DE885406C - Elektronischer Verteiler, insbesondere fuer die Signalelemente telegraphischer Schluesselsignale - Google Patents
Elektronischer Verteiler, insbesondere fuer die Signalelemente telegraphischer SchluesselsignaleInfo
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Description
Wenn von einer Mehrzahl von Stromkreisen der eine oder andere wahlweise zur Wirkung gebracht
werden soll, dann muß ein Verteiler vorgesehen werden, der die Stromkreise einschaltet oder die
Reihenfolge ihrer Wirksamkeit bestimmt. Auf einen derartigen Verteiler, der unter Anwendung
von Elektronenröhren arbeitet, bezieht sich die Erfindung. Sie hat insbesondere die Verteilung der
Signalelemente von telegraphischen Schlüsselsignalen zum Gegenstand und stellt eine Verbesserung
bereits bekannter Anordnungen ähnlicher Art dar. Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht
darin, daß die Elemente der Schlüsselsignale über eine Reihe von Kippröhren, z. B. gesteuerte
Gasentladungsröhren, Speichereinrichtungen beeinflussen, und zwar in der Weise, daß auf die Steuergitter
aller Kippröhren die einzelnen Signalelemente jeweils gleichzeitig einwirken, während
die Potentiale für die anderen Gitter der einzelnen Röhren jeweils nach Erlöschen der vorangehenden
Röhre nacheinander zur Zündung gesteigert werden. Als zweites Gitter der Kippröhren sind
Schirmgitterröhren vorgesehen, und für die einzelnen Signalelemente ist je eine Kippröhre und je
eine Speichereinrichtung, bestehend aus einem Magneten in Verbindung mit Relaiskontakten, vorgesehen.
Es ist ein weiteres Merkmal der Erfindung, besondere Startimpulse für den Verteilerkreis vorzusehen
sowie Stoppimpulse, um nach Beendigung
eines Arbeitsvorganges den Verteiler wieder in den Normalzustand zurückzuversetzen.
Auf weitere Merkmale der Erfindung wird bei der Erläuterung der Beschreibung und der An-Sprüche
sowie der Zeichnungen hingewiesen. In . den Zeichnungen stellen die
Fig. ι a und ι b Teile eines kompletten Schaltbildes
für einen Telegraphenempfänger,
Fig. 2 bis 6 Diagramme verschiedener Signal- und Verteilerimpulse auf gleicher Zeitgrundlage
dar; im einzelnen ist Fig. 2 ein Diagramm eines normalen sechsstufigen Telegraphen-Schlüsselsignals,
das sich aus Zeichen- und Pausenelementen zusammensetzt, Fig. 3 ein Diagramm des tatsächlieh
empfangenen Tonsignals, Fig. 4 ein Diagramm des den Verteiler steuernden gleichgerichteten
Signals, Fig. 5 ein Diagramm der von den Röhrenanoden abgenommenen Rücklauf impulse, Fig. 6 ein
Diagramm der von den Rücklauf impulsen abgeleiteten Impulse.
Aus Gründen des besseren Verständnisses wird die Erfindung in Anwendung auf einen bereits bekannten
Empfänger beschrieben. Die Spannung wird über einen Stecker 1 einer iio-Volt-Wechselstrom-Leitung
entnommen. Der Wechselstrom wird mit Hilfe eines Doppelweggleichrichters gleichgerichtet,
dessen Ausgangsspannung einem Kondensator 3 mit der bezeichneten Polarität zugeführt
wird. Parallel zum Kondensator liegt ein Spannungsteiler, der aus den Festwiderständen 4,■
5,6, 7 sowie den Potentiometerwiderständen 8 und 9 besteht. Mehrere Spanniunigsteilerabgraffe liefern
die Spannungen für die einzelnen Röhrenkreise.
Von dem Wechselstrom wird auch ein Heiztransformator
11 gespeist, dessen Sekundärseite von einer Mehrzahl in Reihe geschalteter Röhrenheizfäden
belastet ist, wie teilweise bei 12 gezeigt. Parallel zur Sekundärwicklung des Transformators
ist ein Gleichrichter 13 geschaltet, der an den Kondensator 14 eine als Vorspannung dienende Spannung
der angegebenen Polarität liefert. Ein Widerstand 10 liegt parallel zum Kondensator 14.
