-
Gebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Ansamitocinen,
insbesondere Ansamitocinen, die zu Maytansinol umgewandelt werden
können.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Hoch
cytotoxische Maytansinoid-Wirkstoffe und ihre therapeutische Verwendung
wurden in US-PS 5,208,020 beschriebne. Diese Wirkstoffe können aus
Ansamitocin-Vorstufen hergestellt werden, die durch Fermentation
von Mikroorganismen wie Actinosynnema hergestellt werden.
-
Unter
definierten Kulturbedingungen erzeugen Actinosynnema spp. wie Actinosynnema
pretiosum eine Anzahl verwandter Ansamitocine. Das Hauptprodukt
ist Ansamitocin P-3 mit einer Isobutyryl-Einheit in der C-3-Stellung. Andere
Ansamitocine, die sich nur in der C-3-Acyl-Seitenkette unterscheiden,
werden als Nebenkomponenten erzeugt, P-1 (Ethionyl-Einheit), P-2
(Propionyl-Einheit), P-3' (Butyryl-Einheit),
P-4 (Isovaleryl-Einheit) und P-4' (Valeryl-Einheit).
All diese Verbindungen können
eine reduktive Spaltung unter Erzeugung eines gemeinsamen Produkts
erfahren, Maytansinol (Form P-0). Zusätzlich werden eine Anzahl anderer
Ansamitocine in geringen Mengen erzeugt, die an anderen Orten im Molekül modifiziert
sind (hydroxyliert oder n-demethyliert). Diese erzeugen nicht das
gewünschte
P-0 bei Deacylierung.
-
Verfahren
zur Ansamitocin P-3-Produktion aus Actinosynnema spp. wurden in
US-PSen 4,162,940, 4,228,239, 4,356,265 und 4,450,234 beschrieben.
Allgemein erfordern diese Verfahren das Zugeben einer Filterhilfe
und eines wassermischbaren Lösungsmittels
zur vollständigen
Fermentationsbouillon, das Entfernen von Feststoffen und Extrahieren
der wäßrigen Fraktion
mit einem wasserunmischbaren Lösungsmittel,
das Auf konzentrieren und Ausfällen
mit Petrolether, das Reinigen der Ausfällung unter Verwendung von
Kieselerde-Chromatographie und das Kristallisieren, gefolgt von
weiterer Chromatographie oder Umkristallisation. Alternative Verfahren
verwenden Diaion HP-10-Adsorption anstelle von Kieselerde-Chromatographie,
gefolgt von einer weiteren Lösungsmittelextraktion
und Kristallisation.
-
Diese
Verfahren können
verwendet werden, um akzeptable Ausbeuten von Ansamitocin P-3 zu gewinnen,
aber die Verfahren beinhalten eine große Anzahl von Stufen, die Beschränkungen
in Herstellungsabläufen
in großem
Maßstab
einführen,
insbesondere wegen der äußerst toxischen
Natur der Ansamitocin-Verbindungen und der Notwendigkeit, die Sicherheit
des menschlichen Betriebspersonals für die Verfahren sicherzustellen.
Daher besteht ein Bedarf an einem sichereren alternativen Verfahren,
das weniger und stärker
eingedämmte
Stufen verwendet:
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
gereinigter Ansamitocine, das die folgenden Schritte umfaßt:
- (a) Kultivieren eines Ansamitocin-erzeugenden Mikroorganismus
in einem flüssigen
Kulturmedium;
- (b) Behandeln des Kulturmediums zur Erleichterung der Lösungsmittelextraktion
von Ansamitocinen;
- (c) Extrahieren von Ansamitocinen aus dem Kulturmedium mit einem
aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel;
- (d) Auf konzentrieren der extrahierten Ansamitocine; und
- (e) Reinigen der Ansamitocine durch Kristallisation.
