DE2532568A1 - Aclacinomycine a und b und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Aclacinomycine a und b und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Anthracyclin-Antitumor-Antibiotika sowie
ihre Herstellung. Insbesondere befasst sich die Erfindung mit neuen Antitumor-Antibiotika, die als Aclacinomycin A und B bezeichnet
werden, sowie mit Verfahren zu ihrer Herstellung durch Gärung eines Stammes Streptomyces galilaeus (beispielsweise MA 144-M1),
mit Methoden für ihre Gewinnung und Reinigung sowie mit ihrer Anwendung als chemotherapeutische Mittel zur Bekämpfung von Krebs.
Eine Vielzahl von Anthracyclinglykosiden ist in den Kulturbrühen von Streptomyces gefunden worden. Von diesen Verbindungen werden
Daunomycin und Adriamycin besonders im Hinblick auf eine Krebschemotherapie beobachtet und sind auch schon klinisch zur Bekämpfung
von Krebs beim Menschen eingesetzt worden. Erfindungsgemäss
wurden neue Antitumor-Antibiotika gefunden. Nach einer Charak-
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terisierung und Reinigung wurden sie unter Berücksichtigung ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften als Aclacinomycine A und B
bezeichnet. Es handelt sich um neue Verbindungen, die eine geringe Kardiotoxizität und eine wirksame Antxtumoraktivität gegenüber
verschiedenen Tiertumoren aufweisen. Ferner werden durch die Erfindung Verfahren und Methoden zur Herstellung und Isolation
dieser Verbindungen zur Verfügung gestellt.
In der US-PS 3 590 028 wird Adriamycin (B-106FI; 14-Hydroxydaunomycin;
INN: Doxorubicin) beschrieben und als Substanz beansprucht. Ferner wird die direkte Gärung durch S. peuceticus var. caesius
angegeben. In der US-PS 3 803 124 wird die chemische Umwandlung von Daunomycin in Adriamycin beschrieben. Bezüglich der direkten
Gärung von Daunomycin (als Antibiotikum FI 1762) durch S. peuceticus sei auf die GB-PS 1 003 383 hingewiesen.
Das Daunomycin gemäss der GB-PS 1 003 383 ist vermutlich das
gleiche wie die Verbindung 13057 R.P. von Rhone-Poulenc (früher
als Rubidomycin und nunmehr als Daunoribicin (vgl. die GB-PS 985 598, 1188 262 und 1 241 750 sowie die US-PS 3 616 242) bezeichnet.
Wahrscheinlich ist diese Verbindung mit dem Danubomycin von Ciba identisch (vgl. die US-PS 3 092 550 sowie die GB-PS 901 830).
Ferner ist auf die US-PS 3 686 163 hinzuweisen, in der Dihydrodaunomycin
beschrieben wird.
Cinerubin A und Cinerubin B werden in der GB-PS 846 130 beschrieben.
Hinzuweisen ist in diesem- Zusammenhang auch auf die US-PS 3 864 480 sowie auf "Keller-Schierlein et al. Antimicrobial Agents
and Chemotherapy", Seite 68 (1970) sowie "Chemical Abstracts", 54, 1466i (1960).
Im "Index of Antibiotics from Actinomycetes", Hamao Umezawa, University Park Press, State College, Pennsylvania, USA (1967)
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sind die Anthracyclinantibiotika auf den folgenden Seiten aufgeführt:
Antibiotikum Seitenzahl
Aklavin 111
Cinerubin A 220
Cinerubin B 221
Danubomyc in 242
Daunomycin 243
Pyrromycin 542
Rhodomycin A, B 561
Rubidomycin 574
In "Antibiotics", Band 1, Mechanism of Action, herausgegeben
von David Gottlieb und Paul D. Shaw, Springer-Verlag New York, Inc., N.Y., N.Y. (1967) findet sich auf den Seiten 190 bis 210
eine Arbeit von A. DiMarco, die mit "Daunomycin und verwandte Antibiotika" betitelt ist.
In "Information Bulletin", Nr. 10, International Center of Information of Antibiotics werden in Zusammenarbeit mit WHO,
Dezember 1972, Belgien, Anthracycline sowie ihre Derivate behandelt.
In "Arch, für Mikrobiol.", 31, 356 (1958) sowie "International
Journal of Systematic Bacteriology", 22, 298 (1972) wird Streptomyces galilaeus beschrieben.
Weiter unten wird bezüglich der Galirubine auf K. Eckardt et al hingewiesen (vgl. Chemical Abstracts, 64, 3896g und 67, 90573z.
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Durch die Erfindung werden die Antitumormittel Aclacinomycin
A und B zur Verfügung gestellt. Diese Substanzen werden durch Züchten eines Aclacinomycin-erzeugenden Stammes von Streptomyces
galilaeus in einer wässrigen Kohlehydratlösung, die organische stickstoffhaltige Nährmittel enthält, unter aeroben Submersbedingungen
solange erzeugt, bis eine erhebliche Menge an Aclacinomycin A und B in der Lösung gebildet worden ist. Aclacinomycin
A und B können aus den auf diese Weise erhaltenen Kulturbrühen extrahiert und nach herkömmlichen Methoden gereinigt werden, wie
sie für die Extraktion und Reinigung von wasserunlöslichen Antibiotika angewendet werden. Die Erfindung betrifft ferner AcIamycin
A und B in Form von rohen Feststoffen, in Form von gereinigten Feststoffen, in Form ihrer Salze sowie als DNA-Komplexe.
Durch die Erfindung wird das Antitumorantibiotikum Aclacinomycin A
geschaffen, welches
a) in wirksamer Weise das Wachstum von Asziten und festen Formen von Ehrlich-Karzinomen, Sarcoma 180, Lymphoma 6C3HED sowie
Leukemia L1210 und P388 in Mäusen, Hepatomas in Ratten und
Vaccina-virus in HeLa-Zellen zu inhibieren vermag,
b) dazu in der Lage ist, das Wachsen von verschiedenen grarapositiven
Bakterien und Hefen zu verhindern,
c) in Form eines gelben mikrokristallinen Pulvers isoliert werden kann,
d) in organischen Lösungsmitteln, wie Methanol, Chloroform, Äthanol,
Äthylacetat, Azeton sowie Benzol löslich, etwas löslich in Wasser, jedoch, unlöslich in Äther, Hexan und Petroläther ist,
e) einen Schmelzpunkt von 129 bis 135°C besitzt und optisch aktiv ist [V| ^4 « +290C (C: 1,0, CHCl3),
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f) UV-Maxima und Maxima im sichtbaren Bereich besitzt, wie sie
aus der beigefügten Fig. 1 hervorgehen,
g) charakteristische Maxima in dem IR-Absorptionsspektrum gemäss
Fig. 2 aufweist,
h) bei einer Säurehydrolyse Rhodosamin, 2-Desoxyfukose, Cinerulose
A, 1-Desoxypyrromycin und Aklavinon liefert und
i) ein schwach basisches Anthracyclinglykosxd der empirischen Formel C42H5
Ferner wird durch die Erfindung das Antitumorantibiotikum Aclacinomycin
B geschaffen, das
a) in wirksamer Weise das Wachstum von Leukemia L1210 und P388
in Mäusen sowie Vaccinia-Virus in HeLa-Zellen zu hemmen vermag,
b) in wirksamer Weise das Wachstum von grampositiven Bakterien und Hefen hemmt,
c) in Form eines gelben mikrokri stallinen Pulvers isoliert werden
kann,
d) in Methanol, Äthylacetat, Chloroform, Äthanol, Azeton und Benzol löslich und etwas löslich in Wasser, jedoch unlöslich in
Äther, Cyclohexan, Hexan und Petroläther ist,
e) einen Schmelzpunkt von 135 bis 145°C besitzt und optisch aktiv ist [oo] Q4 = +30C (C: 1,Q, CHCl3),
f) ÜV-Absorptionsmaxima und Maxima im sichtbaren Bereich gemäss
Fig. 4 aufweist,
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g) charakteristische Maxima in dem IR-Infrarotspektrum gemäss
Fig. 5 besitzt,
h) Aklavinon, Rhodosamin, 2-Desoxyfukose, 1-Desoxypyrromycin und
das gleiche methylierte Disaccharid wie Cinerubin B bei einer Säurehydrolyse oder bei einer partiellen Hydrolyse in Methanol
liefert und
i) ein schwach basisches Anthracyclinglykosid der empirischen
Formel C 42H52NO15 ist·
Durch die Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Herstellung der Antitumorantibiotika-Aclacinomycine A und B geschaffen, welches
darin besteht, einen Aclacinomycin-erzeugenden Stamm von Streptomyces
galilaeus (ATCC Nr. 31133) unter aeroben Submersbedingungen in einem Nährmedium zu züchten, das Kohlenstoff quellen sowie stickstoffhaltige
Nährmittel enthält, bis eine erhebliche Menge an Aclacinomycin A und B durch den Organismus in dem Nährmedium erzeugt
worden ist, wobei das Züchten vorzugsweise in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 20 und 350C oder in noch zweckmässigerer
Weise bei einer Temperatur zwischen 25 und 300C durchgeführt wird
und der pH-Wert 5 bis 8 beträgt, worauf gegebenenfalls die AcIacinomycine
aus dem Kulturmedium nach einem Verfahren gewonnen werden, welches beispielsweise aus einer Lösungsmittelextraktion,
einer Lösungsmittelausfällung, einer Konzentrierung, einer Gelfiltration,
einer Gegenstromverteilung, einer Chelierung unter Verwendung von Metallionen und/oder einer Adsorption besteht, worauf
sich eine Eluierung von einem Anionenaustauscherharz, einem adsorbierend wirkenden kieselsäurehaltigen Material oder einem synthetischen
Adsorbens anschliesst.
Erfindungsgemäss ist auch ein Verfahren vorgesehen, bei dessen
Durchführung die Lösung, welche die Aclacinomycine enthält, gefriergetrocknet wird, sowie ein Verfahren, bei dessen Durchführung die
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Lösung, welche die Aclacinomycine enthält, nach der Zugabe wenigstens
einer Substanz gefriergetrocknet wird, die aus der Gruppe ausgewählt wird, welche aus Desoxyribonukleinsäure, Glyzerin,
Zuckern, Aminosäuren, anorganischen oder organischen Säuren besteht .
Die Fig. 1 zeigt das UV-Absorptionsspektrum, von Aclacinomycin A, wobei A dasjenige in Methanol, B dasjenige in 0,1η HCl/Methanol
und C dasjenige in 0,1η NaOH/Methanol wiedergibt.
