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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Picolinsäurederivate, ihr Herstellungsverfahren,
ihre Verwendung als Fungizide, insbesondere in Form fungizider Zusammensetzungen,
und Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener
Pilze von Kulturpflanzen mithilfe dieser Verbindungen oder Zusammensetzungen.
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Picolinsäurederivate
mit fungizider Wirkung sind in der Literatur bekannt. So werden.
Antimycin und bestimmte seiner Derivate, die insbesondere in der
Patentanmeldung WO-A-99/11127 und von Kuzo SHIBATA et al. (The Journal
of Antibiotics, 51 (12), (1998), 1113-1116) beschrieben sind, als wirksam
gegen phytopathogene Pilze von Pflanzen mit guter Wirksamkeit dargestellt.
Diese Verbindungen besitzen ebenso wie die im Patent US-A-3,228,950
beschriebenen keine Substituenten an Position 4 des Pyridinkerns.
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Die
Patentanmeldung WO-A-00/26191 stellt Picolinamidderivate vor, die
gegebenenfalls an Position 4 mit einem Methoxyrest substituiert
sind. Die Patentanmeldung WO-A-95/25723 wiederum schlägt 3-Pyridylcarbonsäurederivate
vor.
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Diese
bekannten Verbindungen haben jedoch den Nachteil, dass sie toxische
Produkte sind, was jede Verwendung dieser Produkte in der Landwirtschaft
zur Ausrottung phytopathogener Krankheiten von Kulturpflanzen verbietet.
Außerdem
stammen diese Verbindungen aus Fermentationsbrühen und besitzen relativ komplexe
chemische Strukturen. So bleiben die Herstellungen und Reinigungen
dieser Verbindungen schwierige und teure Arbeitsgänge, was
jegliche industrielle Synthese und Markteinführung wenig rentabel macht.
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Amidderivate
von Picolinsäure
sind ebenfalls aus der Veröffentlichung
der Patentanmeldung JP-11228542 bekannt. Von diesen Derivaten wird
gesagt, dass sie potenzielle fungizide Aktivitäten und schwache Toxizität besitzen,
so dass sie in pharmazeutischen Produkten eingesetzt werden können. Andere Picolinsäurederivate
sind auch aus der Patentanmeldung EP-A-0 690 061 bekannt, in der
diese Verbindung als Synthesezwischenprodukte zur Herstellung von
Pyridothiadiazolen verwendet werden.
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Somit
besteht eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
neue Familie von Picolinsäurederivaten
vorzuschlagen, die nicht die vorstehend genannten Nachteile aufweisen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine neue Familie
von Verbindungen vorzuschlagen, die im Vergleich zu den bekannten
Fungiziden, Antimycin oder Derivaten eine sowohl quantitativ als
auch qualitativ verbesserte Wirksamkeit besitzen. Unter Aktivität wird eine
fungizide Aktivität
verstanden; unter quantitativer Verbesserung wird eine bessere Bekämpfung phytopathogener
Pilze auf Kulturpflanzen verstanden und unter qualitativer Verbesserung
ein breiteres Wirkungsspektrum, d.h. eine Bekämpfung einer größeren Vielfalt
an phytopathogenen Pilzen von Kulturpflanzen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine neue Familie
von Verbindungen mit einer Toxizität und/oder Phytotoxizität und/oder Ökotoxizität vorzuschlagen,
die im Vergleich zu den bekannten Fungizidverbindungen, insbesondere
Antimycin und seinen Derivaten, verbessert sind.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine neue Familie
von Verbindungen vorzuschlagen, die die vorstehend dargelegten Eigenschaften
insbesondere gegenüber
Kulturpflanzen, wie Getreiden, Reis, Mais, Obstbäumen, Waldbäumen, Weinstöcken, ölerzeugenden
Kulturpflanzen, proteinerzeugenden Kulturpflanzen, Gemüsekulturpflanzen,
Solanaceen, Futterrübe,
Flachs, Zitrusfrüchten,
Bananenbaum, Zierpflanzen und Tabak, besitzen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine neue Familie
von Picolinsäurederivaten
vorzuschlagen, die die vorstehend genannten Eigenschaften insbesondere
gegenüber
Kulturpflanzen, wie Getreiden, Reis, Mais, Obstbäumen, Waldbäumen, Weinstöcken, ölerzeugenden
Kulturpflanzen, proteinerzeugenden Kulturpflanzen, Gemüsekulturpflanzen,
Solanaceen, Futterrübe,
Flachs, Zitrusfrüchten,
Bananenbaum, Zierpflanzen und Tabak, besitzen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht auch darin, eine
neue Familie von Picolinsäurederivaten
vorzuschlagen, die sich zur Behandlung und zum Schutz von Bauholz
gegen Pilzkrankheiten eignen. Tatsächlich kann das Bauholz, das
beispielsweise zur Herstellung von Möbeln oder Bauwerken (Gerüsten, Wänden, Decke
(Dach), Fußböden usw.)
verwendet wird, verschiedenen Beschädigungen u.a. aufgrund phytopathogener
Pilze unterliegen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen gestatten
es auch, diese Angriffe zu bekämpfen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine neue
Familie von Picolinsäurederivaten
vorzuschlagen, die zur Human- und Tiertherapeutik geeignet sind.
Tatsächlich
können
sich die Picolinsäurederivate,
die Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind, aufgrund ihrer fungiziden Eigenschaften zur
Behandlung von Pilzkrankheiten, wie beispielsweise Mykosen und Candidosen,
bei Mensch und Tier als geeignet erweisen.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass diese Aufgaben insgesamt oder teilweise durch Picolinsäurederivate,
wie die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen, gelöst werden
können.
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Allgemeine Definition
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I):
worin:
- • G für ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom steht,
- • n
für 0 oder
1 steht,
- • Q1 ein Sauerstoffatom ist,
- • Q2 die Gruppe -NR4R5 ist,
- • Z
ausgewählt
ist aus einem Wasserstoffatom, einem Cyanorest, einem Alkyl-, Allyl-,
Aryl-, Arylalkyl-, Propargyl-, Cycloalkyl-, Halogencycloalkyl-,
Alkenyl-, Alkinyl-, Cyanoalkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-,
Alkylthioalkyl-, Halogenalkylthioalkyl-, N-Alkylaminoalkyl-, N,N-Dialkylaminoalkyl-,
Acylaminoalkyl-, Alkoxycarbonylaminoalkyl-, Aminocarbonylaminoalkyl-,
Alkoxycarbonyl-, N-Alkylaminocarbonyl-, N,N-Dialkylaminocarbonyl-,
Acyl-, Thioacyl-, Alkoxythiocarbonyl-, N-Alkylaminothiocarbonyl-,
N,N-Dialkylaminothiocarbonyl-,
Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-, Alkylsulfonyl-, Halogenalkylsulfonyl-,
Alkoxysulfonyl-, Aminosulfonyl-, N-Alkylaminosulfonyl-, N,N-Dialkylaminosulfonyl-,
Arylsulfinyl-, Arylsulfonyl-, Aryloxysulfonyl-, N-Arylaminosulfonyl-,
N,N-Diarylaminosulfonyl-
und N,N-Arylalkylaminosulfonylrest;
- • Y
ausgewählt
ist aus einem Halogenatom, einem Hydroxy-, Mercapto-, Nitro-, Thiocyanato-,
Azido-, Cyano-, Pentafluorsulfonylrest, einem Alkyl-, Halogenalkyl-,
Alkylthio-, Halogenalkylthio-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-,
Alkylthioalkyl-, Halogenalkylthioalkyl-, Cyanoalkyl-, Cyanoalkoxy-,
Cyanoalkylthio-, Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-, Alkyl sulfonyl-,
Halogenalkylsulfonyl-, Alkoxysulfonylrest,
einer Cycloalkyl-,
Halogencycloalkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkenyloxy-, Alkinyloxy-,
Alkenylthio-, Akinylthiogruppe,
einer Amino-, N-Alkylamino-,
N,N-Dialkylamino-, -NHCOR10-, -NHCSR10-, N-Alkylaminocarbonylamino-, N,N-Dialkylaminocarbonylamino-,
Aminoalkyl-, N-Alkylaminoalkyl-, N,N-Dialkylaminoalkyl-, Acylaminoalkyl-,
Thioacylamino-, Alkoxythiocarbonylamino-, N-Alkylaminothiocarbonylamino-,
N,N-Dialkylaminothiocarbonylamino-, N,N-Arylalkylaminocarbonylamino-,
N-Alkylsulfinylamino-,
N-Alkylsulfonylamino-, N-Alkyl(alkylsulfonyl)amino-, N-Arylsulfinylamino-,
N-Arylsulfonylamino-, N-Alkoxysulfonylamino-, N-Alkoxysulfinylamino-,
N-Halogenalkoxysulfinylamino-, N-Halogenalkoxysulfonylamino-, N-Arylamino-,
N,N-Diarylamino-, Arylcarbonylamino-, Alkoxycarbonylamino-, N-Arylaminocarbonylamino-,
N,N-Diarylaminocarbonylamino-, Arylthiocarbonylamino-, Aryloxythiocarbonylamino-,
N-Arylaminothiocarbonylamino-, N,N-Diarylaminothiocarbonylamino-,
N,N-Arylalkylaminothiocarbonylaminogruppe,
einem Acyl-, Carboxy-,
Carbamoyl-, N-Al-kylcarbamoyl-,
N,N-Dialkylcarbamoyl-, Niederalkoxycarbonyl-, N-Arylcarbamoyl, N,N-Diarylcarbamoyl-,
Aryloxycarbonyl-, N,N-Arylalkylcarbamoylrest und einer Iminogruppe
der Formel:
- • X1 und X2 gleich oder
verschieden sind und unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus einem Wasserstoffatom, einem Halogenatom,
einem Hydroxy-,
Mercapto-, Nitro-, Thiocyanato-, Azido-, Cyano-, Pentafluorsulfonylrest,
einem Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxy-, Halogenalkoxy-, Alkylthio-,
Halogenalkylthio-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-, Alkylthioalkyl-,
Halogenalkylthioalkyl-, Cyanoalkyl-, Cyanoalkoxy-, Cyanoalkylthio-,
Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-, Alkylsulfonyl-, Halogenalkylsulfonyl-
und Alkoxysulfonylrest oder
- • X1 und X2 auch miteinander
verbunden sein können,
so dass ein 4- bis 8-gliedriger gesättigter, teilweise ungesättigter
oder vollständig
ungesättigter
Ring gebildet wird, der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome
enthält,
die aus Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff und Phosphor ausgewählt sind,
- • R4 und R5 gleich oder
verschieden sind und unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus einem Wasserstoffatom und einem Arylrest, der gegebenenfalls
mit einem oder mehrere Resten substituiert ist, die unabhängig voneinander
aus R9, Arylalkyl und einer Gruppe -T-R8 ausgewählt
sind,
- • T
für eine
direkte Bindung oder einen zweiwertigen Rest, der ausgewählt ist
aus einem Rest -(CH2)m-,
wobei m einen Wert zwischen 1 und 12, einschließlich der Grenzen, annimmt,
wobei der Rest gegebenenfalls durch ein oder zwei Heteroatome, die
aus Stickstoff, Sauerstoff und/oder Schwefel ausgewählt sind,
unterbrochen oder begrenzt sein kann, einen Oxyalkylen-, Alkoxyalkylen-,
Carbonyl-(-CO-), Oxycarbonyl-(-O-CO-), Carbonyloxy-(-CO-O-), Sulfinyl-(-SO-),
Sulfonyl-(-SO2-), Oxysulfonyl-(-O-SO2-), Sulfonyloxy-(-SO2-O-),
Oxysulfinyl-(-O-SO-), Sulfinyloxy-(-SO-O-), Thio-(-S-), Oxy-(-O-),
Vinyl-(-C=C-), Ethinyl(-C=C-), -NR9-, -NR9O-, -ONR9-, -N=N-,
-NR9-NR10-, -NR9-S-, -NR9-SO-, -NR9-SO2-, -S-NR9-,
-SO-NR9-, -SO2-NR9-, -CO-NR9-O- und
-O-NR9-CO-
Rest steht,
- • R8 aus einem Wasserstoffatom, einem Aryl-
oder Heterocyclylrest ausgewählt
ist,
- • R9 und R10, die gleich
oder verschieden sind, unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus einem Wasserstoffatom, einem Halogenatom, einem Hydroxy-,
Mercapto-, Nitro-, Thiocyanato-, Azido-, Cyano- oder Pentafluorsulfonylrest,
einem Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxy-, Halogenalkoxy-, Alkylthio-,
Halogenalkylthio-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-, Alkylthioalkyl-,
Halogenalkylthioalkyl-, Arylalkyl-, Cyanoalkyl-, Cyanoalkoxy-, Cyanoalkylthio-,
Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-, Alkylsulfonyl-, Halogenalkylsulfonyl- und Alkoxysulfonylrest,
sowie
gegebenenfalls die N-Oxide, geometrischen und/oder optischen Isomere,
Enantiomere und/oder Diastereoisomere, tautomeren Formen, die Salze,
Metall- und metallartigen
Komplexe der Verbindungen der Formel (I), wie definiert,
mit
der Beschränkung,
dass, wenn G-Z eine Hydroxygruppe ist, R4 ein
Wasserstoffatom ist und R5 die Gruppedarstellt, Y weder eine Methylnoch
eine Methylthiogruppe sein kann.
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Die
tautomeren Formen von Verbindungen der Formel (I), wie vorstehend
definiert, sind ebenfalls von der Erfindung umfasst. Unter tautomeren
Formen werden alle isomeren Formen verstanden, die in dem Werk "The tautomerism of
heterocycles, Advances in Heterocyclic Chemistry, Supplement 1" von J. Elguero,
C. Martin, A.R. Katritzky und P. Linda, veröffentlicht von Academic Press,
New York, 1976, Seiten 1-4 beschrieben sind.
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Die
folgenden generischen Begriffe werden ferner mit den folgenden Bedeutungen
verwendet:
- • Halogenatom
bedeutet ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder Iodatom,
- • Alkylreste
sowie Gruppen, die diese Alkylreste enthalten, (Alkoxy, Alkylcarbonyl
oder Acyl usw.) tragen, wenn nicht anders angegeben, 1 bis 6 Kohlenstoffatome
in einer geraden oder verzweigten Kette und sind gegebenenfalls
substituiert,
- • halogenierte
Alkyl-, Alkoxy- und Hologencycloalkylreste können ein oder mehrere gleiche
oder verschiedene Halogenatome enthalten,
- • Cycloalkylreste
tragen 3 bis 6 Kohlenstoffatome und sind gegebenenfalls substituiert,
- • Alkenyl-
und Alkinylreste sowie Gruppen, die diese Gruppen enthalten, tragen,
wenn nicht anders angegeben, 2 bis 6 Kohlenstoffatome in einer geraden
oder verzweigten Kette und sind gegebenenfalls substituiert,
- • Acylrest
bedeutet Alkylcarbonyl oder Cycloalkylcarbonyl, wobei der Alkylanteil
1 bis 6 Kohlenstoffatome und der Cycloalkylanteil 3 bis 6 Kohlenstoffatome
enthält,
wenn nicht anders angegeben, und sie sind gegebenenfalls substituiert,
- • Alkylenrest
steht für
den zweiwertigen Rest -(CH2)m-,
wobei m eine ganze Zahl gleich 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 darstellt,
- • der
Begriff "Aryl" in "Aryl" und "Arylalkyl" bedeutet gegebenenfalls
substituiertes Phenyl oder Naphthyl,
- • der
Begriff "Heterocyclyl" in "Heterocyclyl" und "Heterocyclylalkyl" bedeutet einen gesättigten,
teilweise ungesättigten
oder ungesättigten,
gegebenenfalls substituierten Ring mit 4 bis 10 Gliedern, der ein
oder mehrere gleiche oder verschiedene Heteroatome enthält, die
aus Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Silizium und Phosphor ausgewählt sind,
- • wenn
der Aminorest disubstituiert ist, sind die zwei Substituenten gleich
oder verschieden oder können auch
zusammen mit dem Stickstoffatom, das sie trägt, einen gesättigten,
teilweise ungesättigten
oder ungesättigten
stickstoffhaltigen Heterocyclus mit insgesamt 5 oder 6 Atomen bilden,
- • wenn
der Carbamoylrest disubstituiert ist, sind die zwei Substituenten
gleich oder verschieden oder können
auch zusammen mit dem Stickstoffatom, das sie trägt, einen gesättigten,
teilweise ungesättigten
oder ungesättigten
stickstoffhaltigen Heterocyclus mit insgesamt 5 oder 6 Atomen bilden,
- • wenn
nicht anders angegeben, wird der Ausdruck "gegebenenfalls substituiert", der eine organische
Gruppe bezeichnet, auf die verschiedenen Reste angewendet, die diese
Gruppe bilden, und bedeutet, dass die verschiedenen Reste gegebenenfalls
durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Reste R9 und/oder Aryl- und/oder Arylalkylreste
substituiert sind.
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Gemäß einer
Variante der vorliegenden Erfindung betrifft diese Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert und wobei X1 und X2 jeweils
ein Wasserstoffatom darstellen.
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Nach
einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung betrifft diese
Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert und wobei Q1 aus einem Sauerstoff- und einem Schwefelatom
ausgewählt
ist.
-
Nach
einer dritten Variante der vorliegenden Erfindung betrifft diese
Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert und wobei Z
aus einem Alkylrest und einem Wasserstoffatom oder einem spaltbaren
Rest ausgewählt
ist, der wieder Wasserstoff ergeben kann, beispielsweise Alkoxyalkyl,
Halogenalkoxyalkyl, Alkylthioalkyl, Halogenalkylthioalkyl, N-Alkylaminoalkyl,
N,N-Dialkylaminoalkyl, Acylaminoalkyl, Acyl, Thioacyl, Cyanoalkyl,
Alkoxythiocarbonyl, N-Alkylaminothiocarbonyl, N,N-Dialkylaminothiocarbonyl oder
Alkylsulfinyl.
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Eine
andere Variante der vorliegenden Erfindung betrifft Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert und wobei Y
aus einem Halogenatom, einem Hydroxy-, Mercapto-, Nitro-, Thiocyanato-,
Azido-, Cyano-, Pentafluorsulfonyrest, einem Alkyl-, Halogenalkyl-,
Alkylthio-, Halogenalkylthio-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-,
Alkylthioalkyl-, Halogenalkylthioalkyl-, Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-,
Alkylsulfonyl-, Halogenalkylsulfonyl-, Alkoxysulfonylrest, einer
Amino-, N-Alkylamino-, N,N-Dialkylamino-, -NHCOR10-, -NHCSR10-, N-Arylamino-,
N,N-Diarylamino-,
Arylcarbonylamino-, Arylthiocarbonylamino-, Aryloxythiocarbonylamino-
und N,N-Arylalkylaminothiocarbonylaminogruppe
ausgewählt
ist.
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Genauer
gesagt, betrifft die vorliegende Erfindung Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert, mit den folgenden
Merkmalen allein oder in Kombination:
- • X1 und X2 stehen jeweils
für ein
Wasserstoffatom,
- • Z
ist aus einem Alkylrest und einem Wasserstoffatom oder einem spaltbaren
Rest, der wieder Wasserstoff ergeben kann, ausgewählt, zum
Beispiel Alkoxyalkyl, Halogenalkoxyalkyl, Alkylthioalkyl, Halogenalkylthioalkyl,
N-Alkylaminoalkyl, N,N-Dialkylaminoalkyl, Acylaminoalkyl, Acyl,
Thioacyl, Cyanoalkyl, Alkoxythiocarbonyl, N-Alkylaminothiocarbonyl,
N,N-Dialkylaminothiocarbonyl oder Alkylsulfinyl,
- • Y
ist aus einem Halogenatom, einem Hydroxy-, Mercapto-, Nitro-, Thiocyanato-,
Azido-, Cyano-, Pentafluorsulfonylrest, einem Alkyl-, Halogenalkyl-,
Alkylthio-, Halogenalkylthio-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-,
Alkylthioalkyl-, Halogenalkylthioalkyl-, Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-,
Alkylsulfonyl-, Halogenalkylsulfonyl, Alkoxysulfonylrest, einer
Amino-, N-Alkylamino-, N,N-Dialkylamino-, -NHCOR10-,
-NHCSR10-, N-Arylamino-, N,N-Diarylamino-,
Arylcarbonylamino-, Arylthio-carbonylamino-, Aryloxythiocarbonylamino-, N,N-Arylalkylaminothiocarbonylaminogruppe
ausgewählt,
- • Q1 ist aus einem Sauerstoff- und einem Schwefelatom
ausgewählt.
-
Noch
genauer gesagt, betrifft die vorliegende Erfindung Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert, mit den folgenden
Merkmalen:
- • X1 und X2 stehen jeweils
für ein
Wasserstoffatom,
- • Z
ist aus einem Alkylrest und einem Wasserstoffatom oder einem spaltbaren
Rest, der wieder Wasserstoff ergeben kann, ausgewählt, zum
Beispiel Alkoxyalkyl, Halogenalkoxyalkyl, Alkylthioalkyl, Halogenalkylthioalkyl,
N-Alkylaminoalkyl, N,N-Dialkylaminoalkyl, Acylaminoalkyl, Acyl,
Thioacyl, Cyanoalkyl, Alkoxythiocarbonyl, N-Alkylaminothiocarbonyl,
N,N-Dialkylaminothiocarbonyl oder Alkylsulfinyl,
- • Y
ist aus einem Halogenatom, einem Hydroxy-, Mercapto-, Nitro-, Thiocyanato-,
Azido-, Cyano-, Pentafluorsulfonylrest, einem Alkyl-, Halogenalkyl-,
Alkylthio-, Halogenalkylthio-, Alkoxyalkyl-, Halogenalkoxyalkyl-,
Alkylthioalkyl-, Halogenalkylthioalkyl-, Alkylsulfinyl-, Halogenalkylsulfinyl-,
Alkylsulfonyl-, Halogenalkylsulfonyl, Alkoxysulfonylrest, einer
Amino-, N-Alkylamino-, N,N-Dialkylamino-, -NHCOR10-,
-NHCSR10-, N-Arylamino-, N,N-Diarylamino-,
Arylcarbonylamino-, Arylthio-carbonylamino-, Aryloxythiocarbonylamino-, N,N-Arylalkylaminothiocarbonylaminogruppe
ausgewählt,
- • Q1 ist aus einem Sauerstoff- und einem Schwefelatom
ausgewählt.
-
Noch
genauer gesagt, betrifft die vorliegende Erfindung Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert, mit den folgenden
Merkmalen:
- • X1 und X2 stehen jeweils
für ein
Wasserstoffatom,
- • Z
ist aus einem Alkylrest und einem Wasserstoffatom oder einem spaltbaren
Rest ausgewählt,
der wieder Wasserstoff ergeben kann, zum Beispiel Alkoxyalkyl, Halogenalkoxyalkyl,
Alkylthioalkyl, Halogenalkylthioalkyl, N-Alkylaminoalkyl, N,N-Dialkylaminoalkyl,
Acylaminoalkyl, Acyl, Thioacyl, Cyanoalkyl, Alkoxythiocarbonyl,
N-Alkylaminothiocarbonyl, N,N-Dialkylaminothiocarbonyl oder Alkylsulfinyl,
- • Y
ist aus einem Halogenatom, einem Hydroxy-, Azido-, Alkylthio-, Alkylsulfonylrest,
einer Aminogruppe, -NHCOR10 und -NHCSR10 ausgewählt,
- • Q1 steht für
ein Sauerstoffatom.
-
Im
Umfang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff "Aryl" Phenyl oder Naphthyl,
der Begriff "Arylalkyl" bedeutet somit Phenylalkyl
oder Naphthylalkyl, insbesondere Benzyl, Phenethyl, Phenylpropyl, Phenylbutyl,
Naphthylmethyl, Naphthylethyl, Naphthylpropyl oder Naphthylbutyl.
Selbstverständlich
können diese
verschiedenen Reste gegebenenfalls mit einem oder mehreren Resten
R9 und/oder Aryl- und/oder Arylalkylresten,
die gleich oder verschieden sind, substituiert sein.
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Die
Begriffe Heterocyclyl und Heterocyclylalkyl sind gleichermaßen definiert,
wobei selbstverständlich ist,
dass "Heterocylus" einen gesättigten,
teilweise ungesättigten
oder ungesättigten
Monocyclus oder Bicyclus mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
der mindestens ein Heteroatom enthält, das aus Stickstoff, Sauerstoff,
Schwefel, Silizium und Phosphor ausgewählt ist.
-
Genauer
gesagt, wird der Begriff "Heterocyclus" so verstanden, dass
er einer der folgenden Ringe (i) bis (v) ist
- • ein 5-gliedriger
Ring der Formel (i): worin jede der Gruppen der
Reihenfolge B1, B2,
B3, B4 aus Kohlenstoff-,
Stickstoff-, Sauerstoff- und Schwefelatomen derart ausgewählt ist,
dass die Reihenfolge 0 bis 3 Kohlenstoffatome, 0 bis 1 Schwefelatom,
0 bis 1 Sauerstoffatom und 0 bis 4 Stickstoffatome umfasst;
- • ein
6-gliedriger Ring der Formel (ii): worin jede der Gruppen der
Reihenfolge D1, D2,
D3, D4, D5 aus Kohlenstoff- oder Stickstoffatomen
derart ausgewählt
ist, dass die Reihenfolge 1 bis 4 Kohlenstoffatome und 1 bis 4 Stickstoffatome
umfasst;
- • zwei
kondensierte 6-gliedrige Ringe, beschrieben durch die Formel (iii): worin jede der Gruppen der
Reihenfolge E1, E2,
E3, E4, E5, E6, E7,
E8 aus Kohlenstoff- oder Stickstoffatomen derart
ausgewählt
ist, dass die Reihenfolge 4 bis 7 Kohlenstoffatome und 1 bis 4 Stickstoffatome
umfasst;
- • ein
6-gliedriger und ein 5-gliedriger Ring, die kondensiert sind und
durch die Formel (iv) beschrieben werden: worin:
- • jede
der Gruppen der Reihenfolge J1, J2, J3, J4,
J5, J6 aus Kohlenstoff-
oder Stickstoffatomen derart ausgewählt ist, dass die Reihenfolge
3 bis 6 Kohlenstoffatome und 0 bis 3 Stickstoffatome umfasst; und
- • jede
der Gruppen der Reihenfolge L1, L2, L3 aus Kohlenstoff-,
Stickstoff-, Sauerstoff- und
Schwefelatomen derart ausgewählt
ist, dass die Reihenfolge 0 bis 3 Kohlenstoffatome, 0 bis 1 Schwefelatom,
0 bis 1 Sauerstoffatom und 0 bis 3 Stickstoffatome umfasst; und
- • jede
der Gruppen der Reihenfolge J1, J2, J3, J4,
J5, J6, L1, L2, L3 derart
ausgewählt
ist, dass die Reihenfolge 3 bis 8 Kohlenstoffatome umfasst;
- • zwei
kondensierte 5-gliedrige Ringe, beschrieben durch die Formel (v): worin:
jede der Gruppen
der Reihenfolge M1, M2,
M3 für
Kohlenstoff-, Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome derart
steht, dass die Reihenfolge 0 bis 3 Kohlenstoffatome, 0 bis 1 Schwefelatom,
0 bis 1 Sauerstoffatom und 0 bis 3 Stickstoffatome umfasst;
jede
der Gruppen der Reihenfolge T1, T2, T3 für Kohlenstoff-,
Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome derart steht, dass die
Reihenfolge 0 bis 3 Kohlenstoffatome, 0 bis 1 Schwefelatom, 0 bis
1 Sauerstoffatom und 0 bis 3 Stickstoffatome umfasst;
Z1 für
ein Kohlenstoff- oder Stickstoffatom steht;
jede der Gruppen
der Reihenfolge M1, M2,
M3, T1, T2, T3 derart ausgewählt ist,
dass die Reihenfolge 0 bis 6 Kohlenstoffatome umfasst.
