-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen anisotrop elektrisch
leitenden Film, der nur entlang seiner Dickerichtung elektrisch
leitend ist, und insbesondere auf einen anisotrop elektrisch leitenden
Film, der zwischen Schaltkreisen angebracht ist, die miteinander
verbunden werden, wenn der Film erwärmt und Druck auf ihn ausgeübt wird.
Der anisotrop elektrisch leitende Film macht außerdem die Schaltkreise aufgrund
in ihm enthaltener elektrisch leitender Teilchen leitfähig.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Der
anisotrop elektrisch leitender Film besteht aus einem Klebstoff,
in dem elektrisch leitende Teilchen dispergiert sind, und ist entlang
seiner Dickerichtung elektrisch leitend, wenn Druck auf die Dicke
ausgeübt wird.
Der anisotrop elektrisch leitende Film ist zwischen einander gegenüber liegenden
Schaltkreisen angebracht; wenn er erwärmt und Druck auf ihn ausgeübt wird,
werden die Schaltkreise miteinander verbunden und elektrisch leitfähig gemacht.
Der elektrisch leitende Film ist nur entlang seiner Dickerichtung
elektrisch leitend.
-
Der
anisotrop elektrisch leitende Film kann für die Verbindung einer flexiblen
Leiterplatte oder TAB mit einem ITO-Anschluss auf einer Glasgrundplatte
einer Flüssigkristallschalttafel
verwendet werden. Der anisotrop elektrisch leitende Film bildet
zwischen den verschiedenen Anschlüssen eine anisotrop elektrisch
leitende Schicht, um die Anschlüsse
physisch zu verkleben und elektrisch miteinander zu verbinden.
-
Herkömmliche
anisotrop elektrisch leitende Filme umfassen im Allgemeinen einen
Klebstoff, der hauptsächlich
aus einem Epoxid- oder Phenolharz und einem Härtungsmittel sowie in dem Klebstoff
dispergierten elektrisch leitenden Teilchen besteht; dafür wird vor
allem ein wärmehärtbarer
Einkomponentenklebstoff verwendet. Zwar wurden Versuche unternommen,
die Haftfestigkeit des anisotrop elektrisch leitenden Films zu verbessern,
damit die Verbindung zwischen den Schaltkreisen bei hoher Temperatur
und hoher Feuchtigkeit stabil zuverlässig ist, doch herkömmliche
anisotrop elektrisch leitende Filme aus einem Epoxid- oder Phenolharz
verfügen
nicht über
ausreichend Haftfestigkeit, Einsetzbarkeit bzw. Beständigkeit
gegenüber Feuchtigkeit
und Wärme.
-
Die
japanische Patenveröffentlichung
H10-338860A offenbart einen anisotrop elektrisch leitenden Film
aus einem unter Wärme
und Licht aushärtenden
Klebstoff, der hauptsächlich
aus einem durch Acetalisierung von Polyvinylalkohol gewonnenen polycetalierten
Harz besteht. Der anisotrop elektrisch leitende Film verfügt über eine
große
Haftfestigkeit, eine gute Einsetzbarkeit sowie eine hohe Beständigkeit
gegenüber
Feuchtigkeit und Wärme.
-
Bislang
wurden Flüssigkristallfilme,
deren Grundmaterial ein Kunststofffilm wie z.B. Polyethylenterephthalat
(PET) ist, mit Hilfe anisotrop elektrisch leitender Filme miteinander
verbunden.
-
Wird
der anisotrop elektrisch leitende Film zum Verkleben eines Flüssigkristallfilms
eingesetzt, muss der anisotrop elektrisch leitende Film so an dem
Flüssigkristallfilm
haften, dass die höchste
Temperatur während
des Verklebens die Wärmebeständigkeitstemperatur
des Flüssigkristallfilms
nicht überschreitet.
Die Wärmebeständigkeitstemperatur
des Flüssigkristallfilms
liegt jedoch für
gewöhnlich
unter der Temperatur von 150 bis 200°C, auf die der anisotrop elektrisch
leitende Film für
gewöhnlich
während
des Verklebens erwärmt wird. Daher
kann der Flüssigkristallfilm
brechen, wenn der anisotrop elektrisch leitende Film bei einer Temperatur zwischen
150 und 200°C
an dem Flüssigkristallfilm
haftet.
