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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein lumineszentes Material, das mit
verschiedenen Ionen dotiert ist, und insbesondere ein SrAl12O19 Material, das
mit Mn2+, Ce3+,
Pr3+, Gd3+, Tb3+ und/oder Mg2+ wie
in Anspruch 1 definiert dotiert ist, und als ein Lampenleuchtstoff,
ein Displayleuchtstoff oder als ein Laserkristall verwendet wird.
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Ein
lumineszentes Material absorbiert Energie in einem Teil des elektromagnetischen
Spektrums und emittiert Energie in einem anderen Teil des elektromagnetischen
Spektrums. Ein lumineszentes Material in Pulverform wird üblicherweise
Leuchtstoff genannt, während
ein lumineszentes Material in Form eines transparenten Festkörpers üblicherweise
Szintillator genannt wird.
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Die
nützlichsten
Leuchtstoffe und Szintillatoren emittieren Strahlung im sichtbaren
Teil des Spektrums, in Antwort auf die Absorption von Strahlung,
die außerhalb
des sichtbaren Teils des Spektrums liegt. Somit übt der Leuchtstoff die Funktion
der Umwandlung elektromagnetischer Strahlung aus, für die das
menschliche Auge nicht empfindlich ist, in elektromagnetische Strahlung,
für die
das menschliche Auge empfindlich ist. Die meisten Leuchtstoffe sprechen
auf höherenergetische
Anteile des elektromagnetischen Spektrums an als den sichtbaren
Teil des Spektrums. Somit existieren Leuchtstoffe und Szintillatoren,
die auf ultraviolettes Licht ansprechen (wie in Fluoreszenzlampen),
Elektronen (wie in Kathodenstrahlröhren) und Röntgen (wie in der Radiographie).
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Zwei
große
Klassen lumineszenter Materialien sind bekannt. Dieses sind die
selbstaktivierten lumineszenten Materialien und fremdaktivierte
lumineszente Materialien.
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Ein
selbstaktiviertes lumineszentes Material ist eines, in dem das reine
kristalline Wirtsmaterial bei Absorption eines hochenergetischen
Photons Elektronen auf einen angeregten Zustand anhebt, von dem
sie durch Emittierung eines Photons auf einen geringer energetischen
Zustand zurückkehren.
Selbstaktivierte lumineszente Materialien besitzen normalerweise
ein breites Spektrumemissionsmuster wegen des relativ breiten Bereichs
an Energien, die das Elektron entweder in den angeregten oder in
den geringer energetischen Zuständen
haben kann. Somit kann jedes gegebene angeregte Elektron während seines Übergangs
von seinem angeregten zu seinem geringer energetischen Zustand einen
ziemlich breiten Energiebereich emittieren, abhängig von den speziellen Energien,
die es vor und nach seinem emissiven Übergang hat.
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Ein
fremdaktiviertes lumineszentes Material ist normalerweise eines,
in dem ein nicht-lumineszentes Wirtsmaterial
durch den Einschluss einer Aktivatorspezies modifiziert wurde, die
im Wirtsmaterial in einer relativ geringen Konzentration vorhanden
ist, wie z.B. im Bereich von etwa 200 ppm bis 1000 ppm. Jedoch benötigen manche
Materialien einige Mole oder Atomprozent Aktivatorionen für einen
optimierten Lichtausstoß. Bei
einem fremdaktivierten lumineszenten Material können die Aktivatorionen direkt
die einfallenden Photonen absorbieren oder das Gitter kann die einfallenden
Photonen absorbieren und die absorbierte Photonenenergie zu den
Aktivatorionen transferieren.
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Das
durch das Gitter absorbierte Photon kann mobile wandernde Elektronen
und Löcher
im Gitter erzeugen. Aufgrund günstiger
Ladungskonfigurationen werden die wandernden Elektronen und die
Löcher
an den Aktivatorionen eingefangen, wo sie sich rekombinieren und
ein Photon lumineszenten Lichts emittieren.
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Alternativ
hebt das Photon, wenn das Photon direkt vom Aktivatorion absorbiert
wird, ein oder mehr Elektronen des Aktivatorions auf einen angeregteren
Zustand. Diese Elektronen emittieren bei der Rückkehr in ihren weniger angeregten
Zustand ein Photon lumineszenten Lichts.
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In
vielen allgemein eingesetzten fremdaktivierten lumineszenten Materialien
sind die Elektronen, die das lumineszente Licht emittieren, d- oder
f-Schalen Elektronen, deren Energieniveaus durch das umgebende Kristallfeld
signifikant beeinflusst oder relativ unbeeinflusst sein können. In
den Situationen, in denen das Aktivatorion durch das lokale Kristallfeld
nicht sehr beeinflusst wird, ist das emittierte lumineszente Licht
im Wesentlichen charakteristisch für die Aktivatorionen statt
für das
Wirtsmaterial und das Lumineszenzspektrum umfasst einen oder mehr
relativ enge Emissionspeaks. Dies kontrastiert zu dem sehr viel
breiteren Emissionsspektrum selbstaktivierter lumineszenter Materialien.
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Wenn
ein Wirtsgitter das einfallende Photon absorbiert (d.h. die Anregungsenergie)
und sie auf das Aktivatorion transferiert, wirkt das Wirtsgitter
als Sensibilisator. Das Wirtsgitter kann auch mit Sensibilisatoratomen
dotiert sein. Die Sensibilisatoratome absorbieren das einfallende
Photon entweder direkt, oder vom Wirtsgitter, und transferieren
es zum Aktivatorion.
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Ein
Grünlicht
emittierender Leuchtstoff aus dem Stand der Technik ist Zn2SiO4:Mn2+.