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Noch
genauer gesagt, bedeutet in der vorliegenden Erfindung der Begriff "Heterocyclus" Folgendes: Furanyl,
Pyrrolyl, Thiophenyl, Pyrazolyl, Imidazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl,
Thiazolyl, Isothiazolyl, 1,2,3-Oxadiazolyl,
1,2,4-Oxadiazolyl, 1,2,5-Oxadiazolyl, 1,3,4-Oxadiazolyl, 1,2,3-Thiadiazolyl,
1,2,4-Thiadiazolyl,
1,2,5-Thiadiazolyl, 1,3,4-Thiadiazolyl, 1,2,3-Triazolyl, 1,2,4-Triazolyl,
Tetrazolyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl, 1,2,3-Triazinyl,
1,2,4-Triazinyl, 1,3,5-Triazinyl, 1,2,3,4-Tetrazinyl, 1,2,3,5-Tetrazinyl,
1,2,4,5-Tetrazinyl, Benzimidazolyl, Indazolyl, Benzotriazolyl, Benzoxazolyl,
1,2-Benzisoxazolyl,
2,1-Benzisoxazolyl, Benzothiazolyl, 1,2-Benzisothiazolyl, 2,1-Benzisothiazolyl,
1,2,3-Benzoxadiazolyl,
1,2,5-Benzoxadiazolyl, 1,2,3-Benzothiadiazolyl,
1,2,5-Benzothiadiazolyl, Chinoleinyl, Isochinoleinyl, Chinoxazolinyl,
Chinazolinyl, Cinnolyl oder Phthalazyl, Pteridinyl, Benzotriazinyl,
1,5-Naphthyridinyl, 1,6-Naphthyridinyl, 1,7-Naphthyridinyl, 1,8-Naphthyridinyl,
Imidazo[2,1-b]thiazolyl,
Thieno[3,4-b]pyridyl, Purin oder auch Pyrrolo[1,2-b]thiazolyl.
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Ganz
besonders betrifft die vorliegende Erfindung Picolinsäurederivate
der allgemeinen Formel (I), wie vorstehend definiert, die die folgenden
sind:
- • 4-Amino-3-hydroxy-N-[4-(4-methylphenoxy)phenyl]-2-pyridincarboxamid,
- • 4-(Formylamino)-3-hydroxy-N-{4-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenyl}-2-pyridincarboxamid,
- • 4-Amino-3-hydroxy-N-{4-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenyl}-2-pyridincarboxamid,
- • N-[4-(4-Chlorphenoxy)phenyl]-4-(formylamino)-3-hydroxy-2-pyridincarboxamid,
- • 4-(Formylamino)-3-hydroxy-N-{4-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenyl}-2-pyridincarboxamid
und
- • N-[4-(Benzyloxy)phenyl]-4-(formylamino)-3-hydroxy-2-pyridincarboxamid
sowie
gegebenenfalls die N-Oxide, geometrischen und/oder optischen Isomere,
Enantiomere und/oder Diastereoisomere, tautomeren Formen, die Salze,
Metall- und metallartigen
Komplexe.
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Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und die Verbindungen, die
gegebenenfalls als Zwischenprodukte bei den Herstellungsverfahren
verwendbar sind und anlässlich
der Beschreibung dieser Verfahren definiert werden, können je
nach der Anzahl an Doppelbindungen der Verbindung in einer oder
mehreren geometrischen Isomerformen existieren. Die Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), wobei Q1 -NR1 oder -N-NR4R5 ist, kann je nach der Konfiguration der
beiden Doppelbindungen 2 verschiedene, als (E) oder (Z) bezeichnete
geometrische Isomere beinhalten. Die Klassifizierung E bzw. Z kann
durch die Begriffe "syn" bzw. "anti" oder "cis" bzw. "trans" ersetzt werden.
Zur Beschreibung und Verwendung dieser Klassifizierungen wird insbesondere
auf das Werk von E. Eliel und S. Wilen "Stereochemistry of Organic Compounds", Hrsg. Wiley (1994)
Bezug genommen.
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Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und die Verbindungen, die
gegebenenfalls als Zwischenprodukte bei den Herstellungsverfahren
verwendbar sind und anlässlich
der Beschreibung dieser Verfahren definiert werden, können je
nach der Anzahl der asymmetrischen Zentren der Verbindung in einer
oder mehreren optischen Isomer- oder chiralen Formen existieren.
Somit betrifft die Erfindung alle optischen Isomere ebenso wie ihre
racemischen oder scalemischen Gemische (als scalemisch bezeichnet
man ein Gemisch von Enantiomeren in unterschiedlichen Anteilen)
sowie die Gemische aller möglichen
Stereoisomere in allen Anteilen, darunter das racemische Gemisch.
Die Trennung der Diastereoisomere und/oder der optischen Isomere kann
gemäß an sich
bekannter Verfahren erfolgen (E. Eliel s.o.).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und der Verbindungen,
die gegebenenfalls als Zwischenprodukte bei den Herstellungsverfahren verwendbar
sind. Diese Verbindungen können
gemäß dem nachstehend
beschriebenen allgemeinen Herstellungsverfahren hergestellt werden.
Obwohl allgemein, stellt dieses Herstellungsverfahren alle Arbeitsbedingungen
bereit, die zur Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
(I) eingesetzt werden müssen.
Selbstverständlich
kann der Fachmann dieses Verfahren jedoch in Abhängigkeit von den Besonderheiten jeder
der Verbindungen, die er synthetisieren möchte, anpassen.
-
Die
Herstellung der Reagenzien, die bei dem einen oder anderen allgemeinen
Herstellungsverfahren verwendet werden, ist gewöhnlich an sich bekannt und
in der Regel im Stand der Technik spezifisch oder auf eine Weise
beschrieben, dass der Fachmann sie an den gewünschten Zweck anpassen kann.
Der vom Fachmann verwendbare Stand der Technik zur Erzeugung der Bedingungen
zur Herstellung der Reagenzien kann in zahlreichen allgemeinen Chemiewerken
gefunden werden, wie "Advanced
Organic Chemistry" von
J. March, Hrsg. Wiley (1992), "Methoden
der organischen Chemie" (Houben-Weyl),
Hrsg. Georg Thieme Verlag oder "Chemical
Abstracts" Hrsg.
American Chemical Society sowie öffentlich
zugänglichen
Informationsdatenbanken.
-
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wobei G für Sauerstoff
steht, Z für
Wasserstoff steht und n gleich 0 ist, können ausgehend von einer Verbindung
der Formel (IIa) (die beispielsweise nach dem in der Veröffentlichung
von R. H. Dodd, Heterocycles, 47, (1998), 811 beschriebenen Verfahren
hergestellt wird) hergestellt werden:
worin X
1,
X
2, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind und W
1 und W
2, die gleich
oder verschieden sind, unabhängig
voneinander ein Halogenatom darstellen, das aus Fluor, Chlor, Brom
oder Iod ausgewählt
ist,
die mit einem Hydrazonsäuresalz, insbesondere, aber
nicht ausschließlich
Natriumazid, in Kontakt gebracht wird, wobei die Umsetzung vorzugsweise
in einem polaren aprotischen Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylpropenylharnstoff,
Dimethylsulfoxid, unter Rückfluss
oder bei einer Temperatur zwischen 20°C und 200°C durchgeführt wird, um die Verbindungen
der Formel (IIIa) zu erhalten:
worin X
1,
X
2, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind und W
2 ein Halogenatom darstellt, das aus Fluor,
Chlor, Brom oder Iod ausgewählt
ist.
-
Die
Azide der vorstehenden Formel (IIIa) werden anschließend gegebenenfalls
durch Einwirkung eines Reduktionsmittels, wie Triphenylphosphin,
Natriumborhydrid oder Wasserstoff, in Gegenwart eines Katalysators
oder auch, wie von J. March, s.o., Seiten 1219-1220 beschrieben,
zu den entsprechenden Aminoderivaten der Formel (IVa) reduziert:
worin X
1,
X
2, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind und W
2 ein Halogenatom darstellt, das aus Fluor,
Chlor, Brom oder Iod ausgewählt
ist.
-
Die
Verbindungen der Formel (IVa) können
dann durch Einwirkung einer anorganischen Base, wie, aber nicht
ausschließlich
Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide, wie Natrium-, Kalium-,
Cäsium-
oder Calciumhydroxid, zu den 3-Hydroxypicolinsäurederivaten der Formel (Va)
hydrolysiert werden:
worin X
1,
X
2, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind. Diese Umsetzung
wird gewöhnlich
bei einer Temperatur zwischen 0°C
und der Siedetemperatur des Lösungsmittels
in einem Bipolaren aprotischen polaren Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylpropylenharnstoff,
Dimethylsulfoxid oder Wasser, durchgeführt.
-
Die
Verbindungen der Formel (Va) können
anschließend
verschiedenen, dem Fachmann bekannten Alkylierungsreaktionen unterzogen
werden, um die Verbindungen der Formel (VIa) zu erhalten:
worin X
1,
X
2, Z, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind.
-
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wobei G für Schwefel
steht, können
ebenfalls vorteilhafterweise ausgehend von einer Verbindung der
Formel (IIb) (die beispielsweise nach dem in der Veröffentlichung
von R. H. Dodd, Heterocycles, 47, (1998), Seite 811 beschriebenen
Verfahren hergestellt wird) hergestellt werden:
worin X
1,
X
2, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind und W
1 ein Halogenatom darstellt, das aus Fluor,
Chlor, Brom oder Iod ausgewählt
ist,
durch Umsetzung mit einer organischen Base, wie, aber
nicht ausschließlich
Lithiumdiisopropylamid, und Schwefel, um die Verbindungen der Formel
(IIIb) zu erhalten:
worin X
1,
X
2, W
1, Q
1 und Q
2 wie vorstehend
definiert sind.
-
Das
geeignete Lösungsmittel
für diese
Umsetzung kann ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie Pentan,
Hexan, Heptan, Octan, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, wie Benzol,
Toluol, ein Ether, wie Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran,
sein. Die Umsetzung erfolgt im Allgemeinen bei einer Temperatur
zwischen –100°C und 0°C.
-
Die
Thiole der Formel (IIIb) können
dann durch Umsetzung mit einem Alkylierungsmittel, wie, aber nicht
spezifisch, Methyliodid oder 4-Methoxybenzylchlorid, in Verbindungen
der Formel (IVb) umgewandelt werden:
worin X
1,
X
2, W
1, Q
1 und Q
2 wie vorstehend
definiert sind.
-
Diese
Umsetzung erfordert das Vorliegen von einer organischen oder anorganischen
Base, wie Natrium-, Kalium-, Cäsium-
oder Calciumhydroxid, Alkalimetall- und Erdalkalimetallalkoholaten, wie
Kalium-tert.-butylat,
Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydriden, wie Natrium-, Kalium-
oder Cäsiumhydrid,
Alkalimetall- und Erdalkalimetallcarbonaten und -bicarbonaten, wie
Natrium-, Kalium- oder Calciumcarbonat, organischen, vorzugsweise
stickstoffhaltigen Basen, wie Pyridin, Alkylpyridine, Alkylamine,
wie Trimethylamin, Triethylamin oder Diisopropylethylamin, Azaderivaten,
wie 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en oder 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en. Die Umsetzung
erfolgt gewöhnlich
bei einer Temperatur zwischen –80°C und 180°C (vorzugsweise
zwischen 0°C
und 150°C)
oder beim Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels. Das geeignete Lösungsmittel
für diese
Umsetzung kann ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie Pentan,
Hexan, Heptan, Octan, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, wie Benzol,
Toluol, Xylole, ein Ether, wie Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Dimethoxyethan, ein halogenierter Kohlenwasserstoff, wie
Dichlormethan, Chloroform, 1,2-Dichlorethan, ein Nitril, wie Acetonitril,
Propionitril, Benzonitril, ein dipolares aprotisches Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylpropylenharnstoff,
Dimethylsulfoxid oder Wasser sein.
-
Die
Verbindungen der Formel (IVb) können
dann durch Umsetzen einer Verbindung der Formel R
6R
7NH oder eines entsprechenden Alkali- oder
Erdalkalimetallsalzes in Abwesenheit von Lösungsmittel oder in einem aprotischen
polaren Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylpropylenharnstoff,
Dimethylsulfoxid, bei einer Temperatur zwischen 0°C und der
Siedetemperatur des Lösungsmittels
in 4-Aminoverbindungen der Formel (Vb) umgewandelt werden:
worin X
1,
X
2, Q
1, Q
2, Z, R
6 und R
7 wie vorstehend definiert sind.
-
Die
Verbindungen der Formel (Vb), worin X
1,
X
2, Q
1, Q
2, R
6 und R
7 wie vorstehend definiert sind und Z für eine 4-Methoxybenzilgruppe
steht, können
durch Umsetzung mit einer organischen Säure, wie, aber nicht ausschließlich Trifluoressigsäure, in
das entsprechende 3-Thiopyridin umgewandelt werden, wobei diese
Umsetzung vorzugsweise in einem polaren protischen Lösungsmittel,
wie Alkoholen, wie Ethanol, Methanol, Propanol oder Kresol, unter
Rückfluss
oder bei einer Temperatur zwischen 20°C und 200°C durchgeführt wird,
so dass die
Verbindungen der Formel (VIb) erhalten werden:
worin X
1,
X
2, Q
1, Q
2, R
6 und R
7 wie vorstehend definiert sind.
-
Die
Verbindungen der Formel (IVb) können
auch durch Umsetzung mit einem Hydrazonsäuresalz, genauer gesagt, aber
nicht ausschließlich,
Natriumazid, vorzugsweise in einem polaren aprotischen Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylpropylenharnstoff,
Dimethylsulfoxid, unter Rückfluss
oder bei einer Temperatur zwischen 20°C und 200°C in Nitride der Formel (VIIb)
umgewandelt werden:
worin X
1,
X
2, Q
1, Q
2 und Z wie vorstehend definiert sind.
-
Die
Verbindungen der Formel (VIIb) können
anschließend
durch Einwirkung eines Reduktionsmittels, wie beispielsweise Triphenylphosphin
oder Wasserstoff, in Gegenwart eines Katalysators oder auch wie
von J. March, s.o., Seiten 1219-1220 beschrieben, zu den Verbindungen
der Formel (VIIIb) hydrolysiert werden:
worin X
1,
X
2, Q
1 und Q
2 wie vorstehend definiert sind.
-
Die
vorstehend definierten Verbindungen der Formeln (Va), (VIa) und
(VIIIb) können
gegebenenfalls mit einem Acylierungsmittel in Gegenwart eines Lösungsmittels
und gegebenenfalls einer Base im Kontakt gebracht werden. Unter
Acylierungsmittel werden vorzugsweise, aber nicht beschränkend, ein
Acylhalogenid, ein Anhydrid, eine Säure, ein Ester, ein primäres Amid
und ihre Thio-Homologe, wie von J. March, s.o., Seiten 417-424 beschrieben,
verstanden, so dass die Verbindungen der Formeln (IX
1)
und (IX
2) erhalten werden:
worin G, X
1,
X
2, Q
1, Q
2, Z und R
10 wie
vorstehend definiert sind.
-
Auch
die Verbindungen der Formeln (VIa) und (IVb) können gegebenenfalls verschiedenen,
dem Fachmann bekannten Substitutions- und/oder Additionsreaktionen
unterzogen werden, um die Gruppe der Verbindungen der Formel (X)
zu erhalten:
worin G, X
1,
X
2, Q
1, Q
2, Y und Z wie vorstehend definiert sind,
die einen Spezialfall der Verbindungen der Formel (I) darstellen,
wobei n für
null steht.
-
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (XI):
die Spezialfälle der
Verbindungen der Formel (I) darstellen, wobei n gleich 1 ist, können durch
ein Verfahren erhalten werden, bei dem eine Verbindung der Formel
(X), die einen Spezialfall der Verbindungen der Formel (I) darstellt,
wobei n für
null steht, mit einem Oxidationsmittel, wie von J. March, s.o.,
Seite 1200 beschrieben, insbesondere Wasserstoffperoxid oder Carbon-,
Bor-, Schwefelperoxysäuren,
in Kontakt gebracht wird.
-
Selbstverständlich können die
in den vorhergehenden Abschnitten beschriebenen Umsetzungen in jeder
anderen und geeigneten Reihenfolge durchgeführt werden, um die gewünschten
Verbindungen der Formel (I) zu erhalten. Die Reihenfolge der Umsetzungen
wird ganz besonders durch die Kompatibilitätsanforderungen der verschiedenen
Substituenten des Pyridinkerns festgelegt. Die Verträglichkeiten
der verschiedenen Reste und verwendeten Reagenzien sind dem Fachmann
bekannt, der sich auf die weiter unten in dieser Beschreibung dargelegten
Herstellungsbeispiele für
Verbindungen der Formel (I) beziehen kann.
-
Die
Erfindung betrifft auch fungizide Zusammensetzungen, die eine wirksame
Menge mindestens eines Wirkstoffs der Formel (I) enthalten. Die
erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen umfassen außer
dem Wirkstoff der Formel (I) landwirtschaftlich annehmbare feste
oder flüssige
Träger
und/oder ebenfalls landwirtschaftlich annehmbare oberflächenaktive
Mittel. Insbesondere sind inerte und übliche Träger sowie übliche oberflächenaktive
Mittel verwendbar. Diese Zusammensetzungen erstrecken sich nicht
nur auf die Zusammensetzungen, die für die Applikation auf die zu
behandelnde Pflanze oder Saat mithilfe einer dafür ausgelegten Vorrichtung,
wie eine Zerstäubungs-
oder Einstäubungsvorrichtung,
gebrauchsfertig sind, sondern auch auf konzentrierte kommerzielle
Zusammensetzungen, die vor der Applikation auf die Kulturpflanze verdünnt werden
müssen.
-
Diese
erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen können
auch jede Art von anderen Inhaltsstoffen enthalten, wie beispielsweise
Schutzkolloide, Adhäsionsmittel,
Verdickungsmittel, thixotrope Mittel, Durchdringungsmittel, Stabilisatoren,
Sequestrierungsmittel usw. Ganz allgemein können die Wirkstoffe mit allen
festen oder flüssigen
Additiven kombiniert werden, die den üblichen Formulierungstechniken
entsprechen.
-
Im
Allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen gewöhnlich 0,05
bis 99% (bezogen auf Gewicht) Wirkstoff, einen oder mehrere feste
oder flüssige
Träger
und gegebenenfalls ein oder mehrere oberflächenaktive Mittel.
-
Mit
dem Begriff "Träger" wird in der vorliegenden
Erläuterung
eine organische oder mineralische, natürliche oder synthetische Substanz
bezeichnet, mit der der Wirkstoff kombiniert wird, um seine Applikation
auf die Abschnitte der Pflanze zu erleichtern. Dieser Träger ist
somit gewöhnlich
inert und muss landwirtschaftlich annehmbar sein. Der Träger kann
fest (Tone, natürliche
oder synthetische Silikate, Siliziumdioxid, Harze, Wachse, feste
Düngemittel
usw.) oder flüssig
sein (Wasser, Alkohole, insbesondere Butanol usw., organische Lösungsmittel,
Mineral- und Pflanzenöle
und ihre Derivate). Gemische dieser Träger können ebenfalls verwendet werden.
-
Das
oberflächenaktive
Mittel kann ein Emulgator, Dispersionsmittel oder Benetzungsmittel
des ionischen oder nicht-ionischen Typs oder ein Gemisch dieser
oberflächenaktiven
Mittel sein. Beispielsweise lassen sich Polyacrylsäuresalze,
Lignosulfonsäuresalze,
Phenolsulfon- oder Naphthalinsulfonsäuresalze, Polykondensate von
Ethylenoxide mit Fettalkoholen oder Fettsäuren oder Fettaminen, substituierte
Phenole (insbesondere Alkylphenole oder Arylphenole), Salze von
Sulfobernsteinsäureestern,
Taurinderivate (insbesondere Alkyltaurate), Phosphorsäureester
mit polyoxyethylierten Alkoholen oder Phenolen, Fettsäureester
mit Polyolen und Derivate der obigen Verbindungen mit Sulfat-, Sulfonat-
und Phosphatfunktionen nennen. Das Vorliegen mindestens eines oberflächenaktiven
Mittels ist gewöhnlich
unerlässlich,
wenn der Wirkstoff und/oder der inerte Träger nicht in Wasser löslich ist/sind
und wenn das Trägermittel
bei der Applikation Wasser ist.
-
Somit
können
die landwirtschaftlich verwendbaren erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
den Wirkstoff in sehr großen
Grenzen von 0,05 bis 99% (bezogen auf Gewicht) enthalten. Ihr Gehalt
an oberflächenaktivem
Mittel liegt vorteilhafterweise zwischen 5 Gew.-% und 40 Gew.-%.
Wenn nicht anders angegeben, sind die in dieser Beschreibung angegebenen
Prozente Gewichtsprozente.
-
Diese
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegen selbst in recht unterschiedlichen, festen oder flüssigen Formen
vor. Als Formen für
feste Zusammensetzungen lassen sich Pulver zum Einstäuben (wobei der
Gehalt an Wirkstoff bis zu 100 gehen kann) und Granulate nennen,
insbesondere diejenigen, die durch Extrusion, Zerstäubung, Verpressung,
Imprägnieren
eines granulierten Trägers,
Granulation ausgehend von einem Pulver erhalten werden können (wobei
der Gehalt an Wirkstoff in diesen Granula in den letzteren Fällen zwischen
0,5 und 80% liegt).
-
Die
erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen können
auch in Form von Pulvern zum Einstäuben verwendet werden; man
kann auch Zusammensetzungen verwenden, die 50 g Wirkstoff und 950
g Talk enthalten; man kann auch Zusammensetzungen verwenden, die
20 g Wirkstoff, 10 g fein verteiltes Siliziumdioxid und 970 g Talk
enthalten; diese Bestandteile werden gemischt und zerkleinert, und
das Gemisch wird mittels Einstäubung
aufgebracht.
-
Als
Formen von flüssigen
Zusammensetzungen oder Zusammensetzungen, die dazu bestimmt sind, beim
Aufbringen flüssige
Zusammensetzungen zu bilden, kann man Lösungen, insbesondere in Wasser
lösliche
Konzentrate, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen, konzentrierte
Suspensionen, benetzbare Pulver (oder zerstäubbare Pulver) nennen.
-
Die
mittels Zerstäubung
aufbringbaren konzentrierten Suspensionen werden so hergestellt,
dass ein stabiles fließfähiges Produkt
erhalten wird, das sich nicht absetzt und zu einer guten Bioverfügbarkeit
des oder der Wirkstoff(s/e) führt.
Diese Suspensionen enthalten gewöhnlich
5% bis 75% Wirkstoff, vorzugsweise 10% bis 25%, 0,5% bis 75% oberflächenaktive
Mittel, vorzugsweise 5% bis 50%, 0% bis 10% geeignete Additive, wie
Verdicker organischen oder mineralischen Ursprungs, Antischaummittel,
Korrosionsschutzmittel, Adhäsionsmittel,
Konservierungsmittel, wie beispielsweise Proxel GXL®, Gefrierschutzmittel,
und als Träger
Wasser oder eine organische Flüssigkeit,
in der der Wirkstoff wenig oder nicht löslich ist: bestimmte organische
Feststoffe oder Mineralsalze können
im Träger
gelöst
werden und so zur Verhinderung von Absetzten beitragen oder als
Gefrierschutzmittel für
Wasser dienen. In bestimmten Fällen
und insbesondere bei den zur Behandlung von Saat vorgesehenen Formulierungen
kann/können
ein oder mehrere Farbstoffe zugegeben werden.
-
Bei
Applikation auf das Blattwerk ist die Auswahl der oberflächenaktiven
Mittel wesentlich, damit eine gute Bioverfügbarkeit des oder der Wirkstoff(s/e)
gewährleistet
ist; so verwendet man vorzugsweise eine Kombination aus einem oberflächenaktiven
Mittel mit hydrophilem Charakter (HLB > 10) und einem oberflächenaktiven Mittel mit lipophilem
Charakter (HLB < 5).
Derartige Kombinationen oberflächenaktiver
Mittel sind beispielsweise in der noch nicht veröffentlichten französischen
Patentanmeldung Nr. 00 04015 beschrieben.
-
Als
Beispiel seien hier 3 mögliche
Formulierungen des Typs einer konzentrierten Suspension vorgestellt,
die an verschiedene Kulturpflanzen angepasst sind:
-
Beispiel SC 1 (in g/kg)
-
Dieses
Beispiel ist mehr an monokotyledone Kulturpflanzen (Getreide, Reis
usw.) angepasst
– Wirkstoff | 150 |
– hydrophiles
oberflächenaktives
Mittel (zum | 300 |
Beispiel
Rhodasurf 860P) | |
– lipophiles
oberflächenaktives
Mittel (zum | 150 |
Beispiel
Plurafac LF 700) | |
– ethoxyliertes
Tristyrylphenolphosphat | 50 |
– Antischaummittel | 5 |
– Propylenglycol | 30 |
– Aerosil
200 | 20 |
– Attagel
50 | 40 |
– Wasser
(Q.s.p. 1 kg) | 255 |
-
Beispiel SC 2 (in g/kg):
-
Dieses
Beispiel ist mehr an dikotyledone Kulturpflanzen (Wein, Obstbaum....)
angepasst.
– Wirkstoff | 150 |
– hydrophiles
oberflächenaktives
Mittel (zum | 150 |
Beispiel
Rhodasurf 860P) | |
– ethoxyliertes
Tristyrylphenolphosphat | 50 |
– Antischaummittel | 5 |
– Propylenglycol | 30 |
– Aerosil
200 | 20 |
– Attagel
50 | 40 |
– Wasser
(Q.s.p. 1 kg) | 555 |
-
Beispiel SC 3 (in g/kg):
-
Dieses
Beispiel ist mehr an die Behandlung von Samen angepasst.
– Wirkstoff | 50 |
– hydrophiles
oberflächenaktives
Mittel (zum | 5 |
Beispiel
Rhodasurf 860P) | |
– ethoxyliertes
Tristyrylphenolphosphat | 15 |
– Antischaummittel | 1 |
– Propylenglycol | 30 |
– Farbstoff | 20 |
– Rhodopol
G | 1,5 |
– Proxel
GXL | 1,5 |
– Wasser
(g.s.p. 1 kg) | 876 |
-
Zur
Herstellung dieser Formulierungen wird vorzugsweise die folgende
Vorgehensweise eingesetzt: Zur benötigten Menge Wasser werden
mithilfe eines Turbomischers die ausgewählten oberflächenaktiven
Mittel (hydrophiles oberflächenaktives
Mittel + lipophiles oberflächenaktives
Mittel + ethoxyliertes Tristyrylphenolphosphat) gemischt; nach Homogenisierung
werden anschließend
die anderen Bestandteile der Formel außer dem Wirkstoff vermischt.
-
Dann
werden der Wirkstoff und gegebenenfalls das Verdickungsmittel mineralischen
Ursprungs (Aerosol 200 und Attagel 50) hinzugefügt, um ein Medium mit viskoser
Konsistenz zu erhalten.
-
Das
erhaltene Gemisch wird anschließend
mithilfe einer Hochgeschwindigkeits-Mahlturbine und dann mit einer
Kugelmühle
zerkleinert, bis ein D50 in der Größenordnung von 1 bis 3 μm und ein
D90 zwischen 3 und 8 μm
erhalten wird.
-
Wenn
kein Verdickungsmittel mineralischen Ursprungs verwendet wurde,
wird anschließend
ein Verdickungsmittel natürlichen
Ursprungs (Rhodopol G) hinzugeführt,
und es wird gerührt,
bis eine angemessene Viskosität
erhalten wird.
-
Benetzbare
Pulver (oder zerstäubbares
Pulver) werden gewöhnlich
derart hergestellt, dass sie 20% bis 95% Wirkstoff enthalten, und
sie enthalten in der Regel außer
dem festen Träger
0% bis 30% eines Benetzungsmittels, 3% bis 20% eines Dispersionsmittels
und, wenn benötigt,
0,1% bis 10% eines oder mehrerer Stabilisatoren und/oder anderer
Additive, wie Durchdringungsmittel, Adhäsionsmittel oder Antiverklumpungsmittel,
Farbstoffe usw.
-
Um
zerstäubbare
Pulver oder benetzbare Pulver zu erhalten, werden die Wirkstoffe
mit den zusätzlichen
Substanz in geeigneten Mischern innig vermischt und mit Mühlen oder
anderen geeigneten Zerkleinerungsmaschinen zerkleinert. Dadurch
erhält
man zerstäubbare
Pulver, deren Benetzbarkeit und Suspendierbarkeit vorteilhaft sind;
sie können
mit Wasser in jeder gewünschten
Konzentration in Suspension gebracht werden, und diese Suspensionen
sind beispielsweise insbesondere zum Aufbringen auf die Blätter der
Pflanzen oder die Samen sehr vorteilhaft einsetzbar.
