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Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der Plattierung
von Metall auf ein Substrat. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf Elektrolytzusammensetzungen und Verfahren zum Abscheiden
von Zinn und Zinnlegierungen.
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Elektroplattierungsbäder zum
Abscheiden von Zinn, Blei oder deren Legierungen wurden seit vielen Jahren
in der Elektroplattierungsausstattung verwendet. Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsausstattung und
-verfahren sind in der Industrie allgemein bekannt und bestehen
im allgemeinen aus dem Führen
des zu plattierenden Werkstücks
in die Elektroplattierungszelle von einem Ende, des Laufenlassens
des Werkstücks durch
die Elektroplattierungszelle und danach den Auslaß der Zelle
an dem anderen Ende. Die Elektroplattierungslösung wird entfernt oder bringt
die Elektroplattierungszelle zum Überlaufen in ein Reservoir,
und die Lösung
wird von dem Reservoir in die Elektroplattierungszelle zurückgepumpt,
um kräftiges
Rühren
und Lösungszirkulation
bereitzustellen. Viele Variationen dieser Elektroplattierungszellen
können
existieren, aber die allgemeinen Merkmale sind wie beschrieben.
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Es
gibt eine Vielzahl von wünschenswerten
Merkmalen, die die Elektroplattierungslösung für den verbesserten Betrieb
in diesem Ausstattungs- oder Verarbeitungstyp haben sollte. Die
Lösung
muß die
gewünschte
Abscheidung bei den erforderlichen Hochgeschwindigkeiten elektroplattieren
können.
Die Lösung muß so Zinn
abscheiden, daß die
Lötbarkeits-
oder Reflow-Anforderungen der speziellen Anwendung erfüllt werden.
Die Lösung
sollte stabil sein, und die Additive in der Lösung müssen dem Einfluß der starken
Säurelösung sowie
der Einführung
von Luft, die infolge der kräftigen
Lösungsbewegung
in Hochgeschwindigkeitsplattierungsmaschinen stattfinden würde, standhalten.
Die Lösung
sollte sogar bei erhöhten
Temperaturen, wie 120 bis 130°F
(ca. 48 bis 55°C)
oder höher,
klar und trübungsfrei
bleiben. Aufgrund der involvierten hohen Stromdichten ist es oftmals
vorteilhaft, mit diesen Lösungen
bei einer erhöhten
Temperatur zu arbeiten. Die verwendeten Additive müssen von
dem Typ sein, der die Lösung
bei solchen erhöhten
Temperaturen nicht trüb werden
läßt.
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Aufgrund
der kräftigen
Lösungsbewegung
und Lösungsmischen
mit Luft bei diesen Hochgeschwindigkeitsplattierungsverfahren besteht
starke Tendenz, einen Schaum zu erzeugen, der für das Elektroplattierungsverfahren
schädlich
ist. Unter extremen Bedingungen kann dieser Schaum in dem Reservoirtank
durch den resultierenden Überlauf
auf den Boden aufgebaut werden, wodurch eine große Menge der Lösung in
den Abwasserstrom verloren geht. Schaum kann ebenso den Betrieb
der Pumpe, die verwendet wird, um die Bewegung zu erzeugen, beeinträchtigen.
Funkenüberschlag
zwischen der Anode und Kathode ist aufgrund der Gegenwart von Schaum
ebenso möglich.
Daher sollten die Additive, die in den Elektroplattierungslösungen verwendet
werden, in der Plattierungsausstattung keinen Schaum erzeugen.
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Viele
Elektrolyte wurden zum Elektroplattieren von Zinn, Blei und Zinn-/Bleilegierungen
vorgeschlagen. Beispielsweise offenbart
US-Patent Nr. 5,174,887 (Federman
et al.) ein Verfahren für
die Hochgeschwindigkeitselektroplattierung von Zinn, das als ein
grenzflächenaktives
Mittel ein Alkylenoxidkondensationsprodukt einer organischen Verbindung
mit mindestens einer Hydroxygruppe und 20 Kohlenstoffatomen oder
weniger aufweist. Die organischen Verbindungen umfassen einen aliphatischen
Kohlenwasserstoff mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, eine unsubstituierte
aromatische Verbindung oder eine alkylierte aromatische Verbindung mit
6 Kohlenstoffatomen oder weniger in der Alkylkomponente.
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Während der
Verwendung kann sich eine Hochgeschwindigkeitszinnplattierungsanlage
verlangsamen, wie wenn ein neues Metallcoil an das Ende des Metallstreifens,
der plattiert wird, geschweißt
wird. Während
dieser Verlangsamungszeiträume
verlangsamt sich die Rate, bei der das Metallsubstrat durch das
Elektroplattierungsbad geleitet wird. Theoretisch muß, um eine
gleichmäßige Zinn-
oder Zinnlegierungsabscheidungsdicke, d. h. Beschichtungsgewicht,
zu halten, das Plattierungs bad bei einer geringeren Stromdichte
laufen. Jedoch erzeugen die derzeitigen Zinn- und Zinnlegierungs-Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsbäder, einschließlich den
oben erläuterten,
kein gleichmäßiges Erscheinungsbild
von Zinn- oder Zinnlegierung über
einen ausreichend breiten Stromdichtebereich, um diese Verlangsamungszeiträume zu ermöglichen.
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Bei
niedrigen Stromdichten erzeugen konventionelle helle Zinnelektroplattierungsbäder oftmals
trübe Zinnabscheidungen,
insbesondere auf Nickel- oder Nickellegierungssubstraten. Viele
konventionelle Zinnelektroplattierungsbäder erzeugen ebenso eine breite
und dunkle oder schwarze Linie an der Luftbadgrenzfläche, wenn
diese Bäder
in Teiltauchanwendungen verwendet werden. Diese Linien sind unerwünscht.
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Bestimmte
Polyalkylenimine sind für
die Verwendung in Zinkelektroplattierungsbädern bekannt. Siehe beispielsweise
deutsche Patentanmeldung
DE 3121016 .
Diese Polyalkylenimine können
mit Carbamoyl- und/oder Thiocarbamoylgruppen substituiert sein.
Die Verwendung von Polyalkyleniminen wird für die Verwendung in Zinn- oder Zinnlegierungsplattierungsbädern nicht
offenbart.
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US-Patent Nr. 5,282,954 (Opaskar)
offenbart alkoxylierte grenzflächenaktive
Diamine zur Verwendung in Zinnelektroplattierungsbädern. Carboxyalkylierte
Polyalkylenimine sind in diesem Patent nicht offenbart.
