DE603299C - Stromstosserzeuger in Fernmeldeanlagen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 26. SEPTEMBER 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 a3 GRUPPE 63₂o

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Stromstoßerzeuger in Fernmeldeanlagen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1930 ab

Die Erfindung sieht eine Anordnung für Stromstoßerzeuger für Fernmeldeanlagen, insbesondere für Freiwähler in Fernsprechanlagen, vor. Es sind bereits Anordnungen dieser Art bekanntgeworden, bei welchen als Stromstoßerzeuger nur ein einziges Relais verwandt wird. Um bei den bekannten Anordnungen die Anzahl der in einer bestimmten Zeit abgegebenen Stromstöße richtig bemessen zu können, muß das Relais verhältnismäßig kompliziert ausgebildet werden, wodurch es verteuert wird. Außerdem arbeiten diese Relais für bestimmte Zwecke verhältnismäßig zu schnell.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln diese Nachteile zu vermeiden und für Relaisunterbrecher mit nur einem Relais eine verhältnis,-mäßig langsame Arbeitsweise zu erzielen, was dadurch erreicht wird, daß der Stromstoßerzeuger aus einem Stufenrelais besteht, welches nach seiner Einschaltung selbsttätig durch Steuerung seiner Wicklungen stufenweise erregt wird und Einrichtungen zur Wirkung bringt, welche es in erster Stufe, in welcher der Arbeitsstromkreis geschlossen wird, verzögert ansprechen lassen und nach Erreichen der zweiten Stufe eine Wicklung des Relais verzögert das Zurücklegen des Relais in die Ruhelage veranlaßt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Erfindung ist auf das Ausführungsbeispiel nicht beschränkt, es sind nur die zum Verständnis des Erfindungsgedankens erforderliehen Schaltungseinzelheiten gezeigt worden.

Das als Relaisunterbrecher wirkende Relais./! ist mit den Wicklungen I bis III versehen. Die Wicklung III ist in bezug auf die Wicklung I entgegengesetzt gewickelt. Mittels des Relais A möge der Drehmagnet D, welcher z. B. einem aus Fernsprechanlagen bekannten Wähler angehören möge, weitergeschaltet werden. Die Anordnung arbeitet folgendermaßen :

Wird der Kontakt lan eines nicht dargestellten Anlaßrelais geschlossen, so entsteht folgender Stromkreis: Erde, Batterie, Wicklung des DrehmagnetenD, Kontakt lan, Kontakt 2/7, Wicklung I des Relais A, Erde. Der Kontakt 2 ρ dieses Stromkreises kann beispielsweise einem Prüfrelais angehören, welches, nachdem der Drehmagnet die erforderliche Anzahl von Schritten gemacht hat, anspricht und den Stromkreis des Drehmagneten auftrennt. In dem soeben beschriebenen Stromkreise spricht das Relais A, welches als Stufenrelais ausgebildet ist, in seiner ersten Stufe I an und schließt zunächst die Kontakte 3i« und 4#. Über den Kontakt ya wird

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Willi Schwärs in Falkensee b. Berlin-Spandau.

der Wicklung I des Relais A der Widerstand W/i parallel gelegt. Über den Kontakt ή.α wird die Gegenwicklung III des Relais^ in folgendem Stromkreis geschaltet: Erde, Batterie, Widerstand Wi Z₁ Kontakt ^a, Wicklung III des Relais A₁ Erde. Durch die Gegenmagnetisierung erhält das Relais^, eine Anzugsverzögerung. Nachdem das Relais über seine Wicklung I verzögert angezogen hat,

ίο sind die Kontakte ζα und 6a geschlossen,. Über den Kontakt $a wird der Widerstand aus dem Kurzschluß der Wicklung I des Relais A geschaltet und das Relais A über diese Wicklung glatt kurzgeschlossen. Der Drehmagnet D ist bereits über den Widerstand Wi ι angesprochen und bleibt in folgendem Stromkreise erregt: Erde, Batterie, Wicklung des DrehmagnetenD₁ Kontakte lan, Ip₁ 5a, Erde. Der Drehmagnet schaltet infolgedessen das Schrittschaltwerk um einen Schritt vorwärts. Über den Kontakt 6a liegt die Wicklung II des Relais A in folgendem Stromkreise: Erde, Batterie, WiderstandWi2, Kontakt 6a, Wicklung II des Relais A, Erde.

Über diese zweite Wicklung zieht das Relais A in zweiter Stufe an, wodurch der Kontakt 7 a geschlossen wird, welcher die Wicklung II des Relais A kurzschließt. In der durchgezogenen Stellung des Relais A sind demnach sämtliche Wicklungen des Relais kurzgeschlossen, und das Relais fällt infolge dieses Kurzschlusses wieder verzögert ab.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Stromstoßerzeuger mit nur einem Relais für Fernmeldeanlagen, insbesondere für Freiwähler in Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromstoßerzeuger aus einem Stufenrelais (.A) besteht, welches nach seiner Einschaltung (über Kontakt lan) selbsttätig durch Steuerung seiner Wicklungen (I bis III) stufenweise (1. Stufe durch Wicklung I, 2. Stufe durch Wicklung II) erregt wird und Einrichtungen (Gegenwicklung III) zur Wirkung bringt, welche es in erster Stufe, in welcher der Arbeitsstromkreis geschlossen wird (über Kontakt ζα), verzögert ansprechen lassen und nach Erreichen der 2. Stufe eine Wicklung des Relais verzögert (Kurzschluß über Kontakt ja) das Zurücklegen des Relais in die Ruhelage veranlaßt.
2. 2. Stromstoßerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Relais zwecks Verzögerung seines Anzuges in die 1. Stufe eine Gegenwicklung (III) eingeschaltet wird.
3. 3. Stromstoßerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichen der 2. Stufe das Relais durch Kurzschluß der eingeschalteten Wicklungen (I und II) zum Abfallen gebracht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen