DE592183C - Schaltungsanordnung fuer Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer Fernsprechanlagen mit WaehlerbetriebInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
2. FEBRUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 a 3 GRUPPE
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstaclt*)
Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1930 ab
Die Erfindung bezieht sich auf Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, in denen die zur
Beeinflussung der Triebmagnete der Verbindungseinxichtungen erforderlichen Schalteinrichtungen
mehreren Verbindungseinrichtungen über Hilfswähler gemeinsam zugeordnet sind.
Die Erfindung ist dabei nicht auf eine bestimmte Art von Verbindungseinrichtungen beschränkt,
vielmehr können diese Verbindungseinrichtungen irgendeiner beliebigen Konstruktion
sein, z. B. Drehwähler mit großen und kleinen Schaltschritten, Hebdrehwähler oder
Verbindungseinrichtungen, die aus getrennten Einstell- und Sprechwählern bestehen, usw.
Es sind nun bereits Anordnungen bekanntgeworden, in denen zur Ersparnis von Schalteinrichtungen
bestimmte Schalteinrichtungen über. Hilfswähler mehreren Verbindungseinrichtungen
zur Verfügung stehen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, den durch Anordnung von HilfsWählern erreichten
Vorteil hinsichtlich der Ersparnis von Schalteinrichtungen noch dadurch erheblich zu erhöhen,
daß bereits infolge Anwendung von Hilfswählern für mehrere Verbindungseinrichtungen
gemeinsam vorgesehene Schalteinrichtungen noch für mehrere Schaltzwecke ausgenutzt
werden. Sie erreicht dies dadurch, daß eine die Stillsetzung des Hilfswählers auf
einer freien Verbindungseinrichtung herbeiführende Schalteinrichtung zur Stillsetzung der
Verbindungseinrichtung bei ihrer Einstellung auf eine freie Anschlußleitung dient.
In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Wir sehen einen Teilnehmer T1, der über
einen ihm zugeordneten Vorwähler VW weitere Nummernstromstoßempfänger, nämlich einen
Gruppenwähler GW und Leitungswähler LW, erreichen kann, durch deren Einstellung er mit
dem Teilnehmer T2 eine Gesprächsverbindung herstellen kann.
Es sind in der Abbildung nur für den Nummernstromstoßempfänger
GW die Einstellstromkreise dargestellt. Hiernach kann sich ein Hilfswähler über die Schaltarme Jix bis A7 auf
den Nummernstromstoßempfänger GW einstellen; der Hilfswähler ist mehreren Nummernstromstoßempfängern
gemeinsam, an welche er die zu ihrer Einstellung erforderlichen Einrichtungen anschaltet.
Die Nummernstromstoßempfänger sind so ausgebildet, daß sie große und kleine Schaltschritte
ausführen, wobei sie beispielsweise mit großen Schaltschritten je eine Leitungsgruppe
von 10 Leitungen überlaufen und sich mit Ideinen Schaltschritten über die einzelnen Leitungen
der Leitungsgruppe bewegen. Der Nummernstromstoßempfänger wird demnach in einer einzigen Bewegungsrichtung auf eine
bestimmte Leitungsgruppe und auf eine bestimmte Leitung in dieser Gruppe eingestellt.
.*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Ernst Horn in Berlin.
Im einzelnen gehen die Schaltvorgänge folgendermaßen vor sich:
Hebt der Teilnehmer T1 seinen Hörer ab,
so wird in bekannter Weise ein Vorwähler VW zur freien Wahl eines freien Nummernstromstoßempfängers,
beispielsweise des Nummernstromstoßempfängers GW, angelassen. Nach Erreichen desselben kommt folgender Stromkreis
zustande: Erde, Widerstand Wi, Schaltarm des Vorwählers VW, Wellenkontakt W1
des Nummernstromstoßempfängers GTF, Schaltarm
A2 des Hilfswählers, Kontakte ^i, Jp,
Wicklung I des Relais V2, Erde.
Es sei hier erwähnt, daß nur derjenige Nummernstromstoßempfanger
belegt werden kann, auf welchen sich ein Hilfswähler eingestellt
hat, wobei in diesem Falle das Relais P des Hilfswählers erregt ist über: Erde, Batterie,
Wi, Kontakt 19C1, Schaltarm A5, Kontakt 15 C2,
Wicklung I und II des Relais P, Erde.