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Es
besteht ein anhaltender Bedarf an Plattierungsbädern, die Zinn oder Zinnlegierungen über einen breiten
Stromdichtebereich abscheiden, während
ein einheitliches Abscheidungsaussehen über den Stromdichtebereich
aufrechterhalten wird, insbesondere zur Verwendung in Hochgeschwindigkeitsplattierungssystemen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wurde überraschend
herausgefunden, daß Zinn
oder eine Zinnlegierung über
einen breiten Stromdichtebereich unter Verwendung der Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung abgeschieden werden kann. Es wurde ferner überraschend
herausgefunden, daß die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung Zinn oder
eine Zinnlegierung bei hohen Stromdichten mit niedrigen Metall konzentrationen plattieren,
während
ein einheitliches Abscheidungsaussehen über den gesamten Stromdichtebereich
erzeugt wird.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Elektrolytzusammensetzung
zum Abscheiden von Zinn oder einer Zinnlegierung auf einem Substrat
bereit, umfassend eine oder mehrere Zinnverbindungen, einen oder
mehrere saure Elektrolyten und eine oder mehrere carboxyalkylierte
Polyalkyleniminverbindungen.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Abscheiden von Zinn oder einer Zinnlegierung auf einem Substrat
bereit, umfassend die Schritte des Inkontaktbringens des Substrats
mit der oben beschriebenen Elektrolytzusammensetzung und Anlegen
einer ausreichenden Stromdichte an die Elektrolytzusammensetzung,
um das Zinn oder die Zinnlegierung auf dem Substrat abzuscheiden.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Substrat
mit darauf abgeschiedenem Zinn oder darauf abgeschiedener Zinnlegierung
gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren bereit.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Elektrolytzusammensetzung
zum Abscheiden einer Zinn-Kupfer-Legierung auf einem Substrat bereit,
umfassend eine oder mehrere Zinnverbindungen, eine oder mehrere
Kupferverbindungen, einen oder mehrere saure Elektrolyten und eine
oder mehrere carboxyalkylierte Polyalkyleniminverbindungen.
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In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren für
die Hochgeschwindigkeitselektroplattierung von Zinn oder Zinnlegierungen
bereit, umfassend die Schritte: a) das Verwenden von Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsausstattung,
umfassend eine Elektroplattierungszelle, ein Überlaufreservoir, angrenzend
an die Zelle; Mittel zum Rückführen der
Lösung
von dem Reservoir zu der Elektroplattierungszelle; Mittel zum Führen eines
zu plattierenden Substrats von einem Einlaßpunkt an einem Ende der Zelle
zu einem Auslaß an
einem zweiten Ende der Zelle; b) das Einführen eines Elektrolyten, umfassend
eine Basislösung
von einer oder mehreren Zinnverbindungen, einem oder mehreren sauren
Elektrolyten und einer oder mehreren carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen,
und c) das kontinuierliche Elektroplattieren der Substrate mit Zinn
oder einer Zinnlegierung bei einer ausreichenden Stromdichte und
bei einer ausreichenden Temperatur zur Hochgeschwindigkeitselektroplattierung,
wenn die Substrate durch die Elektroplattierungslösung innerhalb
der Zelle geleitet werden.
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In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Abscheiden von Zinn oder einer Zinnlegierung mit verringerter
Whiskerbildung auf einem Substrat, wie oben beschrieben, bereit.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Wie
in dieser Beschreibung hindurch verwendet, sollen die folgenden
Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen aufweisen, wenn der Kontext nicht eindeutig
etwas anderes angibt: °C
= Grad Celsius; °F
= Grad Fahrenheit; g = Gramm; l = Liter; ml = Milliliter; μm = Mikron
= Mikrometer; Gew.-% = Gewichtsprozent; cm = Zentimeter; ca. = zirka
und ASD = Ampere pro Quadratdezimeter. Die Ausdrücke „Abscheiden" und „Plattieren" werden austauschbar
in dieser Beschreibung hindurch verwendet. „Halogenid" bezieht sich auf Fluorid, Chlorid,
Bromid und Iodid. „Alkyl" bezieht sich auf
lineares, verzweigtes und cyclisches Alkyl. Alle Prozentangaben beziehen
sich auf das Gewicht, wenn nicht anders angegeben. Alle Zahlenbereiche
sind inklusive und in jeder Reihenfolge kombinierbar, außer wo es
offensichtlich ist, daß sich
diese Zahlenbereiche zwangsläufig
auf 100% summieren.
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Die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen
eine oder mehrere Zinnverbindungen, einen oder mehrere saure Elektrolyten
und eine oder mehrere carboxyalkylierte Polyalkyleniminverbindungen.
Die Elektrolytzusammensetzungen können ferner eine oder mehrere
Legierungskomponenten und gegebenenfalls ein oder mehrere Additive
umfassen, um die Wirksamkeit und/oder Qualität der Plattierung zu verstärken.
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Die
eine oder mehreren Zinnverbindungen, die in der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, sind irgendeine in der Lösung
lösliche
Zinnverbindung. Geeignete Zinnver bindungen umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Zinnsalze, wie Zinnhalogenide; Zinnsulfate; Zinnalkansulfonate,
wie Zinnmethansulfonat, Zinnethansulfonat und Zinnpropansulfonat;
Zinnarylsulfonate, wie Zinnphenylsulfonat und Zinntoluolsulfonat;
Zinnalkanolsulfonat und dergleichen. Wenn Zinnhalogenid verwendet
wird, ist es bevorzugt, daß das
Halogenid Chlorid ist. Es ist bevorzugt, daß die Zinnverbindung Zinnsulfat,
Zinnchlorid, Zinnalkansulfonat oder Zinnarylsulfonat und stärker bevorzugt
Zinnsulfat oder Zinnmethansulfonat ist. Geeignete Zinnalkansulfonate
umfassen Zinnmethansulfonat, Zinnethansulfonat und Zinnpropansulfonat.
Geeignete Zinnarylsulfonate umfassen Zinnphenylsulfonat und Zinntoluolsulfonat.
Die Zinnverbindungen, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
sind im allgemeinen von einer Vielzahl von Quellen kommerziell erhältlich und
können
ohne weitere Reinigung verwendet werden. Alternativ können die
Zinnverbindungen, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
durch in der Literatur bekannte Verfahren hergestellt werden.