-
Haftet
der anisotrop elektrisch leitende Film bei einer niedrigeren Temperatur
als der Wärmebeständigkeitstemperatur
des Flüssigkristallfilms
an dem Flüssigkristallfilm,
wird dem anisotrop elektrisch leitenden Film nicht genügend Wärme zugeführt, um
zu haften, auszuhärten
oder zu fließen,
wodurch seine Haft- und Leitfähigkeitseigenschaften
unzureichend sind.
-
Daher
sollte ein anisotrop elektrisch leitender Film an Polymerfilmen
niedriger Wärmebeständigkeitstemperatur
fest haften, damit er auch dann ausreichend elektrisch leitend ist,
wenn beide Filme bei niedriger Temperatur und über einen kurzen Zeitraum verklebt
werden. Der anisotrop elektrisch leitende Film sollte auch an einer
Leiterplatte oder einem IC-Chip bei niedriger Temperatur und über einen
kurzen Zeitraum haften, um Wärmeausdehnung
und -schrumpfung der Leiterplatte bzw. des IC-Chips zu reduzieren.
-
Die
japanische Patentveröffentlichung
H10-338844A offenbart einen anisotrop elektrisch leitenden Film
aus einem durch Wärme
oder Licht aushärtenden
Klebstoff, der hauptsächlich
aus einem durch Polymerisation von Acrylmonomeren und/oder Methacrylmonomeren
gewonnenen (Meth)acrylharz besteht.
-
Wird
der anisotrop elektrisch leitende Film zur Verbindung einer flexiblen
Leiterplatte mit einem ITO-Anschluss auf der Grundplatte einer Flüssigkristallschalttafel
verwendet, muss der anisotrop elektrisch leitende Film aus den folgenden
Gründen
an ITO und Silica (SiOx) fest haften. Erstens
wird der ITO-Anschluss auf einer Glasgrundplatte der Flüssigkristallschalttafel
mittels eines Dampfabscheidungsverfahrens, eines Spritzverfahrens,
eines Ionplating-Verfahrens, eines chemischen Dampfabscheidungsverfahrens
und dergleichen gebildet. Zweitens besteht die Grundplatte der Flüssigkristallschalttafel
bislang zum Zwecke der Gewichts- bzw. Dickereduktion der Grundplatte
aus Polyimid oder Polyethylenterephthalat (PET).
-
In
diesem Fall wird die gesamte Oberfläche der Grundplatte vor dem
Auftragen des ITO zur Bildung eines ITO-Films mit einer guten Haftung
an einer Harzbasis aus Polyimid, PET oder dergleichen mit einer
SiOx-Schicht (z.B. SiO2)
beschichtet; auf diese Weise soll die ITO-Schicht auf der SiOx-Schicht entstehen. Die ITO-Schicht auf
der SiOx-Schicht wird geätzt, so dass der ITO-Anschluss
auf der SiOx-Schicht entsteht. Daher muss
der für
das Verkleben der Grundplatte verwendete anisotrop elektrisch leitende
Film an ITO und SiOx stark haften, da der
ITO-Anschluss auf der SiOx-Schicht ausgebildet
wird.
-
Der
herkömmliche
anisotrop elektrisch leitende Film haftet jedoch weder an ITO noch
an SiOx besonders stark; es besteht daher
der Wunsch nach einer Verbesserung der Hafteigenschaften.
-
Es
besteht nach wie vor das Problem, dass sich die Grundplatte infolge
der auf den anisotrop elektrisch leitenden Film einwirkenden Wärme bzw.
des darauf ausgeübten
Druckes ausdehnt, da der Abstand der Elektroden auf der Grundplatte
zum Zwecke der Implementierung dicht beieinander liegender Schaltkreise
geringer ist. Außerdem
besteht das Problem einer Beschädigung
der Grundplatte infolge der auf den anisotrop elektrisch leitenden
Film einwirkenden Wärme
bzw. des darauf ausgeübten
Druckes, da die Grundplatte aus einem Material besteht, das zum
Zwecke der Reduzierung von Gewicht und Produktionskosten gegenüber Wärme und
Druck wenig beständig
ist. Daher wurden anisotrop elektrisch leitende Filme aus Materialien
vom Radikalreaktionstyp entwickelt, die bei einer niedrigeren Temperatur
und einem niedrigerem Druck, als dies bei herkömmlichen anisotrop elektrisch
leitenden Epoxid- bzw. Phenolfilmen der Fall ist, an der Grundplatte
haften.