Dieser Leuchtstoff wird in Anzeigeeinrichtungen, wie Plasmaanzeigen
und Kathodenstrahlröhren
(CRT), und in verschiedenen Fluoreszenzlampen verwendet. Der Leuchtstoff
absorbiert die emittierte UV Strahlung von der Lampe oder der Plasmaanzeige
oder Elektronen in einem CRT und emittiert Strahlung im grünen Spektralbereich.
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Es
ist bei einem Leuchtstoff im Allgemeinen vorteilhaft, wenn er gegen
Strahlungsschädigung
resistent ist und eine hohe Lumenerhaltung zeigt. Eine Strahlungsschädigung ist
das Charakteristikum eines lumineszenten Materials, bei dem die
Menge des durch das lumineszente Material emittierten Lichtes in
Antwort auf eine gegebene Intensität der Anregungsstrahlung abnimmt,
nachdem das Material einer hohen Strahlungsdosis ausgesetzt wurde.
Die Lumenerhaltung ist die Fähigkeit
eines lumineszenten Materials, der Strahlungsschädigung über die Zeit zu widerstehen.
Lumineszente Materialien mit einer hohen Resistenz gegen Strahlungsschädigung über die
Zeit besitzen eine hohe Lumenerhaltung.
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Jedoch
hat der Zn2SiO4:Mn2+ Leuchtstoff einen signifikanten Abfall
des Lichtausstoßes
nach mehreren Stunden Bombardement mit energetischer UV-Strahlung
oder Elektronen gezeigt. Daher leidet der Leuchtstoff an einer geringen
Lumenerhaltung.
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Zwei
der jetzigen Erfinder schlugen jüngst
im U.S. Patent 5,571,451 einen neuen Sr1-xPrxAl12-yMgyO19 Leuchtstoff
vor. Der Leuchtstoff emittiert aufgrund der Emission des Pr3+ Aktivators Licht im blauen Spektralbereich.
Außerdem
zeigt dieser Leuchtstoff eine hohe Quantenausbeute im blauen Spektralbereich
aufgrund eines Pr Quanten-Splittingeffekts.
Jedoch zeigt dieser Leuchtstoff keine Lumineszenz im grünen Spektralbereich.
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Die
US-A-3836477 offenbart einen Cer- und Mangan-aktivierten Strontiumaluminat-Leuchtstoff, SrAl12O19:Ce,Mn, zur
Verwendung in Fluoreszenzlampen. Der Emissionspeak dieses Leuchtstoffs
liegt bei 515 Nanometern und er hat eine extrem enge Emissionsandbreite
von 22 Nanometern bei halber Peakhöhe. Diese enge Emissionsbande
macht den Leuchtstoff recht nützlich
in Anwendungen, worin eine reine grüne Lichtquelle benötigt wird,
wie beim Fotokopieren.
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Die
FR-A-2307864 offenbart ein lumineszentes Cer- und Mangan-aktiviertes
Aluminat, das durch die Formel La1-x-pBaxCepAly-qMnqO1,5y+1,5-0,5x-0,5q definiert
ist, worin 10 ≤ y ≤ 13, 0,10 ≤ x ≤ 0,75, 0,05 ≤ p ≤ 0,75, x + p ≤ 0 90 und
0,10 ≤ q ≤ 0,50.
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Die
GB-A-2259095 offenbart einen Grünlicht
emittierenden Cer-Strontium-Aluminat-Leuchtstoff der allgemeinen Formel (Ce1-m-nTbmSrn)MnpMgqAlrO1,5(1+r)+p+g-0,5n,
der mit Terbium und/oder Mangan aktiviert ist, worin 0 ≤ m ≤ 0,4; 0 < n ≤ 0,8; 0,3 ≤ m + n ≤ 0,9; 0 ≤ p ≤ 1,0; 0 ≤ q ≤ 2 und 10 ≤ r ≤ 20.
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In
Anbetracht des Vorangehenden wäre
es wünschenswert,
einen Grünlicht-emittierenden
Leuchtstoff oder Szintillator zur Verfügung zu stellen, der eine angemessene
Lumenerhaltung zeigt. Es wäre
ebenso wünschenswert,
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Leuchtstoffs oder Szintillators
zur Verfügung
zu stellen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt einen Stoff zur Verfügung, aufweisend (Sr1-m-q-r-tCemPrqGdrTbt)(Al12-e-gMgeMng)O19, worin 0 ≤ m ≤ 1; 0 ≤ q ≤ 1; 0 < r ≤ 0,5; 0 < t ≤ 0,5; 0 ≤ e ≤ 0,5 und 0 < g ≤ 0,5, mit
der Einschränkung
dass beide m und q nicht beide 0 sind.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt eine Lumineszenzeinrichtung zur
Verfügung,
aufweisend: ein Gehäuse,
eine Quelle eines energetischen Mediums, die in dem Gehäuse enthalten ist,
und ein lumineszentes Material, das im Inneren des Gehäuses enthalten
ist und aufweist:
(Sr1-m-q-r-tCemPrqGdrTbt)(Al12-e-gMgeMng)O19,
worin 0 ≤ m ≤ 1; 0 ≤ q ≤ 1; 0 < r ≤ 0,5; 0 < t ≤ 0,5; 0 ≤ e ≤ 0,5 und 0 < g ≤ 0,5, mit
der Einschränkung
dass beide m und q nicht beide 0 sind.
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Weiterhin
stellt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Farstoffs
zur Verfügung,
umfassend die Schritte: Mischen von Oxid, Carbonat, Hydroxid, Nitrat-
oder Oxalatverbindungen des Strontiums, Aluminiums, Mangans, Gadoliniums
und Terbiums mit Cer und/oder Präsodymium
und gegebenenfalls Magnesium; und Erhitzen der resultierenden Mischung
zur Bildung des Leuchtstoffs. Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Szintillators
zur Verfügung,
bei dem man: einen Einkristallkeim in Berührung mit einer Schmelze platziert,
welche Strontium, Aluminium, Sauerstoff, Mangan und Gadolinium und
Terbium sowie Cer und/oder Präsodymium aufweist
und gegebenenfalls Magnesium; den Keim aus einer Hochtemperaturzone
in eine Niedertemperaturzone bewegt und einen Einkristallszintillator
in Berührung
mit dem Keim bildet.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Magnetoplumbit-Kristallstruktur.
