einem in Phasengleichheit stehenden Strom einer anderen Wechselstromquelle (WA) zur Wirkung gebracht werden.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am ankommenden Ende der Verbindungsleitung ein mit Hilfswicklungen versehenes Wechselstromrelais (R) angeordnet ist, welches über diese Wicklungen durch den am ankommenden Ende vorhandenen Wechselstrom vorerregt und durch den am abgehenden Ende der Leitung angeschalteten Wechselstrom zur Wirkung gebracht wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am ankommenden Ende der Verbindungs- ^a leitung Einrichtungen (K) angeordnet sind, welche die Phase des an diesem Ende vorhandenen Stromes der infolge der" Länge der Leitung verschobenen Phase des aufgenommenen Stromes anpassen.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Vorerregungskreis des Wechselstromrelais (R) eine der Charakteristik der Verbindungsleitung entsprechende Nachbildung (K) angeordnet ist, welche die Phase des am ankommenden Ende der Leitung vorhandenen Stromes derjenigen des aufgenommenen Stromes anpaßt.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorerregungskreis des Wechselstromrelais (R) durch ein Relais geschlossen wird, welches durch einen vor der Übertragung der Signale über die Verbindungsleitung ausgesandten einleitenden Stromstoß zur Wirkung gebracht wird. ^;.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorerregungskreis des Wechstromrelais (R) nach dem Wirksamwerden des Relais unterbrochen und vor dem Wiederansprechen des Relais von neuem geschlossen wird.
7. Schaltungsanordnung nach An- ioo spruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechung und Schließung des Vorerregungskreises des Wechselstromrelais (R) durch ein Hilfsrelais (H) bewirkt wird, welches von dem durch das erstere Relais gesteuerten, zur Herbeiführung eines bestimmten Arbeitsvorganges dienenden Relais (J) beeinflußt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen