-
Rohrpostempfangsstelle mit Ausschleusetrommel Die Erfindung. bezieht
sich auf eine Rohrpostempfangsstelle, bei der die Büchsen mittels einer waagerecht
liegenden drehbaren Trom= mel aus--oder weitergeschleust werden. Diese Anordnung
vermeidet die Schwierigkeiten, die sich durch das ungleichmäßige Gewicht, der Büchsen
ergeben, die entweder mit zu großer oder zu kleiner Geschwindigkeit in die Schleuse
eintreten. Der Normalbetrag der Geschwindigkeit hängt vom Gewicht der Büchse und
ihrer Ladung sowie von der Fallhöhe nach Durchlaufen des Rohrbogens ab. Dieser Rohrbogen
hat in der Regel eine Höhe von 2 bis 3 m über der Tischkante, so daß er viel Platz
beansprucht und die Raumübersicht erschwert. Empfangsstellen mit waagerechter Schleusentrommel
sind bereits in der Weise ausgebildet worden, däß oberhalb der Trommel ein Sammelschacht
für die ankommenden Büchsen vorgesehen ist, in welchem die Büchsen sich waagerecht
aufeinanderlegen können,. um dann der Reihe nach in die Trommel zu gelangen, die
sie nach Maßgabe selbsttätiger Steuermittel entweder ausschleust oder in den nächsten
Fahrrohrabschnitt befördert. Die Höhe des Sammelschachtes beträgt nur etwa 3 bis
q. Büchsendurchmesser, - so daß die Gesamthöhe des Rohrbogens über Tischkante etwa
nur o;8 m beträgt.
-
Die Erfindung bezweckt, eine Empfang@-s.telle .dieser Art so auszubilden,
daß die ankommenden Büchsen zwangsläufig in die waagerechte Lage übergeführt, und
so mit Sicherheit im Sammelschacht ordnungsgemäß übereinandergeschichtet werden.
Bei der bekannten Anordnung fliegen die aus dem Umlaufbogen herabkommenden Büchsen,
die eine schräge Flugrichtung haben, unmittelbar in den Sammelschacht, wobei es
vorkommen kann, daß sie in schräger Lage liegenbleiben, weiterhin sich-aufrichten
und senkrecht anstatt waagerecht in die Ausschleusetrommel eintreten, deren Drehung
dadurch verhindert wird. Der ganze Mechanismus kommt dabei zum Stillstand und erleidet
eine erhebliche Störung sowie gegebenenfalls Beschädigungen. Es kann auch vorkommen,
daß die Büchse zwar waagerecht, aber in verkehrter Lage iri die Trommel eintritt,
in welchem Falle die Steuermittel der Trommel nicht richtig beeinflußt werden.
-
Um die richtige Lagerung der Büchsen im Sammelschacht sicherzustellen,
wird erfindungsgemäß der an den Rohrbogen anschlier ßende, annähernd waagerechte
Rohrteil, der die Büchsen vom Rohrbogen zum Sammelschacht führt, an seinem Ende
abgeschlossen und durch eine seitliche Rutsche mit dem Sammelschacht verbunden,
unter dem sich die Schleusentrommel befindet. Die aus dem Rohrbogen ankommende Büchse
wird nunmehr zunächst in dem erwähnten Rohrteil zum Stillstand oberhalb der Rutsche
gebracht und -fällt kurz darauf von dieser Rutsche in waagerechter Lage in den Sammelschacht.
Eine besonders kurz bauende Ausführungs-. form wird erzielt, wenn der erwähnte Rohrteil
so
angeordnet wird, daß er am Ende eines fast vollen, den ankommenden Rohrbogen mitenthaltenden
Kreisbogens liegt.
-
Die Erfindung ist nebst weiteren Einzelheiten auf der Zeichnung in
einer Ausführungsform veranschaulicht. Abb. i zeigt die Empfangsstelle im Längsschnitt,
Abb. 2 einen Längsschnitt senkrecht zum ersteren, Abb. 3 einen Ouerschnitt durch
die Trommel.
-
Die im Rohr F von unten ankommende Büchse B wird im Rohrbogen
U durch die Zentrifugalkraft am Umfang entlanggeführt und dabei derart umgewendet,
daß sie in die Lage B' kommt. In dieser Lage hört ihre Vorwärtsbewegung auf und
beginnt der Fall nach unten im Rohr Z. Die Büchse lagert sich dabei, wie bei B"
(Abb. i) angedeutet, waagerecht auf einen Schieber S auf, der für gewöhnlich die
Mündung des Fallrohres Z verschließt. Weitere Büchsen lagern sich, wie Abb. i zeigt,
auf der ersten auf.
-
Der Schieber S wird in der Schlußlage durch zwei an seinen Hebelarmen
s" s2 (Abb.2) angreifenden Schraubenfedern f gehalten bzw. stets in die Schlußlage
zurückgeführt. Die Hebelarme s1, s2 sind vor je einem Ende der Trommel bei s3, s4
schwenkbar gelagert und derart durchgebogen oder ausgeformt, daß Stifte b der Trommel
bei ihrerDrehung (s. den Pfeil) an die Hebel anstreifen, dieselben verdrängen und
so den Schieber S öffnen, der alsdann die Büchse B" in die eine oder andere Kammer
h der Trommel eintreten läßt. Beispielsweise ist eine Büchse B"' in die rechts liegende
Kammer der Trommel gelangt.