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Die
Menge an Zinnverbindung, die in den Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung nützlich
ist, ist irgendeine Menge, die einen Zinngehalt typischerweise in
dem Bereich von 5 bis 100 g/l und bevorzugt 10 bis 70 g/l bereitstellt.
Wenn die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in einem langsam
laufenden Plattierungsverfahren verwendet werden, liegt die Menge
an Zinn, die in der Elektrolytzusammensetzung vorliegt, typischerweise
in dem Bereich von 5 bis 60 g/l und bevorzugt 10 bis 20 g/l. Wenn
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in einem Hochgeschwindigkeitsplattierungsverfahren
verwendet werden, liegt die Menge von Zinn, die in der Elektrolytzusammensetzung
vorliegt, typischerweise in dem Bereich von 20 bis 100 g/l und bevorzugt
40 bis 70 g/l. Wenn die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
beim Hochgeschwindigkeitszinnplattieren von Stahl verwendet werden,
liegt die Menge von Zinn typischerweise in dem Bereich von 5 bis
50 g/l und bevorzugt 10 bis 30 g/l. Gemische aus Zinnverbindungen können ebenso
vorteilhaft in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, vorausgesetzt,
daß die
Gesamtmenge von Zinn in dem Bereich von 5 bis 100 g/l liegt.
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Jeder
saure Elektrolyt, der in Lösung
löslich
ist und anderweitig die Elektrolytzusammensetzung nicht nachteilig
beeinflußt,
kann vorteilhafterweise in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Geeignete saure Elektrolyte umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Alkansulfonsäuren,
wie Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure
und Propansulfonsäure,
Arylsulfonsäuren,
wie Phenylsulfonsäure
oder Toluolsulfonsäure,
Schwefelsäure,
Sulfamidsäure,
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure
und Fluorborsäure.
Gemische aus sauren Elektrolyten sind besonders nützlich,
wie, aber nicht beschränkt
auf Gemisch aus Alkansulfonsäuren
und Schwefelsäure.
Daher kann mehr als ein saurer Elektrolyt vorteilhaft in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Die sauren Elektrolyte, die in der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, sind im allgemeinen kommerziell erhältlich und können ohne
weitere Reinigung verwendet werden. Alternativ können die sauren Elektrolyte
durch in der Literatur bekannte Verfahren hergestellt werden.
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Typischerweise
liegt die Menge an saurem Elektrolyt in dem Bereich von 10 bis 400
g/l und bevorzugt 100 bis 200 g/l. Wenn die Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung bei dem Hochgeschwindigkeitszinnplattieren
von Stahl verwendet werden, liegt der saure Elektrolyt typischerweise
in einer Menge in dem Bereich von 20 bis 80 g/l und bevorzugt 30
bis 60 g/l vor. Es ist bevorzugt, daß, wenn die Zinnverbindung
ein Halogenid ist, der saure Elektrolyt die entsprechende Säure ist.
Beispielsweise ist es, wenn Zinnchlorid in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, bevorzugt, daß der
saure Elektrolyt Salzsäure
ist.
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Die
vorliegenden Zinnelektrolytzusammensetzungen enthalten ebenso eine
oder mehrere carboxyalkylierte Polyalkyleniminverbindungen. Carboxyalkylierte
Polyalkyleniminverbindungen beziehen sich auf Polyalkyleniminverbindungen,
enthaltend einen oder mehrere Carboxyalkylsubstituenten. Eine breite
Vielzahl an carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen ist zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf carboxyalkyliertes Polyethylenimin, carboxyalkyliertes Polypropylenimin
und carboxyalkyliertes Polybutylenimin. Bevorzugt sind die carboxyalkylierten
Polyalkyleniminverbindungen carboxymethylierte Polyethylenimine.
Typischerweise weisen die carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen
ein Molekulargewicht von mehr als oder gleich 500 Dalton (1 Dalton
= ½ der
Masse eines Kohlenstoffatoms, d. h. 1,661 × 10–24 g),
bevorzugt mehr als oder gleich 1000 Dalton, und stärker bevorzugt
mehr als oder gleich 2500 Dalton. Besonders geeignete carboxyalkylierte
Polyalkyleniminverbindungen weisen ein Mo lekulargewicht von 1000
bis 200.000 Dalton und stärker
bevorzugt 10.000 bis 150.000 Dalton auf. Typischerweise weisen diese
carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen 10% oder mehr Carboxyalkylierung,
bevorzugt 20% oder mehr Carboxyalkylierung, stärker bevorzugt 30% oder mehr
Carboxyalkylierung und noch stärker
bevorzugt 50% oder mehr Carboxyalkylierung auf. Besonders nützliche
carboxyalkylierte Polyalkyleniminverbindungen weisen 75% oder mehr
Carboxyalkylierung auf. Diese carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen
sind im allgemeinen kommerziell erhältlich, wie die, die unter
der TRILON-Marke von BASF, Ludwigshafen, Deutschland, verkauft werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
die carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen der vorliegenden
Erfindung weiter alkoxyliert werden, wie durch die Reaktion mit
Ethylenoxid, Propylenoxid oder beiden. Geeignete alkoxylierte carboxyalkylierte
Polyalkyleniminverbindungen sind die, die bis zu 20 mol Ethylenoxid
(„EO"), bis zu 20 mol
Propylenoxid („PO") oder bis zu 40
mol eines Gemisches aus EO und PO enthalten. Beispiele von diesen
Verbindungen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf carboxylierte Polyalkyleniminverbindungen,
umgesetzt mit einem der folgenden: 5 mol EO; 8 mol EO; 10 mol EO;
12 mol EO; 3 mol PO; 5 mol PO; 8 mol PO; 10 mol PO; 3 mol EO und
5 mol PO; 8 mol EO und 5 mol PO; 15 mol EO und 8 mol PO; 15 mol
EO und 12 mol PO; 10 mol EO und 10 mol PO und dergleichen.
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Die
Zinnelektrolytzusammensetzungen können ferner eine oder mehrere
Alkylenoxidverbindungen umfassen. Die eine oder mehreren Alkylenoxidverbindungen,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, sind jegliche,
die Abscheidungen mit guter Lötbarkeit,
guter matter oder glänzender
Oberflächenbeschaffenheit
mit zufriedenstellender Kornverfeinerung ergeben, in dem sauren
Elektroplattierungsbad stabil sind, bei hohen Geschwindigkeiten
elektroplattieren, weitestgehend wenig schäumend sind und einen Trübungspunkt des
Bades über
etwa 110°F
(ca. 43 bis 44°C)
bereitstellen. Es ist bevorzugt, daß die Alkylenoxidverbindungen dem
Bad während
des Elektroplattierungsverfahrens keinen Schaum liefern. Geeignete
Alkylenoxidverbindungen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolymere („EO/PO"-Copolymere), Alkylenoxidkondensationsprodukte
einer organischen Verbindung mit mindestens einer Hydroxygruppe
und 20 Kohlenstoffatomen oder weniger, Verbindungen, hergestellt
durch Zugeben von Oxypropylen zu Polyoxyethylenglycol, und dergleichen.
Typischerweise weisen die EO/PO-Copolymere ein durchschnittliches
Molekulargewicht in dem Bereich von etwa 500 bis etwa 10.000 Dalton
und bevorzugt etwa 1.000 bis etwa 5.000 Dalton auf. Es ist bevorzugt,
daß die
Alkylenoxidverbindung ein EO/PO-Copolymer ist. Typischerweise liegt/liegen die
eine oder mehreren Alkylenoxidverbindungen in den Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung in einer Menge von 0,1 bis 15 g/l und
bevorzugt 0,5 bis 10 g/l vor.
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Geeignete
Alkylenoxidkondensationsprodukte einer organischen Verbindung mit
mindestens einer Hydroxygruppe und 20 Kohlenstoffatomen oder weniger
umfassen die mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit ein bis
sieben Kohlenstoffatomen, einer unsubstituierten aromatischen Verbindung
oder einer alkylierten aromatischen Verbindung mit etwa sechs Kohlenstoffatomen
oder weniger in der Alkylkomponente, wie die, die in
US-Patent Nr. 5,174,887 offenbart
sind. Die aliphatischen Alkohole können gesättigt oder ungesättigt sein.
Geeignete aromatische Verbindungen sind die mit bis zu zwei aromatischen
Ringen. Die aromatischen Alkohole weisen typischerweise bis zu 20
Kohlenstoffatome vor der Derivatisierung mit Ethylenoxid auf. Diese aliphatischen
und aromatischen Alkohole können
ferner substituiert sein, wie mit Sulfat- oder Sulfonatgruppen. Diese
geeigneten Alkylenoxidverbindungen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf:
ethyloxyliertes polystyrolisiertes Phenol mit 12 mol EO, ethyloxyliertes
Butanol mit 5 mol EO, ethyloxyliertes Butanol mit 16 mol EO, ethyloxyliertes
Butanol mit 8 mol EO, ethyloxyliertes Octanol mit 12 mol EO, ethyloxyliertes
beta-Naphthol mit 13 mol EO, ethyloxyliertes Bisphenol A mit 10
mol EO, ethyloxyliertes sulfatiertes Bisphenol A mit 30 mol EO und
ethyloxyliertes Bisphenol A mit 8 mol EO.
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Außerdem können die
vorliegenden Zusammensetzungen ein oder mehrere Polyalkylenglycole
umfassen. Geeignete Polyalkylenglycole sind jegliche, die mit der
Elektrolytzusammensetzung kompatibel sind, Abscheidungen mit guter
Lötbarkeit,
guter matter oder glänzender
Oberflächenbeschaffenheit
mit zufriedenstellender Kornverfeinerung ergeben, in dem sauren
Elektroplattierungsbad stabil sind, bei hohen Geschwindigkeiten
elektroplattieren, weitestgehend wenig schäumend sind und einen Trübungspunkt
des Bades über
etwa 110°F
(ca. 43 bis 44°C)
bereitstellen. Es ist bevorzugt, daß die Alkylenoxidverbindungen
dem Bad während des
Elektroplattierungsverfahrens keinen Schaum liefern. Geeignete Polyalkylenglycole
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Polyethylenglycol und Polypropylenglycol und bevorzugt Polyethylenglycol.
Diese Polyalkylenglycole sind im allgemeinen von einer Vielzahl
von Quellen kommerziell erhältlich
und können
ohne weitere Reinigung verwendet werden.
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Typischerweise
sind die Polyalkylenglycole, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
die mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht in dem Bereich
von etwa 200 bis etwa 100.000 Dalton und bevorzugt etwa 900 bis
etwa 20.000 Dalton. Diese Polyalkylenglycole liegen in den Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa
15 g/l, bevorzugt etwa 0,25 bis etwa 10 g/l und stärker bevorzugt
etwa 0,5 bis etwa 8 g/l vor.
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Es
wird durch den Fachmann erkannt, daß eine oder mehrere andere
Metallverbindungen mit der Elektrolytzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kombiniert werden kann/können. Diese anderen Metallverbindungen
sind für
das Plattieren von Zinnlegierungen notwendig. Geeignete andere legierende
Metalle umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Blei, Nickel, Kupfer,
Bismuth, Zink, Silber, Indium und dergleichen. Kupfer ist besonders
geeignet. Diese anderen Metallverbindungen, die in der vorliegenden
Erfindung nützlich sind,
sind jegliche, die das Metall der Elektrolytzusammensetzung in einer
löslichen
Form bereitstellen. Daher umfassen die anderen Metallverbindungen,
sind aber nicht beschränkt
auf Salze, wie Metallhalogenide; Metallsulfate; Metallalkansulfonate,
wie Metallmethansulfonat; Metallarylsulfonate, wie Metallphenylsulfonat
und Metalltoluolsulfonat; Metallalkanolsulfonate und dergleichen.
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Die
Wahl der anderen Metallverbindung und die Menge dieser anderen Metallverbindung,
die in der Elektrolytzusammensetzung vorliegt, hängt von der Zinnlegierung,
die abgeschieden werden soll, ab, und ist dem Fachmann allgemein
bekannt. Beispielsweise ist es, wenn Kupfer vorliegt, bevorzugt,
daß Kupfer
in einer Menge von 0,01 bis 10 g/l Kupfer und stärker bevorzugt 0,02 bis 5 g/l
vorliegt. Wenn die Zu sammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in einem Nicht-Hochgeschwindigkeitsplattierungsverfahren verwendet
werden, liegt die Menge an Kupfer, die in der Elektrolytzusammensetzung
vorliegt, typischerweise in dem Bereich von 0,01 bis 5 g/l und bevorzugt
0,02 bis 2 g/l. Wenn diese Zusammensetzungen in einem Hochgeschwindigkeitsplattierungsverfahren
verwendet werden, liegt die Menge an Kupfer, die in der Elektrolytzusammensetzung vorliegt,
typischerweise in dem Bereich von 0,5 bis 10 g/l und bevorzugt 0,5
bis 5 g/l. Gemische aus Kupferverbindungen können vorteilhafterweise in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Daher
stellt die vorliegende Erfindung eine Elektrolytzusammensetzung
zum Abscheiden der Zinn-Kupfer-Legierung auf einem Substrat bereit,
umfassend eine oder mehrere Zinnverbindungen, eine oder mehrere
Kupferverbindungen, einen oder mehrere saure Elektrolyten und eine
oder mehrere carboxyalkylierte Polyalkyleniminverbindungen.