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Die 2 ist
eine seitliche Querschnittsansicht eines Fluoreszenzlampe, die mit
einem Leuchstoff gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschichtet ist.
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Die 3 und 4 sind
seitliche Querschnittsansichten von Kathodenstrahlröhren, die
mit einem Leuchstoff gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschichtet sind.
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Die 5 ist
eine seitliche Querschnittsansicht einer flüssigkristallinen Anzeigevorrichtung,
die mit einem Leuchstoff gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschichtet ist.
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Die 6 ist
eine seitliche Querschnittsansicht einer Plasmaanzeige-Einrichtung,
die mit einem Leuchstoff gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschichtet ist.
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Die 7 ist
eine seitliche Querschnittsansicht einer Röntgendetektionseinrichtung,
die einen Szintillator gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält.
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Die 8 ist
eine seitliche Querschnittsansicht eines Lasers, der einen Szintillator
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält.
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Die 9 ist
ein Schema eines Verfahrens zur Herstellung eines Szintillatos gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die 10 ist
ein Schema eines weiteren Verfahrens zur Herstellung eines Szintillatos
gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die 11 ist
ein Vergleich eines Emissionsspektrums des Leuchtstoffs gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und eines Leuchtstoffs nach dem Stand
der Technik unter 254 nm einfallender Strahlung.
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Die 12 ist
ein Vergleich von Farbartkoordinaten des Leuchtstoffs gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und eines Leuchtstoffs nach dem Stand
der Technik.
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Die
jetzigen Erfinder haben entdeckt, dass SrAl12O19 ein lumineszentes Material im grünen Spektralbereich
ist, wenn es mit Mn2+ Aktivatorionen dotiert
ist. Zudem wirken trivalente Seltenerd-Ionen, wie Ce, Pr, Gd und
Tb als Sensibilisatoren in SrAl12O19:Mn2+. Dieses Material
besitzt eine gesättigtere
grüne Lumineszenz (d.h.
einen scharfen Emissionspeak mit einer maximalen Wellenlänge im grünen Spektralbereich)
und eine äquivalente
maximale Quantenausbeute im Vergleich zum Zn2SiO4:Mn2+ Leuchtstoff
aus dem Stand der Technik, der einen breiten Emissionspeak im grün-gelben
Spektralbereich besitzt. Der SrAl12O19:Mn2+ Leuchtstoff ist
dem Zn2SiO4:Mn2+ Leuchtstoff auch bezüglich der Resistenz gegen Schädigung durch
hochenergetische Strahlung und der Lumenerhaltung aufgrund einer
inhärenten
Stabilität
seiner Magnetoplumbit-Gitterstruktur überlegen.
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Obwohl
die jetzigen Erfinder nicht durch irgendeine spezielle Theorie gebunden
sein wollen, warum Mn und trivalente Seltenerd-Ionen-Dotierung eine
Grünemission
des SrAl12O19 ergeben,
glauben die jetzigen Erfinder das folgende.
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Das
SrAl12O19 Material
kristallisiert in einer Magnetoplumbitstruktur, wie in der 1 gezeigt.
Die Mn2+ Dotierungionen substituieren Al
Ionen auf den tetraedrischen Al-Kationstellen,
die nicht die Spiegelebene besetzen. Daher haben die Mn-Ionen eine
tetraedrische Koordination, weil jedes Mn Ion vier Bindungen hat.
Tetraedrisch koordinierte Mn2+ Ionen sind
Gegenstand eines schwachen Kristallfelds. Daher emittiert SrAl12O19:Mn2+ Strahlung
im grünen
Spektralbereich, weil das emittierte lumineszente Licht im Wesentlichen eher
charakteristisch für
die Mn2+ Aktivatorionen ist als für das Wirtsmaterial.
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Die
Strontiumionen okkupieren Kationenstellen im inneren der Magnetoplumbitgitterspiegelebene. Daher
dehnen diese Ionen die Gitterspiegelebene und sind eine Quelle von
Kristallfeldeffekten im Gitter. Die trivalenten Seltenerd- Dotierungsionen besetzen
die Sr-Gitterstellen. Da die Seltenerdionen größer sind als die Sr-Ionen,
können
die Seltenerdionen ein größeres Ausmaß Spiegelebenenexpansion
bewirken als die Sr-Ionen und wirken als Sensibilisatoren für die Mn2+ Aktivatorionen.
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Die
trivalenten Seltenerdionen sind Cer (Ce), Präsodymium (Pr), Gadolinium (Gd)
und Terbium (Tb). Die jetzigen Erfinder glauben, dass jedes Seltenerdion
eine verschiedene Sensibilisatorfunktion hat. Pr wirkt als Sensibilisator
für einfallende
185 nm Strahlung. Daher absorbieren die Pr Ionen auf den Sr Gitterstellen wenn
das Material 185 nm Strahlung ausgesetzt wird die einfallende Strahlung
und transferieren die durch die einfallende Strahlung erzeugte Energie
auf die Mn2+ Aktivatorionen an den Al Stellen.
Daher sollte der Leuchststoff, wenn SrAl12O19:Mn2+ als grün emittierender
Leuchtstoff für
eine UV-Gasentladungslampe eingesetzt wird, die bei 185 nm emittiert,
mit Pr Aktivatorionen dotiert sein.