Fig. 2 zeigt das Infrarotabsorptionsspektrum von Aclacinomycin A, wenn es in Kaliumbromid pelletisiert ist.
Fig. 3 ist das NMR-Spektrum von Aclacinomycin A in CDCl- (100 MHz,
innerer Standard: TMS).
Fig. 4 ist ein UV-Absorptionsspektrum von Aclacinomycin B, wobei
A dasjenige in Methanol, B dasjenige in 0,1η HCl/Methanol und C
dasjenige in 0,1η NaOH/Methanol wiedergibt.
Fig. 5 zeigt das IR-Absorptionsspektrum von Aclacinomycin B,
welches in Kaliumbromid pelletisiert ist.
Fig. 6 ist das NMR-Spektrum von Aclacinomycin B in CDCl-, (100 MHz,
innerer Standard: TMS).
Aclacinomycin A und B verlängern merklich die Lebensdauer und verbessern den Zustand von Mäusen, die mit Leukemia L1210-
und P388- sowie Lymphoma 6C3HED-Zellen beimpft worden sind. Die letale Dosis (LD5-.) im Falle von Ratten, Mäusen und Kaninchen
ist sehr hoch. Im Falle von Hamstern wird eine geringe Kardiotoxizität
festgestellt. Insbesondere bewirken die Substanzen eine merkliche inhibierende Wirkung auf das Wachstum von verschiedenen
Tumorzellen in einer Kultur, welche von einer spezifi-
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sehen Inhibierung auf eine RNA-Synthese resultiert, wobei ferner
eine starke antimikrobiell Aktivität gegenüber Bakterien und Hefen festgestellt wird.
Aclacinomycin A und B werden als gelbe mikrokristalline Pulver
erhalten, welche die empirischen Formeln C42H54°i5N ^zw·
C40Hc0O1 c-N besitzen. Aklavinon, Rhodosamin, 2-Desoxyfukose, 1-Desoxypyrromycin
und Cinerulose A werden aus Aclacinomycin A und Aklavinon, Rhodosamin, 2-Desoxyfukose, 1-Desoxypyrromycin sowie
das gleiche methylierte Disaccharid wie Cinerubin B aus Aclacinomycin
B bei einer Säurehydrolyse oder einer partiellen Hydrolyse in Methanol erhalten. Die Verbindungen sind in Methanol,
Äthanol, Chloroform, Azeton, Äthylacetat, Benzol oder dergleichen löslich und etwas in Wasser löslich, jedoch unlöslich in Hexan,
Cyclohexan, Äther und Petroläther. Sie zeigen charakteristische Adsorptionsmaxima in dem UV-Bereich, wenn sie mit Kaliumbromid
pelletisiert werden, sowie im UV-Licht und im sichtbaren Licht, wie aus den Fig. ^,2,4 und 5 hervorgeht. Die NMR-Absorptionsspektren
sind im wesentlichen diejenigen, wie sie aus den Fig. und 6 ersichtlich sind. Die Verbindungen zeigen eine spezifische
Drehung in Chloroform, sowie einen Schmelzpunkt von +29° bzw. 129 bis 135°C (Aclacinomycin A) und + 3° bzw. 135 bis 145°C
(Aclacinomycin B).
Durch die Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Herstellung der Antitumorantibiotika Aclacinomycin A und B geschaffen, welches
darin besteht, einen Stamm von Streptomyces galilaeus in einem wässrigen Medium, das Kohlenstoffquellen sowie Stickstoffquellen
enthält, unter aeroben Bedingungen solange zu züchten, bis eine erhebliche Menge an Aclacinomycinen in der Lösung angereichert
worden ist und dann die Aclacinomycine aus der Lösung zu gewinnen, wobei Adsorptionen an Ionenaustauschern, adsorbierend
wirkenden Kieselerdematerialien sowie synthetischen Adsor-
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bentien, Lösungsmittelextraktionen, Lösungsmittelausfällungen, Gegenstromverteilungen etc. oder Kombinationen derartiger Methoden
angewendet werden.
Es ist eine Anzahl von Anthracyclinglykosid-Antibiotika bekannt,
beispielsweise Adriamycin, Daunomycin, Carminomycin, Rhodomycin, Pyrromycin, Aklavin etc. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren
hergestellten Aclacinomycine unterscheiden sich deutlich
von den bekannten bezüglich der Molekülformel, der Zersetzungsprodukte
bei der Säurehydrolyse, der Spektren im UV, im sichtbaren Bereich sowie der NMR-Absorptionsspektren oder dergleichen, wie
vorstehend angegeben worden ist. Darüber hinaus sind ihre hohe Antitumoraktivität sowie ihre merkliche geringe Kardiotoxizität
Eigenschaften, welche bei den anderen Anthracyclinglykosid-Antitumorantibiotika
nicht festgestellt werden.
Der Organismus, welcher die Antibiotika-AclacinomycineA und B
gemäss vorliegender Erfindung erzeugt, wurde aus einer Erdenprobe isoliert, die bei Osaki, Shinagawa-ku, Tokio, Japan gesammelt
wurde. Eine Kultur von MA144-M1 wurde bei der American Type Culture Collection, Rockwille, Maryland sowie bei dem Fermentation
Research Institute tin Japan hinterlegt und deren
ständigen Sammlungen von Mikroorganismen als ATCC Nr. 31133 bzw. PERM NR. 2455 angefügt.
Der Stamm Nr. MA144-M1 besitzt folgende Eigenschaften: 1) Morphologische Eigenschaften:
Unter dem Mikroskop werden offene Spiralen beobachtet, die sich gut aus verzweigten Substratmyzeln entwickeln. Es werden keine
Windungen festgestellt. Die reife Sporenkette ist massig lang
und weist mehr als 10 Sporen auf. Die Sporen sind ellipsoid und messen 0,4 bis 0,8 μ χ 0,8 bis 1,6 μ. Die Oberfläche ist glatt.
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2) Eigenschaften auf verschiedenen Medien:
Die Angaben in den Klammern entsprechen dem "Color Harmony Manual",
veröffentlicht von der Container Corporation of America, USA.
a) Auf Glukose/Asparagin-Agar, inkubiert bei 270C: leicht gelblich-braunes
Wachstum (3gc, Lt.Tan), keine Luftmyzel, kein lösliches Pigment.
b) Auf einem Rohrzucker/Asparagin-Agar, inkubiert bei 270C:
farbloses oder leicht gelblich-braunes Wachstum (3gc, Lt.Tan), keine Luftmyzel, kein lösliches Pigment.
c) Auf einem Glyzerin/Asparagin-Agar (ISP-Medium Nr. 5), inkubiert
bei 27°C: gelblich-oranges (4ic, SUntan) bis braunes (51 g,
Cocoa Brown) Wachstum, weisse bis hellgraue (2fe, Covert Gray)
Luftmyzel, braunes lösliches Pigment.
d) Auf einem Stärke/anorganische Salze-Agar (ISP-Medium Nr. 4),
inkubiert bei 270C: helloranges (3ea, Lt. Melon Yellow) bis
hellgelblich-braunes (3ie, Camel) Wachstum, leicht graue (2fe, Covert Gray) bis graue (e, Gray) Luftmyzel, braunes lösliches
Pigment.
e) Auf einem Tyrosin-Agar (ISP-Medium Nr. 7), inkubiert bei 270C:
bräunlich-graue (31i, Beaver) bis braune (41g, Toast Tan) Luftmyzel, schwarzes lösliches Pigment.
f) Auf einem Nährmittelagar, inkubiert bei 27°C: farbloses bis gräulich-braunes Wachstum, keine Luftmyzel, braunes lösliches
Pigment.
g) Auf einem Hefeextrakt/Malzextrakt-Agar (ISP Nr. 2), inkubiert
bei 27°C: leicht braunes (41e, Maple) bis braunes (4ng, Lt. Brown) Wachstum, leicht graue (3fe, Silver Gray) bis graue
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(3ih, Beige Gray) Luftmyzel, braunes lösliches Pigment.
h) Auf einem Hafermehlagar (ISP-Medium Nr. 2), inkubiert bei 270C: farbloses bis hell gelblich-braunes (2gc, Bamboo) Wachstum,
hellgraue (3fe, Silver Gray) Luftmyzel, braunes lösliches Pigment.
i) Auf einem Glyzerin/Nitrat-Agar, inkubiert bei 270C: farbloses
bis hell gelblich-braunes (3gc, Lt. Tan) oder leicht olivgraues (2db, Parchment) Wachstum, keine Luftmyzel, kein lösliches Pigment.
j) Auf einem Stärkeagar, inkubiert bei 27°C: hell gelblich-braunes
(3gc, Lt. Tan) Wachstum, graue (e, Gray) Luftmyzel, leicht braunes lösliches Pigment.
k) Auf einem Kalzium/Malat-Agar, inkubiert bei 270C: farbloses
Wachstum, gräulich-weisse (b, Oyster-Weiss) bis leicht bräunlichgraue (3dc, Natural) Luftmyzel, kein lösliches Pigment.
1) Auf einem Gelatineansatz, inkubiert bei 200C: hellbraunes
bis hell gelblich-braunes Wachstum, weisse Luftmyzel, braunes lösliches Pigment.
m) Auf einem Glukose/Pepton/Gelatine-Ansatz, inkubiert bei
270C: hellbraunes bis braunes Wachstum, keine Luftmyzel, braunes
lösliches Pigment.
n) Auf Magermilch, inkubiert bei 37°C: hellbraunes bis braunes Wachstum, keine Luftmyzel, braunes lösliches Pigment.
3) Physiologische Eigenschaften:
a) Die Wachstumstemperatur wird an einem Maltose/Hefeextrakt-Agar untersucht (1,0 % Maltose, 0,4 % Hefeextrakt, 3,5 % Agar,
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pH 6,0), und zwar bei 20, 24, 27, 30, 37 und 500C. Die optimale
Temperatur für das Wachstum beträgt 27 bis 370C. Bei 500C erfolgt
kein Wachstum.
b) Gelatineverflüssigung auf einem 15 %igen Gelatineansatz bei 200C und einem Glukose/Pepton/Gelatine-Ansatz bei 270C: Auf dem
ersteren Medium wird eine Gelatineverflüssigung nach einer 14-tätigen Inkubation kaum festgestellt, während auf dem letzteren
Medium eine schwache oder massige Verflüssigung nach einer 7-tägigen
Inkubation zu erkennen ist.
c) Stärkehydrolyse auf einem Stärke/anorganische Salze-Agar bei
270C: Es wird eine schwache Hydrolyse nach einer 5-tägigen Inkubation
festgestellt.
d) Peptonisierung und Gerinnung von Magermilch bei 370C: Eine
massige bis starke Peptonisierung beginnt 5 Tage nach der Inkubation
und ist nach etwa 17 Tagen beendet. Keine Gerinnung.
e) Melaminbildung auf einem Tyrosinagar (ISP-Medium Nr. 7), auf einer Tyrosin/Hefeextrakt-Brühe (ISP-Medium Nr. 1) und
einem Pepton/Hefeextrakt/Eisenagar (ISP-Medium Nr. 6) bei 270C:
positiv auf allen Medien.
f) Verflüssigung von Kalziummalat auf einem Kalziummalatagar
bei 270C: stark positiv.
g) Nitratreduktion auf einem Peptonagar, das 1,0 % Natriumnitrat enthält (ISP-Medium Nr. 8) bei 270C: positiv.
h) Verwendung von Kohlehydraten von Pridham-Gottlieb-Grundmedium (ISP-Medium Nr. 9), inkubiert bei 27°C: Reichliches Wachstum mit
L-Arabinose, D-Xylose, Glukose, D-Fruktose, Rohrzucker, Inosit,
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L-Rhamnose und Raffinose, kein Wachstum mit D-Mannit.
