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Diese Erfindung betrifft Endoparasiten-tötende Gel-Zusammensetzungen,
Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
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Die Infektion und der Befall von
homöothermischen
Farm- und Haustieren mit Endoparasiten verursachen eine bedeutende
Belastung und einen wirtschaftlichen Verlust für Haustierbesitzer, Tierzüchter u.
dgl.. Die effiziente Bekämpfung
dieser Parasiten ist daher höchst
erwünscht
und kann durch Verabreichung geeigneter Endoparasiten-tötender Mittel,
wie Moxidectin und Praziquantel, erreicht werden.
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Moxidectin ist ein Endectozid der
zweiten Generation der Milbemycin-Familie der makrozyklischen Lactonverbindungen.
Die Verbindung ist registriert und wird in verschiedenen Formulierungen
für die
Bekämpfung
interner und externer Parasiten beim Viehbestand von Farmen und
bei Haustieren, einschließlich
Pferden, vertrieben. Eine 2% orale Gel-Formulierung (EQUEST, QUEST)
für Pferde
wird weltweit vertrieben. Das Produkt ist gegen ein breites Spektrum
innerer Parasiten, die man bei Pferden und Ponys findet, hoch wirksam.
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Pferdebandwürmer findet man allgemein bei
Pferden auf der ganzen Welt. Das Vorkommen scheint nicht Rassen-
oder Altersspezifisch zu sein. Die häufigste Spezies, die man bei Überprüfungen fand,
war Anoplocephala perfoliata, wobei weniger Berichte A. magna und
Paranoplocephala mamillana betrafen. Bis vor kurzem wurde der Pferdebandwurm
als relativ harmloser Bewohner des Magen-Darm-Trakts des Pferdes
angesehen. Jüngste
Forschungsergebnisse lassen jedoch vermuten, dass große Mengen
der Grund der Veranlagung von Pferden für verschiedene Arten von Koliken
sein können,
und dass das Risiko mit der Anzahl der vorhandenen Bandwürmer steigt.
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Moxidectin hat, so wie andere makrozyklische
Lactone, keine Wirkung gegen Zestoden, und eine alternative Klasse
von Anthelmintika, wie Pyrantel oder Praziquantel, ist für die Bekämpfung von
Pferdebandwurm notwendig. Pyrantel ist wirksam, wenn man es in der
doppelten Dosis, wie normalerweise für die Bekämpfung von gastrointestinalen
(G. I.) Nematoden empfohlen, verabreicht. Praziquantel ist ein Anthelmintikum,
das zur Klasse der Pyrazinoisochinolin-Verbindungen gehört. Es ist
wirksam gegen Zestoden- und Trematoden-Infektionen bei Tieren und
Menschen. Praziquantel ist in Australien für die Bekämpfung von Bandwurm-Infektionen bei Pferden
mit einer Dosis von 2,5 mg/kg Körpergewicht
registriert.
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Moderne Endoparasiten-tötende Mittel,
wie Moxidectin und Praziquantel, haben einen weiten Sicherheitsbereich,
eine beträchtliche
Wirksamkeit gegen unreife oder Larvenstadien von Parasiten und ein
breites Wirkungsspektrum. Trotzdem ist die Nützlichkeit jedes Endoparasiten-tötenden Mittels
durch die inhärente Wirksamkeit
des Arzneistoffs selbst, seinen Wirkungsmechanismus, seine pharmakokinetischen
Eigenschaften, Merkmale bezüglich
des Wirtstieres, Merkmale bezüglich
der Zielparasiten und die Form der Verabreichung begrenzt.
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Die „ideale" Verabreichungsform für Endoparasiten-tötende Mittel
sollte ein breites Wirkungsspektrum gegen reife und unreife Parasiten
aufweisen, einfach an eine große
Anzahl von Tieren zu verabreichen sein, einen großen Sicherheitsbereich
haben, mit anderen Verbindungen kompatibel sein, wegen Rückständen keine
langen Absetzperioden benötigen
und wirtschaftlich sein. Anthelminthische Zusammensetzungen für Equiden
sind in der
US 5,824,653 beschrieben;
diese Zusammensetzungen sind jedoch in ihrer Konzentration der wirksamen
Mittel beschränkt
und erfordern daher Mehrfachdosen für wirksame Ergebnisse. Anthelminthische Formulierungen
sind auch in der
US 6,165,987 beschrieben;
diese für
die orale Verabreichung geeigneten Formulierungen sind jedoch auf
Pasten beschränkt,
die eine visuelle Identifizierung von Kontaminanten und eine genaue
Verabreichung der gemessenen Dosis schwierig machen.
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Es ist daher ein Ziel dieser Erfindung,
eine Endoparasitentötende
Gel-Zusammensetzung vorzusehen, die homogen und klar ist und die
höhere
Konzentrationen anthelminthischer oder Parasitentötender Mittel
als bisher bekannte Formulierungen ermöglicht.
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Ein weiteres Ziel dieser Erfindung
ist es, ein Verfahren zur Behandlung und Bekämpfung einer Infektion und
eines Befalls mit Endoparasiten bei homöothermischen Tieren, bei welcher
der Schutz im Vergleich zu bisher bekannten Formulierungen früher einsetzt
und für
eine längere
Zeitdauer anhält,
vorzusehen.
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Diese und andere Merkmale, Ziele
und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann aus der nachstehenden
detaillierten Beschreibung und aus den beigefügten Ansprüchen ersichtlich.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung sieht eine
Endoparasiten-tötende
Gel-Zusammensetzung vor, welche umfasst: 1,0% bis 3,5% Gew./Gew.
Moxidectin; 10,0% bis 15,0 Gew./Gew. Praziquantel; 4,0% bis 24,0
Gew./Gew. Benzylalkohol; 1,0% bis 34,0% Gew./Gew. Ethanol; 2,0%
bis 15,0 Gew./Gew. kolloidales Siliziumdioxid; 1,0% bis 20,0 Gew./Gew.
grenzflächenaktive
Substanz; und 35,0 bis 61,0 Gew./Gew. Öl.
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Die vorliegende Erfindung sieht weiters
die Verwendung einer Endoparasiten-tötenden Gel-Zusammensetzung
für die
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung und Bekämpfung einer
Infektion und eines Befalls mit Endoparasiten bei einem homöothermischen
Tier und ein Verfahren zur Herstellung einer Endoparasiten-tötenden Gel-Zusammensetzung
vor.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Endoparasiten-tötende Mittel, wie Moxidectin
und Praziquantel, können
oral in Form von Futterkonzentraten, Futterzusätzen, Tabletten, Oblaten („oblets"), Bolussen, Gels,
Pasten od. dgl., oder parenteral als Injektion verabreicht werden.
Von den oben erwähnten
Formulierungsarten ist wohl die für eine leichte Verabreichung,
eine effiziente und wirksame Dosierung und eine wirtschaftliche
und praktische Anwendung der Endoparasiten-tötenden Mittel Moxidectin und
Praziquantel am besten geeignete ein orales Gel oder eine orale Paste.
Futterzusätze
und Futterkonzentrate sind wegen der fehlenden Stabilitat dieser
Endoparasiten-tötenden
Mittel ungeeignet. Tabletten, Bolusse, Oblaten und Arzneitränke sind
zu mühsam
an eine große
Anzahl von Tieren wirksam zu verabreichen, und die parenterale Injektion
ist für
das Tier und den, der mit ihm umgeht, mit noch mehr Stress verbunden.
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Eine klare, leicht verwendbare Gel-Form
ist einer Paste vorzuziehen, weil sie sowohl für die Tiere als auch für die, die
mit den Tieren umgehen, einfacher ist, eine Kontaminierung ist leicht
sichtbar und der physikalische Zustand des Gels geht nach Aufbringen
von Scherung oder höherer
Temperatur leicht in einen flüssigen
Zustand über.
Diese Veränderung
von einem Gel in eine Flüssigkeit
unterstützt
die rasche Aufschließung des
oralen Gels im Maul des Tieres nach dem Einführen in die Mundhöhle. Dieser
Vorgang ermöglicht
den leichten Übergang
der Dosierungsform vom Maul in den Magen-Darm-Trakt, d. h., das
Produkt wird leicht geschluckt. Dagegen behalten Pasten-Formulierungen
ihre Struktur bei und werden oft aus dem Maul des Tieres ausgespuckt.
Feldversuche haben gezeigt, dass mit einem aktiven Ingrediens in
Gel-Form behandelte
Tiere keine der Anzeichen von Ekel und Unbehagen, wie Kopfschütteln, Drehen
der Zunge, Spucken oder nicht Fressen, zeigen, was für Tiere,
die mit einem aktiven Ingrediens in Pasten-Form behandelt werden,
charakteristisch ist.
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Überraschenderweise
zeigte es sich nun, dass Moxidectin und Praziquantel in einer klaren,
homogenen Gel-Zusammensetzung formuliert werden können. Die
Endoparasiten-tötende
Gel-Zusammensetzung der Erfindung umfasst:
1,0% bis 3,5%, vorzugsweise
1,5% bis 2,5%, mehr bevorzugt 1,9% bis 2,0% Gew./Gew. Moxidectin;
10%
bis 15%, vorzugsweise 12,0% bis 13,0%, mehr bevorzugt 12,0– 12,5%
Gew./Gew. Praziquantel;
4,0% bis 24,0%, vorzugsweise 18,0%
bis 22,0, mehr bevorzugt 22,0% Gew./Gew. Benzylalkohol;
1,0%
bis 34,0, vorzugsweise 5,0% bis 7,5% Gew./Gew. Ethanol;
2,0%
bis 15,0, vorzugsweise 6,5% bis 8,5% Gew./Gew. kolloidales Siliziumdioxid;
1,0%
bis 20,0%, mehr bevorzugt 3,0% bis 6,0% Gew./Gew. grenzflächenaktive
Substanz;
35,0 bis 61,0, mehr bevorzugt 42,0% bis 48,0 Gew./Gew. Öl.
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Fakultative Komponenten, die in der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorhanden sein können, inkludieren
Konservierungsmittel, wie butyliertes Hydroxytoluol, butyliertes
Hydroxyanisol, Sorbinsäure,
2-Hydroxy-biphenyl od. dgl., vorzugsweise butyliertes Hydroxytoluol;
Verdickungsmittel, wie Ethylcellulose, Xanthum-Gummi, Carageenan,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose od. dgl., vorzugsweise Ethylcellulose;
oder jeden herkömmlichen
inerten Exzipienten, der allgemein in Zusammensetzungen für die Tiergesundheit
verwendet wird.
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Grenzflächenaktive Substanzen, die
zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung geeignet
sind, inkludieren nicht-ionische grenzflächenaktive Substanzen, wie
Polyoxyethylen-Sorbitan-Ester, vorzugsweise Polysorbat 80, Polyethylenglykol-660-Hydroxystearat,
Polyoxy1-35-Rizinusöl
od. dgl., vorzugsweise einen Polyoxyethylen-Sorbitan-Ester, mehr
bevor zugt, Polysorbat 80.
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Öle,
die für
die Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung geeignet
sind, inkludieren Propylenglykol-dicaprylat/dicaprat, Caprylsäure/Caprinsäure-triglycerid
od. dgl., vorzugsweise Propylenglykol-dicaprylat/dicaprat.
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Vorteilhafter Weise gewährleistet
die klare, homogene, Endoparasiten-tötende Gel-Zusammensetzung der
Erfindung eine vollständige
und genaue Dosierung mit weniger Stress sowohl für das Tier als auch für den, der
mit dem Tier umgeht. Weiters ermöglicht
die erfindungsgemäße Gel-Zusammensetzung
höhere Konzentrationen
an aktivem Ingrediens, wobei die Notwendigkeit einer mehrfachen
Dosierung minimiert wird. Demgemäß sieht
die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Gel-Zusammensetzung
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung und Bekämpfung einer
Infektion und eines Befalls mit Endoparasiten bei einem homöothermischen
Tier vor, welche die orale Verabreichung einer wirksamen Menge einer
Gel-Zusammensetzung, die 1,5% bis 3,5% Gew./Gew. Moxidectin; 10,0
bis 15,0% Gew./Gew. Praziquantel; 4,0% bis 24,0 Gew./Gew. Benzylalkohol;
1,0% bis 34,0% Gew./Gew. Ethanol; 2,0% bis 15,0% Gew./Gew. kolloidales
Siliziumdioxid; 1,0% bis 20,0% Gew./Gew. grenzflächenaktive Substanz; und 35,0%
bis 61,0% Gew./Gew. Öl
aufweist, an das Tier umfasst.
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Wirksame Mengen können gemäß der allgemeinen Gesundheit
des Tieres, dem Grad der Infektion oder des Befalls, der Parasiten-Spezies, dem Alter
des Tieres, und den infizierten oder befallenen Organen variieren.
