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[Technisches Gebiet]
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Die
vorliegende Erfindung betrifft duroplastische Materialien mit verbesserter
Schlagzähigkeit.
Ein duroplastisches Material ist dadurch definiert, daß es aus
Polymerketten variabler Länge
besteht, die durch kovalente Bindungen so miteinander verbunden
sind, daß sie
ein dreidimensionales Netzwerk bilden. Duroplastische Materialien
sind beispielsweise durch Umsetzung eines wärmehärtbaren Harzes, wie eines Epoxidharzes,
mit einem Amin-Härter
erhältlich.
Da duroplastische Materialien zahlreiche vorteilhafte Eigenschaften
aufweisen, können
sie als Strukturklebstoffe oder als Matrix für Verbundmaterialien oder auch
bei Anwendungen zum Schutz von elektronischen Bauteilen verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Materialien
enthalten ein duroplastisches Harz und ein Blockcopolymer mit mindestens
einem überwiegend
aus Methylmethacrylateinheiten aufgebauten Block. Diese Materialien
können
durch Lösen
des Copolymers in dem wärmehärtbaren
Harz mit anschließender
Zugabe des Härters
und Heißvernetzung
hergestellt werden.
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[Technisches Problem]
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Epoxidmaterialien
haben eine hohe Vernetzungsdichte und aufgrund dessen eine hohe
Glasübergangstemperatur
Tg, die dem Material hervorragende thermomechanische Eigenschaften
verleiht. Je höher die
Vernetzungsdichte, desto höher
ist die Tg des Materials und desto besser sind demzufolge die thermomechanischen
Eigenschaften: desto höher
ist die Einsatztemperaturgrenze des Materials. Trotzdem sind die Schlagzähigkeitseigenschaften
von Epoxidmaterialien für
zahlreiche Eigenschaften ungenügend.
Zur Bewältigung
dieses Problems sind zahlreiche Lösungen entwickelt worden. Außerdem ist
eine Verbesserung der Schlagzähigkeit
der generell schwer schlagzäher
zu machenden Epoxidmaterialien bei Epoxidmaterialien mit hoher Tg
am schwierigsten. Bei zahlreichen Untersuchungen zur Verbesserung
der Schlagzähigkeit
dieser Epoxidmaterialien mit hoher Tg wurde festgestellt, daß sich der
Zusatz von Kautschuk zu einem Epoxidmaterial mit hoher Tg nicht
verbessernd auswirkt. Als Beispiele für derartige Materialien seien
BADGE/DDS-Systeme (Tg = 220°C),
in denen DDS für
Diaminodiphenylsulfon steht, oder BADGE/MCDEA-Systeme (Tg = 180°C), in denen
MCDEA für
4,4'-Methylenbis(3-chlor-2,6-diethylanilin)
steht. In den vorhergehenden Materialien steht BADGE für Bisphenol-A-diglycidylether.
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[Stand der Technik]
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Der
Zusatz von Reaktivkautschuken (ATBN, CTBN) ist beschrieben worden.
Diese Abkürzungen
bedeuten:
- CTBN:
- Carboxylgruppenterminiertes
statistisches Copolymer von Butadien und Acrylnitril.
- ATBN:
- Aminogruppenterminiertes
statistisches Copolymer von Butadien und Acrylnitril.
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Bei
diesen Produkten handelt es sich um Oligomere auf Basis von Butadien
und Acrylnitril, die entweder durch Carboxylfunktionen oder durch
Aminfunktionen terminiert sind. Butadien hat eine sehr niedrige
Tg, was zur Erzielung einer guten Schlagzähigkeitsverbesserung günstig ist,
ist aber mit Epoxidharzen nicht mischbar. Mit dem Butadien wird
ein bestimmter Prozentanteil von Acrylnitril copolymerisiert, damit
das gebildete Produkt anfangs mit dem Epoxidharz mischbar ist und
somit leichter darin eingearbeitet werden kann. P. Lovell (Macromol.
Symp. 92, Seiten 71-81, 1995) und A. Mazouz et al. (Polymer Material
Science Engineering, 70, S. 17, 1994) berichten, daß nach Abschluß der Vernetzungsreaktion
ein Teil des funktionellen Oligomers elastomere Teilchen bildet
und ein nicht vernachlässigbarer
Teil in der Matrix eingearbeitet bleibt. Dies kommt in einer Senkung
der Tg des erhaltenen Materials gegenüber dem reinen Epoxidnetzwerk
zum Ausdruck, die für
Anwendungen, bei denen gute thermomechanische Eigenschaften erforderlich
sind, nicht wünschenswert ist.
Die gebildeten Elastomerdomänen
haben eine hohe Größe, die
herkömmlicherweise
zwischen 0,5 Mikron und 5 Mikron liegt. Die erhaltene Verbesserung
ist nicht zufriedenstellend.
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Aus
all diesen Gründen
sind andere Lösungen
zur Verbesserung der Schlagzähigkeit
von Epoxidnetzwerken gesucht worden. Als Beispiel hierfür sei P.
Lovell (Macromol. Symp. 92, Seiten 71-81, 1995) genannt, der feststellt,
daß die
Schlagzähigkeistsverbesserung
durch vorgeformte Kern-Schale-Teilchen zu besseren Ergebnissen führt.
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Was
die Schlagzähigkeitsverbesserung
durch vorgeformte Kern-Schale-Teilchen angeht, so handelt es sich
hierbei um vorgeformte Teilchen mit einem elastomeren Kern mit einer
Glasübergangstemperatur
von weniger als –20°C und einer
harten Schale mit einer Glasübergangstemperatur
von mehr als 50°C,
die gegebenenfalls reaktive Funktionen tragen können. Eine reaktive Funktion
ist als chemische Gruppe definiert, die mit den Oxiranfunktionen
von Epoxidmolekülen
oder mit den chemischen Gruppen des Härters reagieren kann. Als nicht
einschränkende
Beispiele für
reaktive Funktionen seien genannt: Oxiranfunktionen, Aminfunktionen,
Carboxylfunktionen. Diese Teilchen wohldefinierter Größe werden
den Reaktanten (Epoxid und Härter) zugesetzt.
Nach der Reaktion ist das gebildete Material durch eine Dispersion
dieser Teilchen in der duroplastischen Matrix gekennzeichnet. In
dem erhaltenen Material haben die elastomeren Teilchen die gleiche
Größe wie zu
Anfang, vor der Reaktion. Dieses Ergebnis ist gut bekannt; Beispiele
hierfür
sind beispielsweise der Aufsatz von Maazouz et al., Polymer Bulletin
33, Seiten 67-74, 1994, und von Sue et al., Rubber-Toughened Plastics,
1993, Seiten 259-291 (siehe Seite 261).
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Diese
vorgeformten Teilchen werden durch eine zweischrittige Emulsionssynthese
erhalten, bei der im ersten Schritt der elastomere Kern hergestellt
und im zweiten Schritt die Schale aufgepfropft wird. Dieses Syntheseverfahren
ergibt Teilchen mit einer Kerngröße zwischen
30 Nanometer und 2 Mikrometer (Sue et al., Rubber-Toughened Plastics,
1993, Seiten 259-291 (siehe Seite 261)). Es sind zahlreiche Untersuchungen
zur Bestimmung der Größe des elastomeren
Kerns des Teilchens zur Erzielung einer optimalen Schlagzähigkeitsverbesserung
angestellt worden. Dabei zeigte sich, daß mit vorgeformten Teilchen
nur bei Größen von
mehr als 120 Nanometer eine zufriedenstellende Verbesserung erhalten
werden kann.