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Ce
wirkt als Sensibilisator für
einfallende 254 nm Strahlung. Daher absorbieren die Ce Ionen auf
den Sr Gitterstellen die einfallende Strahlung wenn das lumineszente
Material 254 nm Strahlung ausgesetzt wird und transferieren die
durch die einfallende Strahlung erzeugte Energie auf die Mn2+ Aktivatorionen auf den Al Stellen. Daher
sollte der Leuchtstoff mit Ce Aktivatorionen dotiert sein, wenn
SrAl12O19:Mn2+ als grün
emittierender Leuchtstoff für
eine UV Gasentladungslampe verwendet wird. Wenn das SrAl12O19:Mn2+ als
grün emittierender
Leuchtstoff für
eine Lampe oder eine andere Strahlungsquelle verwendet wird, die
sowohl bei 185 nm als auch bei 254 nm emittiert, sollten sowohl
Ce- als auch Pr-Sensibilisatoren verwendet werden. Es ist zu beachten,
dass Pr und Ce als Sensibilisatoren für verschiedene Wellenlängenbereiche
wirken, die sich bis etwa 300 nm erstrecken, und nicht nur für 185 und
254 nm Wellenlängen.
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Die
jetzigen Erfinder glauben an den folgenden möglichen Mechanismus für den Energietransfer,
der Gd Ionen gebraucht. Die Gd Ionen sitzen an benachbarten Sr Stellen
im Magnetoplumbit SrAl12O19 Gitter,
um ein Gd-Ionen-Subgitter zu bilden. Die Pr und Ce Sensibilisatoren
absorbieren die einfallende Strahlung und transferieren die Energie
auf mindestens ein Gd Ion im Subgitter. Die Gd Ionen transferieren
die Energie auf andere Gd Ionen im Subgitter bis die Energie ein
zum Mn2+ Aktivator benachbartes Gd Ion erreicht.
Die Energie wird dann von dem Subgitter zum Aktivator transferiert.
So erleichtert das Gd-Ionen-Subgitter den Energietransfer zu den
Aktivatorionen. Daher kann Gd dem SrAl12O19:Mn2+ zusätzlich zu
Pr und/oder Ce zugegeben werden.
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Tb
wirkt als Quantenausbeutesteigerer in SrAl12O19:Mn2+. Die jetzigen
Erfinder haben entdeckt, dass die grüne Mn2+ Quantenausbeute,
wenn SrAl12O19:Mn2+ mit Tb Ionen dotiert ist, im Vergleich
zu nicht mit Tb-Ionen dotiertem SrAl12O19:Mn2+ verbessert
wird. Daher kann SrAl12O19:Mn2+ zusätzlich
zur Dotierung mit Pr, Ce und/oder Gd Ionen mit Tb Ionen dotiert
werden. Die jetzigen Erfinder glauben, dass ein komplexer Mehrschritt-Energietransfer möglicherweise
auftritt, wenn SrAl12O19:Mn2+ mit Tb Ionen dotiert wird, wie auch mit
anderen trivalenten Seltenerd-Ionen, um eine verbesserte Quantenausbeute
zu erzielen. Die jetzigen Erfinder bestimmten, dass das Grünlicht in
SrAl12O19:Mn2+, Tb3+, Ce3+ hauptsächlich
von Mn2+ Ionen, und nicht von den Ce3+ oder Tb3+ Ionen
emittiert wird.
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Vorzugsweise
umfasst die dotierende Spezies Pr, Ce, Gd und Tb.
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Weiterhin
kann ein Teil der Al Ionen mit Magnesiumionen-dotierenden Spezies
ersetzt sein. Mg Ionen wirken als ladungsausgleichende Ionen wenn
die Sr2+ Gitterstellen mit trivalenten Seltenerd-Ionen
gefüllt
sind.
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In
der nachfolgenden Beschreibung umfasst A Strontium, umfasst D Aluminium
und optional Magnesium und R umfasst trivalente Seltenerd-Ionen,
ausgewählt
aus Pr, Ce, Gd und Tb, in Übereinstimmung
mit Anspruch 1. Mn umfasst ein Aktivatorion mit einem 2+ Valenzzustand.
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Die
Mn Ionenkonzentration kann von größer als Null bis 50 Mol- oder
Atomprozent oder weniger von 1/12 der D-Kationenspezies reichen.
Der bevorzugte Mn Ionenkonzentrationsbereich ist 20 bis 30 Atomprozent
und die bevorzugte Mn Ionenkonzentration ist 25 Atomprozent von
1/12 der D Kationenspezies. In anderen Worten können > 0–0,5
Mol oder Ionen Mn aus einer Gesamtheit von 12 Mol oder Ionen der
D-Kationenspezies vorliegen. Die verbleibenden 11,5 bis 12 Mole
der D-Kationenspezies
umfassen Al oder eine Kombination aus Al und Mg.
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Die
Magnesiumionenkonzentration kann von Null bis 50 Mol- oder Atomprozent
von 1/12 der gesamten Al-Ionenkonzentration reichen. Der bevorzugte
Mg-Ionenkonzentrationsbereich
ist 20 bis 30 Atomprozent und die bevorzugte Mg-Ionenkonzentration ist 25 Atomprozent
von 1/12 der kationischen Al Spezies. In anderen Worten können 0–0,5 Mol
oder Ionen Mg aus einer Gesamtheit von 12 Mol oder Ionen der D-Kationenspezies
vorliegen.
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Die
R Ionenkonzentration kann von größer als
Null bis 100 Mol- oder Atomprozent der A-Kationenspezies reichen (d.h. der Strontiumkationenspezies).
Der bevorzugte R-Ionenkonzentrationsbereich
ist 25 bis 75 Atomprozent und die bevorzugte R-Ionenkonzentration ist 50 Atomprozent
der kationischen A Spezies.