-
Wird
die Reaktionsgeschwindigkeit des Klebstoffes zum Zwecke der Senkung
der auf den Klebstoff vom Radikalreaktionstyp einwirkenden Wärme und
des darauf ausgeübten
Drucks jedoch übermäßig gesteigert,
verliert der Klebstoff seine Fließfähigkeit und härtet aus,
bevor die darin enthaltenen elektrisch leitenden Teilchen mit den
Elektroden in Kontakt kommen, so dass nicht ausreichend elektrische
Leitfähigkeit
erzeugt wird. Weiterhin wird die Haftfestigkeit des Klebstoffes
vom Radikalreaktionstyp unzulässig
gesenkt, wenn der Klebstoff aushärtet,
bevor er die Oberfläche
der Grundplatte ausreichend benetzt.
-
Die
EP-A-0883329 offenbart einen anisotropen leitenden Film, der einen
Klebstoff mit darin dispergierten leitfähigen Teilchen umfasst. Der
Klebstoff ist ein unter Wärme
oder Licht aushärtender
Klebstoff, der als Hauptkomponente mindestens (a) ein durch Acetalierung
eines Polyvinylalkohols gewonnenes Polymer, (b) eine eine Allylgruppe
enthaltende Verbindung, (c) ein eine Acryloxygruppe oder Methacryloxygruppe
enthaltendes Monomer und (d) ein durch Polymerisation eines Acrylmonomers
und/oder Methacrylmonomers gewonnenes Polymer enthält.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen anisotrop elektrisch
leitenden Film mit großer
Haftfestigkeit und großer
Leitfähigkeit
selbst bei Erwärmung
des anisotrop elektrisch leitenden Films auf eine Temperatur von
nicht mehr als 130°C über einen
kurzen Zeitraum zum Verkleben bereitzustellen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt dementsprechend einen anisotrop elektrisch
leitenden Film bereit, der einen Klebstoff umfasst, in dem elektrisch
leitfähige
Teilchen dispergiert sind. Der Klebstoff besteht aus einer wärmehärtbaren Harzzusammensetzung,
die ein Grundharz, mindestens eine reaktive Verbindung, mindestens
ein organisches Peroxid, mindestens einen Reaktionsbeschleuniger
und die elektrisch leitfähigen
Teilchen einschließt.
Das Grundharz ist ein polyacetaliertes Harz, das durch Acetalierung
eines Polyvinylalkohols gewonnen wird. Die reaktive Verbindung ist
mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus eine Acryloxygruppe tragenden Verbindungen, eine Methacryloxygruppe
tragenden Verbindungen und eine Epoxygruppe tragenden Verbindungen;
der Reaktionsbeschleuniger ist eine Verbindung, die über mindestens
eine radikal-reaktive Gruppe und eine alkali-reaktive Gruppe als
endständige
Gruppen verfügt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die technische Wirkung bereit, dass
polyacetaliertes Harz bei niedriger Temperatur zu einer Haftreaktion
angeregt wird und dadurch, dass es den Reaktionsbeschleuniger enthält, der über die
radikal-reaktive Gruppe und die alkali-reaktive Gruppe als endständige Gruppen
verfügt,
eine große Haftfestigkeit
aufweist.
-
Die
wärmehärtbare Harzzusammensetzung
schließt
vorzugsweise mindestens einen Reaktionsbeschleuniger in einer Menge
von 0,5 bis 50 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes
ein. Der Reaktionsbeschleuniger verfügt vorzugsweise über eine
Acryloxygruppe oder Methacryloxygruppe als radikal-reaktive Gruppe
und über
eine Carboxylgruppe oder Säurehydroxylgruppe
als alkali-reaktive Gruppe, bei der es sich um mindestens eine Verbindung
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Acrylsäure, 2-Acryloyloxyethylbernsteinsäure, 2-Acryloyloxyethylphthalsäure, 2-Acryloyloxyethylhexahydrophthalsäure, Methacrylsäure, 2-Methacryloyloxyethylbernsteinsäure und
2-Methacryloyloxyethylhexahydrophthalsäure handelt.
-
Weiterhin
schließt
die wärmehärtbare Harzzusammensetzung
vorzugsweise die reaktive Verbindung in einer Menge von 0,5 bis
80 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes ein.
-
Das
organische Peroxid ist vorzugsweise ein bei niedriger Temperatur
abbaubares organisches Peroxid mit einer 10 Stunden-Halbwertstemperatur
von nicht mehr als 80°C.
Die wärmehärtbare Harzzusammensetzung
schließt
das organische Peroxid vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 10
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes ein.
-
Der
Anteil der Acetalgruppen des als Grundharz verwendeten polyacetalierten
Harzes kann 30 Molprozent oder mehr betragen.