Das Relais V2 spricht in dem Belegungsstromkreise an und schaltet über seinen Kontakt
ιιϊ'2 das Stromstoßempfangsrelais / an
die α-Ader der Verbindungsleitung an. Sendet jetzt der Teilnehmer durch Betätigung
seiner Nummernscheibe Stromstöße aus, d. h. schließt er stoßweise den Kontakt n, so
wird über die «-Ader das Relais / stoßweise erregt und führt eine Beeinflussung des Drehmagneten
Dg, welcher den Nummernstromstoßempfänger GW um große Schritte fortschaltet,
herbei. Dieser Stromkreis verläuft über:.Erde, Batterie, Drehmagnet Dg, Schaltarm A6 des
Hilfswählers, Kontakte 23^, 241'.,, Wicklung II
des Relais V2, Erde. Nach dem ersten Schaltschritt
wird der Erregerkreis des Relais F2 am Wellenkontakt W1 aufgetrennt, das Relais F2
aber nicht aberregt, da es sich über seine Wicklung II in dem Erregerkreis des Drehmagneten
Dg hält. Mit der ersten Erregung des Relais / ist durch Schließen des Kontaktes
3« eine Erregung des Relais C2 verbunden
über: Erde, Widerstand Wi, Wicklung I des Relais C1, Schaltarm A1, Kontakt 31,
Relais C2, Widerstand Wi, Batterie, Erde. Das
Relais C1 spricht in diesem Stromkreise über die hochohmige Wicklung des Relais C2 nicht
an. Es wird aber das Relais P durch Öffnen des Kontaktes 15C2 stromlos.
Nach Ablauf der Stromstoßreihe wird das Relais / stromlos und somit auch das Relais V2 aberregt, so daß über die Kontakte 13 i und 16 V2 das Prüfrelais P an den Schaltarm des Nummernstromstoßempfängers GW angeschaltet ist. Der Drehmagnet Dk des Nummernstromstoßempfängers, der denselben um kleine Schaltschritte verstellt, wird nach Aberregung des Relais F2 in einen Erregerstromkreis gelegt über: Erde, Batterie, Drehmagnet Dk, Kontakt.32C1, Wellenkontakt W2 des Nummernstromstoßempfängers GW, Schaltarm Jt1 des Hilfswählers, Kontakte 26r2, ZSp, 29.C2, Relaisunterbrecher RU, Erde. Dieser Erregerstromkreis wird so lange aufrechtgehalten, bis der Nummernstromstoßempfänger GW einen freien, ihm nachgeordneten Leitungswähler, z. B. LW, gefunden hat. Hierbei kommt folgender Stromkreis zustande: Erde, Batterie, Widerstand Wi, Schaltarm des Nummernstromstoßempfängers GW, Schaltarm Ji1 des Hilfswählers, Kontakte 13?, x6v.,, 14.C2, Wicklungen I und II des Relais P, Erde. Das Relais P spricht in diesem Stromkreise an und setzt durbh Auftrennen des Kontaktes 25p den Drehmagneten Dk still.
Nach Ablauf der Stromstoßreihe wird das Relais / stromlos und somit auch das Relais V2 aberregt, so daß über die Kontakte 13 i und 16 V2 das Prüfrelais P an den Schaltarm des Nummernstromstoßempfängers GW angeschaltet ist. Der Drehmagnet Dk des Nummernstromstoßempfängers, der denselben um kleine Schaltschritte verstellt, wird nach Aberregung des Relais F2 in einen Erregerstromkreis gelegt über: Erde, Batterie, Drehmagnet Dk, Kontakt.32C1, Wellenkontakt W2 des Nummernstromstoßempfängers GW, Schaltarm Jt1 des Hilfswählers, Kontakte 26r2, ZSp, 29.C2, Relaisunterbrecher RU, Erde. Dieser Erregerstromkreis wird so lange aufrechtgehalten, bis der Nummernstromstoßempfänger GW einen freien, ihm nachgeordneten Leitungswähler, z. B. LW, gefunden hat. Hierbei kommt folgender Stromkreis zustande: Erde, Batterie, Widerstand Wi, Schaltarm des Nummernstromstoßempfängers GW, Schaltarm Ji1 des Hilfswählers, Kontakte 13?, x6v.,, 14.C2, Wicklungen I und II des Relais P, Erde. Das Relais P spricht in diesem Stromkreise an und setzt durbh Auftrennen des Kontaktes 25p den Drehmagneten Dk still.
Das Relais P, welches die Stillsetzung des Hilfswählers auf einen freien Nummernstromstoßempfänger
herbeiführt, dient gleichzeitig auch zur Stillsetzung des Nummernstromstoßempfängers
bei Erreichen einer freien Anschlußleitung. "
Durch Ansprechen des Relais P in dem schon beschriebenen Stromkreise wird das
Relais C2 kurzgeschlossen über die Kontaktes V2
und 6p, so daß jetzt das Relais C1, welches
infolge der hochohmigen Wicklung des Relais C2 bisher nicht erregt wurde, ansprechen kann
über: Erde, Widerstand Wi, Schaltarm des Vorwählers VW, Wicklung I des Relais C1,
Schaltarm A1 des Hilfswählers, Kontakte 2c2,
5i'2, dp, Widerstand Wi, Batterie, Erde. Durch
Schließen des Kontaktes Ic1 legt sich das
Relais C1 in einen Haltestromkreis unter Anschaltung seiner Wicklung II. Durch Schließen
des Kontaktes 2Oc1 wird der erreichte Leitungswähler gesperrt. Weiterhin wird bei Aberregung
des Relais C2 durch Öffnen des Kontaktes 14C2 das Relais P stromlos, so daß es
abfällt. Da der Kontakt 19C1 geöffnet ist,
erfolgt keine neue Erregung des Relais P, so daß der Drehmagnet DJi des Hilfswählers erregt
wird über: Erde, Batterie, Drehmagnet DJi,
Kontakt 30p, 3Ic2, Relaisunterbrecher RU,
Erde. Der Hilfswähler wird demnach um einen Schritt fortgeschaltet. Befindet sich der über
seinen nächsten Schaltschritt erreichbare Nummernstromstoßempfänger
in der Ruhestellung, so kommt das Relais P in dem dem nachstehend beschriebenen Stromkreise entsprechenden
Stromkreise zur Erregung, nämlich über: Erde, Batterie,, Widerstand FFt, Kon-110
takt 19"C1, Schaltarm A5 des Hilfswählers, Kontakt
15 c2, Wicklungen I und II des Relais P,
Erde und setzt durch Öffnen des Kontaktes jßp
den Hilfswähler still-.