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung gereinigter Ansamitocine, das die folgenden Schritte
umfaßt:
- (a) Kultivieren eines Ansamitocin-erzeugenden Mikroorganismus
in einem flüssigen
Kulturmedium;
- (b) Extrahieren von Ansamitocinen aus dem Kulturmedium mit einem
aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel;
- (c) Auf konzentrieren der extrahierten Ansamitocine; und
- (d) Reinigen der Ansamitocine durch Kristallisation.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Verfahren
werden bereitgestellt zur Herstellung gereinigter Ansamitocine ohne
einen Filtrationsschritt. Die Verfahren umfassen die Schritte aus
Kultivieren eines Ansamitocin-erzeugenden Mikroorganismus in einem
flüssigen
Kulturmedium, Behandeln des Kulturmediums zur Freisetzung von Ansamitocinen
aus dem Mikroorganismus in das Kulturmedium, um dadurch die Lösungsmittelextraktion
zu erleichtern, Extrahieren von Ansamitocinen aus dem behandelten
Kulturmedium mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, Auf konzentrieren
der extrahierten Ansamitocine und Reinigen der Ansamitocine durch
Kristallisation. Alternativ kann der Behandlungsschritt ausgelassen
werden.
-
Die
gereinigten Ansamitocine können
zu Maytansinol reduziert werden und schließen Ansamitocin P-3, P-1, P-2,
P-3', P-4 und P-4' ein. Die gereinigten
Ansamitocine enthalten nur sehr geringe Mengen von unerwünschten
Ansamitocinen mit Modifikationen an anderen Stellen im Molekül. Bevorzugt
ist der Ansamitocin-erzeugende Mikroorganismus Actinosynnema spp.
Besonders bevorzugt ist Actinosynnema pretiosum ATCC 31565. Auch
besonders bevorzugt ist Actinosynnema pretiosum ATCC 31281. Die
Mikroorganismen können
durch Fermentationskulturtechniken gezüchtet werden, die den Fachleuten
allgemein bekannt sind, wie zum Beispiel durch diejenigen, die in
US-PS 4,450,234 offenbart werden.
-
Eine
Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung verwendet die Behandlung des Mikroorganismus,
um die Freisetzung von intrazellulären Ansamitocinen zu unterstützen und
die zellassoziierten Ansamitocine der Lösungsmittelextraktion zugänglicher
zu machen. Exemplarische Behandlungsverfahren schließen die
Ultraschallbehandlung, erhöhten Druck
oder erhöhte
Temperatur ein. Bevorzugt ist die Behandlung eine Wärmebehandlung.
Die Wärmebehandlung
kann bei ca. 60 bis ca. 80°C
durchgeführt werden.
Bevorzugt wird der Wärmebehandlungsschritt
bei ca. 75°C
durchgeführt,
was den Mikroorganismus abtötet
und die Lösungsmittelextraktion
von Ansamitocinen erleichtert. In einer alternativen Ausführungsform
wird kein Behandlungsschritt vor der Extraktion verwendet, da ca.
60% der gesamten Ansamitocine im Kulturmedium gefunden werden können.
-
Ansamitocine
können
aus Kulturmedium unter Verwendung von aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln
extrahiert werden. Die aromatischen Kohlenwasserstoffe haben eine
besondere Selektivität
für die
Ansamitocine gegenüber
anderen Bouillonbestandteilen, was sicherstellt, daß nur einfache
Verfahren stromabwärts
zur Isolierung von reinem Produkt erforderlich sind. Bevorzugt ist
das aromatische Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel Toluol oder Xylol.
Besonders bevorzugt ist Toluol, da dies zugänglicher für eine Verdampfung bei geringer
Temperatur ist. Die Eigenschaften von Toluol und Xylol sind derart,
daß das
Lösungsmittel
und wäßrige Schichten
leicht unter der Schwerkraft getrennt werden, ohne Notwendigkeit
für eine
mechanische Trennung, und somit werden eine stärkere Eindämmung des Verfahrens und eine
erhöhte
Personalsicherheit erreicht. Die Extraktion kann bei ca. 20 bis
ca. 60°C durchgeführt werden.
Bevorzugt wird die Extraktion bei ca. 45°C durchgeführt. Der pH der wäßrigen Lösung vor
der Extraktion sollte im Bereich von 3 bis 9 sein. Bevorzugt ist
der pH nahe Neutralität,
d.h. pH 6 bis 8.
-
Allgemein
ist ein äquivalentes
Volumen von Lösungsmittel
zu gesamten Bouillon (1:1) bevorzugt für die Extraktion. Alternative
Verhältnisbereiche
von 2:1 bis 1:4 können
auch verwendet werden. Die Lösungen
werden allgemein langsam unter Rühren
vermischt und die Mischung gerührt,
bis ca. > 80% der Ansamitocine
in die organische Schicht extrahiert sind. Bevorzugt wird die Mischung
unter Schwerkraft bei einer Temperatur zwischen 15 und 50°C absetzen
gelassen. Die bevorzugte Temperatur für das Absetzen ist ca. 45°C.
