-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine neue Verbindung, die über Antitumor-Wirkungen verfügt und als
Arznei verwendbar ist, ein Verfahren zur Herstellung derselben sowie
Mikroorganismen zur Herstellung der Substanz.
-
Stand der Technik
-
Bekannte
Beispiele eines Makrolids mit zwei oder mehr Oxazolringen schließen Ulapualid
A und B ein (Journal of American Chemical Society, 108, 846–847, 1986),
das aus Nacktschnecken gewonnen wird und Antitumor-Wirkung aufweist,
sowie Kabiramid C (Journal of American Chemical Society, 108, 847–849, 1986), das
ebenfalls aus Nacktschnecken gewonnen wird und fungizide Wirkungen
hat.
-
Makrolide
mit Antitumor-Wirkungen, die durch Mikroorganismen des Genus Streptomyces
erzeugt werden, sind aus US-A-5567709 und EP-A-269322 bekannt.
-
Ein
Ziel der Erfindung ist die Gewinnung einer neuen Verbindung unter
Verwendung eines Mikroorganismus, die über Antitumor-Wirkungen verfügt und als
Arzneimittel verwendet werden kann, ein Verfahren zur Herstellung
derselben sowie Mikroorganismen, die zur Herstellung der neuen Verbindung
mit Antitumor-Wirkungen
in der Lage sind.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die
Erfinder haben Untersuchungen an verschiedenen, mittels Mikroorganismen
hergestellten Verbindungen durchgeführt und festgestellt, dass
in einer Kulturbrühe
des zum Genus Streptomyces gehörigen 3533-SV4-Stammes
eine Substanz mit Antitumor-Wirkungen erzeugt wurde. Anschließend gelang
den Erfindern die Isolierung des Wirkstoffes, bestimmten sie dessen
physikalischchemische Eigenschaften und Struktur und wiesen dessen
Antitumor-Wirkungen nach, um damit die Erfindung zu bewerkstelligen.
-
Die
Erfindung stellt eine Verbindung der folgenden Formel (1) zur Verfügung.
-
-
Die
obige Verbindung wird im Folgenden als „Substanz GM-95" bezeichnet.
-
Des
weiteren stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der
Substanz GM-95 bereit, welches die Kultivierung eines zum Genus
Streptomyces gehörigen
Mikroorganismus umfasst und zur Herstellung der Substanz GM-95 in
einem Kulturmedium sowie zur Isolierung der Substanz aus der entstehenden
Kulturbrühe in
der Lage ist.
-
Des
weiteren stellt die Erfindung ein Arzneimittel sowie ein Antitumormittel
bereit, die als Wirkstoff die Substanz GM-95 umfassen.
-
Des
weiteren stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
umfassend die Substanz GM-95 und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
dafür bereit.
-
Des
weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung der Substanz GM-95
bei der Herstellung eines Arzneimittels für die Tumortherapie.
-
Des
weiteren stellt die Erfindung Mikroorganismen bereit, die in der
Lage sind, die Substanz GM-95 zu erzeugen, insbesondere Mikroorganismen,
die zum Genus Streptomyces gehören.
-
Kurzbeschreibung
der Abbildungen
-
Es
zeigen:
-
1 ein
UV-Absorptionsspektrum der erfindungsgemäßen Verbindung, wie in den
BEISPIELEN erhalten.
-
2 ein
Infrarot-Absorptionsspektrum der erfindungsgemäßen Verbindung, wie in den
BEISPIELEN erhalten.
-
3 ein 1H-NMR-Spektrum der erfindungsgemäßen Verbindung,
wie in den BEISPIELEN erhalten.
-
4 ein 13C-NMR-Spektrum der erfindungsgemäßen Verbindung,
wie in den BEISPIELEN erhalten.
-
Beste Ausführungsform
der Erfindung
-
Die
physikalisch-chemischen Eigenschaften der Substanz GM-95, dargestellt
durch obige Formel (1), sind folgende.
- 1) Molekularformel:
Wird die Messung mittels hochauflösender Fast Atom Bombardment-Massenspektrometrie
durchgeführt,
ist der gemessene Wert von (M + H)+ 583,0790
und die diesem Wert entsprechende Molekularformel ist C26H15N8O7S.
- 2) Molekulargewicht: Wird die Messung mittels hochauflösender Fast
Atom Bombardment-Massenspektrometrie durchgeführt, wird ein Wert von 582,0712
gemessen.
- 3) Schmelzpunkt: 138°C–143°C (Zersetzung)
- 4) Spezifischer Drehwert: [α]D 20 = –9,38°, bestimmt
bei einer Konzentration von C = 0,129 g/100 ml (Methanol).
- 5) UV-Absorptionsspektrum: siehe 1.
Die
Messung wurde in Methanol (in einer 7,39 μM Lösung) durchgeführt. Die
maximale Absorption lag bei einer Wellenlänge von 259,5 nm und die Extinktion
bei dieser Wellenlänge
betrug 0,288. Der molare Extinktionskoeffizient (ε) betrug
38982.
- 6) Infrarot-Absorptionsspektrum (FT-IR): siehe 2.
νmax (cm–1):
3421,
3147, 2958, 2923, 2854, 1733, 1670, 1650, 1544, 1496, 1438, 1392,
1351, 1315, 1267, 1199, 1174, 1118, 1087, 1058, 1033, 975, 943,
929, 914, 883, 798
- 7) Löslichkeiten
in Lösungsmitteln:
In
Wasser und in Aceton unlöslich.