-
Als
Beispiel seien hier verschiedene Zusammensetzungen benetzbarer Pulver
(oder zerstäubbarer Pulver)
vorgestellt: Beispiel
PM1
– Wirkstoff | 50% |
– ethoxylierter
Fettalkohol (Benetzungsmittel) | 2,5% |
– ethoxyliertes
Phenylethylphenol | 5% |
(Dispersionsmittel) | |
– Kreide
(inerter Träger) | 42,5% |
Beispiel
PM2
– Wirkstoff | 10% |
– Synthetischer,
verzweigter C13-Oxo- | 0,75% |
alkohol,
mit 8 bis 10 Ethylenoxid | |
ethoxyliert
(Benetzungsmittel) | |
– neutrales
Calciumlignosulfonat(Dis- | 12% |
persionsmittel) | |
– Calciumcarbonat
(inerter Füllstoff) | Q.s.p.
100% |
-
Beispiel PM3
-
Dieses
benetzbare Pulver enthält
die gleichen Inhaltsstoffe wie beim vorhergehenden Beispiel in den folgenden
Anteilen:
– Wirkstoff | 75% |
– Benetzungsmittel | 1,50% |
– Dispersionsmittel | 8% |
– Calciumcarbonat
(inerter Füllstoff) | Q.s.p.
100% |
Beispiel
PM4
– Wirkstoff | 90% |
– ethoxylierter
Fettalkohol (Benetzungsmittel) | 4% |
– ethoxyliertes
Phenylethylphenol | 6% |
(Dispersionsmittel) | |
Beispiel
PM5
– Wirkstoff | 50% |
– Gemisch
anionischer und nicht-ionischer | 2,5% |
oberflächenaktiver
Mittel | |
(Benetzungsmittel) | |
– Natriumlignosulfonat(Dispersionsmittel) | 5% |
– Kaolinton
(inerter Träger) | 42,5% |
-
Wässrige Dispersionen
und Emulsionen, beispielsweise die durch Verdünnen eines erfindungsgemäßen benetzbaren
Pulvers mit Wasser erhaltenen Zusammensetzungen, sind im allgemeinen
Umfang der Erfindung enthalten. Die Emulsionen können vom Wasser-in-Öl-Typ oder Öl-in-Wasser-Typ
sein und sie können eine "mayonnaiseartige", dicke Konsistenz
haben.
-
Die
erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen können
in Form in Wasser dispergierbarer Granulate formuliert werden, die
ebenfalls im Umfang der Erfindung enthalten sind. Diese dispergierbaren
Granula, die gewöhnlich
eine apparente Dichte zwischen etwa 0,3 und 0,6 aufweisen, haben
gewöhnlich
eine Partikelgröße zwischen
etwa 150 und 2000 und vorzugsweise zwischen 300 und 1500 Mikron.
-
Der
Gehalt dieser Granulate an Wirkstoff liegt gewöhnlich zwischen etwa 1% und
90% und vorzugsweise zwischen 25% und 90%. Der Rest des Granulats
besteht im Wesentlichen aus einem festen Füllstoff und gegebenenfalls
oberflächenaktiven
Adjuvanzien, die dem Granulat Dispergierbarkeitseigenschaften in Wasser
verleihen. Diese Granulate können
im Wesentlichen zwei verschiedene Typen sein, je nachdem, ob der
verwendete Füllstoff
in Wasser löslich
oder unlöslich
ist. Wenn der Füllstoff
wasserlöslich
ist, können
sie mineralisch oder vorzugsweise organisch sein. Mit Harnstoff
wurden ausgezeichnete Ergebnisse erhalten. Bei einem unlöslichen
Füllstoff
ist dieser vorzugsweise mineralisch, wie beispielsweise Kaolin oder
Bentonit. Er wird vorzugsweise von oberflächenaktiven Mitteln (zu 2 bis
20% Gew.-%, bezogen auf das Granulat) begleitet, von denen mehr
als die Hälfte
beispielsweise aus mindestens einem im Wesentlichen anionischen,
Dispersionsmittel besteht, wie einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallpolynaphthalinsulfonat
oder einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetalllignosulfonat, wobei
der Rest aus nicht-ionischen oder anionischen Benetzungsmitteln
besteht, wie einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallalkoylnaphthalinsulfonat.
Außerdem
kann man andere Adjuvanzien, wie Antischaummittel, hinzufügen, obwohl
dies nicht unerlässlich
ist.
-
Das
erfindungsgemäße Granulat
kann durch Mischen der benötigten
Inhaltsstoffe und anschließende Granulation
gemäß mehrerer,
an sich bekannter Techniken (Trommel, Fließbett, Zerstäuber, Extrusion
usw.) hergestellt werden. Man schließt gewöhnlich mit einer Grobzerkleinerung,
gefolgt von Sieben bis auf die gewählte Partikelgröße in den
vorstehend genannten Grenzen ab. Man kann auch Granulate verwenden,
die wie vorstehend erhalten und dann mit einer Zusammensetzung,
die den Wirkstoff enthält,
imprägniert
wurden.
-
Vorzugsweise
wird es durch Extrusion nach der in den folgenden Beispielen genannten
Vorgehensweise erhalten.
-
Beispiel GD1: Dispergierbares
Granulat
-
In
einem Mischer werden 90 Gew.-% Wirkstoff und 10% Harnstoffperlen
gemischt. Das Gemisch wird dann in einem Stachelwalzenbrecher zerkleinert.
Man erhält
ein Pulver, das mit etwa 8 Gew.-% Wasser angefeuchtet wird. Das
feuchte Pulver wird in einem Extruder mit perforierter Walze extrudiert.
Man erhält
ein Granulat, das getrocknet und anschließend grobzerkleinert und gesiebt
wird, um nur die Granula mit einer Abmessung zwischen 150 und 2000
Mikron zurückzubehalten.
-
Beispiel GD2: Dispergierbares
Granulat
-
Die
folgenden Bestandteile werden in einem Mischer gemischt:
– Wirkstoff | 75% |
– Benetzungsmittel
(Natriumalkylnaphthalinsulfonat) | 2% |
– Dispersionsmittel
(Polynatriumnaphthalinsulfonat) | 8% |
– wasserunlöslicher
inerter Füllstoff
(Kaolin) | 15% |
-
Dieses
Gemisch wird im Fließbett
in Gegenwart von Wasser granuliert, dann getrocknet, grobzerkleinert
und gesiebt, um Granula mit einer Abmessung zwischen 0,15 und 0,80
mm zu erhalten.
-
Dieses
Granulat wird allein in Lösung
oder Dispersion in Wasser verwendet, um die gewünschte Dosis zu erhalten. Es
kann auch zur Herstellung von Vereinigungen mit anderen, insbesondere
fungiziden, Wirkstoffen verwendet werden, wobei Letztere die Form
von benetzbaren Pulvern oder Granulaten oder wässrigen Suspensionen haben.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch mit einem oder mehreren Insektiziden, Fungiziden, Bakteriziden,
Akariziden, Attraktanten oder Pheromonen oder anderen Verbindungen
mit biologischer Aktivität
gemischt werden. Die so erhaltenen Gemische haben eine Aktivität mit breiterem
Spektrum. Insbesondere zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen nicht das
Phänomen
der Kreuzresistenz mit Strobilurinderivaten. Tatsächlich sind
die erfindungsgemäßen Verbindung
an einer Stelle wirksam, die sich von derjenigen der Strobilurinderivate
biochemisch unterscheidet.
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Gemische
mit anderen Fungiziden sind besonders vorteilhaft, insbesondere
Gemische mit Acibenzolar-S-Methyl,
Azoxystrobin, Betalaxyl, Benomyl, Blasticidin-S, Bromuconazol, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin,
Carpropamid, Chlorthalonil, fungizide Zusammensetzungen auf Basis
von Kupfer, Kupferderivate, wie Kupferhydroxid und Kupferoxychlorid,
Cyazofamid, Cymoxanil, Cyproconazol, Cyprodinyl, Dichloran, Diclocymet,
Diethofencarb, Difenoconazol, Diflumetorim, Dimethomorph, Diniconazol,
Discostrobin, Dodemorph, Dodin, Edifenphos, Epoxyconazol, Ethaboxam,
Ethirimol, Famoxadon, Fenamidon, Fenarimol, Fenbuconazol, Fenhexamid,
Fenpiclonil, Fenpropidin, Fenpropimorph, Ferimzon, Fluazinam, Fludioxonil,
Flumetover, Fluquinconazol, Flusilazol, Flusulfamid, Flutolanil,
Flutriafol, Folpel, Furalaxyl, Furametpyr, Guazatin, Hexaconazol,
Hymexazol, Imazalil, Iprobenphos, Iprodion, Isoprothiolan, Kasugamycin,
Kresoxim-Methyl, Mancozeb, Maneb, Mefenoxam, Mepanipyrim, Metalaxyl
und seine enantiomeren Formen, wie Metalaxyl-M, Metconazol, Metiram-Zink,
Metominostrobin, Oxadixyl, Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, phosphorige
Säure und
ihre Derivate, wie Fosetyl-Al, Phtalid, Picoxystrobin, Probenazol,
Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propiconazol, Pyraclostrobin,
Pyrimethanil, Pyroquilon, Quinoxyfen, Silthiofam, Simeconazol, Spiroxamin,
Tebuconazol, Tetraconazol, Thiabendazol, Thifluzamid, Thiophanat,
zum Beispiel Thiophanat-Methyl, Thiram, Triadimefon, Triadimenol,
Tricyclazol, Tridemorph, Trifloxystrobin, Triticonazol, Derivate
von Valinamid, wie zum Beispiel Iprovalicarb, Vinclozolin, Zineb
und Zoxamid.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur heilenden oder
vorbeugenden Bekämpfung phytopathogener
Pilze von Kulturpflanzen, dadurch gekennzeichnet, dass man auf den
Boden, in dem die Pflanzen wachsen oder wachsen können, die
Blätter
und/oder die Früchte
der Pflanzen oder auf die Samen der Pflanzen eine wirksame (agronomisch
wirksame) und nicht phytotoxische Menge eines Wirkstoffs der Formel
(I), vorzugsweise in Form einer erfindungsgemäßen fungiziden Zusammensetzung,
aufbringt.
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Unter "wirksamer und nicht
phytotoxischer Menge" wird
eine Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verstanden, die ausreicht, die Bekämpfung oder Zerstörung der
Pilze, die auf den Kulturpflanzen vorhanden sind oder darauf auftreten
können,
zu ermöglichen,
und die für
diese Kulturpflanzen keinerlei merkliches Phytotoxizitätssymptom
nach sich zieht. Eine derartige Menge kann je nach dem zu bekämpfenden
Pilz, dem Typ der Kulturpflanze, den Klimabedingungen und den Verbindungen,
die in der erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzung enthalten sind, in großen Grenzen variieren. Diese
Menge kann durch systematische Feldversuche innerhalb der Fähigkeit
des Fachmanns bestimmt werden.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
ein Verfahren zum vorbeugenden oder heilenden Schutz der Vermehrungsprodukte
von Pflanzen sowie der daraus erhaltenen Pflanzen gegen Pilzerkrankungen,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Produkte mit einer wirksamen
und nicht phytotoxischen Dosis einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bedeckt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eignen sich zur Behandlung der Samen von Getreiden (insbesondere
Weizen, Roggen, Triticale und Gerste), Kartoffel, Baumwolle, Erbse,
Raps, Mais, Flachs oder der Samen von Waldbäumen (insbesondere harzhaltigen
Bäumen)
oder auch der genetisch modifizierten Samen dieser Pflanzen.
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In
dieser Hinsicht soll darauf hingewiesen werden, dass sich in der
Fachsprache des Fachmanns der Begriff Behandlung von Samen tatsächlich auf
die Behandlung von Körnern
bezieht. Die Applikationstechniken sind dem Fachmann bekannt, und
sie können
im Umfang der vorliegenden Erfindung ohne Nachteil angewendet werden.
Man kann beispielsweise Filmbildung oder Umhüllung nennen. Unter den in
Frage kommenden Vermehrungsprodukten der Pflanzen lassen sich insbesondere
Samen oder Körner
und Knollen nennen.
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Wie
vorstehend erwähnt,
sind die Umstände
der Bedeckung von Vermehrungsprodukten von Pflanzen, insbesondere
Samen, im Stand der Technik bekannt und nutzen insbesondere Filmbeschichtungs-
und Umhüllungstechniken.
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Die
erfindungsgemäßen Produkte
und Zusammensetzungen lassen sich auch auf die Blattapplikation auf
Kulturpflanzen, d.h. auf das Blattwerk, die Blüten, die Früchte und/oder die Stengel (Stämme) der
betreffenden Pflanzen anwenden.
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Unter
den für
das erfindungsgemäße Verfahren
in Betracht kommenden Pflanzen lassen sich Reis, Mais, Baumwolle,
Getreide, wie Weizen, Gerste, Triticale, Obstbäume, insbesondere Apfel-, Birnen-,
Pfirsichbäume,
Weinstöcke,
Bananenbäume,
Orangenbäume,
Zitronenbäume
usw., ölliefernde
Kulturpflanzen, zum Beispiel Raps und Sonnenblume, Gemüsekulturpflanzen
und Leguminosen, Tomaten, Salat, proteinliefernde Kulturpflanzen,
Erbsen, Solanaceen, zum Beispiel Kartoffel, Futterrübe Flachs,
und Waldbäume
sowie die genetisch modifizierten Homologe dieser Kulturpflanzen
nennen.
