<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines äusserlich anwendbaren Mittels gegen Rheumatismus, Ischias, Neuralgie usw.
Zur Linderung von rheumatischen, gichtischen und neuralgischen Beschwerden ist es bekannt,
Lithiumverbindungen in verschiedener Form intern zur Anwendung zu bringen.
Es werden aber auch äusserlich anzuwendende Salben hergestellt, welche Lithiumverbindungen enthalten. So werden z. B. Kalium-oder Natriumseifen hergestellt, denen Lithiumseifen und andere
Lithiumsalze zugesetzt sind.
Diese Salben haben den Nachteil, dass die schwerlöslichen Lithiumseifen nicht leicht vom Körper aufgenommen werden können.
Erfindungsgemäss wird ein von der Haut leicht aufnehmbares verhältnismässig schwer flüchtiges Lösungsmittel für die anzuwendenden Lithiumsalze verwendet, so dass letztere infolge der langsamen Verflüchtigung des Lösungsmittels mit demselben in die Haut eindringen und im Körper zur Reaktion kommen.
Das Lösungsmittel ist so gewählt, dass dasselbe Lithiumsalze löst und einerseits ein Eindringen durch die Haut gestattet, anderseits aber die Wiederverflüchtigung erst zu einer Zeit ermöglicht, bis die Eindringung der mitgeführten Lithiumsalze so weit gediehen ist, dass ein innerliches Reagieren stattfinden kann.
Beispielsweise kann Alkohol diesen Zweck nicht erfüllen, da er zu schnell verflüchtigt, um als Beförderungsmittel im vorbeschriebenen Sinne wirken zu können, auch fette Öle oder Fette selbst, wie z. B. Lanolin, entsprechen nicht, weil diese Stoffe als nicht flüchtig an der Anwendungsstelle zurückbleiben würden. Den angeführten Anforderungen entsprechen jedoch erfindungsgemäss ausschliesslich esterhaltige ätherische Öle.
Die Herstellung der Lösung von Lithiumsalzen erfolgt mit diesen Lösungsmitteln in der Weise, dass Fettsäuren mit Hilfe von Nadelholzölen, z. B. mit Oleum pini silvestris, eventuell verdünnt mit Alkohole mit Lithiumhydroxyd bis zur vollständigen Absättigung zur Reaktion gebracht werden.
Nach den Untersuchungen des Anmelders entsteht bei dieser Reaktion ein Terpenarylalkylsalz des Lithiums.
Die Bildung dieses Salzes erfolgt in der Weise, dass die Terpene der esterhaltigen ätherischen Öle sich an ungesättigte Fettsäuren so anlagern, dass die Carboxylgruppe freibleibt und sich mit dem Lithiumhydroxyd absättìgt, es bildet sich eine Verbindung der schematischen Zusammensetzung R. R. C 00 Li (Ri = Terpenaryl, R = Alkyl), die in einem Überschuss des ätherischen Öles leicht löslich ist. Diese Verbindung ist leicht durch die Haut in den menschlichen Körper einzuführen und dank ihrer leichten Spaltbarkeit besonders reaktionsfähig.
Nicht alle Lithiumsalze lassen sich leicht perkutan in den menschlichen Körper einführen und wirken auch nach der Einführung nicht gleich günstig.
Das nach vorbeschriebener Weise hergestellte Terpenarylalkylsalz ergibt durch seine Komponenten nach Einführung in den menschlichen Körper sowohl eine antiphlogistische wie eine Harnsäure lösende Wirkung.
Das oben genannte Terpenarylalkylsalz zeigt folgende Charakteristica.
Kristallform : Rosettenfächerartig am Rande gewellt.
Farbe : Schneeweiss.
<Desc/Clms Page number 2>
Schmelzpunkt : sintert bei 246 , schmilzt bei 260 .
Löslichkeit : Schwerlöslich in Eisessig und Wasser, leichtlöslich in verdünntem (zirka 50% igem) Alkohol, fast unlöslich in Benzol, Chloroform, Petroläther, Äthyläther.
Molekulargewicht : 540.
Der Lösung dieses Salzes in dem nach der Reaktion zurückbleibenden Überschusses des angewendeten esterhaltigen ätherischen Öles mit Alkohol können wie dies auch anderweitig geschieht noch neutrale Salze von Arylalkylsäuren, wie z. B. Salicylsäurederivate und anorganische Lithiumsalze zugesetzt werden.
Die Anwendung erfolgt durch Einreiben an der Behandlungsstelle.
Das Lösungsmittel wird von der Haut resorbiert, wobei die gelösten Salze, wie oben erwähnt, in den Körper eingeführt werden.
Das Lösungsmittel selbst stärkt Nerven, Haut und Gefässwand (also Anwendung gegen Erschlaffung der Blutwege, wie Alterserscheinungen und neuralgische Beschwerden). Die Salze verwandeln die unlöslichen Harnsäureverbindungen in lösliche.
Ausführungsbeispiel : 10 g aus Olivenöl gewonnene Fettsäuren werden mit dem Äquivalent an Lithiumhydroxyd versetzt und in einer Mischung von 200 g Oleum pini silvestris und 60 g Alkohol bis zur Erreichung der neutralen Reaktion gekocht. Der so erhaltenen Lösung werden gegebenenfalls noch 10 g methylsalicylsaures Lithium zugesetzt.