DE433285C - Anordnung zur Erzeugung elektrischer Schwingungen mit Rueckkopplung eines Steuerorgans - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
26. AUGUST 1926

REICHS PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JHi 433285 -' KLASSE 21 a* GRUPPE

(S6gogoVmiaial·)

Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*).

eines Steuerorgans.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1925 ab.

Es sind Anordnungen zur Erzeugung elektrischer Schwingungen mit Rückkopplung eines Steuerorgans bekannt geworden. Bisher wurdten als Steuerorgane im allgemeinen nur solche Gebilde, insbesondere Röhren, benutzt, die kontinuierlich entsprechend der ihr durch die Rückkopplung mitgeteilten Energie die Erregerschaltung beeinflußten.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun

ίο eine Vereinfachung derartiger Anordnungen. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß als Steuerorgan ein polarisiertes Relais vorgesehen ist, das in bestimmten Zeitabschnitten im Takt der Eigenfrequenz des Schwingungskreises diesem Kreise Gleichstromenergie zuführt. Die Verwendung eines solchen Relais bedeutet insbesondere deswegen einen Fortschritt gegenüber den bekannten Anordnungen, als durch kräftige Ausbildung der Kontakte des Relais wesent- so lieh höhere Energien gesteuert werden können, als dies durch ein verhältnismäßig empfindliches Gebilde, wie eine Röhre, geschehen kann. Das gemäß der Erfindung verwendete Relais spricht zweckmäßig in jeder zweiten Halbperiode eines Stromstoßes im Schwingungskreis an.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Abb. 1 veranschaulicht ein Schaltbild der neuen An-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

August Jipp in Spandau.

Ordnung, während Abb. 2 ein zur Erläuterung der Wirkungsweise des Relais dienendes Kurvenbild zeigt.

In Abb. ι ist ein polarisiertes Relais 1, dessen Polarität durch die Buchstaben N S angedeutet ist, mittels eines Übertragers 5', 5" mit einem Schwingungskreis 6", 7 rückgekoppelt. Der Anker 2 dieses Relais bewegt sich zwischen zwei festen Kontakten 3' und 3". Die Kontakte 3' und 3'' sind mit den beiden Polen einer Gleichstromquelle verbunden. Der Anker 2 ist an das eine Ende einer Übertragerwicklung 6' gelegt, deren anderer Pol an ein konstantes Potential, z. B. Erde, angeschlossen ist. Die der Übertragerwicklung 6' zugeordnete Wicklung 6" sowie die Wicklung 5' des Rückkopplungsübertragers bilden die Selbstinduktionen des Schwingungskreises, dessen Kapazität der regelbare ao Kondensator 7 ist. Parallel zu dem Kondensator 7 ist die Primärwicklung eines Übertragers 8 angeschlossen, dessen Sekundärwicklung mit den Abnahmeklemmen 9 verbunden ist.

as Die Wirkungsweise der neuen Anordnung ist die folgende:

Hat der Schwingungskreis 5', 6", 7 in irgendeiner nicht dargestellten Weise einen Anstoß erhalten, so verläuft die Strornkurve seiner Schwingung entsprechend der in Abb. 2 voll gezeichneten Kurve 10. Mittels des Übertragers 5', 5" wird nun ein Teil der Schwingungsenergie des Kreises auf die Wicklung des Relais 1 übertragen. Das Relais 1 ist derart polarisiert, daß es erst während der zweiten Halbperiode der Schwingung anspricht, beispielsweise wenn der Punkt 12 der Kurve ίο erreicht ist. Der Anker 2 des Relais ι legt sich gegen den Kontakt 3", wodurch dem Schwingungskreis über den Übertrager 6', &' zunächst ein negativer Stromimpuls mitgeteilt wird. Sobald die Stromkurve 10 wieder die Nullinie schneidet, legt sich der Anker 2 gegen den Kontakt 3', so daß jetzt ein positiver Stromimpuls dem Schwingungskreise mitgeteilt wird. Das gleiche Spiel wiederholt sich im Takte der Eigenfrequenz des Schwingungskreises, die beispielsweise durch Regelung des Kondensators 7 verändert werden kann. Infolge dieser zeitweiligen Energiezufuhr nimmt die Stromkurve des Schwingungskreises den in Abb. 2 gestrichelt gezeichneten, durch Kurve 11 veranschaulichten Verlauf. Es hat sich gezeigt, daß bei Abnahme der Energie parallel zum Kondensator des Schwingungskreises die abgenommene Energie am besten und reinsten ist.

Die neue Anordnung ist insbesondere für Meßzwecke gut geeignet. Wie Versuche ergaben, ist eine Steuerung von Stromfrequenzen von 4 bis 150 Perioden mittels eines einfachen Relais möglich. Es können Energien bis zu 5 Watt bequem entnommen werden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Anordnung zur Erzeugung elektrischer Schwingungen mit Rückkopplung eines Steuerorgans, dadurch gekennzeichnet, daß ein polarisiertes Relais und Mittel zur wahlweisen Frequenzeinsteilung vorgesehen sind, derart, daß die Zuführung von Gleichstromenergie in den Schwingungskreis durch das Relais im Takt der jeweils eingestellten Frequenz erfolgt.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais in jeder zweiten Halbperiode eines Stromstoßes im Schwingungskreis anspricht.

3. Anordnung nach Anspruch 1 öder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abnahme der Energie parallel zum Kondensator des Schwingungskreises erfolgt.

Abb. j.

Abb. 2.