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Aufgrund
der Größe der elastomeren
Domänen
in dem erhaltenen Material ist letzteres nicht transparent. Diese
Opazität
ist für
bestimmte Anwendungen hinderlich. Dies ist beispielsweise der Fall
bei Anwendungen von duroplastischen Materialien in Verbundmaterialien,
bei denen der Hersteller eine visuelle Feststellung der Qualität seines
Aufbaus (duroplastisches Material + Fasern oder duroplastisches
Material + Füllstoffe) wünscht. Als
weiteres Beispiel seien Elektronikanwendungen von Epoxidmaterialien
genannt, bei denen die Opazität
des Materials ungünstig
ist, da sie den Anwender stört.
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Im
Stand der Technik ist auch schon der Zusatz eines PEO-PEE-Diblocks
beschrieben worden: Hillmyer et al. (M. A. Hillmyer, P. M. Lipic,
D. A. Hajduk, K. Almdal, F. S. Bates, Journal of the American Chemical Society,
1997, 119, 2749-2750) haben Arbeiten an Mischungen aus einem wärmehärtbaren
Epoxid/Phthalsäureanhydrid-System
und einem A-B-Diblock, worin A für
Poly(ethylenoxid) steht und B für
Poly(ethylethylen) steht (PEO-PEE), durchgeführt. Diese Autoren haben gezeigt,
daß das
erhaltene Material durch eine ganz besondere Morpholo gie gekennzeichnet
ist. Es besteht aus einer duroplastischen Matrix, in der PEE-Zylinder,
die alle den gleichen Durchmesser von 5 bis 10 Nanometer aufweisen,
gleichmäßig verteilt
sind, wobei die Zylinder wiederum von einer PEO-Schale mit einer
Dicke von einigen Nanometern umgeben sind. Die Autoren haben festgestellt,
daß die
erhaltenen Materialien transparent sind, aber weder ihre Eigenschaften
untersucht noch Vermutungen über
die Eigenschaften, die sie besitzen könnten, angestellt.
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Beschrieben
wurde außerdem
der Zusatz eines PEO-PEP-Diblocks
zu einem BADGE-MDA-System (Lipic PM, Bates FS und Hillmyer MA, Journal
of the American Chemical Society, 1998, 120, 8963-8970). MDA steht
für Methylendiamin.
Die Arbeiten und Ergebnisse entsprechen denjenigen im vorhergehenden
Absatz.
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Beschrieben
wurde auch der Zusatz eines Polysiloxan-Polycaprolacton-Blockcopolymers: PCL-b-PDMS-b-PCL
und (PCL)2-b-PDMS-b-(PCL)2.
Könczol
et al. (Journal of Applied Polymer Science, Band 54, Seiten 815-826,
1994) untersuchten Mischungen zwischen einem Epoxid/Anhydrid-System und einem PCL-b-PDMS-b-PCL-
oder (PCL)2-b-PDMS-b-(PCL)2-Mehrblockcopolymer,
worin PCL für
Polycaprolacton und PDMS für
Polydimethoxysilan steht. Die Autoren zeigen, daß das erhaltene Material transparent
ist und durch Zusatz von 5% bis 15% Copolymer die Schlagzähigkeit
des Epoxidmaterials erheblich verbessert werden kann.
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Der
Stand der Technik bezieht sich auch auf die Verwendung von Blockcopolymeren
zur Kompatibilisierung von Thermoplast/Duroplast-Systemen. So untersuchten
Girard-Reydet et al., Polymer, 1999, Nr. 40, Seite 1677, Thermoplast/Duroplast-Mischungen,
bei denen der Thermoplast entweder PPE (Polyphenylenether) oder
PEI (Polyetherimid) ist und es sich bei dem duroplastischen System
um das BADGE/MCDEA-Paar handelt. Diese Mischungen sind spröde. Die
Autoren haben festgestellt, daß durch
die Verwendung eines vorher durch Umsetzung mit einem Monoamin oder
einem Diamin (wie MCDEA) modifizierten maleinisierten SEBS-Blockcopolymers
die Schlagzähigkeit
der Thermoplast/Duroplast-Mischung verbessert werden kann.
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Der
Zusatz von Blockcopolymeren mit mindestens einem überwiegend
aus Methylmethacrylateinheiten aufgebauten Block ist im Stand der
Technik noch nicht beschrieben worden. Es wurde nun gefunden, daß der Zusatz
von Blockcopolymeren mit mindestens einem überwiegend aus Methylmethacrylateinheiten
aufgebauten Block zu duroplastischen Materialien zu duroplastischen
Materialen mit verbesserter Schlagzähigkeit führt. Außerdem bleiben diese Materialien
transparent, und die Tg wird beibehalten oder sinkt um höchstens 12°C. Neben
dem Blockcopolymer mit mindestens einem überwiegend aus Methylmethacrylateinheiten
aufgebauten Block kann man auch noch andere Blockcopolymere oder
Schlagzähigkeitsverbesserer,
wie Schale-Kern-Copolymere oder funktionalisierte Elastomere, zusetzen.
Je nach Art dieser zusätzlich
zugesetzten Schlagzähigkeitsverbesserer
bleibt das Material vielleicht nicht transparent, aber die Schlagzähigkeit
wird sehr stark verbessert.
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[Kurze Darstellung der
Erfindung]
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Duroplastisches Material mit
verbesserter Schlagzähigkeit,
enthaltend:
- – 99 bis 20% eines duroplastischen
Harzes,
- – 1
bis 80% eines Schlagzähigkeitsverbesserers,
enthaltend mindestens ein Copolymer, das unter S-B-M-, B-M- und M-B-M-Blockcopolymeren
ausgewählt
ist, wobei:
– jeder
Block mit dem anderen über
eine kovalente Bindung oder ein mit einem der Blöcke durch eine kovalente Bindung
und mit dem anderen Block durch eine andere kovalente Bindung verbundenes
Zwischenmolekül
verbunden ist,
– M
für ein
PMMA-Homopolymer oder ein Copolymer mit mindestens 50 Gew.-% Methylmethacrylat
steht,
– B
mit dem duroplastischen Harz und mit dem Block M unverträglich ist
und eine unter der Anwendungstemperatur des duroplastischen Materials
liegende Glasübergangstemperatur
Tg aufweist,
– S
mit dem duroplastischen Harz, dem Block B und dem Block M unverträglich ist
und eine über
der Tg von B liegende Tg bzw. Schmelztemperatur Tf aufweist.
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[Nähere Beschreibung der Erfindung]
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Das
duroplastische Material ist dadurch definiert, daß es aus
Polymerketten variabler Länge
besteht, die durch kovalente Bindungen so miteinander verbunden
sind, daß sie
ein dreidimensionales Netzwerk bilden.
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Als
Beispiele seien Cyanoacrylate, Bismaleinimide und mit einem Härter vernetzte
Epoxidharze genannt.
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Unter
den Cyanoacrylaten seien 2-Cyanoacrylsäureester genannt, bei denen
es sich um durch Polymerisation des Monomers CH2=C(CN)COOR mit verschiedenen
möglichen
Gruppen R erhaltene duroplastische Materialien (ohne daß der Zusatz
eines Härters
erforderlich ist) handelt.
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Beispiele
für duroplastische
Formulierungen vom Bismaleinimid-Typ sind:
Methylendianilin
+ Benzophenondianhydrid + Methyl-5-norbornen-2,3-dicarbonsäureimid
Methylendianilin
+ Benzophenondianhydrid + Phenylacetylen
Methylendianilin +
Maleinsäureanhydrid
+ Maleinimid.
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Das
duroplastische Material stammt vorzugsweise aus der Umsetzung eines
wärmehärtbaren
Epoxidharzes und eines Härters.