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Es
wird durch den Fachmann erkannt, daß ein oder mehrere andere Additive
mit der Elektrolytzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kombiniert
werden kann/können,
wie Reduktionsmittel, Kornverfeinerer wie aromatische Hydroxyverbindungen
und andere Benetzungsmittel, Aufheller, Verbindungen, um den Stromdichtebereich
zu erweitern wie Carbonsäuren
und dergleichen. Gemische aus Additiven können ebenso in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Reduktionsmittel
können
zu der Elektrolytzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zugefügt werden,
damit Zinn in einem löslichen,
zweiwertigen Zustand gehalten werden kann. Geeignete Reduktionsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Hydrochinon und hydroxylierte aromatische Verbindungen wie Resorcinol,
Catechol und dergleichen. Diese Reduktionsmittel sind in
US-Patent Nr. 4,871,429 offenbart.
Die Menge an diesem Reduktionsmittel ist dem Fachmann allgemein
bekannt, aber liegt typischerweise in dem Bereich von etwa 0,1 g/l
bis etwa 5 g/l.
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Helle
Abscheidungen können
durch Zugeben von Aufhellern zu den Elektrolytzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung erhalten werden. Diese Aufheller sind dem
Fachmann allgemein bekannt. Geeignete Aufheller umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf aromatische Aldehyde wie Chlorbenzaldehyd, Derivate von aromatischen
Aldehyden wie Benzalaceton und aliphatische Aldehyde wie Acetaldehyd
oder Glutaraldehyd. Diese Aufheller werden typischerweise zu den
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zugegeben, um das Erscheinungsbild
und Reflexionsvermögen
der Abscheidung zu verbessern. Typischerweise werden die Aufheller
bei einer Menge von 0,5 bis 3 g/l und bevorzugt 1 bis 2 g/l verwendet.
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Es
wird durch den Fachmann erkannt, daß aromatische Carboxyverbindungen
oder andere Benetzungsmittel zu den Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung zugegeben werden können, um weitere Kornverfeinerung
bereitzustellen. Diese aromatischen Carboxyverbindungen fungieren
als Kornverfeinerer und können
zu der Elektrolytzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zugegeben
werden, um das Abscheidungserscheinungsbild und den Betriebsstromdichtebereich
weiter zu verbessern. Eine breite Vielzahl von diesen aromatischen
Carboxyverbindungen ist dem Fachmann allgemein bekannt wie Picolinsäure, Nicotinsäure und
Isonicotinsäure.
Geeignete andere Benetzungsmittel umfassen, sind aber nicht beschränkt auf: Alkoxylate,
wie die polyethoxylierten Amine, verkauft unter den Markennamen
JEFFAMINE T-403, erhältlich von
Huntsman Corporation, oder TRITON RW, oder sulfatierte Alkylethoxylate,
wie die, verkauft unter den Markennamen TRITON QS-15, und Gelatine
oder Gelatinederivate. Die Mengen dieser Kornverfeinerer, die in
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, sind dem Fachmann allgemein bekannt und liegen typischerweise
in dem Bereich von 0,01 bis 20 g/l, bevorzugt 0,5 bis 8 g/l und
stärker
bevorzugt 1 bis 5 g/l.
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Welche
optionalen Additive, sofern vorhanden, zu den Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung zugegeben werden, hängt von den Ergebnissen und
den Typen der gewünschten
Abscheidungen ab. Es ist für
den Fachmann deutlich, welche Additive und in welchen Mengen benötigt werden,
um die gewünschte
fertige Abscheidung zu erreichen.
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Elektroplattierungsbäder, enthaltend
die Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, werden
typischerweise durch Zugeben zu einem Behälter von einem oder mehreren
sauren Elektrolyten, gefolgt von einer oder mehreren Zinnver bindungen,
einer oder mehreren carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen
und jeglichen optionalen Additiven, wie einer oder mehreren Alkylenoxidverbindungen
und/oder einem oder mehreren Polyalkylenglycolen hergestellt. Wasser
wird ebenso typischerweise zugegeben. Andere Zugabereihenfolgen
der Komponenten der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
können
verwendet werden. Wenn das Bad einmal hergestellt ist, wird das
unerwünschte
Material entfernt, wie durch Filtration, und dann wird Wasser zugegeben,
um das Endvolumen des Bades einzustellen. Das Bad kann durch jedes bekannte
Mittel, wie Rühren,
Pumpen, Entlüften
oder Hochdruckspülen
der Lösung
für eine
erhöhte
Plattierungsgeschwindigkeit gerührt
werden.
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Die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung und die daraus
hergestellten Plattierungsbäder
sind typischerweise sauer, d. h. sie haben einen pH von wenig als
7, typischerweise weniger als 1. Ein Vorteil der Elektrolytzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung ist, daß keine pH-Einstellung des Elektroplattierungsbades
notwenig ist.
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Die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind bei
jedem Plattierungsverfahren nützlich,
wo eine Zinn- oder Zinnlegierungsabscheidung gewünscht ist. Geeignete Plattierungsverfahren
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Trommelplattierung, Gestellgalvanisierung und Hochgeschwindigkeitsplattieren.
Eine Zinn- oder Zinnlegierungsabscheidung kann auf einem Substrat
durch die Schritte des Inkontaktbringens des Substrats mit der oben
beschriebenen Elektrolytzusammensetzung und des Führens eines Stroms
durch den Elektrolyten, um das Zinn oder die Zinnlegierung auf dem
Substrat abzuscheiden, plattiert werden. Jedes Substrat, das mit
einem Metall elektrolytisch plattiert werden kann, ist zum Plattieren
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet. Geeignete Substrate umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf: Stahl, Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickellegierungen,
Nickel-Eisen-enthaltende Materialien, elektronische Komponenten,
Kunststoffe und dergleichen. Geeignete Kunststoffe umfassen Kunststofflaminate,
wie Druckleiterplatten, insbesondere kupferkaschierte Druckleiterplatten.
