DE594173C - Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Rheumatismus, Gicht, Ischias u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Rheumatismus, Gicht, Ischias u. dgl.

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DE594173C
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Inventor
Dr Chaim Thaler
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/06Ointments; Bases therefor; Other semi-solid forms, e.g. creams, sticks, gels
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K33/00Medicinal preparations containing inorganic active ingredients

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
13. MÄRZ 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 594173 KLASSE 30 h GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. September 1930 ab
Es ist bekannt, daß Lithiumsalze Harnsäure aufzulösen bzw. in leicht lösliche Verbindlungen überzuführen vermögen. Von dieser Tatsache hat man nun bei der Therapie von Gicht, deren Krankheitsbild ja im wesentlichen durch Ablagerung von fiarnsäurekristallen in den Gelenken des Körpers zustande kommt, Gebrauch zu machen versucht. Es zeigte sich aber, daß die innerlich genommenen Lithiums,alze den gewünschten Erfolg nicht oder jedenfalls, meist nicht in dem1 gewünschten Maße ergaben. Die Ursachen, die teils darin zu suchen sind, daß die Lithiumsalze, ehe sie an die Harnsäureablagerungen gelangen, meist schon mit anderen organischen Säuren abgebunden sind, oder auch darin, daß der Zutritt der Lithiumsalze in der nötigen Menge zu den Krankheitsstellen besondere Schwierigkeiten verursacht, sind im vorliegenden Fall nicht zu erörtern.
Man hat auch schon versucht, durch äußerlichen Gebrauch von Salben, die meist Wollfett als Salbengrundlage und Salizylsäure bzw. deren Verbindungen als wirksames Agens enthalten, Rheumatismus, Gicht und ähnliche Krankheiten zu behandeln. Auch hier haben die Erfolge bei der Anwendung dieser Präparate nicht befriedigt. Einer der Gründe ist wohl darin zu suchen, daß die zur Beeinflussung der kranken Körperteilen bestimm-• ten Chemikalien von dem als Salbengrundlage benutzten Wollfett hartnäckig festgehalten werden. Eine Resorption der Salizylsäure durch die Haut in größerem Maße ist nicht möglich, weil die Salbenmasse als Zwischenschicht zwischen der Haut und den Salzen ein Hineindiffundieren der Salze in die Haut verhindert und das gleichzeitig auf die Haut mitaufgetragene Fett nicht in entsprechender Menge aufgenommen werden kann. Das Fett muß vielmehr erst durch Waschen wieder von der Haut entfernt werden. Hierbei werden dann auch die Salze wieder fortgewaschen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein neuartiges Heilmittel gegen1 Rheumatismus, Ischias, Gicht u. dgl., das durch] Reaktion von Lithiumhydroxyd mit Fetten, Ölen oder Fettsäuren in Gegenwart schwer flüchtiger ätherischer öle hergestellt ist. Als Fettsäuren kommen in erster Linie Stoffe wie Palmitin- 50 = säure, Oleinsäure, Stearinsäure und' ähnliche in Frage. Es kennen auch Säuren verwendet werden, die ganz oder teilweise aus aromatischen Gruppen bestehen. Für den vorliegenden Zweck hat sich besonders die Verwendung von salizylsäure«! Lithium als sehr vorteilhaft erwiesen. Besonders günstig wirken Gemische verschiedener Säuren.
Als schwer flüchtige ätherische öle dienen im vorliegenden Fall am besten Fichtennadelextrakte, Nadelholzöl, Extrakt von pinus sylvestris, Eucalyptusöl u. dgl. In diesen schwer
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Chaim Thaler in Wien.
flüchtigen, ziemlich viskosen ätherischen Ölen läßt sich das Lithiumhydroxyd leicht verteilen. Eigenartigerweise begünstigt gerade das Nadelholzöl die Bildung von Verbindungen aus Lithium und Fettsäuren und es bildet sich eine vollkommen homogene durchsichtige Mischung, in der das organische Lithiumsalz klar gelöst ist. Vorzugsweise wird die Reaktion in der Wärme durchgeführt. ίο Die nachfolgenden Beispiele mögen die Durchführung des neuen Verfahrens näher erläutern.