-
Die
organische Schicht wird entfernt, und das Auf konzentrieren des
Extrakts durch Volumenreduktion des Lösungsmittels kann im Vakuum
oder durch andere, den Fachleuten allgemein bekannte Verfahren durchgeführt werden.
Nach der Volumenreduktion kann der konzentrierte Extrakt gegebenenfalls
in einem polaren Lösungsmittel
wie Methanol gelöst
und unter Verwendung eines Membranfilters wie PTFE oder eines Tiefenfilters
wie Kieselerde oder Aluminiumoxid geklärt werden.
-
Kristallisation
wird zur Reinigung der gewünschten
Ansamitocine, insbesondere P-3, durch Reduzieren der Mengen von
ungewollten Ansamitocinen verwendet. Eine bevorzugte Lösungsmittelmischung
für die
Kristallisation ist Ethylacetat und Heptan. Eine solche Kristallisation
wird in einer herkömmlichen
Weise durchgeführt.
Zur Unterstützung
der Auflösung
des Feststoffs zur Kristallisation kann ein kleines Volumen Methanol
oder eines ähnlichen
polaren Lösungsmittels
vor der Zugabe von Ethylacetat und der anschließenden Behandlung mit größeren Volumina
von Heptan zugegeben werden, gegebenenfalls unter Rühren und
Abkühlen,
um das kristallisierte Produkt zu liefern. Das Produkt kann unter
Befolgen des gleichen Verfahrens umkristallisiert werden.
-
Alternativ
können
die aus der Fermentationsbouillon extrahierten unreinen Ansamitocine
vor der Kristallisation unter Verwendung von Kieselgel gereinigt
werden, z.B. durch Hindurchleiten einer Lösung aus dem Lösungsmittelextrakt
durch ein Bett aus Kieselerde. Für
die Chromatographie verwendete Lösungsmittel
können
Toluol und Toluol-Methanol-Mischungen sein. Andere, den Fachleuten
bekannte Lösungsmittel
können
auch verwendet werden. Die Fraktionen, die Ansamitocin P-3 enthalten,
werden vereinigt und unter reduziertem Druck aufkonzentriert.
-
Verfahren
werden auch zur Analyse von Ansamitocinen durch HPLC bereitgestellt.
Die Quantifizierung von Ansamitocin P-3 und Analyse von Ansamitocin-Verhältnissen
werden durch die Verfahren erreicht. Diese Verfahren wurden in den
nachfolgend dargestellten Beispielen eingesetzt.
-
Die
Quantifizierung von Ansamitocin P-3 in Bouillon und Extraktionsproben
kann an einer Säule C18
Waters Q Spherisorb S5 ODS2, 4,6 × 250 mm, mit einer 10 mm-Vorsäule bestimmt
werden. UV-Detektion erfolgt bei 252 und 205 nm. Eine isokratische mobile
Phase mit 1 ml/min 60% MeCN (0,05% TFA) in Wasser (0,05% TFA) und
ein 20 μl-Injektionsvolumen
werden verwendet.
-
Die
Analyse von Ansamitocin-Verhältnissen in
Verfahrensproben stromabwärts
kann an einer Säule
C8 Waters Symmetry Shield, 3,9 × 150
mm, ohne Vorsäule
bestimmt werden. UV-Detektion erfolgt bei 252 und 205 nm. Ein Gradient
der mobilen Phase mit 1 ml/min 35–45% MeCN (0,05% TFA) in Wasser
(0,05% TFA) während
30 Minuten mit einer 10-minütigen
Re-Äquilibrierung
bei 40°C
und ein 10 μl-Injektionsvolumen
werden verwendet.
-
Die
Analyse von Ansamitocin-Verhältnissen in
Chromatographiefraktionen und dem Endprodukt kann an einer Säule C8 Waters
Symmetry Shield, 3,9 × 150
mm, ohne Vorsäule
mit einem LC-MS-Detektionssystem unter Elektrospray-Ionisierung
bei Atmosphärendruck
im +ve-Ionenmodus bestimmt werden. Die Massendetektion mit 30 V-Kegelspannung
zur positiven Identifizierung der Peaks wird durch MS mit vollständiger Abtastung
(Abtastung von 600–700 AMU
mit Quad 1) erreicht. MS-MS-Fragmentierung zur Bestimmung der Klasse
des Ansamitocins wird unter Verwendung des gleichen Gradientensystems durchgeführt. Eine
mobile Phase mit Gradient mit 1 ml/min 35–45% MeCN (0,05% TFA) in Wasser (0,05%
TFA) während
30 Minuten mit einer 10-minütigen
Re-Äquilibrierung
bei 40°C
und ein 10 μl-Injektionsvolumen
werden verwendet.