Löslich in
einer Mischung aus Chloroform : Methanol = 1 : 1
- 8) Farbe der Substanz: gelblich-weiße Pulver
- 9) Kernresonanzspektrum
Die chemischen Verschiebungen im
500 MHz 1H-NMR-Spektrum (3)
und im 125 MHz 13C-NMR-Spektrum (4),
gemessen in Lösung
in einer Mischung aus deuteriertem Chloroform : deuteriertem Methanol =
1 : 1 bei 25°C,
sind unten dargestellt. Tabelle
1
- 10) Retentionszeit (Rt) bei der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC):
Bei der Analyse wurde bei 6,1 min ein Peak unter folgenden
Bedingungen gemessen:
Analytische Bedingungen:
Säule: PEGASIL
ODS (4,6 mm ID × 250
mm, Senshu Scientific Co.)
Mobile Phase: Acetonitril/Trifluoressigsäure/Wasser
(70 : 0,1 : 30, v/v/v)
Durchflussrate: 1 ml/min
Detektion:
254 nm
-
Die
Substanz GM-95 der Erfindung kann durch Kultivieren eines Mikroorganismenstammes
(nachstehend bezeichnet als Substanz GM-95-produzierender Mikroorganismus) erzeugt
werden, der in der Lage ist, die Substanz der Erfindung unter geeigneten
Bedingungen herzustellen, die üblicherweise
nachfolgende sind. Die Erfindung umfasst auch die Substanz GM-95-produzierende
Mikroorganismen.
-
Beispiele
der Substanz GM-95-produzierenden Mikroorganismen schließen Mikroorganismenstämme ein,
die zum Stamm Streptomyces gehören.
Die Erfindung umfasst ebenso die Substanz GM-95, die durch Kultivieren
eines Mikroorganismus des Stammes Streptomyces und Aufarbeiten der
Kulturbrühe
gewonnen werden kann.
-
Beispiele
von Mikroorganismusstämmen,
die zum Stamm Streptomyces gehören,
sind der Stamm Streptomyces anulatus 3533-SV4 und Mutanten hiervon.
Der Stamm Streptomyces anulatus 3533-SV4 ist ein Mikroorganismusstamm,
der zur Gattung Streptomyces gehört
und der durch die Erfinder neu aus Bodenproben bei Tensui-machi,
Tamana-gun und Kumamoto-ken, Japan, isoliert wurde und am 12. August
1998 im National Institute of Bioscience and Human-Technology (1-3
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan) hinterlegt worden
ist unter der Mikroorganismusbezeichnung: Streptomyces anulatus
3533-SV4 (GM95) (Kennziffer vergeben durch den Hinterleger) und
der Hinterlegungsnummer FERM BP-6460.
-
Die
Einordnung des Streptomyces anulatus 3533-SV4 sowie die Erforschung
seiner mikrobiologischen Eigenschaften wurden nach dem Verfahren
des International Streptomyces Project (ISP) durchgeführt. Die
mikrobiologischen Eigenschaften des Streptomyces anulatus 3533-SV4-Stammes
sind folgende.
-
a) Morphologische Eigenschaften
-
Der
Stamm wurde 14 Tage bei 27°C
auf ISP-Medium (ISP, International Streptomyces Project) Nr. 2, Nr.
3, Nr. 4 und Nr. 5 angezüchtet.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
- 1) Verzweigungen
sporulierender Hyphen: Einfache Verzweigungen
- 2) Form der Sporulation: Spiralen, wobei die Sporenform zylindrisch
ist
- 3) Anzahl der Sporen: 10 bis 50 oder mehr
- 4) Sporenoberfläche:
Glatt
- 5) Sporengröße: 0,3–0,5 × 0,7–1,0 μm
- 6) Anwesenheit von Flagellaten: keine
- 7) Anwesenheit von Sporangien: keine
- 8) Anhaftungsstelle der Sporophoren: Luftmyzel
- 9) Vorliegen einer sklerotiumbildenden Fähigkeit: keine
-
b) Kultureigenschaften
auf verschiedenen Medien
-
Die
Kultureigenschaften der Stämme
auf verschiedenen Medien sind in Tabelle 2 dargestellt. Die Farbtöne in Abhängigkeit
von den Mediumeigenschaften siehe Tabelle 2 sind angegeben nach
The Color Harmony Manual (Ausgabe 1958), dass durch die Container
Corporation of America publiziert wurde.
-
-
c) Physiologische Eigenschaften
-
- 1) Wachstumstemperaturbereich: 20°C–32°C
Optimaltemperatur:
20°C–30°C
- 2) Gelatineverflüssigung:
+
- 3) Stärkehydrolyse:
+
- 4) Gerinnung und Peptonisierung entrahmter Milch: +
- 5) Herstellung melanoider Pigmente:
Tyrosin-Agar-Medium: –
Pepton-Hefe-Eisen-Agar-Medium:
+
Trypton-Hefe-Brühe-Medium:
+
- 6) Nitratreduzierung: +
- 7) Aufnahme von Kohlenstoffquellen (Pridham-Gottlieb-Agar-Medium,
(ISP Nr. 9))
L-Arabinose +
D-Xylose +
D-Glucose +
D-Fructose
+
Saccharose +
Inositol +
L-Rhamnose +
Raffinose
+
D-Mannitol +
-
c) Chemotaxonomie
-
Die
Produkte der sauren Hydrolyse aller Zellen wurden mittels Dünnschichtchromatographie
analysiert, beschrieben in The Society for Actinomycetes Japan (Hrsg.),
[Experimental Method for Identifying Actinomycetes-6-2-70, 1985]. Das
Resultat war der Nachweis der LL-Form von Diaminopimelinsäure.
