DE1961861B2 - Verfahren zur gewinnung von hellen, farbstabilen fettsaeuren - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von hellen, farbstabilen fettsaeurenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/42—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C51/487—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by treatment giving rise to chemical modification
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von hellen, farbstaoilen Fettsäuren. Das Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß Rohfettsäuren der Kettenlänge C8 C1S oder deren Gemische mit
einem Vanadinoxid oder einem Alkylvanadat erhitzt und im Vakuum destilliert werden.
Es ist bekannt, anorganische und organische Borverbind jngen zur Farbverbesserung von Fettsäuren
zu verwenden. Die USA.-Patentschrift 2 583 028 und die britische Patentschrift 1 081 522 beschreiben ein
Verfahren zur Behandlung von Fettsäuren mit Bortrifluorid bzw. dessen Ätherkomplex. Dieses Verfahren
ist jedoch mit erheblichen Korrosionsproblemen verbunden. Nach der USA.-Patentschrift 2 862 943 bzw.
der deutschen Auslegeschrift 1214 212 werden die Fettsäuren mit anorganischen bzw. organischen Borverbindungen
behandelt. Die Nachteile dieses Verfahrens liegen darin, daß die sautrstoffhaltigen Borverbindungen
als Kondensauonf-.katalysatoren wirken
und die Bildung von unverseifbaren Kondensationsprodukten der Fettsäuren fordern, die bei der Destillation
der behandelten Fettsäure als unverseifbare, nicht destillierbare Verbindungen im Rückstand verbleiben
und so verlorengehen. In ier deutschen Auslegeschrift 1 073 665 wird ein Verf-.hren beschrieber.,
das die Herstellung eben dieser Kondensationsprodukte aus Fettsäuren zum Gegenstand hat. wobei
sauerstoffhallige Borverbindungen als. Kondensationskatalysatoren angewendet werden. Die Ausbeute an
unverseifbaren Kondensationsprodukten beträgt bei diesem Verfahren bis zu 92%.
Es wurde nun ein Verfahren zur Gewinnung von hellen, farbstabilen Fettsäuren mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Rohfettsäuren oder deren Gemische
mit 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent eines Vanadinoxids oder eines Alkylvanadats mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest, jeweils bezogen auf die eingesetzte Menge Fettsäure versetzt, 0,5 bis 4 Stunden
auf Temperaturen von 180 bis 260 C erhitzt und die Fettsäuren anschließend in an sich bekannter Weise
im Vakuum destilliert.
Bevorzugt werden 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent der Vanadinoxidc oder Alkylvanadale bei 200 bis 245'C
während 1 bis 3 Stunden verwendet.
Beim Arbeiten gemäß der Erfindung verbleiben nach der Behandlung die Vanjdinverbindungen mit
den in der Fettsäure befindlichen Verunreinigungen im Destillationsrückstand verbunden. Das Verfahren
hat den Vorteil, daß auch nach der Behandlung mit Vanadinoxid oder einem Alkylvanadat und anschließender
Destillation das vorliegende Destillat mengenmäßig nicht mehr unverseifbare Verbindungen aufweist
als das Destillat der unbehandelten Fettsäuren. Insbesondere enthält der Destillationsrückstand der
behandelte.i Fettsäure keine neugebildeten Kondensationsprodukte, wie es bei der Behandlung mit
Borsäure oder deren Estern der Fall ist, da Borverbindungen als Lewis-Katalysatoren wirken und die
Bildung von unverseifbaren, undestillierbaren Kondensationsprodukten fördern. Im Destillationsrückstand
befinden sich beim erfindungsgemäßen Arbeiten nach beendeter Destillation schwerdestillierbare Vanadin
verbindungen.
Quelle der Rohfetlsäuren, die für die Behandlung gemäß der Erfindung in Frage kommen, können
sowohl natürliche Fette und öle als auch synthetische Fettsäuren sein Ein jroßer Teil dieser Fettsäuren
entsteht als Nebenprodukt während verschiedener Stufen der Raffination von Speiseölen und -fetten.
z. B. bei der Entsäurung durch Neutralisation mit Alkali bzw. direkter Destillation von leiten und ölen
mit höheiem Fettsäuregehalt im Vakuum. Entfärbung und Desodorierung.