Wie in Fig. 2 dargestellt, setzt sich das vollständige
Telegraphensignal aus einem Startsignal, sechs Schlüsselelementen. und einem Stoppsignal
zusammen. Mit entsprechender Änderung des Stromkreises ist jede gewünschte andere Anzahl
von Schlüsselelementen erreichbar. Im dargestellten Signal besteht das Startsignal aus einer
Zeichenpause, die Schlüsselelemente i, 4 und 5 aus einem positiven Wert, die Schlüsselelemente 2, 3
und 6 wiederum aus Pausen und schließlich das Stoppsignal aus einem positiven Wert. Die in
Fig. 3 gezeigte Tonmodulation tritt lediglich in den Pausensignalen auf. Ein solches Signal ist gut err
kennbar und für das An- und Absehalten einer Trägerwelle besonders geeignet, da während der
Stopperiode oder während des Leerlaufes der Maschine der Ton verschwindet.
Die Tonsignale werden, wie in Fig. 1 a gezeigt, dem Verteiler über eine Klinke 15 zugeleitet. Von
dort beeinflussen sie über einen Transformator T8
■ - und einen Lautstärkeregler 16 das Steuergitter
einer Röhre F10. Die Anode der Röhre F10 ist über
die Primärwicklung eines Transformators T9 und über einen Widerstand 18, Leitung 19 mit dem
positiven Teil des Spannungsteilers 4 bis 9 verbunden. Der zur Primärwicklung des Transformators
T9 parallel geschaltete Kondensator 17 siebt
Hochfrequenz- oder Niederfrequenzstörungen aus. Kathodenseitig ist die Röhre F10 über einen Widerstand20,
Leitung 21 mit dem negativen Teil des Spannungsteilers 4 bis 9 verbunden. Die Anode
der Röhre F10 steht über die Transformatoren T9
und T10 mit dem Gitter einer Röhre F11 in Verbindung.
Die Vorspannung des Gitters wird über die Sekundärwicklung des Transformators T10 und
eine Leitung 22 vom negativen Pol des Widerstandes 10 geliefert. Ähnlich wie bei der Röhre F10
ist die Kathode der Röhre F11 über die Leitung 21
mit dem negativen und ihre Anode über die Primärwicklung eines Transformators T11, Leitung 19
mit dem positiven Anschluß des Spannungsteilers 4 bis 9 verbunden. Die verstärkte Ausgangsspannung
der Röhre F11 liegt über Transformator T11
an der Anode und dem Gitter der Triode F12, die
ihrer Schaltung gemäß eine gleichrichtende Wirkung auf das Tonsignal ausübt.
Maßgebend für das Potential der Kathode der Triode F12 ist der am Punkt 29 des Spannungsteilers
4 bis 9 herrschende Spannungszustand, der über eine Leitung 28 zugeführt wird. Parallel zum
Kondensator 24 liegt eine Induktivität 25, zu der ein Kondensator 26 in Reihe liegt. Parallel hierzu
ist ein Widerstand 27 geschaltet. Die Induktivität 25 und der Kondensator 26 stellen ein Tiefpaßfilter
dar und haben die Aufgabe, Geräusche oder Impulse von kürzerer Dauer als das Signal zu unterdrücken.
Das am Widerstand 27 auftretende gleichgerichtete Signal wird ungefähr die in Fig. 4 gezeigte
Form aufweisen.
Der negative Spannungsteil des Widerstandes 27 ist als Anschluß 23 besonders hervorgehoben und
über einen Widerstand 30 mit dem Gitter einer Röhre F13 verbunden. Die Kathode dieser Röhre
liegt über die Leitungen 35,22 am negativen Spannungsteil des Widerstandes 10, während ihre
Anode .über einen Begrenzungswiderstand 36, Primärspule eines Transformators T12 und die Leitung
19 mit dem positiven Teil des Spannungs- no
tellers 4 bis 9 verbunden ist. Das im Punkt 29 vorherrschende Potential, das über die Widerstände 30
und 27 dem Gitter der Röhre F13 zugeführt wird,
versetzt diese Röhre gewöhnlich in einen leitenden Zustand, so daß also durch die Primärwicklung des
Transformators T12 ein entsprechender Anodenstrom
fließt. Das Startsignal vermindert die Spannung am Gitter der Röhre F13 in der Weise, daß
eine Sperrwirkung auftritt. Mit der Unterbrechung des Anodenstromes wird in der Sekundärwicklung
des Transformators T12 eine Spannung induziert.