-
Die
wärmehärtbare Harzzusammensetzung
schließt
vorzugsweise ein Silankopplungsmittel in einer Menge von 0,01 bis
5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes ein.
-
Der
anisotrop elektrisch leitende Film befindet sich vorzugsweise zwischen
einander gegenüber
liegenden Schaltkreisen und verbindet die Schaltkreise nach Einwirkung
von Wärme
und Ausübung
von Druck elektrisch, aber auch physisch miteinander. Der anisotrop
elektrisch leitende Film wird vorzugsweise während des Verklebens bei einer
Temperatur von nicht mehr als 130°C
erwärmt.
-
Der
erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film besitzt folgende Vorteile:
- 1. Der anisotrop elektrisch leitende Film haftet an Objekten,
die bei niedriger Temperatur miteinander verklebt werden sollen,
wobei der Film die Objekte mit geringer Hochtemperaturbeständigkeit
verklebt und hervorragend elektrisch leitfähig macht, ohne dass sie zerbrechen.
- 2. Der anisotrop elektrisch leitende Film verfügt über eine
gute Beständigkeit
gegenüber
Feuchtigkeit und Wärme,
so dass der Film auch nach einem langen Zeitraum bei hoher Temperatur
und Feuchtigkeit noch gute anisotrope elektrische Leitfähigkeitseigenschaften
besitzt.
- 3. Der anisotrop elektrisch leitende Film kann gut repariert
werden.
- 4. Der anisotrop elektrisch leitende Film verfügt über eine
hohe Transparenz.
- 5. Der anisotrop elektrisch leitende Film ist stabiler und haftet
besser als herkömmliche
Filme.
- 6. Der anisotrop elektrisch leitende Film verfügt über eine
gute Lichtdurchlässigkeit,
da der Film einen Film aus transparenten Polymeren umfasst, so dass
der Film gut bei Positionierungselektroden eingesetzt werden kann.
- 7. Die herkömmlichen
anisotrop elektrisch leitenden Filme vom Epoxidtyp oder dergleichen
müssen
auf 150°C
oder mehr erwärmt
werden, der erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film jedoch haftet bei einer Temperatur von
nicht mehr als 130°C,
insbesondere nicht mehr als 100°C.
Wenn dem Film die Eigenschaft des Aushärtens unter ultraviolettem
Licht verliehen wird, haftet der anisotrop elektrisch leitende Film
bei einer noch niedrigeren Temperatur an den Objekten.
- 8. Die herkömmlichen
anisotrop elektrisch leitenden Filme vom Epoxid- und Phenoltyp sind
nur schwer vorübergehend
an der Elektrode zu befestigen und leicht abzulösen, da herkömmliche
Filme schlecht haften. Im Gegensatz dazu verfügt der erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film über
ausreichend Haftfestigkeit, um vorübergehend an der Elektrode
zu haften.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Nachfolgend
werden Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung näher
beschrieben.
-
Der erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film:
-
Erfindungsgemäß umfasst
das Grundharz eine wärmehärtbare Harzzusammensetzung,
deren Klebstoff aus einem polyacetalierten Harz besteht, das durch
Acetalierung eines Polyvinylalkohols gewonnen wird; das polyacetalierte
Harz verfügt
vorzugsweise über
Acetalgruppen in einer Menge von 30 Molprozent oder mehr. Beträgt der Acetalgruppenanteil
weniger als 30 Molprozent, kann die Feuchtigkeitsbeständigkeit
des anisotrop elektrisch leitenden Films geringer sein. Beispiele
für das
polyacetalierte Harz sind Polyvinylformalharz, Polyvinylbutyralharz
und dergleichen, insbesondere Polyvinylbutyralharz. Es kann im Handel
erhältliches
Polyvinylbutyralharz, z.B. „Denka
PVB 3000-1" und „Denka
PVB 2000-L" von
Denki Kagaku Kogyo Co. Ltd. verwendet werden.