Fasst man die vorstehenden Eigenschaften des Stamms Nr. MA144-M1
zusammen, so ist festzustellen, dass der Stamm zu dem Genus Streptomyces (chromogener Typ) gehört, wobei braune lösliche
Pigmente auf verschiedenen Agarmedien erzeugt werden. Luftmyzel bilden offene Spiralen, jedoch keine Windungen. Die Sporenoberfläche
ist glatt. Das Wachstum auf verschiedenen Medien ist im allgemeinen hellgelblich-braun bis braun, bei einigen Medien oliv.
Die Luftmyzel sind leicht grau. Nitrat wird zu Nitrit reduziert. Die proteolytische Wirkung ist schwach bis massig, die Stärkehydrolyse
ist relativ schwach. Melamin wird auf Tyrosinagar, Tyrosin/Hefeextrakt-Brühe sowie Pepton/Hefeextrakt/Eisen-Agar
erzeugt.
Von den bekannten Spezies von Streptomyces ähnelt der Stamm Nr. MA 144-M1 Streptomyces galilaeus (Hinweis 1: Archiv für
Mikrobiologie, 31, 356, 1958, Hinweis 2: International Journal of Systematic Bacteriology, 22, 298, 1972). Unter besonderer Berücksichtigung
der Differentierung auf der Grundlage der Morphologie, der Farbe der Luftmyzel sowie anderer physiologischer
Eigenschaften lassen sich folgende Unterschiede zwischen dem erfindungsgemässen Stamm und dem Stamm von S. galilaeus ISP
5481 anhand von parallelen Kulturen feststellen:
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Sporenoberfläche | MA 144-M1 | Streptomyces | Hinweis | glatt | braun-leicht oliv | positiv | hellbraun | Hinweis | glatt | |
Sporenkette | galilaeus | 1 | Spiralen | grau | positiv | 2 | Spiralen | |||
.Luftmyzel | ISP 5481 | gräulich-weiss | braun | schwach | positiv | grau | ||||
glatt | glatt | bis grau | positiv | |||||||
Wachstum | offene Spiralen | Spiralen | hellgelb bis | positiv | gräulich-gelb- | |||||
leicht grau | leicht grau | tief rubinrot | positiv wahrscheinlich positiv | schwach | positiv | gelblich-braun | ||||
schwach bis | schwach | oliv | ||||||||
hell gelblich | hell gelblich | positiv | massig | |||||||
Lösliches Pigment | braun bis braun, | braun-gräulich- | schwach | schwach | hellgelb | |||||
Melaminbildung: | manchmal leicht | |||||||||
ISP-Medium Nr. 1 | oliv | positiv | ||||||||
ISP-Medium Nr. 6 | braun | schwach | positiv | |||||||
schwach bis | ||||||||||
fts | ISP-Medium Nr. 7 | positiv | massig | positiv | ||||||
φ | Stärkehydrolyse | * | ||||||||
do | Verflüssigung von | |||||||||
-4 | Gelatine: | * | ||||||||
-ν. | Gelatineansatz | |||||||||
-* | Glukose/Pepton- | |||||||||
CO | Gelatineansatz | |||||||||
I >J | ||||||||||
* keine Werte
on ο to
Peptisierung von Milch
Gerinnung von Milch Nitratreduktion
Verbrauch von Kohlehydraten:
L-Arabinose
D-XyIose
Glukose
D-Fruktose
Rohrzucker
Inosit
L-Rhamnose
Raffinose
D-Mannit
* keine Werte
MA144-M1 | Streptomyces | Hinweis | negativ |
galilaeus | 1 | ||
ISP 5481 | schwach | ||
massig bis | massig | * * |
|
stark | |||
negativ | negativ | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
positiv | positiv | ||
negativ | negativ |
Hinweis 2
positiv positiv positiv positiv positiv
positiv positiv positiv negativ
ro
cn
OJ
ro cn
CO
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist zu ersehen, dass der erfindungsgemässe
Stamm bezüglich Morphologie und Farbe des Wachstums sowie der Myzeln auf verschiedenen Medien sowie der
physiologischen Eigenschaften sehr ähnlich S. galilaeus ISP 5481 ist. Ferner existiert eine Ähnlichkeit beider Stämme bezüglich
der Gärungsprodukte. Cinerubin, welches von S. galilaeus erzeugt werden kann, ist eines der Nebenprodukte des erfindungsgemässen
Stammes. Daher kann der Stamm Nr. MA144-M1 als Streptomyces galilaeus identifiziert werden.
Da die Streptomyces leicht mutierbar sind, und zwar natürlich oder künstlich, umfasst der erfindungsgemässe Stamm S. galilaeus
Nr. MA144-M1 erfindungsgemäss den vorstehend beschriebenen typischen
Stamm sowie alle natürlichen und künstlichen Varianten und Mutanten davon. Dies bedeutet, dass S. galilaeus Nr. MA144-M1
gemäss vorliegender Erfindung alle Aclacinomycin-erzeugenden Stämme umfasst. Wie im Falle der bekannten Antibiotika kann eine
grössere Produktion des Aclacinomycins durch die Auswahl höherproduktiver Stämme nach einer einzigen Kolonieauswahl durch Behandlung
eines Aclacinomycin-erzeugenden Stamms mit verschiedenen Mutagenen oder durch genetische Rekombinations-, Umwandlungsoder Überführungsmethoden erzielt werden.
Aclacinomycine werden durch das Züchten von S. galilaeus unter
geeigneten Bedingungen erzeugt. Die zum Züchten von anderen Actinomycetes angewendeten allgemeinen Methoden sind auf das
Züchten von S. galilaeus anwendbar. Eine Gärbrühe, welche Aclacinomycin enthält, wird durch Aufimpfen von Sporen oder Myzeln des
Aclacinomycin-erzeugenden Organismus auf ein geeignetes Medium
und anschliessendes Züchten unter aeroben Bedingungen hergestellt. Wenn auch ein Züchten auf einem festen Medium zur Erzeugung von
Aclacinomycin möglich ist, so ist dennoch eine aerobe Submerskultur besonders vorteilhaft zur Herstellung von grossen Mengen
der Antibiotika. Medien, die aus den bekannten Nährmittelquellen
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für Actinomycetes bestehen, sind geeignet. Das Medium enthält vorzugsweise
im Handel erhältliche Produkte, wie Glyzerin, Glukose, Stärke, Dextrin, Maltose, Melassen, öle, Fette, Lipide oder dergleichen
als Kohlenstoffquellen entweder in gereinigter oder in roher Form sowie als Stickstoffquellen die im Handel erhältlichen
Produkte, wie Sojabohnenmehl, Malzextrakt, Pepton, Hefeextrakt, Distillers Solubles, Fischmehl, Glutenmehl, Maiswasser, Baumwollsamenmehl,
Kasein, hydrolysierte Proteinsubstanzen, Nitrate, Ammoniumsalze, Harnstoff oder dergleichen, ferner anorganische Salze,
wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat,
Kaliumcarbonat sowie Spurenmengen an Schwermetallsalzen, wie Kupfer-, Zink-, Mangan-, Eisen- oder ähnlichen Salzen. In der belüfteten
Submerskultur wird ein Antischaummittel, wie beispielsweise flüssiges Paraffin, Sojabohnenöl, ein Fett oder ein Silikon
verwendet. Jede Gärungstemperatur innerhalb eines Bereiches von 20 bis 350C, bei welcher ein Aclacinomycin-erzeugender Organismus
wachsen kann, kann eingehalten werden, wobei jedoch der bevorzugteste Temperaturbereich zwischen 25 und 300C liegt. Der pH-Wert
des Züchtungsmediums schwankt zwischen 5,0 und 8,0.
Sofern nichts anderes angegeben ist, werden, das Züchten sowie
die Untersuchungen wie folgt durchgeführt:
1) Schüttelkultur: 100 ml des Mediums in einem Sakaguchi-Kolben
oder 50 ml des Mediums in einem Erlenmeyer-Kolben mit einem Fassungsvermögen von 500 ml werden bei 1200C während einer Zeitspanne
von 15 Minuten sterilisiert. Sporen oder Myzeln eines Aclacinomycin-erzeugenden
Organismus werden auf das sterilisierte Medium von einer Agarschrägkultur mittels einer Platinschlaufe aufgeimpft,
worauf bei 280C während einer Zeitspanne von 4 Tagen auf
einem sich hin- und herbewegenden oder sich drehenden Schüttler gezüchtet wird.
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2) Tankkultur: 1OO 1 des Mediums werden in einem 200 1-Gärungsgefäss
hergestellt und bei 1200C während einer Zeitspanne von
15 Minuten sterilisiert. Das sterilisierte Medium wird mit 2 einer Kulturbrühe beimpft, die zuvor durch Schütteln während
einer Zeitspanne von 2 Tagen gezüchtet worden ist. Die Gärung in dem Tank erfolgt unter Belüften mit 50 ml einer sterilen
Luft pro Minute sowie unter Rühren mit 160 üpm während einer
Zeitspanne von 2 Tagen. Silikonöl sowie flüssiges Paraffin werden als Entschäumer eingesetzt.
3) Untersuchung auf Aclacinomycin: Dünnschichtchromatographie-Farbtastmethode.