Diese Sekundärwicklung liegt einerseits über die Leitungen 35, 22 am negativen Spannungsteil des
Widerstandes 10 und andererseits über ein aus den Kondensatoren 37, 38 und dem Widerstand 39 bestehenden
Verzögerungsglied am Steuergitter einer
Gasentladungsröhre G9. Die Kathode dieser Röhre
ist am negativen Spannungsteil des Spannungsteilers 4 bis 9 angeschlossen, während die Anode
unter Zwischenschaltung einer Röhre V9, eines Widerstandes 40 und einer Leitung 41 am Verbindungspunkt
42 der beiden Widerstände 5 und 6 liegt. Das Gitter der Röhre V9 ist über einen
Gitterableitwiderstand 43 mit ihrer Kathode verbunden, so daß demzufolge diese Röhre für gewohnlich
stromdurchlässig ist. Ist die Röhre V13
beim Eintreffen des Startsignals gesperrt, so bewirkt die Spannung des in der Sekundärwicklung
des Transformators T12 induzierten Impulses eine
Potentialverlagerung des Steuergitters der gasgefüllten Röhre G9 ins Positive und damit eine
Zündung dieser Röhre. Die Zeitkonstante des RC-Gliedes 37 bis 39 bewirkt eine Verzögerung der
Zündung der Röhre G9 etwa um die halbe Dauer des Startsignals, d. h. die Röhre G9 zündet im Zeit-
punktx-i" (Fig. 4). Die Röhre V9, deren Kathodenpotential
dem Anodenpotential der Röhre V9 entspricht, weist die gleiche Verbindung zwischen
Steuergitter und Kathode (Gitterableitwiderstand 40) wie diese auf und ist demzufolge für gewohn-Hch
auch stromdurchlässig. Ihre Anode ist über die Primärwicklung eines Transformators T mit
der Leitung 19 und dem positiven Spannungsteil des Spannungsteilers 4 bis 9 verbunden. Im
Augenblick der Zündung der Gasentladungsröhre G9 bedingt der Stromfluß am Widerstand 40
einen Spannungsabfall. Das Steuergitter der Röhre V8 erleidet eine Potentialverschiebung nach
negativen Werten. Der Stromdurchgang durch diese Röhre wird gesperrt. Das in der Primärspule
des Transformators T aufgebaute Feld bricht zusammen und induziert demzufolge in seiner Sekundärwicklung
einen Spannungsstoß, der zur Auslösung von Kippimpulsen herangezogen wird, worauf nachfolgend noch näher einzugehen ist.
Während der eine Pol der Sekundärwicklung des Transformators T über die Leitung 45 an einen
passend gewählten Potentialpunkt des Potentiometers 9 gelegt wird, liegt der andere Pol der Sekundärwicklung
(Buchstabe X, s. auch Fig. 1 b) am Gitter der ersten Röhre V1 einer Anzahl induktiv
miteinander gekoppelter Röhren V1 bis V7. Eine
den Kathoden dieser Röhren gemeinsame Leitung 46 verbindet diese mit dem Spannungspunkt 47 des
Spannungsteilers 4 bis 9. Die Primärwicklungen der Kopplungstransformatoren T1 bis T6 legen die
Anoden der Röhren V1 bis V6 (Leitung 48) an den
gemeinsamen Spannungspunkt 49 des Spannungsteilers 4 bis 9. Lediglich die Anode der Röhre V1
ist unter Zwischenschaltung nur eines Wider-Standes 50 mit der Leitung 48 verbunden. Wie sich
ohne weiteres aus der Fig. ib ergibt, sind die Gitter der Röhren V2 bis V6 über die Sekundärwicklungen
der Kopplungstransformatoren T1 bis T5 und die Leitungen 51 und 45 mit dem Abgriff
des Potentiometers 9 verbunden. Nur das Gitter der Röhre V1, das mit der Sekundärwicklung des
Transformators T6 in Verbindung steht, ist am Spannungspunkt 52 des Spannungsteilers 4 bis 9
angeschlossen, wie durch den Buchstaben Y angedeutet ist. Die Gitter der Röhren V1 bis V1 liegen
an negativen Potentialen; die Röhren sind demzufolge nichtleitend.