Es ist auch als ein Produkt der Umsetzung eines Oligomers mit Oxiranfunktionen und
eines Härters
definiert. Die bei der Umsetzung dieser Epoxidharze auftretenden
Reaktionen führen
zu einem vernetzten Material, das einem je nach den Grundeigenschaften
der eingesetzten Harze und Härter
mehr oder weniger dichten dreidimensionalen Netzwerk entspricht.
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Unter
Epoxidharz, das im folgenden mit E bezeichnet wird, versteht man
eine organische Verbindung mit mindestens zwei Oxiranfunktionen,
die durch Ringöffnung
polymerisierbar ist. Der Begriff „Epoxidharze" bezeichnet alle üblichen,
bei Umgebungstemperatur (23°C)
oder höherer
Temperatur flüssigen
Epoxidharze. Diese Epoxidharze können
zum einen monomer oder polymer und zum anderen aliphatisch, cycloaliphatisch, heterocyclisch
oder aromatisch sein. Als Beispiele für derartige Epoxidharze seien
Resorcindiglycidylether, Bisphenol-A-diglycidylether, Triglycidyl-p-aminophenol,
Brombisphenol-F-diglycidylether, m-Aminophenoltriglycidylether,
Tetraglycidylmethylendianilin, (Trihydroxyphenyl)methantriglycidylether,
Polyglycidylether von Phenol-Formaldehyd-Novolak, Polyglycidylether
von ortho-Kresol-Novolak und Tetraglycidylether von Tetraphenylethan
genannt. Es kommen auch Mischungen aus mindestens zwei dieser Harze
in Betracht.
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Bevorzugt
sind Epoxidharze mit mindestens 1,5 Oxiranfunktionen pro Molekül und insbesondere
Epoxidharze mit zwischen 2 und 4 Oxiranfunktionen pro Molekül. Bevorzugt
sind auch Epoxidharze mit mindestens einem aromatischen Ring, wie
Bisphenol-A-diglycidylether.
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Was
den Härter
angeht, so verwendet man im allgemeinen Epoxidharzhärter, die
bei Umgebungstemperatur oder darüber
liegenden Temperaturen reagieren. Als Beispiele seien u.a. genannt:
- – Säureanhydride,
u.a. Bernsteinsäureanhydrid,
- – aromatische
oder aliphatische Polyamine, u.a. Diaminodiphenylsulfon (DDS), Methylendianilin
oder 4,4'-Methylenbis(3-chlor-2,6-diethylanilin)
(MCDEA),
- – Dicyandiamid
und Derivate davon,
- – Imidazole,
- – Polycarbonsäuren,
- – Polyphenole.
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Was
den B-M-Diblock angeht, so besteht M aus Methylmethacrylatmonomeren
oder enthält
mindestens 50 Masse-% Methylmethacrylat und vorzugsweise mindestens
75 Masse-Methylmethacrylat.
Bei den anderen Aufbaumonomeren des Blocks M kann es sich um gegebenenfalls
reaktive Acryl- oder Nichtacrylmonomere handeln. Unter einem reaktiven
Monomer versteht man eine chemische Gruppe, die mit den Oxiranfunktionen
von Epoxidmolekülen
oder mit den chemischen Gruppen des Härters reagieren kann. Als nicht
einschränkende
Beispiele für
reaktive Funktionen seien genannt: Oxiranfunktionen, Aminfunktionen,
Carboxylfunktionen. Bei dem reaktiven Monomer kann es sich um (Meth)acrylsäure oder
ein anderes Monomer, das zu diesen Säuren hydrolysiert werden kann,
handeln. Unter den anderen Aufbaumonomeren des Blocks M seien als
nichteinschränkende
Beispiele Glycidylmethacrylat und tert.-Butylmethacrylat genannt.
Vorteilhafterweise besteht M zu mindestens 60% aus syndiotaktischem
PMMA.
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Die
Tg von B liegt vorteilhafterweise unter 0°C und vorzugsweise unter –40°C.
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Bei
dem zur Synthese des elastomeren Blocks B verwendeten Monomer kann
es sich um ein unter Butadien, Isopren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien,
1,3-Pentadien und 2-Phenyl-1,3-butadien ausgewähltes Dien handeln. B wird
vorteilhafterweise unter Poly(dienen), insbesondere Poly(butadien),
Poly(isopren) und deren statistisch aufgebauten Copolymeren, oder
auch teilweise oder vollständig
hydrierten Poly(dienen) ausgewählt.
Unter den Polybutadienen verwendet man vorteilhafterweise diejenigen
mit der niedrigsten Tg, beispielsweise 1,4-Polybutadien mit einer Tg (ungefähr – 90°C), die unter
derjenigen von 1,2-Polybutadien (ungefähr 0°C) liegt. Die Blöcke B können auch
hydriert sein. Diese Hydrierung wird nach herkömmlichen Methoden durchgeführt.
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Bei
dem zur Synthese des elastomeren Blocks B verwendeten Monomer kann
es sich auch um ein Alkyl(meth)acrylat handeln; man erhält die folgenden,
in Klammern nach dem Namen des Acrylats angegebenen Tg-Werte: Ethylacrylat
(–24°C), Butylacrylat
(–54°C), 2-Ethylhexylacrylat
(–85°C), Hydroxyethylacrylat (–15°C) und 2-Ethylhexylmethacrylat
(–10°C). Vorteilhafterweise
verwendet man Butylacrylat. Die Acrylate unterscheiden sich von
denen des Blocks M, damit die Bedingung erfüllt ist, daß B und M unverträglich sind.
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Vorzugsweise
bestehen die Blöcke
B überwiegend
aus 1,4-Polybutadien.
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Der
B-M-Diblock hat eine zahlenmittlere Molmasse, die zwischen 10.000
g/mol und 500.000 g/mol und vorzugsweise zwischen 20.000 g/mol und
200.000 g/mol liegen kann. Der B-M-Diblock besteht vorteilhafterweise
aus einem Massenanteil an M zwischen 5 und 95% und vorzugsweise
zwischen 15 und 85%.
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Was
den M-B-M-Triblock angeht, so besteht M aus den gleichen Monomeren
und gegebenenfalls Comonomeren wie der Block M des B-M-Diblocks.
Die beiden Blöcke
M des M-B-M-Triblocks können
gleich oder verschieden sein. Sie können sich auch durch ihre Molmasse
unterscheiden, aber aus den gleichen Monomeren aufgebaut sein. Die
Blöcke
M des M-B-M-Triblocks können
mit dem Block M des B-M-Diblocks identisch oder davon verschieden
sein. Der Block B besteht aus den gleichen Monomeren und gegebenenfalls
Comonomeren wie der Block B des B-M-Diblocks. Die Blöcke B des M-B-M-Triblocks und
des B-M-Diblocks
können gleich
oder verschieden sein.
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Der
M-B-M-Triblock hat eine zahlenmittlere Molmasse, die zwischen 10.000
g/mol und 500.000 g/mol und vorzugsweise zwischen 20.000 g/mol und
200.000 g/mol liegen kann. Der M-B-M-Triblock hat vorteilhafterweise
die folgenden Zusammensetzungen hinsichtlich M und B, ausgedrückt als
Massenanteil, wobei sich die Summe auf 100 beläuft:
M: zwischen 10 und
80% und vorzugsweise zwischen 15 und 70%.
B: zwischen 20 und
90% und vorzugsweise zwischen 85 und 30%.
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Was
den S-B-M-Triblock angeht, so besteht M aus den gleichen Monomeren
und gegebenenfalls Comonomeren wie der Block M des B-M-Diblocks.