-
Das
Myzel-Substrat dieses Stammes ist nicht fragmentiert. Das Luftmyzel
bildet eine gestreckte Hauptachse sowie eine spiralförmige Sporenkette
aus, die aus 10 bis 50 oder mehr Sporen besteht, und weist 4 bis
9 Verdrehungen auf den Spitzen eines jeden Myzels auf, die sich
unregelmäßig von
der Hauptachse verzweigten. Die Sporen haben kein Bewegungsvermögen, eine
säulenartige
oder elliptische Form, eine Breite von 0,3 μm–0,5 μm, eine Länge von 0,7 μm–1,0 μm und eine
glatte Oberfläche.
Ein Sklerotium, Sporangien oder andere besondere Formen sind nicht
festgestellt worden. Die Zellwände
sind vom Chemotyp I.
-
Die
Kulturbeschaffenheiten sind in Tabelle 2 dargestellt. Ein Farbton
des Luftmyzels entspricht der gelben Farbreihe. Der Farbton des
Substratmyzels ist unbestimmt und nicht durch Ändern des pH-Wertes beeinflusst.
Insgesamt wurde kein lösliches
Pigment beobachtet. Die physiologischen Eigenschaften entsprechen denen
unter obigen Abschnitt c) beschriebenen. Dieser Stamm ist mesophil.
Entsprechend der morphologischen Eigenschaften und dem Chemotyp
der Zellwände
dieses Stammes ist der Stamm der Gattung Streptomyces (nachstehend
mit „S." abgekürzt) zuzurechnen.
-
Auf
der Grundlage der oben genannten Eigenschaften wurden die Arten
der Gattung S., beschrieben in [Approved Lists of Bacterial Names,
1980], und die nachfolgenden Listen verfügbarer Bakteriennomenklatur durchgesehen
und verwandte Arten ausgewählt.
Verglichen mit den diagnostischen Eigenschaften von S. spheroides
sind die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Stammes und die von S.
spheroides nahezu gleich und unterscheiden sich nur in der Aufnahme
der Kohlenstoffquellen.
-
Entsprechend
ist der Stamm der Erfindung ein neuer Stamm, der S. spheroides weitgehend ähnelt. Jedoch
wurde S. spheroides von Williams et al. in Bergey's Manual of Systematic
Bacteriology, Bd. 4, als Synonym des S. anulatus definiert. Folglich
wurde der erfindungsgemäße Stamm
3533-SV4 als zu S. anulatus gehöriger
Stamm identifiziert und Streptomyces anulatus 3533-SV4-Stamm benannt.
-
Es
folgen die Vergleiche zwischen Stamm und verwandten Arten.
-
-
-
Die
erfindungsgemäße Substanz
GM-95 kann durch Kultivieren verschiedener Substanz GM-95-produzierender
Mikroorganismen erzeugt werden, die zum Beispiel zur Gattung Streptomyces
gehören,
wie der 3533-SV4-Stamm oder eine Mutante hiervon mit den oben genannten
mikrobiologischen Eigenschaften, und zwar in einem geeigneten Medium,
indem man einen die erfindungsgemäße Substanz enthaltenden Rohextrakt
von einer Kulturbrühe
trennt und die Substanz GM-95 vom Rohextrakt isoliert und aufreinigt.
Die Kulturbrühe
enthält
Kulturfiltrat und feste Zellfraktionen.
-
Die
Anzucht der erfindungsgemäßen Mikroorganismen
wird nach herkömmlichen
Kulturverfahren ausgeführt
und im Allgemeinen vorzugsweise unter aeroben Bedingungen in einem
fluiden Medium mittels Schüttelkultur
oder in einem aeroben Schleuderkulturverfahren und ähnlichen
Verfahren durchgeführt.
Als verwendbares Kulturmedium kann jedes Medium Anwendung finden,
welches Nährstoffquellen
enthält,
die von den Substanz GM-95-produzierenden Mikroorganismen genutzt
werden können.
Es kann eine Vielzahl synthetischer und natürlicher Medien verwendet werden.
Die dem Medium zugesetzte Kohlenstoffquelle umfasst Glucose, Saccharose,
Fructose, Glycerin, Dextrin, Stärke,
Melasse, in Wasser eingeweichten Mais sowie organische Säuren usw.;
diese Quellen können
einzeln oder kombiniert verwendet werden. Die Stickstoffquelle umfasst
organische stickstoffhaltige Substanzen wie Pharma-Medien, Pepton,
Fleischextrakt, Hefeextrakt, Sojamehl, Casein, Aminosäuren, Harnstoff
u. a. sowie anorganische stickstoffhaltige Substanzen wie Natriumnitrat, Ammoniumsulfat
u. a. Diese Substanzen können
einzeln oder kombiniert verwendet werden. Wo nötig kann das Medium mit Natriumsalzen,
Kaliumsalzen, Magnesiumsalzen, Phosphaten und geeigneten Schwermetallsalzen
ergänzt
werden.
-
Tritt
im Verlaufe der Kultivierung übermäßiges Schäumen auf,
kann dem Medium ein Entschäumungsmittel
zugesetzt werden. Beispiele für
Entschäumungsmittel
sind Pflanzenöle
wie Sojaöl,
Leinsamenöl
u. a., höhere
Alkohole wie Octadecanol, Tetradecanol, Heptadecanol u. a., sowie
verschiedene Siliciumverbindungen.
-
Der
pH-Wert wird vorzugsweise im neutralen Bereich eingestellt. Die
Kultivierungstemperatur sollte im für das Wachstum der Substanz
GM-95-produzierenden
Mikroorganismen geeigneten Bereich – allgemein bei 20°C bis 32°C, vorzugsweise
um 25°C
bis 30°C – gehalten
werden. Die Kultivierungszeit liegt bei beiden Verfahren – der Schüttelkultur
sowie der aeroben Schleuderkultur – bei 2 bis 6 Tagen.