Im Allgemeinen sind Mengen der Gel-Zusammensetzung ausreichend,
um 0,3 mg bis 0,5 mg, vorzugsweise 0,4 mg Moxidectin pro kg Körpergewicht
des Tieres, und etwa 2,0 mg bis 3,0 mg, vorzugsweise 2,5 mg Praziquantel
pro kg Körpergewicht
des Tieres geeignet.
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Homöothermische Tiere, die zur
Behandlung im erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet sind, inkludieren pferdeartige, rinderartige, schafartige,
schweineartige, ziegenartige, hundeartige, katzenartige od. dgl. Tiere,
vorzugsweise pferdeartige Tiere, mehr bevorzugt Pferde.
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Die vorliegende Erfindung sieht auch
ein Verfahren zur Herstellung einer Endoparasiten-tötenden Gel-Zusammensetzung
vor, welches einen oder mehrere der folgenden Schritte umfasst:
- 1) Bilden einer Lösung A, die eine Mischung von
Benzylalkohol und Ethanol und gegebenenfalls einem Verdickungsmittel,
wie Ethylcellulose, enthält;
- 2) Suspendieren von Praziquantel in einem Öl, wie Propylenglykol-dicaprylat/dicaprat,
welches auf 80°C vorgewärmt worden
ist, zur Bildung einer Suspension B;
- 3) Mischen der Lösung
A mit der Suspension B bei Temperaturen ≤ 50°C bis eine Lösung C, die bei Raumtemperatur
homogen ist, erhalten wird;
- 4) Mischen der grenzflächenaktiven
Substanz und gegebenenfalls butyliertem Hydroxytoluol mit der Lösung C zur
Bildung einer Lösung
D;
- 5) schrittweises Zumischen von Moxidectin und kolloidalem Siliziumdioxid
zur Lösung
D zur Bildung eines Gels E; und
- 6) Mischen des Gels E unter einem Vakuum zur Bildung einer klaren,
gelben Endoparasiten-tötenden Gel-Zusammensetzung,
die im Wesentlichen frei von Luft ist.
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BEISPIEL
1
Herstellung der Endoparasiten-tötenden Gel-Zusammensetzung
A
Komponenten-Beschreibung | %
Gew./Gew. |
Moxidectin,
90% Wirksamkeit | 1,95 |
Praziquantel,
100% Wirksamkeit | 12,17 |
Benzylalkohol | 22,00 |
butyliertes
Hydroxytoluol | 0,08 |
Polysorbat
801 | 5,00 |
kolloidales
Siliziumdioxid | 7,50 |
Ethylcellulose
(Visk. 4) | 0,25 |
dehydratisierter
Alkohol, USP | 5,00 |
Propylenglykol-dicaprylat/dicaprat2 | 45,84
(q. s.3) |
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Herstellungsverfahren
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Schritt 1. Ethylcellulose als Verdickungsmittel
wird langsam unter Rühren
in einer Mischung von Benzylalkohol und Ethanol gelöst.
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Schritt 2. Propylenglykol-dicaprylat/dicaprat,
welches auf 80°C
vorgewärmt
wurde, wird mit Praziquantel zur Bildung einer Suspension aufgeschlämmt. Wenn
die Temperatur der Suspension < 50°C ist, wird
die in Schritt 1 erhaltene Lösung
zugegeben, das Rühren
wird fortgesetzt, bis das Praziquantel aufgelöst ist, und die resultierende
Mischung wird auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Schritt 3. Butyliertes Hydroxytoluol
und Polysorbat 80 werden zur in Schritt 2 erhaltenen Mischung unter
fortgesetztem Rühren
zugegeben.
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Schritt 4. Moxidectin wird zur in
Schritt 3 erhaltenen Mischung unter Rühren zugegeben.
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Schritt 5. Kolloidales Siliziumdioxid
wird zur in Schritt 4 erhaltenen Mischung zugegeben, und Mischen unter
Vakuum unter Verwendung eines geeigneten Mischers wird fortgesetzt,
bis ein klares, gelbes Gel, das frei von Luft ist, gebildet ist.