Der Block M des S-B-M-Triblocks,
jeder Block M des M-B-M-Triblocks und der Block M des B-M-Diblocks
können
gleich oder verschieden sein. Der Block B besteht aus den gleichen
Monomeren und gegebenenfalls Comonomeren wie der Block B des B-M-Diblocks. Die Blöcke B des
S-B-M-Triblocks, des M-B-M-Triblocks
und des B-M-Diblocks können
gleich oder verschieden sein.
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Die
Tg oder der Schmelzpunkt von S liegt vorteilhafterweise über 23°C und vorzugsweise über 50°C. Als Beispiele
für Blöcke S seien
diejenigen genannt, die sich von vinylaromatischen Verbindungen,
wie Styrol, α-Methylstyrol und
Vinyltoluol, ableiten, und diejenigen, die sich von Acryl- und/oder
Methacrylsäurealkylestern mit
1 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette ableiten. In letzerem
Fall unterscheiden sich die Acrylate von denjenigen des Blocks M,
damit die Bedingung erfüllt
ist, daß S
und M unverträglich
sind.
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Der
S-B-M-Triblock hat eine zahlenmittlere Molmasse, die zwischen 10.000
g/mol und 500.000 g/mol und vorzugsweise zwischen 20.000 g/mol und
200.000 g/mol liegen kann. Der S-B-M-Triblock hat vorteilhafterweise
die folgende Zusammensetzung, ausgedrückt als Massenanteil, wobei
sich die Summe auf 100 beläuft:
M:
zwischen 10 und 80% und vorzugsweise zwischen 15 und 70%.
B:
zwischen 2 und 80% und vorzugsweise zwischen 5 und 70%.
S:
zwischen 10 und 88% und vorzugsweise zwischen 15 und 85%.
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Die
in den erfindungsgemäßen Materialien
verwendeten Blockcopolymere können
durch anionische Polymerisation hergestellt werden, beispielsweise
gemäß den in
den Patentanmeldungen
EP 524.054 und
EP 749.987 beschriebenen
Verfahren.
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Vorteilhafterweise
beträgt
der Anteil des Schlagzähigkeitsverbesserers
1 bis 35% auf jeweils 99 bis 65% duroplastisches Harz.
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Vorzugsweise
beträgt
der Anteil des Schlagzähigkeitsverbesserers
8 bis 32% auf jeweils 92 bis 68% duroplastisches Harz.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält der Schlagzähigkeitsverbesserer
mindestens eines der M-B-M- oder S-B-M-Blockcopolymere und mindestens
ein unter Kern-Schale-Polymeren (A), funktionalisierten Elastomeren,
S-B-Blockcopolymeren und ATBN- oder CTBN-Reaktivkautschuken ausgewähltes Polymer.
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Was
den S-B-Diblock angeht, so sind die Blöcke S und B unverträglich und
bestehen aus den gleichen Monomeren und gegebenenfalls Comonomeren
wie die Blöcke
S und die Blöcke
B des S-B-M-Triblocks. Die Blöcke
S und B können
mit den in anderen Blockcopolymeren des Schlagzähigkeitsverbesserers in dem
duroplastischen Material vorliegenden anderen Blöcken S und B identisch oder
davon verschieden sein.
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Der
S-B-Diblock hat eine zahlenmittlere Molmasse, die zwischen 10.000
g/mol und 500.000 g/mol und vorzugsweise zwischen 20.000 g/mol und
200.000 g/mol liegen kann. Der S-B-Diblock besteht vorteilhafterweise
aus einem Massenanteil an B zwischen 5 und 95% und vorzugsweise
zwischen 15 und 85%.
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Was
das Kern-Schale-Copolymer (A) angeht, so liegt es in Form von feinen
Teilchen mit einem Elastomerkern und mindestens einer thermoplastischen
Schale vor, wobei die Teilchengröße im allgemeinen
unter 1 μm
und vorteilhafterweise zwischen 50 und 500 nm liegt. Als Beispiele
für die
Schale seien Homopolymere von Isopren oder Butadien, Copolymere
von Isopren mit höchstens
30 Mol-% eines Vinylmonomers und Copolymere von Butadien mit höchstens
30 Mol-% eines Vinylmonomers genannt. Bei dem Vinylmonomer kann es
sich um Styrol, ein Alkylstyrol, Acrylnitril oder ein Alkyl(meth)acrylat
handeln. Eine andere Kernfamilie besteht aus Homopolymeren eines
Alkyl(meth)acrylats und Copolymeren eines Alkyl(meth)acrylats mit
höchstens
30 Mol-% eines Vinylmonomers. Bei dem Alkyl(meth)acrylat handelt
es sich vorteilhafterweise um Butylacrylat. Bei dem Vinylmonomer
kann es sich um Styrol, ein Alkylstyrol, Acrylnitril, Butadien oder
Isopren handeln. Der Kern des Copolymers (A) kann ganz oder teilweise
vernetzt sein. Hierfür
genügt
es, während
der Herstellung des Kerns mindestens difunktionelle Monomere zuzusetzen;
diese Monomere können
unter Poly(meth)acrylsäureestern
von Polyolen, wie Butylendi(meth)acrylat und Trimethylolpropantrimethacrylat,
ausgewählt
werden. Beispiele für
andere difunktionelle Monomere sind Divinylbenzol, Trivinylbenzol,
Vinylacrylat und Vinylmethacry lat. Man kann den Kern auch vernetzen,
indem man in diesen durch Pfropfen oder als Comonomer während der
Polymerisation ungesättigte
funktionelle Monomere, wie ungesättigte
Carbonsäureanhydride,
ungesättigte
Carbonsäuren
und ungesättigte
Epoxide, einbaut. Als Beispiele seien Maleinsäureanhydrid, (Meth)acrylsäure und
Glycidylmethacrylat genannt.
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Bei
der Schale bzw. den Schalen handelt es sich um Homopolymere von
Styrol, einem Alkylstyrol oder Methylmethacrylat oder Copolymere
mit mindestens 70% eines dieser vorhergehenden Monomere und mindestens
einem unter den anderen vorhergehenden Monomeren, Vinylacetat und
Acrylnitril ausgewählten
Comonomer. Die Schale kann funktionalisiert werden, indem man in
diese durch Pfropfen oder als Comonomer während der Polymerisation ungesättigte funktionelle
Monomere, wie ungesättigte
Carbonsäureanhydride,
ungesättigte
Carbonsäuren
und ungesättigte
Epoxide, einbaut. Als Beispiele seien Maleinsäureanhydrid, (Meth)acrylsäure und
Glycidylmethacrylat genannt. Als Beispiele seien Kern-Schale-Copolymere (A) mit
einer Schale aus Polystyrol und Kern-Schale-Copolymere (A) mit einer
Schale aus PMMA genannt. Es gibt auch Kern-Schale-Copolymere (A)
mit zwei Schalen, von denen die eine aus Polystyrol und die andere
auf der Außenseite
aus PMMA besteht. Beispiele für
das Copolymer (A) sowie Herstellungsverfahren dafür werden
in den folgenden Patentschriften beschrieben:
US 4 180 494 ,
US 3 808 180 ,
US 4 096 202 ,
US 4 260 693 ,
US 3 287 443 ,
US 3 657 391 ,
US 4 299 928 und
US 3 985 704 .
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Vorteilhafterweise
macht der Kern 70 bis 90 Gew.-% von (A) aus und die Schale 30 bis
10 Gew.-%.
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Als
Beispiel für
das Copolymer (A) sei dasjenige aus (i) 75 bis 80 Teilen eines mindestens
93 Mol-% Butadien, 5 Mol-% Styrol und 0,5 bis 1 Mol-% Divinylbenzol
enthaltenden Kerns und (ii) 25 bis 20 Teilen zweier Schalen mit
im wesentlichen gleichem Gewicht, von denen die innere aus Polystyrol
und die äußere aus PMMA
besteht, genannt.
