DE652902C - Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Stromstoessen ueber Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
10. NOVEMBER 1937

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 652902 KLASSE 21a³ GRUPPE 67 so

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

in Fernsprechanlagen

Zusatz zum Patent 581

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. März 1929 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 6. März 1925.

Das Hauptpatent bezieht sich auf Anordnungen zur Übertragung von Gleichstromstößen über doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, bei welchen über die beiderseits durch Übertrager abgeriegelten Verbindungsleitungen Gleichstromstöße auf induktivem Wege übertragen und von einem in Reihe mit der Sekundärwicklung des Sprechstromübertragers liegenden Stromstoßempfangsrelais aufgenommen werden.

Diese Anordnung hat nun zwei Nachteile, einerseits wird der beim Öffnen des primären Stromkreises erzeugte Stromstoß häufig zu kurz, um das Stromstoßempfangsrelais am ankommenden Ende der Leitung wieder sicher in seine Anfangslage zurückzulegen, andererseits ist die Energie des beim Schließen des primären Stromkreises erzeugten Stromstoßes verhältnismäßig gering, so daß die Stromstöße keine große Reichweite besitzen.

Der erstere Nachteil ist nun durch bekannte Anordnungen bereits behoben worden, insofern, als bei diesen Anordnungen zur Primärwicklung des die induktiven Stromstöße übertragenden Transformators Dämpfungsmittel parallel geschaltet sind, welche aus Widerstand, Drosselspule und Kapazität bestehen und das Abklingen des Örfnungsstromstoßes verlängern.

Auch diese Anordnungen haben aber den Nachteil, daß die beim Schließen des Primärkreises erzeugte Energie des positiven Induktionsstoßes infolge des dem Ubertragungskreis parallel geschalteten Widerstandes geschwächt und daher die Reichweite der S'tromstöße verringert wird. Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Sie stellt eine Verbesserung des Hauptpatents dar, indem sie ein einfaches Mittel zur Vergrößerung der Reichweite angibt. Dieses besteht darin, daß im Stromstoßkreis am abgehenden Ende der Verbindungsleitung außer der Primärwicklung des Übertragers parallel zu dieser lediglich noch ein Kondensator angeordnet ist, der beim Schließen des über die

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Gerhard Rothert in Berlin-Siemensstadt.

Primärwicklung hergestellten Gleichstromkreises , den Strom bei seinem Anstieg verstärkt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei^ spiel der Erfindung dargestellt. Die gezeigt Anordnung arbeitet in folgender Weise: ■"■■;.,. Wird das Stromstoßempfangsrelais A durch Unterbrechungen der Teilnehmerschleife wie üblich erregt und aberregt, so schließen

ίο und öffnen die Kontakte Ia₂ und 2% den über die Primärwicklung des genannten Übertragers und die Widerstände i?₃ und i?₄ verlaufenden Gleichstromkreis. Bei jedesmaligem Schließen dieses Kreises treten folgende Vorgänge ein: In der Primärwicklung des Übertragers entsteht eine Stromänderung. Der Kondensator lädt sich in einem Bruchteil der Zeit auf, während der diese Stromänderung andauert. Versuche haben nun ergeben, daß bei beendeter Kondensatoraufladung eine Schwingung entsteht, durch die der über die Primärwicklung fließende Strom bei seinem Anstieg verstärkt wird. Diese wirkt sich dahingehend aus, daß der aufgeladene Kondensator sich über die Primärwicklung des Übertragers Ue₂ zu entladen sucht und dadurch den während der Aufladung des Kondensators zunächst nur langsam ansteigenden Strom in dieser Wicklung rasch anwachsen ..„läßt. Da aber die Stromänderung und die 5äadurch bedingte Feldänderung pro Zeitein-■ Heft ein Maß für die sekundärseitig induzierte !^p'ahnung in dem Übertrager bildet, so wird 'väüfch die steil ansteigende Stromkurve oder mit anderen Worten durch die schnelle Stromänderung in der Zeiteinheit in der Sekundärwicklung des Übertragers Ue₂ eine hohe Spannung induziert und damit ein verstärkter Stromstoß mit größerer Reichweite erzielt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schaltungsanordnung zur Übertragung von Stromstößen über Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen nach Patent 581 559, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromstoßkreis am abgehenden Ende der Verbindungsleitung außer der Primärwicklung des Übertragers parallel zu dieser lediglich noch ein Kondensator angeordnet ist, der beim Schließen des über die Primärwicklung hergestellten Gleichstromr kreises den Strom bei seinem Anstieg ver-^r stärkt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen