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Verfahren zur Herstellung von peralkylierten sauren Farbstoffen der
Anthranchinonreihe Es wurde gefunden, daB man zu wertvollen peralkylierten sauren
Farbstoffen der Anthrachinonreihe gelangt, wenn man z-Amino-4-halogenanthrachinon-2-sulfonsäuren,
die im Anthrachinonkern noch weitere Substituenten enthalten können, mit Aminen
der allgemeinen Zusammensetzung
worin X einen Alkylenrest, der gegebenenfalls mit dem Benzolkern durch eine Sauerstoff-
oder Schwefelbrücke verbunden ist, R1 einen gegebenenfalls substituierten Rest der
aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Reihe, R2 einen
gegebenenfalls substituierten Rest der aliphatischen, cycloaliphatischen oder, falls
R1 nicht ein aromatischer Rest ist, auch einen Rest der araliphatischen Reihe bedeutet
(vgl. z. B. die deutschen Patente 744 218 und 747 4z5), kondensiert und die
so erhaltenen Umsetzungserzeugnisse mit ,peralkylierenden Mitteln behandelt.
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Man kann die Umsetzungserzeugnisse vor oder nach der Behandlung mit
peralkylierenden Mitteln noch der Einwirkung von sulfonierenden Mitteln
unterwerfen.
Diese Sulfonierung ist erforderlich, falls die Umsetzungserzeugnisse nicht mindestens
zwei wasserlöslichmachende Gruppen im Molekül enthalten.
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Zu Farbstoffen der gleichen Klasse gelangt man, wenn man i-Amino-2,
4-dihalogenanthrachinone zur Umsetzung verwendet, in den Umsetzungserzeugnissen
das in der 2-Stellung des Anthrachinonkernes befindliche Halogenatom gegen die Sulfonsäuregruppe
austauscht und die so erhaltenen Verbindungen mit peralkylierenden und gegebenenfalls
vorher oder nachher mit sulfonierenden Mitteln behandelt.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Farbstoffe färben
Wolle aus saurem Bade in sehr egalen, meist blauen Tönen von hervorragenden Echtheitseigenschaften;
insbesondere übertreffen sie bezüglich Egalisierungsvermögen und Naßechtheiten analoge
Farbstoffe der deutschen Patentschrift 623 883 und der britischen Patentschrift
517 396, die unter Verwendung von Sulfongruppen enthaltenden Iminoverbindungen
hergestellt sind.
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Beispiel i 24 Teile des Umsetzungserzeugnisses der i-Amino-4-bromanthrächinon-2-sulfonsäure
mit 3-Amino-benzyl-methyltaurin, das gemäß Beispiel 4, Absatz i des deutschen Patents
744 218 erhalten wird, werden in etwa 40o Teilen Wasser unter Zugabe von 36 Teilen
Natronlauge 33° B6 gelöst. 26 Teile Dimethylsulfat werden dann bei 2o bis 3o° B6
langsam zugegeben, und die Reaktionslösung wird nun mehrere Stunden bei dieser Temperatur
gehalten. Der entstandene peralkylierte Farbstoff wird abgesaugt und mit wäßriger
Natriumchloridlösung von 15° B6 neutral gewaschen. Er liefert auf Wolle lichtechte
rotstichigblane. Färbungen und besitzt ein sehr gutes Egalisierungsvermögen.
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Wird das Umsetzungserzeugnis der i-Amino-4-jodanthrachinon-2, 6-disulfonsäure
mit 4-Amino-benzyldimethylamin (vgl. Beispiel 5, Abs. i des deutschen Patents 744:z18)
in gleicher Weise behandelt, so wird ein Farbstoff erhalten, der Wolle in etwas
grünstickigerem Farbton von ähnlichen Echtheitseigenschaften färbt. Beispiel 2 io
Teile des im Beispiel i, Absatz i beschriebenen Farbstoffes werden unter äußerer
Kühlung in einem Gemisch aus 5o Teilen Schwefelsäure-Monohydrat und io Teilen Oleum
2o°loig gelöst. Die Reaktionsmasse wird nun über Nacht bei 4o bis 45° gehalten.
Dann wird mit Eis versetzt, der ausgeschiedene Farbstoff abgesaugt und mit konzentrierter
Natriumchloridlösung neutral gewaschen. Zur Überführung in das Natriumsalz wird
er aus wäßriger Lösung unter Zusatz von etwas Natriumkarbonat umgelöst.
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Der Farbstoff liefert auf Wolle rotstichigblaue Färbungen von sehr
guter Lichtechtheit und sehr gutem °Egalisierungsvermögen. Beispiel 3 ii Teile des
unsulfierten Umsetzungserzeugnisses aus der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
und 4-Aminobenzyl-dimethylamin (vgl. Beispiel r, Absatz i des deutschen Patents
744218) werden in etwa 5oo Teilen Wasser unter Zusatz von 2o Teilen Natronlauge
von 33° B6 gelöst und bei 2o bis 30° mit 13 Teilen Dimethylsulfat versetzt. Nach
mehrstündigem Nachruhren wird die ausgefallene Verbindung abgesaugt und mit Wasser
neutral gewaschen. Die so erhaltene quaternäre Verbindung ist in verdünnten Säuren
und Alkalien vollkommen unlöslich.
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Wird diese Verbindung in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise nachsulfoniert,
so wird ein Farbstoff erhalten, der Wolle rotstichigblau färbt. Er besitzt ein sehr
gutes Egalisierungsvermögen.
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Farbstoffe von ähnlichem Farbton werden erhalten durch Verwendung
der Umsetzungserzeugnisse aus i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure mit 2-Amino-benzyl-dimethylamin
oder 3-Aminö-benzyldimethylamin, (vgl. Beispiel i, Abs. 4 des deutschen Patents
744 218) oder mit 3-Amino-benzyl-(dicyclohexyl)-amin (vgl. Abs. i des Beispiels
des deutschen Patents 747 4i5). Diese Farbstoffe besitzen gleichfalls sehr wertvolle
färberische Eigenschaften.
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Einen Farbstoff, der Wolle in etwas rotstickigeren Tönen färbt, erhält
man unter Verwendung des Umsetzungserzeugnisses aus der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
mit 3-Amino-benzyl-(methylphenyl)-amin. Farbstoffe, die in deutlich grünstickigeren
Tönen färben, erhält man bei Anwendung des Umsetzungserzeugnisses aus i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
und 3-Amino-q-methoxy-benzyldimethylamin oder 4-Amino-phenetidyl-dimethylamin (vgl.
Beispiele 3 und 8 des deutschen Patents 744 2i8). Diese Farbstoffe besitzen ebenfalls
ein hervorragendes Egalisierungsvermögen und eine sehr gute Lichtechtheit. Beispiel
4 25 Teile des sulfonierten Umsetzungserzeugnisses der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
mit 4-Amino-benzyl-diniethylamin, das gemäß Beispiel i, Abs. i und 2 des Patents
744 218 erhalten wird, werden in etwa 3oo Teilen Wasser unter Zusatz von 33 Teilen
Natronlauge 33'136 gelöst. Nun läßt man 24 Teile Dimethylsulfat bei 2o bis 30° zutropfen.
Nach mehrstündigem Rühren wird die Reaktionslösung aufgeheizt und der entstandene
Farbstoff ausgesalzen. Er liefert auf Wolle rotstichigblaue Färbungen, die denjenigen
des Farbstoffes entsprechen, der nach Beispiel 3 erhalten wird. In seinen färberischen
Eigenschaften entspricht er ebenfalls diesem Farbstoff.
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Nach der obigen Vorschrift lassen sich auch die sulfonierten Umsetzungserzeugnisse
der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure mit 2-Amino-benzyldimethylamin und
3-Amino-benzyl-dimethylamin (erhältlich gemäß Beispiel i, Abs. 4 des deutschen Patents
744218) in quaternäre Verbindungen über- j führen. Diese Farbstoffe stimmen dann
in ihren färberischen Eigenschaften mit den entsprechenden Farbstoffen des Beispiels
3 überein.
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Man erhält ferner ähnliche Farbstoffe bei Anwendung der sulfonierten
Umsetzungserzeugnisse i der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure mit
3-Amino-benzyl-(methyl-benzyl)-amin
oder 3-Aminobenzyl-(dibenzyl)-amin (vgl. Beispiel 7 des deutschen Patents 74.q.218)
oder 3-Amino-benzyl-(cyclohexylbenzyl)-amin.
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Farbstoffe, die Wolle in deutlich grünstichigeren Tönen färben, erhält
man bei Anwendung der sulfonierten Umsetzungserzeugnisse aus i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
mit 3-Amino-4-methoxy-benzyl-dimethylamin oder 4-Aminophenetidyl-diäthylamin (vgl.
Beispiele 3 und 8 des deutschen Patents 744 2i8). Diese Farbstoffe besitzen ebenfalls
sehr wertvolle färberische Eigenschaften.