-
Oberschalige Neigungswaage. Die Erfindung betrifft eine besondere
Ausführungsform einer oberschaligen Neigungswaage mit zwei Zifferblättern, bei der
der Lastträger oberhalb der Zifferblätter angeordnet ist. Derartige Waagen sind
in bezug auf ihre Wirkung im wesentlichen bereits bekannt geworden. Der Unterschied
gegenüber diesen bekannten Waagen besteht darin, daß der Lastträger äußere Stützpunkte
hat, so daß die Lastwirkung durch den einen dieser Stützpunkte von unten nach oben
auf den Nocken des Waagebalkens übertragen wird. Hierdurch erhält man eine sehr
empfindliche kaufmännische Waage, die allen Anforderungen der Praxis entspricht.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine schematische Darstellung
der wesentlichen Organe des Erfindungsgegenstandes, Abb. 2. eine Vorderansicht der
Waage mit abgenommenem vorderen Zifferblatt, Abb. 3 eine Seitenansicht und Abb.
4 eine Draufsicht ohne Lastträger, so daß alle Organe des Hebelsystems sowie das
Gestell und die Zifferblätter sichtbar sind.
-
Die Waage ist nach dem Prinzip des Waagebalkens gebaut, der durch
einen Nocken berichtigt werden kann, wobei die Wirkung der auf dem Lastträger aufgebrachten
Last von unten nach oben auf diesen Nocken übertragen wird.
-
Die Waage besteht aus einem Lastträger (Waageschale) -i, die oberhalb
des Gestelles 2 angeordnet ist, in dem alle übrigen Teile der Waage gelagert sind.
Der Nocken 4 ist auf einer Achse 3 aufgekeilt, und auf dem Kreisbogenumfang des
Nockens 4 ist ein Metallband 5 befestigt, das sich teilweise um den Nockenumfang
herumlegt und dann senkrecht nach oben bis zu den Hebeln geführt ist, welche die
Waageschale tragen.
-
Die Waageschale trägt an ihren Enden Scheren 6, 6, welche durch Haken
7, 7 mit den freien Enden von Hebeln 8, 9 verbunden sind,
die
sich um ihre Messerschneiden a, a drehen. können, welche sich auf die mittels ihrer
Schneiden b, b auf den festen Lagern d, d aufgehängten Bügel
c, c stützen. Die festen Lager d, d stehen in gleichem Abstand von
der senkrechten Mittelachse der Waage. Die Hebel 8, 9, von denen der eine (9) zu
diesem Zweck abgebogen ist, sind an ihren inneren Enden durch Haken oder Ringe io
miteinander verbunden; der Hebel 9 hat außerdem noch einen Ansatz ii, an dem das
Metallband 5 mit seinem oberen Ende befestigt ist.
-
Diese untereinander verbundene Hebelvorrichtung mit äußeren Stütipunkten
gestattet, die Waageschale an ihren äußeren Enden zu stützen, wodurch das Umkippen
derselben verhindert ist.
-
Auf der Achse 3 desNockens 4. ist der Schwingbalken 13 aufgekeilt,
welcher ein Segment 12 trägt, das mittels eines Metallbandes 36 mit dem entsprechenden
Segment 14 des auf der Achse 39 gelagerten Waagebalkens 15 verbunden ist. Auf diese
Achse 39 ist ein Arm 16 aufgekeilt, der sich nach abwärts erstreckt und an seinem
unteren Ende das Gegengewicht 17 der Waage trägt, dessen Trägheitsmomente die Wirkungen
der Last ausgleichen.
-
Die auf die Waageschale i gebrachte Last versetzt das Hebelsystem
auf seinen Schneiden a, a in Schwingung, wodurch der Arm ii sich anhebt und
von unten nach oben mittels des Metallbandes 5 eine Zugwirkung auf den Nocken 4
ausübt. Infolgedessen geht das mit dem Nocken .4 zwangläufig verbundene Segment
12 nach abwärts und zieht das Segment 14 um eine gleiche Strecke nach abwärts, wodurch
die Welle 39 gedreht und der Arm 16 so lange aufwärts geht, bis das Gegengewicht
17 den Lastausgleich herbeiführt, worauf die einzelnen Teile in ihrer Gleichgewichtsstellung
verbleiben. Der obere Waagebalken 15 ist an der dem Segment 14 gegenüberliegenden
Seite noch mit einem Arm ig versehen, welcher ein verschiebbares Gewicht 18 trägt,
das als Gleichgewicht des gesamten Hebelsystems wirkt.
-
Da die Segmente ia und 14 kreisbogenförmig ausgebildet und konzentrisch
zu ihren Drehachsen angeordnet und ferner durch das Band 36 miteinander verbunden
sind, werden die Wirkungen der Last auf den oberen Teil der Einrichtung übertragen,
und die Waageschale verhält sich mit Bezug auf die Wirkungen der Last, als ob der
Berichtigungsnocken 4 auf der Achse dieses oberen Teiles der Vorrichtung angeordnet
sei. Die beiden Segmente i2 und 14, die an der Theorie der Waage nichts ändern,
bilden ein praktisches Mittel, Fehler abzustellen, da es hierzu genügt, entweder
auf dem einen oder anderen Segment an dem Berührungspunkte des Bandes 36, je nach
der Richtung des festgestellten Fehlers, etwas abzufeilen, da die Bogen dieser Segmente
in umgekehrter Richtung wirken.
-
Der auf der Welle 39 noch sitzende Arm ig ist durch eine Stange
2o mit dem Kolben einer Luftbremse 21 oder mit einer anderen Dämpfungsvorrichtung
verbunden.
-
Nahe bei dem Segment 14 oder auf der Achse desselben ist ein weiteres
Segment 22 angeordnet, an welches ein Kettensystem angreift, das auf die kleine
Scheibe 23 wirkt, welche auf der Achse 24 der Zeiger 25 sitzt und somit auf diese
- die Schwingbewegungen des Waagebalkens vervielfachend überträgt.
-
Die Achse 24 der Zeiger ruht auf zwei Brücken 27, welche die Form
von ausbalancierten Segmenten haben, die auf den Schneiden 28 ruhen. Die Achse wälzt
sich somit auf diesen Brücken ab, und jede Reibung, welche die Empfindlichkeit der
Waage beeinträchtigen könnte, ist dadurch vermieden.
-
Das Gestell 2 ist von zwei Zifferblättern 26, 26 verdeckt, so daß
also ein besonderes Gehäuse überflüssig wird. Dieses Gestell trägt den ganzen Mechanismus
und gestattet infolge seiner eigenartigen Form und Anordnungen, die .Waage leicht
aufzubauen und auseinanderzunehmen, wobei gleichzeitig der Herstellungspreis wesentlich
vermindert wird.
-
Einstellbare Klemmen 31, welche auf der Aufsatzgalerie angeordnet
sind, dienen als Anschläge für die Waageschale, deren Abwärtsbewegung durch sie
begrenzt wird, so daß man also eine beliebig schwere Last auf die Waageschale bringen
kann, ohne Gefahr zu laufen, den Mechanismus zu verbiegen. Andererseits trägt die
Waageschale Haken 32, welche unter den Aufsatz greifen und gegen die obere Stange
desselben anschlagen, falls man die Waage an der Waageschale hochhebt.
-
Die Füße des Gestelles haben einstellbare Schrauben 34, durch welche
die Waage mit Hilfe eines Lotes 35 bequem eingestellt werden kann.