-
Die
oben dargelegten, verschiedenen Inkubationsbedingungen können je
nach Art und Eigenschaften des verwendeten Mikroorganismus, der äußeren Bedingungen
und dergleichen entsprechend verändert
und die optimalen Bedingungen hiervon ausgewählt und in den obigen Bereichen
eingestellt werden.
-
Die
Auftrennung eines Substanz GM-95-haltigen Rohextrakts aus der Kulturbrühe kann
nach herkömmlichen
Verfahren zur Isolierung von Fermentationsprodukten erfolgen. Zum
Beispiel können
Routineverfahren wie Lösungsmittelextraktion,
Chromatographie, Kristallisation usw. für sich oder in geeigneter Reihenfolge
und Kombination verwendet werden.
-
Insbesondere
können
folgende Verfahren angewandt werden. Da die im Verlauf der Kultur
erzeugte Substanz GM-95 zumeist im Kulturfiltrat und im Zellkuchen
vorliegt, wird die Kulturbrühe
auf herkömmliche
Art und Weise gefiltert und zentrifugiert, um die feste Zellfraktion
vom Kulturfiltrat zu trennen. Anschließend wird Substanz GM-95 aus
der festen Zellfraktion, die Substanz GM-95 enthält, unter Verwendung eines
Lösungsmittels
wie Methanol, Aceton usw. eluiert. Dann wird das Lösungsmittel
bei Unterdruck abgezogen, um einen Rohextrakt zu ergeben, der Substanz
GM-95 enthält.
Zu dem Rohextrakt werden Essigester, Chloroform, Butanol oder ähnliche
wasserunlösliche
organische Lösungsmittel
zugegeben, um Substanz GM-95 in die organische Lösungsmittelphase zu überführen, und anschließend die
Lösungsmittelphase
unter Zugabe von Mirabilit getrocknet. Anschließend wird das Lösungsmittel
bei Unterdruck abgezogen, um den Substanz GM-95-haltige Rohextrakt
zu erhalten. Des weiteren kann die im Kulturfiltrat enthaltene Substanz
GM-95 ebenso wie oben besprochen in die organische Lösungsmittelphase überführt werden,
um so den Rohextrakt zu erhalten. Wahlweise können Schritte wie Einstellen
des pH-Wertes mit Natriumhydroxid oder Salzsäure, Erhöhen der Extraktionsausbeute
sowie Verhindern von Emulsionsbildung durch Zugabe von technischen
Salzen usw. durchgeführt
werden.
-
Die
Substanz GM-95 kann aus dem oben genannten Rohextrakt durch herkömmliche
Verfahren für
die Isolation und Aufreinigung von lipophilen Substanzen mit niedrigem
Molekulargewicht wie Adsorptionschromatographie unter Verwendung
von Aktivkohle, Kieselgel, Aluminiumoxid, nichtionische makroporöse Adsorptionsharze
oder ähnlichen
Adsorptionsmittel, Umkehrphasen-Chromatographie
unter Verwendung von ODS-modifiziertem Kieselgel oder ähnlichem
isoliert und aufgereinigt werden. Unter diesen Techniken sind die Kieselgel-Chromatographie
unter Verwendung von Chloroform oder einer Mischung von Chloroform/Methylacetat,
Chloroform/Methanol, Chloroform/Aceton, Benzol/Aceton usw. als Laufmittel
und die Umkehrphasen-Chromatographie unter Verwendung von Acetonitril
oder einer Mischung von Methanol/0,05% Trifluoressigsäure oder
10 mM Monokaliumphosphat usw. als Laufmittel besonders geeignet.
Darüber
hinaus kann, sollte eine weitere Aufreinigung vonnöten sein,
obiges Chromatographieverfahren wiederholt werden oder in Kombination
mit einer Säulenchromatographie
unter Verwendung von Sephadex LH-20 (Pharmacia) und Chloroform,
Methanol usw. als Laufmittel oder ähnlichen Techniken durchgeführt werden.
Mit obigem Verfahren kann Substanz GM-95 von hohem Reinheitsgrad
gewonnen werden.
-
Für die Identifizierung
von Substanz GM-95 während
des Aufreinigungsverfahrens kann der Nachweis mittels Dünnschichtchromatographie
und mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie,
vorteilhafterweise kombiniert, durchgeführt werden.
-
Substanz
GM-95 der Erfindung verfügt über Antitumor-Wirkungen;
ihre Wirksamkeit als Antitumormittel ist bestätigt worden.
-
Um
Substanz GM-95, die wie oben aufgereinigt wurde, in Form einer pharmazeutischen
Verbindung zu verwenden, wird sie in eine pharmazeutisch geeignete
Darreichungsform gemäß der beabsichtigten
Anwendung verarbeitet. Die Darreichungsform schließt orale
Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln, Pulver, Granulate, Feingranulate,
Flüssigkeiten
und Lösungen,
Pillen, Emulsionen, Suspensionen usw., und parenterale Darreichungsformen
wie Injektionen, Zäpfchen,
Salben, Pflaster, Cataplasmen, Aerosole, Augentropfen usw. ein.
Diese Darreichungsformen können
von einem Fachmann mittels bekannter und allgemein verwendeter Verfahren
hergestellt werden.