Die aus der Kulturbrühe, den Myzeln oder dem KuIturfiltrat durch Azeton, Äthylacetat oder durch eine
Mischung aus Chloroform und Methanol extrahierten Aclacinomycine
A und B werden auf eine Kieselgelplatte (Kieselgel 6OF354,
Merck Co.) in Form eines Fleckens mit einem Durchmesser von 5 mm aufgebracht. Nach einer 15 Minuten dauernden Sättigung in dem
Entwicklungsgefäss wird die Dünnschichtchromatographieplatte in Azeton aufsteigend bis zu einer Höhe von 15 cm bei Zimmertemperatur
entwickelt. Flecken, welche Aclacinomycin A und B entsprechen, werden durch die optische Dichte bei 430 nm unter
Einsatz eines Shimadzu Dual-Wave length TLC-Scanner, Modell CS-900, unter bestimmten Bedingungen, einer Zig-Zag-Methode
bei 430 nm-700nm, 1,25 χ 1,25 nm-Schlitz, 10 mm/Minute-Abtastund
Kartengeschwxndigkext, bestimmt. Die Standardkurven von gereinigtem Aclacinomycin A und B werden zuvor erstellt und
schwanken von 0,2 bis 15 mcg/Fleck.
Der Aclacinomycin-erzeugende Stamm wird zuerst in dem folgenden
Medium durch Schütteln gezüchtet.
Das Grundmedium besteht aus 1 % Glukose, 1 % Kartoffelstärke,
1,5 % "Prorich" (Sojabohnenmehl, Produkt der Ajinomoto Co.),
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0,1 % KH2PO4, 0,1 % MgSO4.7H2O, 0,3 % NaCl, 0,0007 % CuSO4.5H2O,
0,0001 % FeSO4.7H2O, 0,0008 % MnCl2.4H2O und 0,0002 % ZnSO4-SH3O.
Der pH-Wert wird auf 7,0 eingestellt.
In der Kulturbrühe wird nach dem 4. Tag eine Anreicherung von 45 mcg/ml Aclacinomycin A und 15 mcg/ml Aclacinomycin B festgestellt.
Aclacinomycine A und B werden in Medien, die verschiedene Kohlenstoff-
und Stickstoffquellen enthalten, unter Schütteln hergestellt. Nachfolgend werden verschiedene Beispiele angegeben:
1) Verschiedene Kohlenstoffquellen werden dem Grundmedium zugesetzt,
das aus 1,5 % "Prorich" sowie anderen Salzen, wie angegeben, besteht:
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Zu dem angegebenen Zeitpunkt vorliegendes Aclacinomycin A
Tage 3 Tage - 4 Tage
pH meg/ml pH meg /ml pH meg/ml
27 7,4 38 8,0 41
15 6,0 28 7,0 32
32 7,7 39 8,2 40
35 7,4 28 7,9 33
36 7,6 33 8,1 42 '
32 7,7 34 8,3 43 ο
26 6,7 28 7,7 30
26 7,6 30 7,8 32
37 7,9 37 8,4 39
% Glukose + 1 % Glyzerin 4,9 36 6,3 36 8,1 41
2 \ | 7,3 | |
2 ; | 6,6 | |
2 \ | 7,3 | |
cn | 2 i | 7,4 |
CD | 2 '■ | 7,2 |
dB OD |
1 i | 6,3 |
■%* | 1 \ | 7,4 |
O | 1 ί | 7,3 |
Jf* IO |
1 5 | 7,1 |
6 Glukose | ||
i Maltose | ||
h Rohrzucker | ||
i lösliche Stärke | ||
i Kartoffelstärke | ||
h Glukose + 1 % Kartoffel stärke |
||
i Glukose + 1 % Maltose | ||
h Glukose + 1 % Rohrzucker | ||
i Glukose + 1 % lösliche Stärke |
cn. co
2) Verschiedene Stickstoffquellen werden dem Grundmedium zugesetzt,
das aus 1 % Glukose, 1 % Kartoffelstärke sowie anderen Salzen besteht:
Zu dem angegebenen Zeitpunkt vorliegendes Aclacinomycin A
1,5 %"Prorich" (Sojabohnenmehl,
Aj inomoto Co.)
1,5 % "Fleisch" (Sojabohnenmehl,
Aj inomoto Co.)
1,5% Malzextrakt
1,5% Hefeextrakt
1,5 % Kasaminosäure
1,5 % Rinderextrakt
1,5 % Polypepton
2 | PH | Tage | 3 | pH | Tage | 4 | pH | Tage |
6,3 | mcg/ml | 7,0 | mcg/ml | 8,0 | mcg/ml | |||
5,8 | 34 | 7,1 | 48 | 8,1 | 45 | |||
6,2 | 37 | 6,6 | 54 | 6,6 | 48 | |||
5,4 | 9 | 7,7 | 7 | 8,5 | 13 | |||
6,9 | 45 | 8,0 | 43 | 8,3 | 40 | |||
5,6 | 18 | '.7,2 | 21 | 8,2 | 22 | |||
6,2 | 9 | 8,2 | 32 | 8,6 | 36 | |||
38 | 28 | 23 |
3) Werden die Konzentrationen der Kohlenstoff- und der Stickstoffquellen
in dem Grundmedium variiert, dann werden Aclacinomycin A und B wie folgt angereichert:
Kohlenstoffquelle %
Glukose | * | "Prorich" 1,5 % | 1 | A | B | A | 2 | B | A | 3 |
Kartoffelstärke | 2,5 % | 1 | 33 | 23 | 36 | 2 | 19 | - | 3 | |
"Fleisch" 1,5 % | 31 | 39 | 39 | 28 | 51 | |||||
2,5 % | 32 | 19 | 48 | 31 | - | |||||
17 | 24 | 43 | 28 | 58 | ||||||
34 29 *Aclacinomycin A oder B: mcg/ml.
Die vorstehenden Ergebnisse stellen lediglich Beispiele dar. Kohlenstoff
quellen, wie Glukose, Stärke, Maltose und Rohrzucker, eignen sich für die Herstellung von Aclacinomycin.Stickstoffquellen,
wie Sojabohnenmehl, Hefeextrakt, Rinderextrakt und Pepton, sind ebenfalls geeignet.
Wird die Gärung bei 280C unter Schütteln unter Einsatz eines geeigneten
Mediums mit einem pH-Wert von 6,9 aus beispielsweise 2 % Glukose, 2 % Kartoffelstärke, 2,5 % "Fleisch", 0,1 % KH3PO4,
0,1 % MgSO4.7H2O, 0,0007 % CuSO4.5H2O, 0,0001 % FeSO4^H3O, 0,0008 %
MnSO4.4H2O und 0,0002 % ZnSO4-OH2O durchgeführt, dann fällt der pH-Wert
des Mediums in 20 Stunden auf 5,25 bis 5,10, wobei das Myzelwachstum
10 Stunden nach der Beimpfung zunimmt.
Nach 3 Tagen steigt der pH-Wert von 7,0 auf 7,5, wobei die Menge an Aclacinomycin A und B in der Brühe ein Maximum erreicht, d.h.
46 mcg/ml A und 23 mcg/ml B. Um das Aclacinomycin zu isolieren,
kann das Antibiotikum mit einem geeigneten Lösungsmittel entweder
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aus der Kulturbrühe "in toto" ohne Filtrieren der Myzelmasse oder
aus der Myzelmasse sowie der zuvor durch Filtration abgetrennten Kulturflüssigkeit extrahiert werden. Die Hauptmenge der Antibiotika
liegt in dem Filtrationskuchen vor, der aus den Myzeln besteht, die mit Diatomeenerde vermischt sind. Anschliessend wird der Filtrationskuchen
angeteigt und in einem organischen Lösungsmittel zur Extraktion der Antibiotika gerührt. Geeignete Lösungsmittel
sind Alkohole, wie Methanol, Äthanol oder Butanol, Ketone, wie Azeton oder Methylethylketon, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform oder Methylenchlorid, Benzol oder wässrige Lösungen von organischen oder anorganischen Säuren, wie Essigsäure, Chlorwasserstoff
säure oder Schwefelsäure. Bevorzugt werden Azeton, Äthylacetat, Mischungen aus organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen
und mit Wasser nicht mischbaren Ketonen, sowie wässrige Lösungen von anorganischen oder organischen Säuren.
Um die Antibiotika in dem Filtrat zu extrahieren, ist es vorteilhaft,
dem schwach angesäuerten oder neutralisierten Filtrat ein doppeltes Volumen eines mit Wasser nicht mischbaren organischen
Lösungsmittels, wie Butanol, Chloroform, Äthylacetat, Butylacetat oder Benzol, zuzusetzen. Von den Abtrennungsmethodednfür Aclacinomycin
sind die wirksamsten eine Gegenstromverteilung, eine Chromatographie unter Verwendung von Kieselsäure, Aluminiumoxyd, Sephadex
LH 20 (Pharmacia Fine Chemicals AB, Uppsala, Schweden) oder synthetischen Adsorbentien, eine Adsorption an Aktivkohle oder
dergleichen oder eine Kombination aus einer Lösungsmittelextraktion und diesen Methoden.
Die Antibiotika können direkt aus der Kulturbrühe nach den vorstehend
genannten Methoden ohne Abtrennung der Myzeln extrahiert werden.
Nach einer Konzentrierung im Vakuum werden die Extrakte auf einen
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pH-Wert zwischen 5 und 7 eingestellt und erneut mit einem mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, beispielsweise n-Butanol, Amylalkohol, Äthylacetat, Chloroform, Benzol, Methylenchlorid,
Methylpropylketon oder dergleichen, extrahiert. Aus der mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösung wird die aktive Rohsubstanz
in Form eines gelben Pulvers durch Konzentrieren im Vakuum auf ein kleines Volumen und Ausfällung mit niedrig-polaren Lösungsmitteln,
beispielsweise gesättigten Kohlenwasserstoffen, wie n-Hexan, Cyclohexan oder Petroläther, oder Äthern, wie Diäthyläther oder
Dipropylather, erhalten,
Zur Entfernung von anderen pigmentierten Substanzen, wie Cinerubin
A und B, aus der aktiven Rohsubstanz sowie zur Gewinnung von reinem Aclacinomycin A und B kann eine weitere Reinigung durch Säulenchromatographie
unter Einsatz von verschiedenen Adsorbentien, wie Kieselsäure, Aluminiumoxyd, Sephadex LH20, Ionenaustauschern, wie
schwach sauren Harzen sowie Polystyrol-Divinylbenzol-vernetzten Matrixharzen, wie Amberlite XAD, durch Chelierung mit verschiedenen
Metallen, wie Kupfer(II)-, Eisen(II)-, Eisen(III)-, Kalzium- und
Magnesiumionen, sowie durch Kombinationen aus wenigstens zwei oder mehreren Verfahren, ausgewählt aus einer Chelierung mit Metallionen,
einer Lösungsmittelausfällung, einer Lösungsmittelextraktion, einer Gegenstromverteilung etc., durchgeführt werden.