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Die
Cer- und Präsodymium-Ionenkonzentration
kann jeweils von Null bis 100 Mol- oder Atomprozent der gesamten
Sr-Ionenkonzentration reichen. Es versteht sich, dass jegliche Kombination
von Ce und Pr Ionen nicht 100 Mol- oder Atomprozent der Sr-Ionenkonzentration überschreiten
kann. Der bevorzugte Ce- und Pr-Ionenkonzentrationsbereich
ist jeweils 10 bis 40 Atomprozent der Sr-Kationenspezies. Wenn Ce-Ionen
zugegeben werden ohne Pr-Ionen zuzugeben, beträgt die bevorzugte Ce-Ionenkonzentration
30 Atomprozent der kationischen Sr Spezies. Wenn Pr-Ionen zugegeben
werden ohne Ce-Ionen zuzugeben beträgt die bevorzugte Pr-Ionenkonzentration
30 Atomprozent der kationischen Sr Spezies. Wenn sowohl Ce- als
auch Pr-Ionen zugegeben werden, beträgt die bevorzugte Ce- und Pr-Ionenkonzentration
jeweils 15 Atomprozent der kationischen Sr-Spezies.
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Die
Gd und Tb Ionenkonzentration kann jeweils von größer als Null bis 50 Mol- oder
Atomprozent der gesamten Sr Ionenkonzentration reichen. Der bevorzugte
Gd- und Tb-Ionenkonzentrationsbereich
ist jeweils 5 bis 15 Atomprozent und die bevorzugte Gd- und Tb-Ionenkonzentration
ist jeweils 10 Atomprozent der kationischen Sr-Spezies.
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Die
Konzentrationen von Mg, Ce, Pr, Gd und Tb-Ionen im bevorzugten Material
der vorliegenden Erfindung kann durch die folgende Formel ausgedrückt werden:
(Sr1-m-q-r-tCemPrqGdrTbt)(Al12-e-gMgeMng)O19 worin 0 ≤ m ≤ 1; 0 ≤ q ≤ 1; 0 < r ≤ 0,5; 0 ≤ t ≤ 0,5; 0 ≤ e ≤ 0,5 und 0 < g ≤ 0,5. Ein
bevorzugtes Material der vorliegenden Erfindung enthält nicht-Null-Konzentrationen
von Mg, Ce, Pr, Gd und Tb-Ionen. Das Material der vorliegenden Erfindung
enthält
nicht-Null Konzentrationen von Ce und/oder Pr-Ionen. Eine weitere
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
nicht-Null Konzentrationen von Ce und Gd und Tb-Ionen. Noch ein weiteres
bevorzugtes Material der vorliegenden Erfindung enthält nicht-Null
Konzentrationen von Pr und Gd und Tb-Ionen. Drei spezielle bevorzugte
Materialien der vorliegenden Erfindung sind:
- 1)
(Sr0,5Ce0,3Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19,
- 2) (Sr0,5Ce0,15Pr0,15Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19, und
- 3) (Sr0,5Ce0,15Pr0,15Gd0,1Tb0,1)(Al11,75Mn0,25)O19.
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Das
oben beschriebene lumineszente Material kann in vielen verschiedenen
Anwendungen eingesetzt werden. Zum Beispiel kann das Material als
Leuchtstoff in einer Lampe, einer Kathodenstrahlröhre, einer
Plasmaanzeige-Einrichtung oder einer Flüssigkristallanzeige verwendet
werden. Das Material kann auch als Szintillator in einem elektromagnetischen
Kalorimeter, in einer Gammastrahlenkamera, einem Computertomographenscanner
oder in einem Laser verwendet werden. Diese Verwendungen sind als
beispielhaft und als nicht erschöpfend
gedacht.
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Der
Leuchtstoff kann in einer Lampe benutzt werden. Z.B. kann der Leuchtstoff
in einer linearen Fluoreszenzlampe verwendet werden, wie zum Beispiel
in der 2 gezeigt. Eine Fluoreszenzlampe umfasst einen
Kolben 1, der mit einem Gas gefüllt ist, den Leuchtstoff 2,
der auf der inneren Oberfläche
des Kolbens 1 gebildet ist, mehrfache Kathoden oder Gasentladungselektroden 3 und
einen Lampensockel oder Basis 4. Alternativ kann der Leuchtstoff 2 auf
der Außenoberfläche des
Kolbens 1 beschichtet sein, oder auf einer separaten Hülle, die
das Gas enthält.
Der Kolben 1 ist vorzugsweise aus Glas hergestellt. Andere
geeignete transparente Materialien können ebenso verwendet werden.
Das Gas, wie Quecksilber, emittiert Strahlung (d.h. Ultraviolettstrahlung)
wenn ein Potential durch den Sockel 4 auf die Kathode 3 angelegt
wird. Der Leuchtstoff 2 absorbiert die einfallende UV-Strahlung
aus dem Gas und emittiert grünes
Licht.
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Der
Leuchtstoff kann in einer Kathodenstrahlröhre (CRT) verwendet werden.
Z.B. kann der Leuchtstoff in einer CRT verwendet werden, die zur
Verwendung für
ein Fernsehbild angepasst ist, wie z.B. in der 3 gezeigt.
Die CRT enthält
mindestens eine, und vorzugsweise drei Elektronenkanone(n) 5,
mindestens einen Elektronenstrahlablenker 6, eine Anode 7 und
einen Abbildungsschirm 10 und den auf der Innenseite des Schirms
beschichteten Leuchtstoff 2. Die CRT arbeitet durch Emittieren
eines Elektronenstrahls 8 aus der Kanone 5. Der
Strahl 8 wird durch die Anode 7 auf den Leuchtstoff 2 gezogen.
Die Ablenker 6 kontrollieren die Position des Strahls 8 auf
dem Leuchtstoff 2. Der Teil des Leuchstoffs 2,
der den einfallenden Elektronenstrahl 8 absorbiert, emittiert
grünes
Licht 9 durch den Schirm 10. Alternativ kann die
CRT eine Kathodenanordnung umfassen, wie z.B. in der 4 gezeigt.