Geeignete elektronische Komponenten, die mit den vorliegenden Elektrolytzusammensetzungen
plattiert werden können,
umfassen Verbindungsstücke,
Leiterrahmen, Verpackungen, opto elektronische Komponenten und dergleichen.
Die vorliegenden Zusammensetzungen können ebenso verwendet werden,
um Zinn- oder Zinnlegierungs-lötfähige Zusammensetzungen, wie
Lötkontakthügel auf
Halbleiterwafern, abzuscheiden.
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Die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind zum
Elektroplattieren von Stahl, insbesondere bei Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsverfahren,
und stärker
bevorzugt zum Zinn- und/oder Zinnlegierungsplattieren von Nickel
und Nickellegierungen besonders geeignet. In einer Ausführungsform
wird eine Schicht aus Nickel oder Nickellegierung auf einem Substrat
abgeschieden, und dann wird eine Schicht aus Zinn oder Zinnlegierung
auf der Nickel- oder Nickellegierungsschicht abgeschieden. In dieser Weise
fungiert Nickel oder die Nickellegierung als eine Grundierung für die Zinn-
oder Zinnlegierungsabscheidung.
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Das
Substrat, das plattiert werden soll, kann mit der Elektrolytzusammensetzung
in jeder in der Technik bekannten Weise kontaktiert werden. Typischerweise
wird das Substrat in einem Bad, das die Elektrolytzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung enthält,
plaziert. In einer alternativen Ausführungsform können die
Bäder der
vorliegenden Erfindung auf das Substrat, das plattiert werden soll,
gesprüht
oder flutbeschichtet werden.
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Typischerweise
liegt die Stromdichte, die verwendet wird, um Zinn oder die Zinnlegierung
der vorliegenden Erfindung zu plattieren, in dem Bereich von 0,1
bis 200 ASD, ist aber nicht darauf beschränkt. Wenn ein langsam laufendes
Elektroplattierungsverfahren verwendet wird, liegt die Stromdichte
typischerweise in dem Bereich von 0,1 bis 4 ASD und bevorzugt 0,1
bis 3 ASD. Wenn ein Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsverfahren
verwendet wird, liegt die Stromdichte typischerweise in dem Bereich
von 5 bis 200 ASD und bevorzugt 10 bis 150 ASD. Beispielsweise beträgt, wenn
die Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um Zinn auf Verbindungsstreifen in einem Hochgeschwindigkeitsplattierungsverfahren
abzuscheiden, eine geeignete Stromdichte 10 bis 60 ASD, was zu einer
Zinnabscheidung mit einer Dicke von typischerweise 1 bis 15 μm führt.
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Typischerweise
kann das Zinn oder die Zinnlegierung der vorliegenden Erfindung
bei einer Temperatur in dem Bereich von, aber nicht beschränkt auf
60 bis 150°F
(ca. 15 bis 66°C)
oder höher
und bevorzugt 60 bis 125°F
(ca. 15 bis 55°C),
und stärker
bevorzugt 75 bis 120°F
(ca. 15 bis 30°C)
abgeschieden werden. Für
bestimmte helle Abscheidungsplattierungsbäder ist es bevorzugt, daß die Badtemperatur
30°C nicht überschreitet.
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Im
allgemeinen ist die Dauer, die ein Substrat in einem Plattierungsbad,
das die Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung enthält, verbleibt,
nicht kritisch. Länger
Zeiten führen
typischerweise zu dickeren Abscheidungen, während kürzere Zeiten typischerweise
zu dünneren
Abscheidungen für
eine vorgegebene Temperatur und Stromdichte führen. Daher kann die Dauer,
die ein Substrat in einem Plattierungsbad verbleibt, verwendet werden,
um die Dicke der resultierenden Abscheidung zu kontrollieren.
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Die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind zum
Abscheiden von Zinn besonders nützlich,
aber können
ebenso verwendet werden, um Zinnlegierungen, enthaltend 60 bis 99,5
Gew.-% Zinn und 0,5 bis 40 Gew.-% anderer Metalle, bezogen auf das
Gewicht der Legierung, abzuscheiden, wie durch entweder Atomadsorptionsspektroskopie
(„AAS") oder induktiv gekoppeltes
Plasma („ICP") gemessen. Die vorliegenden
Zusammensetzungen sind zum Abscheiden von Zinn-Kupfer-Legierung, enthaltend
97 bis 99 Gew.-% Zinn und 1 bis 3 Gew.-% Kupfer, besonders geeignet.
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Ein
weiterer Vorteil der Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung ist, daß sie
erfolgreich verwendet werden können,
um Zinn oder eine Zinnlegierung in einem Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsverfahren
abzuscheiden. Der Ausdruck „Hochgeschwindigkeitselektroplattierung" bezieht sich auf
die Verfahren, die bei einer Stromdichte von etwa 5 ASD oder mehr
unter Verwendung der oben beschriebenen Ausstattung betrieben werden.
Typische Stromdichten liegen in dem Bereich von 5 bis 200 ASD oder
höher, bevorzugt
10 bis 150 ASD, und stärker
bevorzugt 20 bis 50 ASD. Typischerweise werden diese Verfahren ebenso über einer
Temperatur von etwa 70°F
(ca. 21°C)
betrieben. Geeignete Temperaturen umfas sen, sind aber nicht beschränkt auf
die in dem Bereich von 70 bis 140°F
(ca. 21 bis 60°C)
oder höher,
bevorzugt mehr als 85°F
(ca. 29°C),
und stärker
bevorzugt mehr als 95°F
(ca. 35°C).