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BEISPIEL 2
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Vergleichende Feld-Evaluierung
der Wirksamkeit der Zusammensetzung A
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Bei dieser Evaluierung werden Pferde
mit bekanntem Strongylus-Befall oral mit einer Dosis von 0,4 mg/kg
Moxidectin und 2,5 mg/kg Praziquantel-Gel (Zusammensetzung A) oder
mit einer Dosis von 0,2 mg/kg Abamectin und 2,5 mg/kg Praziquantel-Paste
(EQUIMAX®,
erzeugt von Virbac, New South Wales, Australien) behandelt, oder
sie erhalten keine Behandlung (Kontrolle). Jede Behandlung umfasst
10 Pferde. Eizählungen im
Kot (fecal egg counts, FEC) werden durchgeführt und in zweiwöchigen Intervallen
nach der Behandlung aufgezeichnet. Die Daten werden gemittelt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle I gezeigt.
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Tabelle
I
Vergleichende Evaluierung
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Wie aus den in Tabelle I gezeigten
Daten ersichtlich ist, weist die Gel-Zusammensetzung der Erfindung eine
signifikant gesteigerte Wirksamkeit über einen längeren Zeitraum auf als eine
vergleichbare, im Handel erhältliche
Pasten-Zusammensetzung.
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BEISPIEL 3
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Evaluierung
der Endoparasiten-tötenden
Wirksamkeit der Zusammensetzung A
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Bei dieser Evaluierung wird eine
Gruppe von 12 Pferden oral mit einer Dosis von 0,4 mg/kg Moxidectin und
2,5 mg/kg Praziquantel (Zusammensetzung A) behandelt, und eine Gruppe
von 12 Pferden bleibt unbehandelt (Kontrolle). Zwei Wochen nach
der Behandlung werden die Parasiten-Belastungen bestimmt, und die Wirksamkeit
für die
behandelten Tiere wird errechnet. Die Daten sind gemittelt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt.
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Parasiten
Spalten-Überschrift | Wissenschaftliche
Bezeichnung |
G.
intest. | G.
intestinalis |
G.
nasalis | G.
nasalis |
Paranopl. | Paranoplocchiphila |
Anoplo.
Spp. | Anoplocephala
Spp. |
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Tabelle
II
Evaluierung der Endoparasiten-tötenden Wirksamkeit % Wirksamkeit
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Wie aus den Daten in Tabelle II zu
sehen ist, weist die Gel-Zusammensetzung
der Erfindung eine hochgradige Wirksamkeit gegenüber einem breiten Spektrum
von Endoparasiten auf.
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BEISPIEL 4
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Wirksamkeit der Gel-Formulierung
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26 männliche Ponys der New Forest-Kreuzung
mit einem Alter von etwa 1–2
Jahren wurden bei dieser Untersuchung verwendet. Alle stammten von
einem Gebiet des New Forest, auf welchem Tiere, von welchen man
weiß,
dass sie mit Gasterophilus spp. und A. perfoliata infiziert sind,
geweidet hatten. Dies wurde durch eine Obduktion von Material an
einem Pferdeschlachthof in Süd west-England,
die vor dem Versuch durchgeführt
wurde, beurteilt. Die Pferde wurden 18 Tage vor der Behandlung in
kleinen Gruppen zu 4–6
Tieren untergebracht. Jedes Pferd wurde von einem Tierarzt untersucht,
um seine Eignung zur Verwendung bei diesem Versuch festzustellen.
Eine Obduktion von zwei zufällig
ausgewählten „Tracer"-Tieren sieben Tage
vor der Behandlung zeigte eine moderate Belastung mit P. mamillana
und A. perfoliata, sowie eine moderate bis starke Belastung mit
sowohl den L2- als auch den L3-Stadien von G. intestinalis und G.
nasalis.
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Die übrigen 24 Tiere wurden nach
steigendem Körpergewicht
gereiht, um 12 Paare zu bilden, dann zufällig entweder den unbehandelten
Kontroll- oder der Moxidectin/Praziquantel-Gel-Gruppe zugeteilt.
Letzteres wurde in einer Rate von 0,5 ml/25 kg Körpergewicht verabreicht, um
0,4 mg Moxidectin und 2,5 mg Praziquantel/kg Körpergewicht vorzusehen. Die
Behandlung bestand in einer einzigen oralen Verabreichung in den Hintergrund
des Mauls an der Zungenbasis. Die Tiere wurden unter Verwendung
von vorgefüllten
Spritzen behandelt, die auf die nächstliegenden 25 kg abgestuft
waren. Die Spritzen wurden vor und nach der Behandlung gewogen,
um die tatsächlich
verabreichte Dosis zu bestimmen.
