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Verfahren zum Herstellen. ölfreier bzw. ölarmer Erdnüsse Um das in
den Erdnüssen enthaltene Öl zu gewinnern, werden die geschälten Nüsse gewöhnlich
zermalmt und - die 'so . erhaltene Paste der Einwirkung hydraulischer oder anderer
Pressen unterworfen- Man preßt zunächst auf kaltem Wege «und erhält einen erheblichen
Teil. des in den Erdnüssen. enthaltenen Öls, Der durch: das Pressen erzeugte Kuchen
enthält noch eine gewisse Menge Öl; er wird zermalmt, erhitzt und erneut gepreßt,
wodurch noch Öl, allerdings von geringerer Qualität, erhalten wird. Nachdem dem
Kuchen das Öl durch die zweite Pressung entzogen worden ist, wird er als Tierfutter
oder manchmal auch als Dünger für die Landwirtschaft verwendet.
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- Andererseits sind Verfahren 'zur Behandlung von Erdnüssen -unter
Einwirkung von Wasserdan-Tf bekannt, bei denen den Erdnüssen das- Öl nticht entzogen
wird. Hierbei werden die Nüsse in eine eßbare Paste umgeformt. Die Erdnüsse werden
geschält, gekocht; zermalmt und, zu, einer weiche Paste verarbeitet, in der das
gesamte Öl demnach noch vorhanden ist. Nach einem anderen Verfahren werden die ungeschälten.
Erdnüsse einem geringen Druck (etwa 7,5 bis 15 1Lg/cm2 unterworfen,
so daß sich die Schalen ohne Auspressen des Öls entfernen lassen, wodurch das Volumen,
insbesondere für den Transport, verringert wird.
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Gemäß der vorliegenden. Erfindung gelingt es, beim Auspressen eines
großen bzw. des gesamten .Teiles des in den Erdnüssen enthaltenen Öls eine Nebenprodukt
zu erhalten, das das Aussehen und die Form der natürlichen Erdnüsse besitzt, sehr
reich an stickstoffhaltigen Stoffen ist und ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel darstellt.
-Dies Verfahren wird in der Weise durchgeführt, da,B die geschälten Erdnüsse nach
einer Trocknung bei: Etwa, 8o bis -9o° C mit etwa r bis q.% Wassergehalt noch warm
zwecks Ölentfernung, ohne zermalmt zu werdenn, gepreßt, die abgeflachten Nüsse mit'
Wasserdampf behandelt und anschließend in bekannter Weise geröstet werden.
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MAn schält die Erdnüsse, wobei. diese mit ihrem rosaroten Häutchen
vollständig erhalten bleiben. sollen, und erwärmt dann- die Erdnüsse auf etwa 8o
bis 9o° C. Hierdurch gerinnen die sdrkstoffhaltigenStoffee, die Dia.-stase in der
Erdnuß wird unter Schonung der Vitamine. vernichtet und das Austreten des Öls erleichtert.
Das in deine Zellen der Erdnuß enthaltene Öl wird durch diese Erwärmung nicht verdorben,.
da die Erdnuß unverletzt geblieben ist. _ Dieses Erwärmen der Erdnüsse bewirkt eine
teilweise Trocknung, wodurch das Austreten des Öls im Augenblick des Pressens erleichtert
wird. Man erzielt indessen nur einen guten Erfolg, wenn das Trocknen so lange ausgeführt
wird, bis in, den Erdnüssen nur ein geringer Gehalt an Wasser, et«-a r bis ¢%, vorhanden
ist.
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Abgesehen davon, daß diese Trocknung nicht nur das Austreten des Öls
erleichtert,
werden auch poch, folgende besondere Vorteile erzielt.
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i. Jedes bemerkenswerte Hindurch-treten der Erdnüsse durch die Öffnungen
der- Ölpresse mit Käfig wird selbst bei ziemlich erhöhten Pressungen, de auf die
Erdnüsse ausgeübt werden, beispielsweise 3 5 o kg j e qcm, auf ein Mindestmaß verringert.,
2. Nach der Druckbehandlung wird en aus stark, zusammengepreßten und abgeflachten,
aber nicht zermalmten Nüssen zusammengesutzter Kuchen erhalten, der leicht auscinanderfällt.