Werden beispielsweise rohes Aclacinomycin A und B in einer kleinen
Menge Chloroform gelöst, auf eine Kieselsäuresäule aufgegeben und dann mit einer Mischung aus Chloroform und Methanol eluiert, dann
wird zuerst eine Aclacinomycin B-Fraktion mit einer Mischung aus Chloroform und Methanol (50:1) eluiert, worauf das Aclacinomycin A
mit der vorstehenden Mischung mit einem Mischungsverhältnis von 30:1 bis 20:1 eluiert werden kann. Die Eluate von Aclacinomycin A
und B werden getrennt im Vakuum konzentriert und weiter vollständig von Cinerubin A und B und einer kleinen Menge an pigmentierten Sub-
S0-98B7/ 1 ΓΙ42
stanzen als Verunreinigungen unter Anwendung einer Säulenchromatographie
unter Einsatz eines synthetischen Adsorbenses abgetrennt, wobei als Adsorbens beispielsweise Column Lite (Al2O3.MgO^SiO3.4H2O,
Fuji Chemical Co.)/ Floridil (aktiviertes Magnesiumsilikat, Floridin
Co.) oder Hydroxylapa verwendet werden kann. Ferner kann
— ~i —2
man 1 χ 10 bis 1 χ 10 m CuSO., FeCl3, FeSO. oder MgSO4 zur
Herstellung eines Chelatkomplexes von Cinerubin A und B zusetzen
und anschliessend eine Säulenchromatographie mit Sephadex LH20 durchführen. Die erhaltenen Lösungen aus reinem Aclacinomycin
A und B können im Vakuum zur Trockne konzentriert werden, sie können ferner allein oder mit wenigstens einer Substanz gefriergetrocknet
werden, die aus Serumalbumin, Globulin, Gelatine, Glyzerin, einem Zucker, einer Aminosäure, einer organischen oder
anorganischen Säure etc. bestehen kann.
Das durch eine Kombination der vorstehend erwähnten Methoden erhaltene Aclacinomycin A und B, wobei diese Methoden in den folgenden
Beispielen beschrieben werden, ist rein und gleichmässig und zeigt einen einzigen Flecken bei der Dünnschichtchromatographie
unter Verwendung von verschiedenen Lösungsmittelsystemen. Ferner wird ein konstanter Schmelzpunkt sowie eine konstante Rechtsdrehung
festgestellt. Die Ergebnisse der Elementaranalyse, charakteristische Peaks im UV und im Sichtbaren sowie die NMR- und IR-Absorptions-Spektren
werden nachfolgend angegeben:
Aclacinomycin A:
Schwach basisches und lipophiles gelbes Pulver oder mikrokristallines
Pulver. Die Elementaranalyse ergibt folgende Werte:
Berechnet für C42H5
Gefunden C = 62,37 % C = 62,05 %
H = 6,67 % H= 6,69 %
O = 29,38 % 0 = 29,52 %
N = 1,82 % N = 1,72 %
Molekulargewicht = 813.
Der Schmelzpunkt und die Rechtsdrehung ([V] D ) einer 1 %igen
Lösung in Chloroform betragen 129 bis 135°C bzw. +29°. Die Absorptionsspektren im UV und im sichtbaren Bereich (Fig.1) zeigen
Banden bei den folgenden Wellenlängen:
In Methanol bei 229,5 | nm, | E1 cm | = 540 |
258 | nm, | Il | = 301 |
290 | nm, | Il | = 128 |
434 | nm, | Il | = 147 |
In 0,1η HCl/Methanol | |||
bei 229,5 | nm, | E1 % 1 cm |
= 578 |
258 | nm, | Il | = 329 |
290 | nm, | Il | = 141 |
434 | nm, | Il | = 164 |
In 0,1η NaOH/Methanol
bei 239,5 nm, e] % = 678
1 cm
288 | nm, | Il | = 232 |
314 | nm, | Il | = 156 |
523 | nm | Il | = 170 |
Bei einer Pelletisierung mit Kaliumbromid werden charakteristische
Absorptionsbanden im IR-Spektrum (Fig. 2) bei folgenden Wellenzahlen
(in cm"1) festgestellt: 3300, 3080, 2940, 2860, 2760, 1740, 1640, 1620, 1540, 1460, 1450, 1415, 1385, 1295, 1250, 1220, 1195,
1165, 1125, 1105, 1090, 1010, 960, 930, 890, 840, 815, 760, 730, 580 und 450. Ein Protonen-NMR-Spektrum wird auf einem Varian XL-100-15-Spektrophotometer
aufgezeichnet, der bei 100 MHz nach der Fourierümwandlungsmethode arbeitet (vgl. Fig. 3) .
509887/1042
Das Antibiotikum Aclacinomycin A ist löslich in Methanol, Äthanol, Chloroform,
Äthylacetat, Azeton, Benzol, Dimethylsulfoxyd (DMSO) und Methylcellosolve, schwach löslich in Wasser und unlöslich in
Äthyläther, Hexan, Cyclohexan und Petroläther. Die wässrige Lösung ist gelb und schlägt in konzentrierter Schwefelsäure in
rötlich-braun um. Mit alkoholischem Magnesiumacetat zeigt diese Lösung eine purpurrote Färbung und schlägt bei der Alkalinisierung
in purpurrot um.
Aclacinomycin B:
Schwach basisches, lipophiles und gelbes Pulver oder mikrokristallines
Pulver. Die Elementaranaly^se ergibt folgende Werte:
Berechnet für C.-Hr-NO., c
Gefunden C = 62,21 % c = 61,87 %
H = 6,46 % H= 6,29 %
0 = 29,60 % 0 = 29,80 %
N = 1,73 % ν = 1/89 %
Molekulargewicht = 811.
Der Schmelzpunkt liegt bei 135 bis 145°C. Die Rechtsdrehung in 1 %igem Chloroform) wird zu +3° ermittelt. Die Ab
sorptionsspektren im UV sowie im sichtbaren Bereich (Fig. 4)
zeigen Banden bei folgenden Wellenlängen:
1 α
In Methanol bei 229,5 nm, E1 = 452
In Methanol bei 229,5 nm, E1 = 452
257,5 nm, " = 261 290 nm, " =120 433 nm, " =120
509887/1042
in 0,1n Hcl/Methanol | 5 | nm, | cm | Il | = 465 |
bei 229, | 5 | nm, | Il | = 261 | |
257, | nm, | Il | = 125 | ||
290 | nm, | = 134 | |||
433 | |||||
in 0,1 η NaOH/Methanol
bei 238 nm, eI * = 440
I Olli
268- | nm, | Il | = 142 |
nm, | Il | = 97 | |
nm, | Il | = 135 | |
-289 | |||
315 | |||
525 |
Charakteristische Absorptionsbanden im IR-Spektrum (Fig. 5)
werden bei folgenden Wellenzahlen (in cm , KBr) festgestellt: 3300, 3070, 2940, 2850, 2750, 1740, 1640, 1620, 1540, 1465, 1445,
1410, 1380, 1290, 1245, 1215, 1160, 1120, 1095, 1050, 1010, 960, 920, 880, 840, 820, 750, 725, 700, 600, 580 und 450.
Das NMR-Spektrum von Aclacinomycin B geht aus Fig. 6 hervor.
Das Antibiotikum ist in Methanol, Äthanol, Chloroform, Äthylacetat,
Azeton und angesäuertem Wasser löslich, schwach löslich in Wasser, jedoch unlöslich in Hexan, Cyclohexan und in Äthern.
Die wässrige Lösung ist gelb und schlägt in konzentrierter Schwefelsäure in ein tief rötliches Purpur um. Diese Lösung ist in
alkoholischem Magnesiumacetat purpurrot und geht bei der Alkalinisierung
in ein rotes Purpur über.
Aclacinomycin A und B besitzen folgende Rf-Werte auf Kieselgeldünnschichtchromatogrammen
beim Einsatz verschiedener Lösungsmittel systeme:
609807/1042
Rf-Werte von Aclacinomycin A B
Chloro form:Methanol | Azeton | 0,36 | 0,71 |
20:1 | Azeton:Hexan | 0,88 | 0,90 |
5:1 | 1:1 | 0,43 | 0,72 |
Benzol:Methanol | |||
1:1 | 0,15 | 0,49 | |
0,86 | 0,93 | ||
Bei einer partiellen. Hydrolyse oder Methanolyse mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure oder in Methanol, das 5 % Chlorwasserstoffsäure
enthält, während einer Zeitspanne von 1 bis 2 Stunden bei Zimmertemperatur ergeben Aclacinomycin A und B methylierte Disaccharide
und 1-Desoxypyrromycin. Die physikalisch-chemischen
Eigenschaften, wie die IR-Absorptionsspektren, UV-Absorptionsspektren,
Absorptionsspektrum im sichtbaren Bereich und NMR-Absorptionsspektren, der Schmelzpunkt sowie die Rechtsdrehung des
methylierten Disaccharids, das aus Aclacinomycin B erhalten wird, fallen vollständig mit den entsprechenden Eigenschaften des methylierten
Disaccharids zusammen, das aus Cinerubin B durch partielle saure Hydrolyse (Helvetica Chimica Acta, 55, 467-480, 1972) erhalten
wird. 1-Desoxypyrromycin wurde mit den Werten von Rhodomycin
(Chem. Ber. 38, 1762, 1955, Naturwiss. 48, 716, 1961), Cinerubin (Chem.Ber. 92, 1868, 1959) und Pyrromycin (Chem. Ber.
92, 1904, 1959) auf der Grundlage des NMR Spektrums, des Massenspektrums des Aglykons/ sowie des Vorliegens von Rhodosamin in
dem sauren Hydrolysat identifiziert.
Aclacinomycin A und B zersetzen sich in ein neutrales Aglykon und zwei oder drei reduzierende Zucker bei der Hydrolyse mit einer
0,3n Schwefelsäure während einer Zeitspanne von 3 Stunden bei 85°C.
5098«7/ KU2
Die Aglykone bilden orange-gelbe Kristalle, die bei 171 bis
1740C schmelzen, und enthalten Sauerstoff, Kohlenstoff und
Wasserstoff. Die Elementaranalyse, das Infrarotspektrum, das UV-Spektrum sowie das NMR-Spektrum, Fragmentxonenpeaks im Massenspektrum
sowie andere Eigenschaften zeigen, dass das Aglykon von Aclacinomycin A und B aus Aklavinon (Tetrahedron Letters 8,
28, 1960, Naturwiss. 47, 135, 1960, Naturwiss. 42, 154, 1955,
Naturwiss. 50, 92, 1963) besteht. Eine vergleichende Analyse von Zuckern in den sauren Hydrolysaten von Aclacinomycin A und
B sowie Cinerubin A und B durch Dünnschichtchromatographxe zeigt, dass Aclacinomycin A das gleiche Rhodosamin, die gleiche
2-Desoxyfukose und die gleiche Cinerulose A wie Cinerubin A und das
Aclacinomycin B das gleiche Rhodosamin und die gleiche 2-Desoxyfukose wie das Cinerubin B hat.
