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Oberschalige Tafelwaage zur Anzeige von Unter- und Übergewichten Die
Erfindung bezieht sich auf eine Waage, mit der Gegenstände abgewogen werden, die
ein vorher bestimmtes Gewicht haben sollen und wobei dann durch die Waage die Unter
bzw. Übergewichte angegeben werden.
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Bei Waagen dieser Art, bei denen mit dem die beiden Wiegeschalen tragenden
Waagebalken ein bei dessen Gleichgewichtslage ausgeschwungenes und mit einem Zeiger
versehenes Neigungspendel in Antriebsverbindung steht, besteht der Nachteil, daß
bei schiefstehender Waage falsche Anzeigeergebnisse erhalten werden.
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Die Erfindung bezweckt, diesen bekannten Nachteil einwandfrei zu verhüten,
und der Gegenstand der Erfindung wird darin gesehen, daß bei an sich bekannter Anordnung
einer zur Vermeidung der bei schiefstehender Waage auftretenden Abweichungen des
Zeigers vom Skalen-Nullpunkt dienenden und entgegengesetzt schwingenden zweiten
Neigungspendeleinrichtung diese derart zwischen dem in der Gleichgewichtslage vorbelasteten
und den Zeiger tragenden Hauptneigungspendel und dem Hauptwaagebalken eingeschaltet
und derart bemessen ist, daß durch ihr Ausschwingen bei Schiefstellen der Waage
sowohl einerseits die von unten auf das Hauptpendel wirkende Vorbelastung den Änderungen
des von dem ausgeschwungenen Hauptpendel in den verschiedenen Schräglagen der Waage
jeweils ausgeübten Gegenzuges entsprechend vergrößert oder verkleinert als auch
andererseits der Hauptwaagebalken an dem Einschwingen in die Horizontale bei Schiefstellen
der Waage gehindert wird. Zwecks genauer Einstellung des Hilfsneigungspendels ist
für dieses zweckmäßig eine besondere Justiervorrichtung vorgesehen.
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Die besondere Anordnung und Bemessung des genannten Hilfspendels bedeutet
gegenüber bekannten Einrichtungen deshalb einen Fortschritt, indem bei schiefstehender
Waage selbsttätig die Vorbelastung des Hauptpendels geändert wird und der Zeiger
dem Nullpunkt folgen kann und eine Zeigerverstellung durch ein Einschwingen des
Waagebalkens in die Horizontale verhindert wird.
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In der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargelegt.
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Es zeigen Fig. i einen Längsschnitt, wobei einzelne Teile weggebrochen
dargestellt sind, . Fig. z einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. x, Fig.
3 eine Ansicht in vergrößertem Maßstabe der nachbeschriebenen Regelvorrichtung.
Wie
aus den Figuren hervorgeht, besteht die Waage aus einem Gußrahmen i mit zwei Tragsockeln
2 und 3. Diese Tragsockel besitzen Lager (die nicht gezeigt sind, in denen die Schneiden
4 und 5 des Haupthebels 6 ruhen. An den beiden Seiten der Schneiden 4 und 5 befinden
sich gleich weit von diesen entfernt die Lastscbalentragzapfen 7, 8, 9, io. Das
Traggestell ii, das die Lastschale i2 trägt, ruht in den Lagern 9 und io, während
in den Lagern 7 und 8 das Traggestell i3 ruht, das die Gewichtsschale 14 trägt.
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Um die beiden Schalen 12 und 14 in horizontaler Lage zu halten, sind
die Enden einer Verbindungsstange 15 an die Traggestelle ii und 13 angelenkt. Die
Mitte der Stange 15 ist in geeigneter Weise an einem Bolzen 16 gelagert, der einstellbar
in einem in das Innere des Waagengehäuses gerichteten Ansatz 17 angeordnet ist,
der seinerseits mit einem aufwärts gerichteten Rahmen 18, der einen Teil des Rahmens
z bildet, verbunden ist. Zwischen den Schneiden des Hebels und der Lastschale ist
in einem einstellbaren Teil i9 des Hebels 6 ein Zapfen 2o angeordnet, in den das
untere Ende eines Gehänges ai eingreift, dessen oberes Ende drehbar in einem Zapfen
22 eines Hilfshebels z3 gelagert ist.