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Nach
einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält der Schlagzähigkeitsverbesserer
mindestens ein S-B-M-Blockcopolymer und mindestens ein S-B-Blockcopolymer.
Der Schlagzähigkeitsverbesserer
enthält
vorteilhafterweise zwischen 5 und 80% S-B-Diblock auf jeweils 95 bis 20% S-B-M-Triblock.
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Des
weiteren besteht der Vorteil dieser Zusammensetzungen darin, daß eine Reinigung
des S-B-M nach der Synthese nicht notwendig ist. Die S-B-M-Copolymere
werden nämlich
im allgemeinen aus S-B-Copolymeren hergestellt, und die Umsetzung
führt häufig zu
einem Gemisch aus S-B- und S-B-M-Copolymeren, das danach zur Gewinnung
von S-B-M getrennt wird.
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Nach
einer dritten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält der Schlagzähigkeitsverbesserer mindestens
ein S-B-M-Blockcopolymer und mindestens ein Kern-Schale-Polymer
(A). Der Kern-Schale-Anteil, bezogen auf S-B-M, kann zwischen 5:1
und 1:4 und vorzugsweise zwischen 3:1 und 1:2 liegen.
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Nach
einer vierten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält der Schlagzähigkeitsverbesserer mindestens
ein S-B-M-Blockcopolymer und mindestens einen ATBN- oder CTBN-Reaktivkautschuk.
Der Anteil an reaktivem Kautschuk, bezogen auf S-B-M, kann zwischen
5:1 und 1:4 und vorzugsweise zwischen 3:1 und 1:2 liegen.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Teil des der S-B-M durch
einen S-B-Diblock ersetzt sein. Dieser Teil kann bis zu 70 Gew.-%
des S-B-M betragen.
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Es
fällt auch
in den Schutzbereich der Erfindung, den S-B-M-Triblock ganz oder
teilweise durch einen M-S-B-S-M-
oder M-B-S-B-M-Pentablock zu ersetzen. Diese können wie die weiter oben angeführten Di-
oder Triblöcke
durch anionische Polymerisation hergestellt werden, aber unter Verwendung
eines difunktionellen Initiators. Die zahlenmittlere Molmasse dieser
Pentablöcke
liegt in den gleichen Bereichen wie für die S-B-M-Triblöcke. Der
Anteil der beiden Blöcke
M gemeinsam und der beiden Blöcke
B oder S gemeinsam liegt in den gleichen Bereichen wie die Anteile
von S, B und M im S-B-M-Triblock.
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Die
erfindungsgemäßen Materialien
können
durch Vermischen des noch nicht vernetzten duroplastischen Harzes
und des Schlagzähigkeitsverbesserers
mit Hilfe einer herkömmlichen
Mischvorrichtung hergestellt werden.
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Was
die Epoxidharze angeht, so können
die erfindungsgemäßen Materialien
mit geringem Prozentanteil an Schlagzähigkeitsverbesserer (≤ 10 Masse-%)
mit Hilfe eines herkömmlichen
Rührreaktors
hergestellt werden. Das wärmehärtbare Epoxidharz
wird in den Reaktor eingebracht und einige Minuten auf eine zur Fließfähigkeit
ausreichende Temperatur gebracht. Dann wird der die Blockcopolymere
enthaltende Schlagzähigkeitsverbesserer
zugegeben und bei einer zur Fließfähigkeit ausreichenden Temperatur
eingeknetet, bis er sich vollständig
gelöst
hat. Die Knetzeit hängt
von der Art des zugesetzten Copolymers ab. Dann setzt man den Härter zu
und mischt noch 5 Minuten bei einer zur Fließfähigkeit ausreichenden Temperatur,
damit man eine homogene Mischung erhält. Die Reaktion zwischen Epoxid
und Härter
beginnt während
dieses Vermischens, welches daher so kurz wie möglich angesetzt werden muß. Diese
Mischungen werden dann vergossen und in einer Form gehärtet.
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Für Materialien
mit einem Schlagzähigkeitsverbesserergehalt
von mehr als 10 Masse-% stellt man folgendermaßen eine Vormischung aus dem
wärmehärtbaren
Harz und dem Schlagzähigkeitsverbesserer
mit 10 Masse-% Schlagzähigkeitsverbesserer
her: Nachdem man das wärmehärtbare Harz
einige Minuten auf eine zur Fließfähigkeit ausreichende Temperatur
gebracht hat, wird der Schlagzähigkeitsverbesserer
zugegeben und bei einer zur Fließfähigkeit ausreichenden Temperatur
eingemischt, bis er sich vollständig
gelöst
hat. Die zur Erzielung des gewünschten
Gehalts fehlende Masse an Schlagzähigkeitsverbesserer wird dann
mit Hilfe eines Kalanders oder eines Zweiwellenmischers bei einer
zur Fließfähigkeit
ausreichenden Temperatur eine Stunde eingemischt. Das erhaltene
System aus wärmehärtbarem
Harz und Schlagzähigkeitsverbesserer
wird dann wieder abgekühlt,
kaltgemahlen und mit dem Härter
versetzt. Die fertige Mischung wurd in einer Form bei der gewünschten
Härtungstemperatur
verpreßt.
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Härtungsbedingungen
-
Hierbei
handelt es sich um die üblichen
Bedingungen.
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Es
fällt auch
in den Schutzbereich der Erfindung, den duroplastischen Materialien übliche Additive
zuzusetzen.
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[Beispiele]
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Es
werden die folgenden Produkte verwendet:
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Epoxidharz:
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Hierbei
handelt es sich um einen Bisphenol-A-diglycidylether (BADGE) mit einer
Molmasse von 383 g/mol mit einer durchschnittlichen Zahl von Hydroxylgruppen
pro Epoxygruppe n von 0,075, der von der Firma Ciba Geigy unter
der Handelsbezeichnung LY556 vertrieben wird.
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Härter:
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Hierbei
handelt es sich um einen Amin-Härter,
nämlich
das aromatische Diamin 4,4'-Methylenbis(3-chlor-2,6-diethylanilin),
das von der Firma Lonza unter der Handelsbezeichnung Lonzacure M-CDEA
vertrieben wird. Dieses Produkt ist durch einen Schmelzpunkt zwischen
87°C und
90°C und
eine Molmasse von 380 g/mol gekennzeichnet.
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Schlagzähigkeitsverbesserer
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PB (Polybutadien):
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Hierbei
handelt es sich um ein durch anionische Synthese mit Hilfe von sek.-Butyllithium
als Initiator erhaltenes Butadien-Homopolymer mit einer zahlenmittleren
Molmasse von 42.000 g/mol. Dieses Produkt wurde nach der in
EP 542.054 und
EP 749.987 beschriebenen Verfahrensweise
hergestellt. Es ist durch eine Glasübergangstemperatur von –90°C gekennzeichnet.
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PMMA (Polymethylmethacrylat):
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Hierbei
handelt es sich um ein durch anionische Synthese mit Hilfe von sek.-Butyllithium als
Initiator erhaltenes, hoch syndiotaktisches (72%) Methylmethacrylat-Homopolymer
mit einer zahlenmittleren Molmasse von 54.000 g/mol. Es ist durch
eine Glasübergangstemperatur
von 132°C
gekennzeichnet.
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BM1:
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Hierbei
handelt es sich um ein B-M-Diblockcopolymer, in dem B für Polybutadien
steht und M für PMMA
steht, mit einem Massenanteil von 35% Polybutadien und 65 Masse-%
Polymethylmethacrylat, das durch sukzessive anionische Polymerisation
eines Polybutadienblocks mit einer Masse von 42.000 g/mol und eines
Polymethylmethacrylatblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse von
75.000 g/mol erhalten wurde. Dieses Produkt wurde nach der in
EP 542.054 und
EP 749.987 beschriebenen Verfahrensweise
hergestellt. Dieses Produkt ist durch zwei Glasübergänge bei –90°C und bei 132°C gekennzeichnet.