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Die
Elektrolytzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind zum
Zinnelektroplattieren von Stahl, Kupferlegierungen, Messing und
Nickel-plattiertem Messing, insbesondere bei Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsverfahren
besonders geeignet. Wenn die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung beim Hochgeschwindigkeitszinnplattieren von Nickel-plattiertem
Messing verwendet werden, liegt die Menge an Zinn typischerweise
in dem Bereich von 5 bis 100 g/l. Der saure Elektrolyt liegt typischerweise
in diesen Zusammensetzungen in einer Menge in dem Bereich von 50
bis 250 g/l und bevorzugt 100 bis 200 g/l vor. Stromdichten von
10 bis 60 ASD sind zum Hochgeschwindigkeitszinnplattieren von Nickel-plattiertem
Messing gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet. Geeignete Temperaturen umfassen, sind aber nicht
beschränkt auf
die in dem Bereich von 70 bis 140°F
(ca. 21 bis 60°C)
oder höher,
bevorzugt mehr als 85°F
(ca. 29°C)
und stärker
bevorzugt mehr als 95°F.
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Ein
solches Verfahren zur Hochgeschwindigkeitselektroplattierung von
Zinn oder Zinnlegierungen, wie auf Stahl, umfaßt die Schritte: a) das Verwenden
von Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsausstattung, umfassend
eine Elektroplattierungszelle; ein Überlaufreservoir, angrenzend
an die Zelle, Mittel zum Rückführen der
Lösung
von dem Reservoir zu der Elektroplattierungszelle; Mittel zum Führen eines
zu plattierenden Substrats von einem Einlaßpunkt an einem Ende der Zelle
zu einem Auslaß an
einem zweiten Ende der Zelle; b) das Einführen eines Elektrolyten, umfassend
eine Basislösung
von einer oder mehreren Zinnverbindungen, einem oder mehreren sauren
Elektrolyten und einer oder mehreren carboxyalkylierten Polyalkyleniminverbindungen;
und c) das kontinuierliche Elektroplattieren der Substrate mit Zinn
oder einer Zinnlegierung bei einer ausreichenden Stromdichte und
bei einer ausreichenden Temperatur zur Hochgeschwindigkeitselektroplattierung,
wenn die Substrate durch die Elektroplattierungslösung innerhalb
der Zelle geleitet werden.
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Das
Rückführungsmittel
kann jedes bekannte Mittel sein, wie Rohre, Schläuche, Leitungen, Pumpen, Ableitungen
und dergleichen. Das Führungsmittel
kann jedes bekannte Mittel sein, wie Förderbänder, Gurte, Walzen, Roboterarme
und dergleichen.
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Das
Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsverfahren der vorliegenden
Erfindung kann unter Verwendung einer Vielzahl von Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsausstattungen
durchgeführt
werden. Diese Hochgeschwindigkeitselektroplattierungsausstattung
ist dem Fachmann allgemein bekannt, wie beispielsweise die, die
in
US-Pat. Nr. 3,819,502 offenbart
ist.
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Die
vorliegenden Zinn- und Zinnlegierungselektroplattierungsbäder stellen
helle Hochgeschwindigkeitszinnabscheidungen mit verbesserter Helligkeit über einen
sehr breiten Bereich an Stromdichten bereit. Diese Bäder reduzieren
oder entfernen ebenso trübes
Zinn oder eine trübe
Zinnlegierung, insbesondere Zinn-Kupfer-Legierung, Abscheidungen, wenn niedrige
Stromdichten verwendet werden, insbesondere wenn auf Nickel- oder
Nickellegierungssubstraten abgeschieden wird.
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Es
ist in der Technik akzeptiert, daß matte Zinnabscheidungen mit
großer
Kornstruktur resistenter gegen Whiskerbildung sind als helle Abscheidungen
mit feinen Kornstrukturen. Überraschenderweise
zeigen Zinn und Zinnlegierungen, insbesondere helle(s) Zinn und
Zinnlegierungen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung abschieden werden, geringe oder verringerte Whiskerbildung
im Vergleich zu Zinn oder bleifreien Zinnlegierungen, die unter
Verwendung konventioneller Plattierungsbäder abgeschieden wurden. Der
Ausdruck „Whisker" bezieht sich auf
die Bildung von Zinnwhiskern. Die Zinn- und Zinnlegierungsabscheidungen
der vorliegenden Erfindung zeigen keine oder stark verringerte Whiskerbildung
nach der Lagerung bei 52°C
und 98% relativer Feuchte, wie durch ein Rasterelektronenmikroskop
bestimmt. Bevorzugt zeigen die vorliegenden Zinn- und Zinnlegierungsabscheidungen
keine Whiskerbildung nach 4 Monaten Lagerung unter diesen Bedingungen,
stärker
bevorzugt keine Whiskerbildung nach 5 Monaten und noch stärker bevorzugt
keine Whiskerbildung nach 6 Monaten Lagerung. Daher stellt die vorliegende
Erfindung helles Zinn oder helle bleifreie Zinnlegierungen ohne
Whisker nach 4 Monaten Lagerung bei 52°C und 98% relativer Feuchte
bereit.
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Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung weiterer verschiedener
Aspekte der vorliegenden Erfindung gedacht, aber sollen den Umfang
der Erfindung keineswegs einschränken.
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Beispiel 1
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Ein
Zinn-Kupfer-Legierungs-Plattierungsbad wurde durch Vereinen von
50 g/l Zinn als Zinn(II)-methansulfonat; 1 g/l Kupfer als Kupfer(II)-methansulfonat;
160 g/l freier Methansulfonsäure,
27,4 g/l ethoxyliertem beta-Naphthol; 7,4 g/l ethoxyliertem Bisphenol
A, 0,2 g/l eines ersten Aufhellers; 0,7 g/l eines zweiten Aufhellers,
3,0 g/l Methacrylsäure;
0,76 g/l eines Kornverfeinerers und 5,0 g/l eines carboxymethylierten
Polyethylenimins mit einem Molekulargewicht von 50.000 Dalton und
einem Carboxymethylierungsgrad von 80%, verkauft unter der Marke
TRILON ES93000, hergestellt.
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Beispiel 2
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Ein
reines Zinnplattierungsbad wurde durch Vereinen von 50 g/l Zinn
als Zinn(II)-methansulfonat;
160 g/l freier Methansulfonsäure,
27,4 g/l ethoxyliertem beta-Naphthol; 7,4 g/l ethoxyliertem Bisphenol
A, 0,2 g/l eines ersten Aufhellers; 0,7 g/l eines zweiten Aufhellers,
3,0 g/l Methacrylsäure;
0,76 g/l eines Kornverfeinerers und 5,0 g/l TRILON ES93000, einem
carboxymethylierten Polyethylenimin mit einem Molekulargewicht von 50.000
Dalton und einem Carboxymethylierungsgrad von 80%, hergestellt.