-
Die
Quantifizierung von Ansamitocin P-3 in Abfallströmen und anderen Proben mit
geringen Mengen, die eine hohe Empfindlichkeit erfordern, kann an
einer Säule
C18 Waters Spherisorb S5 ODS2, 4,6 × 250 mm, mit einer 10 mm-Vorsäule und einem
LC-MS-MS-Elektrospray-Ionisationsdetektionssystem bei Atmosphärendruck,
+ve-Ionenmodus, 30 V Kegelspannung, bestimmt werden. Zur Bestimmung
des Strukturtyps wurden die Molekülionen der Haupttypen ausgewählt, und
die beobachteten Fragmentierungsmuster waren ein vorherrschendes 547-Ion,
was N-methyliert anzeigt, und ein 533-Ion, was N-demethyliert anzeigt.
Eine isokratische mobile Phase mit 1 ml/min 60% MeCN (0,05 TFA)
in Wasser (0,05% TFA) und ein 20 μl-Injektionsvolumen
werden verwendet.
-
Das
Verfahren der Erfindung kann zur Herstellung von Zellbindungsmittel/Maytansinoid-Komplexen
verwendet werden, die nützlich
als Tumoraktivierte Prodrugs sind. Durch das Verfahren der Erfindung
hergestellte Ansamitocine können
eine reduktive Spaltung zu Maytansinol erfahren, das wie in US-PS
5,208,020 beschrieben verwendet werden kann, um N-Methyl-L-Alanin-haltige Maytansinoid-Derivate
herzustellen. Diese Derivate werden dann mit Zellbindungsmitteln,
bevorzugt Antikörpern, über verschiedene
Linker wie eine Disulfidbindung konjugiert.
-
Ein
exemplarischer Zellbindungsmittel/Maytansinoid-Komplex kann durch
ein Verfahren hergestellt werden, das die folgenden Schritte umfaßt:
- (1) Reduzieren von Ansamitocinen, die durch
das Verfahren der Erfindung hergestellt wurden, zu Maytansinol;
- (2) Verestern von Maytansinol mit N-Methyl-L-Alanin-Derivaten
zur Bildung eines Disulfid-haltigen Maytansinoidesters;
- (3) Reduzieren des durch Schritt (2) hergestellten Disulfid-haltigen Maytansinoidesters
zu einem Thiol-haltigen Maytansinoid;
- (4) Einführen
von Dithiopyridyl-Gruppen in ein Zellbindungsmittel; und
- (5) Verbinden des durch Schritt (3) hergestellten Thiol-haltigen
Maytansinoids mit dem Dithiopyridyl-Zellbindungsmittel aus Schritt
(4) durch eine Disulfidbindung.
-
Die
vorliegende Erfindung wird jetzt unter Bezugnahme auf die folgenden
spezifischen, nicht-beschränkenden
Beispiele beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Extraktion
von Actinosynnema pretiosum-Kulturbouillon und Ansamitocinreinigung
-
37
l von Vollbouillon, die den Erzeugerstamm Actinosynnema pretiosum
ATCC 31565 enthielt (Ansamitocin P-3-Titer 86,3 mg/l), wurden in
situ bei 75°C
für 60
min wärmebehandelt,
um den Mikroorganismus abzutöten
und die Lösungsmittelextraktion der
Ansamitocine zu erleichtern. 40 l Toluol wurden hinzugegeben und
die Mischung auf 45°C
erwärmt. Die
Phasen wurden gerührt,
so daß ein
Wirbel der oberen Toluolphase in die untere Bouillonphase gezogen
wurde, aber ohne Emulgieren oder vollständige Homogenisierung der Phasen.
Die Extraktion war innerhalb von 16 Stunden vollendet und die Trennung
unter Schwerkraft innerhalb von 2 Stunden.
