DE597145C - Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger AnthrachinonderivateInfo
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- DE597145C DE597145C DEI45584D DEI0045584D DE597145C DE 597145 C DE597145 C DE 597145C DE I45584 D DEI45584 D DE I45584D DE I0045584 D DEI0045584 D DE I0045584D DE 597145 C DE597145 C DE 597145C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B1/00—Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/26—Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals
- C09B1/32—Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups
- C09B1/34—Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups sulfonated
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Description
DEUTSCHES REICH
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHR AUSGEGEBEN AM
22. MAI 1934
22. MAI 1934
ή 597 KLASSE 22 b GRUPPE 3
Es wurde gefunden, daß sich neue Anthrachinonderivate dadurch erhalten lassen,
daß man in Anthrachinon oder seine Substitutionsprodukte ein- oder mehrmals die Gruppe
NH · R · SO · R1 und außerdem Sulfonsäuregruppen
einführt. In obiger Formel bedeutet R einen unsubstituierten oder substituierten
Arylrest, R1 einen Kofalenwasserstoffrest,
wie Alkyl, Aryl, Aralkyl oder Hydroaryl, welcher ebenfalls substituiert sein kann.
Die neuen Produkte sind wertvolle Wollfarbstoffe von guten Echtheitseigenschaften
und insbesondere gutem Egalisierungsvermögen.
Die Einführung der genannten Gruppen kann in der verschiedensten Weise erfolgen.
Z. B. kann man zunächst Anthrachinonsulfonsäuren herstellen, welche Reste enthalten, die
sich durch Aminreste ersetzen lassen, wie z. B. Halogenatame, Oxygruppen usw.
Diese substituierten Anthracbinonsulfonsäuren werden dann entweder mit Körpern
der Formel H2N · R · SO · R1 in für derartige
Aminkondensationen üblicher Weise umgesetzt, oder aber man setzt die eben genannten
Anthrachinonsulfonsäuren mit Körpern der Formel H2N-R-S-R1 um und führt die
Sulfidgruppe gleichzeitig oder nachträglich durch Oxydation in die Sulfoxydgruppe über.
Eine andere Herstellungsweise der neuen Produkte ist die, daß man in Anthrachinon
oder seine Substitutionsprodukte zunächst die Gruppe —NH — R— S — R1 einführt, die
Reaktionsprodukte sulfoniert und gleichzeitig oder nachträglich zu den Sulfoxyden oxydiert.
Weiterhin kann man z. B. die Einführung der Sulfonsäuregruppe derart durchführen, daß
man im Molekül befindliches Halogen mittels neutraler Sulfite durch die Sulfonsäuregruppe
ersetzt. Dieses Verfahren ist insbesondere für die Herstellung von Körpern der Formel
NH,
-SO3H
NH
I
R
R
von Wert, wobei es gleichgültig ist, ob die
*J Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Klaus Weinand und Dr. Ernst Kalckbrenner in Leverkusen-I. G. Werk.
Sulfoxydgruppe vor oder nach der Einfüh- I Man kann z. B. folgende Reaktionen durchrung
der Sulfonsäuregruppen gebildet wird. | führen:
I!
-Br
+ Sulfit
/V'V
NH
1
R
R
I
SO
SO
NH,
Br
NH
Die Oxydation der Sulfidgruppe zu der
Sulfoxydgruppe kann- bei Körpern, die noch keine Sulfonsäuregruppen enthalten, z. B. mittels
H2O2 oder Bleitetraacetat in Gegenwart
eines organischen Lösungsmittels, wie Eisessig, durchgeführt werden. Bei sulfonsäuregruppenhaltigen
Körpern verwendet man zweckmäßig Wasser als Lösungsmittel oder Anschlämmittel und Wasserstoffsuperoxyd
als Oxydationsmittel. Die neuen Produkte sind in Wasser sehr leicht löslich' und lassen
sich aus diesen Lösungen durch Aussalzen isolieren. Sie sind durchweg wertvolle WoIlfarbstoffe,
die Wolle aus saurem Bade je nach ihrer Konstitution in den verschiedensten
Nuancen anfärben. Sie zeichnen sich vor analog gebauten Anthrachinonaminkondensationsprodukten
insbesondere durcb leichtere Löslichkeit und besseres Egalisierungsvermögen aus. ·':
10 Gewichtsteile i-Amino-4-bromanthra-
chinon-2-sulfonsäure,
10 Gewichtsteile 4 - Aminophenylmethylsulfoxyd,
10 Gewichtsteile 4 - Aminophenylmethylsulfoxyd,
12 Gewichtsteile Natriumbicarbonat,
0,5 Gewichtsteile Kupferchlorür
0,5 Gewichtsteile Kupferchlorür
werden in 150 Gewichtsteilen Wasser einge-
NH.,
rSOaH
NH
1
SO
SO
NH2
Sulfit
Oxydation
-SO3H
/XC
Ii
O
NH
I
R
R
I
SO
tragen und bei 70 bis 100° so lange auf Temperatur gehalten, bis eine klare blaue Lösung
entstanden ist. Aus dieser wird der gebildete Farbstoff, der folgende Konstitution besitzt:
rSO,H
CH,
durch Zusatz von Kaliumchlorid kristallin abgeschieden. Er färbt Wolle aus saurem 115
Bade in blauen Tönen an; die Färbung zeichnet sich durch gute Egalität aus.