Beispiel ι
100 g Stearinsäure werden auf dem Wasserbad geschmolzen, mit einer Lösung von 12 g Lithiumhydroxyd in 300 g Äthylalkohol versetzt und unter Zusatz von 450 g Nadelholzöl bei einer Temperatur von etwa 70 ° sich selbst
ao überlassen. Nach i1/» Stunden war die durch zugesetztes Phenolphtalein rot gefärbte Lösung farblos geworden, was als Beweis für die vollständige Umsetzung der Komponenten angesehen wurde.
Bei Verwendung von Palmitinsäure an Stelle von Stearinsäure war die Reaktion bereits nach 1J2 Stunde beendet, bei Verwendung von Ölsäure bereits nach 5 Minuten.
Beispiel 2-
40 g Lithiumhydroxyd werden in 1500g Äthylalkohol gelöst und mit einem Gemisch von 500 g Olivenöl, grün + 2000 g Eucalyptusöl bei einer Temperatur von 70 bis 80 ° zur Reaktion gebracht. Das verwendete Olivenöl wird hierbei durch das anwesende LitMumhydroxyd leicht in Ölsäure und Glycerin verseift. Die Reaktion ist bereits nach 3/4 Stunden praktisch beendet, was sich dadurch feststellen läßt, daß beim Ausschütteln des Reaktionsgemisches mit Ligroinäther kaum 5 °/0 des ursprünglich angewandten Öles im Auszug nachweisbar sind.
Die; Erwärmung der Lösung erfolgt zweckmäßig am Rückflußküliler. Wie Versuche ergeben haben, reagiert Lithiumhydroxyd ohne Gegenwart des schwer flüchtigen ätherischen Öles nur äußerst träge mit Fetten, ölen oder deren Fettsäuren. Lösungsmittel, wie Benzol, Aceton oder Äthylalkohol, vermögen die Reaktion keineswegs zu beschleunigen. Nach stundenlangem Beisammensein der Komponenten läßt sich noch der größte Teil des Fettes, des Öles oder der Fettsäure in unveränderter Form aus dem Gemisch ausäthern. Daß das schwer flüchtige ätherische Öl eine besondere Rolle bei der Reaktion spielt, ergibt sich daraus, daß bsi Verminderung der im Beispiel 2 angegebenen Mengen des ätherischen Öles nach entsprechender Reaktionsdauer ein Kondensationsprodukt in kristallisierter Form gewonnen werden kann, das anscheinend aus 2 Mol. eines Terpens, die an fettsaures Lithium gebunden sind, besteht. Diese in Rosetten kristallisierende Verbindung schmilzt bei etwa 2600, besitzt ein Molekulargewicht von etwa 540 und gibt bei Zusatz von Essigsäureanhydrid und konzentrierter Schwefelsäure eine tiefdunkelrote Färbung.
Die gemäß der Erfindung in Lösung oder in fester Form gewonnenen Präparate besitzen ausgezeichnete therapeutische Wirkungen. Die Viskosität der Lösungen kann gegebenenfalls durch Zusatz von Alkohol beliebig geändert werden. Die erhaltenen Präparate reagieren an sich völlig neutral und reizen daher die Haut beim Auftragen in keiner Weise, während sie im Körper die günstigsten Bedingungen für eine Umsetzung und Auflösung der Harnsäurekonkremente schaffen. Die besonders günstige Wirkung erklärt sich offenbar dadurch, daß sich das ätherische Öl nach dem Auftragen des Produktes auf die Haut langsam verflüchtigt, wobei die Salze Zeit finden, in die Haut einzudringen.
Bemerkenswert ist schließlich noch, daß durch das Auftragen des neuen Präparates auf die Haut eine Stärkung der Gefäßwandungen eintritt, die gegen Alterserscheinungen günstig wirkt und die Wiedergewinnung der Elastizität der Gewebe fördert.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Rheumatismus, Gicht, Ischias u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man Lithiumhydroxyd mit Fetten, Ölen oder Fettsäuren in Gegenwart schwer flüchtiger ätherischer Öle zweckmäßig in der Wärme reagieren läßt.
DE1930594173D 1930-09-19 1930-09-19 Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Rheumatismus, Gicht, Ischias u. dgl. Expired DE594173C (de)

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