-
39
l Toluol, das 80 mg/l P-3 enthielt, wurden durch ein Absaugrohr
gewonnen und unter Verwendung eines 20 l-Rotationsverdampfers eingeengt (Badtemperatur
40–45°C, Rate ~9
l/h). 11,2 g mobiles Öl,
das 3,1 g P-3 enthielt (27,6% G/G), wurden nach dem Einengen erzeugt.
Der resultierende Extrakt wurde durch Auflösen in Toluol und erneutes Einengen
in einen Kolben überführt (Ausbeute
der Extraktionsstufe = 97%).
-
Der
Extrakt wurde in 120 ml Toluol aufgenommen und auf eine Kieselerdesäule (Kieselgel
60, 125 ml Bettvolumen, gepackt in Toluol, 4 cm Durchmesser × 10 cm)
in 375 ml Toluol (3 Bettvolumina) aufgetragen. Die Säule wurde
mit 2 Bettvolumina Toluol gewaschen und dann mit 4 × 2 Bettvolumina
von 2% MeOH in Toluol, gefolgt von 12 × 1 Bettvolumen von 4% MeOH
in Toluol eluiert. Die Säule
wurde mit 40 ml/min eluiert und erzeugte enge Farbbanden. Fraktionen
7–10,
die Ansamitocin P-3 enthielten, wurde vereinigt und eingeengt, um
3,2 g öligen
Feststoff zu erzeugen, der 2,5 g P-3 enthielt. Dieses Material wurde
durch LC-MS und MS-MS analysiert.
-
In
dieser Stufe enthielt das Produkt 85,1% Ansamitocin P-3 und insgesamt
93,9% der gewünschten
Ansamitocine (Ausbeute der Säulenstufe =
80,6%).
-
Das
Produkt aus der Kieselerdesäule
wurde in 200 ml EtOAc, erwärmt
auf 40°C,
aufgenommen. Heptan (200 ml) wurde hinzugegeben und die Lösung abkühlen gelassen.
Die Lösung
wurde mit 1 mg reinen P-3 Kristallen geimpft (eine Kristallisation
erfolgte auch spontan an anderen Stellen im Kolben). Nach 4 Stunden
bei Umgebungstemperatur wurde der Überstand durch HPLC analysiert,
und 0,8 g P-3 (30%) wurden noch in Lösung festgestellt. Weiteres Heptan
wurde hinzugegeben (150 ml) und der Kolben für weitere 3 Stunden stehengelassen
und erneut analysiert. Die zeigte, daß 0,4 g P-3 (16%) in Lösung blieben.
Der Kolben wurde über
Nacht bei 4°C stehengelassen.
Eine anschließende
Analyse zeigte, daß nur
70 mg P-3 (3%) in Lösung
verblieben. Die Mutterlaugen wurden durch Absaugen unter Verwendung
einer Reihenanordnung von Filtertiegeln entfernt. Die weißen Nadelkristalle
wurden mit 2 × 15
ml 1:3 EtOAc:Heptan gewaschen. Die Kristalle wurden in situ unter
Vakuum an einem Rotationsverdampfer für 10 Stunden bei 30°C getrocknet.
2,5 g Kristalle wurden erhalten (Kristallisationsausbeute = 86%).
-
Das
Endprodukt enthielt 86% Ansamitocin P-3 und insgesamt 98,4% der
gewünschten
acylierten Ansamitocine (P-1, P-2, P-3, P-3', P-4, P-4').
-
Beispiel 2
-
Extraktion
von Actinosynnema pretiosum-Kulturbouillon und Ansamitocinreinigung
-
1100
l Vollbouillon, die den Erzeugerstamm Actinosynnema pretiosum ATCC
31565 enthielt (Ansamitocin P-3-Titer 75,1 mg/l, 82,6 g P-3), wurden
in situ bei 75°C
für 60
min wärmebehandelt,
um den Mikroorganismus abzutöten
und die Lösungsmittelextraktion
der Ansamitocine zu erleichtern. 77,6 g P-3 verblieben nach dem
Wärmeabtötungsprozeß. Ein gleiches
Volumen Toluol, vorerwärmt
auf 45°C,
wurde hinzugegeben, und die Mischung wurde auf 45°C gehalten.