Aus den vorstehenden Ergebnissen gehen die Strukturen von Aclacinomycin
A und B gemäss vorliegender Erfindung wie folgt hervor:
509887/1042
Struktur von Aclacinomycin:
OH 0
COOCH-
R =
Aclacinomycin A
509897/1042
Aclacinomycin B
Aclacinomycin A und B gehören im Hinblick auf ihre physikalischchemischen Eigenschaften und Strukturen, wie sie vorstehend beschrieben
worden sind, sowie aufgrund eines Vergleichs mit bekannten Antibiotika zu der Gruppe der Anthracyclinglykoside und
ähneln Cinerubin A und B, Rutilantin, Aklavin, Requinomycin sowie den Galirubinen.
Cinerubin und Rutilantin unterscheiden sich von den erfindungsgemässen
Antibiotika bezüglich des Aglykons, und zwar C* -Pyrromycinon
(Tetrahedron Letters, 16, 17, 1959). Von den Antibiotika mit einem
509887/1 Π u2
Aklavinonaglykon sind Requinomycin (J. Antibiotics, 25, 393,
272) und Aklavin (J. Bacteriol. 72, 90, 1956) nicht identisch mit den erfindungsgeraässen Antibiotika im Hinblick auf den
Zuckeranteil sowie die Molekülformel, die auf der Basis von Elementaranalysen basiert. Galirubine, die durch Streptomyces
galilaeus erzeugt werden, ähneln den erfindungsgemässen Antibiotika
am meisten. K. Eckardt hat berichtet, dass vier Komponenten von Galirubin (Galirubin D, C, B und A) von den Myzeln von
S. galilaeus isoliert worden sind, und dass Galirubin A das ^-Pyrromycinonglykosid, B das Aklavinonglykosid, Galirubinon C
£ -Pyrromycinon und Galirubinon D 7-Desoxyaklavinon ist. Im
Zusammenhang mit den physikalisch-chemischen Eigenschaften von Galirubin B, welches Aklavinon als Aglykon aufweist, gibt der
Bericht nicht eine ins Detail gehende Reinigungsmethode an. Ferner fehlen Angaben über das chromatographische Verhalten,
den Schmelzpunkt, die Elementaranalyse, die Absorptionsspektren im infraroten, im UV sowie im sichtbaren Bereich sowie über
das NMR-Absorptionsspektrum. Es wird nur angegeben, dass zwei Zuckerflecken in dem sauren Hydrolysat von Galirubin B auf
dem Papierchromatograram entdeckt wurden.
Aclacinomycin A und B mit dem Aklavinonaglykon und drei Zuckern unterscheiden sich daher deutlich von Galirubin B bezüglich
der vorstehend angegebenen Eigenschaften. Die erfindungsgemässen Antibiotika sind neue Substanzen.
Therapeutisch wertvolle nicht-toxische Salze und Desoxyribonukleinsäure
(DNA)-Komplexe der Antibiotika Aclacinomycin A und B können aus organischen und anorganischen Säuren, beispielsweise
Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure,
Essigsäure, Propionsäure, ölsäure, Palmitinsäure, Zitronensäure,
Bernsteinsäure, Glutaminsäure, Pantothensäure und DNA, erhalten aus Kalbsbries, HeLa-Zellen, menschlichen Embryozellen,
E. coli sowie anderen Tieren und Mikroorganismen, her-
5098A7/1 η Α 7
gestellt werden.
Die biologischen Aktivitäten von Aclacinomycin A und B sind wie folgt:
1) Das antimxkrobielle Spektrum von Aclacinomycin A und B
wird nach der Kulturbrüheverdünnungsmethode wie folgt bestimmt:
Antxmikrobxelles Spektrum von Aclacinomycin A und B
Testorganismus minimale inhibierende Kon
zentration, mcg/ml
A B
Bacillus subtilis ATCC 6633 B. cereus ATCC 9634 B. megaterium
Staph. aureus FDA 209P Staph. aureus Smith Sar. lutea ATCC 9341
Mic. flavus
Cory, bovis 1810 Mycobact. smegmatis ATCC
St. pyogenes NY 5 Diplo. pneumoniae Typ 1 Diplo. pneumoniae Typ 3
E. coli K12
Kl. pneumoniae ATCC 10031 Ps. aeruginosa A20229 Can. albicans IAM 4905
Can. tropicalis IAM 4924
<0,2 | <0,2 |
< 0,2 | <0,2 |
<0,63 | <0,2 |
/ 0,63 | <0,2 |
<0,2 | <0,2 |
/0,2 | <0,2 |
< 0,2 | <0,2 |
< 0,2 | <0,2 |
2,5 | 5 |
2,5 | 2,5 |
1,25 | 1,25 |
0,63 | 0,63 |
0,63 | 0,63 |
>100 | >100 |
>100 | >100 |
->ioo | >100 |
10 | 10 |
20 | 20 |
5098*7/ 1fU2
2) Antitumorwxrkungen: Die Antibiotika Aclacinomycin A und B
zeigen eine ausgeprägte inhibierende Wirkung auf experimentelle Tiertumore (aszitische und feste Tumore). Diese Antitumorwirkung
lässt sich am signifikantesten im Falle von Leukämien von Mäusen und Hepatomen von Ratten zeigen. Werden beispielsweise
BDF.-Mäuse, die 18 bis 22 g wiegen, mit 1x10 P388-Zellen oder
5 χ 10 -L1210-Zellen intraperitoneal beimpft, und werden Aclacinomycin
A und B sowie der Aclacinomycin A-DNA-Komplex intraperitoneal
einmal täglich während einer Zeitspanne von 10 Tagen aufeinanderfolgend alle 24 Stunden nach der Beimpfung verabreicht,
dann wird die Oberlebenszeit der Mäuse merklich bei einer Dosierung von 0,5 bis 5 mg/kg Körpergewicht pro Tag in
einem Ausmaß von mehr als 150 % verlängert, und zwar im Vergleich
zu Vergleichsmäusen, die keine Antibiotika erhalten, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht:
Antibiotikum
Aclacinomycin A
Aclacinomycin B
Aclacinomycin A-DNA-Komplex
Dosis, Mittlere mg/kg/Tag Überlebenszeit,
Taap
4,0
2,0
1r0
0,5
4,0
2,0
1,0
0,5
4,0
2,0
1,0
0,5
2,0
1r0
0,5
4,0
2,0
1,0
0,5
4,0
2,0
1,0
0,5
Vergleich
Tage 21,5
30,0 28,0 23,0 8,5 17,5 19,0 14,7 19,0 30,0 30,0 27,3
10,0
T/C, Tiere, die 30 % Tage überleben
215 1/4
300 4/4
280 3/4
230 2/4
85 0/4
175 0/4
190 1/4
147 0/4
190 1/4
300 4/4
300 4/4
273 3/4
0/8
509'887/1(U 2
Werden CH3/He-Mäuse7 die 20 bis 23 g wiegen, mit 1x10 -Lymphoma
6C3HED/OG-Zellen intraperitoneal oder mit 5x10 -Lymphoma
6C3HED/OG-Zellen subkutan beimpft, und wird Aclacinomycin A intraperitoneal einmal täglich während einer Zeitspanne von 10 Tagen aufeinanderfolgend 3 Stunden nach der Beimpfung verabreicht, dann zeigt das Aclacinomycin A eine merkliche Hemmung des Wachstums des aszitischen oder festen 6C3HED/OG-Tumors, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht:
6C3HED/OG-Zellen subkutan beimpft, und wird Aclacinomycin A intraperitoneal einmal täglich während einer Zeitspanne von 10 Tagen aufeinanderfolgend 3 Stunden nach der Beimpfung verabreicht, dann zeigt das Aclacinomycin A eine merkliche Hemmung des Wachstums des aszitischen oder festen 6C3HED/OG-Tumors, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht:
509887/1ΓΗ2
Aclacinomycin A, Dosis: mg/kg/Tag
Fester Typ: Tumorgewicht, mg
Tumorgewicht Körpergewicht, %
Inhibierung, % Tiere, die 21 Tage überleben
Aszitischer Typ: MST, Tage *
T/C, % ** Tiere, die 62 Tage überleben
4 | 2 |
5023 | 4633 |
19,5 | 15,1 |
28,7 | 34,2 |
0/3 | 3/3 |
20,1 | 31 ,8 |
98 | 155 |
0/3 | 0/3 |
1 | 0,5 |
2501 | 3695 |
9,5 | 12,4 |
64,5 | 47,6 |
3/3 | 3/3 |
37,5 | 15,0 |
183 | 73 |
1/3 | 0/3 |
Vergleich
7045
29,6
7045
29,6
7/9
20,5
20,5
0/3
♦Mittlere Überlebenszeit ♦♦Überlebensverhältnis: Getestete Tiere/Vergleichstiere
Mäuse werden intraperitoneal mit einer Suspension von L1210-Leukämiez
eilen beimpft und mit Lösungen mit verschiedenen Konzentrationen an Aclacinomycin A 1, 5 bzw. 9 Tage anschliessend
an die Tumorimplantation behandelt. Aus der folgenden Tabelle gehen die dabei erhaltenen Ergebnisse hervor. Die Tabelle zeigt,
dass Aclacinomycin A bei einer Verabreichung in Dosen von 6 und 3 mg/kg/Tag beträchtlich die mittlere Überlebenszeit der behandelten
Mäuse erhöht.
Tiere, die 30 Tage überleben
0/5 2/5 2/5 0/5 0/10
Donryu-Ratten, die mit aszitischem Hepatoma AH44 beimpft worden
sind, wurden intraperitoneal während 10 aufeinanderfolgenden Tagen mit 2 mg/kg/Tag Aclacinomycin A behandelt. Während die
Vergleichsratten eine durchschnittliche Überlebenszeit von 14,5 Tagen nach der Tumorimplantation zeigten, lebten alle behandelten
Ratten 30 Tage nach dem Versuch.