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Unter
den für
das erfindungsgemäße Verfahren
in Betracht gezogenen Pflanzen lassen sich die Folgenden nennen:
- • Weizen
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Fusariosen (Microdochium nivale und
Fusarium roseum), Stinkbrand (Steinbrand) (Tilletia caries, Tilletia
controversa oder Tilletia indica), Septoriose (Septoria nodorum);
Weizenflugbrand (Ustilago tritici);
- • Weizen
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der luftführenden Pflanzenteile: Augenfleckenkrankheit
(Tapesia yallundae, Tapesia acuiformis), Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces
graminis), Fusariumfußfäule (F.
culmorum, F. graminearum), Fusariumährenfäule (F. culmorum, F. graminearum, Microdochium
nivale), Scharfer Augenfleck (Rhizoctonia cerealis), Echter Mehltau
(Erysiphe graminis forma specie tritici), Rostkrankheiten (Puccinia
striiformis und Puccinia recondita) und Septoriosen (Septoria tritici
und Septoria nodorum) DTR-Blattfleckenkrankheit
(Drechslera triticirepentis);
- • Weizen
und Gerste hinsichtlich der Bekämpfung
bakterieller und viraler Krankheiten, beispielsweise den Gerstengelbmosaikvirus;
- • Gerste
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Streifenkrankheit der Gerste (Pyrenophora
graminea, Pyrenophora teres und Cochliobolus sativus), Gerstenflugbrand
(Ustilago nuda) und Fusariosen (Microdochium nivale und Fusarium
roseum);
- • Gerste
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der luftführenden Pflanzenteile: Halmbruchkrankheit
(Tapesia yallundae), Streifenkrankheit der Gerste (Pyrenophora teres
und Cochliobolus sativus), Echter Mehltau (Erysiphe graminis forma
specie hordei), Gerstenzwergrost (Puccinia hordei) und Rhynchosporiose
(Rhynchosporium secalis);
- • Kartoffel
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Knollenkrankheiten: (insbesondere Helminthosporium
solani, Phoma tuberosa, Rhizoctonia solani, Fusarium solani), Mehltau
(Phytopthora infestans) und bestimmte Viren (Virus Y);
- • Kartoffel
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Blattkrankheiten: Dürrfleckenkrankheit (Alternaria
solani), Mehltau (Phytophthora infestans);
- • Baumwolle
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten junger, aus Samen gezogener Pflanzen;
Umfallkrankheit und Fusariumwelke (Rhizoctonia solani, Fusarium
oxysporum) und Wurzelbrand (Thielaviopsis basicola);
- • proteinliefernde
Kulturpflanzen, zum Beispiel Erbsen, hinsichtlich der Bekämpfung der
folgenden Samenkrankheiten: Brennfleckenkrankheit (Ascochyta pisi,
Mycosphaerella pinodes), Fusariose (Fusarium oxysporum), Grauschimmel
(Botrytis cinerea) und Mehltau (Peronospora pisi);
- • ölliefernde
Kulturpflanzen, zum Beispiel Raps, hinsichtlich der Bekämpfung der
folgenden Samenkrankheiten: Phoma lingam, Alternaria brassicae und
Sclerotinia sclerotiorum;
- • Mais
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: (Rhizopus sp., Penicillium sp.,
Trichoderma sp., Aspergillus sp. und Gibberella fujikuroi);
- • Flachs
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheit: Alternaria linicola;
- • Waldbäume hinsichtlich
der Bekämpfung
von Wurzeltöterkrankheit
(Fusarium oxysporum, Rhizoctonia solani);
- • Reis
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der luftführenden Teile: Reisbrand (Magnaporthe
grisea), Wurzeltöterkrankheit
(Rhizoctonia solani);
- • Leguminosen
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten von Samen oder jungen, aus Samen gezogenen
Pflanzen: Wurzeltöterkrankheit
und Fusariumwelke (Fusarium oxysporum, Fusarium roseum, Rhizoctonia
solani, Pythium sp.);
- • Leguminosen
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der luftführenden Teile: Grauschimmel
(Botrytis sp.), Echte Mehltaue (insbesondere Erysiphe cichoracearum,
Sphaerotheca fuliginea und Leveillula taurica), Fusariosen (Fusarium
oxysporum, Fusarium roseum), Cladosporiosen (Cladosporium sp.), Alternariosen
(Alternaria sp.), Brennfleckenkrankheit (Colletotrichum sp.), Septoriosen
(Septoria sp.), Wurzeltöterkrankheit
(Rhizoctonia solani), Mehltaue (zum Beispiel Bremia Iactucae, Peronospora
sp., Pseudoperonospora sp., Phytophthora sp.);
- • Obstbäume hinsichtlich
der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der luftführenden Teile: Monilia-Erkrankung
(Monilia fructigenae, M. laxa), Schorfpilz (Venturia inaequalis),
Echter Mehltau (Podosphaera leucotricha);
- • Wein
hinsichtlich der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten des Blattwerks: insbesondere Grauschimmel
(Botrytis cinerea), Echter Mehltau (Uncinula necator), Schwarzfäule (Guignardia
biwelli) und Mehltau (Plasmopara viticola);
- • Futterrübe hinsichtlich
der Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der luftführenden Teile: Cercosporia-Blattflecken
(Cercospora beticola), Echter Mehltau (Erysiphe beticola), Ramularia-Blattflecken (Ramularia
beticola).
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Weizen
und Reis sind die bevorzugten Pflanzen für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahren,
obwohl auch die Gesamtheit der Kulturpflanzen, Pflanzen, Vermehrungsprodukte
von Pflanzen, Blüten, Holz
und im Allgemeinen alle Pflanzen, die Angriffen durch phytopathogene
Pilze unterliegen können,
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch Verwendung eines oder mehrerer erfindungsgemäßer Wirkstoffe, fungizider
Zusammensetzungen vorteilhaft behandelt werden können.
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Im
Fall der Behandlung von Pflanzen ist die aufgebrachte Dosis der
Zusammensetzung im Allgemeinen und vorteilhafterweise zwischen 10
und 800 g/ha, vorzugsweise 50 bis 300 g/ha Wirkstoff für Applikationen zur
Blattbehandlung.
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Die
aufgebrachte Dosis der Zusammensetzung ist im Fall von Samenbehandlungen
vorteilhafterweise gewöhnlich
derart, dass die Wirkstoffdosis zwischen 2 und 200 g Wirkstoff pro
100 kg Samen, vorzugsweise zwischen 3 und 150 g pro 100 kg beträgt. Selbstverständlich dienen
die vorstehend angegebenen Dosen als Beispiele zur Veranschaulichung
der Erfindung. Der Fachmann kann die Applikationsdosen in Abhängigkeit von
der Art der zu behandelnden Kulturpflanze anpassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur heilenden
oder vorbeugenden Behandlung mithilfe einer oder mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungen
oder einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
gegen Pilzkrankheiten, die sich auf oder im Inneren von Bauholz
entwickeln können.
Unter Bauholz werden alle wesentlichen Holztypen und alle Bearbeitungsformen
dieses Holzes verstanden, die für
den Bau bestimmt sind, beispielsweise Massivholz, verdichtetes Holz,
Sperrholz, gefügtes
Sperrholz usw.
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So
besteht das erfindungsgemäße Verfahren
zur Behandlung von Bauholz aus dem In-Kontakt-Bringen mit einer
oder mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungen
oder einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Dieses In-Kontakt-Bringen
kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise direktes Aufbringen,
Tünchen,
Eintauchen, Einspritzen oder jedes andere geeignete Mittel.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Behandlung genetisch modifizierter
Pflanzen mit erfindungsgemäßen Verbindungen
oder erfindungsgemäßen agronomischen
Zusammensetzungen. Die genetisch modifizierten Pflanzen sind Pflanzen,
in deren Genom ein heterologes Gen, das für ein Protein von Interesse codiert,
stabil integriert wurde.
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Unter
heterologem Gen, das für
ein Protein von Interesse codiert, werden erfindungsgemäß im Wesentlichen
die Gene, die der transformierten Pflanze neue agronomische Eigenschaften
verleihen, oder Gene zur Verbesserung der agronomischen Qualität der transformierten
Pflanze verstanden.
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Unter
den Genen, die den transformierten Pflanzen neue agronomische Eigenschaften
verleihen, kann man die Gene nennen, die eine Toleranz gegenüber bestimmten
Herbiziden, eine Resistenz gegen bestimmte Insekten, eine Toleranz
gegen bestimmte Krankheiten usw. verleihen. Solche Gene sind insbesondere in
den Patentanmeldungen WO 91/02071 und WO 95/06128 beschrieben.
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Unter
den Genen, die eine Toleranz gegenüber bestimmten Herbiziden verleihen,
kann man das Bar-Gen nennen, das Toleranz gegenüber Bialophos verleiht, das
Gen, das für
eine geeignete EPSPS codiert und eine Resistenz gegen Herbizide
verleiht, die EPSPS als Ziel haben, wie Glyphosat und seine Salze
(
US 4,535,060 ,
US 4,769,061 ,
US 5,094,945 ,
US 4,940,835 ,
US 5,188,642 ,
US 4,971,908 ,
US 5,145,783 ,
US 5,310,667 ,
US 5,312,910 ,
US 5,627,061 ,
US 5,633,435 ,
FR 2 736 926 ), das Gen, das Glyphosatoxidoreduktase
codiert (
US 5,463,175 ),
oder ein Gen, das für
eine HPPD codiert und Toleranz gegen Herbizide verleiht, die HPPD
als Ziel haben, wie Isoxazole, insbesondere Isoxafutol (
FR 95 06800 und
FR 95 13570 ), Diketonitrile (
EP 496 630 ,
EP 496 631 ) oder Triketone, insbesondere
Sulcotrion (
EP 625 505 ,
EP 625 508 ,
US 5,506,195 ). Gene, die eine HPPD
codieren und Toleranz gegen Herbizide verleihen, die HPPD als Ziel
haben, sind in der Patentanmeldung WO 96/38567 beschrieben.
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Bei
Genen, die für
EPSPS oder HPPD codieren, und insbesondere den vorstehenden Genen
geht der Sequenz, die diese Enzyme codiert, vorteilhafterweise eine Sequenz
voraus, die ein Transitpeptid und insbesondere das im Patent
US 5,510,471 beschriebene,
als optimiertes Transitpeptid bezeichnete Transitpeptid codiert.
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Unter
den Genen, die neue Insektenresistenzeigenschaften verleihen, werden
insbesondere die Gene genannt, die die Bt-Proteine codieren, die
größtenteils
in der Literatur beschrieben und dem Fachmann bekannt sind. Es werden
ferner die Gene genannt, die aus Bakterien, wie Photorabdus, extrahierte
Proteine codieren (WO 97/17432 und WO 98/08932).
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Unter
den Genen, die neue Krankheitsresistenzeigenschaften verleihen,
werden insbesondere die Gene, die Chitinasen, Glucanasen, Oxalatoxidase
codieren, wobei diese sämtlichen
Proteine sowie ihre codierenden Sequenzen größtenteils in der Literatur
beschrieben sind, oder auch die Gene genannt, die für antibakterielle
und/oder fungizide Peptide codieren, insbesondere Peptide mit weniger
als 100 Aminosäuren,
die reich an Cysteinen sind, wie Pflanzenthionine oder -defensine,
und ganz besonders lytische Peptide jedes Ursprungs, die ein oder
mehrere Disulfidbrücken
zwischen den Cysteinen und Regionen, die basische Aminosäuren enthalten,
umfassen, insbesondere die folgenden lytischen Peptide: AndroCtonin
(WO 97/30082 und PCT/FR98/01814, eingereicht am 18. August 1998)
oder Drosomicin (PCT/FR98/01462, eingereicht am 8. Juli 1998). Es
werden auch die Gene genannt, die Pilz-Elicitorpeptide codieren,
insbesondere die Elicitine (Kamoun et al., 1993; Panabieres et al.,
1995).
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Unter
den Genen, die die Konstitution der modifizierten Pflanzen modifizieren,
kann man insbesondere die Gene nennen, die den Gehalt und die Qualität bestimmter
essentieller Fettsäuren
(
EP 666 918 ) oder auch den
Gehalt und die Qualität
der Proteine, insbesondere in den Blättern und/oder Körnern dieser
Pflanzen, modifizieren. Insbesondere werden die Gene genannt, die
für Proteine
codieren, die reich an schwefelhaltigen Aminosäuren sind (WO 98/20133; WO
97/41239; WO 95/31554; WO 94/20828, WO 92/14822).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft genauer gesagt die Behandlung genetisch
modifizierter Pflanzen, die ein heterologes Gen enthalten, das der
Pflanze Krankheitsresistenzeigenschaften verleiht. Vorzugsweise
verleiht das heterologe Gen der genetisch modifizierten Pflanze
ein Aktivitätsspektrum,
das zum Aktivitätsspektrum
der erfindungsgemäßen Verbindungen
komplementär
ist. Unter komplementärem
Spektrum wird erfindungsgemäß ein Aktivitätsspektrum
für das
heterologe Gen verstanden, das von dem Aktivitätsspektrum der erfindungsgemäßen Verbindungen
verschieden ist, oder ein Aktivitätsspektrum, dass sich auf die
gleichen Erreger erstreckt, aber eine identische oder verbesserte
Bekämpfung
bei geringeren Applikationsdosen der erfindungsgemäßen Verbindungen
gestattet.
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Schließlich betrifft
die Erfindung die Verwendung erfindungsgemäßer Verbindungen, die sich
zur Human- und Tiertherapie eignen, zur Behandlung von Pilzerkrankungen,
wie beispielsweise Mykosen, Dermatosen, Trichophyton-Erkrankungen
und Candidosen oder auch durch Aspergillus spp., zum Beispiel Aspergillus fumigatus,
verursachten Erkrankungen.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen auf nicht-beschränkende Weise
verschiedene Beispiele für erfindungsgemäße fungizide
Verbindungen. In den folgenden Beispielen bedeutet "Schmp." "Schmelzpunkt" und ist in °Celsius (°C) ausgedrückt.
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Beispiel a):
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Herstellung von 2-Cyano-3-methoxy-4-nitropyridin
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Ein
Gemisch von 12,5 g (12,5 mol) des N-Oxids von 3-Methoxy-4-nitropyridin,
7,72 ml (1,1 Äq.)
Methylsulfat und 70 ml 1,2-Dichlorethan wird bei 70°C für 2,5 Stunden
erhitzt. Man lässt
es abkühlen,
und 70 ml Wasser werden hinzugefügt.
Es wird in einem Eis-Salz-Bad
abgekühlt,
und in Portionen werden 7,55 g (2,1 mol) Natriumcyanid hinzugefügt, wobei
die Temperatur kontrolliert wird, so dass sie 10°C nicht übersteigt. Nach 4-stündigem Rühren wird
das Reaktionsgemisch mit Ethylether extrahiert, die organische Phase
wird mit Wasser gewaschen, eingeengt und der Rückstand chromatographisch aufgetrennt
(Ethylacetat/Dichlormethan). Es werden 7,06 g eines gelben Öls erhalten
(Ausbeute 53%).