-
Bei
der Herstellung fester Zubereitungen für die orale Verabreichung werden
ein Arzneistoffträger
und optional ein Bindemittel, ein Zerfallsmittel, ein Gleitmittel,
ein Farbmittel, ein Korrigens, ein Geschmackskorrigens usw. dem
erfindungsgemäßen Wirkstoff
zugegeben. Die Tabletten, Kapseln, Pulver, Granulate, Feingranulate
usw. können
dann routinemäßig hergestellt
werden. Beispiele von Arzneistoffträgern umfassen Lactose, Saccharose,
Stärke,
Talkum, Magnesiumstearat, kristalline Cellulose, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Glycerin, Natriumalginat, Akaziengummi usw.;
Beispiele von Bindemitteln umfassen Polyvinylalkohol, Polyvinylether,
Ethylcellulose, Akaziengummi, Schelllack, weißen Zucker usw.; Beispiele
von Zerfallsmitteln umfassen getrocknete Stärke, Natriumalginat, Agarpulver,
Natriumhydrogencarbonat, Calciumcarbonat, Natriumlaurylsulfat, Glycerylmonostearat,
Lactose usw.; Beispiele von Gleitmitteln umfassen Magnesiumstearat,
Talkum usw.; und Beispiele von Korrigentien umfassen Weißzucker,
Bitterorangenschale, Citronensäure,
Weinsäure
usw. Das Farbmittel, das Geschmackskorrigens und andere im Stand
der Technik bekannte Zusätze können verwendet
werden. Wo nötig
können
solche Tabletten mittels eines bekannten Verfahrens in Dragees durch
Bilden eines gebräuchlichen
Filmüberzugs
weiterverarbeitet werden, beispielsweise in Tabletten mit Zuckerüberzug,
in Tabletten mit Gelatineüberzug,
in Tabletten mit säureresistentem Überzug,
in Filmtabletten usw., und sie können
Zweischichttabletten, Mehrschichttabletten usw. sein.
-
Bei
der Herstellung von Flüssigzubereitungen
zur oralen Verabreichung werden ein Korrigens, ein Puffer, ein Stabilisator,
ein Geschmackskorrigens usw. dem erfindungsgemäßen Wirkstoff zugesetzt; Lösungen, Zuckersäfte und
Elixiere können
dann routinemäßig hergestellt
werden. Geeignete Korrigentien sind oben aufgeführt. Der Puffer, der verwendet
werden kann, umfasst Natriumcitrat usw. und der Stabilisator umfasst
Tragantgummi, Akaziengummi sowie Gelatine usw.
-
Bei
der Herstellung der Injektionslösungen
werden ein Verdünnungsmittel,
ein pH-Stabilisierungsmittel, ein Puffer, ein Stabilisator, ein
isotonisches Mittel, ein Lokalanästhetikum
usw. dem erfindungsgemäßen Wirkstoff
zugesetzt; Injektionen zur intravenösen, intramuskulären, subkutanen,
intradermalen oder intraperitonealen Verabreichung können dann
routinemäßig hergestellt
werden. Das Verdünnungsmittel,
das verwendet werden kann, umfasst Wasser, Ethylalkohol, Macrogol,
Propylenglycol, ethoxylierten Isostearylalkohol, polyoxylierten
Isostearylalkohol, Polyoxyethylen-sorbitanfettsäureester usw. Das pH-Stabilisierungsmittel
oder der Puffer umfassen Natriumcitrat, Natriumacetat und Natriumphosphat.
Der Stabilisator umfasst neben anderen Substanzen Natriumpyrosulfit,
Ethylendiamintetraessigsäure,
Thioglycolsäure
und Thiomilchsäure.
Das isotonische Mittel, das verwendet werden kann, umfasst Natriumchlorid,
Glucose usw., und das Lokalanästhetikum
umfasst Procainhydrochlorid, Lidocain-hydrochlorid usw.
-
Bei
der Herstellung von Suppositorien wird eine Zäpfchengrundlage, optional ein
Tensid usw., dem erfindungsgemäßen Wirkstoff
zugesetzt; die Suppositorien können
dann routinemäßig hergestellt
werden. Die verwendbare Grundlage umfasst fettige Basen wie Macrogole,
Lanolin, Kakaobutter, Triglyceride von Fettsäuren, Witepsol® (Dynamit
Nobel) usw.
-
Bei
der Herstellung von Salben werden eine Grundlage, ein Stabilisator,
ein Feuchthaltemittel, ein Konservierungsmittel usw. nach Bedarf
dem erfindungsgemäßen Wirkstoff
zugesetzt und die Mixtur und Formulierung routinemäßig verarbeitet.
Die Grundlage umfasst flüssiges
Paraffin, weißes
Weichparaffin, weißes Bienenwachs,
Octyldodecylalkohol und Paraffin; das Konservierungsmittel umfasst
Methyl-p-hydroxybenzoat, Ethyl-p-hydroxybenzoat, Propyl-p-hydroxybenzoat
usw.
-
Bei
der Herstellung von Cataplasmen können diese mittels Beschichten
eines herkömmlichen
Trägermaterials
mit besagter Salbe, mit Creme, Gel, Paste usw. routinemäßig hergestellt
werden. Die Trägermaterialien
schließen
gewobene oder nichtgewobene Baumwollfasern, gesponnenes Nylongarn
oder Kunstfasern, Filme oder flexibles Polyvinylchlorid, Polyethylen,
Polyurethan usw. sowie geschäumte
Folien aus diesen Materialien ein.
-
Wo
nötig kann
die oben beschriebene Darreichungsform mit andern Zusätzen wie
Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Duftstoffen, Geschmacksstoffen,
Süßstoffen
usw. oder anderen medizinischen Wirkstoffen ergänzt werden.
-
Der
Anteil der erfindungsgemäßen Substanz
in der pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung ist keine
kritische Größe und kann
frei aus einer großen
Spannbreite gewählt
werden, liegt jedoch allgemein gesagt in der pharmazeutischen Zusammensetzung
bei vorzugsweise 1 bis 70 Gewichtsprozent.