Die Arbeitsweise der Röhren V1 bis V1 möge im
folgenden kurz angegeben sein. Bei Einleitung eines Arbeitsganges werden die Röhren der Reihe
nach leitend (s. Fig. 6), jedoch mit der Maßgabe, daß die vorangegangene Röhre in den Sperrzustand
verfällt, wenn die nächste Röhre leitend wird. Den Röhren V1 bis V6 fallen die Funktionen der Elemente
des Telegraphenschlüssels zu, während der Röhre V1 die Wiederherstellung des Urzustandes
obliegt.
Die bei Sperrung der Röhre V8 in der Sekundärwicklung
des Transformators T induzierte Spannung ist von solcher Polarität und Amplitude, daß
das Gitterpotential der Röhre V1 ins Positive verlagert
und demzufolge die Röhre leitend wird (Fig. ib und'5). Der durch diese Röhre und die
Primärwicklung des Transformators T1 fließende Anodenstrom bewirkt zur gleichen Zeit eine Induktionsspannung
in der Sekundärwicklung des Transformators T1 und macht dadurch das Gitter der
Röhre V2 noch negativer. Mit der Potentialanhebung
des Gitters der Röhre V1 tritt ein Gitterstrom auf, der den Feldzusammenbruch im Transformator
T verzögert. Erst zu der in Fig. 5 mit B bezeichneten Zeit fällt die Gitterspannung der
Röhre V1 auf das Kathodenpotential ab, wodurch der Gitterstrom aufhört. Die Folge davon ist ein
unmittelbares Zusammenbrechen des Feldes im Transformator T und ein Stromloswerden der
Röhre V1. Hört der Stromfluß durch die Primärwicklung
des Transformators T1 auf, so wird in der Sekundärwicklung dieses Transformators eine
Spannung induziert, die die Spannung des Gitters der Röhre V2 über die Kathodenspannung hinaus
erhöht. Röhre V2 wird leitend (s. B in Fig. 5), und
es fließt nun ein Gitterstrom durch die Sekundärwicklung des Transformators T1, der das Zusammenfallen
des Feldes in diesem Transformator verzögert. Mit dem Absinken des Gitterpotentials
der Röhre V2 unter das Kathodenpotential hört der
Gitterstrom in dieser Röhre auf. Es erfolgt ein plötzlicher Feldzusammenbruch im Transformator
T1 und damit Sperrung der Röhre V2. Dieser n0
Zustand, ist in dem mit dem Buchstaben C bezeichneten Augenblick der Fig. 5 erreicht. In durchaus
ähnlicher Weise werden die übrigen Röhren V3 bis V6 betätigt, wodurch sich ein nacheinander erfolgendes
Stromziehen dieser Röhren ergibt, wenn n5
die jeweils vorangehende Röhre stromlos geworden ist.
Jede dieser Röhren V1 bis V6 ist mit je einer
Kippröhre G1 bis G6, am zweckmäßigsten mit einer
gittergesteuerten Gasentladungsröhre verbunden. Die parallel geschalteten Kathoden dieser Kippröhren
liegen über die Leitung 55 am negativen Potential des Spannungsteilers 4 bis 9, während
ihre Anoden unter Zwischenschaltung entsprechender Anodenwiderstände am positiven Potential
dieses Spannungsteilers liegen. Die parallel ge-
schalteten Steuergitter der Kippröhren und die damit in Serie geschalteten Widerstände 58 liegen
über Leitung 59 am negativen Spannungspunkt des Widerstandes 10, so daß die für gewöhnlich an den
Steuergittern der Kippröhren wirksame Vorspannung eine Zündung verhindert. Die Schirmgitter
der Röhren G1 bis G6 liegen über strombegrenzende
Widerstände 60, Leitung61, Widerstands/ und
Leitung 28 am Spannungspunkt 29 des Spannungsteilers
4 bis 9. Tritt kein Telegraphiersignal am Widerstand 27 auf, so herrscht an den Schirm-
- gittern der Kippröhren G1 bis G6 eine solche Vorspannung,
daß bei auftretende!· Steuergitterpotentialanhebung eine Zündung eintritt. Ist hingegen
der Widerstand 27 durch ein Telegraphiersigna]
belastet, so tritt eine Verschiebung der Schirmgitterspannung der Kippröhren auf und
macht sie gegen auf ihre Steuergitter einwirkende positive Impulse unwirksam.