Die Phasen wurden gerührt,
so daß ein Wirbel
der oberen Toluolphase in die untere Bouillonphase gezogen wurde,
aber ohne Emulgieren oder vollständige
Homogenisierung der Phasen. Die Extraktion wurde für 45 Stunden
durchgeführt,
gefolgt von Abtrennung unter Schwerkraft, was innerhalb von 30 min
erfolgt (Ausbeute der Extraktionsstufe 90,3%). 1127 l des Toluolextrakts,
der die Ansamitocine enthielt, wurden unter Verwendung eines Fallfilmverdampfers
(FFE) auf 22 l aufkonzentriert. Das Konzentrat wurde in einen 50
l-Rotationsverdampfer überführt und
auf ein geringes Volumen eingeengt (Verdampfungsrate 14,6 l/h).
Der FFE wurde mit 2 × 20
l Toluol gespült
und die Spüllösungen in
den Verdampfer geleitet, um eine vollständige Produktübertragung
sicherzustellen. Das Konzentrat wurde zur Trockene eingeengt.
-
Der
trockene Extrakt wurde in 7,2 l 4%igem Methanol in Toluol aufgenommen
und auf eine Kieselerdesäule
(Kieselgel 60, 4,8 l Bettvolumen, gepackt in 4% Methanol in Toluol,
15,0 cm Durchmesser × 27,0
cm, Beladungsrate 120 ml/min) aufgetragen. Die Säule wurde isokratisch unter
Verwendung von 4% Methanol in Toluol mit einer Fließgeschwindigkeit
von 227–384
ml/min eluiert und erzeugte enge Farbbanden. Anfangsfraktionen waren
ein Bettvolumen; die Fraktionen 3 bis 6 wurden als Halbbettvolumina
aufgefangen. Die Fraktionen wurden durch DC (Kieselgel 60 F254-Platten, gelaufen in 5% Methanol in Dichlormethan,
visualisiert durch UV bei 254 nm) überwacht, und diejenigen, die
Ansamitocine enthielten, wurden durch HPLC und LC-MS überwacht.
Die Fraktionsselektion zur Kristallisation beruhte auf HPLC- und
LC-MS-Analyse der Fraktionen zur Optimierung der Ansamitocin P-3-Gewinnung
und Minimierung ungewünschter
Ansamitocine. Die Fraktionen 5 bis 10, die Ansamitocin P-3 enthielten,
wurden vereinigt und eingeengt, um einen Feststoff zu erzeugen,
der 54,6 g P-3 enthielt. In dieser Stufe enthielt das Produkt 77,1%
Ansamitocin P-3 und insgesamt 96,1% der gewünschten Ansamitocine (Ausbeute
der Säulenstufe
= 92,5%).
-
Das
Produkt aus der Kieselerdesäule
wurde in 91 ml Methanol, das zuvor auf 46°C erwärmt worden war, gefolgt von
546 ml Ethylacetat, das auf die gleiche Temperatur erwärmt worden
war, aufgenommen. Weitere Teilmengen von Methanol wurden zur Unterstützung der
Auflösung
des Feststoffs hinzugegeben. Insgesamt 166 ml Methanol wurden zur
Mischung hinzugegeben. Heptan (100 ml), erwärmt auf 50°C, wurde bis zum ersten Anzeichen
von Trübung hinzugegeben,
und dann wurde die Lösung
auf Umgebungstemperatur abkühlen
gelassen, als die Kristallisation begann. Nach 4 Stunden wurden weitere 1324
ml Heptan (bei Umgebungstemperatur) hinzugegeben. Der Überstand
wurde durch HPLC analysiert und 6,6 g P-3 als noch in Lösung befindlich
bestimmt. Die Mischung wurde auf Eis abgekühlt, und weitere Teilmengen
Heptan (200 und 400 ml) wurden hinzugegeben, bis 3,9 g P-3 (6,8%)
in der Mutterlauge verblieben.
-
Die
Mutterlaugen wurden durch Absaugen unter Verwendung einer Reihenanordnung
von Filtertiegeln entfernt. Die Kristalle wurden mit 2 × 150 ml 1:3
Ethylacetat:Heptan gewaschen. Die Kristalle wurden in situ an einem
Rotationsverdampfer, anfänglich unter
geringem Vakuum, gefolgt von Hochvakuum (1,0–1,3 mbar) bei 30°C für 88,5 Stunden
getrocknet. 76,4 g Kristalle wurden erhalten.
-
Das
Endprodukt enthielt 74,5% Ansamitocin P-3 (56,9 g) und insgesamt
97,8% der gewünschten acylierten
Ansamitocine (Gesamtausbeute = 69%).