-
Es
gibt keine Begrenzung bei der Art der Verabreichung der erfindungsgemäßen, nach
obigen Verfahren hergestellten pharmazeutischen Zusammensetzung.
Folglich kann eine geeignete Darreichungsform entsprechend dem Alter
des Patienten, dem Geschlecht und anderen Faktoren sowie dem Schweregrad
der Erkrankung gewählt
werden. Die Zubereitungen in Form einer Injektionslösung können intravenös, intramuskulär, subkutan,
intradermal oder intraperitoneal verabreicht werden. Wenn nötig können die
Injektionslösungen unter
Beigabe von üblichen
Infusionsflüssigkeiten
wie eine Glucoselösung
oder eine Aminosäurelösung verabreicht
werden. Feste Zubereitungen wie Tabletten, Pillen, Granulate, Kapseln
usw. und Flüssigzubereitungen
für die
orale Verabreichung der Erfindung können oral oder enteral verabreicht
werden. Suppositorien können
rektal verabreicht werden.
-
Die
Menge des erfindungsgemäßen Wirkstoffs,
die in jeder Dosierungseinheit der oben genannten Formen zu formulieren
ist, kann nicht allgemein festgelegt werden, da dies vom klinischen
Zustand des Patienten und der Darreichungsform abhängig ist.
Allgemein beträgt
die Menge in jeder einzelnen Darreichungsform vorzugsweise 1 mg
bis 1000 mg für
die oralen Präparate,
ungefähr
0,1 mg bis 500 mg für
Injektionslösungen
und ungefähr
5 mg bis 1000 mg für
Suppositorien.
-
Die
Tagesdosierung des Wirkstoffs in jeder der obigen Darreichungsformen
kann entsprechend dem Allgemeinzustand des Patienten, dem Körpergewicht,
dem Alter, dem Geschlecht und anderen Umständen passend gewählt werden. Gewöhnlich liegt
die Tagesdosierung für
einen erwachsenen Patienten bei ungefähr 0,1 mg/kg bis 1000 mg/kg
und vorzugsweise bei 1 mg/kg bis 100 mg/kg. Diese Dosierung kann
auf einmal oder in etwa 2 bis 4 aufgeteilten Tagesdosierungen verabreicht
werden.
-
Die
Tumoren, die durch die Verabreichungen von Zubereitungen, welche
die erfindungsgemäße Substanz
GM-95 enthalten, behandelt werden können, unterliegen keiner Beschränkung und
schließen
einen soliden malignen Tumor wie Kopf- und Nackenkarzinom, Ösophaguskarzinom,
Magenkarzinom, Kolonkarzinom, Rektumkarzinom, Leberkarzinom, Gallenblasenkarzinom
oder Cholanginom, Pankreaskarzinom, Nierenkarzinom, Lungenkarzinom,
Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Blasenkarzinom, Prostatakarzinom,
Hodenkarzinom, Osteosarkom, Weichgewebetumoren, Zervixkarzinom,
Hautkarzinom, Gehirntumoren usw., ein malignes Lymphom sowie Leukämie, vorzugsweise
einen malignen soliden Tumor, ein.
-
Beispiele
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden Arbeits- und Versuchsbeispiele
näher erläutert.
-
Beispiel 1 Herstellung
der Substanz GM-95
-
a) Kulturverfahren
-
Ein
Reagenzglas (50 ml) wurde mit 15 ml Vorkulturmedium (pH 7,2), das
1,0% lösliche
Stärke,
1,0% Polypepton, 1,0% Melasse und 1,0% Fleischextrakt enthält, angesetzt.
Nach der Sterilisation wurde das Medium mit einer Impföse mit Streptomyces
anulatus 3533-SV4-Stamm (FERM BP-6460) geimpft. Die geimpfte Kultur
im Reagenzglas wurde anschließend
für 2 Tage
bei 27°C
einer Schüttel-Kultivierung auf
einem Reziprokschüttler
unterworfen.
-
Anschließend wurden
100 ml Produktionsmedium, das 2,0% Glycerin, 1,0% Melasse, 0,5%
Casein, 0,1% Polypepton und 0,4% Calciumcarbonat enthielt, in Erlenmeyerkolben
von 500 ml Fassungsvermögen
pro Kolben gegeben und nach Sterilisation (15 min, 121°C) obige
Impfkultur in einem Verhältnis
von 2% (v/v) in jeden Kolben eingetragen. Die Kultur in den Kolben
wurde einer Schüttelkultivierung
für drei
Tage bei 27°C
auf einem Rotationsschüttler
(220 Umdrehungen pro Minute, 7 cm Neigung) unterworfen.
-
Anschließend wurde
jeder der drei Glasfermenter (Marubishi Bioengineering Co., Ltd.)
von 50 Liter Fassungsvermögen
mit 30 000 ml des obigen Produktionsmediums gefüllt. Den Glasfermentern wurde
ein Entschäumer
zugegeben (15 ml Disfoam (CC-118, Nippon Oil and Fats Co., Ltd.),
15 ml Shin-Etsu-Silikon (KM-68-2F,
Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.) und 15 ml Salatöl (Ajinomoto Co., Inc.)); nach
der Sterilisation (20 min, 120°C)
wurde jedem Glasfermenter die Impfkultur siehe oben in einem Verhältnis von
2% (v/v) zugegeben. Die Kultur wurde 3 Tage bei 27°C kultiviert
(aerobe Schleuderapparatur: 400 U/min (Rühren/Gärung), 30 L/min (Sauerstoffzugabe)).
