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Neigungswaage mit annähernd gleicher Skalenteilung Bei den bekannten
Neigungswaagen, die das Gewicht des zu wägenden Gegenstandes auf einer Skala angeben,
ist unterhalb der Drehachse des Waagebalkens ein Neigungsgewicht angeordnet, das
entsprechend der einseitigen Belastung des Waagebalkens mehr oder weniger weit ausschwingt.
Der hierdurch hervorgerufene Zeigerausschlag ist an und für sich nicht an allen
Stellen der Belastung proportional und bedingt eine ungleichmäßige Skaleneinteilung,
jedoch sind schon verschiedene Mittel vorgeschlagen worden, um angenähert den Zeigerausschlag
proportional und die Skalenteilung gleichmäßig zu machen. Es ist auch schon bekannt,
derartige Waagen einseitig vorzubelasten und damit den Nullpunkt von der Mitte der
Skala an das eine Ende derselben zu verlegen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zur Erzielung einer gleichmäßigen
Skaleneinteilung solcher Waagen, und zwar wird dabei erfindungsgemäß bei Einschaltung
eines besonderen Antriebsgestänges zwischen der Lastausgleichvorrichtung und dem
für sich gelagerten Zeiger die Länge des am Zeigerdrehpunkt angreifenden Armes zur
Länge des am Waagebalkendrehpunkt angreifenden Armes so gewählt, daß diese Längen
sich wie x: 1,732 (1: j3) verhalten. Dabei stehen die am Zeigerdrehpunkt und am
Waagebalkendrehpunkt angreifenden Arme bei waagerechter Lage des Waagebalkens ungefähr
parallel zueinander unter einem Winkel von 30° zur Waagerechten. Durch Rechnung
läßt sich zeigen, daß bei dieser Anordnung der Skalenausschlag fast genau gleichmäßig
wird.
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Die Zeichnung zeigt schematisch eine Waage nach der Erfindung.
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Die Waage nach der Erfindung enthält einen Waagebalken 1, 2, der an
dem nicht dargestellten Waagengestell um eine Schneide 3 schwingt und mit einem
Gegengewicht q. versehen ist, durch das er im Gleichgewicht gehalten wird. Die Gleichgewichtsstellung
ist die, in der der Schwerpunkt 5 des aus Waagebalken und Gegengewicht bestehenden
Ganzen senkrecht unter der Schneide 3 liegt. Die übliche -Anordnung einer Waage
nach Roberval wird vervollständigt durch zwei parallele Stangen 6 und 7, die an
den Enden der Arme i und 2 des Waagebalkens an Punkten 8 und 9 angelenkt sind, die
in einer Ebene mit der durch die Schneide 3 gehenden Schwingungsachse des Waagebalkens
liegen. Diese Stangen tragen Waageschalen io und I I und sind an ihren unteren Enden
12 und 13 in üblicher Weise durch eine zum Waagebalken parallel laufende Stange
14 verbunden.
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Ein Zeiger 15 schwingt urri eine Achse 16 und spielt über der Teilung
17 eines nicht mit
dargestellten Zifferblattes. Die Achse 16 und
das Zifferblatt sind fest mit dem Waagengestell verbunden. Wie bereits gesagt, entspricht
der Gleichgewichtsstellung des Waagebalkens die Stellung des Zeigers in der Mitte
der Einteilung 17, d. h. sie liegt bei einer Einteilung von o bis iooo g
bei der Zahl 5oo. Der Zeiger 15 ist mit dem Waagebalken 1, 2 durch einen Lenker
18 verbunden, dessen Ende i9 sich um eine mit dem Waagebalken verbundene Achse und
dessen Ende 2o sich um eine mit dem Zeiger verbundene Achse dreht. Die Gelenkpunkte
i9 und 2o der Antriebsstange 18 sind an den freien Enden von zwei Hebelarmen 21
und 22 angelenkt, die den Schwingungsradien dieser beiden Gelenkpunkte i9 und 2o
um die Achse 3 des Waagebalkens bzw. die Achse 16 des Zeigers entsprechen und deren
Längen sich wie i : 1,732 verhalten.
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An dem Arm 2 des Waagebalkens hängt ein festes Übergewicht 23, das
mit der Stange 7 verbunden sein kann. Der Waagebalken nimmt nun dementsprechend
eine neue Gleichgewichtsstellung ein und nimmt dabei den Zeiger mit, der vor der
Null der Teilung stehenbleibt. Um den Zeiger wieder vor die Zahl 5oo zu bringen
und damit den Waagebalken wieder in seine ursprüngliche Gleichgewichtsstellung zurückzuführen,
muß man die Waageschale io mit einem Gewicht 24 belasten, das genau gleich ist dem
Gegengewicht 23. Offenbar muß dies, wenn der Zeiger auf 5oo g zeigt, ein Gewicht
von 5oo g sein, das zum Ausbalancieren des festen Gegengewichtes 23 erforderlich
ist. In dem dargestellten Falle, in dem das Gegengewicht fest mit der Stange 7 und
der Waagschale i i verbunden ist und die Arme i und 2 des Waagebalkens einander
gleich sind, muß also das Gegengewicht 23 genau 5oo g betragen. Das Gegengewicht
4 ist fest mit dem Waagebalken verbunden und zweckmäßig auf eine an letzterem befestigte
Gewindespindel 25 aufgeschraubt und durch eine Gegenmutter 26 gesichert. Der vorstehend
beschriebene Mechanismus kann .bei Waagen aller Art, wie Roberval, Baranger usw.,
Verwendung finden. Die Gewichtsschale ii, die je nach der Tragkraft der Waage und
der zu wiegenden Last Zusatzgewichte von 1, 2, 3 kg usw. aufzunehmen hat, kann in
bekannter Weise auch durch einen eingeteilten Hebel ersetzt werden, der fest mit
dem Arm :2 des Waagebalkens verbunden ist und ein Laufgewicht trägt, das in den
verschiedenen Stellungen den Gewichten von 1, 2, 3 kg usw. in der Gewichtsschale
i i entspricht.
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Die Ausschläge des Waagebalkens und des Zeigers werden durch eine
beliebige Dämpfungsvorrichtung 27 gedämpft. Das Gewicht des Kolbens 32, seiner Stange
33 und seiner Befestigung an der Stange 7 wird natürlich in das Übergewicht 23 von
5oo g eingerechnet.