Ersetzt man in obigem Beispiel das 4-Aminophenyünethylsulfoxyd durch 4-Methyl-3-aminophenylmethylsulfoxyd,
so erhält 120 man einen Körper von ähnlicher Konstitution und Eigenschaften.
B e i s ρ i e 1 2
20 Gewichtsteile i-Amino-2 · 4-dibromanthrachinon
werden unter Zusatz von 10 Gewichtsteilen Natriumacetat in 200 Gewichtsteilen
4-Äminophenylmethylsulfid etwa 8 bis 10 Stunden auf 170 bis 190° erhitzt, wobei
die anfangs braune Lösung in Grünstichigblau übergeht. Durch Zusatz von Alkohol
scheidet sich das gebildete i-Amino-2-brom-4-(4'-methylmercapto)
-anilidoanthrachinon in kristalliner Form ab.
10 Gewichtsteile des so erhaltenen Kondensationsproduktes
werden mit 10 Gewichtsteilen Natriumsulfit in 100 Gewichtsteilen
Wasser unter Zusatz von 20 Gewichtsteilen Phenopyridin oder 30 bis 50 Gewichtsteilen
Alkohol bis zur Wasserlöslichkeit auf 130 bis 1400 erhitzt und die entstandene grünblaue
Lösung bei 60 bis 70° mit etwa 5 bis 10 Gewichtsteilen Wasserstoffsuperoxyd
3O°/0ig behandfeit, wobei die grünblaue Lösung
röter wird und der in Beispiel 1 beschriebene
Farbstoff entsteht.
Man kann auch das beschriebene Kondensationsprodukt aus ι-Amino-2 · 4-dibrömanthrachinon
und 4-Aminophenylmethylsulfid
vor dem Austausch des 2-Bromatoms mit Sulfit durch Oxydation in Eisessig oder Pyridin
mit Wasserstoffsuperoxyd oder Bleitetraacetat in einen Körper folgender Konstitution überführen:
NH2
NH-
CH„
und diesen dann in der angegebenen Weise mit Sulfit behandeln.
Beispiel 3
10 Gewichtsteile Leukochinizarin-6-sulfon-
saure,
Gewichtsteile
Gewichtsteile
2-Methyl-5-aminophenyl-
methylsulfoxyd
werden unter Zusatz von io Gewichtsteilen Borsäure, kristallisiert in ioo Gewichtsteilen Eisessig, kurze Zeit auf 90 bis 1200 erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Schmelze in etwa 200 Gewichtsteilen Natronlauge 30 °/0 eingerührt, wobei sich der gebildete Farbstoff in grünen Kristallen abscheidet. Diese werden abfiltriert und durch Umlösen aus Wasser gereinigt.
werden unter Zusatz von io Gewichtsteilen Borsäure, kristallisiert in ioo Gewichtsteilen Eisessig, kurze Zeit auf 90 bis 1200 erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Schmelze in etwa 200 Gewichtsteilen Natronlauge 30 °/0 eingerührt, wobei sich der gebildete Farbstoff in grünen Kristallen abscheidet. Diese werden abfiltriert und durch Umlösen aus Wasser gereinigt.