Die Steuergitter der Kippröhren G1 bis G6 sind
kapazitiv (Kondensator 62) über eine Leitung 63 mit der Mitte der Primärwicklungen der entsprechenden
Transformatoren T1 bis T6 verbunden.
In den in Fig. 6 mit den Buchstaben B' bis G' bezeichneten
Schaltzeiten, in denen ein Stromfluß durch die Primärwicklungen der Transformato-.
ren T1 bis T6 besteht, soll eine Beeinflussung der
Steuergitter der Kippröhren über die Kondensatoren 62 mit positiven Impulsen erfolgen. Ist nun
in einem solchen Zeitpunkt das Potential am Schirmgitter dieser Röhre, hoch genug, weil nämlich
am Widerstand 27 kein Signalstrom vorherrscht, dann wird die Kippröhre gezündet. Das
ist z. B. im Zeitpunkt B" (Fig. 4) der Fall, da im
Widerstand 27 kein Signalstrom fließt und demzufolge durch den positiven Impuls B' (Fig. 6) eine
Zündung der Kippröhre G1 erfolgen kann, deren
Entladung von dem durch Widerstand 56 fließenden
Strom aufrechterhalten wird. Wie sich weiter aus der Fig. 4 ergibt, ist im Zeitpunkt C" der Widerstand
27 von einem Signalstrom belastet. Die . Schirmgitter aller Röhren G1 bis G6 erhalten eine
Spannungsverschiebung auf einen Wert, der diese Röhren unempfindlich für die auf ihre Steuergitter
einwirkenden positiven Impulse (Fig. 6) macht. Daher zündet der positive Impuls (Fig. 6), der von
■. dem Transformator T1 zu diesem Zeitpunkt auf das
Steuergitter der Röhre G2 übertragen wird, die Rohre G2 nicht. Demgemäß werden, wenn die
übrigen Telegraphiersignale aufgegeben werden, die Kippröhre G8 nicht gezündet, die Kippröhren G4
.; : und G5 gezündet und schließlich die Kippröhre G6
nicht gezündet. Es befinden sich daher entsprechend dem in Fig. 2 gezeigten Signalverlauf die Kippröhren
G1, G4 und G5 am Ende des Arbeitsvorganges
in einem stromleitenden und die übrigen
Kippröhren in einem nichtleitenden Zustand. Es versteht sich von selbst, daß für jedes Schlüsselsignalelement
eine besondere KippröhreG1, G2... G6
vorgesehen sein muß. Das auf das Steuergitter jeder dieser Röhren einwirkende Potential wechselt
. ■: also zwischen niedrigen und hohen Werten, bei
denen eine Röhrenzündung durch ein das Schirmgitter derselben Kippröhre beeinflussendes hohes
Potential entweder verhindert oder freigegeben e5
wird. Dabei entspricht das niedrige Potential am Steuergitter der gewöhnlichen Arbeitsweise, während
das hohe Potential durch eine von dem entsprechenden Kipptransformator T1, T2 · · · T6 übertragene
und durch Differentiation erzeugte scharfe Impulsspitze herrührt, die bei jeder Röhre zu
einem anderen Zeitpunkt auftritt. Daß dieser Moment mit dem Empfang des entsprechenden
Schlüsselsignalelements zusammenfällt, bedarf keines besonderen Hinweises. Diese Impulsspitzen
entriegeln der Reihe nach die Kippröhren und geben dabei die Potentialeinwirkung auf die
Schirmgitter frei.
Die auf die Schirmgitter der Kippröhren G1
bis G6 einwirkende Potentialbeeinflussung findet
für alle Röhren gleichzeitig statt. Je nachdem, ob nun das zu einem bestimmten Zeitpunkt empfangene
Signalelement einen positiven Wert hat oder Null ist, wird eine große oder kleine Schirmgitterpotentialbeeinflussung
stattfinden. Jede Röhre, die in dem Augenblick, in dem ihr Steuergitter auf hohem Potential liegt, auch gleichzeitig ein hohes
Schirmgitterpotential besitzt, wird gezündet, während im umgekehrten Fall bei zwar hohem Steuergitterpotential,
aber niedrigem Potential am go Schirmgitter keine Zündung einsetzt.
