DE142947C - - Google Patents

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DE142947C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes
    • C09B17/04Azine dyes of the naphthalene series
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/06Sulfur dyes from azines, oxazines, thiazines or thiazoles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Während durch Einwirkung reduzierender Mittel die alkylierten Isorosinduline. deren typischer Vertreter das bekannte Neutralblau ist, in der Regel in Leukoderivate übergeführt werden, wirken, wie gefunden würde, Schwefel- - alkalien unter geeigneten Bedingungen substituierend und es entstehen bisher unbekannte schwefelhaltige Derivate. Versetzt man z. B. die alkoholische Lösung des diäthylierten Neutralblau
mit einer Lösung von Schwefelnatrium, so beobachtet man, daß die rotviolette Farbe der Lösung in ein grünstichiges Blau umschlägt.
Es beginnt alsdann die Ausscheidung von kleinen Kristallen des neuen Schwefelderivates. Filtriert man dieselben ab und wäscht sie mit Alkohol aus, so erhält man den Körper sofort völlig rein. Er ist in Wasser unlöslich und auch in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln kaum löslich. Salzsäure löst nur wenig, etwas mehr verdünnte Schwefelsäure; diese sauren Lösungen sind tiefindigblau gefärbt.
Die Konstitution des Körpers konnte noch nicht klargestellt werden; doch enthält er ein Atom Schwefel im Molekül, welches in einer reaktionsfähigen Form gebunden ist. Während die Neutralblaufarbstoffe beim Erhitzen mit aromatischen Aminen, ζ. Β. Anilin und salzsaurem Anilin, sich nicht verändern, werden die Schwefelderivate unter gleichen Bedingungen unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff substituiert und in safranin artige Körper verwandelt. Die so erhaltenen Arylderivate lösen sich in' konzentrierter Schwefelsäure mit smaragdgrüner Farbe. Die Lösungen in Alkohol zeigen violette bis blaue Töne und rotbraune Fluoreszenz. Es sind blaue basische Farbstoffe, die auf tannierter Baumwolle indigoähnliche Töne färben. Sie lassen sich durch Einwirkung von Sulfierungsmitteln in wasserlösliche Sulfosäuren überführen, die großen technischen Wert besitzen. Dieselben färben Wolle in saurem Bade ebenfalls in dunkelblauen Tönen von lebhaftem indigoähnlichen Schein. Die Färbungen sind hervorragend lichtecht, vollkommen alkaliecht und zeigen vorzügliche Wasch- und Walkechtheit.
Mit den geschwefelten Indulinen, die durch Zusatz von Schwefel zur gebräuchlichen Indulinschmelze erhalten worden sind (Bulletin de la societe industrielle de Mulhouse 1902, S. 150) haben die Produkte der vorliegenden Patentschrift keine Ähnlichkeil, da erstere den Schwefel nicht in labiler Form enthalten und die Endprodukte der Indulinschmelze nicht
den basischen Charakter der Arylderivate alkylierter Isorosinduline zeigen.
Die Arbeitsweise wird durch folgende Beispiele näher erläutert:
Beispiel I. io kg Dimethylneutralblau (erhalten aus Nitrosodimethylanilin und Phenylß-naphtylamin) werden in 160 1 Alkohol gelöst und eine Lösung von 30 kg krystallisiertem Schwefelnatrium in 160 1 Alkohol hinzugegeben. Nach einigen Stunden wird der gebildete Niederschlag abfiltriert, mit etwas Alkohol gewaschen und getrocknet.
■Beispiel II. 11 kg des Neutralblaufarbstoffes aus Nitrosodiäthylanilin und o-Tolyl-ß-naphtylamin werden in 160 1 Alkohol gelöst und 30 kg kristallisiertes Schwefelnatrium gelöst in 160 1 Alkohol eingetragen. Nach kurzer Zeit scheiden sich bronzeglänzende Kristalle des Kondensationsproduktes aus.
Beispiel III. 10 kg des nach Beispiel II erhaltenen Körpers werden mit 30 kg Anilin und 15 kg Anilinchlorhydrat etwa 6 Stunden auf 140° C. erhitzt, bis die Entwicklung von Schwefelwasserstoff aufgehört hat. Man extrahiert alsdann das überschüssige Anilin mit verdünnter Salzsäure. Der Rückstand kann unmittelbar verwendet oder in der Weise gereinigt werden, daß man ihn unter Zusatz von Essigsäure löst und aus der Lösung mit SaIzwasser ausfällt.
Beispiel IV. 10 kg des nach Beispiel II erhaltenen Körpers werden mit 25 kg Acetp-phenylendiamin und 12,5 kg salzsaurem p-Phenylendiamin etwa 4 Stunden auf 165 bis 1700C. erhitzt. Nach beendigter Schwefelwasserstoffentwicklung wird mit verdünnter Salzsäure aufgekocht und nach dem Erkalten der'Lösung der abgeschiedene Farbstoff abfiltriert.
Beispiel V. iokg des nach Beispiel I erhaltenen Körpers werden mit 25 kg p-Phenylendiamin und 12,5 kg salzsaurem p-Phenylendiamin 6 Stunden auf 1700C. erhitzt. Die Aufarbeitung geschieht wie im Beispiel IV angegeben. Der Farbstoff wird in Form eines kupferglänzenden Kristallpulvers erhalten.
Beispiel VI. 10 kg des nach Beispiel III erhaltenen Produktes werden mit 70 kg rauchender Schwefelsäure von 20 Prozent iSO3-GehaIt 2 Stunden auf 6o° C. erwärmt. Die fertige Sulfierung wird mit Eis verdünnt und die schwerlösliche Sulfosäure des Farbstoffes abfiltriert. Dieselbe löst sich leicht in Alkalien mit lebhaft violetter Farbe. Der Farbstoff färbt Wolle dunkelblau mit rötlichem Ton.
Werden in gleicher Weise die Produkte der Beispiele IV und V sulfiert, so erhält man mehr grünstichige Farbstoffe. Untereinander zeigen die einzelnen Farbstoffe hinsichtlich ihrer färberischen und sonstigen Eigenschaften keine wesentlichen Unterschiede.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Arylderivaten alkylierter Isorosinduline (Neutralblaufarbstoffe) , darin bestehend, daß man die durch Einwirkung von Schwefelalkalien auf alkylierte Isorosinduline erhältlichen Zwischenprodukte mit aromatischen Aminen mit oder ohne Zuhülfenahme von Kondensationsmitteln erhitzt.
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