Der erhaltene Körper hat folgende Kon- go
stitution:
SOCH,
HO3S
-CH,
Er löst sich in Wasser mit grüner Farbe und färbt Wolle aus saurem Bade in grünen Tönen.
Die Färbung zeichnet sich· durch gute Egalität aus.
20 Gewichtsteile Chinizarin-6-sulfonsäure werden in 100 Gewichtsteilen 4-Aminophenylmethylsulfid
eingetragen und bei 60 bis 700
10 Gewichtsteile Salzsäure 20°/Oig zugegeben.
Bei dieser Temperatur wird durch langsames Zugeben. von 2 Gewichtsteilen Zinkstaub ein
Teil der Chinizarin-6-sulfonsäure reduziert.
Man setzt dann 5 Gewichtsteile Borsäure zu und erhöht die Temperatur auf 100 bis 1100C.
Bei dieser Temperatur hält man die Schmelze so lange, bis eine Lösung in Pyridinwasser
gelbstichiggrün ist.
CH3
SOCH3
Die Schmelze wird dann mit Alkohol versetzt und das entstandene Kondensationsprodukt,
dem folgende Konstitution zukommt:
- O
abgesaugt.
10 Gewichtsteile dieses Körpers werden unter Zusatz von Natriumacetat bei erhöhter
Temperatur in Wasser mit 5 bis 10 Gewichtsteilen Wasserstoffsuperoxyd behandelt, bis das
zuerst nur angelöste Produkt vollständig in
Lösung gegangen ist. Durch Zusatz von Kochsalz scheidet man den entstandenen Farbstoff
ab. Es dürfte ihm folgende Konstitution zukommen:
.HO,
J)-SOCH3
NH-<
>-SOCH,
Er ist identisch mit dem Produkt, das man 1-5 erhält, wenn man die Kondensation der Chinizarin-6-sulfonsäure
in der in Beispiel 3 angegebenen Weise mit 4-Aminophenylmethylsulfoxyd
durchführt.
In seinen Eigenschaften ist er ähnlich dem in Beispiel 3 beschriebenen Farbstoff.
B ei spi el 5
6 Gewichtsteile Chinizarin,
4 - Leukochinizarin
werden unter Zusatz von 5 Gewichtsteilen Borsäure in 60 Gewichtsteilen 4-Aminophenylmethylsulfid
so lange auf 96 bis ioo° erhitzt, bis eine Probe in Pyridin sich klar grün
löst. "'
Man verdünnt nun die Schmelze mit 60 Gewichtsteilen Alkohol und saugt die abgeschiedenen
grünen Kristalle ab. Durch Behandeln mit 20°/Oigem Oleum läßt sich das oben erhaltene
ι •4-Di-(4'-methylmercapto)-anilidoanthrachinon
in eine Sulfonsäure überführen, die in Wasser schwer löslich ist' und Wolle aus
saurem Bade grün anfärbt.
In dieser Sulfonsäure kann man durch Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd in Pyridinwasser
die Mercaptangruppen in Sulfoxydgruppen überführen, wobei der Farbstoff
leichter löslich wird und besser egalisiert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate, dadurch gekennzeichnet, daß man in Anthrachinon oder seine Substitutionsprodukte ein- oder mehrmals den Rest NH-* R* SO'R1, in welchem R einen substituierten oder unsubstituierten Arylrest, R1 einen! Kohlen- . wasserstoffrest, der ebenfalls substituiert sein kann, bedeutet, und außerdem Sulfonsäuregruppen nach an und für sich bekannten Methoden einführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI45584D DE597145C (de) | 1932-10-21 | 1932-10-22 | Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE427332X | 1932-10-21 | ||
DEI45584D DE597145C (de) | 1932-10-21 | 1932-10-22 | Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE597145C true DE597145C (de) | 1934-05-22 |
Family
ID=25922011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI45584D Expired DE597145C (de) | 1932-10-21 | 1932-10-22 | Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE597145C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2760967A (en) * | 1952-07-31 | 1956-08-28 | Geigy Ag J R | Acid dyestuffs of the anthraquinone series |
-
1932
- 1932-10-22 DE DEI45584D patent/DE597145C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2760967A (en) * | 1952-07-31 | 1956-08-28 | Geigy Ag J R | Acid dyestuffs of the anthraquinone series |
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