-
Erfindungsgemäß wird mindestens
eine reaktive Verbindung (z.B. ein Monomer) mit einer Acryloxygruppe,
einer Methacryloxygruppe oder einer Epoxygruppe zur Verbesserung
und Einstellung der Eigenschaften (mechanische Festigkeit, Hafteigenschaften,
optische Eigenschaften, Wärmebeständigkeit,
Feuchtigkeitsbeständigkeit,
Wetterbeständigkeit,
Vernetzungsgeschwindigkeit usw.) des anisotrop elektrisch leitenden Films
verwendet. Die reaktive Verbindung kann ein Derivat von Acrylsäuren oder
Methacrylsäuren
sein, z.B. deren Ester oder Amid. Beispiele für eine Kohlenwasserstoffgruppe
des Esters sind Alkylgruppen wie z.B. Methyl, Ethyl, Dodecyl, Stearyl
und Lauryl, Cyclohexyl, Tetrahydrofurfuryl, Aminoethyl, 2-Hydroxyethyl,
3-Hydroxpropyl, 3-Chlor-2-hydroxypropyl und dergleichen. Der Ester
eines multifunktionellen Alkohols, z.B. Ethylenglycol, Triethylenglycol,
Polypropylenglycol, Polyethylenglycol, Trimethylolpropan und Pentaerythritol
kann ebenfalls verwendet werden. Als Amid wird typischerweise Diacetonacrylamid
verwendet. Als multifunktionelles Vernetzungsmittel kann der Acryl-
oder Methacrylester verwendet werden, z.B. Trimethylolpropan, Pentaerythritol
und Glycerin. Beispiele für
Verbindungen, die eine Epoxygruppe tragen, sind Triglycidyl-tris(2-hydroxyethyl)isocyanurat,
Neopentylglycoldiglycidylether, 1,6-Hexandioldiglycidylether, Allylglycidylether,
2-Ethylhexylglycidylether, Phenylglycidylether, Phenol (EO)5-glycidylether, p-t-Butylphenylglycidylether, Diglycidylesteradipat,
Diglycidylesterphthalat, Glycidylmethacrylat und Butylglycidylether.
Weiterhin können
auch Epoxygruppen tragende legierte Polymere eingesetzt werden.
-
Vorzugsweise
wird eine dieser reaktiven Verbindungen oder ein Gemisch aus mehr
als zwei dieser reaktiven Verbindungen in einer Menge von 0,5 bis
80 Gewichtsteilen, noch bevorzugter 0,5 bis 70 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteile des Grundharzes zugesetzt. Eine reaktive Verbindung
von mehr als 80 Gewichtsteilen würde
zu einer schlechten Formbarkeit bei der Herstellung des Klebstoffes
oder zu einer schlechten Einsetzbarkeit bei der Bildung der Klebstoffschicht
führen.
-
Erfindungsgemäß kann zum
Zwecke des Härtens
ein organisches Peroxid in der wärmehärtbaren Harzzusammensetzung
enthalten sein. Ein bei niedriger Temperatur abbaubares organisches
Peroxid mit einer 10 Stunden-Halbwertstemperatur von nicht mehr
als 80°C,
insbesondere von nicht mehr als 70°C wird bevorzugt. Zwar ist die
Untergrenze der 10 Stunden-Halbwertstemperatur
des bei niedriger Temperatur abbaubaren organischen Peroxids nicht
begrenzt, kann jedoch bei etwa 50°C
liegen. Beispiele für
solche organischen Peroxide sind Benzoylperoxid, Stearoylperoxid
und dergleichen.
-
Der
Anteil des oben genannten organischen Peroxids liegt vorzugsweise
bei 0,1 bis 10 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes.
-
Erfindungsgemäße kann
mindestens eine Verbindung mit einer radikal-reaktiven Gruppe und
einer alkali-reaktiven Gruppe an ihrem Ende als Reaktionsbeschleuniger
verwendet werden, um die Haftreaktion des Grundharzes bei niedriger
Temperatur auszulösen.
Der Reaktionsbeschleuniger besitzt vorzugsweise eine Acryloxygruppe
oder Methacryloxygruppe als radikal-reaktive Gruppe und eine Carboxylgruppe
oder Säurehydroxylgruppe
als alkali-reaktive Gruppe und ist vorzugsweise aus der Gruppe bestehend
aus Acrylsäure, 2-Acryloyloxyethylbernsteinsäure, 2-Acryloyloxyethylphthalsäure, 2-Acryloyloxyethylhexahydrophthalsäure, Methacrylsäure, 2-Methacryloyloxyethylbernsteinsäure und/oder
2-Methacryloyloxyethylhexahydrophthalsäure ausgewählt.
-
Der
Anteil des Reaktionsbeschleunigers liegt vorzugsweise bei 0,5 bis
50 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes, da eine
zu geringe Menge des Reaktionsbeschleunigers die Haftreaktivität bei niedriger
Temperatur nicht ausreichend verbessert, während eine zu große Menge
des Reaktionsbeschleunigers die dreidimensionale Vernetzungsdichte
senkt, so dass der anisotrop elektrisch leitende Film den Strom nicht
zuverlässig
leitet.