-
b) Separationsverfahren
-
Die
im obigen Verfahren gewonnene Kulturbrühe wurde in einer Menge von
84,0 l geerntet und zur Abtrennung der Zellpellets zentrifugiert.
Nach Verwerfen des flüssigen Überstandes
wurden die Zellpellets unter ständigem
Rühren
einer zweistündigen
Extraktion durch Aceton (10,0 l) unterzogen. Durch Filtration wurde das
Extrakt abgetrennt, die Extraktion und Trennung wurde anschließend mit
zusätzlich
0,5 l Aceton wiederholt. Diese Acetonextrakte wurden vereinigt,
anschließend
destilliert und auf ein Endvolumen von 2 l eingeengt. Das Lösungsmittel
wurde bei Unterdruck abdestilliert, bis Wasser und Aceton vollständig verdampft
worden sind. Der so gewonnene ölige
Rückstand
wurde mit 450 ml Methanol aufgenommen und nach anschließender Filtration
bei Unterdruck zur Trockne eingedampft.
-
c) Isolation und Aufreinigungsverfahren
-
Der
so gewonnene ölige
Rückstand
wurde in 400 ml eines Chloroform- und Methanol-haltigen Lösungsmittelgemisches
(20 : 1) (v/v) gelöst.
Die Lösung
wurde auf eine Kieselgelsäule
(Wakogel C-200 (Korngröße 75 μm–150 μm), 6 cm
I. D. × 45
cm) aufgetragen und mit 5 l eines siehe oben hergestellten Chloroform/Methanol-Lösungsmittelgemisches (10 :
1) (v/v) eluiert. Die wirkstoffhaltigen Fraktionen wurden gesammelt
und bei Unterdruck zur Trockne eingedampft. Die aufgereinigte Rohsubstanz
wurde auf eine Kieselgelsäule
(Korngröße 75 μm–150 μm), 3,6 cm
I. D. × 30
cm) aufgetragen und mit einer Mischung aus Chloroform/Methanol/29%iger
wässriger
Ammoniaklösung
(700 : 100 : 1) (v/v/v) eluiert.
-
Ein
wirkstoffhaltiges Eluat wurde gesammelt und zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand
wurde in 10 ml der mobilen Phase siehe oben gelöst und anschließend Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
unter Verwendung von PEGASIL-ODS-Säulen (Senshu Scientific Co.,
20 mm I. D. × 250
mm) (mobile Phase: Acetonitril/Trifluoressigsäure/Wasser (70 : 0,1 : 30,
v/v/v), Flussrate: 10,0 ml/min, 254 nm (Detektion in 0,5 mm UV-Küvette))
aufgetrennt. Das Extrakt wurde jedes Mal in einer Menge von 0,8
ml injiziert. Die Substanz GM-95-haltigen Fraktionen wurden gesammelt
und bei Unterdruck zur Trockne eingedampft.
-
Der
Rückstand
wurde in 10%igem Methanol/Wasser suspendiert und anschließend auf
PEGASIL-ODS-Säulen
(Senshu Scientific Co., 1,0 cm I. D. × 3 cm) appliziert. Nach Waschen
der Säule
mit 10%igem Methanol/Wasser erfolgte die Elution mit 70%igem Methanol/Wasser.
Das Eluat wurde bei Unterdruck abdestilliert, um so 3,2 mg Substanz
GM-95 zu ergeben.
-
Die
Substanz GM-95 enthaltenden Fraktionen wurden mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
unter Verwendung von PEGASIL-ODS-Säulen (Senshu Scientific Co.,
4,6 mm I. D. × 250
mm) (mobile Phase: Acetonitril/Trifluoressigsäure/Wasser (70 : 0,1 : 30,
v/v/v), Flussrate: 1,0 ml/min) detektiert.
-
Die
physikochemischen Eigenschaften der Substanz GM-95 sind folgende.
- 1) Molekularformel: Wird die Messung mittels
hochauflösender
Fast Atom Bombardment-Massenspektrometrie durchgeführt, entspricht
der gemessene Wert von (M + H)+ von 583,0790
der Molekularformel C26H15N8O7S.
- 2) Molekulargewicht: Wird die Messung mittels hochauflösender Fast
Atom Bombardment-Massenspektrometrie durchgeführt, lautet der gemessene Wert
582,0712.
- 3) Schmelzpunkt: 138°C–143°C (Zersetzung)
- 4) Spezifischer Drehwert: [α]D 20 = –9,38°, bestimmt
bei einer Konzentration von C = 0,129 g/100 ml (Methanol).
- 5) UV-Absorptionsspektrum: siehe 1.
Die
Messung wurde in Methanol (in einer 7,39 μM Lösung) durchgeführt. Die
maximale Absorption lag bei einer Wellenlänge von 259,5 nm und die Extinktion
bei dieser Wellenlänge
betrug 0,288. Der molare Extinktionskoeffizient (ε) betrug
38982.
- 6) Infrarot-Absorptionsspektrum (FT-IR): siehe 2.
νmax (cm–1):
3421,
3147, 2958, 2923, 2854, 1733, 1670, 1650, 1544, 1496, 1438, 1392,
1351, 1315, 1267, 1199, 1174, 1118, 1087, 1058, 1033, 975, 943,
929, 914, 883, 798
- 7) Löslichkeiten
in Lösungsmitteln:
In
Wasser und in Aceton unlöslich.