Aus der Fig. 6 ergibt sich nun ganz eindeutig, daß die Impulspitze F' nicht nur auf das Steuergitter
der ihr zugeordneten Kippröhre G5 einwirkt, sondern auch durch Parallelabzweigung (Leitung
64 und Kondensator 65) auf das Steuergitter der Kippröhre G7, deren Kathode und Schirmgitter
über die Leitung 55 kurzgeschlossen sind und deren Anode über die Spule eines Relais R1 mit der
Leitung 57 verbunden ist. Analog den anderen Kippröhren steht das Steuergitter dieser Röhre
über den Widerstand 66 mit der Leitung 59 in Verbindung
und liegt am negativen Spannungsteil des Widerstandes 10. Das für gewöhnlich am Steuergitter der Kippröhre G7 -wirksame Potential macht
die Röhre stromundurchlässig. Da die Vorspannung des Schirmgitters gleich Null ist, wird bereits
durch Beeinflussung des positiven Impulses F' auf das Steuergitter die Zündung der Kippröhre G7
eingeleitet und dabei das Relais R1 erregt. Mit no
dieser Erregung von R1, die eine gewisse Zeit erfordert,
angenähert im Moment G' der Fig. 6, werden die Kontakte .R1 α bis Rtf geschlossen. Dabei
kommen zu den Arbeitswiderständen 56 der Kippröhrenanoden
Parallelstromkreise zur Wirkung, die sich aus den entsprechenden SteuermagnetenM1
bis M6, den geschlossenen Kontakten R1 α bis R1 f
und der Leitung 57 "zusammensetzen. Es leuchtet ein, daß nur die mit den Anoden gezündeter Röhren
verbundenen S teuer magneten erregt werden können. In dem dargestellten Beispiel sind das die Magneten
M1, Mi und. M5. Sind diese Magneten z. B.
die Wählmagneten eines bekannten Telegraphendruckers, so druckt dieser im Erregungsfall ein
der jeweiligen Schlüsselkombination entsprechendes Zeichen.
Da das eine Ende der Sekundärwicklung des Transformators T6 unmittelbar mit dem Spannungspunkt
52 des Spannungsteilers 4 bis 9 verbunden ist, dessen Spannungsniveau positiver ist
als die entsprechenden Anschlüsse der Transformatoren T1 bis T5, ist demzufolge auch die normale
Vorspannung am Gitter der Röhre V1 weniger negativ als diejenige an den Gittern der Röhren V1
bis Vq- Es fließt also ein größerer Gitterstrom,
was eine längere zeitliche Verzögerung des Eintritts der Sperrung der Röhre V1 gegenüber derjenigen
der Röhren V1 bis V6 zur Folge hat. Wie
aus Fig. s zu erkennen ist, bleibt die Röhre V1
leitend vom Zeitpunkt G bis zum Zeitpunkt H und damit ungefähr doppelt solange wie jede der anderen
Röhren V1 bis V6. Im Augenblick des Wirksamwerdens
(Stromdurchgang) der Röhre V1 wird über die Leitung Z und den Kondensator 68 ein
negativer Impuls auf das Gitter der Röhre V9 gegeben
und diese Röhre dadurch verriegelt. Das hat nun weiter zur Folge, daß auch der Stromfluß
durch die Kippröhre G9 unterbrochen wird, wodurch der Arbeitszustand der Schaltung auf den
Ausgangszustand zurückgeführt ist. Der Kondensator 68 ist "so groß, daß der auf das Gitter der
Röhre V9 wirkende negative Impuls angenähert während der Dauer eines Signalelements anhält. Es
versteht sich von selbst, daß während des Wirksamseins der Röhre G9 weitere auf das Gitter der
Röhre V13 einwirkende Signale wirkungslos bleiben.