-
Die
erfindungsgemäßen anisotrop
elektrisch leitenden Filme werden vorzugsweise mit einem oder mehreren
Silankopplungsmitteln als Haftbeschleuniger versetzt. Als Silankopplungsmittel
wird vorzugsweise eine Substanz ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Vinyltriethoxysilan, Vinyl-tris(β-methoxyethoxy)silan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
Vinyltriacetoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltriethoxysilan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan,
Vinyltrichlorsilan, γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan
und N-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan
allein oder als Mischung von zwei oder mehr dieser Substanzen verwendet.
-
Es
reicht aus, wenn 0,01 bis 5 Gewichtsteile des Silankopplungsmittels
pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes dem anisotrop elektrisch leitenden
Film zugesetzt werden.
-
Die
wärmehärtbare Harzzusammensetzung
kann mit einem Kohlenwasserstoffharz versetzt werden, um die Bearbeitungs-
und Laminierungseigenschaften zu verbessern. Das Kohlenwasserstoffharz
kann ein natürliches
oder ein synthetisches Harz sein. Das natürliche Kohlenwasserstoffharz
kann Kolophonium, ein Kolophoniumderivat oder Terpenharz sein. Beispiele
für das
Kolophonium sind Balsamharz, Tallölharz und Baumharz. Das Kolophoniumderivat
kann hydriertes Kolophonium, disproportioniertes Kolophonium, polymerisiertes
Kolophonium, verestertes Kolophonium und metallisiertes Kolophonium
sein. Beispiele für
das Terpenharz sind Monoterpenharze wie z.B. α-Pinen, β-Pinen und dergleichen, sowie
Terpenphenolharze. Die anderen Beispiel für das natürliche Harz sind Dammar, Kopal
und Schellack. Das synthetische Harz kann ein Erdölharz, ein
Phenolharz oder ein Xylenharz sein. Beispiele für das Erdölharz sind aliphatische Harze,
aromatische Harze, cycloaliphatische Harze, Copolymerharze, hydrierte
Harze, reine Monomerharze und Cumaron-Inden-Harze. Beispiele für das Phenolharz
sind Alkylphenolharze und denaturierte Phenolharze. Beispiele für das Xylenharz
sind sogenannte Xylenharze und denaturierte Xylenharze.
-
Der
Anteil des Kohlenwasserstoffharzes ist nicht beschränkt, liegt
jedoch vorzugsweise bei 1 bis 200, insbesondere bei 5 bis 150 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile des Grundharzes.
-
Neben
den zuvor genannten Zusätzen
können
der wärmehärtbaren
Harzzusammensetzung ein Antialterungsmittel, ein Ultraviolettabsorptionsmittel,
Farbstoffe, Prozesshilfen oder dergleichen zugesetzt werden.
-
Erfindungsgemäß kann eine
Vielzahl elektrisch leitender Teilchen verwendet werden. Beispiele
für die elektrisch
leitenden Teilchen sind Metall- oder Legierungspulver von Kupfer,
Silber, Nickel, usw. sowie mit einem solchen Metall oder einer solchen
Legierung beschichtete Harz- oder Keramikteilchen. Die Form der
elektrisch leitenden Teilchen ist nicht beschränkt. Die elektrisch leitenden
Teilchen können
jede Form besitzen, z.B. Flockenform, Astform, Kornform, Pelletform,
usw.
-
Das
elektrisch leitende Teilchen besitzt vorzugsweise einen Elastizitätsmodul
von 1,0 × 107 bis 1,0 × 1010 Pa.
Wird also ein anisotrop elektrisch leitender Film mit elektrisch
leitenden Teilchen, die einen hohen Elastizitätsmodul aufweisen, zum Verkleben
von Objekten wie z.B. Flüssigkristallfilmen,
deren Grundmaterial ein Kunststofffilm ist, verwendet, kann es bei
den verklebten Objekten zu Brüchen
wie z.B. Rissen und einem Zurückfedern
infolge der elastischen Rückformung
der Teilchen nach dem Verkleben der Objekte kommen, weswegen der
anisotrop elektrisch leitende Film keine stabile elektrische Leitfähigkeit
aufweisen kann. Daher werden elektrisch leitende Teilchen mit einem
Elastizitätsmodul
im oben genannten Bereich empfohlen. Bei Verwendung solcher elektrisch
leitender Teilchen kann das Brechen der verklebten Objekte verhindert
und das Zurückfedern
infolge der elastischen Rückformung
der Teilchen unterdrückt
werden. Außerdem
kann die Kontaktfläche
der elektrisch leitenden Teilchen vergrößert werden, so dass stabile
Leitfähigkeitseigenschaften
mit guter Zuverlässigkeit
erzielt werden können.