Bei der Behandlung des entschleimten oder rohen Öls mit Alkali werden die freien Fettsäuren in Seifen
umgewandelt und abgetrennt. Der anfallende Seifenstock enthält neben Neutralö! auch Schleimstoffe und
andere Verunreinigungen.
Der Seifenstock wird mit einer verdünnten Mineralsäure gespalten, und die dabei entstehende Raffinationsfettsäure,
auch Säureöl genannt (60 bis 80% freie Fettsäure), wird in Anwesenheit von Wasser im Autok!a>
unter Druck gespalten. Die hierbei abgespaltene Fettsäure wird durch Destillation gewonnen und
gemäß der vorliegenden Erfindung behandelt und nochmals im Vakuum destilliert.
Bei einem Fett oder öl, welches eine schlechte Farbqualität und einen hohen Säuregehalt aufweist,
kann auf jegliche Raffination verzichtet werden, wenn das Fett oder öl direkt gespalten und die hierbei
gewonnene Fettsäure gemäß der Erfindung behandelt und destilliert wird.
Die Farbstabilität der gemäß der Erfindung behandelten und der nicht behandelten Vorlauffettsäuren
wurde durch Erhitzen von Proben in einem mit einer Kappe abgedeckten Glasröhrchen mit einem
Durchmesser von 14 Millimetern und einer Füllhöhe von 115 Millimetern auf 200"C während 6 Stunden
festgestellt. Dieser Erhitzungstest wurde in einem thermostatisierten Trockenschrank durchgeführt, der
während der gesamten Dauer des Tests nicht geöffnet wurde. Gemessen wurdf die Farbintensität in Jodfarbzahleinheiten,
wobei die Jodfarbzahl angibt, wieviel Milligramm freies Jod in 100 Millilitern wäßriger
Jod-Jodkalium-Lösung bei gleicher Farbtiefe enthalten sind, wenn bei einer Schichtdicke von 25 Millimetern
gemessen wird.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich
durchgeführt werden.
In den bcispiclcn der Tabelle wurden jeweils die Kenndaten der einzelnen Fettsäuretypen der
einfach destillierten unbehandelten Fettsäuren den-
1 96! 861
jenigen der erfindungsgemäß behandelten destillierten Fettsäuren gegenübergestellt.
Bei den Beispielen 2, 4, 6, 8, 10, 11 und !2 der
Tabelle wurden je 1200 Gewichtsteile der wasserfreien Fettsäure unttr Zusatz von Vanadinsäureanhydrid
bzw. Alkylester der Vanadinsäure während 2 bis 4 Stunden auf eine Temperatur von 230 bis
250 C erhitzt. Darauf wurde die Temperatur durch Kühlung bis auf 9O0C gesenkt, und die behandelten
Fettsäuren wurden im Vakuum von 1 bis 2 Torr über eine kleine Destillationskolonne innerhalb von 2 Stunden
destilliert, wobei ein kleiner Vorlauf (etwa 1 bis 2%) und eine Hauptfraktion (etwa 91 bis 94%) abgenommen
wurden. Der Vorlauf aus den meisten behandelten technischen Fettsäuren hat einen stark unangenehmen
Geruch und findet keine Verwendung. Es wurde daher auch kein Erhitzungstest durchgeführt.
Der Rückstand betrug etwa 4 bis 8%. Das Unverseifbare des Rückstandes wurde bestimmt. Vom
Hauptlauf der unbehandelteii und behandelten Fettsäuren wurde jeweils die Hazen-Farbzahl von frisch
destillierten Proben und die Jodfarbzahl nach dem Erhitzen der Probe bei 200° C während 6 Stunden
ermittelt. Die Jodfarbzahl und Hazen-F arbzahl wurden
ίο im ->Lovibond 100ö«-Komparator und seinem Zubehör
von Tintometer gemessen. In den Beispielen 11 UJQ 12 wurde entsprechend dem obengesagten verfahren,
wobei jedoch eine Behandlungsdauer von einer Stunde bei 250" C bzw. von 4 Stunden bei
220° C gewählt wurde.