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SB1:
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Hierbei
handelt es sich um ein S-B-Diblockcopolymer, in dem S für Polystyrol
und B für
Polybutadien steht, mit einem Massenanteil von 29% Polybutadien
und 71 Masse-% Polystyrol, das durch sukzessive anionische Polymerisation
eines Polystyrolblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse von 27.000
g/mol und eines Polybutadienblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse
von 11.000 g/mol erhalten wurde. Dieses Produkt wurde nach der in
EP 524.054 und
EP 749.987 beschriebenen Verfahrensweise
hergestellt. Dieses Produkt ist durch zwei Glasübergänge bei –90°C und bei 95°C gekennzeichnet.
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SB2:
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Hierbei
handelt es sich um ein S-B-Diblockcopolymer, in dem S für Polystyrol
und B für
Polybutadien steht, mit einem Massenanteil von 65% Polybutadien
und 35 Masse-% Polystyrol, das durch sukzessive anionische Polymerisation
eines Polystyrolblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse von 14.000
g/mol und eines Polybutadienblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse
von 22.000 g/mol erhalten wurde. Dieses Produkt wurde nach der in
EP 524.054 und
EP 749.987 beschriebenen Verfahrensweise
hergestellt. Dieses Produkt ist durch zwei Glasübergänge bei –90°C und bei 95°C gekennzeichnet.
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SB3:
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Hierbei
handelt es sich um ein S-B-Diblockcopolymer, in dem S für Polystyrol
und B für
Polybutadien steht, mit einem Massenanteil von 52% Polybutadien
und 48 Masse-% Polystyrol, das durch sukzessive anionische Polymerisation
eines Polystyrolblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse von 21.000
g/mol und eines Polybutadienblocks mit einer zahlenmittleren Molmasse
von 22.000 g/mol erhalten wurde. Dieses Produkt wurde nach der in
EP 524.054 und
EP 749.987 beschriebenen Verfahrensweise
hergestellt. Dieses Produkt ist durch zwei Glasübergänge bei –90°C und bei 95°C gekennzeichnet.
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Kern-Schale-1 (KS1):
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Hierbei
handelt es sich um vorgeformte Kern-Schale-Teilchen aus einem überwiegend
aus Polybutadein bestehenden Kern mit einem Durchmesser zwischen
80 und 120 Nanometer und einer auf Methylmethacrylat basierenden
Schale, das im Handel von der Firma Metablen unter der Bezeichnung
C140 vertrieben wird.
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PCL-PDMS-PCL:
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Polycaprolacton-Polysiloxan-Polycaprolacton-Copolymer
vom PLC-PDMS-PCL-Triblocktyp: Hierbei handelt es sich um ein Triblockcopolymer,
das von der Firma Goldschmidt hergestellt und unter der Bezeichnung
Tegomer H-Si 6440 vertrieben wird. Es besitzt eine Molmasse von
6500 g/mol.
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SBM1:
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Hierbei
handelt es sich um ein S-B-M-Triblockcopolymer, in dem S für Polystyrol,
B für Polybutadien und
M für PMMA
steht, mit einem Massenanteil von 22% Polystyrol, einem Massenanteil
von 9% Polybutadien und 69 Masse-% Polymethylmethacrylat, das durch
sukzessive anionische Polymerisation eines Polystyrolblocks mit
einer zahlenmittleren Molmasse von 27.000 g/mol, eines Polybutadienblocks
mit einer Masse von 11.000 g/mol und eines Polymethylmethacrylatblocks
mit einer zahlenmittleren Molmasse von 84.000 g/mol erhalten wurde.
Dieses Produkt wurde nach der in
EP
524.054 und
EP 749.987 beschriebenen
Verfahrensweise hergestellt. Dieses Produkt ist durch drei Glasübergänge bei –90°C, bei 95°C und bei
130°C gekennzeichnet.
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SBM2:
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Hierbei
handelt es sich um ein S-B-M-Triblockcopolymer, in dem S für Polystyrol,
B für Polybutadien und
M für PMMA
steht, mit einem Massenanteil von 12% Polystyrol, einem Massenanteil
von 18% Polybutadien und 70 Masse-% Polymethylmethacrylat, das durch
sukzessive anionische Polymerisation eines Polystyrolblocks mit
einer zahlenmittleren Molmasse von 14.000 g/mol, eines Polybutadienblocks
mit einer Masse von 22.000 g/mol und eines Polymethylmethacrylatblocks
mit einer zahlenmittleren Molmasse von 85.000 g/mol erhalten wurde.
Dieses Produkt wurde nach der in
EP
524.054 und
EP 749.987 beschriebenen
Verfahrensweise hergestellt. Dieses Produkt ist durch drei Glasübergänge bei –90°C, bei 95°C und bei
130°C gekennzeichnet.
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SBM3:
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Hierbei
handelt es sich um ein S-B-M-Triblockcopolymer, in dem S für Polystyrol,
B für Polybutadien und
M für PMMA
steht, mit einem Massenanteil von 24% Polystyrol, einem Massenanteil
von 26% Polybutadien und 50 Masse-% Polymethylmethacrylat, das durch
sukzessive anionische Polymerisation eines Polystyrolblocks mit
einer zahlenmittleren Molmasse von 21.000 g/mol, eines Polybutadienblocks
mit einer Masse von 22.000 g/mol und eines Polymethylmethacrylatblocks
mit einer zahlenmittleren Molmasse von 43.000 g/mol erhalten wurde.
Dieses Produkt wurde nach der in
EP
524.054 und
EP 749.987 beschriebenen
Verfahrensweise hergestellt. Dieses Produkt ist durch drei Glasübergänge bei –90°C, bei 95°C und bei
130°C gekennzeichnet.
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Herstellung der nur Kern-Schale-Copolymer
als Schlagzähigkeitsverbesserer
enthaltenden Mischungen:
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Die
Kern-Schale-Teilchen werden mit Hilfe eines Ultraturrax bei 5000
Umdrehungen/Minute in dem BADGE dispergiert. Man arbeitet mit Zyklen
aus 10 Minuten Vermischen gefolgt von 10 Minuten Ruhen bei einer
Enddispergierzeit von 3 Stunden. Ferner wird der BADGE und Kern-Schale-Copolymer
enthaltende Behälter
kontinuierlich in ein Eisbad getaucht, um jegliche Erwärmung zu
vermeiden. Dann wird die Mischung auf 100°C (oberhalb der Schmelztemperatur
des Amins) gebracht und das Diamin über einen Zeitraum von 10 Minuten
mit Hilfe eines Ultraturrax bei 5000 Umdrehungen/Minute eindispergiert.
Danach wird die Mischung in eine Form gegossen und gehärtet.