-
Elektrisch
leitende Teilchen mit einem Elastizitätsmodul von 1,0 × 107 Pa oder weniger werden leicht beschädigt, was
die Leitfähigkeitseigenschaften
verschlechtert; elektrisch leitende Teilchen mit einem Elastizitätsmodul
von 1,0 × 1010 Pa oder mehr ermöglichen ein Zurückfedern.
Die elektrisch leitenden Teilchen können Teilchen mit einem Kunststoffkern,
dessen Elastizitätsmodul
im oben genannten Bereich liegt, und einer darauf abgeschiedenen
Oberflächenschicht
aus obigem Metall bzw. obiger Legierung sein.
-
Erfindungsgemäß liegt
der Anteil der elektrisch leitenden Teilchen vorzugsweise im Bereich
von 0,1 bis 15 Volumenprozent des Grundharzes; der Durchmesser der
elektrisch leitenden Teilchen liegt vorzugsweise bei 0,1 bis 100 μm, um eine
hervorragende Leitfähigkeit
zu erzielen.
-
Die
erfindungsgemäßen anisotrop
elektrisch leitenden Filme bestehen aus einem Klebstoff, in dem
die elektrisch leitenden Teilchen dispergiert sind. Der Klebstoff
besitzt vorzugsweise eine Schmelzflussgeschwindigkeit (MFR) von
1 bis 3000, noch bevorzugter 1 bis 1000 und am bevorzugtesten 1
bis 800. Der Klebstoff hat vorzugsweise eine Fluidität von 105 Pa × s
oder weniger bei einer Temperatur von 70°C.
-
Das
zuvor genannte Grundharz wird mit den zuvor genannten Zusätzen und
den elektrisch leitenden Teilchen gemäß der zuvor bestimmten Rezeptur
homogen gemischt und mittels eines Extruders, Walzen usw. geknetet.
Danach wird das Gemisch mit Hilfe eines Produktionsverfahrens wie
z.B. des Kalanderwalzenverfahrens, des T-Düsen-Extrusionsverfahrens, des
Aufblasverfahrens und dergleichen in die gewünschte Filmform gebracht, wobei
die später
zu beschreibenden anisotrop elektrisch leitenden Filme entstehen.
Bei der Filmbildung kann der Film geprägt werden, um ein Blockieren
zu verhindern und das Anhaften des Films an den zu verklebenden
Objekten zu erleichtern.
-
Die
entstandenen anisotrop elektrisch leitenden Filme können mit
Hilfe herkömmlicher
Verfahren, z.B. eines Laminierverfahrens mit einer Heißpresse,
eines Direktlaminierverfahrens mit einem Extruder oder einer Kalandermaschine,
eines Heißpresslaminierverfahrens
mit einem Filmlaminator und dergleichen auf die zu verklebenden
Objekte (z.B. Polyimid, Kupferblech, usw.) laminiert werden.
-
Der
anisotrop elektrisch leitende Film kann auch durch homogenes Lösen der
Filmkomponenten in einem Lösungsmittel,
das keine Wirkung auf das Objekt (z.B. einen Separator) hat, und
anschließendes
gleichmäßiges Auftragen
auf die Oberfläche
des Objektes hergestellt werden. In diesem Fall wird ein anderes
Objekt (z.B. Polyimid, Kupferblech, usw.), das mit dem ersten Objekt
verklebt werden soll, vorübergehend
mit diesem in Verbindung gebracht und die beiden Objekte dann durch
Wärmehärten der
Filmkomponenten miteinander verklebt.
-
Zwar
ist der Typ des durch den erfindungsgemäßen anisotrop elektrisch leitenden
Film zu verklebenden Objektes nicht beschränkt, doch der Film dient insbesondere
dem Verkleben von Objekten mit einer geringen Wärmebeständigkeit, da der Film bei niedriger
Temperatur stark haftet. Daher verklebt der erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film einen Anschluss eines Flüssigkristallfilms
mit einem Kunststoffgrundfilm wirksam mit einem Anschluss eines
elektronischen Bauteils. Beispiele für das elektronische Bauteil sind
flexible Leiterplatten, TAB und dergleichen. Beispiele für den Kunststoffgrundfilm
des Flüssigkristallfilms sind
transparente Polymerfilmmaterialien wie z.B. PET, Polyester, Polycarbonat,
Polyethersulfon und dergleichen. Von diesen Materialien ist PET
hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit besonders nützlich. Der erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film verklebt außerdem wirksam eine Leiterplatte
oder einen IC-Chip oder dergleichen, bei denen der Schaltkreis fein
oder geschlossen integriert ist und durch Wärmeausdehnung und -schrumpfung
leicht beeinträchtigt
wird.