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Beispiel b)
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Herstellung von 4-Brom-2-cyano-3-methoxypyridin
-
Ein
Gemisch von 6 g (0,0335 mol) des im Beispiel a) erhaltenen 2-Cyano-3-methoxy-4-nitropyridins, 12,37
g (0,100 mol) Acetylbromid und 36 ml 1,2-Dimethoxyethan wird bei
85°C für 1,5 Stunden
erhitzt. Man lässt
es abkühlen,
und die Reaktion wird auf 100 g zerkleinertes Eis gegossen. 30 ml
1,2-Dichlorethan werden hinzugefügt,
und es wird vorsichtig mit einer 28%igen wässrigen Ammoniaklösung auf
pH = 8 neutralisiert. Nach Extraktion mit 1,2-Dichlorethan, Waschen
mit Wasser, Trocknen und Einengen wird der Rückstand chromatographisch aufgetrennt
(Ethylacetat/Heptan, 3:7), wobei 5,32 g (75% Ausbeute) eines weißen Feststoffs erhalten
werden (Schmp. = 116°C).
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Auf
die gleiche Weise, wobei Acetylbromid durch Acetylchlorid ersetzt
wird, wird 4-Chlor-2-cyano-3-methoxpyridin
(83% Ausbeute) in Form eines weißen Feststoffs erhalten (Schmp.
= 91°C).
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Beispiel c)
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Herstellung von 4-Azido-2-cyano-3-methoxypyridin
-
Zu
1 g (0,0155 mol) von Natriumazid in 25 ml Dimethylformamid bei 0°C werden
vorsichtig 3 g (0,0141 mol) 4-Brom-2-cyano-3-methoxypyridin aus
Beispiel b), gelöst
in 40 ml Dimethylformamid, hinzugefügt. Das Gemisch wird für 6 Stunden
bei Umgebungstemperatur gerührt.
Die Reaktion wird in 200 ml von Eiswasser verdünnt und mit Dichlormethan extrahiert.
Die organische Phase wird zweimal mit Wasser gewaschen, getrocknet,
eingeengt und der Rückstand
chromatographisch aufgetrennt (Ethylacetat/Heptan, 3:7). Es werden 0,87
g (35% Ausbeute) eines weißen
Feststoffs erhalten (Schmp. = 102°C).
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Beispiel d)
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Herstellung von 4-Chlor-3-hydroxypicolinsäure
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Ein
Gemisch von 2 g (0,012 mol) des im Beispiel b) erhaltenen 4-Chlor-2-cyano-3-methoxypyridins und
7 ml 37%iger Salzsäure
wird bei 100°C
für 12
Stunden erhitzt. Nach Abkühlen
wird der gebildete Feststoff filtriert, einmal mit Wasser und 3
Mal mit Aceton gewaschen und für
8 Stunden unter Vakuum getrocknet. Es werden 1,78 g (86% Ausbeute)
eines gelben Feststoffs erhalten (Schmp. = 228°C).
-
Auf
die gleiche Weise werden die folgenden Hydroxysäuren erhalten:
-
Beispiel e)
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Herstellung von 2-Cyano-3,4-dimethoxypyridin
-
3
g (0,017 mol) des im Beispiel a) erhaltenen 2-Cyano-3-methoxy-4-nitropyridins und
eine Natriummethylat-Lösung,
die aus 0,77 g (0,033 mol) Natrium und 65 ml Methanol hergestellt
wird, werden bei Umgebungstemperatur für 4 Std. gerührt. Es
werden 100 ml Wasser hinzugefügt,
das Methanol wird beseitigt, und die wässrige Phase wird mit Dichlormethan
extrahiert. Die organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet,
eingeengt und der Rückstand
chromatographisch aufgetrennt (Ethylacetat/Heptan, 1:1), wobei 1,96 g
(72% Ausbeute) eines weißen
Feststoffs erhalten werden (Schmp. = 133°C).
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Beispiel f)
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Herstellung von 2-Cyano-3-hydroxy-4-thiomethoxypyridin
-
2
g im Beispiel b) erhaltenes 4-Brom-2-Cyano-3-methoxypyridin und 2,16 g Natriumthiomethylat
in 40 ml wasserfreiem Dimethylformamid werden bei 85°C für 5 Stunden
erhitzt. Nach Abkühlen
und Zugabe von 20 ml Wasser wird das Reaktionsgemisch bis zur Trockne
eingeengt. Der Rückstand
wird dreimal mit heißem
Methanol extrahiert. Die abgekühlte
methanolische Phase wird filtriert und eingeengt. Es werden 1,51
g (97% Ausbeute) eines braunen, roh verwendeten Sirups erhalten.
-
Beispiel g)
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Herstellung von 3-Hydroxy-4-thiomethoxypicolinsäure
-
2,5
g (0,015 mol) 2-Cyano-3-hydroxy-4-thiomethoxypyridin aus Beispiel f),
8,5 g Kaliumhydroxid und 25 ml Wasser werden für 2,5 Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Man lässt
abkühlen,
und in einem Eisbad wird vorsichtig mit 1 N Salzsäure bis
auf pH = 2-3 neutralisiert. Der gebildete Feststoff wird filtriert.
Der Feststoff wird einmal mit Wasser und dreimal mit Aceton gewaschen;
er wird unter Vakuum für
8 Stunden -getrocknet. Es werden 1,81 g (68% Ausbeute) eines weißen Feststoffs
erhalten (Schmp. = 247°C).
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Beispiel h)
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Herstellung von 3,4-Dimethoxypicolinsäure
-
1
g im Beispiel e) erhaltenes 3,4-Dimethoxy-2-cyanopyridin und 3,5 g Kaliumhydroxid
in 15 ml Wasser werden für
eine halbe Stunde auf 85°C
erhitzt. Man lässt
abkühlen,
und in einem Eisbad wird vorsichtig Salzsäure bis auf pH = 2-3 hinzugefügt. Nach
Einengen bis zur Trockne wird der Rückstand dreimal mit heißem Methanol
extrahiert; man lässt
ihn abkühlen,
er wird filtriert und eingeengt. Es wird ein Feststoff erhalten,
der roh verwendet wird.
-
Beispiel i)
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Herstellung des N-Oxids
von 3-Hydroxypicolinsäure
-
Zu
einem Gemisch von 20 ml Essigsäure
und 20 ml Wasserstoffperoxid-Lösung
werden 2 g 3-Hydroxypicolinsäure hinzugefügt; das
Ganze wird für
5 Stunden auf 80°C
gebracht. Nach Beseitigung der Lösungsmittel
unter Vakuum wird der erhaltene Feststoff mit heißem Alkohol
gewaschen, wobei 2,02 g der erwarteten Verbindung in Form eines
weißen
Feststoffs erhalten werden (Schmp. = 182°C).
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Herstellungsbeispiel:
-
3-Hydroxy-4-methoxy-N-para-phenoxyphenylpicolinamid
-
0,046
g para-Phenoxyanilin, 0,04 g 3-Hydroxy-4-methoxypicolinsäure (nach einem ähnlichen
Verfahren, wie im Beispiel g) beschrieben, erhalten), 0,034 g 1-Hydroxybenzotriazol
und 0,060 g 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
werden in 2 ml Pyridin zwischen 75 und 85°C für 1 bis 2 Stunden erhitzt.
Nach Abkühlen
wird der Rückstand
in einem Gemisch von Dichlormethan und 2 ml 1 N Salzsäure aufgenommen.
Nach Extraktion mit Dichlormethan, Einengen und Chromatographie
auf Silica werden 0,057 g der Titelverbindung, ein gelber Feststoff
(Schmp. = 186°C),
erhalten.
-
Beispiel 1: Verbindung
Nr. 76
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4-Amino-3-hydroxy-N-para-phenoxyphenylpicolinamid
-
Zu
0,14 g 4-Azido-3-hydroxy-N-para-phenoxyphenylpicolinamid
(aus der Verbindung des Herstellungsbeispiels nach den in den Beispielen
a) bis g) beschriebenen Vorgehensweisen erhalten), gelöst in einem Gemisch
von Ethanol/Ethylacetat, 1:2, wird eine Spatelspitze 10% Palladium
auf Kohle hinzugefügt.
Die Hydrierung erfolgt bei 20 bar Druck und Umgebungstemperatur
für 4-5
Stunden. Nach Filtration, Einengen und Chromatographie des Rückstands
in Ethylacetat werden 0,099 g eines weißen Feststoffs erhalten (Schmp.: 197°C).
-
Beispiel 2: Verbindung
Nr. 111
-
4-Formamido-3-hydroxy-N-para-phenoxyphenylpicolinamid
-
Unter
Rückfluss
werden 61,2 mg Essigsäureanhydrid
und 27,6 mg Ameisensäure
für 4 Stunden
erhitzt, und 46 mg 4-Amino-3-hydroxy-N-para-phenoxyphenylpicolinamid
des Beispiels 1, gelöst
in 5 ml Tetrahydrofuran, werden hinzugefügt. Nach 8 Stunden bei Rückfluss
wird das Reaktionsgemisch eingeengt und durch Chromatographie gereinigt,
wobei 39 mg eines gelben Feststoffs, Schmp. 208°C, erhalten werden.
-
Beispiel 3: Verbindung
Nr. 108
-
4-Amino-3-hydroxy-N-para-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Schritt 1:
-
4-Azido-3-iod-N-para-[4-(trifluormethyl
phenoxy]phenylpicolinamid
-
Ein
Gemisch von 25,9 g (0,05 mol) 4-Chlor-3-iod-Npara-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid (aus
Picolinsäure
nach dem in Heterocycles, 47, (1998), 811 beschriebenen Verfahren
hergestellt) und 6,5 g (0,1 mol) Natriumazid, gelöst in 250
ml Dimethylsulfoxid, wird für
8 Stunden bei 70°C
erhitzt. Nach Abkühlen wird
das Gemisch in 1 Liter Wasser gegossen. Der erhaltene Niederschlag
wird abfiltriert und mit Ether gewaschen. Es werden 22,5 g (85%
Ausbeute) eines braunen Feststoffs erhalten. Rf (Heptan/Ethylacetat
50/50): 0,45.
-
Schritt 2:
-
4-Amino-3-iod-N-para-[4-(trifluormethyl)phenoxy)phenylpicolinamid
-
Ein
Gemisch von 21,0 g (0,04 mol) 4-Azido-3-iod-N-para-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid und 21,0
g (0,08 mol) Triphenylphosphin in 80 ml Tetrahydrofuran wird bei
Umgebungstemperatur für
15 Stunden gerührt.
Das Gemisch wird für
1 Stunde mit 100 ml einer Lösung
von 1 N Chlorwasserstoff hydrolysiert. Das Gemisch wird dann auf
200 ml Wasser gegossen und durch Zugabe von 100 ml 1 N Natriumhydroxid
neutralisiert. Nach Extraktion mit Ethylacetat, Trocknen und Einengen
wird der Rückstand
auf Silicagel (Ethylacetat/Heptan 1:1) chromatographisch aufgetrennt,
wobei 13,4 g (55% Ausbeute) eines gelben Feststoffs erhalten werden.
Rf (.Heptan/Ethylacetat 50/50): 0,29.
-
Schritt 3:
-
4-Amino-3-hydroxy-N-para-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Ein
Gemisch von 9,15 g (0,018 mol) 4-Amino-3-iod-N-para-[4-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid,
gelöst
in einer Lösung
aus 82 ml 50%igem wässrigem
Kaliumhydroxid und 20 ml Dimethylsulfoxid, wird für 8 Stunden
bei 90°C
erhitzt. Das Medium wird auf 100 ml Wasser gegossen und mit Ether
extrahiert. Die organische Phase wird getrocknet und eingedampft.
Nach Umkristallisation in Methanol werden 6,15 g (85% Ausbeute)
eines weißen
Feststoffs (Schmp. = 202°C)
erhalten.
-
Die
in der folgenden Tabelle 1 beschriebenen Verbindungen werden auf
analoge Weise hergestellt: Tabelle
1
-
Beispiel 4: Verbindung
Nr. 145
-
4-Chlor-3-mercapto-N-para-(3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Zu
einer Lösung
von 100 mg (0,25 mmol) 4-Chlor-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
(aus Picolinsäure
nach dem in Heterocycles, 47, (1998), 811 beschriebenen Verfahren
hergestellt) in 2 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran bei –78°C werden
in 15 Minuten 0,32 ml einer kommerziellen 2 M Lithiumdiisopropylamid-Lösung hinzugefügt. Nach
einstündigem
Rühren
bei –78°C werden
103 mg (0,40 mmol) Schwefel hinzugefügt. Das Gemisch wird erneut
für 3 Stunden
bei –78°C gerührt, dann
mit einer gesättigten
wässrigen Ammoniumchlorid-Lösung behandelt.
Das Kühlbad
wird entfernt. Die beiden Phasen werden getrennt, und die wässrige Phase
wird mit Dichlormethan (2 × 1
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird mittels Chromatographie
auf Silicagel (Dichlormethan/Methanol, 97:3) gereinigt. Es werden
61 mg (57% Ausbeute) eines orangen Feststoffs erhalten (APCI-, 423,
M-1).
-
Beispiel 5: Verbindung
Nr. 160
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4-Chlor-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Zu
einer Lösung
von 3,71 g (8,73 mmol) 4-Chlor-3-mercapto-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
und 1,21 ml (1 Äq.)
Triethylamin in 75 ml Tetrahydrofuran werden langsam 1,38 ml 4-Methoxybenzylchlorid
hinzugefügt.
Nach 24-stündigem
Rühren
bei Umgebungstemperatur wird das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen,
die organische Phase wird über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Der Rückstand
wird durch Chromatographie auf Silicagel (Ethylacetat/Heptan, 50:50)
gereinigt. Es werden 2,94 g (62% Ausbeute) eines braunen Öls erhalten
(APCI+, 545, M+1).
-
Beispiel 6: Verbindung
Nr. 173
-
4-Azido-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Ein
Gemisch von 50 mg (0,092 mmol) 4-Chlor-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid,
30 mg (5 Äq.)
Natriumazid und 1 ml Dimethylformamid wird bei 60°C für 5 Tage
erhitzt. Nach Abkühlen
wird das Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft, und der Rückstand wird durch Chromatographie
auf Silicagel (Ethylacetat/Heptan 50:50) gereinigt. Es werden 29
mg (57% Ausbeute) eines gelben Öls
erhalten (APCI+, 552, M+1).