Löslich in
einer Mischung aus Chloroform : Methanol = 1 : 1
- 8) Farbe der Substanz: gelblich-weiße Pulver
- 9) Kernresonanzspektrum
Die chemischen Verschiebungen im
500 MHz 1H-NMR-Spektrum (3)
und im 125 MHz 13C-NMR-Spektrum (4)
gemessen in Lösung
in einer Mischung aus deuteriertem Chloroform : deuteriertem Methanol =
1 : 1 bei 25°C
sind unten aufgeführt. Tabelle
4
- 10) Retentionszeit (Rt) bei Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC):
Bei
der Analyse wurde bei 6,1 min ein Peak unter folgenden Bedingungen
gemessen:
Analytische Bedingungen:
Säule: PEGASIL ODS (4,6 mm ID × 250 mm,
Senshu Scientific Co.)
Mobile Phase: Acetonitril/Trifluoressigsäure/Wasser
(70 : 0.1 : 30, v/v/v)
Flussrate: 1 ml/min
Detektion:
254 nm
-
Gemäß den obigen
physikochemischen Daten wurde die Struktur von Substanz GM-95 wie
unten identifiziert.
-
-
Pharmakologischer Versuch
(Antitumorwirkungen)
-
In
Tabelle 5 beschriebene Tumorzellen wurden in 10%igem fetalem Kälberserum-haltigem RPM11640-Medium
suspendiert, in Kulturplatten (38 mm) bei einer Dichte von 2 × 103 Zellen pro Platte plattiert und über Nacht
bei 37°C
im Inkubator bei 5% CO2 kultiviert. Anschließend wurden
die Wirkstoffe des Versuches (die erfindungsgemäße Verbindung und 5-Fluoruracil),
die in verschiedenen Konzentrationen unter der Verwendung von 10%igem
fetalem Kälberserum-haltigem
RPM11640-Medium gelöst
wurden, in jede Platte eingetragen und weitere 72 Stunden kultiviert.
Nach Fertigstellung der Zellkultur wurden diese Zellen 15 min mit
25%igem Glutaraldehyd fixiert und dreimal mit Wasser gewaschen.
Danach wurden die Zellen mit in 20%iger wässriger Methanollösung gelöstem 0,05%igem
Kristallviolett eingefärbt,
drei mal mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet. Das Kristallviolett
wurde mit 100 μl
0,05 M Natriumdihydrogenphosphat/Ethanol (1/1 (v/v)) extrahiert
und dessen Extinktion bei 540 nm mit einem automatischen Spektroskop
gemessen. Die „IC50" wurde
als die erforderliche Konzentration für eine 50%ige Reduktion beim
Wachstum im Vergleich zur Kontrollextinktion definiert. Die Ergebnisse
sind wie folgt.
-
Konzentrationen
für 50%ige
Wachstumshemmung verschiedener Tumorzellen (IC
50 μM)
-
-
Die
erfindungsgemäße Verbindung
konnte daher das in vitro-Wachstum verschiedener Tumorzellen gehemmt
haben.
-
Pharmakologischer Versuch
(Telomerase-inhibierende Wirkungen)
-
Die
erfindungsgemäße Verbindung
wurde auf eine Telomerase-inhibierende Wirkung hin untersucht, indem
Telomerase-haltige Zellextrakte auf herkömmliche Art und Weise verwendet
wurden, um die Konzentration zur Hemmung der Telomerase-Aktivität in den
Zellextrakten auf 50% (IC50) zu ermitteln.
Für die
erfindungsgemäße Verbindung
wurde ein IC50-Wert von 50 nM ermittelt
und weist damit eine äußerst starke
Telomerase-hemmende Wirkung auf.
-
Telomerase
kommt in normalen Zellen kaum vor, ist jedoch in verschiedenen malignen
Tumoren verbreitet vorhanden (nachgewiesen in 85% und mehr aller
maligner Tumoren einschließlich
derer, die im Bereich Haut, Brust, Lunge, Magen, Bauchspeicheldrüse, Eierstöcke, Nacken,
Gebärmutter,
Niere, Blase, Colon und Prostata entstehen sowie im Zentralnervensystem
(ZNS), in der Netzhaut und im System der Blutkörperchen). Die erfindungsgemäße Verbindung
hemmt die Wirkung des besagten Enzyms und empfiehlt sich dadurch
als ein wertvolles Antitumormittel mit einem breiten Einsatzspektrum. Formulierungsbeispiel
1, Kapseln
Substanz
GM-95 | 10
mg |
Lactose | 50
mg |
Maisstärke | 47
mg |
Kristalline
Cellulose | 50
mg |
Talkum | 2
mg |
Magnesiumstearat | 1
mg |
Pro
Kapsel | 160 mg |
-
Gemäß obiger
Rezeptur wurden die Kapseln auf herkömmliche Art und Weise hergestellt. Formulierungsbeispiel
2, Injektionslösung
Substanz
GM-95 | 5
mg |
Destilliertes
Wasser für
die Injektion | geeignete
Menge |
Pro
Ampulle | 5 ml |
-
Gemäß obiger
Rezeptur wurde eine Injektionslösung
auf herkömmliche
Art und Weise hergestellt. Formulierungsbeispiel
3, Suppositorien
Substanz
GM-95 | 20
mg |
Witepsol
W-35
(Handelsname Dynamit Nobel Co., Ltd.) | 1380
mg |
Pro
Suppositorium | 1400
mg |
-
Gemäß obiger
Rezeptur wurden Suppositorien auf herkömmliche Art und Weise hergestellt.
-
Industrielle
Anwendbarkeit
-
Die
erfindungsgemäße Substanz
GM-95 verfügt über ausgezeichnete
Antitumoreffekte und ist als therapeutisches Arzneimittel gegen
maligne Tumoren einsetzbar. Des weiteren ist der Substanz GM-95-produzierende
Mikroorganismus wertvoll, da er in der Lage ist, Substanz GM-95
mit ausgezeichneten Antitumoreffekten zu produzieren.