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Beispiel 3 (Vergleich)
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Das
Plattierungsbad von Beispiel 1 wurde hergestellt, außer daß kein carboxyalkyliertes
Polyalkylenimin verwendet wurde, und die Mengen an ethoxyliertem
beta-Naphthol und
ethoxyliertem Bisphenol A auf 15,6 g/l bzw. 16,8 g/l verändert wurden.
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Beispiel 4 (Vergleich)
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Das
Plattierungsbad von Beispiel 2 wurde hergestellt, außer daß kein carboxyalkyliertes
Polyalkylenimin verwendet wurde.
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Beispiel 5
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Nickel-plattierte
Messing-Hullzell-Platten wurden in den Bädern der Beispiele 1 bis 3
bei einem Zellstrom von 5 Ampere plattiert, so daß sich die
wirksame Stromdichte über
der Platte nach und nach von weniger als 0,3 ASD auf mehr als 25
ASD veränderte.
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Das
Plattierungsbad von Beispiel 3 (Vergleich) lieferte eine sehr trübe Zinn-Kupfer-Abscheidung von etwa
0,3 bis etwa 5 ASD, wobei der Rest der Platte hell und trübungsfrei
war.
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Im
Gegensatz dazu lieferte das Plattierungsbad von Beispiel 1 eine
Zinn-Kupfer-Abscheidung, die verbesserte Helligkeit über den
vollständigen
Stromdichtebereich im Vergleich zu der lieferte, die aus den Bädern von
Beispiel 3 erhalten wurde. Diese Zinn-Kupfer-Abscheidung war ebenso
vollständig
trübungsfrei.
Daher verbessert die Verwendung von carboxyalkylierten Polyalkyleniminen
die Helligkeit von Zinn-Kupfer-Abscheidungen
und entfernt die Trübheit
der Abscheidung bei geringeren Stromdichten.
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Das
Plattierungsbad von Beispiel 2 lieferte eine reine Zinnabscheidung,
die vollständig
trübungsfrei war,
so daß die
Platte von 0,5 ASD bis gut über
25 ASD vollständig
hell war. Der Gesamtglanz und die Helligkeit der reinen zinnplattierten
Platte wurde im Vergleich zu den Zinnabscheidungen, die unter Verwendung
des Bades von Beispiel 4 erhalten wurden, verbessert. Das carboxyalkylierte
Polyalkylenimin in dem Bad von Beispiel 2 erstreckt sich ebenso über den
Bereich der Stromdichte, über
den eine vollständig
helle Zinnabscheidung erhalten wurde, im Vergleich zu der, die unter
Verwendung des Bades von Beispiel 4 erhalten wurde.
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Beispiel 6
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Proben
von geätzten
Leiterrahmen aus einer kupferreichen Legierung (Olin 194) wurden
mit Zinn oder einer Zinnlegierung elektroplattiert. Die Zinn- oder
Zinnlegierungsabscheidungen waren entweder 3 oder 10 μm dick. Keine
Sperrschichten oder Grundierungen wurden verwendet. Drei Gruppen
von Vergleichsproben wurden durch Abscheiden von matter Zinn (Vergleich
1), matter Zinn-Kupfer-Legierung mit 96% Zinn und 4% Kupfer (Vergleich
2) oder hellem Zinn (Vergleich 3) auf geätzten Leiterrahmen hergestellt.
Die Elektroplattierungsbäder,
die verwendet wurden, um die Vergleichsproben herzustellen, waren
konventionelle saure Zinn- oder Zinn-Kupfer-Elektroplattierungsbäder und
liefen unter Verwendung konventioneller Plattierungsbedingungen.
Eine Gruppe von Kontrollproben wurde durch Abscheiden einer matten
Zinn-Blei-Legierungsschicht mit 90% Zinn und 10% Blei auf geätzten Leiterrahmen
unter Verwendung eines konventionellen sauren Zinn-Blei-Plattierungsbades
unter Verwendung von Standardplattierungsbedingungen hergestellt.
Eine Gruppe von Proben (Probe 1) wurde durch Abscheiden einer hellen
Zinn-Kupfer-Legierung mit 98% Zinn und 2% Kupfer unter Verwendung
des Plattierungsbades von Beispiel 1 hergestellt, und eine Gruppe
von Proben (Probe 2) wurde durch Abscheiden einer hellen Zinnschicht
unter Verwendung des Plattierungsbades von Beispiel 2 hergestellt.
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Ein
plattierter Leiterrahmen aus jeder Gruppe von Proben wurde hinsichtlich
der Gegenwart von Whiskern durch Rasterelektronenmikroskopie (REM)
nach dem Plattieren analysiert. Die restlichen plattierten Leiterrahmen
aus jeder Gruppe von Proben wurden unter kontrollierten Bedingungen
in einer Testkammer bei 52°C
und 98% relativer Feuchte gelagert. Eine Probe aus jeder Gruppe
wurde aus der Testkammer bei Intervallen von 1 Monat entfernt und
durch REM hinsichtlich der Gegenwart von Whiskern analysiert. Die
Daten wurden in der folgenden Tabelle aufgezeichnet, wo die Whiskerbildung
auf einer Skala von 0 bis 4 bewertet wird, wobei 0 keine Whisker
darstellt und 4 mehrere Whisker darstellt.
| Whisker,
beobachtet nach der Lagerung |
Probengruppe | Abscheidung | Dicke (μm) | 0
Monate | 1
Monat | 2
Monate | 3
Monate | 4
Monate | 5
Monate |
Vergleich
1 | mattes
Zinn | 3 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
| | 10 | 0 | 0 | 0 | 4 | 4 | 4 |
Vergleich
2 | mattes
Zinn/Kupfer
96/4 | 3 | 4 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
| | 10 | 2 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Vergleich
3 | helles
Zinn | 3 | ca.
2 | ca.
4 | - | ca.
2 | ca.
4 | ca.
4 |
| | 10 | 0 | ca.
4 | ca.
4 | ca.
4 | ca.
4 | ca.
4 |
1 | helles
Zinn/Kupfer
98/2 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
2 | helles
Zinn | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Kontrolle | mattes
Zinn/Blei
90/10 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
-
Aus
den obigen Daten geht hervor, daß die hellen Zinn- und Zinnlegierungsbäder der
vorliegenden Erfindung Abscheidungen mit verringerter Whiskerbildung
im Vergleich zu konventionellen hellen Zinn- und Zinnlegierungsbädern bereitstellen.