Die CRT umfasst eine Anordnung von Spindt-Kathoden 11 (zur
Klarheit ist nur eine Kathode gezeigt). Wenn ein Steuerstrom (nicht
gezeigt) ein Potential an einer bestimmten Kathode 11 angelegt,
emittiert sie einen Elektronenstrahl 8 in Richtung des
Leuchtstoffs 2. Der Leuchtstoff 2 überführt den
Elektronenstrahl 8 in einer Emission grünen Lichts 9.
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Der
Leuchtstoff kann in einem Flüssigkristallanzeige
(LCD) verwendet werden, wie z.B. der in der 5 gezeigten.
Das LCD umfasst ein transparentes Substrat 12, eine Lichtquelle 13,
eine Anordnung mehrfacher Steuerungstransistoren 14, 15,
wie z.B. Dünnfilmtransistoren
(zur Klarheit sind nur zwei gezeigt), eine transparente Elektrode 16, 17 in
elektrischem Kontakt mit jedem Transistor, Flüssigkristallmaterial 18,
ein transparentes Gegensubstrat 19, den auf dem Gegensubstrat 19 über der
Elektrode 16 gebildeten grün emittierenden Leuchtstoff 2,
einen weiteren auf dem Gegensubstrat 19 über der
Elektrode 17 gebildeten Leuchtstoff 20, einen
transparenten Displayschirm 21 und ein opakes Gehäuse 22.
Wenn der Transistor 14 angeschaltet wird, gibt die Elektrode 16 ein
Potential auf das Flüssigkristallmaterial 18 direkt über der
Elektrode 16. Das angelegte Potential erzwingt, dass das
Flüssigkristallmaterial 18 über der
Elektrode 16 transparent wird. Das Flüssigkristallmaterial bleibt über der
Elektrode 17 opak, wenn kein Potential aus dem Transistor 15 auf die
Elektrode 17 angelegt wird. Das Licht aus der Lampe 13 kann
nun durch den transparenten Teil des Flüssigkristallmaterials 18 dringen,
um den Leuchtstoff 2 zu erreichen. Der Leuchtstoff 2 absorbiert
das Licht aus der Lampe 13 und emittiert grünes Licht
durch den Schirm 21. Ein Bild kann auf dem Schirm 21 gebildet
werden, indem man die Transmission von Licht aus der Lampe 13 auf
verschiedene gefärbte
Leuchtstoffe 2, 20 durch das Flüssigkristallmaterial
kontrolliert. Der Leuchtstoff 2 kann alternativ über dem
Gegensubstrat 19 oder auf der innenseitigen Oberfläche des
Schirms 21 gebildet sein.
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Der
Leuchtstoff kann in einer Plasmaanzeige-Einrichtung verwendet werden,
wie z.B. derjenigen, die in der 6 gezeigt
ist. Die Plasmaanzeige-Einrichtung umfasst einen transparenten Anzeigeschirm 21,
ein opakes Gehäuse 22,
eine Gashülle 23,
eine Anordnung Gasentladungselektroden 24 (zur Klarheit
ist nur eine Elektrode gezeigt) und eine Steuervorrichtung 25,
wie z.B. einen Transistor. Der Leuchtstoff 2 kann auf der
inneren oder äußeren Oberfläche der
Gashülle 23 oder
der inneren Oberfläche
des Schirms 21 gebildet sein. Wenn die Steuervorrichtung 25 ein
Potential auf die Elektrode 24 legt, erzeugt die Elektrode 24 eine
lokalisierte Plasmaentladung in dem Gas, das in der Hülle 23 enthalten
ist. Das lokalisierte Plasma emittiert UV Strahlung, die durch einen
benachbarten Teil des Leuchtstoffs 2 absorbiert wird. Der
bestrahlte Teil des Leuchtstoffs 2 emittiert dann grünes Licht
durch den Schirm 21. Ein Bild kann auf dem Schirm 21 gebildet
werden, indem man das Anlegen des Potentials auf verschiedene Elektroden 24 der
Elektrodenanordnung steuert.
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Der
Szintillator der vorliegenden Erfindung kann in einem Computertomographen
(CT)-Scannersystem
verwendet werden, wie z.B. in der 7 gezeigt.
Das CT Scannersystem wird verwendet, um Querschnittsbilder des menschlichen
Körpers
zu erhalten. In einem CT Scannersystem rotiert eine Röntgenquelle, wie
eine Röntgenröhre 41,
in einem Kreis über
dem Patienten 43. Ein Röntgendetektor 42 ist
auf der gegenüberliegenden
Seite des Patienten 43 platziert. Der Detektor 42 rotiert
synchron mit der Röntgenquelle über dem Perimeter
des Kreises. Der Detektor umfasst den Szintillator, der optisch
an eine Photodiode oder einen anderen Typ Photodetektor gekoppelt
ist. Alternativ kann der Detektor 42 den Leuchtstoff auf
einem transparenten Substrat beschichtet und optisch an eine Photodiode
oder einen anderen Typ Photodetektor gekoppelt umfassen.
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Alternativ
kann der Szintillator einen Laserkristall umfassen, wie z.B. in
der 8 gezeigt. Der Laser umfasst ein Gehäuse 51,
den Szintillatorkristall 52 und eine Lichtquelle, wie z.B.
eine Lampe 53. Ein Potential wird an den Kristall 52 durch
Elektroden von einer Spannungsquelle 54 angelegt. Der Kristall 52 emittiert
kohärente
grüne Strahlung
durch die Apertur 55, während
der Kristall durch die Lichtquelle 53 bestrahlt wird, und ein
Potential wird von der Spannungsquelle 54 angelegt. Der
Laser kann wahlweise einen Vollspiegel 56 und einen Halbspiegel 57 enthalten,
zur Verstärkung
der kohärenten
Lichtamplitude durch Rück-
und Vorwärtsreflexion
des Lichts zwischen den Spiegeln. Alternativ kann der Laserkristall 52 gespalten
und/oder verarbeitet sein, um eine Vollspiegeloberfläche auf
der Rückseite
des Kristalls zu bilden und eine Teilspiegeloberfläche auf
der Frontoberfläche
des Kristalls 52, das die Apertur 55 gegenüber liegt.