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Das Erwärmen und Trocknen kann in der Luft oder in einem inerten Gas,
z. B. Stickstoff, Kohlensäure, oder im Vakuum stattfinden: Die ganzen heißen Erdnüsse
werden unmittelbar der Einwirkung einer ölpresse mit Käfig (gelochter oder gitterförmiger
Käfig) unterworfen. Die Abmessungen der ofnungen (Löcher oder- Schlitze) dieses
Käfigs können entsprechend der Behandlung der Erdnüsse erheblich größer sein als
die gewöhnlichen Abmessungen der Öffnungen ,in den ölmaschinen. Der Durchmesser
der Löcher braucht nicht geringer ,als a oder 3 mm zu sein, ohne daß ein bemerkenswertes
Hndurchtreten stattfindet.
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Diese Behandlung dauert- etwa i/2 bis i Stunde, je nach dem ausgeübten
Druck, der 25o bis 3 5o kg und mehr j e qcm beträgt. - - " Man erhält durch. diesen
Druck das ge. satte Öl; das dem Öl erster Pressung gleichkommt, wie es, -gewöhnlich
bei der ölgewnnnung erhalten wird.
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' Bei einem Druck von 350k9 je qcm und einer Dauer von s/¢ bis: zu
i Stunde erhält man je nach-'der Verschvedmheit der behandelten Erdnüsse
etwa- 6o bis 7o% des Öls.
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Nach der Pressung -wird der erhaltene Kuchen, der sich aus abgeflachten-,
aber nicht zermalmten Erdnüssen zusammensetzt, deren rosarote Häutchen nicht Mehl
anhaften, entfernt: Der Kuchen zerfällt alsdann leicht von sellzst bzw. wird mit'
der Hand bequem aufgeteilt. " -" Um - die Kernreste auszuscheiden, werden die Nisse
auf ein Sieb gebracht, wobei, gleichzeitig die rosaroten Häutchen, endgültig abgelöst
werden, die sich durch einen Ventilator entfernen lassen.
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Die -erhaltenen Erdnüsse sind abgeflacht, die Zellen sind indessen
nicht zerrissen. Nunmehr werden diese Erdnüsse der Einwirkung von, Wasserdampf bei
etwa ioo° C während 2o bis 3o Minuten unterworfen, wodurch die Zellen eine gewisse
Feuchtigkeit aufnehmen. Hierbei beginnen die Nüsse sich aufzublähen -und werden
in -einen üblichen Röstapparat gebracht. Unter der Einwirkung der Wärme verwandelt
sich das von denn Erdnüssen aufgenommene Wasser in Dampf, der die Zellen wieder
aufbläht und den Nüssen ihre ursprüngliche Form wiedergibt.
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Das bekannte Rösten der Erdnüsse kann nur so lange ausgeführt werden,
bis die Erdnüsse ihre ursprüngliche Form und ihr ursprüngliches Volumen wiedererhalten
haben, wobei eine weiße Erdnuß gewonnen wird.
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,Man kann auch noch stärker und länger erwärmen, um eine höher geröstete
Nuß zu erhalten, die einen mehr zuckersüßen Geschmack besitzt.
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Die gewonnenen Erdnüsse, die ölfrei bzw. ölarm sind, je nach der Anwendung
der Pressung und der Dauer dieser Pressung, sind außer ordentlidh reich am stickstoffhaltigen
Stoffen (bis zu etwa 5o %) und ,an stärkemehlartigen Stoffen. Diese mehr oder weniger
geröstete Erdnuß hat einen viel lieblicheren und angenehmeren Geschmack als die
handelsüblich geröstete Erdnuß.
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Das Produkt ergibt sich außer für- den unmittelbaren Verzehr sehr
gut zur Herstellung von Back- und. Konditoreiwaren aller Art. . "