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An den Tagen 13–14 nach der Behandlung wurden
alle Tiere einer Nekropsie unterzogen, und ihre Belastung mit Dassellarven
und Bandwürmern
wurde bestimmt. Kotproben wurden 14 Tage vor der Behandlung und
zur Zeit der Nekropsie, am Tag 13–14 nach der Behandlung genommen
und auf das Vorhandensein von Bandwurm-Eiern und Strongylus-Eiern
unter Verwendung einer modifizierten Mc-Master-Flotationstechnik untersucht.
Bei der Nekropsie wurde der Magen-Darm-Trakt vom Magen bis zum Dickdarm
entfernt und zwecks separater Bearbeitung durch Ligatur in Magen,
Dünndarm,
Zökum,
ventrales und dorsales Colon unterteilt.
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An der Magenschleimhaut und im Mageninhalt
vorhandene Gasterophilus spp.-Larven wurden zwecks Zählung entfernt.
Die Identifizierung einzelner Spezies und der Stadien erfolgte gemäß dem in
Wells und Knipling (1937) beschriebenen Schlüssel. Jeder Abschnitt des Darmes
wurde geöffnet
und der Inhalt gesammelt. Jegliche sichtbare Bandwürmer, die
an der Darmwand zurückblieben,
wurden auf ähnliche
Weise zwecks Identifizierung und Zählung entfernt. Die Identifizierung
einzelner Bandwurm-Spezies erfolgte gemäß der Stelle, an der sie vorwiegend
auftraten, der Größe und anderer
morphologischer Merkmale. Eine undiffe renzierte Kotprobe, die bei
der Nekropsie der unbehandelten Gruppe genommen wurde, wurde gezüchtet, um
Spezies/Genus der vorhandenen Nematode zu identifizieren.
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Dassellarven- und Bandwurmzählungen
wurden vor der Analyse durch eine Transformation Y = ln(Zählung +
1) umgewandelt. Die beiden Gruppen wurden unter Verwendung einer
Zweiweg-Analyse der Varianz mit einem Signifikanz-Level, der auf
der Höhe
von 5% eingestellt war, verglichen. Es wurde ermittelt, dass die
Moxidectin/Praziquantel-Kombinations-Gel-Formulierung für pferdeartige
Tiere eine Aktivität
gegen eine spezifische Parasiten-Spezies hat, wenn jede der folgenden
drei Bedingungen erfüllt
waren:
- 1. die Wirksamkeit ist gleich oder höher als
90%, wie mit dem geometrischen Mittel bestimmt;
- 2. mindestens sechs Kontroll-Tiere wurden mit derselben Parasiten-Spezies
infiziert; und
- 3. die Behandlungswirkung ist bei < 0,05 Höhe signifikant.
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Ergebnisse
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Bei keinem der behandelten Tiere
wurden nach der Behandlung negative Auswirkungen beobachtet. Die
Gelformulierung schien auch schmackhaft zu sein. Abgesehen von einem
Pferd, welches zufällig
das Doppelte der empfohlenen Dosis einnahm, indem es auf die Spritze
biss, reichte die tatsächlich
verabreichte Dosis von 94 bis 102 (Mittel 99)% der Ziel-Dosis.
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Alle 24 Ponys hatten positive Strongylus-Ei-Zählungen
vor der Behandlung. Die Eizählungen
reichten von 60-1050, mit einem Mittel von 252 Eiern pro Gramm (EPG).
Nach der Behandlung lagen die Zahlen bei 288 (Bereich 0-980) epg
für die
Kontrollen und 0,3 epg (ein positives Tier) für die behandelte Gruppe, was
eine Reduktion um 99,9% darstellt. Eine Coprokultur von gepooltem
Kot der Kontrollgruppe zum Zeitpunkt der Schlachtung zeigte, dass
die Strongylus-Population aus 68% Cyathostoma spp. und 32% Strongylus
spp. zusammengesetzt war.
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Alle 12 Kontrollen wiesen bei der
Nekropsie eine A. perfoliata-Belastung auf, wie in Tabelle III gezeigt. Die
Anzahl reichte von 1–36
mit einem geometrischen Mittel von 6,7. Dagegen hatte die behandelte
Gruppe Null-Zählungen.