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Herstellung der anderen
Mischungen
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Die
Mischungen mit geringem Prozentanteil an Schlagzähigkeitsverbesserer (≤ 10 Masse-%)
werden mit Hilfe eines Reaktors hergestellt. Der BADGE wird in den
Reaktor eingetragen und einige Minuten auf 135°C gebracht. Dann wird der Schlagzähigkeitsverbesserer
zugegeben und bei 135°C
eingeknetet, bis er sich vollständig
gelöst
hat. Die Knetzeit hängt
von der Art des zugesetzten Schlagzähigkeitsverbesserers ab. Im
vorliegenden Fall betrug sie höchstens
12 Stunden. Dann setzt man den Diamin-Härter zu und mischt noch 5 Minuten
bei 135°C,
damit man eine homogene Mischung erhält. Die Reaktion zwischen Epoxid
und Härter
beginnt während
dieses Vermischens, welches daher so kurz wie möglich angesetzt werden muß. Diese
Mischungen werden dann vergossen und in einer Form gehärtet. Für die Mischungen
mit einem Schlagzähigkeitsverbesserergehalt
von mehr als 10 Masse-% stellt man folgendermaßen eine Vormischung aus BADGE und
Schlagzähigkeitsverbesserer
mit 10 Masse-% Schlagzähigkeitsverbesserer
her: Nachdem man den BADGE einige Minuten auf 135°C gebracht
hat, wird der Schlagzähigkeitsverbesserer
zugegeben und bei 135°C
eingemischt, bis er sich vollständig
gelöst
hat. Die zur Erzielung des gewünschten
Gehalts fehlende Masse an Schlagzähigkeitsverbesserer wird dann
mit Hilfe eines Kalanders oder eines Zweiwellenmischers bei 135°C eine Stunde
eingemischt. Das erhaltene System aus BADGE und Schlagzähigkeitsverbesserer
wird dann wieder abgekühlt,
kaltgemahlen und mit dem Aminpulver versetzt. Die fertige Mischung
wurd in einer Form bei der gewünschten
Härtungstemperatur
verpreßt.
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Härtungsbedingungen:
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Die
Mischungen mit 10% Additiven werden 14 Stunden bei 135°C vorgehärtet und
4 Stunden bei 190°C
nachgehärtet.
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Die
Mischungen mit 30% Additiven werden 20 Stunden bei 135°C vorgehärtet und
4 Stunden bei 190°C
nachgehärtet.
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Messung der Schlagzähigkeitsverbesserung
- Messung von K1C
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Die
K1C-Messung erfolgte bei Umgebungstemperatur an gekerbten Dreipunktbiegeproben
gemäß der Verfahrensweise
von Williams und Cawood (Polymer Testing, 9 (1990), 15-26). Die
Proben werden mit einer Diamantsäge
vorgekerbt. Mit einer Rasierklinge wird auf den in einem Schraubstock
eingespannten Proben ein feinerer Riß erzeugt, indem man der Rasierklinge
einen leichten Schlag versetzt, was zur Rißbildung führt. Dadurch erhält man eine
sehr feine Rißwurzel,
die einem natürlichen
Riß ähnelt. Die
Gesamtkerbtiefe wird mit Hilfe einer Binokularlupe gemessen.
-
Messung der Glasübergangstemperatur
Tg durch thermomechanische Analyse
-
Die
Tg-Messung erfolgte durch dynamisch-mechanische Analyse an nachgehärteten Proben
mit einer Rheometrics-Apparatur
(Rheometrics Solid Analyser, RSAII). Die parallelepipedisch geformten
Proben (1 × 2.5 × 34 mm3) werden über einem Temperaturbereich
zwischen 50 und 250°C
bei einer Zugfrequenz von 1 Hz vermessen. Die Glasübergangstemperatur
wird im Maximum von tan δ abgelesen.
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Quellungsmessung:
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Eine
parallelepipedisch geformte Probe mit den Abmessungen 20 × 20 × 1 mm wird
15 Tage in ein 100-ml-Becherglas
mit Toluol plaziert. Das Becherglas wird hermetisch verschlossen
bei Umgebungstemperatur gehalten. Nach 15 Tagen Eintauchen wird
die Probe entnommen und ihre Masse kontrolliert. Die prozentuale
Quellung wird anhand der folgenden Gleichung erhalten: Quellung
= (m [15 Tage] – m
[Anfang])/ m [Anfang].
-
Dann
wird die Probe getrocknet und erneut gewogen, um zu kontrollieren,
daß keiner
der Bestandteile des Materials durch das Toluol herausgelöst worden
ist.
-
Beispiel 1: Vorteil der
BM-Diblöcke
und SBM-Triblöcke
gegenüber
den anderen bekannten Additiven
-
Die
verschiedenen in Tabelle 1 aufgeführten Formulierungen wurden
nach der oben beschriebenen experimentellen Vorschrift hergestellt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zu finden.
-
Kommentare:
-
Das
nicht schlagzähigkeitsverbessernd
behandelte duroplastische Material (Kontrolle 1) ist transparent
und hat eine sehr hohe Tg, ist aber spröde. Die Zugabe von Polybutadien-Homopolymer
in einer Höhe von
5 oder 10% ist mit einer Schwierigkeit behaftet. Bei der Einarbeitung
des Homopolymers in den BADGE löst
sich ersteres nicht vollständig
in letzterem. Man erhält
keine vollkommen homogene Mischung. Nach der Härtung ist das Material opak
und weist praktisch keine Verbesserung der Schlagzähigkeit
auf (Kontrolle 2 und 3). Dagegen ist die Einarbeitung von PMMA-Homopolymer
leicht. Die PMMA/BADGE-Mischung ist homogen und transparent, und
das Material bleibt auch nach der Härtung vollkommen transparent.
Das Material weist jedoch bei Zusatz von 5 oder 10% PMMA keine wesentliche
Verbesserung der Schlagzähigkeit
auf (Kontrolle 4 und 5). Kontrolle 5 hat mit 174°C eine Tg, die unter derjenigen
des Referenzmaterials (Kontrolle 1) von 187°C liegt. Diese Senkung ist verhältnismäßig begrenzt.
Die Zugabe von 5 oder 10% Kern-Schale-Copolymer (Kontrolle 6 und 7) ist problemlos,
und die Anfangsmischung hat ein homogenes Aussehen. Nach dem Härten hat das
Material eine hohe Tg, die sehr nahe bei der Tg der Referenz liegt,
ist aber opak geworden und zeigt keine Verbesserung der Schlagzähigkeit.
Die mit diesen verschiedenen Materialien erhaltenen Ergebnisse bestätigen, daß es schwierig
ist, die Schlagzähigkeit
eines duroplastischen Materials mit hoher Tg zu verbessern und dabei
dessen Transparenz zu erhalten und dessen Glasübergangstemperatur nicht wesentlich
zu senken.
-
Überraschend
ist die Feststellung, daß der
Zusatz von PMMA-b-PB-B-M-Diblock zu einem gegenüber dem mit PB, PMMA oder Kern-Schale-Copolymer
additivierten Material schlagzäh
gemachten Material führt. Das
Material von Versuch 1 hat nämlich
einen K1C-Wert von 0,95, wohingegen die
Kontrollen alle einen K1C-Wert zwischen
0,6 und 0,7 aufweisen, welcher sehr nahe an dem reinen Epoxidmaterial
liegt.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß die
mit dem PMMA-b-PB-Diblock
erhaltene Schlagzähigkeitsverbesserung
nicht mit jedem beliebigen Diblock erhältlich ist, da das mit einem
PS-b-PB-S-B-Diblock hergestellte Material gemäß Versuch 2 keine Schlagzähigkeitsverbesserung
zeigt. Außerdem
sei darauf hingewiesen, daß die
Einarbeitung des PS-b-PB-Diblocks nicht einfach ist und das Material
nach der Härtung
opak ist.
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Die
Zugabe eines PMMA-b-PB-B-M-Diblocks führt nicht nur zu einer Schlagzähigkeitsverbesserung der
Epoxidmatrix, sondern ermöglicht
auch die Erhaltung der Transparenz des Materials, die bei bestimmten Anwendungen
dieser Materialien von entscheidender Bedeutung ist.