3) Akute Toxizität: Die LD5Q-Werte nach einer einzigen Injektion
von Aclacinomycin A oder B sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Dosis, | Mittlere | Überlebensz ext, |
mg/kg/Tag | Tage | |
12 | 16,1 | |
6 | 21,7 | |
3 | 23,3 | |
1,5 | 12,6 | |
Vergleich | 10,4 |
509837/1042
Tierart | Weg | LD50' | mg/kg |
A | B | ||
Maus | intravenös | 33,7 | 16,4 |
Maus | intraperitoneal | 22,6 | 13,7 |
Ratte | intravenös | 32,5 | 15,0 |
Ratte | intraperitoneal | 25-50 | 10-15 |
Akute Herzveränderungen bei der Durchführung von Elektrokardiogrammen
von Hamstern werden nicht durch eine einzige intravenöse Verabreichung von 25 mg/kg Aclacinomycin A oder B induziert.
4) Die Antibiotika hemmen vollständig das Wachstum von gezüchteten
Säugetier-Tumorzellen, Vaccinia-Viren in HeLa-Zellen und in spezifischer Weise die RNA-Synthese bei einer extrem geringen
Konzentration. Werden L1210-Zellen auf ein Medium aufgeimpft
(Rosewell Memorial Park Institute 1640), das 10 % Kalbsserum enthält, und setzt man verschiedene Konzentrationen an Aclacino-
14
mycin α und B sowie als Vorläufer C-Thymidxn, -Leucin oder -Uridin zu und inkubiert bei 370C während einer Zeitspanne von
mycin α und B sowie als Vorläufer C-Thymidxn, -Leucin oder -Uridin zu und inkubiert bei 370C während einer Zeitspanne von
1 4 60 Minuten bei der Durchführung des C-Inkorporierungsversuchs
sowie während einer Zeitspanne von 3 Tagen bei der Durchführung des Wachstumsversuchs, dann stellt man fest, dass die Nukleinsäurebiosynthese
sowie das Zellenwachstum über 50 % unterhalb 1 mcg/ml Aclacinomycin in dem Medium inhibiert werden, wie aus
der folgenden Tabelle hervorgeht:
5098S7/1042
Li210-Zellen: | Aclacmomycm A | Aclacinomycin A/ | |
Wachstum | DNA-Komplex * | ||
DNA-Synthese | |||
RNA-Synthese | 0,12 | 0,08 | |
Proteinsynthese | 1,1 | - | |
Vaccinia-Virus: | 0,1 | 0,2 | |
cn | 6,3 | - | |
ο co |
<10 | — | |
00 | |||
ID50, mcg/ml
Aclacinomycin B
0,24
4
4
0,2
12
12
*Kalbsbries DNA; Typ V (Sigma Co.) wird verwendet.
Durch die vorstehenden Eigenschaften von Aclacinomycin A und Aclacinomycin B wird bestätigt, dass diese Substanzen neue Antibiotika
sind, die sich von bekannten Antibiotika unterscheiden.
Gemäss einem dritten Merkmal der Erfindung wird ein Verfahren
zur therapeutischen Behandlung von lebenden Tieren, einschliesslich
Menschen, welche an Leukämie leiden, geschaffen. Dieses Verfahren besteht darin, Aclacinomycin A und/oder Aclacinomycin B
in einer Dosis zu verabreichen, die dazu ausreicht, die Leukämie zu reduzieren.
Ein viertes Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, dass eine pharmazeutische Zubereitung zur Verfügung gestellt wird, die
Aclacinomycin A und/oder Aclacinomycin B in einer Menge enthält, die dazu ausreicht, Leukämiezustände in vivo zu reduzieren, wobei
das Aclacinomycin A und/oder das Aclacinomycin B in Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger vorliegen. Die
tatsächlich vorzugsweise eingesetzten Mengen des Aclacinomycins schwanken in Abhängigkeit von der jeweils eingesetzten Verbindung,
der jeweils formulierten Zubereitung, der Verabreichungsart sowie der jeweils zu behandelnden Stelle sowie dem jeweils zu behandelnden
Organismus. Viele Faktoren, welche die Wirkung des Wirkstoffes modifizieren, sind zu berücksichtigen, beispielsweise
das Alter, das Körpergewicht, das Geschlecht, die aufgenommene Nahrung, die Verabreichungszeit, der Verabreichungsweg, die Ausscheidungsgeschwindigkeit,
Wirkstoffkombinationen, Reaktionssensitivitäten sowie die Schwere der Krankheit. Die optimal zu verabreichenden
Mengen lassen sich für die gegebenen Umstände leicht unter Anwendung von üblichen Dosierungsbestimmungstests unter
Berücksichtigung der vorstehenden Richtlinien ermitteln.
Nachfolgend werden Beispiele für die Herstellung und Reinigung von Aclacinomycin A und B beschrieben. Diese Beispiele erläutern
die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
609887/1(142
Ein wässriges Medium mit folgender Zusammensetzung wird hergestellt:
Kartoffelstärke 1
Glukose 1
"Prorich" 1,5
KH2PO4 0,1
K3HPO4 0,1
MgSO4.7H2O 0,1
NaCl 0,3
Mineralien * 0,125
Silikon (KM75) 0,05
pH 7,0
♦Mineralien: CuSO4. 5HO (2,8 g) , FeSO4^H3O (0,4 g) ,
MnCl .4H 0 (3,2 g) , ZnSO4^H3O (0,8 g) in 500 ml Wasser.
100 ml dieses Mediums werden bei 1200C während einer Zeitspanne
von 15 Minuten in einem 500 ml-Sakaguchi-Schüttelkolben sterilisiert,
der von einer Agar-Schrägkultur von Streptomyces galilaeus MA144-M1 mittels einer Platinschleife beimpft worden ist.
Die Inkubation verläuft während einer Zeitspanne von 48 Stunden bei 280C auf einem sich hin- und herbewegenden Schüttler. 10 1
des zuvor sterilisierten Mediums in einem Gärungsgefäss mit einem Fassunasvermögen von 20 1 aus rostfreiem Stahl werden aseptisch
mit 200 ml der vorstehenden Impfkulturen beimpft. Die Gärung
erfolgt bei 280C während einer Zeitspanne von 32 Stunden unter
Rühren (240 Upm) und Belüftung (5 l/Minute). Die erhaltene Kulturbrühe
wird auf einen pH-Wert von 4,5 gebracht, mit adsorbierend wirkender Kieselerde vermischt und von den Myzeln abfiltriert.
Das Filtrat sowie der erhaltene Kuchen werden getrennt extrahiert.
509887/1 η
Der Kuchen wird in Azeton (3 1 pro kg des feuchten Kuchens) suspendiert, während einer Zeitspanne von 2 Stunden gerührt und
filtriert. Der Kuchen wird nochmal mit Azeton extrahiert. Die auf diese Weise erhaltenen Extrakte werden auf 1/10 ihres Volumens
im Vakuum eingedampft. Das Kulturfiltrat wird auf einen pH-Wert
von 6,8 gebracht und zweimal mit 1/3 Volumen Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetat-Extrakte werden auf 1/10 ihres Volumens
im Vakuum konzentriert.
20 g der erhaltenen öligen Substanzen werden mit 20 g Kieselsäure (Mallinckrodt Chem. Co.) vermischt, auf eine Säule mit einer
Länge von 40 cm und einem Durchmesser von 4,5 cm, gefüllt mit Kieselsäure, aufgebracht und mit einer Benzol/Azeton/Methanol-Mischung
eluiert. Das erste Eluat, welches mit einer 1:1:0-Mischung
eluiert wird, wird verworfen. Die aktiven Fraktionen werden mit 1:3:0-und 1:3:0,3-Mischungen eluiert und gesammelt und im Vakuum
zur Trockne eingedampft. 11,5 g dieser rohen Substanz werden dann
in einer kleinen Menge Äthylacetat aufgelöst und auf die gleiche Kieselsäuresäule wie sie vorstehend beschrieben worden ist, aufgebracht.
Nach einem Verwerfen der anfänglichen Eluate, die durch die 1:1- und 2:1-Benzol/Azeton-Mischungen erhalten worden
sind, werden Aclacinomycin B-Fraktionen zuerst mit den vorstehenden Mischungen in einem Verhältnis von 1:3 und 1:5 und Aclacinomycin A-Fraktionen
mit 1:5:0,5-und 1:5:1-Benzol/Azeton/Methanol-Mischungen
eluiert. Die Eluate werden über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne konzentriert. 4,8 g eines
rohen Aclacinomycin A und 3,5 g Aclacinomycin B werden in Form eines gelben Pulvers erhalten.
2,0 g des gemäss Beispiel 1 erhaltenen rohen Aclacinomycins B
werden mit 3 g Kieselsäure vermischt und einer Säulenchromato-
5O9887/1(U2
graphie in einer Säule mit einer Länge von 15 cm und einem
Durchmesser von 2 cm, gefüllt mit 25 g Kieselsäure, unterzogen.
Die Aclacinomycin B-Fraktion wird mit Chloroform eluiert,
das 1 % Methanol enthält, und auf ein kleines Volumen im Vakuum konzentriert. Aus der konzentrierten Lösung werden durch Zugabe
von etwas n-Hexan 40 mg Aclacinomycin B in Form eines gelben Pulvers erhalten.
2,0 g rohes Aclacinomycin A, erhalten gemäss Beispiel 1, werden
in einer kleinen Menge Chloroform aufgelöst und auf eine Säule mit einer Länge von 20 cm und einem Durchmesser von 2,0 cm,
gefüllt mit 30 g Kieselsäure, aufgebracht. Nach einem Wegeluieren der Aglykon-enthaltenden Pigmente, von Aclacinomycin B
sowie anderer Verunreinigungen mit Chloroform und 1,5 % Methanolenthaltendem Chloroform werden Aclacinomycin Α-Fraktionen mit
2 % Methanol-enthaltendem Chloroform eluiert, worauf im Vakuum zur Trockne eingedampft wird. 53 mg eines gelben Pulvers aus
Aclacinomycin A werden erhalten.
Rohes Aclacinomycin A oder B, erhalten gemäss Beispiel 1, wird in Chloroform aufgelöst und mit CuSO. sowie ÄDTA (Äthylendiamintetraessigsäure)
behandelt. Dann wird die Chloroformphase abgetrennt und mit Wasser zweimal unter Schütteln gewaschen.
Der Chloroformextrakt wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum konzentriert. Die Zugabe von etwas
n—Hexan hat eine Ausfällung von reinem Aclacinomycin A zur
Folge.