Im Augenblick der Sperrung der Röhre V1 (Zeitpunkt
H in Fig. 5) wird über den Kondensator 69 ein positiver Impuls auf das Steuergitter der Kippröhre
G8 übertragen. Kathode und Schirmgitter
dieser Röhre sind kurzgeschlossen (Leitung 55), und die Anode ist über den Widerstand 70 mit der
Leitung 57 verbunden. Das Steuergitter ist über einen Widerstand 71 mit Leitung 59 verbunden.
Die Potentialverhältnisse am Steuergitter dieser Röhre sind nun so getroffen, daß für gewöhnlich
die Röhre gesperrt ist. Der auf das Steuergitter der Kippröhre G8 gegebene positive Impuls bewirkt die
Zündung, und der dabei an der Anode entstehende negative Impuls gelangt über einen Kondensator 72
an die Anode der Kippröhre G7. Die dabei auftretende Anodenpotentialverschiebung nach negativen
Werten führt zur Sperrung der Kippröhre G7 und damit zur Abschaltung des Relais Ji1. Die Kontakte
R1Ci bis Rji öffnen sich etwa in dem mit dem
Bezugszeichen O dargestellten Augenblick (Fig. 6)
und schalten die vorher erregten S teuer magneten M1, M1 und M5 ab. Es ist unschwer zu erkennen,
daß die Induktivität der Spule des Relais R1 mit
dem Kopplungskondensator 72 und dem Widerstand 70 einen Schwingungskreis darstellt. Der
erste negative Wellenzug der bei Abschaltung des Relais R1 ausgelösten Schwingung reicht aus, um
die Röhre G8 zu löschen. Eine absolut gleiche Wirkung kommt den von den Spulen der Magneten M1
bis M6, den Löschkondensatoren 73, den Widerständen
74 und den Widerständen 56 gebildeten Schwingungskreisen . zu. Wenn die Magneten M1,
M4 und Ms abgeschaltet werden, treten Schwingungsstöße
in den erwähnten Schwingungskreisen auf, deren erster, negativer Wellenzug die entsprechenden
Kippröhren G1, G4 und G5 löscht.
Damit werden die \^erteilerstromkreise auf ihren normalen Ausgangszustand zurückgeführt und sind
zum Empfang des nächsten Signalimpulses bereit.
Die Rückbildung auf den Ausgangszustand tritt abschnittweise während der Dauer eines Signalelementes
ein, wodurch sich der Vorteil ergibt, daß das Stoppsignal genau so kurz sein kann wie ein
Signalelement. In den Fig. 2 bis 6 besitzt das Stoppsignal etwa die iVifache Zeitdauer eines
Signalelementes. Mit Hilfe des Potentiometers 9 ist die Höhe der Steuergittervorspannung für die
Röhren V1 bis V6 einregulierbar. Ferner kann
damit auch die Dauer der elektrischen Wirksamkeit in der Weise geändert werden, daß sie sich den ankommenden
Signalen anpaßt oder mit ihnen in Phase ist. 'Die Einstellung des veränderlichen
Widerstandes 8 wird in einer Stellung gesperrt, die zeitlich genau festlegt, wenn der Widerstand 9 in
der Mitte des Meßbereiches eingestellt ist. Jede Tendenz der Kippimpulse, durch eine von einer
Änderung in der Leitungsspannung hervorgerufene Erhöhung der Anodenspannung verlängert zu
werden, wird ausgeglichen durch das Bestreben der Impulse, durch eine Erhöhung der Vorspannung
und Heizungsspannung verkürzt zu werden. Das Verhältnis zwischen Anodenspannung und Vorspannung
sowie die Bemessungen der Transformatoren sind so gewählt, daß Netzspannungsschwankungen
von ± 10% praktisch keinen Einfluß auf die Zeiteinstellung der Verteilerschaltung haben.
Die Dauer der Differentiationsimpulse B' bis G' (Fig. 6) beträgt etwa 1 °/o eines Signalelementes.