I Bei spiel |
Feltia lre- typ |
Nr. | |
I | Kokos |
-» | K.UP.OS |
3 | Palmkern- fett |
4 | Palmkern ret t |
5 | Kokos |
6 | Kükos |
7 | Palmöl |
8 | Palmöl |
9 10 |
Talg Talg |
U | Kokos |
12 | Kokos |
I-ettsiiureschiiiu
C H C I0
Behandlungsmittel
Cu" Cu
C8 C10
Vanadinpenioxid
0,4%
Vanadylbutylat 0,3%
Vanadin pentoxid 0,3%
Vanadindll 1-oxid 0,2%
Vanadin pentoxid
0,2% Vanadylpropylal
0,2% Vanadylmethylat
0,2%
Behand- | Tem | Vorlauf | 93,9 | llauptlauf | Farbe | Jod- | Rücklauf | Unver- |
lungsdaucr | pera | 93,4 | Farb | seif- | ||||
tur | 92,9 | (Hazen- | zahl | Ge | bares | |||
' C|-l | Ge | 92,5 | Saure- | Farbzahl) | nach | wicht | (Ge | |
(Stun | wichts | 91,6 | zahl | 100 125 | 6 Std.< | prozent | wichts | |
den) | 240 | prozent | 91,3 | I0--I5 | 200 C | prozent | ||
1.9 | 90,8 | 100 | 50 | 1.1 | ||||
230 | 1.8 | 90.7 | 366 | 20 | 5 | 4,2 | 1.2 | |
2 | !.8 | 91,0 | 367 | 150 | 50 | 4,8 | 1.4 | |
245 | 1.9 | 90.6 | 360 | 70 | 6. | 5.3 | 1.6 | |
3 | 1,6 | 91 | 360 | 100-125 | 40 | 5.6 | 2.2 | |
240 | i.8 | 91,1 | 271 | 60 | 8^ | 6R | 2,4 | |
2 | 1.9 | 270 | 225-250 | 35 | 6.9 | 1.8 | ||
240 | 1.8 | 202 | 85 | 8 | 7,3 | 1,7 | ||
2 | 250 | 1.2 | 202 | 10— 15 | 20-25 | 7,5 | 1.4 | |
220 | 1.5 | 197 | 15 | 8-9 | 7.8 | 1.5 | ||
T | 1,2 | 197 | 6 | 7.9 | 1,3 | |||
I | 1,3 | 365 | 6 | 7.8 | 1,2 | |||
4 | 366 | 7,6 | ||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von hellen, farbstabilen Fettsäuren mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Rohfettsäuren oder deren Gemische mit 0,1 bis 0,6 GewichtsDrozent eines Vanadinoxids oder eines Alkylvanadats mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, jeweils bezogen auf die eingesetzte Menge Fettsäure, versetzt, 0,5 bis 4 Stunden auf Temperaturen von 180 bis 260'C erhitzt und die Fettsäuren anschließend in an sich bekannter Weise im Vakuum destilliert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691961861 DE1961861B2 (de) | 1969-12-10 | 1969-12-10 | Verfahren zur gewinnung von hellen, farbstabilen fettsaeuren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691961861 DE1961861B2 (de) | 1969-12-10 | 1969-12-10 | Verfahren zur gewinnung von hellen, farbstabilen fettsaeuren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1961861A1 DE1961861A1 (de) | 1971-06-16 |
DE1961861B2 true DE1961861B2 (de) | 1973-03-15 |
DE1961861C3 DE1961861C3 (de) | 1973-10-11 |
Family
ID=5753438
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691961861 Granted DE1961861B2 (de) | 1969-12-10 | 1969-12-10 | Verfahren zur gewinnung von hellen, farbstabilen fettsaeuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1961861B2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES2177171T3 (es) * | 1998-06-30 | 2002-12-01 | Dhw Deutsche Hydrierwerke Gmbh | Proceso para el tratamiento de acido grasos naturales. |
DE102012101736A1 (de) * | 2012-03-01 | 2013-09-05 | Bergische Universität Wuppertal | Verfahren zur Synthese von Estern/Ethern zwischen Fettsäurederivaten und Hydroxycarbonsäuren |
WO2020104947A1 (en) * | 2018-11-20 | 2020-05-28 | Sabic Global Technologies B.V. | Purification of fatty acids from oils |
-
1969
- 1969-12-10 DE DE19691961861 patent/DE1961861B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1961861C3 (de) | 1973-10-11 |
DE1961861A1 (de) | 1971-06-16 |
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