-
Beispiel 7: Verbindung
Nr. 181
-
Herstellung von 4-Amino-3-mercapto-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Zu
einer Lösung
von 200 mg (0,36 mmol) 4-Azido-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
in 4 ml Tetrahydrofuran werden 228 mg (2,4 Äq.) Triphenylphosphin hinzugefügt. Das
Gemisch wird für
18 Stunden bei Umgebungstemperatur gerührt, dann mit 1 ml einer 5%igen wässrigen
Salzsäure-Lösung behandelt.
Nach 10 Minuten werden die zwei Phasen getrennt, und die organische
Phase wird mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und eingeengt. Der Rückstand
wird durch Chromatographie auf Silicagel (Ethylacetat/Heptan, 50:50)
gereinigt. Es werden 99 mg (68% Ausbeute) eines weißen Feststoffs
erhalten (APCI-, 404, M-1).
-
Beispiel 8: Verbindung
Nr. 164
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4-Isobutylamino-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Eine
Lösung
von 50 mg (0,092 mmol) 4-Chlor-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
in 1 ml Isobutylamin wird für
24 Stunden bei 60°C
erhitzt. Nach Abkühlen wird
das überschüssige Amin
verdampft, und der Rückstand
wird durch Chromatographie auf Silicagel (Ethylacetat/Heptan, 50:50)
gereinigt. Es werden 29 mg (54% Ausbeute) eines farblosen Öls erhalten
(APCI+, 582, M+1).
-
Beispiel 9: Verbindung
Nr. 172
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4-Isobutylamino-3-mercapto-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
-
Eine
Lösung
von 25 mg (0,043 mmol) 4-Isobutylamino-3-{[(4-methoxyphenyl)methyl]thio}-N-para-[3-(trifluormethyl)phenoxy]phenylpicolinamid
und 45 ml (10 Äquivalenten)
meta-Kresol in 0,6 ml Trifluoressigsäure wird für 24 Stunden bei 70°C erhitzt.
Nach Abkühlen
wird die Trifluoressigsäure
verdampft, und der Rückstand
wird mit einer gesättigten
wässrigen
Natriumbicarbonat-Lösung
langsam basisch gemacht. Das Gemisch wird mit einer gesättigten
wässrigen
Ammoniumchlorid-Lösung
auf pH = 7 neutralisiert und mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand
wird durch Chromatographie auf Silicagel (Ethylacetat/Heptan, 50:50) gereinigt.
Es werden 12 mg (38% Ausbeute) eines gelben Feststoffs erhalten
(APCI+, 462, M+1).
-
Die
in der folgenden Tabelle 2 beschriebenen Verbindungen werden auf
analoge Weise hergestellt: Tabelle
2
-
Beispiele für die biologischen
Aktivitäten
der erfindungsgemäßen Verbindungen
-
Beispiel A: In-Vivo-Test
an Alternaria brassicae (Blattfleckenkrankheit bei Cruciferen):
-
Eine
wässrige
Suspension mit einer Konzentration von 2 g/l des getesteten Wirkstoffs
wird durch dessen Feinzerkleinerung in dem folgenden Gemisch erhalten:
- – Wasser
- – oberflächenaktives
Mittel Tween 80 (Polyoxyethylensorbitanoleat-Derivat), in Wasser
auf 10% verdünnt: 5
ml/mg Wirkstoff
- – Ton:
inerter Träger
Q.s.p. 100%.
-
Diese
wässrige
Suspension wird dann mit Wasser verdünnt, um die gewünschte Wirkstoffkonzentration
zu erhalten.
-
Rettichpflanzen
(Sorte Pernot) in Anzuchttöpfen,
die auf einem 50/50-Torfboden-Pozzolana-Substrat ausgesät und bei
18-20°C
angezogen wurden, werden im Keimblattstadium mittels Zerstäubung der
vorstehend beschriebenen wässrigen
Suspension behandelt.
-
Als
Kontrollen verwendete Pflanzen werden mit einer wässrigen
Lösung
behandelt, die keinen Wirkstoff enthält.
-
Nach
24 Stunden werden die Pflanzen durch Zerstäuben einer wässrigen
Suspension von Alternariabrassicae-Sporen (40000 Sporen pro cm3) kontaminiert. Die Sporen werden von einer
12-13 Tage alten Kultur geerntet.
-
Die
kontaminierten Rettichpflanzen werden für 6-7 Tage bei etwa 18°C unter einer
feuchten Atmosphäre
inkubiert.
-
Die
Klassifizierung erfolgt 6 bis 7 Tage nach der Kontamination im Vergleich
zu den Kontrollpflanzen.
-
Unter
diesen Bedingungen beobachtet man bei einer Dosis von 250 g/ha einen
guten (mindestens 50%) oder vollständigen Schutz mit den folgenden
Verbindungen: 108, 110, 112, 115, 116, 130, 133.
-
Beispiel B: In-Vivo-Test
an Septoria nodorum (Septoria-Blattdürre von
Weizen)
-
Eine
wässrige
Suspension mit einer Konzentration von 2 g/ls des getesteten Wirkstoffs
wird durch dessen Feinzerkleinerung in dem folgenden Gemisch erhalten:
- – Wasser
- – oberflächenaktives
Mittel Tween 80 (Polyoxyethylensorbitanoleat-Derivat), in Wasser
auf 10% verdünnt: 5
ml/mg Wirkstoff
- – Ton:
inerter Träger
Q.s.p. 100%.
-
Diese
wässrige
Suspension wird dann mit Wasser verdünnt, um die gewünschte Wirkstoffkonzentration
zu erhalten.
-
Weizenpflanzen
(Sorte Scipion) in Anzuchttöpfen,
die auf einem 50/50-Torfboden-Pozzolana-Substrat ausgesät und bei
12°C angezogen
wurden, werden im 1-Blatt-Stadium
(10 cm Höhe)
mittels Zerstäubung
der vorstehend beschriebenen wässrigen
Suspension behandelt.
-
Als
Kontrollen verwendete Pflanzen werden mit einer wässrigen
Lösung
behandelt, die keinen Wirkstoff enthält.
-
Nach
24 Stunden werden die Pflanzen durch Zerstäuben einer wässrigen
Suspension von Septorianodorum-Sporen (500000 Sporen pro cm3) kontaminiert. Die Sporen werden von einer
sieben Tage alten Kultur geerntet.
-
Die
kontaminierten Weizenpflanzen werden für 72 Stunden bei etwa 18°C unter einer
feuchten Atmosphäre
und dann für
14 Tage bei 90% relativer Feuchtigkeit inkubiert.
-
Die
Klassifizierung erfolgt 15 bis 20 Tage nach der Kontamination im
Vergleich zu den Kontrollpflanzen.
-
Unter
diesen Bedingungen beobachtet man bei einer Dosis von 250 g/ha einen
guten (mindestens 50%) oder vollständigen Schutz mit den folgenden
Verbindungen: 108, 110, 112, 133.
-
Beispiel C: In-Vivo-Test
an Magnaporthe grisea (Reisbrand bei Reis)
-
Eine
wässrige
Suspension mit einer Konzentration von 50 mg/l des getesteten Wirkstoffs
wird durch dessen Feinzerkleinerung im folgenden Gemisch erhalten:
-
Reispflanzen
(Sorte Koshihirakari), die auf KUREHA-Boden ausgesät und in
33-cm2-Kunststofftöpfen bis zum 3-4-Blatt-Stadium
angezogen wurden, werden mittels Zerstäubung der vorstehend beschriebenen wässrigen
Suspension behandelt.
-
Als
Kontrollen verwendete Pflanzen werden mit einer wässrigen
Lösung
behandelt, die keinen Wirkstoff enthält.
-
24
Stunden nach der Behandlung werden die Pflanzen durch Zerstäuben einer
wässrigen
Suspension von Magnaporthe-grisea-Sporen (500000 Sporen pro cm3) kontaminiert.
-
Die
kontaminierten Reispflanzen werden für 24 Stunden bei 25°C unter einer
feuchten Atmosphäre
in einen Brutschrank und dann für
5 bis 7 Tage bei 20-25°C
und 70-90% relativer Feuchtigkeit in eine Inkubationskammer gestellt.
-
Die
Klassifikation erfolgt 5 bis 7 Tage nach der Kontamination durch
Zählen
der Läsionen
auf dem ersten Blatt der Pflanze.
-
Unter
diesen Bedingungen wird bei einer Dosis von 50 mg/l ein guter (mindestens
50%) oder vollständiger
Schutz mit den folgenden Verbindungen beobachtet: 62, 114, 115.
-
Beispiel D: In-Vivo-Test
an Erisyphe graminis f. sp. tritici (Echter Mehltau bei Weizen)
-
Eine
wässrige
Suspension mit einer Konzentration von 2 g/l des getesteten Wirkstoffs
wird durch dessen Feinzerkleinerung in dem folgenden Gemisch erhalten:
- – Wasser
- – oberflächenaktives
Mittel Tween 80 (Polyoxyethylensorbitanoleat-Derivat), in Wasser
auf 10% verdünnt: 5
ml/mg Wirkstoff
- – Ton:
inerter Träger
Q.s.p. 100%.
-
Diese
wässrige
Suspension wird dann mit Wasser verdünnt, um die gewünschte Wirkstoffkonzentration
zu erhalten.
-
Weizenpflanzen
(Sorte Audace) in Anzuchttöpfen,
die auf einem 50/50-Torfboden-Pozzolana-Substrat ausgesät und bei
12°C angezogen
wurden, werden im 1-Blatt-Stadium
(10 cm Höhe)
mittels Zerstäubung
der vorstehend beschriebenen wässrigen
Suspension behandelt.
-
Als
Kontrollen verwendete Pflanzen werden mit einer wässrigen
Lösung
behandelt, die keinen Wirkstoff enthält.
-
Nach
24 Stunden werden die Pflanzen durch Einstäuben mit Sporen von Erisyphe
graminis f. sp. tritici kontaminiert, wobei das Einstäuben mithilfe
kranker Pflanzen erfolgt.
-
Die
Klassifizierung erfolgt 7 bis 14 Tage nach der Kontamination im
Vergleich zu den Kontrollpflanzen. Unter diesen Bedingungen beobachtet
man bei einer Dosis von 500 g/ha einen guten (mindestens 50%) oder vollständigen Schutz
mit der im folgenden Beispiel beschriebenen Verbindung: 108.
-
Beispiel E: In-Vivo-Test
an Rhizoctonia solani (Blattscheidenweiße bei Reis)
-
Eine
wässrige
Suspension mit einer Konzentration von 100 mg/l des getesteten Wirkstoffs
wird durch dessen Feinzerkleinerung im folgenden Gemisch erhalten:
-
Reispflanzen
(Sorte Koshihirakari), die auf KUREHA-Boden ausgesät und in
33-cm2-Kunststofftöpfen bis zum 7-8-Blatt-Stadium
angezogen wurden, werden mittels Zerstäubung der vorstehend beschriebenen wässrigen
Suspension behandelt.
-
Als
Kontrollen verwendete Pflanzen werden mit einer wässrigen
Lösung
behandelt, die keinen Wirkstoff enthält.
-
Nach
24 Stunden wird jede Pflanze durch Aufbringen einer Agarscheibe
der Pilzkultur, die von einer Kultur von Rhizoctonia solani auf
PDA entnommen wurde, zwischen dem Stengel und der Blattscheide kontaminiert.
-
Die
kontaminierten Pflanzen werden für
24 Stunden bei 25°C
unter einer Atmosphäre
mit 100% Feuchtigkeit und dann für
5-7 Tage in eine Inkubationskammer bei einer relativen Feuchtigkeit
zwischen 70-90% inkubiert.
-
Die
Klassifikation erfolgt 7 Tage nach der Kontamination durch Messen
der Höhe
der Läsion
auf der Pflanze im Vergleich mit den Kontrollen.
-
Unter
diesen Bedingungen wird bei einer Dosis von 100 ppm ein guter Schutz
(mindestens 50%) mit den als Beispiel 62, 133 beschriebenen Verbindungen
beobachtet.
-
Beispiel F: In-Vivo-Test
an Septoria tritici (Blattdürre
bei Weizen)
-
Eine
wässrige
Suspension mit einer Konzentration von 1,5% des getesteten Wirkstoffs
wird durch dessen Feinzerkleinerung in einer Formulierung des Typs
einer konzentrierten Suspension, wie beispielsweise vorstehend im
Abschnitt [0061] (Formulierung SC1, SC2 oder SC3) beschrieben, erhalten.
-
Diese
wässrige
Suspension wird dann mit Wasser verdünnt, um die gewünschte Wirkstoffkonzentration,
d.h. 2 g/l, zu erhalten.
-
Weizenpflanzen
(Sorte Scipion) in Anzuchttöpfen,
die auf einem 50/50-Torfboden-Pozzolana-Substrat ausgesät und bei
12°C angezogen
wurden, werden im 1-Blatt-Stadium
(10 cm Höhe)
mittels Zerstäubung
der vorstehend beschriebenen wässrigen
Suspension behandelt.
-
Als
Kontrollen verwendete Pflanzen werden mit einer wässrigen
Lösung
behandelt, die keinen Wirkstoff enthält.
-
Nach
24 Stunden werden die Pflanzen durch Zerstäuben einer wässrigen
Suspension von Septoriatritici-Sporen (500000 Sporen pro cm3) kontaminiert. Die Sporen werden von einer
15 Tage alten Kultur geerntet und in einer Nährlösung in Suspension gebracht,
die aus Folgendem besteht:
- • 1,5 g/l Gelatine
- • 0,5
g/l Natriumoleat
- • 24
g/l PDB
-
Die
kontaminierten Weizenpflanzen werden für 72 Stunden bei etwa 20°C bei 100
relativer Feuchtigkeit und dann für 15 Tage bei 80% relativer
Feuchtigkeit inkubiert.
-
Die
Klassifizierung erfolgt 15 bis 20 Tage nach der Kontamination im
Vergleich zu den Kontrollpflanzen. Unter diesen Bedingungen wird
bei einer Dosis von 500 g/ha ein guter (mindestens 50%) oder vollständiger Schutz
mit den als Beispiel 108 beschriebenen Verbindungen beobachtet.