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Dieser Hebel 23 trägt am rechten Ende Schneiden 24 und 25, welche
in geeigneten Lagern der aufwärts gerichteten Sockel 26 und 27 ruhen. Diese
Sockel sind an dem Unterrahmen i befestigt. Das andere Ende des Hebels
9,3 trägt einen Zapfen 28, welcher in einen Bügel 29 eingreift, der seinerseits
in ein Verbindungsstück 3o eingreift, das mit einem biegsamen Band 31 verbunden
ist, das über ein Segment 32 greift und dort befestigt ist. Dieses Segment bildet
einen Teil des Gewichtsausgleichs- und Anzeigemechanismus, der daneben noch aus
einem an einem Hebel 34 befestigten Pendelgewicht 33, einem Teil 35 und einem Zeiger
-36 besteht. In dem Teil 35 sind Schneiden 37 vorgesehen, die in geeigneten, nicht
dargestellten Pfannen ruhen. Diese sind in Sockeln 38 angeordnet, die sich in dem
Zeigergehäuse 39 befinden, das an dem Rahmen 18 angebracht ist. In dem oberen Teil
des Gehäuses 39 befindet sich eine Skala 40. Diese Skala besitzt eine Nullanzeige
41 in der Mitte und kann auch noch mit Teilstrichen 42, 43 versehen sein. Die Teilstriche
43 zeigen das Übergewicht an und die Teilstriche 42 das Untergewicht gegenüber dem
vorbestimmten . gewünschten Gewicht.
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Wenn eine Neigungswaage auf eine Unterlage gestellt wird, die nicht
genau horizontal ist, wird die Schwerpunksmittellage des Pendels gegenüber einer
vertikalen, durch seine Lagerung gelegten Linie geändert, so daß die Ausgleichswirkung
des Pendelgewichtes entweder erhöht oder verringert wird, Hierdurch ergeben sich
Anzeigefehler. Aus diesem Grunde war es bisher erforderlich, derartige Waagen vor
der Wägung stets in eine genau horizontale Lage einzustellen, wenn sie an einen
anderen Platz gestellt oder wenn sie aus irgendeinem anderen Grunde aus ihrer horizontalen
Lage herausgebracht wurden.
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Die vorliegende Erfindung macht derartige Einstellungen überflüssig,
da Mittel vorgesehen werden, die infolge einer Veränderung der Lage der Waage eingetretene
Steigerung bzw, Verringerung der Ausgleichswirkung des Pendelgewichtes auszugleichen.
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Zu diesem Zwecke besitzt der Hilfshebel 23
rechts von seinen
Schneiden 24 und 25 ein Verlängerungsstück 45, das ein Winkelstück 46 trägt, welches
längsbeweglich einstellbar ist. Das Winkelstück 46 wird mittels vier Schrauben 47
eingestellt, von denen die beiden äußeren in Gewindebohrungen des Winkelstückes
46 eingeschraubt sind und sich gegen den Rücken des Hebels 23 anlegen, während die
beiden anderen, inneren, durch Durchgangslöcher des Winkels 46 hindurchgehen und
in den Hebel 23. eingeschraubt sind. Nicht dargestellte Muttern sitzen auf dem freien
Ende der inneren beiden Schrauben 47. Mit Hilfe dieser Einrichtung wird die erforderliche
Feststellung des Winkelstückes 46 erreicht, wobei nach Lösen oder Anziehen der in
Frage kommenden äußeren beiden Schrauben 47 bzw. der nicht dargestellten Muttern
der beiden inneren Schrauben 47 das Winkelstück in horizontaler Richtung eingestellt
werden kann.
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Senkrecht durch die in dem Winkelstück 46 in geeigneter Form vorgesehenen
Bohrungen gehen in vertikaler Richtung einstellbare gebogene Träger 49 hindurch,
die in horizontaler Richtung mit dem Winkelstück 46 zusammen eingestellt werden
können. Diese gebogenen Träger 49 tragen ein Gewicht 48.
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Durch Muttern 5o und 51 werden die Träger 49 in der eingestellten
Lage .festgehalten. Die Einstellung des Winkelstückes 46 bzw. der Träger 49 bewirkt
eine Verschiebung des Gewichtes 48 in horizontaler bzw. vertikaler Richtung.
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Es ist ersichtlich, daß die Winkelbewegung des Pendels 33, 34 größer
ist als die des Gewichtes 48. Das Gewicht des letzteren ist deshalb größer als die
des Pendels, so daß die Änderungen des Momentes jedes Gewichtes, die eine Folge
der Veränderung der horizontalen Lage sind, im wesentlichen gleich sind. Die Wirkungen
auf das Pendel 33, 34 und auf das Gewicht 48 beim Kippen der Waage sind entgegengesetzt,
und die Wirkung des Gewichtes 48 kann, wenn das Winkelstück 46 und die Träger 49
sinngemäß eingestellt werden, das Bestreben des Pendels und des Zeigers, ihre Lage
beim 'Kippen zu verändern, vollkommen ausgleichen. Die Folge hiervon ist, daß der
Zeiger in der
Null-Lage verbleiben wird, auch wenn die Waage nicht
genau horizontal steht und die beiden Wiegeschalen entweder leer oder gleichmäßig
belastet sind.