Zehn von den 12 Ponys waren auch mit P. mamillana (Mittel 11,2,
Bereich 1 bis 133) infiziert, wogegen bei der behandelten Gruppe
ein einziger Bandwurm bei nur einem Tier gefunden wurde (Mittel
0,1), was eine Wirksamkeitszahl von 99,9% (P < 0,001) ergab. Bei keinem der Pferde
wurde A. magna gefunden. Bei Kotuntersuchungen wurden bei keinem
Tier Bandwurmeier nachgewiesen, weder vor noch nach der Behandlung.
Dies zeigt eine fehlende Empfindlichkeit der Mc-Master-Flotationstechnik zur Bestimmung
des Vorhandenseins von Bandwurmeiern im Kot.
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Es zeigte sich, dass alle Kontrolltiere
mit G. intestinalis und G. nasalis infiziert waren. Sowohl das L2- als
auch das L3-Stadium
war vorhanden. Für
G. intestinalis lagen die Zahlen im Bereich von 13–278 (Mittel 91,9)
bzw. 2–312
(Mittel 89,4). Entsprechende Zahlen für die behandelte Gruppe waren
0–24 (Mittel
2,3) und 0–17
(Mittel 3,9), was Zahlen einer %-Reduktion von 97,5 (P < 0,001) und 95,6
(P < 0,001) für die Stadien
L2 bzw. L3 ergab. Die Anzahl an G. nasalis in den Kontrollen lag
im Bereich von 12–400
(Mittel 46,7) für
L2 und 25–140
(Mittel 80,8) für
L3. Bei der behandelten Gruppe waren die Zahlen 0–10 (Mittel
1,4) und 0–8
(Mittel 0,3), was eine 97%ige (P < 0,001)
und 99,6%ige (P < 0,001)
Wirksamkeit gegen die Stadien L2 bzw. L3 ergab.
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Die Ergebnisse dieser Untersuchung
bestätigen,
dass das Moxidectin/Praziquantel-Gel für pferdeartige Tiere mit 0,4
mg Moxidectin und 2,5 mg Praziquantel/kg Körpergewicht gegen Bandwürmer und
Dassellarven bei natürlich
infizierten Pferden im Vereinigten Königreich hoch wirksam ist.
Es war zu 99–100%
wirksam gegen A. perfoliata und P. mamillana, und zu 95,6–99,6% wirksam
gegen die Stadien L2 und L3 von G. intestinalis und G. nasalis.
Das Produkt wurde gut vertragen und wurde von den Tieren angenommen.
Die 99,9 Reduktion der Strongylus-Kot-Eizählungen läßt darauf schließen, dass
Moxidectin in Verbindung mit Praziquantel weiterhin eine ausgezeichnete
Wirkung gegen gastrointestinale Nematoden hat.
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Tabelle
III
Mittlere Bandwurm- und Dassellarven-Zählungen bei Nekropsie
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BEISPIEL 5
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Eine zweiteilige Feldstudie umfasste
insgesamt 43 Pferde für
den Nematoden-Teil (I) und weitere 8 Pferde für den Bandwurm-Teil (II). Teil I:
Gruppe A (N = 26) wurde mit dem Moxidectin/Praziquantel-Gel behandelt,
Gruppe B (N = 10) erhielt eine Abamectin/Praziquantel-Paste, und
9 Pferde in Gruppe C verblieben als unbehandelte Kontrollgruppe.
Die Wirksamkeit wurde durch Eier-pro-Gramm(epg)-Kot-Messungen überwacht:
der durchschnittliche Challenge in Gruppe C lag im Bereich von 773,3
bis 2928,9 epg. Bei Befolgung einer allgemeinen Behandlungsempfehlung,
wenn 50% der Pferde in der Gruppe epg ≥ 299 aufweisen, müssten die
Pferde in Gruppe B zwischen 6 und 8 Wochen behandelt werden, wenn
6 von 8 Pferden, von welchen Proben genommen wurden, epg ≥ 200 hätten. Die
Pferde der Gruppe A rechtfertigten zu keiner Zeit während des
14 wöchigen
Untersuchungszeitraums eine Behandlung. Die Gruppe C musste zum
Zeitpunkt der Woche 12 zwecks Wohlergehen der Tiere behandelt werden.
Die Wirksamkeit gegen Bandwurm betrug 100%. Eine Sicherheitsstudie
bei 14 jungen Fohlen im Alter von 3 bis 7 Wochen zeigte, dass Moxidectin
2%/ Praziquantel 12,5%-Gel für
Pferde sicher war, wenn es bis zum Dreifachen der empfohlenen Dosisrate
angewendet wurde.