-
Beispiel 3
-
Kieselerdechromatographie
und Kristallisation der Ansamitocine
-
1008
l Actinosynnema pretiosum-Vollbouillon mit einem Titer von 64,8
mg/l Ansamitocin P-3 wurden wärmebehandelt,
mit Toluol extrahiert und eingeengt, im wesentlichen wie in Beispiel
1 beschrieben.
-
Das
Konzentrat, das 34,5 g Ansamitocin P-3 enthielt, wurde in 3 l Toluol
aufgenommen und auf eine Kieselerdesäule (Kieselgel 60, 3,0 l Bettvolumen,
gepackt in Toluol, 13,8 cm Durchmesser × 16,6 cm) aufgetragen. Die
Säule wurde
mit einem 4 cm-Sandbett abgedeckt. Die Säule wurde mit 5 l Toluol gewaschen,
gefolgt von 20 l 2% MeOH in Toluol, das als 5 l-Fraktionen aufgefangen wurde. Die Säule wurde
dann mit 20 l 4% MeOH in Toluol eluiert, aufgefangen als 2,5 l-Fraktionen.
Die Ansamitocine wurden in Fraktionen 9 bis 15 eluiert. Die Fraktionsselektionskristallisation
beruhte auf der HPLC- und LC-MS-Analyse der Fraktionen zur Optimierung
der Ansamitocin P-3-Gewinnung und Minimierung ungewünschter
Ansamitocine. Fraktionen 10 bis 12 wurden vereinigt und zur Trockene
eingeengt, um ein Öl zu
liefern, das 32,5 g Ansamitocin P-3 enthielt.
-
In
dieser Stufe enthielt das Produkt 91,8% Ansamitocin P-3 und insgesamt
95,3% der gewünschten
acylierten Ansamitocine (Ausbeute der Säulenstufe = 94,2%).
-
Das
Konzentrat aus den vereinigten Kieselerdefraktionen wurde in einem
Wasserbad auf 50°C erwärmt und
in einem minimalen Volumen von warmem Methanol/Ethylacetat (50°C) gelöst. 60 ml
Methanol wurden zunächst
hinzugegeben, gefolgt von langsamer Zugabe von 300 ml Ethylacetat.
Weitere 20 ml warmes Methanol wurden hinzugegeben, und zu diesem
Punkt war das Konzentrat vollständig
gelöst.
200 ml warmes Heptan (50°C)
wurden hinzugegeben und die Kristallisationslösung aus dem Wasserbad entfernt.
Die Kristallisation begann, und weiteres Heptan wurde in 200 ml-Teilmengen
hinzugegeben, bis ein Gesamtvolumen von 800 ml hinzugegeben worden
war. Die Mischung wurde in einem Eisbad für 18 Stunden gekühlt. Die
Kristallisation wurde durch HPLC-Analyse
der Mutterlaugen überwacht.
Nach 18 Stunden verblieben 6,3% Ansamitocin P-3 in den Mutterlaufen.
Weitere 200 ml Heptan wurden hinzugegeben und die Mischung für weitere 5
Stunden gekühlt.
Eine HPLC-Analyse
zeigte 4,0% Ansamitocine an, die in den Mutterlaugen verblieben.
-
Die
Kristalle wurden durch Absaugen der dunkelbraunen Mutterlaugen gewonnen.
Die Kristalle wurden 3-mal mit 50 ml Heptan:Ethylacetat 3:1 gewaschen
und unter Vakuum (0,8 mbar) über
Nacht getrocknet. Die Kristalle waren gleichförmige, feine, cremefarbene
Nadeln, die 28,2 g Ansamitocin P-3 enthielten (Ausbeute der Kristallisationsstufe
= 86,9%).
-
Das
Endprodukt enthielt 93,1% Ansamitocin P-3 und insgesamt 98,4% gewünschte acylierte
Ansamitocine.
-
Beispiel 4
-
Reinigung
und Kristallisation von Ansamitocinen aus Toluolextrakt
-
1001
l Actinosynnema pretiosum-Vollbouillon mit einem Titer von 74,5
mg/l Ansamitocin P-3 wurden im wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben
wärmebehandelt,
mit Toluol extrahiert und eingeengt, um 9,5 l konzentrierten Extrakt
zu ergeben, der 54,7 g Ansamitocin P-3 enthielt.