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Der
Szintillator kann auch als Gammastrahlenkamera oder als elektromagenetisches
Kalorimeter verwendet werden. In einer Gammastrahlenkamera absorbiert
der Szintillator Gammastrahlen und emittiert grünes Licht, um einen Film zu
belichten. In einem elektromagnetischen Kalorimeter absorbiert der
Szintillator hochenergetische einfallende Strahlung, wie Gammastrahlen,
die durch ein Teleskop gesammelt werden, oder Positronen, die durch
eine Positronenquelle emittiert werden, und emittiert grünes Licht.
Einfallende Strahlung von einer entfernten Strahlungsquelle tritt
in das Gehäuse
durch eine Apertur in dem Gehäuse
ein. Bei diesen Anwendungen kann die Apertur die Quelle einfallender
Strahlung für
den Szintillator betrachtet werden. Natürlich können der Leuchtstoff und der
Szintillator in anderen Anwendungen als den oben beschriebenen verwendet
werden.
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Der
Leuchtstoff kann durch jedes keramische Pulververfahren hergestellt
werden, wie z.B. ein Flüssigphasen
(flux) Verfahren oder ein Festphasenverfahren. Vorzugsweise umfasst
das Verfahren zur Herstellung des Leuchtstoffs die nachfolgenden
Schritte. Als erstes werden die Verbindungen des Leuchtstoffmaterials
in einem Tiegel oder einem anderen geeigneten Behälter gemischt,
wie einer Kugelmühle.
Zum Beispiel können
die Ausgangsmaterialien unter Verwendung einer Kugelmühle mit
ZrO2 oder Yttrium-gehärtetem
Zirkonoxid-Mahlmedium vermischt werden. Die bevorzugten Leuchtstoff-Ausgangsverbindungen
umfassen Oxide, Carbonate, Hydroxide, Nitrate oder Oxalate der Metallbestandteile.
Z.B. können
zur Bildung von (Sr1-m-q-r-tCemPrqGdrTbt)(Al12-e- gMgeMng)O19 Strontiumcarbonat (SrCO3),
Aluminumoxid (Alumina, Al2O3)
oder Aluminumhydroxid (Al(OH)3), Präsodymiumoxid
(Pr6O11), Ceroxid
(Ce2O), Gadoliniumoxid (Gd2O3), Terbiumoxid (Tb4O7), Magnesiumcarbonat (MgCO3)
oder Magnesiumoxid (MgO), und Manganoxid oder -carbonat (MnCO3) in dem Tiegel oder der Kugelmühle vermischt
werden.
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Die
vermischten Materialien werden dann in reduzierender Atmosphäre für 5–15 Stunden
bei 1400 bis 1600°C,
vorzugsweise für
10 Stunden bei 1500°C
gebrannt, um das Material zu sintern. Die reduzierende Atmosphäre kann
Formiergas (2 Prozent Wasserstoff und 98 Prozent Stickstoff) enthalten.
Vorzugsweise enthalten die Ausgangsmaterialien auch ein Flussmittel,
das die Reaktion der Ausgangsmaterialien während des Brennschritts befördert, um
den keramischen Leuchtstoff zu bilden. Vorzugsweise umfasst das
Flussmittel eine Halogenverbindung, wie eine Fluorid- oder Chloridverbindung.
Die bevorzugten Halogenverbindungen umfassen Magnesium-, Aluminium-
oder Strontiumfluorid oder Magnesium-, Strontium-, Mangan- oder
Ammoniumchlorid. Jedoch kann der Leuchtstoff ohne Zugabe eines Flussmittels
gebrannt werden. Die gebrannte Mischung wird dann auf das Substrat
beschichtet, wie einen Anzeigeschirm oder einen Lampenkolben. Vorzugsweise
wird eine Suspension aus den Mischungspartikeln und einer Flüssigkeit
verwendet, um das Substrat zu beschichten.
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Der
Szintillator kann mit jedem Kristallwachstumsverfahren hergestellt
werden. Vorzugsweise wird der Szintillator entweder durch das Bridgeman-Stockbarger-Verfahren
oder durch das Czochralski-Verfahren hergestellt. Ein Schema des
Bridgeman-Stockbarger-Kristallwachstumsverfahrens
ist in der 9 gezeigt. Ein festes Material
gemäß den Ansprüchen wird
in Kontakt mit einem Einkristallkeim 61 in einem Gehäuse oder Behälter platziert.
Der Keimkristall 61 kann das Material gemäß Anspruch
1 oder ein anderes Material mit Magnetoplumbit-Kristallstruktur
enthalten. Das feste Material wird dann in einer Hochtemperaturzone 62 platziert. Die
Hochtemperaturzone kann einen Widerstands- oder Lampenheizer umfassen.
Der Heizer kann eine Block- oder Streifenform haben, die nur einen
Teil des festen Materials schmilzt, oder er kann ein Ofen sein,
der das gesamte feste Material zur Bildung einer Schmelzregion 64 schmilzt.
Der Keimkristall 61 und die Schmelzregion 64 werden
dann in eine Niedertemperaturzone 63 bewegt. Wenn die Hochtemperaturzone 62 einen
blockförmigen
Heizer umfasst, umfasst die Niedertemperaturzone 63 die
vom Heizer entfernte Fläche.