-
Der
mit einem Additiv gemäß dem nächstliegenden
Stand der Technik, einem Blockcopolymer vom Typ Polycaprolacton-b-Polydimethylsiloxan-b-Polycaprolacton,
durchgeführte
Versuch 3 ergibt ein transparentes Material, wenngleich die Einarbeitung
des Additivs mit einer Schwierigkeit behaftet ist: Die BADGE/Additiv-Mischung
neigt in der Einarbeitungsphase zum Schäumen, so daß der Rührer häufig abgestellt werden muß, damit
der gebildete Schaum wieder zurückgehen
kann. Dieses Material weist eine gute Schlagzähigkeitsverbesserung auf, wie
im Stand der Technik beschrieben. Die Tg des Materials beträgt 164°C. Diese
Tg entspricht derjenigen des bei Versuch 1 mit dem PMMA-b-PB-Diblock
hergestellten Materials. Bei gleicher Tg stellt man fest, daß der PMMA-b-PB-B-M-Diblock
eine größere Schlagzähigkeitsverbesserung
(K1C = 0,95) ergibt als das Polycaprolacton-b-Polydimethylsiloxan-b-Polycaprolacton-Blockcopolymer
(K1C = 0,85). Dieser Unterschied ist viel größer als der experimentelle
Fehler und zeigt somit die Überlegenheit
dieses Additivs gegenüber
den vorbeschriebenen.
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Die
mit PMMA-b-PB-b-PS-S-B-M-Triblockcopolymeren durchgeführten Versuche
4, 5 und 6 ergeben alle transparente Materialien. Die Einarbeitung
des Additivs verläuft
problemlos. Es wurde festgestellt, daß die hergestellten Materialien
Tg-Werte aufweisen, die über
denjenigen der Materialien gemäß den Versuchen
1 und 3 liegen, was einen erheblichen Vorteil darstellt. Diese hohen
Tg-Werte werden
nicht auf Kosten der Schlagzähigkeitsverbesserung
erhalten, da Versuch 6 die beste im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen erhaltene
Schlagzähigkeitsverbesserung
aufweist.
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Schlußfolgerung:
-
Die
einen M-Block aus PMMA enthaltenden Blockcopolymere (PMMA-b-PB und
PMMA-b-PB-b-PS) ergeben eine erhebliche Schlagzähigkeitsverbesserung der Matrix
und erhalten die Transparenz des Materials. Gegenüber den
im Stand der Technik beschriebenen Copolymeren mit anderer chemischer
Beschaffenheit sind mit diesen Copolymeren entweder eine größere Schlagzähigkeitsverbesserung
und eine höhere
Tg oder eine gleichbleibende Tg und eine größere Schlagzähigkeitsverbesserung
erhältlich.
Diese Ergebnisse belegen den Vorteil der Erfindung.
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Beispiel 2: Synergieeffekte
der SBM-Copolymere
-
Die
verschiedenen in Tabelle 3 aufgeführten Formulierungen wurden
nach der oben beschriebenen experimentellen Vorschrift hergestellt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.
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Kommentare
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Es
wird festgestellt, daß die
aus zwei Diblockcopolymeren, von denen mindestens eines einen PMMA-Block enthält, bestehenden
Mischungen ein sehr eigenartiges Verhalten an den Tag legen. Die
aus einer Mischung eines S-B-Diblocks und eines B-M-Diblocks hergestellten
Materialien zeigen nämlich
keine wesentliche Schlagzähigkeitsverbesserung
gegenüber
dem nicht additivierten Epoxidmaterial, wohingegen die aus einem
PMMA-b-PB-B-M-Diblock hergestellten Materialien eine wesentliche
Schlagzähigkeitsverbesserung zeigen,
wie weiter oben angegeben. Außerdem
ist das Material nicht transparent.
-
Dagegen
zeigen die drei aus einer Mischung eines PS-b-PB-Diblocks (S-B-Diblocks) und eines PS-b-PB-b-PMMA-Triblocks (S-B-M-Triblocks)
eine wesentliche Schlagzähigkeitsverbesserung,
und es wird überraschenderweise
gefunden, daß in
den drei untersuchten Fällen
(Versuche 9, 10 und 11) das 10% (S-B)+S-B-M-Additiv enthaltende Material
eine höhere
Schlagzähigkeit
aufweist als das aus 10% S-B-M-Triblock hergestellte Material, während das
verwendete S-B alleine keine schlagzähigkeitsverbessernde Wirkung aufweist.
Daraus ist die Schlußfolgerung
zu ziehen, daß ein überrraschender
Synergieeffekt vorliegt. Dieser Effekt ist um so vorteilhafter,
als die Transparenz des Materials erhalten bleibt. Die Messung der
Tg der Materialien zeigt, daß die
Zugabe einer S-B+S-B-M-Mischung einen minimalen Effekt auf den Glasübergang
des Materials hat. Durch die Erfindung ist eine wesentliche Schlagzähigkeitsverbesserung
ohne Transparenzverlust und mit minimaler Verringerung der Arbeitstemperatur
des Materials erhältlich.
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Versuch
11 ist ebenfalls besonders vorteilhaft und überraschend. Das Kern-Schale-Copolymer
1 erbringt zwar bei Zugabe in einer Höhe von 5 oder 10% keinen schlagzähigkeitsverbesserenden
Effekt (Versuche 6 und 7), aber bei Zugabe in einer Höhe von 5%
mit 5% S-B-M-Triblock
hat das erhaltene Material eine außerordentliche Schlagzähigkeit
(K1c = 1,4). Es wird daher erneut ein besonders überraschender
Synergieeffekt des S-B-M-Triblocks
festgestellt.
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Beispiel 3: Vorteil der
Erhöhung
des Prozentanteils an Additiven
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Die
verschiedenen in Tabelle 5 aufgeführten Formulierungen wurden
nach der oben beschriebenen experimentellen Vorschrift hergestellt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 6 aufgeführt.
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Kommentare
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Gegenüber Kontrolle
1, die keine Additive enthält,
zeigen die Versuche 12 und 13, die eine Mischung aus PS-b-PB-b-PMMA-Triblock
(S-B-M-Triblock) und PS-b-PB- Diblock
(S-B-Diblock) in einer Höhe
von 30% enthalten, eine sehr große Schlagzähigkeitsverbesserung, die viel
größer ausfällt als
mit diesen oder anderen Additiven in einer Eintragshöhe von 10%.
Es wird festgestellt, daß der
Eintrag dieser beträchtlichen
Additivmenge die Transparenz des fertigen Materials nicht beeinträchtigt.
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Außerdem besteht
eine wesentliche Eigenschaft eines duroplastischen Materials auf
Epoxidbasis in der Lösungsmittelbeständigkeit.
Es ist wichtig, daß das
Material absolut unlöslich
ist, aber daneben auch eine begrenzte Quellung in den Lösungsmitteln
aufweist. Hierfür
wurde Toluol gewählt,
bei dem es sich um ein Lösungsmittel
handelt, das das Kontrollepoxidmaterial nicht zum Quellen bringt
und andererseits ein hervorragendes Lösungsmittel für S-B-M-Triblöcke und
S-B-Diblöcke darstellt.
Dieser Test ist daher besonders streng. Die Quellung der in den
Versuchen 12 und 13 erhaltenen Materialien in Toluol wurde nach
der oben beschriebenen Methode bestimmt. Dabei wird nicht nur festgestellt,
daß die
Additive durch längeres
Eintauchen des Materials in Toluol nicht extrahiert werden, sondern
es wird auch festgestellt, daß diese
Materialien eine genauso geringe Quellung zeigen wie das reine Referenzepoxidmaterial.
Daher hat der Zusatz von 30% Additiv, wie in der vorliegenden Erfindung
beschrieben, keine schädliche
Wirkung auf die Quellbeständigkeit
des Materials in Toluol und ermöglicht
eine beträchtliche
Verbesserung der Schlagzähigkeit.
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