-
Das
Konzentrat wurde auf 45°C
erwärmt, und
14,5 l Heptan wurden während
33 min hinzugegeben, um die Ansamitocine auszufällen. Die Mischung wurde auf
Eis abgekühlt.
Weitere 5 l Heptan wurden hinzugegeben und die Mischung über Nacht absetzen
gelassen. Die Mutterlauge wurde durch Absaugen entfernt, und die
Ausfällung
wurde mit 10 l Toluol:Heptan 1:1 gewaschen. HPLC-Analyse zeigte an,
daß die
Mutterlauge 6,5% Ansamitocin P-3 enthielt, und die Waschlösung enthielt
1,8% P-3. Die Ausfällung
wurde in 2 l Methanol gelöst
und durch ein 0,2 μm-Filter
filtriert.
-
Die
Methanol-Lösung
wurde zur Trockene eingeengt und in 85 ml Methanol bei 50°C erneut
gelöst.
510 ml Ethylacetat wurden zur Lösung
hinzugegeben, gefolgt von 200 ml Heptan. Die Mischung wurde auf
Umgebungstemperatur abgekühlt,
und weitere 990 ml Heptan wurden langsam hinzugegeben, als die Kristallisation
begann. 4,14 g Ansamitocin P-3 verblieben in der Mutterlauge. Weitere
400 ml Heptan wurden hinzugegeben und die Mischung auf Eis gekühlt. 2,7
g Ansamitocin P-3 verblieben in der Mutterlauge.
-
Die
Mutterlauge wurde durch Absaugen entfernt, und die Kristalle wurden
in 110 ml Methanol und 520 ml Ethylacetat bei 50°C gelöst. Heptan wurden in zwei 75
ml-Teilmengen hinzugegeben, die Mischung wurde auf Umgebungstemperatur
abgekühlt
und mit weiteren 900 ml versetzt. Weitere 400 ml Heptan wurden hinzugegeben
und die Mischung aus Eis gekühlt
und über
Nacht kristallisieren gelassen. HPLC-Analyse zeigte, daß 2,3 g
Ansamitocin P-3 in der Mutterlauge verblieben. Die Mutterlauge wurde durch
Absaugen entfernt, und die Kristalle wurden mit Heptan:Ethylacetat
3:1 gewaschen und unter Vakuum (0,6 mbar) über Nacht getrocknet. Die 47,8
g Kristalle enthielten 84,3% Ansamitocin P-3 und insgesamt 97,0%
gewünschte
acylierte Ansamitocine.
-
Beispiel 5
-
Extraktion
von Actinosynnema pretosium-Kulturbouillon mit Xylol und Ansamitocinreinigung
-
220
ml von wärmebehandeltem
Actinosynnema pretiosum mit einem Titer von 44 μg/ml Ansamitocin P-3 wurden
in ein Wasserbad von 45°C
gegeben, und ein gleiches Volumen Xylol wurde hinzugegeben. Die
Phasen wurden vermischt, so daß ein Wirbel
von Xylol in die untere Bouillonphase gezogen wurde, aber ohne Bildung
einer Emulsion. Nach 20 Stunden waren 64% des Ansamitocin P-3 in
die Xylolphase extrahiert.
-
Die
Mischung wurde unter Schwerkraft getrennt, und 170 ml Xylol wurden
entfernt. Der Xylolextrakt wurde zur Trockene eingeengt. Der Xylolextrakt wurde
unter Verwendung von Kieselerdechromatographie gereinigt. Der Extrakt
wurde in 2 ml 4% Methanol in Toluol gelöst und aufgetragen und unter
Verwendung der gleichen Lösungsmittelmischung
eluiert. Fraktionen (0,5 ml) wurden aufgefangen und durch DC getestet
(Kieselgel 60 F254-Platten, gelaufen in Dichlormethan:Methanol
20:1). Fraktionen, die Ansamitocin P-3 enthielten, wurden unter
Verwendung des in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Verfahrens
kristallisiert. Das kristalline Produkt war von vergleichbarer Qualität hinsichtlich Farbe
und Reinheit zu demjenigen, das durch Toluolextraktion von Fermentationsbouillon
erzeugt wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung kann in anderen spezifischen Formen ohne Abweichen
von ihrem Geist oder wesentlichen Eigenschaften ausgeführt werden,
und entsprechend sollte auf die anhängenden Ansprüche hinsichtlich
der vorhergehenden Beschreibung als Angabe des Erfindungsumfangs
verwiesen werden.