Nach Einstellung des Nummernstromstoßempfängers GW kann durch die nächstfolgenden
Stromstoßreihen der Leitungswähler LW auf den gewünschten Teilnehmer T2 eingestellt
werden.
Nach Rufstromaussendung und Melden des gewünschten Teilnehmers ist die Sprechverbindung
hergestellt.
Bei Gesprächsschluß erfolgt auf irgendeine . hier nicht interessierende Weise eine Auslösung
der eingestellten Wähler. Es sei mit Bezug auf den Nummernstromstoßempfänger GW ausgeführt,
daß eine Rückführung desselben in die Ruhelage erst erfolgt, wenn der Hilfswähler
sich auf den zu diesem Nummernstromstoßempfänger führenden Kontakt einstellt, und zwar erreicht der Hilfswähler bei
ίο seinem Umlauf wieder die Kontakte, über
welche der Nummernstromstoßempfänger GW erreichbar ist, so kommt folgender Stromkreis
zustande: Erde, Batterie, Widerstand Wi, Kontakt IgC1, Schaltarm A5 des Hilfswählers, Kontakt
15C2, Wicklungen I und II des Relais P,
Erde. Das Relais P spricht in. diesem Stromkreise an und setzt durch Öffnen des Kontaktes
30 ^> den Hilfswähler still. Durch Schließen des Kontaktes 2jft wird der noch in der
Arbeitsstellung befindliche Nummernstromstoßempfänger GW in die Ruhelage gedreht, indem
der Drehmagnet Dk desselben erregt wird über: Erde, Batterie, Drehmagnet Dk des Num'mernstromstößempfängers
GW, Kontakt 32C1, Wellenkontakt W2 desselben, Schaltarm Ji1 des
Hilfswählers, Kontakte 26% zjp, 2Sc2, Relaisunterbrecher
RU, Erde. Dieser Erregerstromkreis für den Drehmagneten wird so lange aufrechterhalten, bis der Nummernstromstoßempfänger
GW seine Ruhelage erreicht und in dieser seinen Wellenkontakt w2 öffnet. In der
Ruhestellung wird nun auch der Wellenkontakt W1 geschlossen, so daß der Nummernstromstoßempfänger
GW wieder belegt werden kann.
Claims (2)
1. Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, in denen die
zur Beeinflussung der Triebmagnete der Verbindungseinrichtungen erforderlichen Schalteinrichtungen mehreren Verbindungseinrichtungen über Hilfswähler gemeinsam
zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Stillsetzung des Hilfswählers
(Drehmagnet Dh, Schaltarme A1 A7)
auf einer freien Verbindungseinrichtung (GW, Drehmagnete Dg, Dk) herbeiführende
Schalteinrichtung (P) zur Stillsetzung der Verbindungseinrichtung bei ihrer Einstellung go
auf eine freie Anschlußleitung dient.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung
aus einem die Stillsetzung des Hilfswählers auf einer freien Verbindungseinrichtung
herbeiführenden Stromkreis durch vom anrufenden Teilnehmer zur Einstellung der Verbindungseinrichtung ausgesandte
Nummernstromstöße in einen zur Stillsetzung der Verbindungseinrichtung auf einer freien Anschlußleitung dienenden
Stromkreis geschaltet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE592183T | 1930-02-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE592183C true DE592183C (de) | 1934-02-02 |
Family
ID=6573070
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930592183D Expired DE592183C (de) | 1930-02-25 | 1930-02-25 | Schaltungsanordnung fuer Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE592183C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1143238B (de) * | 1961-06-28 | 1963-02-07 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung zur Kriterienermittlung in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen |
DE1221687B (de) * | 1961-10-21 | 1966-07-28 | Standard Elektrik Lorenz Ag | Schaltungsanordnung fuer Richtungswaehler in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen |
-
1930
- 1930-02-25 DE DE1930592183D patent/DE592183C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1143238B (de) * | 1961-06-28 | 1963-02-07 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung zur Kriterienermittlung in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen |
DE1221687B (de) * | 1961-10-21 | 1966-07-28 | Standard Elektrik Lorenz Ag | Schaltungsanordnung fuer Richtungswaehler in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen |
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