Durch Einstellen des Potentiometers 9 werden durch diese Impulse die Verteilerröhren auf kurze
Zeit während der Ankunft der Mittelteile der empfangenen Signalelemente entriegelt. Dies läßt eine
maximale Abweichung oder Phasenverschiebung der ankommenden Signale und eine maximale
Signalverzerrung zu, bevor ein Versagen vorkommt. Der Verteiler kann einem Schlüssel mit
jeder Anzahl von Elementen angepaßt werden. Hierzu bedarf es lediglich einer Angleichung der
Röhren V1 bis V6 der Transformatoren T1 bis T5,
der Kippröhren G1 bis G6 und der Steuermagneten
M1 bis M6 an die jeweilige Zahl der Schlüsselelemente.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Elektronischer Verteiler, insbesondere für die Signalelemente telegraphischer Schlüsselsignale, gekennzeichnet durch eine Reihe von Kippröhren, z. B. gesteuerter Gasentladungsröhren (G1... G6), über welche die Signalelemente Schlüsselspeichereinrichtungen (M1... M6) in der Weise beeinflussen, daß auf die Steuergitter aller Kippröhren die einzelnen Signalelemente jeweils gleichzeitig einwirken, während die Potentiale für die anderen Gitterder einzelnen Röhren jeweils nach Erlöschen der vorangehenden Röhre nacheinander bis zur Zündung gesteigert werden.2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Gitter der Kippröhren Schirmgitter sind und nacheinander Differentiationsimpulse empfangen, die etwa in der Mitte der aufeinanderfolgenden Signalelemente auftreten und nur einen kleinen Bruchteil eines Baud beanspruchen..3. Anordnung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Signalelement je eine Kippröhre und je ein Speicher zugeordnet sind.1-5 φ Anordnung nach den Ansprüchen ι bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß jeder einzelne Schlüsselspeicher von einem mit einem Relaiskontakt zusammenarbeitenden Magneten umgebildet wird, der im unerregten Zustand von einem Widerstand überbrückt ist, bis am Ende jedes Arbeitsganges durch Kontaktschluß die allen, gezündeten Röhren entsprechenden Magneten erregt sind.5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Magnetkontakten ein aus Kondensatoren und Widerstand bestehender Schwingungskreis liegt, dessen erster, negativer Wellenzug bei Relaisabschaltung die Kippröhre löscht.6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den signalgesteuerten Gittern der Kippröhren über einen Widerstand eine positive Vorspannung zugeführt ist, an dem das Signal einen Spannungsabfall hervorruft, um die Gitter unter dem Zündpunkt zu halten.7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalempfangseinrichtung mit einem aus Gleichrichter, Filter und Widerstand bestehenden Stromkreis gekoppelt ist.8. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsversorgung für den Kippstromkreis durch einen zu einer Stromquelle parallel liegenden Spannungsteiler erfolgt, von dem die Anoden, Kathoden und Gitter der Kippröhren gespeist werden, und zwar derart, daß Änderungen im Spannungsabfall für die Anoden-und Kathodenspeisung durch gleiche Änderungen im Span- nungsabfall für die Kathoden- und Gitterspeisung ausgeglichen sind, so daß hinsichtlich der Zeiteinstellung des Stromkreises Netzschwankungen bis zu ± io°/o unwirksam bleiben.9. Anordnung nach den Ansprüchen 1, 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Startimpuls des Signals eine gasgefüllte Röhre zündet und dadurch über eine Impulsröhre einen Impuls auf die erste Kippröhre in der Weise überträgt, daß diese Impulsröhre gegen irgendwelche anderen Einflüsse bis zum Ende des Signalablaufs gesperrt ist.10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode der mit dem Startimpuls beeindruckten gasgefüllten Röhre unmittelbar mit der Kathode einer Triode verbunden ist, deren Gitter kapazitiv auf das Steuergitter der letzten Kippröhre derart einwirkt, daß diese durch einen negativen Impuls gesperrt wird, wenn der Arbeitsgang die Endröhre erreicht.11. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden und Kathoden der jeweils zueinander gehörenden Steuer- und Kippröhren mit der Stromquelle verbunden bleiben und immer nur eine der Kippröhren sich im Zündzustand befindet, während die Anoden der Steuerröhren kapazitiv mit den Steuergittern der Kippröhren verbunden sind und bei Zündung der nachfolgenden Kippröhre ein auf die Anode der Steuerröhre einwirkender negativer Impuls die Sperrung bewirkt, während dabei gleichzeitig der im Anodenschwingkreis der KipprÖhre entstehende erste negative Wellenzug die Löschung bewirkt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen5303 IM
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