Wenn die Hochtemperaturzone 62 einen Ofen umfasst, kann
die Niedertemperaturzone 63 eine Fläche außerhalb des Ofens sein oder
ein zweiter Ofen, der auf eine niedrigere Temperatur eingestellt
ist als der erste Ofen. Die zwei Öfen sind vorzugsweise durch
ein Isoliermaterial 65 getrennt. Wenn die Schmelzregion 64 die
Niedertemperaturzone erreicht, verfestigt sie sich als Einkristall 66,
der das gleiche Gitter und Orientierung aufweist wie der Keimkristall 61.
Der Keimkristall und das feste Material können relativ zu einem stationären Heizer
oder Ofen bewegt werden. Alternativ kann der Heizer oder Ofen relativ
zu einem stationären
Keimkristall 61 bewegt werden. Die relative Bewegung kann
vertikal, horizontal oder in jede andere Richtung sein.
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Ein
Schema des Czochralski-Kristallwachstumsverfahrens ist in der 10 gezeigt.
Die Ausgangsmaterialien, umfassend Strontium, Aluminium, Sauerstoff,
Mangan, optional Magnesium, Gadolinium und Terbium, Cer und/oder
Präsodymium,
werden in einem Tiegel 71 platziert und zur Bildung einer
reaktiven Schmelze 72 erhitzt. Der Tiegel ist in einem
Gehäuse
lokalisiert, wie einer Quarzröhre 73,
und wird durch R. F. oder Widerstandsheizer 74 erhitzt.
Die Schmelztemperatur wird durch ein Thermoelement 75 bestimmt.
Ein Einkristallkeim 76, befestigt an einem Keimkristallhalter 77,
wird in die Schmelze herabgelassen (die Schmelze ist die Hochtemperaturzone).
Wenn der Keimkristall 76 entlang seiner Achse rotiert und
aus der Schmelze 72 gehoben wird, bildet sich unterhalb
des Keimkristalls eine Einkristall-Szintillator-Kristallkugel 78.
Die Größe der Kristallkugel 78 wächst wenn
der Keimkristall 76 weiter weg von der Schmelze 72 in
Richtung der Niedertemperaturzone über den Heizern 74 gehoben
wird. Die Kugel wird dann geschnitten und zu Szintillatorkristallen
poliert.
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SPEZIELLES
BEISPIEL
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Ein
(Sr0,5Ce0,3Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19 Leuchtstoff
wurde nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Stöchiometrische
Mengen Oxid- und Carbonat-Ausgangsmaterialien (SrCO3,
Gd2O3, CeO2, Tb4O7,
Al2O3, MnCO3 und MgO) wurden gut vermischt und bei 1000°C für fünf Stunden
unter leicht reduzierender Atmosphäre (97% N2 und
2% H2 Formiergas) gebrannt. Das teilweise
reagierte Material wurde nach Abkühlen auf Raumtemperatur unter
der gleichen reduzierenden Atmosphäre wieder zerkleinert. Das
wieder zerkleinerte Material wurde unter der gleichen reduzierenden
Atmosphäre
wieder auf 1550°C
erhitzt. Der resultierende Leuchtstoff lumineszierte hellgrün unter
kurzwelliger UV-Anregung. Aluminium- oder Magnesiumfluorid-Flussmittel
können
den Ausgangsmaterialien ebenso zugegeben werden, um die Reaktion
zwischen den Ausgangsmaterialien zu befördern.
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Der
(Sr0,5Ce0,3Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19 Leuchtstoff
der vorliegenden Erfindung und ein Zn2SiO4:Mn2+ Leuchtstoff
nach dem Stand der Technik wurden mit 254 nm einfallender Strahlung
bestrahlt und ihre Emissionsspektren wurden mit einem Spektrometer
gemessen. Die Spektren sind in der 11 gezeigt. Der
(Sr0,5Ce0,3Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19 Leuchtstoff
zeigte eine maximale Emissionswellenlänge von 517 nm. Diese Wellenlänge im grünen Spektralbereich
ist nur 6 nm entfernt von der maximalen Zn2SiO4:Mn2+ Emissionswellenlänge von
523 nm.
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Die
Farbkoordinaten des (Sr0,5Ce0,3Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19 Leuchtstoffs
und des Zn2SiO4:Mn2+ Leuchtstoffs nach dem Stand der Technik
sind in der unteren Tabelle beschrieben und graphisch auf der CIE Farbtafel
in der 12 gezeigt.
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Die
Farbtafelkoordinaten x und y sind in der Leuchtstofftechnik bekannt
und z.B. definiert in einem Textbuch von K. H. Butler, "Fluorescent Lamp
Phosphors, Technology and Theory" (Penn.
State U. Press 1980), S. 98–107.
Die durchgezogene Kurve in dem Diagramm zeigt die monochromatische
Emissionswellenlänge
entsprechend bestimmten x und y Koordinaten. Wie in der 12 zu
sehen, besitzt der (Sr0,5Ce0,3Gd0,1Tb0,1)(Al11,5Mg0,25Mn0,25)O19 Leuchtstoff
(ausgefüllter
Kreis 81), der eine Peakemissionswellenlänge im grünen Bereich
hat, eine gesättigtere
Grünlumineszenz
als der Zn2SiO4:Mn2+Leuchtstoff nach dem Stand der Technik
(offener Kreis 82), der eine Peakemissionswellenlänge im grün-gelben
Bereich hat. Weiterhin haben die beiden Leuchtstoffe eine äquivalente
absolute Quantenausbeute. Daher kann der Leuchtstoff nach Anspruch
1 den Zn2SiO4:Mn2+ Leuchtstoff in nahezu allen Anwendungen
ersetzen. Es versteht sich, dass das obige Beispiel nur mehr zur
Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung gedacht ist und nicht
als Beschränkung
des Schutzbereichs der Ansprüche
anzusehen ist.
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Zur
Vollständigkeit
sind verschiedene Aspekte der Erfindung in den nachfolgenden nummerierten
Sätzen
dargelegt.