-
Der
erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film kann bei einer Temperatur von 130°C oder weniger,
vorzugsweise in einem Bereich von 100°C bis 130°C wärmegehärtet werden, so dass er an
Objekten mit geringer Wärmebeständigkeit
erfolgreich haftet. 10 bis 30 Sekunden reichen aus, um den anisotrop
elektrisch leitenden Film wärmezuhärten. Der
anisotrop elektrisch leitende Film wird während des Verklebens mittels
Druck entlang seiner Dickerichtung aufgetragen und in diese Richtung
elektrisch leitfähig.
Der Druck liegt vorzugsweise bei 0,5 bis 5 MPa, insbesondere bei
1,0 bis 3,0 MPa, ist jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Der
erfindungsgemäße anisotrop
elektrisch leitende Film besitzt vorzugsweise eine Leitfähigkeit
von 10 Ω oder
weniger, insbesondere 5 Ω oder
weniger entlang seiner vollen Dicke sowie einen spezifischen elektrischen
Widerstand von 106 Ω oder mehr, insbesondere 109 Ω oder
mehr in Richtung entlang seiner Oberfläche.
-
Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung mit Bezug auf die Beispiele und ein
Vergleichsbeispiel beschrieben.
-
Beispiele 1–3 und Vergleichsbeispiel
1
-
Es
wurde eine Polyvinylbutyral-Toluollösung („Denka PVB 3000-1" von Denki Kagaku
Kogyo Co. Ltd.) (25 Gew.-%) hergestellt und der Lösung die
in Tabelle 1 angegebenen Zusätze
in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen zugegeben. Die so hergestellte
Lösung
wurde mittels einer Beschichtungsstange auf einen Ethylenpolyterephthalat-Separator
aufgetragen, so dass ein Film mit einer Breite von 1,5 mm und einer
Dicke von 15 μm
entstand. Der Film wurde von dem Separator abgezogen, so dass der
anisotrop elektrisch leitende Film entstand.
-
Der
Film wurde zum Verkleben einer flexiblen Leiterplatte mit einem
Flüssigkristallfilm
mit einem Grundfilm aus PET verwendet. Der von dem Separator abgezogene
anisotrop elektrisch leitende Film wurde mittels eines Monitors
dazwischen platziert. Danach wurde der Film auf 130°C erwärmt und
20 Sekunden ein Druck von 3 MPa auf ihn ausgeübt. Um die Hafteigenschaften
des entstandenen Films zu untersuchen, wurden die Haftfestigkeit
mittels eines Zugfestigkeits-Testgerätes in einem 90°-Abzugsfestigkeitstests
(50 mm/min) und der elektrische Widerstand durch die volle Dicke
des Films und in Richtung entlang der Filmoberfläche mittels eines digitalen
Multimeters gemessen. Die Ergebnisse der Messung sind in Tabelle
1 dargestellt.
-
Aus
Tabelle 1 geht hervor, dass der erfindungsgemäße anisotrop elektrisch leitende
Film bei niedriger Temperatur hervorragende Hafteigenschaften besitzt.
-
Wie
zuvor beschrieben kann erfindungsgemäß ein anisotrop elektrisch
leitender Film bereitgestellt werden, der unter den Haftbedingungen,
d.h. Erwärmung
des Films über
einen kurzen Zeitraum auf eine Temperatur von 130°C oder weniger,
eine hohe Zuverlässigkeit
der elektrischen Leitfähigkeit
sowie gute Hafteigenschaften aufweist.
-
Der
erfindungsgemäße Film
verklebt einen Anschluss eines Objektes wie z.B. eines Flüssigkristalls mit
geringer Wärmebeständigkeit
mit einem Anschluss einer flexiblen Leiterplatte, TAB oder dergleichen.
Der Film eignet sich darüber
hinaus zum Verkleben einer Leiterplatte, eines IC-Chips und dergleichen,
deren Schaltkreise fein oder geschlossen integriert sind und durch
Wärmeausdehnung
und -schrumpfung leicht beeinträchtigt
werden.
-
-