9887/104
Ein wässriges Medium mit folgender Zusammensetzung wird hergestellt:
Kartoffelstärke 2
Glukose 2
"Fleisch" 2,5
KH3PO4 0,1
K2HPO4 0,1
MgSO4.7H2O 0,1
NaCl 0,3
MnCl2.4H2O 0,0005
FeSO4.7H2O 0,0005
Silikon 0,05
pH 7,2
50 ml dieses Mediums werden bei 1200C während einer Zeitspanne
von 15 Minuten in einem 500 ml-Erlenmeyerkolben sterilisiert,
der mit 1 ml einer gefrorenen Kulturbrühe von Streptomyces galilaeus
MA144-M1 beimpft wird. Die Inkubation wird während einer Zeitspanne von 48 Stunden bei 300C in einem Rotationsschüttler durchgeführt.
10 1 des gleichen Mediums in einem Gärungsgefäss aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 20 1 werden aseptisch
mit 200 ml der vorstehenden Kulturen beimpft. Nach einer Inkubation bei 300C während einer Zeitspanne von 18 Stunden unter
Rühren (300 Upm) und Belüftung (5 l/Minute) werden 10 1 der Kulturbrühe
zu 600 1 des in der vorstehend beschriebenen Weise sterilisierten Mediums in einem 1 Kiloliter-Tank aus frostfreiem Stahl gegeben,
worauf bei 300C während einer Zeitspanne von 48 Stunden unter Belüftung
(20 l/Minute) und Rühren (180 Upm) inkubiert wird. Die in einer Menge von 57Q 1 erhaltene Kulturbrühe wird auf einen pH-
509687/1042
Wert von 5,0 durch Zugabe von 250 ml einer 30 %igen H3SO4 gebracht,
die mit adsorbierend wirkender Kieselerde vermischt ist. Die 53,5 kg des auf diese Weise erhaltenen Kuchens werden in
70 1 Azeton suspendiert, während einer Zeitspanne von 3 Stunden gerührt und filtriert. Der Kuchen wird nochmals mit 85 1 Azeton
extrahiert. Die Extrakte werden im Vakuum auf 40 1 eingedampft und 25 1 Äthylacetat zugesetzt. Die Äthylacetatphase wird abgetrennt
und auf 1 1 im Vakuum konzentriert. Die rohe AclacinomycinMischung,
die durch Zugabe von 1 1 η-Hexan zu dem vorstehend geschilderten Konzentrat ausfällt, wird gesammelt und mit einer
Mischung aus η-Hexan und Äthylacetat (50:1) zweimal gewaschen. Man erhält 15,5 g eines orange-gelben Pulvers.
Dieses rohe Pulver wird in 200 ml Äthylacetat aufgelöst und auf eine Säule mit einer Länge von 35 cm und einem Durchmesser von
7 cm, die mit 700 g Column Lite gefüllt ist, aufgebracht. Es wird mit einer Mischung aus Äthylacetat und Methanol (1:1) eluiert.
Gelbe Fraktionen, welche Aclacinomycin A enthalten, werden im Vakuum zur Trockne eingedampft. 12,4 g eines rohen Aclacinomycin A
werden in 100 ml Chloroform aufgelöst und zu 50 ml einer 10 m ÄDTA in einem 0,01m Phosphatpuffer (pH 6,8) gegeben. Nach einem
kräftigen Schütteln zur Entfernung von restlichen Metallionen
wird die Chloroformphase zweimal unter Schütteln mit Wasser gewaschen,
unter wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Man erhält 11,1 g Aclacinomycin A
in Form eines gelben Pulvers.
509837/ 1042
Claims (27)
- Patentansprüchef 1. Verbindung der Formel:COOCH,OHworin R fürodersteht, oder ein nicht-toxisches Säureadditionssalz davon oder ein Komplex davon mit Desoxyribonukleinsäure.509887/1042
- 2. Verbindung der Formel:COOCH.OH 0 OH Hworin R fürodersteht.
- 3. Verbindung der Formel:5098*7/1042COOCH5OH0 OH H 00==oder ein nicht-toxisches Säureadditionssalz davon oder ein Komplex davon mit Desoxyrxbonukleinsäure.
- 4. Verbindung der Formel:609887/1042COOCH-ο==
- 5. Verbindung der Formel:5096Q7/ 1 η 42COOCBÜOH 0 OH H 0N-CH5 ·oder ein nicht-toxisches Säureadditionssalz oder ein Komplex davon mit Desoxyribonukleinsäure.509887MfH2
- 6. Verbindung der Formel:H- ö '0HH 0
- 7. Verfahren zur Herstellung des Antxtumorantxbxotikums AcIacinomycin, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aclacinomycin-erzeugender Stamm von Streptomyces galilaeus mit der ATCC Nr. 31133 unter aeroben Submersbedingungen in einem Nährmittel gezüchtet wird, das eine Kohlenstoffquelle und ein stickstoffhaltiges Nährmittel enthält, bis eine erhebliche Menge an AcIacinomycin durch den Organismus in dem Nährmittelmedium erzeugt worden ist.509887/ 1fU2
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Streptomyces galilaeus ATCC Nr. 31133 oder ein Mutant davon in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 20 und 35°C gezüchtet wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Streptomyces galilaeus ATCC Nr. 31133 oder ein Mutant davon in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 25 und 300C sowie bei einem pH zwischen 5 und 8 gezüchtet wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Aclacinomycin aus dem Kulturmedium gewonnen wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Kulturbrühe erzeugte Aclacinomycin nach einem Verfahren extrahiert und gereinigt wird, welches aus einem Verfahren aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus einer Lösungsmittelextraktion, einer Lösungsmittelausfällung,einer Konzentrierung, einer Gegenstromverteilung, einer Chelierung mit Metallionen, einer Adsorption an einem Adsorbens, und einer Adsorption, gefolgt von einer Eluierung von einem Ionenaustauscherharz, einer absorbierenden Kieselerde oder einem synthetischen Adsorbens, besteht.
- 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aclacinomycin-enthaltende,Lösung zur Trockne konzentriert oder gefriergetrocknet wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aclacinomycin-enthaltende Lösung nach einer Zugabe wenigstens einer Substanz, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Serum, Serumalbumin, -globulin, Glyzerin, Gelatine, Zuckern, Aminosäuren, Desoxyribonukleinsäure, organischen und anorganischen Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefel-509887/säure, Essigsäure, Propionsäure, ölsäure, Palmitinsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure und Pantothensäure besteht, zur Trockne konzentriert oder gefriergetrocknet wird.
- 14. Verfahren zur Herstellung des Antitumorantibiotxkums Aclacinomycin A, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aclacinomycin A-erzeugender Stamm von Streptomyces galilaeus mit der ATCC Nr. 31133 unter aeroben Submersbedingungen in einem Nährmedium, das eine Kohlenstoffquelle und ein stickstoffhaltiges Nährmittel enthält, solange gezüchtet wird, bis eine erhebliche Menge an Aclacinomycin A von dem Organismus in dem Nährmedium erzeugt worden ist.
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass Streptomyces galilaeus ATCC Nr. 31133 oder ein Mutant davon in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 20 und 350C gezüchtet wird.
- 16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass Streptomyces galilaeus ATCC Nr. 31133 oder ein Mutant davon in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 25 und 300C sowie bei einem pH-Wert zwischen 5 und 8 gezüchtet wird.
- 17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Aclacinomycin A aus dem Kulturmedium gewonnen wird.
- 18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Kulturbrühe erzeugte Aclacinomycin A nach einem Verfahren extrahiert und gereinigt wird, welches aus wenigstens einem Verfahren besteht, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus einer Lösungsmittelextraktion, Losungsmxttelausfällung, Konzentrierung, Gegenstromverteilung, Chelierung mit Metallionen, Aisorption an einem Adsorbens und einer Adsorption, gefolgt von6 09887/ 1 04?einer Eluierung von einem Ionenaustauscherharz, einer absorbierenden Kieselerde oder einem synthetischen Adsorbens, besteht.
- 19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Aclacinomycin Α-enthaltende Lösung zur Trockne konzentriert oder gefriergetrocknet wird.
- 20. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Aclacinomycin Α-enthaltende Lösung nach der Zugabe wenigstens einer Substanz, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Serum, Serumalbumin, -globulin, Glyzerin, Gelatine, Zuckern, Aminosäuren, Desoxyribonukleinsäure, organischen und anorganischen Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Propionsäure, ölsäure, Palmitinsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure und Pantothensäure besteht, zur Trockne konzentriert oder gefriergetrocknet wird.
- 21.Verfahren zur Herstellung des Antitumorantibiotikums Aclacinomycin B, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aclacinomycin B-erzeugender Stamm von Streptomyces galilaeus mit der ATCC Nr. 31133 unter aeroben Submersbedingungen in einem Nährmedium gezüchtet wird, das eine Kohlenstoffquelle und ein stickstoffhaltiges Nährmittel enthält, bis eine .erhebliche Menge an Aclacinomycin B durch den Organismus in dem Nährmedium erzeugt worden ist.
- 22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass Streptomyces galilaeus ATCC Nr. 31133 oder ein Mutant davon in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 20 und 350C gezüchtet wird.
- 23. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass Streptomyces galilaeus ATCC Nr. 31133 oder ein Mutant davon in einem Nährmedium bei einer Temperatur zwischen 25 und 300C sowie5098S7/ 1fU2— ο / — bei einem pH zwischen 5 und 8 gezüchtet wird.
- 24. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Aclacinomycin B aus dem Kulturmedium gewonnen wird.
- 25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Kulturbrühe erzeugte Aclacinomycin B nach einem Verfahren extrahiert und gereinigt wird, welches aus wenigstens einem Verfahren besteht, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus einer Lösungsmitellextraktion, Lösungsmittelausfällung, Konzentrierung, Gegenstromverteilung, Chelierung mit Metallionen, Absorption an einem Adsorbens und einer Adsorption, gefolgt von einer Eluierung von einem Ionenaustauscherharz, einer absorbierenden Kieselerde oder einem synthetischen Adsorbens, besteht.
- 26. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Aclacinomycin B-enthaltende Lösung zur Trockne konzentriert oder gefriergetrocknet wird.
- 27. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Aclacinomycin B-enthaltende Lösung nach einer Zugabe wenigstens einer Substanz, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Serum, Serumalbumin, -globulin, Glyzerin, Gelatine, Zuckern, Aminosäuren, Desoxyribonukleinsäure, organischen und anorganischen Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Propionsäure, ölsäure, Palmitinsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure und Pantothensäure besteht, zur Trockne konzentriert oder gefriergetrocknet wird.509887/ 1042
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---|---|---|---|
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---|---|
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DE2532568B2 DE2532568B2 (de) | 1979-02-22 |
DE2532568C3 DE2532568C3 (de) | 1979-10-11 |
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ID=13885534
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2532568A Expired DE2532568C3 (de) | 1974-07-27 | 1975-07-21 | Aclacinomycin A und B, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen |
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