-
Wenn die Büchse am Rohrkontakt K vorbeikommt, setzt sie dadurch die
Trommel T in Bewegung, was z. B. mittels eines Kettentriebest" t2 erfolgt.
-
Sobald die Büchse aufgenommen ist; geht der SchieberS wieder in die
Schlußlage, wobei er infolge seiner Keilform die etwa wartenden Büchsen B" von der
Trommel abdrängt, die dadurch entlastet wird und ihre Drehung frei ausführen kann.
Die Trommel besteht zur Gewichtserleichterung aus einem Hohlzylinder, dessen Hohlräume
im Ouerschnitt in Abb. z ersichtlich sind.
-
Nach einer Drehung der Trommel um 18o° fällt die Büchse aus der Kammer
h durch ein kurzes Rohr h in die Empfangsgabel M, sofern die um die Achse w schwenkbare
Weichenzunge W in der punktiert gezeichneten Lage steht. Die Zunge W läßt in der
ausgeschwenkten Lage die Büchse an sich vorbei in ein die Weiterbeförderung der
Büchse übernehmendes Rohr F1 gehen. Das Rohr F1 schließt mit einer trichterförmigen
Mündung an das Rohr V an, so daß die Büchse beim Übergang in das Rohr F1 wieder
in senkrechte Lage kommt. Beim Empfang rollt dagegen die Büchse in waagerechter
Lage in die Gabel M.
-
Das Ein- und Ausschwenken der Weichenzunge W wird z. B. selbsttätig
durch Kontakte bewirkt, die von der mit der Trommel bewegten Büchse durch Stifte
p (Abb. 3) betätigt werden, die durch die Gehäusewand hindurchtreten und von Stellringen
r der Büchse getroffen und verdrängt werden. Je nach der Einstellung des Ringes
r, die der Bestimmung der Büchse entspricht, wird ein passend eingesetzter Stift
p, wie Abb. i und 3 zeigen, verdrängt und dadurch selbsttätig der weitere Weg der
Büchse bestimmt.
-
Uni bei einer schräg fallenden oder zufällig etwas längeren Büchse
ein Festklemmen im Schacht zu verhüten, muß dieser eine die Büchsenlänge entsprechend
überschreitende lichte Weite haben. Um hierbei die Einrichtungen r und p für die
wahlweise Steuerung zum richtigen Zusammenwirken zu bringen, ist eine Vorrichtung
vorgesehen, die die Büchse selbsttätig in die passende Lage bringt. Zu diesem Zweck
dienen die Bolzen i. die im Boden der Kammern h gelagert sind und mit ihren Enden,
die eine Rolle tragen, bei der Drehung der Trommel an einer schrägen Fläche i2 entlang
streifen, wodurch sie gegen den Druck einer Schraubenfeder il in das Innere der
Kammer vorgeschoben werden. Sie drängen dabei die Büchse in eine bestimmte gleichbleibende
Lage, wodurch die Ringe r genau den Stiften p gegenübergestellt werden.
-
Die Trommel ist in ein Gehäuse 1a eingeschlossen, das an den Rohrbogen
U und das Fallrohr Z anschließt. Der Schieber S ist in einer Nebenkammer angeordnet,
die durch den Deckel H1 verschlossen ist. Ein Deckel H. gibt Zugang zur Speicherstelle
der Büchsen. G ist der Gebläseanschluß für Saugluftbetrieb oder ein Vorluftauslaß
für Druckluftbetrieb, A ein Manometer, D eine polierte Gleitbahn für
die Büchsen im Rohrbogen.
-
Die Abbildungen zeigen unmittelbar, daß die. gesamte Bauhöhe der Empfangsstelle
über der Tischhöhe Y verhältnismäßig gering ist.
-
Der Schieber S hat nicht nur die Aufgabe, ein Sammelmagazin für wartende
Büchsen herzustellen bzw. die Trommel, wie erläutert, zu entlasten, sondern erfindungsgemäß
auch die weitere Aufgabe, einen selbsttätigen luftdichten Abschluß für das Fahrrohr
herzustellen, der durch den möglichst dichten Einbau der Trommel im Gehäuse allein
nicht völlig erzielbar ;ist. Das Trommelgehäuse ist zu diesem Zweck mit einem der
Mündung des Fallschachtes gegenüberstehenden Stutzen versehen, durch welchen es
in Luftverbindung mit der Schieberkammer steht und einen
Spalt für
den Schieber bildet,. in welchem dieser ,in bekannter Art in Richtung der Rohrachse
beweglich ist. Der eingeschobene Schieber wird sich dann in bekannter Art bei Saugluftbetrieb
durch den Druck der Außenluft, der durch das Trommelgehäuse eintritt, nach oben
vor die Mündung des Rohres Z oder bei Druckluftbetrieb durch den Druck der Treibluft
nach unten vor den Stutzen des Trommelgehäuses legen und in beiden Fällen das ankommende
Fahrrohr luftdicht abschließen, ohne daß eine sorgfältige Dichtung der Trommel im
Gehäuse erforderlich ist.